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business as usual

Die Hungerspiele des Lynn Irving
von

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3. The Honest

Das Kapitol war so lachhaft, es war nicht einmal mehr komisch.

Georgia Reed war gerade drei Tage dort und sie wollte nichts sehnlicher, als zurück nach Hause zu ihren Kühen. Natürlich konnte man eigentlich nichts anderes erwarten, wenn man berücksichtigte, dass sie nur hier war, um in den kommenden Tagen in eine Arena geworfen zu werden und gegen dreiundzwanzig andere Tribute um ihr Überleben zu kämpfen. Doch die Realisation, dass sie jetzt selbst eine Teilnehmerin in diesem Blutbad war, war längst eingesunken. Sie hatte es schon lange geahnt – mit über fünfzig Tesserae auf dem Kerbholz war das Glück nie mit dir.

Nein, es war das Kapitol selbst, dass ihr kalte Schauer über den Rücken jagte. Es waren die Kapitolbewohner, die sich aus Tieren produziertes und an Tieren getestetes Make-Up auf den Körper schmierten. Es war Glamour Secunda, ihre minzgrüne Tribut-Begleitung, die das Konzept von Vegetarismus nicht verstand. Es war Helios Soleil, ihr Stylist, der die Nerven hatte, sie in einem sehr knappen Kuh-Kostüm in einen Streitwagen zu stellen. Und natürlich waren es die halbrohen Steaks auf dem Servierwagen neben ihr.

Wenn es nach ihr ginge, hätte sie das Weite gesucht. Es würde nur nichts bringen. Anscheinend hatten es sich die Köche in die Köpfe gesetzt, so viel Fleisch in die Tribute zu stopfen, wie irgendwie möglich war. Eine ausgewogene, fleischlose Ernährung? Vermutlich war das sogar zuhause in Distrikt 10 besser möglich, als hier. Selbst der Salat auf ihrem Teller enthielt Huhn.
 

Lautes Tellerklappern hinter ihr und ein Schatten in ihrem Augenwinkel warnten sie vor. Einen Augenblick später erschien die Gestalt eines achtzehnjährigen Holzfällers auf den Platz neben ihr. Nolan Bagley setzte sich, ohne sie um Erlaubnis zu fragen. Er musste sie auch nicht fragen, dabei konnte Georgia noch nicht einmal sagen, was sie miteinander verband.

Es war ein stillschweigendes Bündnis, das sie schon in den Minuten vor der Parade geschlossen hatten. Ein Blick hatte genügt, von nackter, frierender Kuh zu nacktem, torkelndem Baum. Seitdem ignorierten sie die Anweisungen ihrer Mentoren und blieben zusammen. Spätestens in der Arena würde das auf sie zurückfallen, aber für den Moment waren sie Verbündete. Komplizen.

In ihrem Augenwinkel sah sie, wie er fragend eine Braue hob.

„Hühnchen“, antwortete sie trocken.

„Tausche gegen Käse, eine Orange und …“, Nolan stach seine Gabel in etwas, das Seetang sein mochte, aber hier im Kapitol konnte man sich nie wirklich sicher sein, „… komisches grünes Zeug?“

„Deal.“

Ohne ihren Entschluss noch einmal zu überdenken, schob sie ihren Teller neben den seinen und begann damit, Hähnchenstreifen aus ihrem Salat zu pulen. Die Geruchswoge, die dabei von seinem Trinkglas zu ihr herüber schwappte, roch nicht so, als sei darin nur Orangensaft.

Skeptisch hob sie den Blick.

„Sag mir nicht, dass …“

„Keine Sorge, ich werde es dir nicht sagen.“

Nein, das würde er nicht. Georgia verzog das Gesicht zu einem schmallippigen Lächeln. Sie schenkte dem Glas keinen weiteren skeptischen Blick.

„Wie bist du da rangekommen?“

Sein Lächeln war Antwort genug.

Der Mentor von 11, vielleicht auch der von 12. Möglicherweise beide.

Tatsächlich wollte sie es genauer gar nicht wissen. Missbilligend griff sie nach ihrem Teller und lehnte sich zurück, auch um das Zeug nicht mehr riechen zu müssen.

„Warum gebe ich mich überhaupt mit dir ab?“, fragte sie trocken. Natürlich kannte sie die Antwort.

„Ich teile mein kostbares, grünes Zeug mit dir?“, erwiderte Nolan leichtfertig. Der Kommentar, der dann folgte, ließ allerdings jegliche Lässigkeit missen. „Außerdem sind die übrigen Tribute A- und B-Kandidaten.“

Georgia ließ den Blick auf ihren Teller sinken.

Die Kategorien. A die Dummen, B die Verheulten. Das Mädchen aus seinem Distrikt gehörte in die Erste, der Junge aus ihrem Distrikt in die Zweite und der Rest … der Rest …

Es blieben nur Nolan, sie selbst und die Careers. Nicht, weil die Careers in der Lage gewesen wären, eine Kuh von einem Ochsen zu unterscheiden. Sie hatten nur zufälligerweise das Glück zu wissen, wie man mit spitzen, scharfen Gegenständen anderer Leute Kehlen durchschnitt. Das klassifizierte sie als Kategorie C – die Gefährlichen. Oder, wie Nolan es gerne betonte, die gefährlichen Dummen. Georgia würde nicht widersprechen. Dafür hatte sie längst zu viel von ihnen gesehen. Man konnte die Careers zugegebenermaßen auch schlecht übersehen. Missmutig stach sie mit ihrer Gabel in das komische, grüne Zeug – ihrer Meinung immer noch Seetang – und überlegte, ob sie es wirklich essen wollte.

Sie kam nicht dazu, sich zu entscheiden.

„Wenn man vom Teufel spricht“, hörte sie Nolans Stimme. Dieses Mal war es nicht mehr, als ein Murmeln und das aus gutem Grund. Der Teufel – oder genauer die Teufel – betraten gerade den Raum. Es war wie schon am Tag zuvor: Das Mädchen aus 1 schritt als erste durch die Tür. Eigentlich wäre sie mit ihren langen, blonden Haaren und ihren noch längeren Beinen ziemlich hübsch gewesen, hätte sie mehr als drei Gesichtsausdrucke besessen: stupide gelangweilt, stupide angeekelt und stupide zu Tode genervt.

Gerade jetzt zeigte sie allerdings einen völlig neuen Ausdruck. Zumindest war Georgia gewillt, ihr einen vierten Ausdruck zuzubilligen, auch wenn das nicht mehr so schön zu ihrem Namen, Trinity, passte: panisch. Auch das wirkte irgendwie stupide. Musste an ihr liegen.

Aber, ja, stupide panisch traf es ganz gut, denn was auch immer in die gute Trinity gefahren war: Sie war eindeutig auf der Flucht und Georgia glaubte sogar schon zu hören, vor wem.

„Ich bin der Anführer!“, bellte eine immer zornige Stimme aus dem Flur, die nur dem Jungen aus 2 gehören konnte. Einen Augenblick lang fragte Georgia sich, seit wann der Careerhaufen einen Anführer hatte. Nach dem Gebaren der letzten Tage sollte eigentlich auch der letzte Tribut wissen, dass die Careers nicht ein Alphatier hatten, sondern sechs. Und zwar sechs, von denen der Großteil nicht bereit war, ernsthaft zu kuschen.

Ein anderer Junge antwortete – entweder der aus 1 oder 4. Im Gegensatz zu ihrem Anführer hatte keiner der beiden eine so markante Stimme, als das Georgia sie allein daran hätte unterscheiden können. Glücklicherweise, denn eine Stimme wie 2 wollte niemand. Leider sprach der Junge, wer auch immer es letztendlich war, zu leise, als dass sie ihn hätte verstehen können.

„Ich erinnere mich daran, gesagt zu haben, dass der Anführer das letzte Wort hat.“

Neben ihr zog nun auch Nolan die Augenbrauen hoch.

„Der Haussegen scheint schon wieder schiefzuhängen“, raunte er ihr zu.

„Hing der je grade?“

Sie kicherten leise, verstummten jedoch jäh, als der Ursprung des Lärms schließlich den Essensraum betrat. Es war tatsächlich der Junge aus 2, ein massiger, großer Typ mit breiten Schultern und kurzen, dunklen Haaren. Er trug mehrere Ringe in beiden Ohren, obwohl Georgia sie in der Nase passender gefunden hätte.

„Ich weiß, das hast du nach der Abstimmung gesagt“, antwortete der Junge aus 4 ihm, eindeutig derjenige, der mit 2 stritt. Das hieß – wenn man 4 beschreiben wollte, dann war stritt vielleicht nicht das richtige Wort. Georgia hatte es schon am Tag zuvor beobachten können: Desto lauter sein Kontrahent wurde, desto ruhiger wurde er. Es stellte sich nur die Frage: war er wirklich so einfältig zu glauben, dass er sein Gegenüber beruhigen konnte, oder ging es ihm nur darum, ihn endgültig auf den Baum zu bringen?

Was auch immer es war – 2 wählte den Baum.

„Ja und daran solltest du dich halten.“

„Genau wie du dich an die Abstimmung. Das Ergebnis lautete vier zu zwei, wenn ich dich daran erinnern darf.“

Okay, er wollte ihn auf den Baum bringen – und es funktionierte nach wie vor prima.

Zu Prima.

Die Faust kam so plötzlich, Georgia sah sie erst, da duckte sich 4 bereits. 2 traf nicht mehr, als solide Wand, aber damit schien er gerechnet zu haben, denn schon schnellte seine andere Hand vor und sie war nicht leer. Georgia riss die Augen auf, als sie realisierte, was 2 in der Hand hielt. 4 wich auch dem Messer aus und drehte ihr den Rücken zu. In einer fließenden Bewegung wuchtete er sich den größeren Jungen auf die Schultern und warf ihn. 2s Aufschlag klang hart. Das Messer schlitterte klirrend außer Reichweite, dann waren beide Jungen ein Knäul auf dem Boden. Schwere Schritte tönten den Gang entlang, ohne, dass es sie kümmerte. Keinen Augenblick später wimmelte der Flur vor Wächtern.

Die Augen aller Anwesenden ruhten in diesem Moment auf dem Gerangel, sogar Nolans, der eigentlich so tat, als interessiere ihn die Sache einen feuchten Kuhmist. Dann, gerade als es einem Friedenswächter gelang, Nr. 4 bei den Schultern zu packen, trat der dritte Junge der Allianz aus der Trainingshalle in den kurzen Flur. Georgia ahnte, dass er seinen Auftritt perfekt abgepasst hatte, gerade rechtzeitig, um von dem Fausthieb abzulenken, den 4 gerade kassierte, aber sie konnte sich dennoch nicht davon abhalten zu starren.

Blue, der Junge aus 1, hatte diesen Effekt, nicht nur auf sie, und sie hasste es. Eigentlich war es nur sein Haar, das herausstach, und eigentlich war es nicht einmal besonders hübsch. Nur auffällig. Und rot, aber natürlich nicht einfach rot, so wie es ein paar ihrer Mitschüler von Natur aus hatten, sondern ein Rot, das sich mit dem Licht änderte. Bei der Ernte war es ein flammendes Kupferrot gewesen, bei der Parade ein tiefes Kirschrot. Jetzt, im Neonlicht des Essensraumes wirkte es ausgewaschen.

Georgia hatte nicht viel Ahnung von Haarfarbe, aber selbst ihr war aufgefallen, dass Blue vermutlich ein sehr ähnliches Zeug verwendete, wie ihr wundervoller Stylist Helios. Allein das war ein Grund, Blue nicht zu mögen. Starren tat sie trotzdem. Sie brauchte einen Moment, um ihren Blick von den blassen, roten Strähnen loszureißen und sich auf andere Dinge zu konzentrieren. Die Art, wie er an Wächtern und seinen sich prügelnden Partnern vorbeischritt, als würde er sie nicht einmal bemerken. Es musste ein Distrikt 1-Ding sein. Die Careers aus diesem Distrikt waren häufig so. Entweder das oder sie endeten wie Trinity.

Die beiden übrigen Mädchen der Allianz folgten ihm. Unauffällig. Georgia hätte sich beinahe gefragt, wie sie es so plötzlich geschafft hatten, neben dem Gespann aufzutauchen. Sie tat es nicht, denn sie wusste warum. Und das war nicht gut.

Sie schnaubte leise.

„Sieh es so, meine vegetarische Freundin, mit dem Haar kannst du ihn in der Arena zumindest nicht verfehlen“, raunte Nolan ihr zu. Alkoholgeruch folgte seinen Worten. „Vorausgesetzt, du kriegst einen Bogen.“

„Das heißt, du wirst mir keinen schnitzen?“

„Ich bin Holzfäller und kein Tischler.“

„Eine Verschwendung, wirklich.“

Der Lärm im Flur nahm beträchtlich ab, während die Wächter die prügelnden Careers endgültig voneinander trennten und sie davon schliffen. Vermutlich bedeutete das für beide Jungen noch Ärger, doch Georgia kümmerte das nicht. Ihre Augen ruhten, trotz ihres kurzen Wortwechsels mit Nolan, nach wie vor auf dem anderen Teil der miteinander tuschelnden Careers. Jetzt, wo die Jungen aus 2 und 4 fehlten, wirkte die Gruppe … entspannter. Trinity war zurück bei ihren Standardausdrücken, in diesem Fall stupide zu Tode genervt. Die beiden anderen Mädchen schienen beide auf die ein oder andere Art unsicher. Und während sie 4 zutraute, sich ernsthaft um den Jungen aus ihrem Distrikt zu sorgen … sorgte sich 2 wohl eher um die Rangfolge in der Allianz. Mit den übrigen beiden Jungen im Gewahrsam der Wächter, blieben nur sie und Blue. Und Blue war ganz offensichtlich der Platzhirsch. Das hieß – sein Haar. Vielleicht war das seine Taktik, aber mit etwas anderem als seinem Auftreten war er noch nicht aufgefallen.

So auch jetzt.

Sie spürte, dass sich seine Aufmerksamkeit auf sie richtete, noch bevor er den Kopf in ihre Richtung drehte. Ihre Haare stellten sich auf, wie die einer Katze angesichts eines Hundes.

„Es ist soweit“, murmelte sie Nolan zu. Der nickte.

Einen Moment später setzte sich Blue in Bewegung, das Mädchen aus 4 an seinen Fersen. Georgia wusste nicht genau, wie sie hieß. Anna vielleicht, oder Anis, vielleicht auch nur Anne – sie wollte es eigentlich gar nicht wissen. Dass ausgerechnet sie ihn begleitete und nicht etwa Trinity, war dennoch ein Zeichen. Genauso, wie das Fernbleiben von 2. Das, was Blue vorhatte, war ein Allianz-Ding und vermutlich der Grund der ominösen Abstimmung. Wenn die Abstimmung mit zwei Gegenstimmen ausgegangen war, so lag jetzt auf der Hand, wer neben dem Jungen aus zwei für Nein gestimmt hatte.

Neben ihr richtete Nolan sich auf – ein ungewohnter Anblick. Dann hatten die beiden Careers sie erreicht. Georgia warf ihrem Partner einen raschen Blick zu, den Nolan nicht erwiderte. Also hatte er sich dafür entschieden. Gut.

„Ich denke, wir sollten die Sache kurz halten“, begrüßte Blue sie.

Nolan neben ihr schnaubte. „Angst, dass euer Anführer zurückkehrt?“

„Vitya ist nicht unser Anführer“, erwiderte das Mädchen aus 4 harsch. Der Versuch, ihre Worte abzumildern, gelang nicht. „Nicht so, jedenfalls.“

„Ja, das hat jeder hier gesehen.“

Das Mädchen zuckte mit den Achseln.

„Das bestreiten wir nicht. Aber deshalb sind wir nicht hier.“

„Wir wissen, warum ihr hier seid“, mischte sich Georgia nun auch selbst ein. Es fiel ihr nicht einmal schwer, ihren Tonfall abfällig zu halten, obwohl sie das noch nie sonderlich gemocht hatte.

Zur Antwort nickte Blue nur und auch 4 sah so aus, als hätte sie es erwartet.

Georgia warf Nolan einen knappen Blick zu. Der verstand den Wink – wenn er den denn überhaupt benötigte.

„Unsere Antwort lautet“, sagte er knapp und betonte das unsere stark, „es ist uns egal, ob ihr nur mich fragen wollt. Ihr habt die Wahl: Entweder, ihr nehmt uns beide, oder ihr lasst es ganz sein.“

Das Mädchen nickte, Blue antwortete nicht einmal mit einer Geste. Aber Georgia spürte seinen Blick auf ihr. Sie erwiderte ihn. Wenn man seine Haare ignorierte – und das war bei dem Lichteinfall leichter – wirkte er nicht mehr so imposant. Er war eher ein Athlet als ein Muskelprotz. Selbst ohne ihn mit seiner bevorzugten Waffe trainieren gesehen zu haben, wusste sie, dass es eine Distanzwaffe sein würde. Nichts zu schweres. Vielleicht Bogen oder Speer.

Von nahem betrachtet war er typisches Distrikt 1-Material, genau wie Trinity – nur von der anderen Seite des Spektrums. Trinity war hübsch, aber hohl. Sie wusste, wie sie mir einem Schwert umgehen musste, aber wenn man nicht innerhalb ihrer Reichweite war, würde sie das schnell überfordern. Ihre Glanzzeit würde das Interview sein und sie würde sie nutzen - sie spielte die hübscher Tribut-Karte. Aber sie tat es, weil sie es musste. Er spielte die hübscher Tribut-Karte ebenfalls, allerdings weil er es wollte.

Schließlich nickte er doch.

„Haben wir einen Deal?“

„Ich fürchte, den haben wir, ja“, sprach Nolan die Worte aus, die ihr Schicksal besiegeln würden. Vielleicht war es gut, dass in seinem Glas nicht nur Orangensaft war.

„Darauf habe ich gehofft“, antwortete Blue. Mittlerweile musste selbst er den Alkohol riechen, aber wenn er es tat, kümmerte es ihn nicht. „Dann sehen wir uns in der Arena.“

Mit diesen Worten war das Gespräch beendet. Blue nickte ihnen noch einmal zu, dann wandte er sich ab und schritt zurück zum Tisch der Careers. Sein rotes Haar glänzte blass im Neonlicht, aber Georgia war erleichtert. Die Haare auf ihren Armen beruhigten sich. Ihn nur noch von hinten sehen zu müssen, war definitiv eine Verbesserung.

Nolan und sie wechselten einen langen Blick.

„D“, sagte er schließlich.

Georgia musste nicht fragen, was er damit meinte. Sie dachte dasselbe.

Unglücklicherweise tat das 4 auch.

„Ihr kategorisiert Tribute mit Buchstaben?“, fragte sie und klang eher unzufrieden als irritiert.

Nolan zuckte mit den Achseln und Georgia spürte, wie sie versucht war, das Gleiche zu tun.

„Ich würde es bevorzugen, kein Buchstabe zu sein“, erwiderte sie.

„Entschuldige, wenn ich nicht überrascht bin.“

Georgia verdrehte die Augen, nicht über das Mädchen, sondern über Nolans Antwort. Vermutlich erwartete er gar nichts anderes.

„Was willst du dann sein?“

„Du meinst ‚Wer willst du dann sein?‘“, gab sie mit einem dünnen Lächeln zurück. Es wirkte weder abfällig noch arrogant. „Die Antwort ist einfach. Sie lautet: Annie Cresta.“

Georgia hob die Augenbrauen, doch ihr Gegenüber interessierte das augenscheinlich nicht. In einer langsamen Bewegung setzte sie sich auf einen der freien Stühle an ihrem Tisch. Vielleicht musste Georgia ihre Einschätzung revidieren. Vielleicht gab es mehr als ein D zwischen den Careers.



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