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Bliss Of Love (Teil 3)

Liebesglück (Seiya&Usagi)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Herzlich willkommen! :-D
So, jetzt sind wieder zwei Wochen vergangen - allerhöchste Zeit für ein neues Kapitel! :-)
Aber zunächst einmal möchte ich mich bei euch für 30 Favoriteneinträge und vor allem unglaubliche 14 Kommentare bedanken - habe nicht einmal davon zu träumen gewagt, dass sich nun doch noch so viele finden, vor allem so aktive Kommischreiber! Ich bin ganz überwältigt *___* Vielen lieben Dank; so etwas motiviert ein Schreiberherz doch ungemein und nun hoffe ich natürlich erst recht, dass ich euch nicht enttäuschen werde und ihr auch weiterhin dabeibleibt! Ich gebe mir auch ganz viel Mühe! ^__^

Auch in diesem Kapitel passiert nicht sooo viel - aber vielleicht ein bisschen mehr als beim Prolog :-) Ein mehr oder weniger interessantes Gespräch zwischen unserem Lieblingspärchen ...
Wünsche euch viel Spaß beim Lesen! ^_^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Das Wochenende naht wieder - also höchste Zeit für ein neues Kapitel :-D
Hier werden auch die anderen wieder ihren Auftritt haben; mehr verrate ich euch an dieser Stelle nicht ;-)

Dann ziehe ich mich mal wieder zurück; wie immer melde ich mich beim Nachwort am Ende des Kapitels wieder ^_^

Wünsche euch viel Vergnügen beim Lesen! :-D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Schön, dass ihr wieder hier gelandet seid! :-) Seid gegrüßt! ^^

Es wird ja auch erst jetzt so richtig spannend und geht in die heiße Phase, hihi ^_^
In diesem Kapitel kommt noch eine ganze Portion Drama hinzu ... Es wird traurig >.<

Lest einfach selbst :-) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen! :-)

Hoffe, es geht euch allen gut? ^_^ Ich jedenfalls freue mich riesig, euch hier wieder begrüßen zu dürfen!:-D

Da es ja letztens so spannend aufgehört hatte, labere ich an dieser Stelle nicht mehr weiter und lasse euch gleich das neue Kapitel lesen :-) Viel Spaß damit! :-D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hab eine passende Melodie für euch, die euch über das Kapitel begleiten könnte: https://www.youtube.com/watch?v=qZUuqT60X8A (Giorni Dispari Mauritius - Ludovico Einaudi) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben :-D

Schön, dass ihr wieder mit von der Partie seid ^_^ Ich hoffe, dass es euch allen gut geht, ihr eure Woche mit Bravour hinter euch gebracht habt und nun entspannt ins Wochenende starten könnt :-) Vielleicht kann ja das folgende Kapitel eine kleine Hilfe für euch sein, um ein wenig abzuschalten ^_^

Wünsch euch viel Spaß beim Lesen! :-D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Tagchen! :-D

Willkommen zurück in meine Fanfic-Welt :-)

Ich hoffe sehr, dass euch das folgende Kapitel wieder genauso gut gefallen wird wie das letzte; habe mich da natürlich wieder riesig über das Feedback gefreut *___*
Diesmal wird eine euch bekannte, aber wohl eher unbeliebte Person ihren ersten Auftritt haben - ihr dürft gespannt sein :-) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen :-)

Na, wie geht’s, wie steht’s? :-) Hoffe, bei euch ist alles in Ordnung? ^_^
Nun melde ich hiermit wieder mit einem neuen Kapitel und joa ... Allzu viel gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen, also von dem her:
Kann ich euch an dieser Stelle nur viel Vergnügen beim Lesen wünschen :-)*Kekse hinstell und sich zurückzieh* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen!
Es ist soweit ... Ich bin selber schon ganz aufgeregt, ah *_____*

Hier nur ganz kurz die zwei Links zu den zwei Liedern, die in diesem Kapitel ihren Auftritt habe werden:
http://www.youtube.com/watch?v=d-4bRbvaQuo („Soledad-Piano Version“ by Westlife)
http://www.youtube.com/watch?v=Z6A-QFPk1B4 („Because I’m Stupid-Piano Version“ by SS501)

Ich wünsche euch gaaaaaanz viel Spaß ... Nun ist der Moment gekommen, auf den wir alle seit fünf Jahren (2009 wurde "Career Only For Love" freigeschaltet - so lange ist es schon her ... :-)) sooo sehnsüchtig warten ... <3 <3 <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein Musiktipp für dieses Kapitel: http://www.youtube.com/watch?v=3lkAwVgBXBM (»Plenty Of Grit« by Megumi Hayashibara) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
http://www.youtube.com/watch?v=3lkAwVgBXBM (»Plenty Of Grit« by Megumi Hayashibara) Komplett anzeigen

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Time Flies ...


 

Bliss Of Love

Part #03
 


 

Prolog:

TIME FLIES ...

Die Zeit vergeht ...


 

Es war ein angenehm warmer Frühlingsabend. Dadurch, dass es trotz der späten Stunden immer noch recht hell war, merkte man, dass der Sommer unweigerlich näher rückte. Allmählich ging die Sonne unter und ließ den Himmel in den wärmsten Farben erstrahlen. Ein spektakulärer Anblick, der sich einem Pärchen bot.

Eine junge Frau saß auf einer Schaukel. An ihren zierlichen Körper schmiegte sich ein rosafarbiges, dünnes Strickkleid, welches ihr bis zu den Knien reichte. Ihre langen goldblonden Haare, die stets zu zwei Zöpfen gebunden waren, berührten leicht die hellgrüne Wiese unter ihren Füßen, die in zwei weißen Ballerinas steckten.

Ein Mann stand direkt hinter ihr und hatte seine Hände auf ihre zarten Schultern gelegt. Er trug eine schwarze Jeans und ein sonnengelbes T-Shirt. Seine Haare, nahezu genauso lang wie die seiner Freundin, waren ebenfalls wie üblich zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und so schwarz wie die Nacht. Beide beobachteten verträumt den Sonnenuntergang.

Bis der Mann die wohltuende Stille schließlich doch unterbrach. »Vor gar nicht allzu langer Zeit haben wir selber noch auf dem Spielplatz gespielt. Und heute … heiraten wir schon bald. Verrückt, wie schnell die Zeit vergeht, findest du nicht auch?«

Usagi schmunzelte. Ja, da hatte er Recht. Unwillkürlich dachte sie an seinen traumhaften Heiratsantrag zurück. Inzwischen lag er auch schon fast eineinhalb Jahre zurück. In einem Monat würde sie zwanzig werden und damit volljährig. Und zwei Wochen danach lag der Termin für ihre Vermählung. Nicht zu fassen, wie sehr die Zeit raste. Je näher dieser große Tag rückte, desto aufgeregter wurde sie. Da ging es aber auch ihrem zukünftigen Bräutigam ähnlich.

Schließlich gab sie ihm ihre Antwort. »Ja, an deiner Seite vergeht die Zeit einfach wie im Flug. Wenn man wirklich glücklich ist, ist es so, als ob die Zeit einen Dauersprint hinlegt.«
 

Sie waren glücklich. Und wie sie es waren. Was hatten sie alles in den letzten viereinhalb Jahren gemeinsam durchgestanden, um nun endlich dort zu stehen, wo sie jetzt standen? Hatten gekämpft; sich aus den Augen verloren; sich ihre Gefühle füreinander endlich nach Ewigkeiten eingestanden; sich wieder gefunden; sich fast wieder aus den Augen verloren und nun waren sie unzertrennlich. Glücklicher als jemals zuvor in ihrem Leben. So glücklich, dass viele Leute aus ihrer Umgebung es vor lauter Harmonie gar nicht mehr aushielten. Trotzdem freuten sich alle für sie und gönnten es ihnen natürlich. Von ganzem Herzen.

Nur noch gute sechs Wochen, bis sie endlich offiziell für immer vereint sein würden. Dann würden sie endlich ihr langersehntes und wohlverdientes Happy End erreichen. Obwohl … nein. Für sie gab es kein Happy End, denn ihre Liebe würde niemals ein Ende finden. Dessen waren sie sich absolut sicher. Ihre Geschichte würde erst ab der Hochzeit so richtig beginnen.
 

Doch zuvor würde das Schicksal ihnen noch einige harte Prüfungen bereithalten, in denen sie ihre grenzenlose Liebe unter Beweis stellen mussten. Prüfungen, die ihnen alles abverlangen und sie an ihre Grenzen bringen würden … Denn der Weg zum vollkommenen und absoluten Glück war steinig und schwer, und nur denjenigen, deren Liebe stark genug war, auch diese Hindernisse durchzustehen, war es vergönnt, für immer zusammen glücklich zu werden.

Gladitorial Past

****************************************Rückblick****************************************

Nur noch gute sechs Wochen, bis sie endlich offiziell für immer vereint sein würden. Dann würden sie endlich ihr langersehntes und wohlverdientes Happy End erreichen. Obwohl … nein. Für sie gab es kein Happy End, denn ihre Liebe würde niemals ein Ende finden. Dessen waren sie sich absolut sicher. Ihre Geschichte würde erst ab der Hochzeit so richtig beginnen.
 

Doch zuvor würde das Schicksal ihnen noch einige harte Prüfungen bereithalten, in denen sie ihre grenzenlose Liebe unter Beweis stellen mussten. Prüfungen, die ihnen alles abverlangen und sie an ihre Grenzen bringen würden … Denn der Weg zum vollkommenen und absoluten Glück war steinig und schwer, und nur denjenigen, deren Liebe stark genug war, auch diese Hindernisse durchzustehen, war es vergönnt, für immer zusammen glücklich zu werden.

****************************************Rückblick****************************************
 


 

KAPITEL 1:

GLADITORIAL PAST

»Eine kämpferische Vergangenheit liegt hinter uns …«
 

Das sanfte Plätschern einer Quelle unterstrich die Idylle des späten Frühlings. Es herrschten angenehme, warme Temperaturen, die die Sonne über ihnen bescherte. Passend dazu war um sie herum ein strahlend blauer Himmel zu sehen - keine einzige Wolke trübte dieses herrliche Bild, das zum Träumen verleitete.

Seiya und Usagi befanden sich direkt am Ufer der Quelle, die sich tief im nahestehenden Wald von Seiyas Villa befand. Es war ihr persönlicher Lieblingsort; hier zogen sie sich immer wieder zurück, um von ihrem ganzen Alltag, der nur so vor Stress triefte, abschalten zu können. Hier konnten sie ungestört unter sich sein und einfach nur die unberührte Natur genießen. Und nun, wo der kalte Winter und auch der frische Frühling langsam, aber sicher Platz für den warmen Sommer schafften, verbrachten sie noch viel lieber die Zeit an diesem Ort.

Die Vögel waren von ihrer Reise in den Süden zurückgekehrt und zwitscherten ihre klangvollsten Lieder. Die Bäume bekamen zahllose Blätter, die ein immer kräftiger werdendes Grün annahmen. Der leise Wind war nicht mehr kalt, sondern streichelte ihre Haut angenehm und fuhr sanft durch ihre Haare. Die ersten Schmetterlinge flatterten an ihnen vorbei, machten kurz auf vereinzelten Blütenblättern eine Pause von ihren hektischen Flügen.
 

Seiya hatte seinen Kopf auf Usagis Schoß gebettet, hielt seine Augen geschlossen und lauschte den beruhigenden Klängen dieser Landschaft, während seine Nase tief ihren frischen Duft einsog und sein Körper das grüne Gras unter sich spürte. Und das Schönste: Sein Schätzchen war bei ihm, strich immer wieder eine Haarsträhne aus seiner Stirn und beobachtete ihn. Auch wenn er seine Augen nicht geöffnet hatte, spürte er ihren Blick, der ununterbrochen auf ihn ruhte.

Er war überglücklich. Schon bald durfte er sie endlich für immer als Frau an seiner Seite haben. Wie lange hatte er schon davon geträumt? Um ehrlich zu sein ja bereits seit dem Moment, als er ihr das erste Mal am Tokioter Flughafen über den Weg gelaufen war. Und sie damals noch in den Armen eines anderen gelegen hatte.

Es war einfach alles so unrealistisch schön; schöner, als er es sich in seinen schönsten Träumen hätte ausmalen können. Zwar war er ein geborener Optimist, aber dennoch hatte selbst er nie damit gerechnet. Schließlich war die Zukunft seiner Geliebten doch schon lange, seit Jahrtausenden, festgestanden.

Das Schicksal schien bei ihm etwas wiedergutmachen zu wollen, nachdem es ihn eine so schwere Kindheit aufgebürdet hatte.

Schlagartig schlug er seine Augen auf.

Von seiner Vergangenheit wusste auch sie genauestens Bescheid, weil sie sich öfters bei ihm danach erkundigt hatte. Doch wie sah es eigentlich mit ihrer Vergangenheit aus? Ernüchtert musste er erkennen, dass er davon nur die grobe Geschichte kannte, aber keine bedeutenden Einzelheiten. Er gestand sich ein, dass er da seine Nase auch gar nicht so tief hatte hineinstecken wollen, denn der größte Inhalt ihrer Vergangenheit bestand nun einmal aus Mamoru. Inzwischen hatte er zwar nichts gegen ihn, war sogar mit ihm befreundet, und doch war es ihm unangenehm, sie nach ihrer gemeinsamen Vergangenheit zu fragen. Die Vorstellung, die beiden Hand in Hand und glücklich … war und blieb seltsam. Deswegen hatte er bisher auch nie derartige Fragen gestellt und mehr oder weniger auch unbewusst einen großen Bogen darum gemacht, doch inzwischen war sie bereits seit über einem Jahr seine Verlobte und sehr bald auch seine Frau. Allerspätestens jetzt wollte er einfach alles erfahren. Jedes einzelne Detail aus ihrer Vergangenheit.

»Was ist?«, fragte diese auch schon verwundert, als sie gemerkt hatte, wie er abrupt seine Augen geöffnet hatte und sie nun nachdenklich beäugte.

Seiya lächelte sie beruhigend an, griff nach ihrer Hand und streichelte mit seinem Daumen zärtlich über ihren Handrücken, bevor er seinen Wunsch laut aussprach. »Mir ist nur gerade aufgefallen, dass ich kaum Einzelheiten über deine Vergangenheit weiß. Dabei ist doch die Vergangenheit die Grundlage dafür, die uns zu dem macht, was wir heute sind. Würdest du mir erzählen, wie die Jahre vor unserem ersten Treffen waren?

Usagi ließ nur verständnislos ihre rechte Augenbraue nach oben wandern. Warum kam er ausgerechnet jetzt auf diesen Gedanken? Also ab und zu hatte er wirklich nicht nachvollziehbare Gedankensprünge. Und genau das spiegelte sich auch in seiner Art wieder: Sprunghaft, wie ein kleiner Wirbelwind nie an einer Sache bleibend und ständig auf der Suche nach Abwechslung. Wenigstens war er in der Liebe sesshaft und hatte da seinen Platz gefunden, wo er für immer bleiben wollte. Denn sonst hätten sie ein ernsthaftes Problem. Doch sie beschloss, diese Tatsache nicht lang und breit zu hinterfragen – er war eben einfach neugierig; und das war schließlich auch berechtigt. Außerdem: Wie hätte sie auch widerstehen können, nachdem er sie so lieb danach gefragt hatte?

»Ähm, womit soll ich bloß anfangen … Also meine Vergangenheit war bis zu dem Zeitpunkt, wo ich ›Sailor Moon‹ geworden bin, total langweilig und hat sich von den anderen nicht wirklich unterschieden. Meine Familie kennst du ja: Wir waren und sind wie jede normale Familie auch. Ich habe mich täglich mit Shingo gestritten; habe Ärger von meiner Mutter bekommen, weil ich immer ungesundes Zeug gefuttert und ständig schlechte Noten mit nach Hause gebracht habe und ja … Dann kam der Tag, wo ich mit vierzehn Jahren Luna begegnet bin. Ab diesem Zeitpunkt fing mein Leben an, richtig interessant zu werden.«

Und so begann sie, ihm ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Natürlich auch, wie sie ihre heutigen besten Freundinnen und auch Mamoru kennengelernt hatte. Dabei ließ sie keinen einzigen der zahlreichen Kämpfe aus, die sie immer stärker und reifer gemacht hatten.

Ihre Vergangenheit hatte es wirklich in sich. Was sie in ihren jungen Jahren schon erleben musste, war mindestens dreimal so viel wie bei anderen Mädchen.

Seiya hatte ihr von Anfang bis zum Schluss seine ganze Aufmerksamkeit geschenkt, ohne sie auch nur ein einziges Mal zu unterbrechen. Viel zu fasziniert war sie von ihrer Geschichte. Und auch getroffen, dass sie schon so viel Leid und Schmerz erfahren musste. Dass sie immer kämpfen musste, obwohl sie zweifelsohne ein friedliches, normales Leben wie jedes andere Mädchen ihrem Alter verdient hätte.

Seiya setzte sich schlagartig auf und kniete nun vor ihr. Tief sah er in ihre Augen und schien sie mit seinem Blick nahezu zu durchbohren. »Es muss schlimm für dich gewesen sein. Vor allem, weil du am Ende ja immer alleine kämpfen musstest. Sogar beim letzten Kampf gegen Galaxia haben wir letzten Endes nur zugeschaut und dich kämpfen lassen …« Seine Stimme klang brüchig, als er langsam seine Hand auf ihre Wange legte. Auf seinem Gesicht stand eindeutig das schlechte Gewissen geschrieben. Er fühlte sich in diesem Moment wie ein Versager. Und das war er ja auch gewesen. Er hatte tatenlos dabei zugesehen, wie sie für alle gekämpft hatte. Ein Versager, der nicht einmal dazu in der Lage war, seine Angebetete zu beschützen. Er schwor sich: Das durfte sich niemals wiederholen. Das konnte und durfte er nie wieder zulassen.

»Vor allem, von dem vergessen zu werden, den du am meisten geliebt hast. Schrecklich.« Furcht überkam ihm allein schon bei dem Gedanken daran, wie es wäre, wenn Usagi ihn nicht erkennen würde. Was für eine Horrorvorstellung, die ihm durch und durch ging.

Usagi legte ebenfalls eine Hand auf seine Wange. Sie wollte ihn beruhigen, denn sie sah, wie sich sein Gesicht vor seelischen Schmerzen langsam verzerrte. Den Schmerz, den sie damals erlitten hatte, bekam er anscheinend allein bei dem Gedanken daran. Und das durfte sie wiederum nicht zulassen. Sie konnte es nicht ertragen, wie Qual und Pein dieses wunderschöne Antlitz entstellte.

»Es ist ja nun vorbei und ich habe es hinter mir. Und ich bin froh, dass ich alle diese Erfahrungen gemacht habe; sie haben mich geprägt und mich stärker gemacht. Was uns nicht umbringt, macht uns stärker.« Aufmunternd zwinkerte sie ihm zu und Seiya war alleine schon deswegen beeindruckt, weil sie tatsächlich eine Redewendung korrekt angewendet hatte. Bei diesem Gedanken musste er anschließend leise in sich hineinkichern.

»Was ist denn jetzt auf einmal so witzig?«, fragte Usagi ahnungslos und zog irritiert eine Augenbraue in die Höhe.

»Ach nichts«, winkte Seiya, immer noch lachend, ab und grinste sie fröhlich an, bevor er ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen gab.

Auch Usagi lächelte, doch ihre Augen wurden plötzlich traurig bei dem Gedanken, der sich auf einmal in ihren Kopf geschlichen hatte. Das blieb ihrem Verlobten natürlich nicht verborgen; aufmerksam, wie er ihr gegenüber nun einmal war. Bevor er nachfragen konnte, rückte sie auch schon mit der Wahrheit heraus: »Weißt du, die Momente, die ich dir gerade geschildert habe, waren zwar schwer, aber es wird niemals etwas geben, was einen gewissen Vorfall übertrumpfen könnte.«

Seiya erstarrte. Sofort hatte er eine Ahnung, welchen Vorfall sie genau meinte. Und kurz darauf wurde sein Verdacht auch bestätigt. »Als du mich verlassen hast damals. Das war das allerschlimmste Erlebnis für mich gewesen. Oder auch, als du damals von Tin Nyanko angeschossen worden bist - als ich im ersten Moment dachte, dich für immer verloren zu haben …«

Usagi durchfuhr eine unbeschreibliche Kälte, als sie an diese zweifellos dunkelsten Momente ihres Lebens zurückdachte. Ihre Miene war mit einem Mal von Melancholie gezeichnet.

Ohne Vorwarnung legte Seiya seine Arme um sie und drückte sie fest an sich. Sofort strömte wieder eine wohlige Wärme auf sie ein, die von ihm ausging. »Ich werde dich nie wieder verlassen«, hauchte er in ihr Ohr. Zumindest nicht auf dem herkömmlichen Wege, denn um sie zu beschützen, würde er auch ohne auch nur mit der Wimper zu zucken immer wieder dieses lebensgefährliche Risiko eingehen. Um ihr Leben in sicheren Händen zu wissen, würde er sogar den Tod mit Freude begrüßen. Doch das wollte er ihr in diesem Moment nicht unbedingt auch noch auf die Nase binden. Wenn er eins hasste, dann war es Streit mit seinem Schätzchen. Und dazu wäre es hundertprozentig gekommen, hätte er diesen einen selbstlosen Gedanken ausgesprochen, so edel er auch sein mochte. Aber zugegebenermaßen hätte er es auch gut nachvollziehen können, wenn sie an die Decke gegangen wäre: Denn ihm wäre es nicht anders ergangen, wenn sie ihm offenbart hätte, dass sie sich ebenfalls vor ihn schmeißen würde, um sein Leben zu retten.

Voller Entschlossenheit gab ich ihr ein weiteres Versprechen.

»Und du wirst nicht mehr alleine kämpfen müssen. Nie wieder. Das schwöre ich dir.«

Preparation For Marriage

****************************************Rückblick****************************************

Ohne Vorwarnung legte Seiya seine Arme um sie und drückte sie fest an sich. Sofort strömte wieder eine wohlige Wärme auf sie ein, die von ihm ausging. »Ich werde dich nie wieder verlassen«, hauchte er in ihr Ohr. Zumindest nicht auf dem herkömmlichen Wege, denn um sie zu beschützen, würde er auch ohne auch nur mit der Wimper zu zucken immer wieder dieses lebensgefährliche Risiko eingehen. Um ihr Leben in sicheren Händen zu wissen, würde er sogar den Tod mit Freude begrüßen. Doch das wollte er ihr in diesem Moment nicht unbedingt auch noch auf die Nase binden. Wenn er eins hasste, dann war es Streit mit seinem Schätzchen. Und dazu wäre es hundertprozentig gekommen, hätte er diesen einen selbstlosen Gedanken ausgesprochen, so edel er auch sein mochte. Aber zugegebenermaßen hätte er es auch gut nachvollziehen können, wenn sie an die Decke gegangen wäre: Denn ihm wäre es nicht anders ergangen, wenn sie ihm offenbart hätte, dass sie sich ebenfalls vor ihn schmeißen würde, um sein Leben zu retten.

Voller Entschlossenheit gab ich ihr ein weiteres Versprechen.

»Und du wirst nicht mehr alleine kämpfen müssen. Nie wieder. Das schwöre ich dir.«

****************************************Rückblick****************************************
 


 

KAPITEL 2:

PREPARATION OF MARRIAGE …

»Vorbereitung auf die Ehe«
 

»Also wenn du weiterhin so scheußlich kochst, wirst du Seiya, zumindest was das Essen betrifft, nicht glücklich machen können. Und ist es denn nicht so, dass er leidenschaftlich gerne isst?« Dieser trockene Kommentar konnte auch von keiner Geringeren als Rei stammen, nachdem sie kurz von der Suppe Usagis gekostet hatte und sofort angeekelt wieder hatte ausspucken müssen dank eines reflexartigen Würgereizes.

Verärgert warf Usagi ihrer Freundin einen vernichtenden Blick zu. »Boah, du bist so gemein!«, meckerte sie, und wieder entfachte zwischen den beiden die typische Neckerei. Zwischen ihnen hatte sich kaum etwas verändert. Sie waren immer noch zwei unverbesserliche Streithähne.

»Und warum bist du überhaupt hier und mischst dich ein?«, zickte Usagi weiter. »Ich bin zu Makoto gegangen, weil sie mir das Kochen beibringen wollte!«

»Irgendwer muss dir doch zusätzlich auf die Hände schauen, bevor du noch Makotos Küche abfackelst!«, konterte Rei und streckte dabei frech ihre Zunge heraus.

»Beruhigt euch doch!«, ging Makoto dazwischen und startete zum wiederholten Male den Versuch, ihren Streit zu schlichten. »Außerdem war es diesmal gar nicht so schlecht, Usagi. Also auf jeden Fall wirst du besser; deine erste Suppe war nämlich noch viel schlimmer.« Die Brünette versuchte, ihrer Freundin, die um jeden Preis lernen wollte, eine gute Ehefrau zu sein, Mut zu machen. Auf keinen Fall durfte sie gleich aufgeben.

Rei zuckte abfällig mit den Achseln. »Da hat Makoto Recht. Mit der ersten Suppe hättest du ja Leute vergiften können. Das ist bei der neuen Suppe zwar nicht der Fall, aber das ist auch schon die einzige positive Entwicklung.«

Minako begann, herzhaft zu lachen. Es hatte sich tatsächlich nichts verändert in den letzten Jahren. Und es war schön zu sehen, dass ihre Freundschaft nach wie vor noch so eng war, wenn nicht sogar noch enger geworden war. Doch etwas überschattete dieses Ereignis doch. »Schade, dass Ami nicht dabei ist. Es ist einfach nicht das Gleiche, wenn eine von uns fünf fehlt.« Der leise Anflug von Wehmut übertrug sich auch auf die anderen Freundinnen, sodass die kindische Auseinandersetzung sofort vergessen war.

»Wahrscheinlich sitzt sie gerade mit Taiki in ihrem neuen Haus in Boston und büffelt mit ihm für die nächsten Prüfungen. Aber sobald sie ihren Doktortitel haben, werden sie wieder nach Japan zurückkehren; das haben sie doch gesagt. Sie wollten doch die Tage kommen, weil die Semesterferien nun wieder beginnen. Es ist ja schon Ende Mai.« Usagis Versuch, die Stimmung dadurch etwas zu heben, glückte.
 

Schwitzend ließ Seiya seine schweren Hanteln auf den Boden fallen. Während der kurzen Pause ging er ein paar Schritte durch seinen großen Kraftraum, um noch weiterhin in Bewegung zu bleiben. Er konnte einfach nicht lange still herumstehen und nichts tun.

»Na, freust du dich schon auf die Hochzeit?«, fragte Yaten grinsend, der ebenfalls seine Übung beendet hatte. »Oder bekommst du allmählich schon kalte Füße?«

Er war vorbeigekommen, um ein wenig mit ihm zu trainieren, denn inzwischen hatte sich der Jüngere selbst eine Villa wenige Meter weit entfernt aufgebaut. Natürlich mit dem Hintergedanken, sie eines Tages mit Minako beziehen zu können. Vorerst lebte er alleine dort, doch Minako war so gut wie jeden Tag zu Besuch da. Und es war wohl auch nur noch eine Frage der Zeit, wann sie dort einziehen würde.

Da Seiya ja bald Usagi heiratete, war es allerhöchste Zeit gewesen, dass er nach Taiki ebenfalls auszog, um das baldige junge Eheglück nicht stören zu können.

»Natürlich freue ich mich darauf; was denkst du denn? Immerhin warte ich schon seit Jahren auf diesen Tag. Also ich werde ganz bestimmt keine kalten Füße bekommen.« Seiya strahlte über das ganze Gesicht. Allein der Gedanke, Usagi bald seine Frau nennen zu dürfen, verursachte in ihm Hochgefühle, die mit nichts auf der Welt zu vergleichen waren. »Höchstens sie, was ich aber nicht hoffe«, fügte er am Ende jedoch leise hinzu und ließ dabei auch seine schleichenden Bedenken durchscheinen, was seine Herzensdame betraf.

Erstaunt hob Yaten eine Augenbraue. So eine Unsicherheit kam bei Seiya selten vor. Natürlich sprach Yaten, ganz entsprechend seiner Art, geradeaus diese Tatsache an. »Was ist denn los? Du stellst doch jetzt nicht noch ernsthaft ihre Liebe zu dir in Frage, oder?«

Seiya fuhr sich durch die Haare und antwortete nicht sofort. Allein das war jedoch schon Antwort genug bei ihm. »Nein; ich weiß, dass sie mich liebt. Dennoch ist es schon ein großer Schritt in eine Zukunft, die sie nicht kennt. Das ist bei ihr vollkommen unberührtes Neuland. Und es liegt eben in der Natur des Menschen, Angst zu haben vor Dingen, die er nicht kennt. Diese Hochzeit wird nun einmal der endgültige Schritt sein, alles Altbekannte hinter sich zu lassen. Zwar gehe ich nicht davon aus; aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sie da doch leichte Hemmungen bekommen könnte im letzten Moment, wenn sie sich des Ausmaßes dieses letzten Schrittes wirklich bewusst wird. Was aber auch verständlich wäre in Anbetracht ihrer Situation und ihrer Vergangenheit.«

»Seit wann machst du dir so viele Gedanken?«, fragte der Silberhaarige unbeeindruckt nach und blickte aus dem Fenster. »Sie hat sich für eine Zukunft mit dir entschieden. Sie hat sich bereits entschieden, als sie vor drei Jahren mit Mamoru Schluss gemacht hat. Und seitdem hat sie nie Zweifel gehabt. Nur du bist derjenige mit der Unschlüssigkeit gewesen, was dir überhaupt nicht ähnlich sieht.«

Mit dieser Feststellung traf der Silberhaarige direkt ins Schwarze, auch wenn es Seiya verdammt schwerfiel, das einzusehen. Er war damals echt ein Idiot gewesen und Usagis Leiden unnötig in die Länge gezogen, was er sich bis heute nicht verzeihen konnte.

»Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie in diesem Stadium, wo ihr euch derzeit befindet, noch Bedenken hat. Und du solltest sie auch nicht mehr haben.« Eindringlich blickte das Peridot von Yatens Augen in die Saphire seines Gegenübers.

Und Seiya musste sich erneut eingestehen, dass sein langjähriger Freund Recht behielt. In allen Punkten. Lächelnd schloss er seine Augen und zeigte auf diese Weise, dass er es verstanden hatte.

Yaten wollte von diesem Thema ablenken. Er wusste auch schon genau, womit. Was immer ihm auch gerade durch den Kopf ging: Es ließ den jungen Mann immer breiter grinsen, bis sich seine äußersten Mundwinkel in Wangenhöhe befanden. »Du freust dich wohl bestimmt am meisten auf die Hochzeitsnacht, nicht wahr? Auch, wenn es ja sicherlich nicht das erste Mal sein wird.«

Daraufhin wurde Seiya knallrot im Gesicht, sodass er es locker mit einer überreifen Tomate hätte aufnehmen können. »Das geht dich ja wohl wirklich überhaupt nichts an«, fauchte er und merkte, wie ihm immer wärmer wurde, und das lag diesmal sicher nicht am Training.

Da ging seinem Freund ein Licht auf. Überrascht weitete dieser seine Augen. »Also hattet ihr allen Ernstes noch gar nicht, obwohl ihr schon seit über zwei Jahre fest zusammen seid?«, fragte er und blinzelte ungläubig.
 

»Nein«, antwortete Usagi und sah verlegen zur Seite, als ihre Freundinnen sie fassungslos anstarrten.

»Wow, da scheint Seiya ja ein echter Glücksgriff zu sein.«, fand Makoto ihre Worte als Erste wieder. »Von ihm hätte ich das aber so gar nicht erwartet.«

»Aber gab es denn nie einen Moment, wo ihr kurz davor wart?«, hakte Minako nach, die das immer noch gar nicht so recht glauben konnte.

Noch peinlich berührter kratzte sich Usagi am Hinterkopf. »Natürlich kamen die Momente schon vor; aber er hat immer gemeint, dass wir uns das Schönste bis zum Schluss aufheben sollten, damit es noch vor uns liegt und die Hochzeitsnacht noch besonderer wird als es sowieso werden wird. Damit wir uns noch mehr darauf freuen können.

Außerdem war ich mit Mamoru auch gute zwei Jahre zusammen und es lief da auch nicht einmal ansatzweise etwas in dieser Richtung, also braucht ihr euch gar nicht so zu wundern.«

Rei begann, das Verhalten des angeblichen Frauenhelden zu analysieren. »Aber damals warst du ja auch noch jünger. Mit Seiya hast du dir allerdings wirklich einen Traummann geangelt. Die allerwenigsten denken heutzutage noch so. Es scheint ihm mit dir wirklich sehr wichtig zu sein und er möchte eurer besonderen Beziehung damit wohl noch mehr Ausdruck verleihen, weil ihr euch durch diese Tatsache noch mehr von allen anderen abhebt.«

Usagi strahlte. »Er hält eben noch ziemlich an gewissen alten Werten fest, auch wenn man es ihm nicht direkt ansieht. Auf Euphe ist man eben immer noch sehr konservativ.«
 

»Sie ist einfach so unglaublich unschuldig, dass ich es einfach nicht über das Herz gebracht habe, ihr diese Unschuld früher als nötig zu rauben. Es muss einfach etwas ganz Besonderes werden, und deswegen warten wir bis zur Hochzeitsnacht.« Während seiner simplen Aufklärung geriet unbewusst ins Schwärmen. Ja, seine Usagi … So süß und unschuldig, dass es kaum zu fassen war. Dass so etwas in der heutigen, modernen Zeit, noch dazu auf der Erde, überhaupt noch existierte. Unglaublich.

Er war ihr in der Tat mit Haut und Haaren verfallen.

Stolz reckte der Zwanzigjährige seine Brust nach vorne. »Aber selbst, wenn wir wirklich schon gehabt hätten, hätte ich es nicht herausposaunt. Das ist eine Sache zwischen ihr und mir; und ein Gentleman genießt und schweigt.«

»Seit wann bist ausgerechnet du ein Gentleman?«, war der zynische Kommentar des Kleineren, der gerade mit einer neuen Übung begann. »Dass ich nicht lache. ›Schleimiger Charmebolzen‹ trifft es viel eher.«

Empörung machte sich beim zukünftigen Bräutigam breit, als er seine Hände an den gestählten Hüften stemmte. »Was soll das denn bitte heißen?«

Car Chase

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»Sie ist einfach so unglaublich unschuldig, dass ich es einfach nicht über das Herz gebracht habe, ihr diese Unschuld früher als nötig zu rauben. Es muss einfach etwas ganz Besonderes werden, und deswegen warten wir bis zur Hochzeitsnacht.« Während seiner simplen Aufklärung geriet unbewusst ins Schwärmen. Ja, seine Usagi … So süß und unschuldig, dass es kaum zu fassen war. Dass so etwas in der heutigen, modernen Zeit, noch dazu auf der Erde, überhaupt noch existierte. Unglaublich.

Er war ihr in der Tat mit Haut und Haaren verfallen.

Stolz reckte der Zwanzigjährige seine Brust nach vorne. »Aber selbst, wenn wir wirklich schon gehabt hätten, hätte ich es nicht herausposaunt. Das ist eine Sache zwischen ihr und mir; und ein Gentleman genießt und schweigt.«

»Seit wann bist ausgerechnet du ein Gentleman?«, war der zynische Kommentar des Kleineren, der gerade mit einer neuen Übung begann. »Dass ich nicht lache. ›Schleimiger Charmebolzen‹ trifft es viel eher.«

Empörung machte sich beim zukünftigen Bräutigam breit, als er seine Hände an den gestählten Hüften stemmte. »Was soll das denn bitte heißen?«

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KAPITEL 3:

CAR CHASE …

»Eine gewöhnliche Verfolgungsjagd?«
 

»Vielen Dank, dass du uns besucht hast«, bedankte sich die kleine Sakura bei Seiya, der bereits den ganzen Tag gemeinsam mit Usagi im Kinderheim verbracht hatte.

So oft kamen sie leider nicht - vielleicht einmal im Monat. Für Sakuras Empfinden einfach viel zu selten. Und so fiel ihr, wie immer, der Abschied äußerst schwer.

Seiya hatte im Laufe des letzten Jahres ein sehr gutes Verhältnis zu dem rosahaarigen Mädchen aufgebaut, die am vorletzten Valentinstag zu ihm gelaufen war, als er so eine unmenschlich hohe Summe für einen Tanz mit Usagi für das Waisenhaus gespendet hatte, in dem sie lebte.

»Wann kommst du wieder?«, fragte sie den großen, schwarzhaarigen Mann mit großen, traurigen Augen.

»So bald es geht, okay? Außerdem hast du doch eh meine private Handynummer - ruf mich einfach an, wenn du etwas brauchst, einverstanden?« Inzwischen hatte er sich zu ihr heruntergekniet und seine Hand auf ihren Kopf gelegt. »Also, bis ganz bald.«
 

»Du scheinst dich ja immer besser mit dem kleinen Mädchen zu verstehen«, stellte Usagi missmutig fest, als sie sich zu Seiyas Auto begaben.

Seiya konnte darauf nur herzhaft lachen. »Sag mir jetzt nicht, dass du wirklich eifersüchtig auf die Kleine bist«, prustete er amüsiert los und drückte auf den kleinen Knopf auf der Fernbedienung des Autos, um die Türen zu entriegeln.

Sichtlich beleidigt verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und überlegte fieberhaft, welchen Teil ihrer Gedanken sie vielleicht doch preisgeben soll. »Bin ich nicht. Aber wenn sie ständig davon redet, dich zu heiraten, wenn sie groß genug ist, gefällt mir das auch nicht sonderlich.« Sie seufzte tief.

Mit so einer ähnlichen Situation war sie ziemlich vertraut. Vor einigen Jahren hatte sie ja auch noch mit Chibiusa um Mamorus Gunst gebuhlt. Warum musste sie immer so kleine Konkurrentinnen haben? Auf der anderen Seite konnte man Chibiusa und Sakura nicht wirklich miteinander vergleichen. Chibiusa war schließlich ihre Tochter und da hatte sie erst recht keinen Grund zur Eifersucht gehabt, auch wenn sie sich bei jeder Gelegenheit an Mamorus Hals geschmissen hatte. Doch auf der anderen Seite war Chibiusa damals zum Teil mit voller Absicht so gemein zu ihr gewesen - ganz im Gegensatz zu Sakura, die eigentlich wirklich ein liebes Mädchen ohne Hintergedanken war.

Aber allein vom Aussehen erinnerte Sakura sie einfach so stark an Chibiusa …

»Ich bitte dich: Sie ist ein kleines Mädchen im Vorschulalter und hat eben Träume wie jedes andere normale Mädchen in ihrem Alter auch«, beschwichtigte der Schwarzhaarige seine Verlobte sanft und machte ihr die Beifahrertür auf, damit sie einsteigen konnte. Nachdem sie Platz genommen hatte, ging er um seinen Wagen herum und setzte sich auf den Fahrersitz.

Schließlich konnte er Usagi doch noch besänftigen und es wurde eine harmonische, friedliche Heimfahrt, bis ein Vorfall alles zerstörte …
 

Alarmiert blickte Seiya in den Rückspiegel. Dieses Auto war ihm schon eine ganze Weile ziemlich verdächtig vorgekommen. Schon länger verfolgte er ihn und war ihm immer wieder gefährliche nahegekommen. Das Wort ›Sicherheitsabstand‹ war im Vokabular dieses Typen wohl nicht vorhanden. Zugegebenermaßen legte auch Seiya nicht besonders viel Wert darauf, doch die wahren Absichten des Fahrers des anderen Autos waren spätestens dann klar, als er ihn rammen wollte und Seiya es gerade noch rechtzeitig schaffte, dieser Attacke zu entkommen.

Usagi schrie vor Schreck auf, als er plötzlich nach links auswich. Dank des Sicherheitsgurtes, der sich plötzlich in ihren Oberkörper drückte, war ihr aber nichts Schlimmeres passiert. »Seiya, was ist los?«, fragte sie entsetzt und drehte sich zu dem Auto hinter sich um. Da die Scheiben getönt waren, konnte sie nicht erkennen, wer sich hinter dem Steuer verbarg.

»Ich weiß es nicht. Dieses Auto verfolgt uns schon eine ganze Weile und eben hat es fast versucht, uns anzustoßen. Also friedlich gesinnt scheint uns der Spast sicherlich nicht zu sein. Mal ganz abgesehen davon, dass es extrem verdächtig ist, wenn ein Auto es schafft, mit mir Schritt zu halten.« Rein äußerlich schien er wie die Ruhe selbst zu sein; schaute abwechselnd zwischen Straße und Rückspiegel.

»Du meinst, weil niemand außer dir wie ein Irrer durch die Straßen brettert?«

Diese ironische Bemerkung überhörte er einfach – viel zu sehr war er auf das eigentliche Problem fixiert. Sein Kampfgeist war geweckt, als das andere Auto wieder Gas gab. Das siegessichere, arrogante Grinsen legte sich auf die Lippen des attraktiven Schwarzhaarigen. »Du willst mich also zu einem Rennen herausfordern, mein Freundchen? Wie du willst. Füge meinem Wagen bloß einen klitzekleinen Kratzer zu. Dann wirst du dir wünschen, nie den Lappen gemacht zu haben.« Seiyas Drohung klang leise, aber gefährlich. Mit einem warnenden »Halt dich gut fest, Schätzchen!« trat er nun das Gaspedal vollends durch.

Usagi kreischte ängstlich, als sie gnadenlos in den Sitz gedrückt wurde und das Gefühl bekam, keine Luft mehr zu bekommen. 600 PS waren wahrhaftig nicht ganz ohne. Sie betete leise vor sich hin und faltete dabei ihre Hände zusammen: »Bitte lieber Gott, bitte lass uns diese Fahrt überleben!«

»Der Typ ist echt verrückt!«, fluchte Seiya, als der Fahrer des anderen Wagens einen weiteren Versuch startete, mit ihnen zu kollidieren, den Seiya glücklicherweise ein zweites Mal vereiteln konnte. Angestrengt versuchte er, eine Lösung zu finden, um Usagi und sich sicher aus dieser Sache herauszuholen. Beinahe hätte es ihm sogar wirklich Spaß gemacht, doch der Gedanke, damit auch Usagi in eine hirnlose Gefahr zu stürzen, passte ihm dann auch wieder nicht.

Stets einen kühlen Kopf bewahrend schaute er sich um und erkannte, wie ein Baum abseits der Landstraße in seinem Blickfeld erschien. Sofort durchfuhr ihn ein Geistesblitz. Ein ziemlich verrückter. Doch was sollte es: Er musste es riskieren, wenn sie heil davonkommen wollten. Außerdem hatte er vollstes Vertrauen in sein fahrerisches Können. Es würde schon nichts passieren. Er lenkte ein und fuhr von der Straße ab, direkt auf den Baum zu. Das Auto folgte ihm wie erwartet.

»Ah, was machst du denn da?«, schrie Usagi wie am Spieß. Wollte er sie etwa umbringen?

Seiya ignorierte ihre Schreie und konzentrierte sich voll und ganz auf seinen Plan. Hoffentlich würde er aufgehen. Es musste einfach klappen!

Im letzten Moment, bevor sie direkt gegen den Baum gefahren wären, bog Seiya ruckartig nach links ab, streckte schützend den rechten Arm über Usagis Brust aus und entkam dem Aufprall, während das andere Auto keine Chance mehr hatte und direkt gegen den Baum prallte.

Entsetzt beobachtete Usagi das Szenario, welches sich ihnen bot und stieg sofort aus dem Auto aus, als die Reifen des Autos zum Stehen kamen. Seiya tat es ihr gleich. Eilig rannten beide auf das völlig zertrümmerte Auto zu. Doch als sie zu Hilfe eilen wollten und Seiya die Tür gewaltsam aufriss, war niemand darin vorzufinden.

Usagi schlug sich die Hand vor den Mund. »Das ist doch nicht möglich. Wie kann er so schnell weg sein? Er kann gar nicht weit sein und hat sicher schwere Verletzungen davongetragen!«

Aufgebracht suchten ihre Augen die Umgebung ab. Keine Menschenseele außer ihnen weit und breit. Sie waren schließlich auch mitten im Wald neben einer Landstraße.

Seiya reagierte schnell, als er sah, wie aus dem Wagen Benzin austropfte. »Weg da!«, brüllte er, packte ihr Handgelenk und rannte mit ihr so schnell wie möglich von dem Auto weg. Gerade noch rechtzeitig, bevor das Auto mit einem ohrenbetäubenden Knall explodierte und in einem gigantischen Flammenmeer unterging.

Zum Glück bekam keiner von ihnen etwas ab von den umherfliegenden Teilen; sie befanden sich gerade noch so außer Reichweite.

Während Usagi nur fassungslos das brennende Auto anstarren konnte, versuchte Seiya diesen Vorfall zu analysieren.

Niemand hatte dieses Auto verlassen; da war er sich ziemlich sicher. Aber wer hatte das Auto dann gesteuert? Hatte sich das Auto etwa selbstständig gemacht? Das war ebenfalls ausgeschlossen. Selbst wenn niemand hinter dem Steuer gesessen hatte: Irgendjemand hatte dieses Auto zum Laufen gebracht – sei es mit dunkler Magie.

Doch wer konnte es gewesen sein? Wer trachtete nach ihrem Leben? Ein verrückter Antifan, die neidisch auf ihren Ruhm war? Doch wie konnte er dann nur so schnell verschwinden? Hatte er sich etwa in Luft aufgelöst? Wenn ja, hatten sie es hier sicher nicht mit einem Menschen zu tun.

Was ging hier bloß vor sich?

Doch was ihn am meisten beunruhigte: Egal, wer oder was es war: Es gab jemanden. Jemanden, der sie auslöschen wollte. Jemanden, der entweder ihn, oder noch schlimmer, Usagi, eliminieren wollte. Allein diese Tatsache erforderte nun allerhöchste Sicherheitsmaßnahmen.

Unbändiger Zorn stieg in ihm hoch, als ihm bewusst wurde, was hätte geschehen können. Wenn es um die Sicherheit seiner zukünftigen Frau ging, kannte er weder Zurückhaltung noch Erbarmen. Er ballte seine Hände zu Fäusten. So fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Die Zähne fest zusammenbeißend blickte er zu Boden. Sein Kiefermuskel zuckte.

Das würde er nie verzeihen. Niemals.

»Na warte; wenn ich dich in die Finger kriege …«, dachte er sich, ehe er besorgt zu seiner Verlobten sah. »Dir wird nichts zustoßen. Dafür werde ich sorgen - mit meinem Leben.« Diesen Schwur sprach er nicht laut aus, sondern gab sich ihn nur in Gedanken. Er nahm sich vor, Nachforschungen anzustellen, um hinter die Identität des offensichtlichen Feindes und dessen wahren Absichten zu kommen. Obwohl: Eigentlich war es egal, denn es war ja kein Geheimnis mehr, was er vorhatte. Es lag an ihm, diesen Schurken aufzuhalten – bei was auch immer.

Doch zuerst galt es, sein Schätzchen in Sicherheit zu wissen. Und vor allem: Sie zu beruhigen. Er streckte seine Hand nach ihr aus. »Komm; wir rufen jetzt die Polizei; die wird sich schon darum kümmern. Und ich bring dich jetzt erst einmal nach Hause.«

Déjà Vu

****************************************Rückblick****************************************

Unbändiger Zorn stieg in ihm hoch, als ihm bewusst wurde, was hätte geschehen können. Wenn es um die Sicherheit seiner zukünftigen Frau ging, kannte er weder Zurückhaltung noch Erbarmen. Er ballte seine Hände zu Fäusten. So fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Die Zähne fest zusammenbeißend blickte er zu Boden. Sein Kiefermuskel zuckte.

Das würde er nie verzeihen. Niemals.

»Na warte; wenn ich dich in die Finger kriege …«, dachte er sich, ehe er besorgt zu seiner Verlobten sah. »Dir wird nichts zustoßen. Dafür werde ich sorgen - mit meinem Leben.« Diesen Schwur sprach er nicht laut aus, sondern gab sich ihn nur in Gedanken. Er nahm sich vor, Nachforschungen anzustellen, um hinter die Identität des offensichtlichen Feindes und dessen wahren Absichten zu kommen. Obwohl: Eigentlich war es egal, denn es war ja kein Geheimnis mehr, was er vorhatte. Es lag an ihm, diesen Schurken aufzuhalten – bei was auch immer.

Doch zuerst galt es, sein Schätzchen in Sicherheit zu wissen. Und vor allem: Sie zu beruhigen. Er streckte seine Hand nach ihr aus. »Komm; wir rufen jetzt die Polizei; die wird sich schon darum kümmern. Und ich bring dich jetzt erst einmal nach Hause.«

****************************************Rückblick****************************************
 


 

KAPITEL 4:

DÉJÀ VU

»Traumatische Erinnerungen …«
 

Seit diesem schrecklichen Ereignis waren nun einige Tage ohne nennenswerte Vorkommnisse vergangen. Für Seiya jedoch war das kein Grund, um nachlässig zu werden. Usagis Sicherheit hatte bei ihm alleroberste Priorität, was diese auch deutlich zu spüren bekam, indem er sie kaum noch aus den Augen ließ.

Mit seinen Nachforschungen war er leider kein Stück weitergekommen, sodass seine Nervosität und Sorge um seine Geliebte immer weiter wuchs.

Inzwischen waren auch die anderen eingeweiht. Das lag aber nicht daran, weil Seiya sie alle ebenfalls in diese Sache hineinziehen wollte. Am liebsten hätte er sich alleine um diese Angelegenheit gekümmert, um niemanden zu belasten. Doch da die Wahrscheinlichkeit, dass der kranke Fahrer es auf Usagi abgesehen hatte, hoch war, musste er es einfach ihren Freunden erzählen, damit alle für ihren Schutz sorgen konnten. Ihm blieb gar keine andere Wahl.

Doch selbst mit der Hilfe des intellektuellsten Paares unter ihnen, Taiki und Ami, die zeitweise bei Seiya wohnten während ihres Besuches in den Semesterferien, konnten sie kaum Fortschritte machen, da einfach keinerlei Anhaltspunkt vorhanden war, dem sie hätten nachgehen können.
 

Der erste Tag der neuen Woche begann wie jeder andere. Seiya holte seine Verlobte von zu Hause ab und beide fuhren in die naheliegende Musikhochschule, die sie besuchten. Da sie hier wirklich alles lernte, was sie für ihren Beruf brauchte, machte es sogar der lernfaulen Blondine Spaß, zu pauken. Sie ging gerne in die Hochschule, und das hieß schon etwas. Dass Usagi Tsukino tatsächlich gerne lernte, grenzte schließlich an ein achtes Weltwunder. Doch das lag bestimmt auch nicht zuletzt daran, dass sie gemeinsam mit Seiya studierte. Mit ihm an ihrer Seite war kein einziger Tag langweilig; nicht einmal die langatmigsten Vorlesungen.

Doch niemals hatte sie damit gerechnet, dass dieser Tag noch ein so schreckliches Ende nehmen würde …
 

Hand in Hand brachte Seiya Usagi nach der letzten Vorlesung nach Hause. Da sie nicht weit von der Hochschule entfernt wohnte, begleitete er sie immer zu Fuß heim, bevor er mit seinem Auto selbst den Heimweg antrat.

Die Straßen waren fast leer, und doch hatte Seiya ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Das unangenehme Gefühl, dass sie beobachtet wurden. Und auf seine Intuition hatte er sich immer verlassen können. Ausnahmslos. Das hatte er in der Vergangenheit immer wieder feststellen dürfen und müssen.

Usagi merkte, dass etwas nicht stimmte. Diesbezüglich war sie durch den Vorfall vor vier Tagen ebenfalls sensibilisiert worden. »Was ist los?«, fragte sie etwas unsicher nach und drückte seine Hand.

Seiya blickte zu seiner Liebsten. Sein ernster Gesichtsausdruck verwandelte sich in ein sorgenfreies. Es brachte nichts, ihr Angst einzujagen, und bevor sie sich wieder lange Sorgen machte und womöglich mitten auf der Straße auffällig Panik schob, gab er lieber vor, dass alles in bester Ordnung war. »Nichts, was von Bedeutung wäre. Lass uns einfach schnell nach Hause gehen.« Nach dieser nicht ganz ehrlichen Antwort beschleunigte er kaum merklich sein Tempo. So schnell wie möglich wollte er Usagi in den eigenen vier Wänden in Sicherheit wissen.

Doch so weit sollte es gar nicht erst kommen.

Ein Schuss. Direkt hinter ihm. Blitzschnell fuhr er herum und erkannte sofort, dass ein schwarzer Strahl direkt auf Usagi zuschoss. Ohne lange nachzudenken schubste er sie zur Seite, weg aus der Gefahrenzone - und es kam, wie es kommen musste.

Ein spitzer Schrei einer Frau ging durch die Straßen Tokios. Ein Schrei, der durch Mark und Bein ging. Ein Schrei, den man nie vergessen konnte … Als würde die gesamte Welt stillstehen …

»SEIYA!«

Er spürte nur noch einen stechenden Schmerz durch seine Brust hindurch … Dann wurde seine Umgebung in vollkommene Finsternis getaucht.

Hart landete Usagi auf dem Boden und konnte nicht glauben, was sich gerade direkt vor ihr abgespielt hatte. Sie sah nur, wie Seiya von einem schwarzen Energiestrahl getroffen worden war und wie aus dem entstandenen Loch in seiner Brust Blut herausfloss, und das nicht wenig. Wie paralysiert bot sich vor ihrem inneren Auge eine Szene. Eine Szene, die sie schon einmal in ähnlicher Weise erlebt hatte.
 


 

»Frechheit! Deinetwegen wurde Seren bestraft. Und das wirst du mir jetzt büßen; das verspreche ich dir!« Sailor Red Claw war außer sich und dachte nicht daran, gleich wieder zu verschwinden. Sailor Moon würde dafür bezahlen, dass ihre beste Freundin gestorben war. Das war ganz allein ihre Schuld!

»Sailor Moon!«, rief Sailor Venus und stellte sich schützend vor sie, bevor auch Sailor Mars ihren Arm vor ihrer Prinzessin ausstreckte. »Überlass das lieber uns und verschwinde«, bestärkte sie ihre blonde Freundin.

Sailor Moon dachte jedoch nicht daran, ihre besten Freundinnen im Stich zu lassen. Niemals. »Nein, ich werde garantiert nicht weglaufen!«, sagte sie entschlossen und sah ernst zu ihrer rothaarigen Feindin. Leider bemerkte sie die andere Kriegerin, Sailor Tin Nyanko, nicht, die gerade dabei war, einen Anschlag auf sie auszuüben. »Es ist unsere Aufgabe, diesen Planeten zu beschützen!«, rief sie Sailor Red Claw energisch zu.

»Ihr seid unverschämt!«, erwiderte diese darauf uneinsichtig und verstärkte den Griff um ihre Peitsche.

Plötzlich überkam die zukünftige Prinzessin des »Weißen Mondes« doch ein ungutes Gefühl. Langsam drehte sie sich nach hinten. Irgendetwas war da doch? Und tatsächlich: Sie sah nur noch ein weißblaues Licht; es ging viel zu schnell. Wie erstarrt blickte sie in diese Attacke hinein und konnte sich vor Schreck nicht vom Fleck bewegen. In diesem dämmerartigen Zustand gefangen hörte sie bloß noch Seiyas Stimme, die laut ihren Namen rief und konnte nur noch zusehen, wie er mit voller Wucht von diesem Angriff getroffen wurde.

Fassungslos war sie nur noch dazu im Stande, ihn aufzufangen. Eine schreckliche Kälte breitete sich in ihr aus, als er reglos in ihren Armen lag. Er war doch nicht etwa …? Nein, das durfte nicht sein!

»Seiya; Seiya, sag doch was!«, flehte sie entsetzt.
 


 

Es war genau wie damals. Nur schlimmer. Viel schlimmer. Eine riesige Blutlache hatte sich unter ihm in Rekordgeschwindigkeit gebildet. Leblos lag er vor ihr.

Verzweifelt setzte sie sich auf und rannte auf ihn zu. »Nein, bitte lass das alles ein ganz schrecklicher Traum sein«, bettelte sie und fiel vor ihm in die Knie. Vorsichtig legte sie ihre Hände auf seine Schultern. »Seiya! Kannst du mich hören? Bitte, bitte mach deine Augen auf und sieh mich an!« Sie merkte kaum, wie die Tränen ihr gesamtes Gesicht überströmten.

Keine Regung. Kein Lebenszeichen. Nichts. »Bitte lass mich nicht allein …«, flüsterte sie mit brüchiger Stimme und starrte in sein Gesicht, welches leichenblass wurde. Seine Augen waren geschlossen und es sah fast so aus, als würde er friedlich schlafen. Ihr Ohr näherte sich der Stelle zwischen seinen Lippen und Nase.

Da ereilte er ihr: Der Schock ihres Lebens.

Es war kein einziger Hauch zu vernehmen.

Schmerzlich wurde ihr bewusst, dass sie hätte ahnen können, dass es früher oder später dazu gekommen wäre. Unwillkürlich dachte sie an sein Versprechen zurück, den er ihr beim Camping gegeben hatte vor inzwischen fast schon zwei Jahren.
 


 

Endlich ergriff sie seine Hand. Sofort zog er sie zu sich und drückte sie ganz dicht an sich. »Ich hab dir mit der Geschichte wohl eine riesigen Schrecken eingejagt, was?«, fragte er mit leiser Stimme und wirkte nachdenklich.

Usagi war verwundert. Warum ging er nicht auf ihre Unsicherheit ein? Hatte er sie etwa tatsächlich nicht bemerkt oder steckte etwas ganz Anderes dahinter?

»Ich beschütze dich. Egal was passiert.« Diese zwei kurzen Sätze sagte er mit so einer unglaublich sicheren Gewissheit, dass sie Usagi kurz zum Zusammenzucken brachte.

Unwillkürlich dachten beiden an die Momente, in denen Seiya sich ohne zu zögern immer schützend vor Usagi geworfen hatte. Vor allem der Anschlag von Sailor Tin Nyanko, bei dem er sich diese schwere Kopfwunde zugezogen hatte, hatte sich unwiderruflich in ihr Gedächtnis eingebrannt.

Diese schreckliche Erinnerung, vor allem der Anblick des bewusstlosen Seiyas vor ihrem geistigen Auge, trieb Usagi fast die Tränen in die Augen, die sie gerade noch unterdrücken konnte.

»Ich würde es immer wieder tun«, sagte er schlicht und sah sie mit einem ernsten Gesichtsausdruck an. Er wusste genau, an was sie gerade dachte, und irgendwie wunderte sie das nicht mehr. Es war ihr schon immer so vorgekommen, als ob er in ihre Seele blicken und ihre Gedanken lesen konnte.
 


 

»Bitte nicht. Bitte verlass mich nicht …« Ihre winselnde Stimme war kaum zu hören. Immer noch war sie viel zu geschockt, um zu begreifen, was gerade geschehen war. Als sie sich Minuten später des Ausmaßes bewusst wurde, fiel alles in ihr mit einem Mal zusammen wie ein betagtes Haus, das abgerissen wurde.

Seiya hatte sie wieder beschützt. Diesmal endgültig mit seinem Leben. Er wurde direkt am Herzen getroffen. Und sein Herz … schlug nicht mehr.

Verzweifelt hielt sie sich den Kopf. Das durfte nicht wahr sein. »NEIN!«, schrie sie ein weiteres Mal aus vollem Halse und ließ all ihren Schmerzen freien Lauf.
 

Haruka, die gerade eine Vase hielt, ließ sie mit einem Mal achtlos fallen. Die Vase schlug mit einem lauten Knall am Boden auf und zersprang in tausende Scherben. Geschockt starrte sie nach unten.

»Haruka, was ist los?«, eilte Michiru sofort besorgt zu ihrer Freundin und ergriff sanft ihr Handgelenk.

Haruka suchte verzweifelt nach den richtigen Worten.

Unerklärlicherweise machte sich die unbändige Panik in ihr breit. »I- Ich weiß es nicht, aber … es ist etwas Schlimmes passiert. Irgendetwas stimmt bei Seiya und Usagi nicht. Wir müssen sie suchen. Sofort, bevor es zu spät ist; wir haben nicht mehr viel Zeit!«

Hours Of Darkness

****************************************Rückblick****************************************

»Bitte nicht. Bitte verlass mich nicht …« Ihre winselnde Stimme war kaum zu hören. Immer noch war sie viel zu geschockt, um zu begreifen, was gerade geschehen war. Als sie sich Minuten später des Ausmaßes bewusst wurde, fiel alles in ihr mit einem Mal zusammen wie ein betagtes Haus, das abgerissen wurde.

Seiya hatte sie wieder beschützt. Diesmal endgültig mit seinem Leben. Er wurde direkt am Herzen getroffen. Und sein Herz … schlug nicht mehr.

Verzweifelt hielt sie sich den Kopf. Das durfte nicht wahr sein. »NEIN!«, schrie sie ein weiteres Mal aus vollem Halse und ließ all ihren Schmerzen freien Lauf.
 

Haruka, die gerade eine Vase hielt, ließ sie mit einem Mal achtlos fallen. Die Vase schlug mit einem lauten Knall am Boden auf und zersprang in tausende Scherben. Geschockt starrte sie nach unten.

»Haruka, was ist los?«, eilte Michiru sofort besorgt zu ihrer Freundin und ergriff sanft ihr Handgelenk.

Haruka suchte verzweifelt nach den richtigen Worten.

Unerklärlicherweise machte sich die unbändige Panik in ihr breit. »I- Ich weiß es nicht, aber … es ist etwas Schlimmes passiert. Irgendetwas stimmt bei Seiya und Usagi nicht. Wir müssen sie suchen. Sofort, bevor es zu spät ist; wir haben nicht mehr viel Zeit!«

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KAPITEL 5:

HOURS OF DARKNESS

»Stunden der Ungewissheit …«
 

Yaten und Minako befanden sich gerade mitten im Herzen Londons. Beide wollten unbedingt über das Wochenende gemeinsam einen Ausflug unternehmen, und da Minako mal wieder ihren alten Wohnort besuchen wollte und es auch Yaten in London während eines kurzen Aufenthalts vor Jahren gut gefallen hatte, hatten sie sich kurzerhand dazu entschieden, für zwei Tage hinzufliegen.

Bewundernd blickten sie zum »Big Ben« empor, vor dem sie nun standen.

»Ich habe schon lange davon geträumt, einmal gemeinsam mit dir hier zu stehen«, schwärmte Minako mit einem Lächeln, den Yaten mit der gleichen Liebe erwiderte. »Obwohl ich den ›Big Ben‹schon so oft gesehen habe, fasziniert er mich immer wieder.«

Als plötzlich das Handy Minakos klingelte, fand der innere Frieden plötzlich ein jähes Ende. Auf unerklärliche Weise bekamen sie plötzlich ein ganz mulmiges Gefühl - eine dunkle Vorahnung? Als ob die Nachricht, die sie jetzt übermittelt bekommen würden, alles andere als positiv ausfallen würde.

Beunruhigt griff Minako in ihre orangefarbene Handtasche und kramte ihr Handy heraus. Auf dem Display war ein Foto Amis eingeblendet. Wieso rief sie an, obwohl sie nur für zwei Tage in London waren? Ihr ungutes Gefühl schien sich zu bestätigen. »Ami? Ist etwas passiert?«, Sie war so nervös, dass sie auf eine Begrüßung verzichtete.

Yaten beobachtete die Miene seiner Freundin mit Argusaugen. So blieb es ihm nicht verborgen, wie nach jeder Sekunde die Farbe aus ihrem Gesicht wich und ihre Augen vor Entsetzen immer weiter wurden. »Seiya wurde angeschossen und liegt im Krankenhaus?«, kreischte sie entsetzt in den Hörer.
 

Nervös ging Haruka auf und ab. Sie konnte einfach keine Sekunde länger sitzen bleiben - schließlich hing gerade das Leben ihres besten Freundes am seidenen Faden. Im Raum nebenan versuchten gerade mehrere Ärzte, ihn zurück ins Leben zu holen und sie betete, dass ihnen das auch gelingen würde. Nicht auszudenken, was wäre, wenn sie das nicht schaffen sollten … Nein! So weit sollte sie nicht denken. So weit durfte sie gar nicht denken. Als ob sie sich nicht sowieso bereits am Rande des Wahnsinns befand.

Immer wieder warf sie einen Blick zu ihren Freundinnen. Rei, Makoto, Ami, Takeru, Yuichiro, Taiki, Setsuna und Hotaru waren inzwischen im Krankenhaus angekommen, während Michiru und Usagi bereits von Anfang an schweigend auf der Bank direkt vor dem Operationssaal saßen. Seit ihrer Ankunft hatte Usagi ihren Blick starr zu Boden gerichtet und sich keinen Millimeter mehr gerührt. Sie stand immer noch total unter Schock. Auch die anderen saßen mit betrübten Gesichtern da und bangten um das Leben ihres wichtigen Freundes.

»Das ist doch nicht mehr zum Aushalten!«, stöhnte Haruka verärgert auf, durchbrach damit die beißende Stille und warf einen Blick auf die Uhr. »Wie lange brauchen die denn noch?«

Es war inzwischen 20 Uhr abends. Die Operation dauerte also schon eine geschlagene Stunde, doch ihr kam diese eine Stunde wie eine gähnende Ewigkeit vor. Eine Ewigkeit geschwängert von Angst, Verzweiflung und Ungewissheit. Eine Ewigkeit, an der sie alle zu ersticken drohten.

Ihre Niedergeschlagenheit wurde nicht geringer, als sie sah, wie ihre Prinzessin nach wie vor reglos in ihrer Position verharrte. Entschlossen stapfte sie zu ihr und legte bestimmt die Hände auf ihre schmalen Schultern. »Jetzt mach nicht so ein Gesicht! Seiya ist ein zäher Bursche; so ein Schuss lässt ihn doch nicht gleich ins Gras beißen. Er ist schließlich Überlebenskünstler!

Wir dürfen nicht vergessen: Er ist ursprünglich eine Sailorkriegerin wie wir. Und alle Sailorkrieger sind zum Leben erweckte Sterne und tragen deren Energie in sich. Wir sind keine normalen Menschen, die von solchen Vorfällen gleich umkommen!« Haruka redete sich in Rage, doch man merkte auch ihr die Verzweiflung an. Mit ihren eigenen Worten wollte sie insgeheim auch sich selbst beruhigen. Auch ihr macht die Sache schwer zu schaffen.

Mit leeren Augen blickte Usagi erstmals auf und sah in das Gesicht derjenigen, die sich im Laufe der Jahre für sie wie eine große Schwester entwickelt hatte. Durch ihre aufmunternden Worte hauchte sie tatsächlich Stück für Stück wieder Leben in ihr ein. Leben und … Hoffnung.

»Du hast Recht«, kam es heiser aus ihrer Kehle, und langsam kehrte auch der altbekannte Glanz wieder in ihre blauen Augen zurück. Das Zeichen ihrer Zuversicht. »Er wird es schaffen, immerhin hat er mir versprochen, mich nie wieder zu verlassen. Und er hält seine Versprechen.« Ganz zaghaft hoben sich ihre Mundwinkel.

In diesem Moment wurde die Tür aufgerissen und der Arzt kam mit nichtssagender Miene auf sie zu. »Sie sind Angehörige?«, erkundigte er sich und warf einen fragenden Blick durch die Runde.

»I- Ich bin seine Verlobte«, meldete sich Usagi zu Wort. Ob das auch galt? Eine Frage, die sie sich erst stellte, nachdem sie ihm die Antwort gegeben hatte.

Haruka platzte schon jetzt der Kragen. »Wir alle sind seine Familie; also sagen Sie schon, was mit ihm ist!«, forderte sie ihn barsch auf und funkelte den Chefarzt drohend an.

Der Arzt räusperte sich und blieb weiterhin ruhig. Er war solche schwierigen Situationen offensichtlich schon gewohnt und ließ sich sogar von Haruka nicht einschüchtern. »Der Schuss ist hindurchgegangen; es steckte also keine Kugel mehr in ihm drin. Er hat sein Herz nur um zwei Millimeter verfehlt - also hat Herr Kou enormes Glück gehabt. Dennoch hat er sehr viel Blut verloren, sodass zusätzlich noch dringend eine weitere Bluttransfusion notwendig ist, um sein Leben zu retten. Am besten so schnell wie möglich. Allerdings haben wir all unsere Reserven aufgebraucht und es reicht immer noch nicht. Also bräuchten wir jemanden mit der passenden Blutgruppe. Und das so schnell wie nur möglich.« Trotz dieser tragischen Bedingungen klang sein Ton sachlich.

»Was ist das denn bitte für ein Krankenhaus, wenn hier noch nicht mal genügend Blut für eine einzige Person zur Verfügung steht? Ist selbst das schon zu viel verlangt? Und sich dann auch noch ewig Zeit lassen, danach aber alle hetzen!« Wutschnaubend fuhr sich Haruka schimpfend durch das sandblonde Haar. Es fiel ihr mit jeder Sekunde schwerer, nicht komplett ihre Beherrschung zu verlieren. »Und welche Blutgruppe brauchen wir?«

Ernst sah der Arzt sie an. »Das ist ja das Problem. Leider hat er eine schwierige Blutgruppe, sodass er nur sehr wenige Blutgruppen empfangen kann. Herr Kou hat Blutgruppe A negativ.«

»Also kann er nur die Blutgruppen A negativ und 0 negativ empfangen«, folgerte Taiki sofort und sah hoffnungsvoll in die Runde.

»Wer von euch hat die Blutgruppe 0 oder A?«, meldete sich Ami sogleich zu Wort. »Also ich habe zwar Blutgruppe A, allerdings positiv …«

»Das ist bei mir leider genauso«, kam es von Setsuna.

»Ich habe Blutgruppe 0 … leider auch nur positiv«, antwortete Michiru und wandte sich Usagi zu, die direkt neben ihr saß. »Soweit ich weiß, hast du doch auch Blutgruppe 0, oder?«

Usagi nickte und wollte sich gerade schon freuen, als ihr auffiel, dass auch sie einen positiven Rhesusfaktor hatte. Das wusste sie aber auch nur so genau, weil sie in der Vergangenheit regelmäßig beim Blutspenden gewesen war.

Dass sie ihren Seiya selbst in so einer derart schlimmen Situation nicht aktiv helfen konnte, machte sie wieder so entsetzlich traurig, dass sie erneut deprimiert den Blick senkte und es aufgab, ihren Tränen Einhalt zu gebieten. Sie unterlag ihnen früher oder später sowieso hoffnungslos.

Warum konnte nicht ein einziges Mal sie ihn retten? Warum war sie dazu verdammt, herumzusitzen und nichts zu tun? Womit hatte sie das verdient?

»Blutgruppe 0 positiv«, sagte auch Makoto niedergeschlagen und fasste sich an die Stirn, während sie langsam ausatmete.

Als sich keine weitere Person zu Wort meldete, zog der Arzt den daraus traurigen Schluss: »Und der Rest wird wohl Blutgruppe B oder AB haben, liege ich da richtig?«

Die restlichen Köpfe nickten, wodurch sich noch zusätzlich eine allgemeine Betrübnis wie ein unsichtbarer Schleier auf alle legte, der schwer wie eine Tonne auf ihren Schultern lastete und sie zu erdrücken drohte.

»Es muss doch irgendjemanden geben!«, platzte es verzweifelt aus Rei heraus. »Irgendjemanden aus unserem Bekanntenkreis …«

Und so begannen sie, sich zügig durchzutelefonieren, denn viel Zeit blieb ihnen nicht. Minako und Yaten würden es nicht rechtzeitig schaffen, doch sie hatten ohnehin beide nicht die passende Blutgruppe, sodass auch sie ausfielen. Ebenso hatten weder Reis Großvater noch Motoki, alle Eltern oder auch Takumi, der Manager von Usagi und Seiya, die richtige Blutgruppe. Bis …
 

»Ami? Was für eine Überraschung, von dir zu hören. Wie geht es dir?«, hörte die zukünftige Ärztin eine bekannte, männliche Stimme am anderen Ende der Leitung.

Sie ließ nicht viel Zeit verstreichen, um gleich zum Punkt zu kommen. »Den Umständen entsprechend. Mamoru, wir brauchen unbedingt deine Hilfe. Welche Blutgruppe hast du?«

»Blutgruppe A negativ«, kam die etwas zögerliche Antwort. Doch direkt danach schien ihm ein Licht aufzugehen, worauf er alarmiert klang: »Warum fragst du? Was ist passiert?«

Erleichterung stürzte auf sie ein wie eine gigantische Welle, bevor sie alle Anwesenden zuversichtlich anlächelte. »Kommst du bitte sofort zum Tokioter Krankenhaus? Du bist unsere letzte Hoffnung.«

Deep Sorrow

****************************************Rückblick****************************************

Und so begannen sie, sich zügig durchzutelefonieren, denn viel Zeit blieb ihnen nicht. Minako und Yaten würden es nicht rechtzeitig schaffen, doch sie hatten ohnehin beide nicht die passende Blutgruppe, sodass auch sie ausfielen. Ebenso hatten weder Reis Großvater noch Motoki, alle Eltern oder auch Takumi, der Manager von Usagi und Seiya, die richtige Blutgruppe. Bis …
 

»Ami? Was für eine Überraschung, von dir zu hören. Wie geht es dir?«, hörte die zukünftige Ärztin eine bekannte, männliche Stimme am anderen Ende der Leitung.

Sie ließ nicht viel Zeit verstreichen, um gleich zum Punkt zu kommen. »Den Umständen entsprechend. Mamoru, wir brauchen unbedingt deine Hilfe. Welche Blutgruppe hast du?«

»Blutgruppe A negativ«, kam die etwas zögerliche Antwort. Doch direkt danach schien ihm ein Licht aufzugehen, worauf er alarmiert klang: »Warum fragst du? Was ist passiert?«

Erleichterung stürzte auf sie ein wie eine gigantische Welle, bevor sie alle Anwesenden zuversichtlich anlächelte. »Kommst du bitte sofort zum Tokioter Krankenhaus? Du bist unsere letzte Hoffnung.«

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KAPITEL 6:

DEEP SORROW

»Was geschieht jetzt mit dir?«
 

Die Tage vergingen. Tage, die Usagi wie Wochen oder gar Monate vorkamen. Tage, an denen sie ununterbrochen an Seiyas Bett wachte und betete, dass er doch endlich seine Augen aufmachen würde. Sie hoffte, dass er … überhaupt irgendwann aufwachen würde, denn selbst dafür gab es keine hundertprozentige Gewissheit.

Und genau diese Tatsache saugte Usagi von Tag zu Tag mehr das Leben aus, zerstörte sie von innen. Mit jedem Moment, wo er nicht aufwachte, starb ein weiteres kleines Stück ihrer Seele. Und das unwiderruflich, wenn er tatsächlich nicht wieder aufwachen würde. Es war, als ob nicht nur er, sondern auch ihre Seele, ihr Geist, ihr Herz und ihr Verstand, im Koma lagen.

Ja, Seiya lag im Koma. Und das seit bereits einer ganzen Woche. Genauso lange hütete Usagi auch schon sein Krankenbett und weigerte sich vehement, dieses Zimmer während der Besuchszeiten zu verlassen. Pünktlich um 8 Uhr, wenn die Besuchszeit begann, stand sie bereits vor seinem Zimmer und ging erst spätabends wieder nach Hause. Das war nun ihr ganzer Lebensinhalt, ihr Alltag. Seit … ja, seit wann eigentlich? Seit einer Woche? Oder gar seit einem Monat? Sie konnte es gar nicht so genau sagen.

Sie bekam von der Außenwelt kaum noch etwas mit. Sie spürte zwar, dass abwechselnd immer eine ihrer Freundinnen da war, sie mit Essen und Getränken versorgte und versuchte, mit ihr zu reden, doch sie war nicht fähig, darauf zu antworten. Sie verstand kaum, was sie überhaupt gefragt wurde. Sie hörte lediglich undefinierbare Laute, die sie nicht deuten oder zuordnen konnte. Bruchstücke, die sich nicht in einen logisch zusammenhängenden Satz zusammenbauen ließen.

Selbst, als die Polizei gekommen war, um sie zu dem Vorfall zu befragen, war sie geistig nicht anwesend gewesen. Sie hätte sowieso nichts aussagen können. Den Täter hatte sie nicht gesehen - damit konnte sie auch keine inhaltsträchtige Aussage machen.

Es war, als ob sie sich in einer riesengroßen Blase befand, die komplett mit Wasser gefüllt war und an der Stimmen von außen unverstanden abprallten. Sie wollte auch gar nichts hören geschweige denn verstehen.

Immer wieder kamen ihr die Worte des Oberarztes in den Sinn.
 


 

»Dank der großzügigen Blutspende von Herrn Chiba ist Herr Kou zum Glück zwar über den Berg und schwebt nicht mehr in akuter Lebensgefahr, jedoch ist er ins Koma gefallen. Die Wartezeit für die benötigte Bluttransfusion war leider zu lang.

Ich möchte Ihnen nichts vormachen und ehrlich zu Ihnen sein: Leider ist es ungewiss, ob er je wieder aufwachen wird. Das liegt nun in Gottes Hand. Es tut mir sehr leid, Frau Tsukino.«
 


 

Das war der letzte Satz, bei dem sie noch im Vollbesitz ihres Bewusstseins gewesen war. Unmittelbar danach war sie von der imaginären Blase eingesperrt worden. Daraus würde sie sich erst befreien können, wenn Seiya wieder erwachen würde. Daran gab es gar keine Zweifel.

Mit leerem Blick starrte sie ihn an. Ihn, ihren Seiya, der an zahllosen Schläuchen angeschlossen war. Angeschlossen an lebenserhaltenden Geräten. An diesen Geräten hing sein Leben. Nein, nicht nur sein Leben - auch ihr Leben. Es war ein eigenartiges Gefühl, das eigene Leben an so einem seidenen Faden hängen zu sehen. Ihren Verlobten in so einem Zustand zu sehen, konnte sie kaum ertragen. Obwohl sie nun schon so lange über sein Bett wachte, konnte sie sich nicht auch nur ansatzweise an diesen Anblick gewöhnen. Jedes Mal versetzte es ihr einen tiefen Stich in die Seele, ihn so zerbrechlich und schwach zu sehen. Er, der normalerweise immer nur so vor Energie, Elan und Dynamik strotzte und der alle mit dieser unglaublichen Ausstrahlung für sich gewinnen konnte.

Sie hätte geweint - wenn sie gekonnt hätte. Doch mittlerweile hatte sie alle Tränen geweint, die sie hatte. Sie hatte keine Tränenflüssigkeit mehr übrig. Sie war viel zu traurig, deprimiert und ausgelaugt, um noch weinen zu können.

Das Allerschlimmste daran war ja: Kein Geringerer als sie selbst war schuld daran, dass Seiya nun hier im Krankenhaus lag. Und das wiederum war auch der Hauptgrund dafür, warum sie sich in so einem langanhaltenden Schockzustand befand und nun in ihrer eigenen kleinen Welt lebte. Wo die Frage, ob sie jemals sich aus dieser Welt befreien konnte, genauso offen im Raum stand wie die Frage, ob er wieder ins Leben zurückkehren würde.

»Warum? Warum hast du mich wieder beschützt, du Idiot? Es hätte mich treffen sollen, nicht dich. Wie gerne wäre ich jetzt an deiner Stelle.« Usagi merkte selbst nicht, dass sie keinen einzigen Laut zu Stande brachte. Ihre Kehle war im Laufe der Zeit gänzlich ausgetrocknet. Es war, als hätte sie ihre Stimme verloren. Seit sie die Hiobsbotschaft vom Arzt erhalten hatte, hatte sie kein Wort mehr geredet. Es war, als hätte sie das Sprechen verlernt. Von einer Sekunde auf die andere.

Alles hatte sie verloren: Ihre Lebensfreude, ihr Glück, ihre Aufgewecktheit, ihre Seele, ihr Verstand, ja, selbst ihre Stimme. Sie wusste: Sein Tod würde ihr sicherer Untergang werden. Das Allerschlimmste, was ihr widerfahren konnte. Das war keine Vermutung, sondern eine untrügliche Tatsache. So sicher und selbstverständlich wie das Amen in der Kirche würde das Ende ihrer Existenz kommen, wenn sein letzter Atemzug in dieser Welt ausgehaucht war.
 

Angespannt hämmerten die flinken Finger auf die Tasten der schwarzen Tastatur ein. Violette Augen fixierten den flimmernden Bildschirm, suchten ihn nach jeder kleinsten Information ab.

Nach außen hin schien Taiki Kou wie immer zu sein. Würde man ihn nicht genau kennen, wüsste man nicht, dass er alles Andere als »wie immer« war. Er war bis auf das Äußerste angespannt. Angespannter denn je.

Und da Ami seine Seelenverwandte war und ihn besser als jeden anderen kannte, übersah sie diese Tatsache nicht, konnte dieses traurige Bild allerdings nur sorgenvoll von der Ferne beobachten.

Schon seit Tagen saß er vor dem Monitor und suchte jede Internetseite nach Hinweisen ab, wer sich hinter dem rätselhaften Täter, der Seiya angeschossen hatte, verbergen könnte. Allerdings war den Schuldigen zu schnappen und sich womöglich an ihm zu rächen nicht der alleinige Grund, weshalb er sich nun so in die Suche vertiefte. Nein, es war noch wegen etwas Anderem. Und genau das stürzte Ami in noch größere Sorge.

Er rannte davon und flüchtete sich in Arbeit. Unverkennbar versuchte er, sich abzulenken. Er verdrängte seine Trauer und Sorge, dass sein Freund, der wie ein Bruder für ihn war, im Koma lag. Es war so schlimm, dass nicht einmal sie es schaffte, an ihn heranzukommen. Er schottete sich vollkommen von der Außenwelt ab, gewährte selbst ihr keinen Einlass und versteckte seine wahren Gefühle hinter dieser Fassade. Nicht nur vor ihr, sondern vor allem vor sich selbst.

Das konnte doch nicht lange gut gehen.
 

Laute Musik dröhnte in seine sonst so empfindlichen Ohren. Ein energisches Klopfen kam von der Tür, welches er jedoch genauso wenig wahrnahm wie den Rest seiner unmittelbaren Umgebung. Gekonnt blendete er alles aus, doch anders als es seiner Art entsprach tat er es diesmal nicht bewusst. Er war … einfach nicht da. Sein Körper war zwar an diesem Ort, doch mit seinem Geist, mit seinen Gedanken war er in einem weißen Zimmer eines Krankenhauses etwas abseits von der Innenstadt - bei seinem Freund, der im Koma lag. Mit der Ungewissheit, ob er jemals wieder aufwachen würde.

Yaten starrte starr auf die weiße Decke über ihn, konnte sich gar nicht mehr erinnern, wann er sich das letzte Mal gerührt hatte.

Erst, als jemand an ihn rüttelte, schrak er auf. Es war, als ob ihm jemand einen Eimer mit eiskaltem Wasser übergeschüttet hätte. Alarmiert sah er auf, als alles um ihn herum schärfer und klarer wurde und er in Minakos besorgtes und zugleich wütendes Gesicht blickte. Von der Musik war nun auch nichts mehr zu hören, stellte er ernüchtert fest.

»Yaten, jetzt reiß dich endlich zusammen! Du kannst dich doch nicht tagelang so abschotten; das bringt doch keinen weiter!« Ihr stellten sich die Nackenhaare auf, als sie in zwei stumpfe Augen blickte, die jeglichen Lebensglanz verloren hatten. Ein Anblick, welches der Jüngeren immer wieder das Blut in den Adern gefrieren ließ.

Die hübsche Blondine wusste eigentlich genau, dass sie mit Vorwürfen bei Yaten nur auf Granit stoßen würde. Doch inzwischen sperrte er sich seit Tagen im Schlafzimmer ein, kam gar nicht mehr heraus und redete auch kein Wort mehr. Ihr war gerade eben einfach der Kragen geplatzt. Sie fühlte sich so … hilflos, dass sie ihm einfach nicht weiterhelfen konnte.

Doch mit seiner Reaktion … hätte sie zwar rechnen können, und trotzdem traf sie sie wie ein Schlag mitten ins Gesicht.

»Sag mal, kannst du nicht anklopfen?«, keifte er sie gereizt an und durchbohrte sie schier mit seinem zornigen Blick.

»I- …« Der sonst schlagfertigen jungen Frau verschlug es zunächst die Sprache. Ihr Freund war zwar bekannt für sein Temperament, doch das bekam sie normalerweise nicht zu spüren. Erst recht nicht in so einer Härte. Verunsichert sah sie zu ihren Füßen hinab. Sie kam sich so dumm vor. Jetzt hatte sie ihm gleich eine Predigt gehalten und nun, wo er konterte, konnte sie den Mund nicht für einen passenden Gegenschlag aufmachen?

So weit kommt’s noch.

»Ich habe geklopft, aber der Herr hat mich wahrscheinlich nicht gehört durch die laute Musik, bei der ja wohl jedem früher oder später das Trommelfell geplatzt wäre!«

Unbeeindruckt erhob sich Yaten grummelnd und sah giftig zu ihr herab. »Mal auf den Gedanken gekommen, dass ich dich dann gerade gar nicht sehen will, wenn ich auf dein Klopfen nicht reagiere?«

Er schritt zu seinem Schrank, holte ein weißes Hemd heraus und schlüpfte elegant hinein. »Für dich nochmal zum Mitschreiben: Selbst wenn ich dich gehört hätte, hättest du keine Antwort von mir bekommen. Im Klartext heißt es, dass du hier unerwünscht bist! Ist das so schwer zu kapieren?«

»Warte mal; wo gehst du hin?«, fragte seine Freundin beinahe panisch, folgte ihn mit ihrem Blick und ignorierte seine letzte Bemerkung gekonnt – auch wenn sie wehtat. Vielleicht versuchte sie auch gerade aus diesem Grund, ihr keine weitere Aufmerksamkeit zu schenken.

»Na weg; dort habe ich anscheinend eher meine Ruhe als in meinen eigenen vier Wänden!«, donnerte er noch, bevor er das Zimmer verließ und die Tür zuknallte.

Wie angewurzelt blieb Minako in ihrer Position verharren, doch als sie endlich wieder zu sich kam, das Zimmer verließ, die Treppe herunterpolterte und die Haustür öffnete, hörte sie nur noch, wie der Motor des silbernen TTs anspring und der Fahrer damit durch die Zufahrt bretterte.

»Verdammt, Yaten!«, brachte sie nur noch ein tränenersticktes Würgen heraus und schlug mit ihrer flachen Hand fluchend gegen den Türrahmen.
 

Das Vibrieren in ihrer Hose ließ Ami aufschrecken. Sie fischte ihr Handy aus der Hosentasche, warf einen kurzen Blick auf das Display und anschließend zu Taiki, der immer noch nichts von der Außenwelt mitbekam. Daher entschied sie sich schnell, in ihr Zimmer zu gehen, um ungestört telefonieren zu können.

»Hallo Minako?«, meldete sie sich und versuchte, so freundlich wie möglich zu klingen, erschrak jedoch, als sie die verheulte Stimme an anderen Ende hörte. »Minako, um Himmels willen, was ist denn passiert?« Sie schlang ihren linken Arm um ihre Taille, hielt mit der rechten Hand den Hörer weiter an ihr Ohr und steuerte auf den Balkon zu, vor dem sie schließlich zum Stehen kam.

»Y- Yaten … ist weg …«, brachte ihre Freundin nach einigen Schluchzern endlich heraus.

Mitfühlend biss sich die Blauhaarige auf die Lippen. »Habt ihr euch gestritten?«

Sie bekam lediglich ein ersticktes Winseln als Antwort. Aber das war bereits Antwort genug. »Minako, ich kann sehr gut verstehen, wie du dich fühlst. Ich … Mir geht es genauso. Mit Taiki. Ich … bin mir noch nie so entsetzlich hilflos vorgekommen.

Aber glaub mir: Das wird sich wieder legen. Du kennst doch Yaten. Er kommt bestimmt bald wieder zurück und wird so tun, als ob nie etwas gewesen wäre.

Er macht gerade eine sehr schwere Phase durch, also nimm ihm bitte nicht übel, dass er momentan noch schlechter drauf ist als sonst. Versuche, darauf Rücksicht zu nehmen und ihn nicht zu … bedrängen. Er wird schon von sich aus auf dich zugehen, wenn er sich bereit dazu fühlt.« In ihren Gedanken fügte sie ein leises »Hoffe ich« hinzu. Denn es kam ihr so vor, als würde sie damit nicht nur einfühlsam auf Minako einreden, sondern auch sich selbst.

»W- wie geht es denn Taiki?«, wimmerte die junge Frau am anderen Hörer.

Ami seufzte leise. »Na ja, es geht ihm wohl nicht viel besser als Yaten. Nur zeigt er das auf andere Art und Weise. Ich … komme nicht mehr an ihn heran; er macht komplett dicht. Ehrlich gesagt … trifft mich das auch ziemlich. Aber dir muss ich das ja nicht erklären. Na ja, das wird schon wieder.« Schnell versuchte Ami, die Sache optimistischer klingen zu lassen, als sie merkte, wie sie im Begriff war, sich ebenfalls bei ihrer Freundin auszuweinen. Sie war nie der Typ, der bei anderen herumjammerte. Sie war immer diejenige gewesen, die stets einen kühlen Kopf bewahrte und lieber ihren Freundinnen bei ihren Problemen zuhörte als sich selber über irgendwelche Probleme zu beklagen. Sie musste für alle da sein, nicht umgekehrt.

»Dir geht es bestimmt auch schlecht dabei, oder? T- Tut mir leid, dass ich dich jetzt damit vollheule; dir geht es doch auch nicht besser …« Innerlich ärgerte sich die Blondine über ihre Ungeschicktheit und Taktlosigkeit. Wobei … sie hatte ja unter anderem gerade Ami angerufen, weil sie sich in der gleichen Situation befand. »I- Ich habe dich aber eigentlich auch angerufen, weil du mich in dieser Situation am besten verstehst … Ach, keine Ahnung. Ich bin gerade total durcheinander.«

Ein stummes Lächeln schlich sich auf die Lippen der blauhaarigen Schönheit. »Es ist okay, Minako. Wirklich. Ich verstehe dich. Und Yaten wird sicher gleich wiederkommen. Sei einfach für ihn da, ohne ihn zu bedrängen. Ich weiß, es ist schwer, aber … versuch es einfach, in Ordnung?«

»Ist gut. Vielen Dank, Ami. Du bist die Beste.«

Zufrieden legte die Einundzwanzigjährige auf und starrte noch kurz auf ihr Display. Irgendwie hatte ihr das Telefonat gutgetan, denn es hatte ihr wieder gezeigt, dass sie nicht ganz alleine war mit ihrem Problem. Auch, wenn das jetzt ein wenig egoistisch war.

Sie holte tief Luft, bevor sie sich umdrehte und Richtung Tür ging. Es wurde langsam Zeit, Abendessen zu machen. Auch, wenn Taiki die letzten Tage nicht wirklich viel zu sich genommen hatte: Sie würde ihm jeden Tag ein liebevoll zubereitetes Essen vor die Nase stellen und jedes Mal erneut auf einen gesunden Appetit seinerseits hoffen, der ihn dazu bringen würde, alles aufzuessen, ohne sich dazu zwingen zu müssen.

Summend machte sie die Tür auf und zuckte erschrocken zusammen, als sie ihren Freund direkt vor sich stehen sah, der sie ernst musterte.

»T- T- Taiki …«

Refreshing Frankness

****************************************Rückblick****************************************

Zufrieden legte die Einundzwanzigjährige auf und starrte noch kurz auf ihr Display. Irgendwie hatte ihr das Telefonat gutgetan, denn es hatte ihr wieder gezeigt, dass sie nicht ganz alleine war mit ihrem Problem. Auch, wenn das jetzt ein wenig egoistisch war.

Sie holte tief Luft, bevor sie sich umdrehte und Richtung Tür ging. Es wurde langsam Zeit, Abendessen zu machen. Auch, wenn Taiki die letzten Tage nicht wirklich viel zu sich genommen hatte: Sie würde ihm jeden Tag ein liebevoll zubereitetes Essen vor die Nase stellen und jedes Mal erneut auf einen gesunden Appetit seinerseits hoffen, der ihn dazu bringen würde, alles aufzuessen, ohne sich dazu zwingen zu müssen.

Summend machte sie die Tür auf und zuckte erschrocken zusammen, als sie ihren Freund direkt vor sich stehen sah, der sie ernst musterte.

»T- T- Taiki …«

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KAPITEL 7:

REFRESHING FRANKNESS

»Eine Offenheit, die guttut …
 

Mit nichtssagender Miene schritt Taiki an seiner Freundin vorbei und setzte sich mit einer eleganten Bewegung auf das Bett. Ami schluckte kaum hörbar. Sie ahnte, dass er bestimmt das eine oder andere Wort des Telefonats mit Minako mitgehört hatte. Und obwohl sich das eigentlich absolut nicht gehörte, war sie überhaupt nicht sauer oder gar wütend auf ihn – ganz ihrem Wesen entsprechend.

Verunsichert ging sie auf ihn zu und nahm schweigend neben ihm Platz.

Es folgte ein betretenes Schweigen.

Bis Taiki sich endlich nach einem leisen Räuspern doch zu Wort meldete. »Es … trifft dich also, dass ich so ›dicht‹ mache. Das … tut mir wirklich leid. Es ist nicht meine Absicht, dich auf irgendeine Art und Weise zu verletzen. Ich …« Doch Amis zarte Finger auf seinen Lippen ließen ihnen verstummen.

»Pscht, ich weiß, dass du das nicht mit Absicht tust«, hauchte sie zärtlich und schenkte ihm ein Blick voll aufrichtiger, inniger Liebe.

Gequält sah er in dieses treue Blau ihrer Augen. Dieser Blick bescherte ihm nämlich nicht nur Trost, sondern auch andere Dinge: Wut, Trauer und Schmerz. Sie war einfach viel zu gut für ihn. Er hatte diese Frau einfach nicht verdient. Sie hätte allen Grund gehabt, um sauer auf ihn zu sein. Und doch ließ sie alles über sich ergehen, ertrug stumm ihren eigenen Schmerz, nur um für ihn da zu sein. Und er … hatte es bis jetzt nicht einmal erkannt oder gar zu schätzen gewusst. Nicht einmal in tausend Leben hätte er sie verdient …

»Ich … möchte das aber nicht. Ich möchte nicht, dass du leidest. Auch, wenn ich dich nicht absichtlich verletze; das ist mir egal. Mit meinem Verhalten tue ich dir weh; und das möchte ich auf gar keinen Fall! Aber … ich weiß einfach …« Seine Stimme versagte kurz, nachdem sie während des Sprechens ziemlich kratzig geworden war. »Ich weiß einfach nicht, wie ich das … ändern kann. Ich möchte ja mit dir reden und mich nicht so sehr von dir distanzieren, aber … es ist so schwer. So verdammt schwer, verstehst du?« Er wurde immer leiser und leiser, bis am Ende nur noch ein erbärmliches Hauchen zu vernehmen war. Im gleichen Moment hätte er sich erneut ohrfeigen können. Woher nahm er dieses unverschämte Recht, auch noch von ihr zu verlangen, ihn zu verstehen? Er war doch echt das Letzte.

Ehe er sich weiter darüber ärgern konnte, spürte er einen sanften Kuss auf seiner Schläfe.

»Natürlich verstehe ich das. Glaub mir, ich verstehe dich besser, als du dir vorstellen kannst.«

Innerlich lachte der Großgewachsene nur bitter auf. Natürlich verstand sie ihn. Ami Mizuno verstand jeden. Und ihn ganz besonders. Noch ein weiteres Argument, das dafür sprach, wie überflüssig diese Frage doch gewesen war.

»Wir sind uns so ähnlich, Taiki. So unglaublich ähnlich. Das erkenne ich jedes Mal wieder auf’s Neue. Und deswegen weiß ich, wie du dich fühlst. Auch, dass es dir so schwerfällt, darüber zu reden. Aber versuch es einfach. Versuche, einfach offen auszusprechen, wie schlecht es dir geht. Glaub mir: Das wird dir helfen.

Ich konnte das früher auch nie glauben, aber vertrau mir einfach.« Zärtlich streichelte sie seine Wange.

Taiki seufzte leise, begann aber ohne weiter darüber nachzugrübeln, sich ihren Ratschlag zu Herzen zu nehmen. »Wo soll ich anfangen … Am besten mit meinem Gemütszustand, oder? Vielleicht, dass es mir schlecht geht? Um nicht zu sagen: miserabel? Dass ich mich so hilflos fühle wie noch nie jemals zuvor, weil mein Bruder nach wie vor in Lebensgefahr schwebt und ich nicht weiß, ob ich ihn jemals wieder lebend zu Gesicht bekommen werde? Dass ich mich einfach … beschissen fühle?

Ja, so ist es, und nun habe ich es auch ausgesprochen. Und wem hilft das nun? Mir jedenfalls nicht; ich fühle mich nicht besser, jetzt, wo ich das ausgesprochen habe.«

Seine Stimme hatte währenddessen immer weiter zu zittern begonnen. Unbewusst drückte er ihre Hand immer fester, nachdem sie seine ergriffen hatte.

Ami ließ ihn geduldig ausreden und hätte es auch still zugelassen, wenn er ihre Hand zerquetscht hätte. Alles hätte sie ertragen, wenn es ihm - ihrem Taiki – dadurch auch nur ein bisschen besser ging.

Nach wie vor lächelte sie ihn aufmunternd an. Das Lächeln schwand auch nicht, als er zu Ende gesprochen hatte und sie nur zweifelnd, fast schon ängstlich wie ein geblendetes Reh beäugte.

Schier eine Ewigkeit starrten sie sich nur schweigend in die Augen, bis Taiki … irgendwann merkte, dass es doch … guttat, sich seine größte Sorge von der Seele geredet zu haben. Irgendwie. Seine Augen wurden feucht; allmählich drohte die kühle Fassade endgültig von ihm abzufallen. Schnell blinzelte er, um die aufsteigenden Tränen herunterzuschlucken. »K- Können wir … uns ein wenig hinlegen?« Seine Bitte war nicht mehr als ein Flüstern.

»Alles, was du möchtest«, erwiderte Ami leise, und so dauerte es nicht lange, bis sie sich beide nach hinten fallen ließen und Ami ihn einfach nur festhielt. Und sie würde ihn auch nicht eher loslassen, bis es ihm endlich wieder besser ging …
 

»Komm Usagi, lass uns nach Hause gehen.«

Sanft zog Makoto ihre kleinere Freundin auf die Beine, die sich zwar erhob, sich aber nach wie vor immer noch in ihrer eigenen Welt befand. So langsam machten sie sich wirklich Sorgen um sie und hofften, dass sie bald wieder die Alte werden würde. Was wohl erst eintreten würde, wenn Seiya wieder aufwachte. Ja, wenn er wieder aufwachte.

Mitfühlend beobachtete Rei das traurige Schauspiel. Auch sie litt besonders darunter, dass es Usagi so schlecht ging. Wenn schon ihr dieser Anblick Seiyas so wehtat, wie sollte es dann ihr, seiner großen Liebe, erst gehen? Das wagte sie sich kaum vorzustellen.

Als Makoto es endlich geschafft hatte, Usagi aus dem Zimmer zu bekommen, bemerkte sie, dass sich Rei nicht von der Stelle gerührt hatte. Fragend schaute sie ins Zimmer zurück. »Rei?«

»Ja, ich komme«, antwortete die Priesterin etwas benommen, sah noch ein letztes Mal zurück zu Seiya, bevor sie ebenfalls in ihren Gedanken versunken das Zimmer verließ.

Zu dritt gingen sie Richtung Aufzug, der in diesem Moment öffnete und Einblick in die leeren grünen Augen des Jüngsten der Kous gewährte.

»Yaten!«, kam es überrascht von Makoto und Rei. Das war das erste Mal seit dem schrecklichen Vorfall, wo er sich hier blicken ließ.

Usagi bekam weiterhin nichts mit, sodass ihr Blick weiterhin stets zu Boden gerichtet war.

Yaten sah ziemlich durcheinander aus, wie ein Häufchen Elend. Aber … konnte man ihm das verdenken?

»Wie geht es dir?«, fragte Makoto so taktvoll wie möglich, während er langsam heraustrat.

Dieser seufzte nur tief. Das müsste doch Antwort genug sein. Er hatte schlicht keine Kraft mehr, um sich aufzuregen. Außerdem … hatte er doch schon an Minako alles ausgelassen. Auch, wenn das ihr gegenüber ziemlich unfair gewesen war. Das musste sogar er, die Uneinsichtigkeit in Person, sich letztendlich eingestehen. Inzwischen tat ihm sein Verhalten ihr gegenüber auch ziemlich leid. Aber jetzt war es eh zu spät und schon geschehen. Er konnte es nicht mehr rückgängig machen.

Verständnisvoll schritt die größte Frau von ihnen mit Usagi an ihm vorbei in den Fahrstuhl, allerdings nicht, ohne ihm ein aufmunterndes Lächeln zu schenken.

Rei beäugte den Silberhaarigen eine Weile, bevor sie freundschaftlich eine Hand auf seine Schulter legte. »Versöhnt euch wieder«, riet sie ihm eindringlich, bevor sie ihren Freundinnen folgte.

Ein wenig überrascht drehte sich Yaten noch zurück und sah nur noch, wie sie ihm zuwinkten, bevor der Fahrstuhleingang sich in der Mitte schloss.

Woher wusste Rei, dass sie sich gestritten hatten? Hatte Minako das etwa wieder herumposaunt? Oder stand ihm das so offensichtlich ins Gesicht geschrieben?

Na ja … Eigentlich war das ja eigentlich auch egal. Er hatte jetzt andere Sorgen.

Tief Luft holend fuhr er sich durch das Haar und schritt entschlossen den Gang entlang zu Seiyas Zimmer. Er hielt jedoch inne, als seine Hand an der Klinke ruhte. Er kratzte jeden Rest an Nerven zusammen, um sich mental so gut wie möglich auf das Kommende vorzubereiten. Es war wie eine stumme Meditation.

Ganz cool bleiben, Yaten!

Schließlich gab er sich einen Ruck und verstärkte den Druck um die Klinke, bis die Tür mit einem leisen »Klack« aufging.

Überfordert schnappte er nach Luft, als Seiya sein Blickfeld erreichte: So schwach und zerbrechlich wie noch niemals zuvor. An zahllosen Geräten und Kabeln angeschlossen, die ihn am Leben erhielten.

Es war, als hätte ihn jemand direkt in die Magengrube getreten. Er spürte bereits die ätzende Säure seine Speiseröhre hinaufwandern.

»Ruhig!«, ermahnte er sich angestrengt und fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn. Dadurch merkte er, dass bereits die ersten Schweißperlen sich auf seiner Stirn gebildet hatten vor lauter Anspannung. Dabei geriet er nie so schnell ins Schwitzen.

Er ließ die Tür hinter sich fallen und bewegte sich auf den Stuhl zu. Es kam ihm so vor, als würde der Boden unter seinen Füßen kippen. Zu allem Überfluss bekam er jetzt auch noch Gleichgewichtsstörungen – es lief aber auch echt alles schief, was schieflaufen konnte.

Als er nach scheinbar unendlicher Zeit endlich den Stuhl erreicht hatte, ließ er sich darauf fallen. Erleichtert, dieses Ziel überhaupt erreicht zu haben, denn schon allein der Weg hierher war wie eine unüberwindbare Hürde erschienen.

Vorsichtig neigte er seinen Kopf zur Seite, um seinen Freund und Verbündeten besser beobachten zu können. Er musste sich jetzt schon sehr zusammenreißen, um die Fassung zu bewahren. Er hatte beinahe schon Angst, ihn auch nur anzusehen, weil allein dieser Anblick für ihn unerträglich war.

Verdammt, warum hatte er nur so unfassbar schwache Nerven?

Seiya zu sehen brachte ihm eine ganze Palette an negativen Gefühlen. Er wusste nicht, was stärker war: Die Wut, die Angst oder der Schmerz. Egal was es auch sein mochte: Es fühlte sich mehr als nur megabeschissen an.

»Bist du jetzt zufrieden, Seiya? Immer musst du den Helden spielt; und wer ist am Ende der Leidtragende? Die anderen, weil sie alles mitbekommen müssen. Du pennst hier seelenruhig für einige Wochen, vielleicht sogar … für immer.

Das hast du nun von deinem Egotrip: Zwar hast du jetzt Anerkennung und Bewunderung von allen, aber was bringt dir das, verdammt nochmal?« Knurrend kniff er seine Augen zusammen. Sein ganzer Körper erbebte; es kostete ihn all seine Kraft, die aufsteigenden Emotionen zurückzuhalten.

»Ich schwöre dir: Wenn du nicht mehr aufwachst, werde ich kommen und dich nochmal höchstpersönlich in die Hölle schicken«, drohte er mit zusammengebissenen Zähnen, und damit hatte er seine persönliche Grenze erreicht.

Ihm wurde nun schlagartig klar, dass es wirklich … das Ende bedeuten könnte.

Verbittert biss er sich auf die Lippen und kämpfte gegen die bereits vereinzelt fließenden Tränen an, doch es hatte keinen Zweck mehr: Sie flossen. Und flossen. Immer stärker. Immer weiter.

Plötzlich spürte er, wie jemand sanft seine Arme von hinten um ihn schlang. Erschrocken hielt er die Luft an, hatte allerdings zuvor noch ihren einzigartigen, betörenden Duft aufgeschnappt. Minako.

»Es ist okay. Es ist vollkommen in Ordnung. Lass es raus. Lass alles raus. Ich bin bei dir. Ich werde immer bei dir sein.« Er hörte ihre liebliche Stimme direkt durch sein rechtes Ohr. Sie klang dumpf, sodass er kurzerhand feststellen konnte, dass auch sie weinte.

Er schluckte, ließ ihre Worte in sein Herz eindringen und befolgte sie schließlich. Er hatte nicht mehr die Energie, sich zu widersetzen. Und er wollte das auch gar nicht. Er konnte nicht mehr länger den Starken, Unnahbaren spielen.

Er war ihr so dankbar. So unendlich dankbar, dass sie für ihn da war. Und auch, dass sie gar nicht böse auf ihn zu sein schien, obwohl er sie echt wie den letzten Dreck behandelt hatte.

»Warum nur? Warum er? Auf diesem ganzen Universum hat er es am allerwenigsten verdient!« Schluchzend brach er nun endgültig in Tränen aus. Der einzige Trost, der ihm blieb, war, dass er sich gerade am für ihn schönsten Ort befand, den er sich vorstellen konnte: in den Armen seiner Liebsten.
 

»Schatz?«, meldete sich die Brünette, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte und aus ihren Schuhen schlüpfte. »Ich bin zu Hause.«

Schon schaute ein Takeru neugierig in den Flur herein. »Hey«, begrüßte er sie sanft, ging auf sie zu und gab ihr einen kurzen, aber intensiven Kuss auf die Lippen. »Na, wie geht es Seiya? Und Usagi?«

Betrübt schüttelte sie nur den Kopf. »Na ja, leider unverändert«, antwortete sie und ging in die Küche. »Ihr Schicksal nimmt einen wirklich mit, selbst als Außenstehende«, offenbarte sie ihrem Verlobten traurig, als sie die Kühlschranktür aufmachte, um die Zutaten für das heutige Essen herauszukramen.

»Ja, es sind schließlich deine engsten Freunde. Außerdem hast du ein großes Herz.« Takeru hatte sich neben sie gestellt.

Nachdenklich nickte Makoto. »Hm. Und weißt du, was ich dadurch auch sehe? Dass das Leben doch … ziemlich vergänglich sein kann. Auch als zum Leben erweckter Stern. Eine Unsterblichkeit ist nie hundertprozentig garantiert. Und … dass das Leben und alles, was damit zu tun hat, von einer Sekunde auf die andere vorbei sein kann.« Gedankenverloren stellte sie die Eier und das Gemüse auf den Tisch und wandte sich ihrem langjährigen Geliebten zu. »Wenn ich so etwas sehe, weiß ich das, was wir jetzt haben, erst richtig zu schätzen. Denn dass es uns beiden gut geht und dass wir uns haben … das ist lange nicht selbstverständlich. Und ich bin für jede einzelne Sekunde dankbar, die wir zusammen verbringen können.«

Liebevoll lächelte er sie an, legte seine Arme um ihre schmale Taille und zog sie ganz dicht zu sich heran. Er näherte sie ihrem Gesicht, hauchte ihr ein leises »Mir geht es genauso« entgegen, küsste sie hingebungsvoll und entführte sie damit in eine andere Welt …

Gloominess

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Nachdenklich nickte Makoto. »Hm. Und weißt du, was ich dadurch auch sehe? Dass das Leben doch … ziemlich vergänglich sein kann. Auch als zum Leben erweckter Stern. Eine Unsterblichkeit ist nie hundertprozentig garantiert. Und … dass das Leben und alles, was damit zu tun hat, von einer Sekunde auf die andere vorbei sein kann.« Gedankenverloren stellte sie die Eier und das Gemüse auf den Tisch und wandte sich ihrem langjährigen Geliebten zu. »Wenn ich so etwas sehe, weiß ich das, was wir jetzt haben, erst richtig zu schätzen. Denn dass es uns beiden gut geht und dass wir uns haben … das ist lange nicht selbstverständlich. Und ich bin für jede einzelne Sekunde dankbar, die wir zusammen verbringen können.«

Liebevoll lächelte er sie an, legte seine Arme um ihre schmale Taille und zog sie ganz dicht zu sich heran. Er näherte sie ihrem Gesicht, hauchte ihr ein leises »Mir geht es genauso« entgegen, küsste sie hingebungsvoll und entführte sie damit in eine andere Welt …

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KAPITEL 8:

GLOOMINESS

»Nichts als schwarze Dunkelheit …
 

»Verdammte Presse; können die nicht mal einen Tag Ruhe geben?«, schimpfte Haruka lautstark, als sie das Zimmer betrat und die Tür mit voller Wucht zuknallte. Wie nicht anders zu erwarten war, schaute Usagi nicht auf; hatte nicht einmal mitbekommen, dass jemand in das Zimmer eingetreten war. Wäre ja auch zu schön gewesen, um wahr zu sein …

Die Rennfahrerin seufzte tief. Es war ohnehin schon schwer genug, dass sich ihr bester Freund in einem Schwebezustand zwischen Leben und Tod aufhielt. Aber dann auch noch ihr Mondgesicht in so einem miserablen Zustand zu sehen: Das hielt selbst sie langsam nicht mehr aus.

»So kann das nicht weitergehen«, begann Haruka mit strenger Stimme, und als Usagi weiterhin keinerlei Reaktion von sich gab, riss ihr endgültig der von Natur aus dünne Geduldsfaden. Sie schritt auf ihre Prinzessin zu, packte sie an den Schultern und drehte sie mit einem Ruck zu sich. »Mensch Usagi, wach auf und komm endlich wieder in die Realität! Wie glaubst du, wird Seiya sich denken, wenn er dich so sehen könnte?«

Ja, selbst Haruka Tenoh fiel es schwer, stark zu bleiben in Anbetracht dieser schwierigen Lage. Sie, die immer so eiskalt erschien und die diese scheinbar gefühllose Schale in jeder Situation, zum Vorschein bringen konnte. Eigentlich.

Doch nun war sie so kurz wie noch nie zuvor davor … schwach zu werden.

Doch gerade jetzt musste sie einfach stark bleiben und durfte keine Schwäche zeigen.

Mit matten und leblosen Augen sah Usagi ihr in die Augen. Ein Anblick, der sie tief bis ins Mark erschütterte. So hatte sie ihr Mondgesicht noch nie gesehen. Es war, als ob von ihr nur noch eine leblose Hülle geblieben war. Und die Augen … Es waren die toten Augen von damals, als sie und Michiru sie damals in der kalten Dezembernacht vor zweiundhalb Jahren vor dem Kältetod gerettet hatten, als sie von Seiya eine Absage erteilt bekommen und danach leblos auf dem Schnee gelegen hatte.

Sie hatte inständig gehofft, diesen schrecklichen Anblick nie wieder sehen zu müssen – doch leider wurde ihr dieser Wunsch nicht erfüllt.

Nicht nur ihre Augen waren glanzlos, sondern auch ihre gesamte Erscheinung: Ihr ohnehin schon schmales Gesicht war inzwischen eingefallen, hatte kaum noch Farbe auf der Haut. Als krassen Kontrast hatten sich dunkle Ringe unter ihren Augen gebildet. Sie sah aus - leider gab es keinen positiveren, passenderen Vergleich - wie eine Leiche.

Kurz schüttelte Haruka sich, bevor sie sich wieder fing und nach den richtigen Worten suchte. »Er würde sich wünschen, dass wir ganz normal weiterleben, weil wir hundertprozentig davon ausgehen, dass er bald wieder zu uns zurückkehren wird. Er würde wollen, dass wir ihm dieses Vertrauen entgegenbringen.

Er wird ziemlich enttäuscht sein, wenn er erfährt, dass wir so um sein Leben bangen. Für ihn heißt es dann ja, dass wir null an seinen starken Überlebenswillen und damit an ihn selbst glauben, oder? Du kennst ihn doch!«

Das erste Mal seit so langer Zeit regte etwas von der Außenwelt ihre Aufmerksamkeit. Langsam blickte sie auf. Haruka. Sie sah … nicht so gut aus wie sonst immer. Besorgnis lag in ihren Augen. Und noch etwas … Etwas, das unmöglich war. Dieser Anblick war irreal. Haruka zeigte nie Angst, Furcht oder Trauer. Das passte überhaupt nicht zu ihr. »Haruka …«, waren ihre ersten Worte nach einer gefühlten Ewigkeit des Stummseins.

Erleichterung erfasste die maskuline Frau. »Endlich sprichst du wieder«, hauchte sie atemlos und ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Das war ja schon mal ein guter Anfang.

»Er wird bald wieder aufwachen; da bin ich mir ganz sicher. Und ich wette auch, dass er dann total empört sein wird, weil wir seinetwegen so lange Gesichter machen. Und er wird erst recht nicht erfreut sein, wenn er dich sieht. Du hast seit dem Vorfall bestimmt zehn Pfund abgenommen; du musst unbedingt etwas essen! Ich hab auch einige Kuchen für dich dabei.« Haruka klammerte sich regelrecht an diese eine Reaktion Usagis, als wäre sie die letzte Hoffnung. Als wäre sie eine Ertrinkende im weiten Ozean, die einen Strohhalm zu fassen bekommen hatte. Sie ließ auch gar nicht lange auf sich warten und holte in Rekordgeschwindigkeit – Schnelligkeit war und blieb eben ihre Stärke – gleich die Kuchenbox hervor.

Zwar hatte Usagi sogar auf Kuchen keinen besonderen Appetit, doch Harukas Worte munterten sie tatsächlich ein wenig auf, und so rang sie sich wirklich dazu durch, etwas zu essen. Wenigstens ein winzig kleines Stück eines Nusskuchens. Obwohl Haruka eigentlich kein Fan von so süßen Zeug war, ließ sie es sich mit Usagi schmecken. Sie tauschten sogar vereinzelte Worte miteinander aus und führten eine beinahe völlig normale Konservation.

Bis ein leises Stöhnen erklang. Obwohl es so leise war, dass es kaum zu vernehmen war, erstarrten Usagi und Haruka sofort, als ob es sich dabei nicht um einen leisen Laut, sondern um einen markerschütternden Schrei gehandelt hätte.

In diesem Raum befanden sich nur drei Leute. Sie beide und … Seiya.

Ihre Blicke schossen zu der dritten Person. Sie konnten ihren eigenen Augen kaum trauen und blinzelten ungläubig. Träumten sie auch ganz sicher nicht?

Seiya regte sich. Die Geräte um ihn herum begannen sofort alarmierend zu piepen. Erst waren es seine Finger, dann seine Schultern und Beine.

Es war, als wäre die Welt stehen geblieben, nur, um diesem einen Moment ihre komplette Aufmerksamkeit zu schenken.

War es nun soweit? Würde er nun endlich aufwachen?

Stumm betete Usagi, während ihr Puls immer weiter in die Höhe schoss. Plötzlich wurde ihr richtig warm; sie schnappte angeregt nach Luft. Und es fühlte sich so an, als ob nach Ewigkeiten der Sauerstoff wieder ihre Lungen wahrhaftig füllte. Das war das erste Mal seit diesem verhängnisvollen Unfall, wo sie sich richtig … lebendig fühlte.

Auch Harukas Gesicht hatte vor Anspannung jegliche Farbe verloren. Sie konnte ebenfalls nicht anders, als ihren Freund gebannt anzustarren und zu hoffen, dass er endlich seine Augen aufmachen würde.

Was er schließlich nach schier unendlicher Zeit, wie es den beiden erschien, auch tat.

Vor Glück kreischend erhob sich Usagi und beugte sich über ihren Verlobten. Sie konnte es einfach nicht fassen: Er war wach. Er war endlich wieder wach! Er war wieder zu ihrer Welt zurückgekehrt. Er war wieder … bei ihr. Da, wo er hingehörte.

»Seiya, endlich bist du wach!«, rief sie strahlend, während sich Tränen des Glücks in ihren Augen ansammelten. Mit einem Schlag war auch sie wieder richtig am Leben. Auch sie kam gerade erst wieder zurück ins Leben, denn ihr Leben hing von seinem ab. Ihre Seelen waren untrennbar miteinander verbunden, konnten nicht ohne einander sein. »Ich glaub’s nicht!«

Seiya schaute sie erst ziemlich konfus an, bevor er sich mühsam aufrichtete und merkte, dass durch die vielen Schläuche seine Bewegungsfreiheit enorm eingeschränkt war. »Was ist denn passiert?«, fragte er noch ziemlich benebelt und legte seine Hand angeschlagen auf den Kopf. Gott, was waren das bloß für höllische Kopfschmerzen, als ob jemand gerade mit einem Presslufthammer ununterbrochen und mit voller Wucht auf seinen Schädel einschlug?

»Du hast mich wieder vor einem Schuss gerettet und bist selber getroffen worden«, erstattete Usagi ihm aufgeregt Bericht und legte sanft ihre Hände auf seine Wange. Die Tränen strömten unaufhaltsam ihre Wangen hinab. »Du musstest ja auch unbedingt wieder den Helden spielen, du Idiot!«

Auch Haruka meldete sich zu Wort und zwinkerte ihm grinsend zu. »Willkommen zurück, Alter. Du bist echt ein zäher Bursche; habe aber auch nichts Anderes von dir erwartet.« Sie war genauso erleichtert wie Usagi, ließ ihre Gefühle jedoch natürlich nicht so sehr an die Oberfläche gelangen.

»Wieder?«, fragte Seiya völlig perplex und starrte Usagi und Haruka verständnislos an. »Schon wieder? Aber warum sollte ich sowas tun?«

Die beiden Angesprochenen tauschten einen fragenden Blick aus. Was war denn mit Seiya los?

»Was soll die Frage? Ist alles in Ordnung mit dir? Wie geht es dir überhaupt?« Verunsichert runzelte Haruka ihre Stirn. Sie konnte nicht sagen warum, aber irgendwie schien eine schlimme Vorahnung zu ihr durchzusickern. Hoffentlich würde sie sich nicht bewahrheiten …

Abwechselnd sah der Schwarzhaarige die beiden verdutzt an. »Wieso sprecht ihr mit mir so, als ob wir uns schon ewig kennen würden?« Langsam richtete er sich auf, und abermals klang dieses leise Rascheln in diesem Raum wie ein lautes Dröhnen.

Usagi hätte niemals geglaubt, dass es sie noch schlimmer treffen könnte als ohnehin schon. Nie. Doch die folgende Frage ließ sie ein ganzes Stück tiefer in ein ewiges, schwarzes Loch stürzen …

»Ich meine … das tun wir doch gar nicht, oder?«

First Steps

****************************************Rückblick****************************************

»Wieder?«, fragte Seiya völlig perplex und starrte Usagi und Haruka verständnislos an. »Schon wieder? Aber warum sollte ich sowas tun?«

Die beiden Angesprochenen tauschten einen fragenden Blick aus. Was war denn mit Seiya los?

»Was soll die Frage? Ist alles in Ordnung mit dir? Wie geht es dir überhaupt?« Verunsichert runzelte Haruka ihre Stirn. Sie konnte nicht sagen warum, aber irgendwie schien eine schlimme Vorahnung zu ihr durchzusickern. Hoffentlich würde sie sich nicht bewahrheiten …

Abwechselnd sah der Schwarzhaarige die beiden verdutzt an. »Wieso sprecht ihr mit mir so, als ob wir uns schon ewig kennen würden?« Langsam richtete er sich auf, und abermals klang dieses leise Rascheln in diesem Raum wie ein lautes Dröhnen.

Usagi hätte niemals geglaubt, dass es sie noch schlimmer treffen könnte als ohnehin schon. Nie. Doch die folgende Frage ließ sie ein ganzes Stück tiefer in ein ewiges, schwarzes Loch stürzen …

»Ich meine … das tun wir doch gar nicht, oder?«

****************************************Rückblick****************************************
 


 

KAPITEL 9:

FIRST STEPS

»Alles wieder auf Anfang?
 

»Willst du damit etwa sagen, dass du dich nicht mehr an uns erinnern kannst? Nicht mal an sie?« Mit entsetzter Miene deutete Haruka vielsagend auf Usagi, nachdem sie als Erste den ersten Schock überwunden hatte. Unbewusst wagte sie es gar nicht, ihr Prinzessin auch nur anzusehen.

Usagis Schock hingegen saß immer noch so tief, dass sie keine einzige Silbe zu Stande brachte. Es war, als ob von ihr nicht mehr als eine Hülle übrig geblieben war. Wieder einmal. Ihre Seele war weg. Sehr weit weg …

»Ehrlich gesagt: Nein. Sollte ich sie etwa kennen?« Misstrauisch beäugte Seiya das blonde Mädchen, welches ziemlich neben der Spur zu sein schien. Etwa seinetwegen? Zumindest war er es, den sie gerade ziemlich geschockt anstarrte. Irgendwie war ihm das unheimlich.

Sofort bekam er ein schlechtes Gewissen wegen seiner Aussage, die wahrscheinlich nicht besonders taktvoll gewesen war. »Tut mir leid. Ich weiß wirklich nicht, wer ihr seid. Zwar kommt ihr mir irgendwie … schon ein bisschen bekannt vor, aber … mehr nicht.« Seiya fühlte sich ziemlich mies dabei, obwohl er sich nicht erklären konnte, warum das so war. »Und wo bin ich hier überhaupt? Wo sind Taiki und Yaten? Wo ist die Prinzessin?« Fragend suchte er sie mit seinen Augen ab.

Gerade noch konnte sich die Großgewachsene zurückhalten, ihm für seinen unüberlegten Satz ordentlich die Fresse zu polieren oder zumindest ihm gehörig die Meinung zu geigen, als auch schon der nächste Schlag kam, der sie komplett aus der Fassung brachte.

»Prinzessin …?«, stieß Haruka entsetzt hervor und zog sofort sogleich ihre Schlüsse. »W- Welches Jahr haben wir?«

Wie befürchtet nannte Seiya wie selbstverständlich die Jahreszahl, die längst der Vergangenheit angehörte. Die Jahreszahl, die noch vor sechs Jahren aktuell war. Und das war das Jahr, in dem der Anschlag auf Euphe verübt worden war.

Seiya war noch in der Zeit davor. Mit anderen Worten: Er hatte keinerlei Erinnerung mehr an das, was die letzten sechs Jahre geschehen war. Und da Seiya Usagi erst innerhalb der letzten sechs Jahre kennengelernt hatte, konnte das nur eins bedeuten. Man musste nicht Sherlock Holmes heißen, um darauf zu kommen. Es reichte sogar, wenn man Usagi Tsukino war.

Verzweifelt fuhr Haruka sich durch die Haare. Auch ihr machte die Erkenntnis, dass sich ihr bester Freund nicht mehr an sie erinnern konnte, schwer zu schaffen. »Verdammt; du kannst doch nicht alles, was danach passiert ist, vergessen haben!«, herrschte sie ihn wütend und niedergeschlagen zugleich an.

Für Usagi war das zu viel. Sie hielt es nicht mehr aus in seiner Nähe, wenn er sich nicht einmal an sie erinnern konnte. Mit tränenüberströmtem Gesicht stürmte sie aus dem Zimmer und ignorierte die Rufe Harukas, die Seiya einen letzten unsicheren Blick zuwarf, bevor sie die Verfolgung aufnahm. Natürlich dauerte es nicht lange, bis sie die Kleinere eingeholt hatte. Bestimmt griff sie nach ihrer Hand, schlang ihre Arme von hinten um deren zierlichen Körper und drückte sie fest an sich.

»Du darfst jetzt nicht weglaufen, Usagi!«, redete sie auf ihre Prinzessin ein. »Er braucht uns jetzt. Er braucht dich. Mehr als jemals zuvor.«
 

Aufgelöst stürmten Taiki und Yaten eine halbe Stunde später ins Krankenzimmer, während der Rest ihnen dicht auf den Fersen war.

»Seiya!«, riefen sie wie aus einem Munde. Sie waren erleichtert, zu sehen, dass ihr langjähriger Freund wach war, und doch bestürzt, da sie bereits von der Neuigkeit, dass er sich an die letzten sechs Jahre nicht erinnern konnte, erfahren hatten.

Seiya lächelte die beiden erleichtert an. »Da seid ihr ja; endlich mal zwei bekannte Gesichter!«, brachte er erfreut heraus. Doch er stutzte bei näherem Betrachten. »Ihr habt euch aber irgendwie ein wenig verändert … oder bilde ich mir das jetzt nur ein?« Er blinzelte misstrauisch. Irrte er sich oder waren die beiden um ein ganzes Stück gewachsen? Auch sahen sie um einige Jahre reifer aus als er sie noch in Erinnerung hatte. Wie lange hatte er denn bitteschön geschlafen? Hatte er etwa einen auf Dornröschen gemacht?

Taiki und Yaten verschlug es die Sprache. Diese schreckliche Neuigkeit am Telefon zu hören war bereits schlimm genug, aber dann mit eigenen Augen erkennen zu müssen, dass es wirklich der Wahrheit entsprach: Das stellte alles Bisherige spielend in den Schatten.

»Du kannst dich wirklich nicht mehr erinnern? Nicht mal mehr an Usagi?«, hakte Yaten entgeistert nach. Er konnte es einfach nicht glauben. Das durfte doch nicht wahr sein! Unmöglich!

»U…sagi?«, wiederholte Seiya leise und legte seine Stirn in Falten. Irgendwie sagte der Name ihm etwas … aber dann auch wieder nicht. Langsam schüttelte er den Kopf. Er konnte es sich selbst nicht erklären, aber es tat ihm unheimlich in der Seele weh, sich eingestehen zu müssen, dass er sich an diesen einen Namen nicht erinnern konnte. Dieser Name hatte wohl offenbar eine sehr große Rolle in seinem Leben gespielt.

Vorsichtig warfen alle einen dezenten Blick auf Usagi, die sich stumm in den Hintergrund des Geschehens zurückgezogen hatte.

Das Verlangen, schleunigst die Flucht zu ergreifen, kam immer wieder in ihr hoch. Doch sie riss sich jedes Mal zusammen, denn Haruka hatte mit ihren Worten Recht gehabt: Sie durfte ihn nicht im Stich lassen. Sie musste stark sein. Vor allem für ihn, aber auch für sich.

»I- ich bin hier«, meldete sie sich kleinlaut zu Wort. Alle Umstehenden gingen wie automatisch zur Seite, damit sie freie Sicht auf ihn hatte. Seiyas Verlobte gab sich alle Mühe, damit sich ihre Beine endlich fortbewegten. Zu ihm. »I- Ich bin Usagi Tsukino«, stellte sie sich vor und nahm all ihre Kraft zusammen, um ein halbwegs ehrliches Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern.

Kaum merklich weiteten sich Seiyas Pupillen.

Das blonde Mädchen also …

»D- Du bist also … U- Usagi«, nahm Seiya zögernd zur Kenntnis und sah etwas verlegen zur Seite. Es war eigenartig, denn normalerweise trat er anderen Leuten gegenüber mehr als nur selbstsicher auf. Bei ihr war das komplett anders. Sie war etwas ganz Besonderes - das spürte er jetzt schon, obwohl er sie nicht kannte. Oder besser gesagt: nicht erkannte. Noch nicht.

»Ich heiße Seiya. Seiya Kou. Aber das weißt du ja wahrscheinlich schon.« Erneut lächelte er verlegen, als ihm die Tatsache erst jetzt wieder auffiel.

»Lassen wir sie lieber alleine und sprechen mit dem Arzt«, brachte Rei alle zum Gehen, und auch, wenn es ihnen schwerfiel, Seiya zurückzulassen, so wollten sie den beiden auch die Zweisamkeit schenken, die sie verdient hatten. Wer weiß, vielleicht würde seine Erinnerung dadurch schneller zurückkehren?

Wenige Augenblicke später waren sie ganz alleine im Raum.

Seiya ließ gar nicht erst ein betretenes Schweigen eintreten – viel zu schnell erlag er seiner unverhohlenen Neugier. »Welche Verbindung haben wir eigentlich zueinander? Sie scheint ja sehr bedeutend zu sein; so, wie die anderen tun und geschaut haben.«

Erstarrt sah Usagi auf ihre ineinander verschränkten Hände, die auf ihrem Schoß ruhten. Er erinnerte sich tatsächlich an nichts mehr - das wurde ihr in diesem Moment wieder richtig schmerzlich bewusst. Aber sie musste stark bleiben. »Ich … also wir … wir sind verlobt«, antwortete sie ihm schließlich mit verräterisch glänzenden Augen.

Der Schock war ihm anzusehen. »V- Verlobt? A- Aber ich bin doch erst 15! Wie kann das sein?« Fassungslos schüttelte er seinen Kopf. »Bist du dir da ganz sicher?«, hakte er eindringlich nach, immer noch der festen Überzeugung, dass es sich dabei um einen schlechten Scherz gehandelt hatte.

Dies brachte das Fass zum Überlaufen: Usagis Tränen begannen unaufhaltsam zu fließen. Zu seinem Entsetzen. Schuldbewusst biss er sich auf die Unterlippe. Das hatte er ja mal wieder toll hinbekommen. »H- Hey, nicht weinen! Ich ertrage es nicht, wenn Mädchen weinen.« Es hatte ihm schon immer wehgetan, Tränen eines Mädchens zu sehen. Bei ihr tat es ihm aber noch um ein Vielfaches mehr weh. »Hey«, behutsam legte er seine Hand auf ihren Kopf, nachdem er kurz zögernd in der Bewegung verharrt hatte.

Sie sagte nichts und streckte lediglich ihre linke Hand mit dem Verlobungsring aus. Eine aufblühende Rose, besetzt mit mehreren Brillanten, funkelte ihm entgegen.

»Den Ring hast du mir vor einem Jahr geschenkt«, erklärte sie ihm mit erstickter Stimme. »Außerdem bist du keine 15 mehr, sondern wirst in zwei Monaten schon 21! Deswegen sehen auch Taiki und Yaten um einiges älter aus, als du sie in Erinnerung hast.« Leichter Vorwurf schwang in ihrer Stimme mit, ohne dass sie es beabsichtigte. Er konnte doch schließlich nichts dafür. Doch die Verzweiflung drohte sie zu übermannen und ließ sie allmählich die Kontrolle über sich und ihre Vernunft verlieren.

Wie versteinert starrte er den Ring an ihrem Finger an. Er war wunderschön - sollte er ihr den tatsächlich geschenkt haben? Außerdem hatte dieses Mädchen doch gar keinen triftigen Grund, um ihn anzulügen, oder? Er brauchte es also gar nicht mehr zu hinterfragen.

Fakt war: Sie waren wirklich … verlobt. Und er konnte sich an überhaupt nichts erinnern.

Das war nun der erste Moment seit seinem Erwachen, in dem er so etwas wie Verzweiflung verspürte.

Er wollte sich erinnern. Anscheinend wusste er gar nichts mehr von den letzten sechs Jahren seines Lebens. Sie schienen wie ausgelöscht zu sein. Wie gerne hätte er sein Gedächtnis wieder. Wie gerne würde er sich an dieses Mädchen erinnern, das an seinem Bett weinte, weil er sie nicht erkannte. Das Mädchen, das ihn offensichtlich unsterblich liebte. Wie gerne würde er sich an seine große Liebe erinnern …

»Es … tut mir leid, wirklich«, hauchte er leise und sah zerknirscht zu Boden. Und als sie dann vollends in Tränen ausbrach, konnte er nichts Anderes tun, als sie aufzufangen und sie einfach nur betrübt festzuhalten.

Forgotten Love

****************************************Rückblick****************************************

Wie versteinert starrte er den Ring an ihrem Finger an. Er war wunderschön - sollte er ihr den tatsächlich geschenkt haben? Außerdem hatte dieses Mädchen doch gar keinen triftigen Grund, um ihn anzulügen, oder? Er brauchte es also gar nicht mehr zu hinterfragen.

Fakt war: Sie waren wirklich … verlobt. Und er konnte sich an überhaupt nichts erinnern.

Das war nun der erste Moment seit seinem Erwachen, in dem er so etwas wie Verzweiflung verspürte.

Er wollte sich erinnern. Anscheinend wusste er gar nichts mehr von den letzten sechs Jahren seines Lebens. Sie schienen wie ausgelöscht zu sein. Wie gerne hätte er sein Gedächtnis wieder. Wie gerne würde er sich an dieses Mädchen erinnern, das an seinem Bett weinte, weil er sie nicht erkannte. Das Mädchen, das ihn offensichtlich unsterblich liebte. Wie gerne würde er sich an seine große Liebe erinnern …

»Es … tut mir leid, wirklich«, hauchte er leise und sah zerknirscht zu Boden. Und als sie dann vollends in Tränen ausbrach, konnte er nichts Anderes tun, als sie aufzufangen und sie einfach nur betrübt festzuhalten.

****************************************Rückblick****************************************
 


 

KAPITEL 10:

FORGOTTEN LOVE

»Kann man die wahre Liebe wirklich vergessen?
 

Die nächsten Tage vergingen schleppend. Sowohl für Usagi, als auch für Seiya und auch für den Rest der Bande. Für jeden Einzelnen war es schwierig – auf ihre ganz eigene Art und Weise. Jeder verbrachte abwechselnd etwas Zeit mit Seiya, der immer noch im Krankenhaus lag, um beobachtet zu werden.

Ihm wurde eine retrograde Amnesie durch ein Schädel-Hirn-Trauma mit darauffolgenden Hirnblutungen diagnostiziert. Und das leider in einer sehr ausgeprägten Form, denn er konnte sich an nichts erinnern nach der Zeit, als Galaxia ihren Heimatplaneten zerstört hatte. Die Ursache war ein harter Schlag am Hinterkopf, als er auf den Asphalt geknallt war. Ob er jemals wieder seine kompletten Erinnerungen zurückerlangen würde, wusste nur der allmächtige Gott.
 


 

I dreamed I was missing

You were so scared

But no one would listen

'Cause no one else cared
 

After my dreaming

I woke with this fear

What am I leaving

When I'm done here?
 

So if you're asking me

I want you to know
 


 

Jeder war bei ihm und hoffte, dass er sich im Laufe der Zeit an gewisse Dinge aus seinem Leben erinnern konnte.

Nebenbei suchten sie auch fieberhaft nach dem Täter, der ihn angeschossen hatte, doch bisher waren ihre Nachforschungen nicht von Erfolg gekrönt worden.

Seiya konnte sich bis jetzt immer noch an kein einziges Detail erinnern. Taiki und Yaten erzählten ihm viel aus seiner Vergangenheit: dass Galaxia Euphe zerstört hatte und sie nach der Prinzessin gesucht hatten, die zum Planeten Erde geflüchtet war. Seiya fand diese Geschichte äußerst faszinierend und konnte kaum glauben, dass sich das so zugetragen hatte. Auf der anderen Seite entsprach diese Geschichte der Wahrheit; schließlich befanden sie sich ja auch gar nicht auf Euphe - also musste es wohl die Erde sein. Außerdem hatten Taiki und Yaten erst recht kein Grund, ihm irgendwelche Lügengeschichten zu unterbreiten.

Die Erde war … schön. Anders als Euphe, und irgendwie doch … so ähnlich. Er fühlte sich wohl hier, auch wenn er die Umgebung nicht kannte. Eigentlich … wie zu Hause.
 


 

When my time comes

Forget the wrong that I've done

Help me leave behind some

Reasons to be missed

And don't resent me
 

And when you're feeling empty

Keep me in your memory

Leave out all the rest,

leave out all the rest
 


 

Es war später Nachmittag, als er sich zusammen mit Haruka auf einer Bank im Garten des Krankenhauses niedergelassen hatte. Er wollte unbedingt raus aus dem Krankenzimmer, durfte aber das Krankenhausgelände nicht verlassen. So hatte er sich entschlossen, sich mit der sandblonden Rennfahrerin nach draußen zu setzen. Mit ihr verstand er sich auf Anhieb gut, auch wenn er sich auch an sie nicht erinnern konnte. Alles, was er bisher von ihr wusste, war, dass sie, anders, als es den Anschein machte, eine Frau war; ebenfalls eine Sailorkriegerin wie alle anderen war und sie anscheinend eine tiefe Hassfreundschaft verband.

»Kannst du mir vielleicht etwas über sie erzählen?«, fragte der Schwarzhaarige und lehnte sich lässig gegen die Banklehne. Körperlich ging es ihm soweit wieder so gut, dass er sich ohne Beschwerden bewegen konnte. Von den physischen Verletzungen hatte er sich rasch wieder erholt. Wenigstens ein kleiner Fortschritt. »Und über meine Verbindung zu ihr?«

»Über Usagi meinst du?«, fragte die Windkriegerin nach und schaute zum Himmel empor.

»Ja«, bestätigte der junge Mann nachdenklich und starrte auf einen unbestimmten Punkt auf dem Boden, ohne wirklich hinzusehen. Vor seinem geistigen Auge schien alles zu verschwimmen, und als er das durcheinandergeratene Puzzle zusammensetzte, sah er wieder die blonde Schönheit vor sich, die ihn mit unsagbar traurigen Augen anlächelte.

Usagi Tsukino war zu seinem Leidwesen immer noch ein Rätsel für ihn. Sie verbrachte mit Abstand am meisten Zeit mit ihm, und auch, wenn sie sich nach und nach äußerlich so stark gab, ihn stets anlächelte und so geduldig wie möglich seine Fragen beantwortete, spürte er ihre innere Verzweiflung. Das war auch der Grund, warum er ihr gar nicht so viele Fragen stellen wollte - weil er sah, wie es sie immer wieder auf’s Neueste kränkte, wenn er ihr eine Frage über sie oder ihre Beziehung stellte. Dennoch wollte er unbedingt einige Dinge von ihr erfahren. Also musste er sich da wohl oder übel zunächst einmal an andere wenden.

»Du weißt ja inzwischen, dass ihr auf der Erde gelandet seid, nachdem ihr eurer Prinzessin gefolgt seid. Du hast dich gleich Hals über Kopf in sie verliebt, als du sie das erste Mal gesehen hast. Doch deine billigen Anmachsprüche sind damals noch an ihr abgeprallt wie Tischtennisbälle.« Ein breites Grinsen schlich sich um Harukas Züge.

»Es gibt ein Mädchen, das meinem Charme widerstehen konnte? «, unterbrach Seiya sie belustigt und strotzte nur so vor Arroganz. »Und noch dazu ist sie sogar meine Verlobte geworden? Wie ist denn das zu Stande gekommen?«

Die Zweiundzwanzigjährige verdrehte kommentarlos ihre Augen. Seiya war ja im Kopf zurzeit 15, also dachte und verhielt er sich auch dementsprechend. Ihr wurde wieder direkt vor Augen geführt, warum er ihr auf den ersten Blick so unsympathisch gewesen war. »Ja, ob du es glaubst oder nicht: Deine Anmachsprüche haben bei ihr überhaupt nichts genützt damals. Sie war zu diesem Zeitpunkt nämlich mit einem anderen Mann zusammen. Mit einem Mann, der ursprünglich für sie bestimmt gewesen ist.«

»Und ich habe sie auseinandergebracht?«, fragte Seiya erstaunt. So etwas sah ihm doch überhaupt nicht ähnlich. Die Liebe war für ihn etwas Heiliges und er würde niemals eine Liebe kaputtmachen aus selbstsüchtigem Eigeninteresse. Auch, wenn man ihm das nicht ansah, vertrat er diese Ansicht aus vollster Überzeugung.

»Nicht ganz; ich würde dir ja alles erzählen, wenn du mich mal ausreden lassen würdest«, erwiderte Haruka mit spitzem Unterton und sah Seiya missbilligend an, bevor sie zunächst einmal tief Luft holte.

Schließlich war es eine sehr lange Geschichte, und es dauerte auch den ganzen Nachmittag, bis sie ihm die letzten Jahre in aller Kürze zusammengefasst hatte und dabei auch besonders auf die Beziehung zwischen Seiya und Usagi einging.
 


 

Don't be afraid

I've taken my beating

I've shed but I'm me
 

I'm strong on the surface

Not all the way through

I've never been perfect

But neither have you
 


 

Nachdenklich lag Seiya in seinem Krankenbett. Heute hatte er von Haruka eine ganze Informationsflut bekommen, die ihm nun sehr viel Stoff zum Nachdenken gab. Diese Liebe zwischen ihm und Usagi - sie war überwältigend, und das, obwohl er bisher nur von ihr gehört hatte. Dabei war er ja sogar eine der zwei Hauptprotagonisten in dieser Beziehung. Was sie schon alles gemeinsam durchgestanden und erlebt hatten, war unfassbar. Und er konnte sich an rein gar nichts erinnern – wie konnte das nur sein? Wie konnte ein harmloser Schlag auf den Kopf nur so viel kaputtmachen? So oft hatte er sich in seinem Leben schon verletzt, auch durch die zahlreichen Kämpfe auf Euphe damals – aber nie hatte er derartig gravierende Folgen davongetragen.

Er wusste nun schon länger, dass er angeschossen worden war. Von wem oder was, konnte noch nicht herausgefunden werden. Auch diese Tatsache beschäftigte ihn zunehmend. Höchstwahrscheinlich hatte es irgendjemand auf sie abgesehen. Und diese Person war nicht zu unterschätzen. Selbst wenn es sich dabei nur um einen kranken Fan handelte.

Ja, ein Star war er in der Zwischenzeit auch noch geworden. Das kam ihm sehr unrealistisch vor, hatte er doch früher unbedingt Profisportler werden wollen. Doch sie hatten die Karriere ja nur begonnen, um die Prinzessin zu finden, und allem Anschein nach hatte er schließlich viel Gefallen an diesem Job gefunden und eine neue Leidenschaft für sich entdeckt.
 


 

So if you're asking me

I want you to know
 

When my time comes

Forget the wrong that I've done

Help me leave behind some

Reasons to be missed
 


 

Ohne, dass es davor klopfte, wurde die Tür seines Krankenzimmers geöffnet. Verwundert schreckte der junge Mann aus seinen Gedanken auf und wandte sich der Tür zu. Wer konnte das denn zu der späten Stunde noch sein? Usagi kam ab und zu auch zu später Stunde noch zu Besuch, doch sie hatte sich bisher immer ausnahmslos mit einem Klopfen angekündigt.

Eine junge Frau schlich herein, bevor er sie überhaupt hereinbeten konnte. Sie trug ein schwarzes, enganliegendes Kleid, dazu farblich passende Pumps und war sehr zierlich gebaut. Dunkelbraune Locken zierten ihr langes Gesicht und ihre Augen strahlten ein stechendes Grün aus. Giftgrün.

Akira.

»Wer bist denn du?«, sprach Seiya sie geradeaus an und musterte sie verwirrt von oben bis unten. »Hast du dich etwa im Zimmer geirrt?«

Gespielt entsetzt warf sie ihre Hände vor die blutroten Lippen. »Aber Seiya, Liebster, erinnerst du dich etwa nicht mehr an deine Verlobte?«, säuselte sie mit hoher Stimme und stürzte sich auf ihn. »Ich bin es, deine Akira!«
 


 

Don't resent me

And when you're feeling empty

Keep me in your memory

Leave out all the rest,

leave out all the rest
 

Forgetting all the hurt inside

You've learned to hide so well

Pretending someone else can come

And save me from myself

I can't be who you are
 


 

Völlig konfus starrte er Akira mit weit aufgerissenen Augen an. In welchem falschen Film war er denn hier gelandet? »V- Verlobte?«, brachte er nur heiser heraus. Was ging hier nur vor sich?

Well Deserved Rejection

****************************************Rückblick****************************************

Ohne, dass es davor klopfte, wurde die Tür seines Krankenzimmers geöffnet. Verwundert schreckte der junge Mann aus seinen Gedanken auf und wandte sich der Tür zu. Wer konnte das denn zu der späten Stunde noch sein? Usagi kam ab und zu auch zu später Stunde noch zu Besuch, doch sie hatte sich bisher immer ausnahmslos mit einem Klopfen angekündigt.

Eine junge Frau schlich herein, bevor er sie überhaupt hereinbeten konnte. Sie trug ein schwarzes, enganliegendes Kleid, dazu farblich passende Pumps und war sehr zierlich gebaut. Dunkelbraune Locken zierten ihr langes Gesicht und ihre Augen strahlten ein stechendes Grün aus. Giftgrün.

Akira.

»Wer bist denn du?«, sprach Seiya sie geradeaus an und musterte sie verwirrt von oben bis unten. »Hast du dich etwa im Zimmer geirrt?«

Gespielt entsetzt warf sie ihre Hände vor die blutroten Lippen. »Aber Seiya, Liebster, erinnerst du dich etwa nicht mehr an deine Verlobte?«, säuselte sie mit hoher Stimme und stürzte sich auf ihn. »Ich bin es, deine Akira!«

Völlig konfus starrte er Akira mit weit aufgerissenen Augen an. In welchem falschen Film war er denn hier gelandet? »V- Verlobte?«, brachte er nur heiser heraus. Was ging hier nur vor sich?

****************************************Rückblick****************************************
 


 

KAPITEL 11:

WELL DESERVED REJECTION

»Eine wohlverdiente Zurückweisung
 

Mit einem verführerischen Lächeln sah Akira mit schiefem Kopf auf das Objekt ihrer Begierde hinunter. »Was ist denn los? Warum guckst du so geschockt? Erkennst du mich etwa nicht mehr?« Ihre Stimme klang zuckersüß, aber für seinen Geschmack viel zu hoch und schrill. Irgendwie beinahe schon nervtötend – und es brauchte schon viel, um ihm auf die Nerven zu gehen.

Seiya kam diese Sache ziemlich suspekt vor. Vorher war sie noch total entsetzt darüber gewesen, dass er sie offensichtlich nicht erkannte, und nun sah sie ihn so selbstverliebt an – da passte doch irgendetwas nicht zusammen. Etwas stimmte ganz und gar nicht überein.

Zwar war er wortwörtlich auf den Kopf gefallen, aber das hieß noch lange nicht, dass er so blöd war, dass man ihm jeden Bären aufbinden konnte. Und außerdem: Seine gute Menschenkenntnis hatte er ja - im Gegensatz zu den sechs vergangenen Jahren - nicht verloren.

»Nö, sollte ich das etwa?«, fragte Seiya sie unbeeindruckt und verschränkte seine Arme gelassen hinter dem Kopf. Er merkte, dass sein ungehobeltes Verhalten sie reizte - und das war auch genau seine Absicht.

»N- Natürlich; ich bin deine Verlobte!«, rief sie empört und stemmte zähneknirschend ihre Hände auf die Hüften. »Wie kannst du mich nur vergessen haben?« Aus den Augenwinkeln konnte er erkennen, wie sich vor Wut bereits Tränen in ihren Augen bildeten.

Kühl betrachtete Seiya sie eingehend. Irgendwie juckte es ihn überhaupt nicht, dass sie Tränen vergoss. Und das, obwohl er es normalerweise nicht ertragen konnte, wenn ein Mädchen weinte. Er merkte einfach auf Anhieb, dass das keine ehrlichen Tränen waren. Diese Tränen hatten etwas … Bösartiges und Unaufrichtiges. Auch, wenn sie die Tränen vielleicht nicht vorspielte, aber die Bedeutung hinter ihnen hatte absolut nichts Edles an sich. So merkwürdig das auch klingen mochte.

»Und wie kommt es dann, dass du mich erst jetzt besuchst? Ich bin immerhin schon vor einer Woche aus dem Koma gebracht. Wäre es da als meine Verlobte nicht angebracht, Tag und Nacht mein Bett zu hüten?«

Akiras Stimme begann zu zittern, als sie sich zu rechtfertigen versuchte. »Ich wollte ja zu dir, aber die Leute, die dich ständig belagern, haben mir jedes Mal einen Strich durch die Rechnung gemacht und mich daran gehindert. Sie versuchen, dir eine ganz neue Geschichte aufzutischen, damit du mich vergisst! Lass es nicht zu! Sie sind die Bösen!«

Erstaunt hob Seiya eine Augenbraue. »Ich glaube kaum, dass sie mir etwas vorspielen; vor allem nicht Yaten oder Taiki«, konterte Seiya verblüfft über den Einfallsreichtum dieser Frau und schüttelte verwirrt den Kopf. Die kannte ja überhaupt keine Skrupel. Mal ganz davon abgesehen, dass sie eine miserable Schauspielerin war.

»Außerdem kannst du nicht meine Verlobte sein. Ich habe bereits eine und bei ihr spüre ich, dass uns etwas ganz Besonderes verbindet. Ich weiß, dass ich sie liebe, auch wenn ich mich zurzeit leider nicht an sie erinnern kann.« Seine Augen glitzerten, als er an Usagi Tsukino dachte. »Bei dir hingegen spüre ich nichts, außer vielleicht eine total negative Spannung. Man könnte das schon fast als Abneigung bezeichnen. Und das muss schon etwas heißen, weil ich normalerweise mit jedem klarkomme. Ich kann es mir nicht erklären, aber … du hast einfach irgendetwas an dir, das ich überhaupt nicht mag.«

Da Seiya sich ja momentan wie 15 fühlte und er damals um einiges frecher und rücksichtsloser war als heute, sagte er ihr auch direkt, was er dachte, ohne dabei Rücksicht auf ihre Gefühle zu nehmen. Ablehnend drehte er seinen Kopf weg und sah sie abschätzig von der Seite an. »Ganz davon zu schweigen, dass du überhaupt nicht mein Typ bist. Gib’s doch zu: Du bist einfach nur ein verrückter Fan, der meine Situation schamlos ausnutzen will, hab ich Recht? Für wie bescheuert hältst du mich eigentlich? Ich kann mich momentan vielleicht nicht an meine wichtigsten Jahre erinnern, aber völlig verblödet bin ich deswegen noch lange nicht.«
 

Usagi ging nachdenklich durch die Straßen der japanischen Metropole und steuerte dabei das Krankenhaus an. Natürlich freute sie sich, ihn wiedersehen zu können, doch seit er sich nicht mehr an sie erinnern konnte, wurden ihre Treffen stets von einem dunklen Schatten begleitet.

Es war und blieb merkwürdig, ihm in die Augen zu sehen und immer wieder realisieren zu müssen, dass er sie nicht mehr erkannte. Er konnte sich nicht mehr an sie erinnern. Nicht mehr an ihre gemeinsamen Erlebnisse. Nicht mehr … an ihre Liebe.

Zwar hielt der Zustand inzwischen schon seit einer Woche an, doch trotzdem konnte sie es immer noch nicht so recht fassen. Er war doch schließlich immer noch … Seiya. Ihr über alles geliebter Seiya. Und irgendwie auch wieder nicht.

Seufzend trat Usagi in das Krankenhaus ein, bewegte sich auf den Aufzug zu, bestätigte den Knopf und wartete. Als dieser sich öffnete, erschrak sie, als Akira direkt vor ihr stand. Sie war mehr als nur wütend - das konnte man allein auf den ersten Blick erkennen. Ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen, schritt ihre Erzfeindin an ihr vorbei, sodass sie sich ernsthaft fragte, ob Akira sie überhaupt gesehen hatte. Normalerweise ließ sie doch keine Gelegenheit aus, um sie verbal fertigzumachen. Perplex drehte sich Usagi um und sah ihr hinterher. Nach dem ersten Überraschungsmoment schwante ihr plötzlich Böses: Sie war doch nicht etwa bei Seiya gewesen, oder? Doch so, wie sie sich zurechtgemacht hatte, musste sie wohl oder übel vom Schlimmsten ausgehen.

Sofort stürmte sie in den Aufzug, drückte mehr als nur einmal ungeduldig den Knopf zum dritten Stock und raste, gleich, nachdem sie oben angekommen war, in Seiyas Zimmer. Sie war so aufgewühlt, dass sie glatt vergessen hatte, zu klopfen, und stürzte hinein. Sie tat dies mit so viel Schwung, dass sie beinahe gestolpert wäre, konnte sich jedoch gerade noch rechtzeitig an der Bettkante festhalten.

»Guten Abend, Usagi«, hörte sie Seiyas engelsgleiche, muntere Stimme. »Konntest es wohl gar nicht erwarten, mich wiederzusehen, was?«

Sie blickte sofort auf und sah in sein breit grinsendes Gesicht. Dieses wohlbekannte Grinsen … Hätte er nicht gerade eine Amnesie, könnte sie fast glauben, dass er immer noch der Alte war. »Gott sei Dank; es scheint dir gut zu gehen«, platzte sie erleichtert heraus und ließ sich beruhigt auf den nebenstehenden Stuhl sinken.

»Warum sollte es mir denn nicht gut gehen?«, entgegnete Seiya und ließ irritiert eine Augenbraue in die Höhe wandern.

»Hat dir vorhin zufällig ein Mädchen in unserem Alter einen Besuch abgestattet?«, fragte sie ihn schließlich aufgewühlt, als ihr Atem wieder einigermaßen kontrollierbar war.

»Meinst du Akira? Ja, sie war bis eben noch da.«

»Hab ich’s doch gewusst!«, flüsterte Usagi leise und ordnete ihre Gedanken. Sie wusste gar nicht, was sie von der ganzen Sache halten sollte. Eindringlich durchbohrte sie ihn mit ihrem warnenden Blick. »Und was hat sie dir diesmal wieder aufgetischt? Das war ja so klar, dass sie deine derzeitige Situation schamlos zu ihrem eigenen Vorteil ausnutzt. Glaub ihr ja kein Wort; es ist alles erstunken und erlogen, was aus ihren Lippen kommt!« Innerlich schickte sie Stoßgebete zum Himmel, die den Wunsch beinhalteten, dass er ihr Glauben schenken würde.

Ein zuversichtliches Lächeln Seiyas ließ sie aufatmen. »Keine Sorge; das ist mir auch schon aufgefallen. Auf so eine Lachnummer falle ich nicht herein, auch ohne komplettes Gedächtnis. Anscheinend hat sie ja schon öfters Unruhe gestiftet. Unser Leben scheint keineswegs langweilig gewesen zu sein. Aber bei mir war es noch nie langweilig gewesen; also wundert mich das auch nicht wirklich.« Tief sah er Usagi in die Augen, während sich ein ehrliches Lächeln auf seinen Lippen bildete.

Auch, wenn er sich nicht an sie erinnern konnte, fühlte er sich in ihrer Nähe so wohl und entspannt. Und es war definitiv eine gewisse Vertrautheit zwischen ihnen da, die er sich aber noch nicht erklären konnte. Er musste sie wirklich abgöttisch lieben, denn das war die einzig logische Erklärung dafür, warum es ihn so unheimlich traf, wenn er die Trauer in ihren Augen sah. So wie in diesem Moment, wo die Trauer zaghaft ihren Blick zu trüben versuchte, nachdem der letzte Rest an Erleichterung wegen Akira verebbt war.

»Keine Sorge, unser Leben wird bald wieder genauso sein wie früher«, versuchte er sie aufzumuntern und nahm ihre Hand, als wäre es das Selbstverständlichste auf dieser Welt – und das war es wohl auch gewesen … bis zu jenem verhängnisvollen Vorfall. »Ich werde mich schon bald an alles erinnern können.«

Usagi schluckte ihre aufsteigenden Tränen herunter und lächelte ihre ineinander verschränkten Finger an. Er hatte Recht: Er würde sich sicher schon bald an alles erinnern können – und bis es endlich soweit war, mussten sie einfach Geduld haben und sich Stück für Stück wieder annähern.

Quality Moments

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Auch, wenn er sich nicht an sie erinnern konnte, fühlte er sich in ihrer Nähe so wohl und entspannt. Und es war definitiv eine gewisse Vertrautheit zwischen ihnen da, die er sich aber noch nicht erklären konnte. Er musste sie wirklich abgöttisch lieben, denn das war die einzig logische Erklärung dafür, warum es ihn so unheimlich traf, wenn er die Trauer in ihren Augen sah. So wie in diesem Moment, wo die Trauer zaghaft ihren Blick zu trüben versuchte, nachdem der letzte Rest an Erleichterung wegen Akira verebbt war.

»Keine Sorge, unser Leben wird bald wieder genauso sein wie früher«, versuchte er sie aufzumuntern und nahm ihre Hand, als wäre es das Selbstverständlichste auf dieser Welt – und das war es wohl auch gewesen … bis zu jenem verhängnisvollen Vorfall. »Ich werde mich schon bald an alles erinnern können.«

Usagi schluckte ihre aufsteigenden Tränen herunter und lächelte ihre ineinander verschränkten Finger an. Er hatte Recht: Er würde sich sicher schon bald an alles erinnern können – und bis es endlich soweit war, mussten sie einfach Geduld haben und sich Stück für Stück wieder annähern.

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KAPITEL 12:

QUALITY MOMENTS

»Es sind die kleinen Momente, die unser Leben zu etwas Besonderem machen.«
 

»Endlich raus aus dem weißen Gefängnis!«, jubelte Seiya hocherfreut, als er gemeinsam mit Usagi das Krankenhaus verließ. »Wo wollen wir zuerst hin?«

Der Arzt hatte ihm nämlich empfohlen, nach seiner Entlassung möglichst viele Orte zu besuchen, mit denen viele Erinnerungen verbunden waren. Denn das würde die Chance, sein Gedächtnis vollständig wiederzuerlangen, um einiges steigern. Und da er es keine Sekunde mehr länger abwarten konnte, sich endlich an alles zu erinnern, wollte er auch sofort damit starten.

»Hm, gute Frage; wir haben nämlich so einige Orte«, überlegte Usagi angestrengt, als sie durch den Park gingen. Als sie sich umsah, fiel ihr auch sogleich etwas Passendes ein. »Hier, da hinten in der Allee, da ist eine Bank. Und da haben wir das erste Mal miteinander gesprochen und uns kennengelernt.« Ein verträumtes Lächeln zierte ihe Züge, als sie daran zurückdachte. »Du hast mich damals auf frischer Tat ertappt, als ich mich heimlich ins Set schleichen wollte«, gab sie schließlich kichernd zu.

Egal, wie schlecht es ihr auch gehen mochte – diese Erinnerungen entlockten ihr immer in jeder Situation ein warmes Schmunzeln.

Seiya lächelte ebenfalls, teilweise jedoch gezwungen. Einfach, weil er sich so gern selbst an dieses bestimmt wunderschöne Ereignis erinnern wollte.

»Es war aber nicht die Liebe auf den ersten Blick, oder?«, fragte er ein wenig neckend. »Du warst zu diesem Zeitpunkt ja noch mit Mamoru liiert.« Auch Mamoru hatte er inzwischen kennengelernt. Ihm hatte er sein Leben zu verdanken, weil er der Einzige aus dem Freundes- und Bekanntenkreis von ihnen war, der die gleiche Blutgruppe besaß wie er. Und er hatte ihn im Laufe seines Krankenhausaufenthalts auch einmal besucht, um nach dem Rechten zu sehen – ein Mann, der wirklich schwer in Ordnung war. Dank seiner nach wie vor guten Menschenkenntnis konnte er das auch nach nur einem Treffen guten Gewissens behaupten.

»Na ja, für mich nicht unbedingt, auch wenn ich dich natürlich von Anfang an … ja, attraktiv fand«, gestand sie ihm und errötete augenblicklich um die Nase. Ein Anblick, der Seiyas Herzschlag sofort beschleunigte. »Auf jeden Fall war es aber für dich die Liebe auf den ersten Blick. Du hast mich ja schon auf dem Flughafen das erste Mal gesehen – da habe ich dich aber noch gar nicht bemerkt.«

»Wow, und aus solchen unspektakulären Begegnungen wurde dann so eine tiefe Beziehung, wie wir sie heute haben?«, fragte Seiya sich lachend, weil er sich zu dem jetzigen Zeitpunkt kaum vorstellen konnte, wie das funktioniert haben sollte. »Da musst du mir noch sehr viel erzählen, bis ich das auch nur ansatzweise begreifen kann.«

»Nun ja, begreifen wirst du es nie; das können wir beide bis heute nicht«, korrigierte Usagi ihn mit einem schiefen Lächeln. »Wir beide können nicht verstehen, wie unsere Liebe von einer Sekunde auf die andere einfach da sein konnte. Vor allem in so einem Ausmaß, dass sie scheinbar alle Hindernisse überwinden kann. Eigentlich kann das aber niemand von uns erklären: Die wahre Liebe kann man nicht erklären oder analysieren. Sie kommt einfach ungefragt.«

Seiya war überwältigt von diesen Worten und beobachtete sie aufmerksam. Sie war so wunderschön und wirkte auf einmal so erwachsen. Ihre langen Haare wehten im leichten Sommerwind, während sie ihre Hände hinter ihrem Rücken ineinander gefaltet hatte und verlegen mit ihrer rechten Fußspitze immer wieder gegen den Boden tippte. Würde er sie nicht schon längst seit Jahren lieben, hätte er sich allerspätestens jetzt Hals über Kopf in sie verliebt. Er merkte ja schon, dass er sich zunehmend neu in sie verliebte, ohne etwas dagegen unternehmen zu können. Aber warum sollte er das denn auch? Was war denn falsch oder verwerflich daran, sich ein weiteres Mal in seine eigene Verlobte zu verlieben? Dies schloss ja nicht automatisch aus, dass er sich nicht an sie zurückerinnern wollte, oder?
 

Eine halbe Stunde später befanden sie sich auf dem Dach ihrer ehemaligen Oberschule. Auch mit diesem Ort verbanden sie Erinnerungen der ganz besonderen Art. »Hier hast du mir das erste Mal indirekt deine wahren Gefühle gestanden. Damals habe ich es aber noch nicht richtig als Liebesgeständnis auffassen können. Oder viel treffender ausgedrückt: Ich habe es nicht als solches wahrhaben wollen.« Sie hob ihr Gesicht gegen den Himmel und genoss es, wie die Sonnenstrahlen jede noch so unscheinbare Stelle ihre Haut kitzelten. Trotz der Wärme dieser Strahlen konnte sie die Regentropfen der Vergangenheit förmlich spüren, die ihren Körper hinabprasselten. Es war alles so real, obwohl es schon viele Jahre her war.

»Wie habe ich das denn getan?«, fragte Seiya neugierig und beobachtete ihr Profil. Diese Schönheit; diese Anmut … Das war die Anmut einer wahren Prinzessin. Einer echten Göttin.

Usagi öffnete ihre Augen und strahlte den wolkenlosen, frühen Sommerhimmel an. »Du hast mich gefragt, ob du denn nicht gut genug für mich bist.« Ihre Augen glitzerten vor Rührung, als sie an diese Worte zurückdachte. Sein Gesichtsausdruck; seine aufmunternden und zugleich gequälten Augen; seine nassen Haare, die an seiner makellosen Stirn klebten, … Leise seufzte sie auf. Dass sie das alles nicht schon damals zu schätzen gewusst hatte: ihn und seine grenzenlose Liebe zu ihr … Das bereute sie bis heute noch zutiefst. Hätte sie der Wahrheit früher ins Auge gesehen, hätte sie sich und allen so viel Leid und Kummer ersparen können.

»Und du konntest mir damals wirklich widerstehen?«, fragte er frech und setzte sein typisch arrogantes Grinsen auf.

Die junge Frau lachte leise. Zwar war die Arroganz eigentlich der negativste Charakterzug an ihm, doch nun war sie unheimlich froh, dass er sie so offen zeigte – das bewies, dass er wenigstens seine Art nicht verloren hatte.

»Tja, damals schon, aber ich kapiere heute auch nicht, wie ich das geschafft habe«, gab sie zum ersten Mal ganz offen zu, dass sie seinen Charme schon immer ziemlich anziehend fand. Diese Worte wurden jedoch von leichter Wehmut begleitet: Es musste sie so ein harter Schicksalsschlag treffen, damit sie ihm so etwas so ohne Hemmungen offenbaren konnte.

»Sag mal …«

Sie erschrak mächtig, als sie aufschaute und sah, dass er ganz dicht vor ihr stand und sich zu ihr heruntergebeugt hatte. Diese Nähe war sie einerseits gewöhnt, doch andererseits war es auch sehr eigenartig. Schließlich waren sie sich seit diesem Anschlag nicht mehr so nahe gekommen.

»Wie nahe sind wir uns eigentlich schon gekommen?«, fragte er sie dann mit einem schelmischen Grinsen.

Augenblicklich wurde Usagi feuerrot im Gesicht, woraufhin Seiya nur in sich hineinlachen konnte.

Sie traute sich kaum, die Frage zu stellen, doch bevor noch eine peinliche Stille zwischen ihnen entstand, die alles verschlimmern würde, sprang sie atemlos über ihren Schatten: »W- Wie meinst du das?«

Lächelnd steckte Seiya seine Hände in die Hosentaschen und richtete sich wieder auf, sodass er wieder einundhalb Köpfe größer war als sie. »Schon gut; ich wollte dich nur ein bisschen aufziehen.« Pfeifend ging er an ihr vorbei.

Perplex drehte sie sich um und folgte ihm schnellen Schrittes, als er in seiner Bewegung verharrte, um auf sie zu warten. Ihr Herz pochte jedoch weiterhin schnell und spürbar gegen ihren Brustkorb. Den ganzen Tag lang.

Careful Rapprochement

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»Sag mal …«

Sie erschrak mächtig, als sie aufschaute und sah, dass er ganz dicht vor ihr stand und sich zu ihr heruntergebeugt hatte. Diese Nähe war sie einerseits gewöhnt, doch andererseits war es auch sehr eigenartig. Schließlich waren sie sich seit diesem Anschlag nicht mehr so nahe gekommen.

»Wie nahe sind wir uns eigentlich schon gekommen?«, fragte er sie dann mit einem schelmischen Grinsen.

Augenblicklich wurde Usagi feuerrot im Gesicht, woraufhin Seiya nur in sich hineinlachen konnte.

Sie traute sich kaum, die Frage zu stellen, doch bevor noch eine peinliche Stille zwischen ihnen entstand, die alles verschlimmern würde, sprang sie atemlos über ihren Schatten: »W- Wie meinst du das?«

Lächelnd steckte Seiya seine Hände in die Hosentaschen und richtete sich wieder auf, sodass er wieder einundhalb Köpfe größer war als sie. »Schon gut; ich wollte dich nur ein bisschen aufziehen.« Pfeifend ging er an ihr vorbei.

Perplex drehte sie sich um und folgte ihm schnellen Schrittes, als er in seiner Bewegung verharrte, um auf sie zu warten. Ihr Herz pochte jedoch weiterhin schnell und spürbar gegen ihren Brustkorb. Den ganzen Tag lang.

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KAPITEL 13:

CAREFUL RAPPROCHEMENT

»Ich werde wieder zu dir zurückkehren. Ganz langsam …«
 

»Dann sehen wir uns morgen?«, fragte Seiya seine Verlobte zum Abschied, als er vor ihrer Tür stand.

»Ja. Bist du dir sicher, dass du heimkommst? Bitte melde dich kurz bei mir, wenn du zu Hause bist, damit ich mir keine Sorgen machen muss.« Usagi sah ihn aus besorgten Augen an.

Sie waren vorhin noch in seiner Villa gewesen, und da es schon spät geworden war, wollte sie nach Hause fahren. Seiya hatte darauf bestanden, sie nach Hause zu bringen, obwohl er sich ja noch gar nicht in den Straßen dieser Stadt namens Tokio auskannte. Sie war ja auch eine riesige Metropole mit fortgeschrittener Industrialisierung im Gegensatz zu Euphe, wo vieles noch Mutter Natur überlassen war.

»Ich finde schon nach Hause, schließlich bin ich gerade die Strecke abgefahren; meine gute Orientierung habe ich noch«, versicherte er ihr mit einem zuversichtlichen Augenzwinkern. »Aber wenn es dich beruhigt, schreib ich dir gerne noch eine Nachricht.«
 

»Ich bestehe darauf«, kam es nachdrücklich von ihr zurück.

»Okay«, erklärte Seiya sich schmunzelnd bereit und öffnete seine Lippen, um etwas zu sagen, schloss sie jedoch unschlüssig wieder. Etwas hilflos blickte er sie an und machte keinerlei Anstalten zu gehen. Es hegte ganz den Anschein, als läge ihm noch etwas auf der Zunge, was er loswerden wollte.

»Ist noch etwas?«, fragte Usagi ahnungslos und sah ihn durch ihre großen, blauen Augen an, die nun noch unschuldiger wirkten als ohnehin schon. Es war eigenartig, ja, richtig befremdlich, ihn so unsicher zu sehen. Er, der normalerweise nur so vor Selbstsicherheit strotzte und damit jegliche Grenzen der Bescheidenheit spielend leicht sprengte.

Seiya gab sich durch diese Frage endlich einen Ruck, beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie sanft auf die Stirn. »Ich werde dich erst auf die Lippen küssen, wenn ich mich wieder an alles erinnern kann«, versprach er leise, und bevor Usagi es sich versehen konnte, war er mit einem leise murmelnden »Süße Träume« bereits verschwunden. Überrascht starrte sie lange bloß Löcher in die Luft. Durch die aufsteigende Wärme in ihr wurde sie ganz rot im Gesicht. Wer hätte gedacht, dass sie ein vergleichsweise harmloser Kuss auf die Stirn noch so verlegen machen konnte nach mittlerweile fast zweiundhalb gemeinsamen Jahren?

Glücklich machte sie diese Berührung auf jeden Fall nach wie vor, aber verlegen? Aber das war nun doch etwas ganz Anderes, denn unter solchen Umständen hatte sie einfach überhaupt nicht mit solch einer zärtlichen Geste von seiner Seite gerechnet.
 

Seiya war inzwischen nach Hause gekommen, lag mit allen Gliedmaßen ausgestreckt auf seinem Bett und starrte ausdruckslos die Decke an. Seine Gedanken kreisten einzig und allein um Usagi – seine Verlobte, an die er sich unglücklicherweise immer noch nicht erinnern konnte.

Heute hatten sie eine kleine Reise in ihre gemeinsame Vergangenheit gemacht, doch nicht einmal ansatzweise kamen ihm Bilder von damals hoch. Immer noch war in seinem Kopf ein riesengroßes schwarzes Loch vorhanden. Und auch, wenn er es nicht zeigte – vor allem ihr gegenüber nicht – ärgerte es ihn gewaltig. Er wollte keine Sekunde länger in dieser Dunkelheit leben und ganz nebenbei auch noch wertvolle Zeit vergeuden. Er konnte sich wesentlich schönere Dinge vorstellen als den ganzen Tag krampfhaft zu versuchen, überdimensional große Gedächtnislücken zu füllen. Mit der Zeit zehrte das doch ziemlich sehr an den Nerven. Und man konnte wirklich nicht behaupten, dass er schwache Nerven hätte.

Überfordert hielt er sich den Kopf und kniff seine Augen zusammen. »Verdammt, warum kann ich mich einfach nicht erinnern?«, fluchte er leise und setzte sich mit einem Schwung auf. Schweigend sah er aus dem Fenster und blickte zum Halbmond. Zwar war er zurzeit nur zur Hälfte zu sehen, und doch spendete er genügend Licht, um die Finsternis aus seinem Zimmer zu vertreiben. Er wusste nicht warum, aber es ging ihm augenblicklich besser, als er sich für einige Sekunden allein dem Mond widmete. Es war, als ob er ihm zuversichtlich neue Kraft und Stärke gab. Seit wann hatte er so eine Verbindung zum Mond? Vielleicht, weil es auf Euphe gar keinen Mond gab, sondern nur zigtausende Sterne?

Es machte nicht viel Sinn, sich zu ärgern und sich verzweifelt dazu zu zwingen, sich zu erinnern. Dadurch würde er erst recht nicht seine Erinnerungen zurückerlangen; das hatte auch der Arzt gesagt. Sich unter Druck zu setzen würde alles nur noch schlimmer machen.

Nach dieser nüchternen Feststellung setzte er sich auf. Er war noch viel zu wach, um jetzt an Schlaf zu denken. Also nahm er sich vor, sein eigenes Zimmer einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Es würde bestimmt nicht schaden, sich in den vier Wänden vertraut zu machen.

Zuerst betrachtete er den Mittelpunkt dieses Zimmers, und das bildete zweifelsfrei das überdimensionale Bild über seinem Bett. Darauf waren er und Usagi abgebildet. Sie lag auf einer weißen, flauschigen Decke, welches von ihren langen, offenen Goldhaaren bedeckt wurde. Doch dieses war eher nur ein unwichtiges Detail. Mit oben aufgeknöpfter weißer Bluse blickte sie mit einem unschuldigen Blick und leicht geöffnetem Mund nach vorne, direkt in die Kamera. Er lag mit nacktem Oberkörper über sie gebeugt und sah in die gleiche Richtung, mit einem selbstsicheren und verführerischen Grinsen eine Hand auf Usagis Dekolleté legend.

Dieses Foto war wunderschön. An diesem Bild konnte man deutlich erkennen, wie sehr sie sich ergänzten und zusammenpassten – selbst optisch.

Da sein Zimmer nicht viel bot außer Bett, Nachttisch, Schrank und Kommode, fiel sein Blick auch gleich auf Letzteres, auf der eine Vase mit roten Rosen stand. Und noch etwas: ein großes Buch. Neugier packte ihn, als er ihn mit klopfenden Herzen ansteuerte. Er wusste noch nicht einmal, warum er plötzlich so angespannt war. Warum sein Unterbewusstsein plötzlich vor Nervosität hüpfte und gar nicht mehr stillhalten konnte.

Auf dem Buchdeckel war mit goldenen Lettern »Memories Of Seiya And Usagi« abgedruckt. Erstaunt weiteten sich seine Augen. Beinahe ehrfürchtig nahm er das Buch an sich, ging zurück zu seinem Bett, ließ sich darauf sinken und schlug wie paralysiert die erste Seite auf.

Recurrent Recollections

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Da sein Zimmer nicht viel bot außer Bett, Nachttisch, Schrank und Kommode, fiel sein Blick auch gleich auf Letzteres, auf der eine Vase mit roten Rosen stand. Und noch etwas: ein großes Buch. Neugier packte ihn, als er ihn mit klopfenden Herzen ansteuerte. Er wusste noch nicht einmal, warum er plötzlich so angespannt war. Warum sein Unterbewusstsein plötzlich vor Nervosität hüpfte und gar nicht mehr stillhalten konnte.

Auf dem Buchdeckel war mit goldenen Lettern »Memories Of Seiya And Usagi« abgedruckt. Erstaunt weiteten sich seine Augen. Beinahe ehrfürchtig nahm er das Buch an sich, ging zurück zu seinem Bett, ließ sich darauf sinken und schlug wie paralysiert die erste Seite auf.

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KAPITEL 14:

RECURRENT RECOLLECTIONS

»Kehren meine Erinnerungen endlich wieder zurück?«
 

http://vdownload.eu/watch/6449404-bios-scar-secret-garden-ost-%D1%80%D1%83%D1%81-%D1%81%D0%B0%D0%B1.html (»Scar« by BIOS)
 

Auf der ersten Seite stand ihr Kennenlerndatum. Es war der 20. Februar 2008.

Liebevoll hatte Usagi auf der Seite eine Parkbank skizziert und auf beiden Seiten mehrere Bäume. Dazwischen hatte sie in einigen Zeilen ihr allererstes Gespräch schriftlich festgehalten. Seiya stockte, als sich vor seinem inneren Auge plötzlich eine Szene abspielte.
 

Seiya hatte es sich auf der Parkbank in der Nähe des Filmsets gemütlich gemacht. Dieser ganze Trubel war ihm etwas zu viel geworden und da er sich ein wenig ausruhen wollte, hatte er sich für eine kleine Weile zurückgezogen. Seine Augen fest geschlossen genoss er die warmen Sonnenstrahlen, die seine Haut sanft prickeln ließen. Welch wunderbare Entspannung während dieses stressigen Alltags.

Tief sog er die beruhigende, frische Luft ein, bis … seine scharfen Sinne eine Stimme wahrnahmen. Da er ganz deutlich vernehmen konnte, dass die Person mit Zehenspitzen an ihm vorbeitapsen wollte, wusste er sofort, dass sie ganz bestimmt nicht zum Set gehörte.

Genervt verdrehte er seine Augen. Immer wieder diese aufdringlichen Fans, die sich heimlich Zutritt verschaffen wollten.

Andererseits … wenn er sie hier und jetzt ansprechen würde, würde sie bestimmt ihm zuerst die Ohren vollkreischen und dann in Ohnmacht fallen. Kam ja nicht alle Tage vor, dass man einen allseits bekannten und beliebten Star wie ihn alleine abseits dieses Showtrubels vorfand und ihm noch dazu so nahekommen durfte. Er war sich nämlich sicher, dass es sie dabei um ein Mädchen handelte. Männer taten so etwas nicht, auch wenn Alice sicher zahlreiche männliche Fans hatte. Soweit er es mitbekommen hatte, waren jedoch die meisten, die hier versammelt waren, sowieso alle Anhänger seiner Band. »Three Lights« war eben die angesagteste Gruppe zurzeit.

Na ja, was soll‘s. Wenn sie wirklich bewusstlos werden würde, hätte er wenigstens wieder seine wohlverdiente Ruhe. Von diesem humanen Wunsch konnte er sich ja gleich verabschieden, wenn es diesem Störenfried wirklich gelänge, in den Backstagebereich einzudringen.

Nach dieser logischen Schlussfolgerung sprach er schließlich mit entschiedener, fester Stimme: »Der Zutritt ist dir nicht gestattet!«

Sofort entschuldigte sich das ertappte Mädchen über alle Maßen peinlich berührt für ihre versuchte Tat.

Seiya setzte sich etwas mürrisch auf und staunte nicht schlecht, als er erkannte, wer da eigentlich vor ihm stand. Das geheimnisvolle Mädchen vom Flughafen. Das Mädchen mit dieser unfassbaren Ausstrahlung, die ihn sofort in ihren Bann gezogen hatte. »Dich habe ich doch schon einmal gesehen?«, stieß er ungläubig hervor.

Verwundert blickte die Blondine auf.

Gelassen sah er weg. »Erinnerst du dich nicht mehr?«, fragte er mit einer Spur von Ironie. Es war schließlich ausgeschlossen, dass sie ihn nicht erkannt haben könnte. Umso größer war der Schlag in sein Gesicht, als ihre Antwort zu seinen Ohren durchdrang.

»Hm, also ich hab wirklich keine Ahnung.«

»Hö?« Überrascht drehte er seinen Kopf wieder zu ihr. Auf sich deutend fragte er noch einmal nach, um sicherzugehen. »Du erkennst mich nicht?«

Das war doch unmöglich, dass sie ihn noch nie gesehen hatte, oder? Wenn nicht auf dem Flughafen, dann wenigstens auf irgendeiner Titelseite eines bekannten Magazins, auf einem Werbebanner oder im Fernsehen. Wo lebte sie denn bitte, dass sie noch nie etwas von ihm gesehen oder gehört haben wollte? Hinter dem Mond oder in der abgeschotteten Wildnis? Noch dazu vielleicht in der Steinzeit?

Doch ein Kopfschütteln ihrerseits gab ihm die klare Antwort: Doch, es war anscheinend schon möglich.

Gespielt enttäuscht senkte er seinen Kopf und sprach seinen Gedanken seufzend aus. »Ich bin wohl offensichtlich doch nicht so berühmt, wie ich gedacht hatte.«

»Aha, ich hab‘s!«, ertönte ihre siegessichere Stimme, die Seiya wieder hoffnungsvoll aufschauen ließ.

»Das wurde ja auch mal Zeit«, dachte er sich, doch ihr folgender Satz lehrte ihn abermals eines Besseren.

»Du willst mich anmachen, stimmt’s? Aber ich muss dir leider sagen: Ich hab schon einen Freund, den ich mal heiraten werde!«

Nun konnte er sich ein Lachen wirklich nicht mehr verkneifen, sprang mit einem Satz auf sie zu und blickte von oben zu ihr herab. Sie sah wirklich total niedlich aus und weckte sofort den ohnehin schon von Natur aus ausgeprägten Beschützerinstinkt in ihm. Ihre Aussage ließ darauf schließen, dass sie eine hoffnungslose Romantikerin und Träumerin war. Dass es solch eine Naivität heutzutage überhaupt noch gab … Aber es war schön zu sehen. Irgendwie … erfrischend.

Grinsend wandte er sich mit den Worten »Du bist wirklich lustig!« von ihr ab und ging. Dies konnte er auch nur so leichtfertig tun, weil er ganz genau spürte, dass sie sich schon bald wiedersehen würden.

»Oh, wie unhöflich. He, da darfst du nicht reingehen! Der Zutritt ist verboten, kannst du nicht lesen?« Die Fremde wurde dann doch etwas temperamentvoller, was man auch deutlich hörte.

Seiya winkte gelassen ab und verabschiedete er sich von ihr, ohne sich noch einmal zu ihr umzudrehen. »Keine Angst, ich gehöre dazu. Bis bald, mein Schätzchen!«
 

Erstaunt weiteten sich seine Augen. Das war doch … eine Erinnerung. Das war ihr allererstes richtiges Treffen gewesen. Er wusste es wieder.

Schnell schlug er die nächsten Seiten auf.
 

Usagi lag bereits seit geraumer Zeit in ihrem Bett, hatte aber ebenfalls so ihre Schwierigkeiten, einzuschlafen. Es schwirrten einfach viel zu viele wirre und zusammenhanglose Gedanken in ihrem Kopf herum, die einer angenehmen Nachtruhe keine Chance gaben.

»Kannst du nicht schlafen?«, fragte Luna sie, tapste elegant auf das Bett und setzte sich vor ihr.

Seufzend schüttelte sie lediglich den Kopf. »Was ist, wenn er sich nie wieder erinnern kann? Wie … wie soll es denn dann bitte mit uns weitergehen?« Zum ersten Mal seit seinem Erwachen spach sie ihre geheimen Zweifel laut und offen aus. Ihre Nasenhöhlen begannen erneut zu kitzeln - ein untrügliches Vorzeichen dafür, dass sich wieder Tränen anbahnten. Sie packte Luna und drückte sie ganz fest an sich. »Was soll ich nur tun?«, schluchzte sie leise. »Ich … kann gar nichts machen und nur hilflos zusehen, wie wir uns immer weiter voneinander distanzieren. Er versucht zwar immer, mich aufzuheitern und sich mir anzunähern, aber … es ist einfach nicht das Gleiche. Es wird nie wieder so sein wie früher, wenn er sich nicht mehr erinnern kann.« Nun ließ sie ihren Tränen freien Lauf. Sie war lange genug stark gewesen. Nun durfte auch sie wieder schwach sein. Wenigstens für diesen Moment. Und es tat verdammt gut, einfach mal die Tränen ohne jegliche Hemmungen fließen zu lassen.

Luna schloss traurig ihre Augen. Es tat ihr sehr weh, ihre enge Freundin so verzweifelt sehen zu müssen. Sie entschied sich, einfach nichts zu sagen und ihr einfach durch ihre Anwesenheit Trost zu spenden. Sie brauchte momentan einfach nur eine Schulter zum Ausweinen und keinen leeren Trost. Schließlich konnte sie doch auch nicht sicher sagen, ob Seiya jemals wieder sein Gedächtnis zurückerlangen würde – sie wollte ihr nicht auch noch falsche Hoffnungen machen. Ihr fiel nur ein Satz ein, die sie nach einer Weile auch aussprach: »Ihr gehört zusammen und werdet, was auch immer euch noch erwarten wird, gemeinsam überstehen; da bin ich mir ganz sicher.«

In diesem Moment ertönte ein Klopfen am Fenster, welches beide vor Schreck zusammenfahren ließ. Wer konnte das um die späte Uhrzeit denn noch sein? Noch dazu auf ihrem Balkon?

Etwas ängstlich setzte sich Usagi auf, kroch zur Fenstertür und zog den Vorhang zur Seite. Als sie sah, wer auf ihrem Balkon hockte, verschlug es ihr den Atem. »Seiya!«, zischte sie leise und machte sofort die Tür auf. Schnell wischte sie sich die Tränen ab – er sollte nicht merken, dass sie noch vor wenigen Augenblicken wie ein Schlosshund geheult hatte. Auf keinen Fall.

Seiya stieg leise ein. Von der schwarzen Katze war keine Spur mehr – wahrscheinlich hatte sie sich dezenterweise zurückgezogen.

»Einen wunderschönen guten Abend, schöne Frau«, begrüßte er sie lächelnd und sah sich kurz im Zimmer um. »Ich wollte dir nur mal kurz einen Besuch abstatten. Ich hoffe, ich habe dich nicht aufgeweckt?«

Usagi schüttelte den Kopf und setzte ein tapferes Lächeln auf. »Nein, hast du nicht; ich konnte sowieso nicht schlafen«, versicherte sie ihm, bot ihm einen Platz auf ihrem Bett an und setzte sich ebenfalls.

Irgendetwas war an dieser Sache faul – wieso kam er mitten in der Nacht her? Das hatte er allerhöchstens früher getan, um sie zu überraschen. Damals war er aber auch im Besitz seines vollständigen Gedächtnisses gewesen. Doch sie traute sich auch nicht, ihn direkt zu fragen, warum er sie ausgerechnet jetzt besuchen kam. Sie wollte ihn schließlich nicht vor den Kopf stoßen.

Das Grinsen aus seinen Lippen erstarb, als er sie näher betrachtete. »Du … hast geweint, stimmt’s?«, fragte er mit bedrückter Stimme, hob seine Hand und strich ihr zart über die Wange.

Die Studentin hielt unbewusst die Luft an und sah ihn bloß durch ihre großen Augen skeptisch an. Sie wusste nicht, was sie von dieser Geste halten sollte. Sie kam ihr so ... vertraut vor. Genau so hatte er sie immer berührt. Man könnte fast glauben, dass er sich wieder an alles erinnern konnte. Aber das wäre viel zu schön, um wahr zu sein.

Diese Erkenntnis traf sie wieder so hart, dass wieder die salzige Flüssigkeit aus ihren Augen quoll, ohne dass sie es kontrollieren konnte. Sie konnte sie einfach nicht mehr zurückhalten – es ging nicht mehr.

»Ach Schätzchen …«, seufzte er mit mildem Tadel und küsste ihr die Tränen weg.

Geschockt riss Usagi ihre Augen auf. Hatte sie sich gerade verhört oder hatte er sie tatsächlich gerade Schätzchen genannt?

Als im nächsten Moment seine Lippen plötzlich auf ihren lagen, setzte ihr Verstand mit einem Mal aus. Sie schloss instinktiv ihre Augen, legte ihre Arme um seinen Hals und gab sich diesem Kuss vollends hin. Er war so voller Liebe, voller Leidenschaft und Sehnsucht. Eine wohlige Wärme breitete sich in ihrem ganzen Körper aus. Ihre Nerven flatterten. Es fühlte sich so an, als wäre das ihr erster Kuss.

Völlig außer Atem lösten sie sich voneinander und sahen sich tief in die Augen. »K- Kannst du dich etwa wieder an alles erinnern?«, keuchte sie, immer noch nach Atem ringend, und sah ihn mit einer undefinierbaren Mischung aus Angst und Hoffnung an.

Etwas wehmütig legte er den Kopf schief. »Nein, leider nicht …«

Tief holte Usagi Luft.

Das wäre ja auch viel zu schön gewesen.

Das wäre … viel zu einfach gewesen. Und wann lief denn in ihrem Leben mal etwas einfach?

Nun flossen die Tränen noch unaufhaltsamer. Die Enttäuschung über die große Hoffnung, die eben mit voller Wucht in ihr geboren worden war, war überdimensional, verursachte ein riesiges Loch in ihrem Herzen.

Ein wenig schuldbewusst blickte Seiya drein. Da war er wohl zu weit gegangen. Entschuldigend lächelte er sie voller Zärtlichkeit an. »Hey, warum lässt du dich eigentlich immer noch so leicht von mir hinter’s Licht führen?«, fragte er sie neckend, während sich ein Mundwinkel leicht hob. »Außerdem habe ich dir doch versprochen: Ich küsse dich erst wieder, wenn ich mich wieder an alles erinnern kann. Hörst du mir denn gar nicht zu?«

Usagi konnte nicht beschreiben, was in dieser Sekunde und auch in den nächsten in ihr vorging. In ihren Gehirnwindungen begann es zu arbeiten. Hatte sie richtig gehört? Hatte sie sich auch nicht verhört? Wusste er wieder alles?

Ein tiefer Blick in diese wunderschönen Augen gab ihr die erlösende Antwort: Der Spuk war vorbei.

Abermals konnte sie ihre Emotionen nicht mehr im Zaum halten. Dieses Karussell aller Gefühle – erst die große Hoffnung, dann die riesige Enttäuschung, und nun doch die gigantische Erleichterung, die sie wie eine riesige Welle mitzureißen drohte.

»Du bist sowas von tot!«, brachte sie nicht mehr als ein Schluchzen heraus, bevor sie sich, überwältigt durch das unbeschreibliche Glücksgefühl, in seine Arme warf und sich so fest gegen ihn drückte, wie es nur ging. »Endlich … bist du wieder bei mir«, wimmerte sie aufgelöst in sein Shirt hinein.

Liebevoll hielt er sie fest und strich beruhigend über ihren Rücken. Rauf und runter … und wieder rauf. »Für immer«, versprach er feierlich und ließ sie die ganze Nacht nicht mehr los.

Reunion Pleasure

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Entschuldigend lächelte er sie voller Zärtlichkeit an. »Hey, warum lässt du dich eigentlich immer noch so leicht von mir hinter’s Licht führen?«, fragte er sie neckend, während sich ein Mundwinkel leicht hob. »Außerdem habe ich dir doch versprochen: Ich küsse dich erst wieder, wenn ich mich wieder an alles erinnern kann. Hörst du mir denn gar nicht zu?«

Usagi konnte nicht beschreiben, was in dieser Sekunde und auch in den nächsten in ihr vorging. In ihren Gehirnwindungen begann es zu arbeiten. Hatte sie richtig gehört? Hatte sie sich auch nicht verhört? Wusste er wieder alles?

Ein tiefer Blick in diese wunderschönen Augen gab ihr die erlösende Antwort: Der Spuk war vorbei.

Abermals konnte sie ihre Emotionen nicht mehr im Zaum halten. Dieses Karussell aller Gefühle – erst die große Hoffnung, dann die riesige Enttäuschung, und nun doch die gigantische Erleichterung, die sie wie eine riesige Welle mitzureißen drohte.

»Du bist sowas von tot!«, brachte sie nicht mehr als ein Schluchzen heraus, bevor sie sich, überwältigt durch das unbeschreibliche Glücksgefühl, in seine Arme warf und sich so fest gegen ihn drückte, wie es nur ging. »Endlich … bist du wieder bei mir«, wimmerte sie aufgelöst in sein Shirt hinein.

Liebevoll hielt er sie fest und strich beruhigend über ihren Rücken. Rauf und runter … und wieder rauf. »Für immer«, versprach er feierlich und ließ sie die ganze Nacht nicht mehr los.

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KAPITEL 15:

REUNION PLEASURE

»Wenn du noch einmal so etwas wagst, dann gnade dir Gott!«
 

Ohne zu klopfen schritt jemand in Yatens Zimmer herein. Wie er es doch hasste, wenn ihn jemand unangemeldet betrat. Genervt tat er jedoch weiter so, als würde er schlafen. Doch da hatte er die Rechnung ohne Taiki gemacht, der ihn plötzlich zu schütteln begann.

»Hey Yaten, weißt du, wo Seiya ist? Es ist 8 Uhr und er ist nicht in seinem Bett.« Er musste nicht explizit erwähnen, dass es mehr als ungewöhnlich war, dass sich Seiya in so einer Herrgottsfrühe an einem freien Tag nicht mehr in seinem Zimmer befand, denn 8 Uhr war für den Schwarzhaarigen wirklich früh.

Gereizt öffnete der Silberhaarige ein Auge. »Und deswegen weckst du mich um diese Uhrzeit auf? Er wird wahrscheinlich einen Spaziergang machen. Mach dir doch nicht so viele Sorgen; er kann sich nur an die letzten sechs Jahre nicht erinnern. Das bedeutet nicht, dass er an geistiger Demenz leidet.«

Unbeeindruckt hob der Ältere nur eine Augenbraue. »Gerade, weil er sich nicht an die letzten sechs Jahre erinnern kann, kennt er sich doch hier überhaupt nicht aus. Wir sind nicht auf Euphe, falls dir das schon aufgefallen ist. Er hat zwar einen guten Orientierungssinn, aber trotzdem … Außerdem ist es alles andere als normal, dass er vor 11 Uhr aus dem Bett kommt, wenn ich dich an seine Schlafgewohnheiten erinnern darf. Es sei denn … er hat nicht zu Hause geschlafen.«

Das schien dem Kleineren doch ein schlagfertiges Argument zu sein, das ihn sich allmählich aufsetzen ließ. »Aber wo soll er denn bitte sonst geschlafen haben?«, rätselte er leise und warf Taiki einen fragenden Blick zu. »Außer uns beiden kennt er hier doch niemanden so wirklich.«

Hilflos zuckte dieser kurz mit den Achseln und verschränkte seine Arme vor der Brust. »Tja, das frage ich mich auch schon, seit ich sein leeres Bett aufgefunden habe.«

Im nächsten Moment war ein Läuten zu vernehmen. Irritiert sahen sich die beiden Männer an.

»Seiya kann es nicht sein; er hat doch einen Schlüssel«, machte Yaten die aufsteigende Hoffnung gleich wieder zunichte, doch da war der Braunhaarige schon aus dessen Zimmer verschwunden.

»Kann ja sein, dass er ihn vergessen hat!«, rief er noch im Laufen, bevor er die Haustür erreichte und aufmachte.

Doch leider sah er nicht in das Gesicht seines schwarzhaarigen Freundes, sondern in die von Haruka. In knappen Shorts, einem engen Lauftop und recht verschwitzt – trotzdem sah sie aber wie immer umwerfend aus. Lächelnd hatte sie den Ellbogen an den Türrahmen gelehnt und war noch etwas außer Puste. Sie musste sich wohl sehr verausgabt haben, wenn sie so außer Atem war. Schließlich handelte es sich hier um keine Geringere als Haruka Tenoh.

»Guten Morgen Haruka, was machst du denn schon so früh hier?«, begrüßte Taiki sie und setzte ein etwas unbeholfenes Lächeln auf.

Es dauerte nicht lange, bis sich ihr Puls wieder normalisiert hatte, bevor sie zu sprechen begann. »Ich habe ein bisschen Morgensport getrieben. Bei euch hier ist ja direkt der Wald; der bietet sich zum Joggen geradezu an. Und da ich eh schon hier war, wollte ich euch gleich mal einen Besuch abstatten.«

Taiki schritt beiseite. »Komm doch rein. Falls du aber Seiya suchst: Wir haben auch keine Ahnung, wo er gerade steckt.«

Verwundert trat die Sandblonde ein. »Wie, der Morgenmuffel schlechthin ist um 8 Uhr morgens nicht zu Hause?«

»Leider; denn seinetwegen wurde ich auch schon um diese Uhrzeit aufgeweckt«, kam es grummelnd aus der Treppe, als Yaten missmutig Stufe für Stufe runterging. Man sah ihm an, dass er immer noch leicht angeschlagen war von dem morgendlichen »Überfall«. »Ich wette, er hat draußen gerade seinen Spaß und ist putzmunter, während wir hier rumhocken und uns Sorgen machen.«

Just in diesem Moment wurde ein Schlüssel ins Schloss gesteckt. Bruchteile von einer Sekunde später wurde sie aufgemacht und der Gesuchte kam sichtlich gut gelaunt und pfeifend zum Vorschein.

»Na endlich, da bist du ja!«, seufzte Taiki erleichtert auf und war froh, dass er wohlauf war.

Yaten verdrehte seine Augen. »Wenn man vom Teufel spricht … Wo warst du?« Seine Laune war mal wieder auf dem Tiefpunkt – er war heute auch im wortwörtlichen Sinne mit dem falschen Fuß aufgestanden.

Überrascht sah Seiya in die Runde und nahm zur Kenntnis, dass drei Augenpaare starr auf ihn gerichtet waren. Offensichtlich wurde er schon erwartet. Oder sogar vermisst. »Sorry, wenn ich euch Sorgen bereitet habe«, meinte er mit einem entschuldigenden Lächeln und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen.

Sein Blick blieb bei Haruka hängen, bei der man ausnahmsweise nun wirklich die weiblichen Rundungen sah durch ihr figurbetontes Sportoutfit. »Wow, das ist das erste Mal, dass man wirklich sieht, dass du eine Frau bist – abgesehen von deiner Sailorgestalt«, ärgerte er sie grinsend, ehe er an den drei Personen vorbeiging in Richtung Treppe. »Warte kurz, ich zieh mich nur schnell um, dann können wir gemeinsam trainieren.«

Haruka murrte nur leise vor sich hin, um ihre aufsteigende Verlegenheit zu überspielen. Da kam wohl mal wieder der fünfzehnjährige Junge in ihm durch, der ihr sogar noch unsympathischer war als der alte Seiya – einfach schrecklich.

Plötzlich dämmerte er ihr etwas. Sailorgestalt?

»Könntest du mir mal freundlicherweise auf meine Frage antworten?«, fauchte Yaten wütend und folgte dem Größeren mit seinen Blick. »Wo warst du?«

»Ich habe die Nacht bei Usagi verbracht – was dagegen?«, antwortete er im Gehen, während er die Treppen hinaufging.

Die drei Anwesenden tauschten nur perplexe Blicke aus. Was hatte das zu bedeuten? Konnte es vielleicht sein, dass er … sich an alles erinnern konnte? Oder war er einfach nur bei ihr, weil sie ihm am allerbesten helfen konnte, sich an seine letzten sechs Jahre zu erinnern?

Von der Neugier angetrieben setzte Taiki an, ihm die Frage zu stellen, die ihnen allen im Kopf herumspukte. »Seiya? Kannst du …«

Der Angesprochene ließ ihn verstummen, indem er sich zu ihnen umdrehte und Taiki ein selbstsicheres Lächeln schenkte. Ja, er war wieder da. Voll und ganz.

Um diese Tatsache noch endgültig zu demonstrieren, sah er nun zu Haruka und lächelte sie fast schon warm an. »Ich bin wirklich froh, dass wir uns nach all den Strapazen nun doch so gut verstehen. Wer hätte gedacht, dass wir nach all den scheinbar unüberbrückbaren Differenzen doch noch so etwas wie … beste Freunde werden konnten.«

Somit drehte er sich um, verschwand aus dem Blickfeld und ließ drei sprachlose Personen zurück, die noch gar nicht richtig realisiert hatten, was sich gerade unmittelbar vor ihren Augen abgespielt hatte.

Wedding Preparations

****************************************Rückblick****************************************

»Ich habe die Nacht bei Usagi verbracht – was dagegen?«, antwortete er im Gehen, während er die Treppen hinaufging.

Die drei Anwesenden tauschten nur perplexe Blicke aus. Was hatte das zu bedeuten? Konnte es vielleicht sein, dass er … sich an alles erinnern konnte? Oder war er einfach nur bei ihr, weil sie ihm am allerbesten helfen konnte, sich an seine letzten sechs Jahre zu erinnern?

Von der Neugier angetrieben setzte Taiki an, ihm die Frage zu stellen, die ihnen allen im Kopf herumspukte. »Seiya? Kannst du …«

Der Angesprochene ließ ihn verstummen, indem er sich zu ihnen umdrehte und Taiki ein selbstsicheres Lächeln schenkte. Ja, er war wieder da. Voll und ganz.

Um diese Tatsache noch endgültig zu demonstrieren, sah er nun zu Haruka und lächelte sie fast schon warm an. »Ich bin wirklich froh, dass wir uns nach all den Strapazen nun doch so gut verstehen. Wer hätte gedacht, dass wir nach all den scheinbar unüberbrückbaren Differenzen doch noch so etwas wie … beste Freunde werden konnten.«

Somit drehte er sich um, verschwand aus dem Blickfeld und ließ drei sprachlose Personen zurück, die noch gar nicht richtig realisiert hatten, was sich gerade unmittelbar vor ihren Augen abgespielt hatte.

****************************************Rückblick****************************************
 


 

KAPITEL 16:

WEDDING PREPARATIONS

»Nun können die Hochzeitsvorbereitungen endlich beginnen!«
 

Die Hochzeit von Seiya und Usagi rückte immer näher. Nun war der Termin nur noch einen Monat entfernt, sodass sie sich langsam aber sicher bereits an die ersten Hochzeitsvorbereitungen machen konnten, um am Ende nicht in einem überdimensionalen Chaos ersticken würden. Schließlich sollte alles perfekt werden.

Seiya und Usagi machten sich abermals Gedanken, wen sie alles zu ihrer Hochzeit einladen wollten. Es staute sich eine beachtliche Anzahl zusammen, da auf der Gästeliste nicht nur Bewohner der Erde standen, sondern auch Personen von anderen Planeten, unter anderem auch Prinzessin Kakyuu mit einigen alten Freunden Seiyas vom Planeten Euphe sowie auch die anderen Sailorkrieger wie Sailor Galaxia, Sailor Iron Mouse, Sailor Aluminaseren, Sailor Red Claw und auch Sailor Tin Nyanko. Usagi hatte auch Ail und Anne im Kopf, sowie auch Helios und Chibiusa natürlich, ihre Tochter aus der Zukunft.

Für Chibiusa war es keine große Überraschung, denn sie wusste ja, dass Usagi und Mamoru sich getrennt hatten. Bevor sie damals diesen drastischen Schritt überhaupt gegangen waren, waren sie ja schließlich noch in die Zukunft gereist, um sich von ihren zukünftigen Ichs sozusagen beraten zu lassen.

Dadurch wusste Chibiusa ebenfalls Bescheid, und auch wenn der Gedanke anfangs erschreckend war: Sie vertraute darauf, dass trotz dieser Trennung ihre Existenz gesichert war. Außerdem war es ihr am wichtigsten, dass ihre Eltern glücklich waren; egal was das auch für Folgen mit sich ziehen würde.

Nachdem auch die Gästeliste durchgesprochen wurde und die Einladungen bereits abgeschickt worden waren, ging es an die nächsten wichtigen Vorbereitungen. Und was war für die Braut eines der relevantesten Dinge? Natürlich: Das Hochzeitskleid. Da war es nicht weiter verwunderlich, dass Usagi mit ihrer Mutter und ihren Freundinnen bereits seit mehreren Tagen sämtliche Brautgeschäfte abklapperte, um sich ein passendes Kleid zu besorgen. Oder zumindest um eine vage Vorstellung zu haben, denn das Kleid sollte eine Maßanfertigung werden. Etwas ganz Besonderes, Einzigartiges eben.

Doch bei der Auswahl von Kleidern war es gar nicht so einfach, sich das perfekte Brautkleid zusammenzubasteln. Und so stöberten sie sich durch und die Entscheidung wurde mit jedem schönen Kleid schwerer statt dass es einfacher wurde. Es hatte einfach jedes Kleid etwas Schönes an sich. Da auch Usagi nicht gerade die Entscheidungsfreudigste war, zogen sich die Tage ganz schön lange hin.
 

»Wow, dieses Kleid ist ja wunderschön!«, rief Usagi strahlend, als sie in einem Luxusgeschäft ein Traumkleid gesichtet hatte. Und das zum bestimmt schon fünfzigsten Mal diesem Tag. Sofort rannte sie darauf zu, nahm es vom Ständer und hielt es ihrer Mutter und ihren Freundinnen begeistert hin. »Na, was meint ihr?«

Die Frauen sahen das Kleid bloß bewundernd an.

Von all den bisherigen Brautkleidern war es in der Tat das Bezauberndste. Er hatte die schönsten Attributen der anderen Kleider in sich vereint. So schnell konnte es gehen: Nun hatten sie das perfekte Muster für ihre Maßanfertigung.

»Wunderschön!«, sagten sie wie aus einem Munde und nickten euphorisch.
 

Seiya war ebenfalls gerade in der Stadt. Zunächst wollte er lediglich ein paar kleinere Einkäufe erledigen, weswegen er auch erst einmal alleine unterwegs war. Der Bräutigamsanzug konnte noch ein wenig warten – da waren Männer ohnehin viel unkomplizierter als Frauen. Das war einer der vielen Gründe, warum er es so sehr schätzte, als Mann auf die Welt gekommen zu sein.

Er hatte auch kaum Bedenken, alleine in die Stadt zu gehen. Auch, wenn es nach den letzten Ereignissen mehr als nur eindeutig war, dass es irgendjemand bestimmt auf ihn oder Usagi abgesehen hatte. Verkriechen konnten sie sich schließlich auch nicht – so würden sie ihn nie schnappen. Und Usagi hatte er jetzt auch nur freigelassen, weil er sich letzten Endes davon überzeugen lassen hatte, dass sie auch bei ihren Freundinnen in guten Händen war. Sonst wäre er ihr niemals von der Seite gewichen.

Haruka, Michiru, Setsuna und Hotaru suchten nach dem Täter, und er überließ ihnen diesen Fall auch und hatte auch vollstes Vertrauen zu ihnen. Nicht, weil er nicht selbst nach ihm suchen wollte – doch sie hatten so lange auf ihn eingeredet, bis er endlich damit einverstanden gewesen war, die Aufgabe in ihren Händen zu legen. Nebenbei half er aber natürlich trotzdem im Hintergrund mit – das ließ er sich auf keinen Fall nehmen. Es war einfach nicht sein Stil, andere seine Drecksarbeit machen zu lassen, auch wenn die anderen ihm permanent versicherten, dass dem nicht so war.

Doch da die Hochzeitsvorbereitungen parallel dazu liefen, hatte er ohnehin nicht viel Zeit dafür. Der Termin stand schon so lange fest – da wollten sie den Tag einfach nicht verschieben.

Pfeifend bog er um die Ecke und staunte nicht schlecht, als ein rosahaariges Mädchen ihm entgegenkam. Sofort stockte ihm der Atem, als er dieses Mädchen näher betrachtete. Rein zufällig kam sie auch aus der Gasse, wo es zu Usagis Haus ging. Konnte das tatsächlich sein? Sie sah dem kleinen Mädchen, welches er bisher nur aus Bildern kannte, sehr ähnlich, nur war sie ein paar Jahre älter geworden und auch noch um einiges hübscher. Er schätzte sie um die zehn Jahre – wobei er eigentlich schon immer schlecht darin war, das Alter anderer Leute zu erraten. Doch diesen Gedanken konnte und wollte er auch gar nicht mehr vertierfen.

Seit dem Moment, wo er sie entdeckt hatte, durchströmte ihn nämlich so ein unerklärliches, warmes Gefühl. Ein Gefühl, das ihm schon aus einer anderen Begegnung mehr als nur bekannt war. Stechend scharf wie ein Blitz, aber zugleich so angenehm sanft wie eine Welle in der sanften Meeresbrise.

Er steuerte direkt auf sie zu. Auch sie hatte ihn entdeckt und sah ihn mit ihren großen, weinroten Augen an. Ein leichter Hauch von Schüchternheit legte sich um ihre Wangen. Diese Reaktion bestärkte ihn in seinem Verdacht. Es gab keinen Zweifel: Sie war es.

»Hey, du bist doch Chibiusa, richtig?«, fragte er zögernd, als sie nun unmittelbar voreinander standen
 

Ziemlich aufgeregt saß Usagi nun mit ihrer Mutter im Wartezimmer. Sie war so nervös, dass sie gar nicht stillsitzen konnte. Daher ließ sie ihre rechte Fußspitze immer wieder auf den Boden tippen. Jedes Mal, wenn die Tür aufging, schreckte sie auf, immer in dem Glauben, dass sie als Nächstes an der Reihe war.

Nachdem sie endlich das passende Modell für ihre Hochzeitbekleidung in ihren Köpfen kreiert und bildlich festgehalten hatten, hatte sie sich von ihren Freundinnen verabschiedet, um noch mit ihrer Mutter zum Arzt zu gehen. Aber nicht, weil sie krank war.

Ikuko war es nur ganz wichtig, dass sie diesen bestimmten Arzt besuchte; quasi als notwendige Vorbereitung für die Ehe. Und da Usagi nun kein kleines Mädchen mehr war, wusste sie auch schon, was sie ungefähr bei dieser Behandlung erwartete, auch wenn sie besagten Arzt noch nie besucht hatte. Bisher war das auch nie wirklich nötig gewesen.

»Wenn du nicht schon mit einem Kind in die Ehe starten möchtest, musst du dir unbedingt die Pille verschreiben lassen!«, hörte sie wieder die Stimme ihrer Mutter in ihren Ohren dröhnen.

Mit einem verlegenen Lächeln sah sie aus dem Fenster.

Kinder wollte sie zwar schon, aber noch nicht so bald; da hatte ihre Mutter Recht. Da war sie sich auch mit Seiya schon einig: Sie wollten erst einmal ihre Zeit und ihre Ehe zu zweit genießen. Schließlich hatten sie noch genügend Zeit, was die Familiengründung betraf. Um genauer zu sein: Sie hatten die Ewigkeit vor sich. Chibiusa würde sich also noch ein paar Jährchen gedulden müssen.

Ein zuversichtliches Schmunzeln umspielte ihre Lippen, als sie an ihre über alles geliebte Tochter dachte. Sie würde auf die Welt kommen. Definitiv.
 

Schüchtern löffelte die inzwischen elfjährige Chibiusa an ihrem riesengroßen Eisbecher. Allein durch diese Tatsache war nicht mehr abzustreiten, dass sie Usagis Tochter war.

Seiya schmunzelte. Sie sah ihr wirklich verdammt ähnlich und hatte dieselbe Ausstrahlung wie ihre Mutter, denn auch bei ihr hatte er beim allerersten Blickkontakt sofort eine starke Anziehung gespürt. Es war, wie damals bei Usagi, Liebe auf den ersten Blick. Doch er liebte sie natürlich nicht als Mädchen oder Frau – er liebte sie so, wie ein Vater seine Tochter liebte. Und das konnte er jetzt schon mit Sicherheit sagen: Er sah in ihr jetzt schon seine Tochter.

Da er bemerkte, wie sie immer verlegen wegschaute und sich kaum traute, ihm direkt in die Augen zu sehen, es aber auf der anderen Seite doch immer wieder wagte, guckte er lächelnd aus dem Fenster.

Er hatte sie wohl nervös gemacht – kein Wunder, so unverhohlen, wie er sie betrachtet hatte. »Sorry; ich wollte dich nicht so anstarren«, entschuldigte er sich höflich und räusperte sich kurz. Na ja, um ehrlich zu sein entsprach das nicht ganz der Wahrheit. Eigentlich konnte er sich gar nicht an ihr sattsehen, nur wollte er sie wirklich nicht in Verlegenheit bringen. Aber er hielt es für unnötig, das zu erwähnen, auch wenn er großen Wert auf Ehrlichkeit legte: In manchen Momenten im Leben war sie einfach nicht angebracht. »Ich hoffe, dir schmeckt das Eis?«, fragte er beiläufig und saugte kurz an dem Strohhalm seines Eiskaffees.

»Das macht doch nichts. Und das Eis ist wirklich lecker. Vielen Dank für die Einladung.« Trotz ihres inneren Chaos hatte sie dennoch ihre Manieren nicht vergessen, die ihre Eltern ihr jahrelang eingetrichtert hatten.

Auch, wenn es ihr peinlich war: Sie musste immer wieder einen Blick auf ihn erhaschen. Er sah einfach so … überirdisch gut aus, dass es schon fast wehtat. Diese Tatsache war ihr bereits aufgefallen, als sie ihn auf der Straße entdeckt hatte. Er hatte sich richtig von der Menschenmasse abgehoben mit diesen unnatürlich saphirblauen Augen und der elfenbeinfarbigen Haut, die einen deutlichen, aber wunderschönen Kontrast zum Blauschwarz seiner Haare darbot. Und nun stellte sich auch noch heraus, dass er Seiya, der neue Zukünftige von Usagi war. Einfach unfassbar. Nicht, dass sie sich verliebt hätte – ihr Herz gehörte schon lange Helios – aber so ein verdammt gutes Aussehen entlockte ihr immer noch eine gewisse Nervosität, wenn nicht sogar Ehrfurcht. Das war genau wie damals bei Mamoru, ihrem Vater. Aber irgendwie war er auch wieder ganz anders. Seine Ausstrahlung war dynamischer, jungenhafter, wilder …

Apropos Vater: Seiya war doch auch ihr Vater, oder? Er würde es werden – in einer anderen Zukunft, die sie alle noch nicht kannten.

Insgeheim war sie richtig stolz – was hatte sie doch für zwei gutaussehende Väter? Jedes Mädchen würde sie darum beneiden.

»Bedanke dich doch nicht; ich muss mich bei dir bedanken: Es ist mir eine große Ehre, dich überhaupt einladen zu dürfen. Ich habe schon so viel von dir gehört – es ist echt schön, dich mal persönlich kennenzulernen. Und du bist richtig hübsch geworden; reifst ja langsam zu einer richtigen Lady heran.« Lobend schenkte er ihr ein Augenzwinkern.

Allerspätestens da war es endgültig um sie geschehen: Ihr Gesicht lief puterrot an und da sie nicht wusste, wohin mit ihren Augen, starrte sie auf ihre Hände, die unruhig auf ihren Schoß herumtasteten. Sie widerstand dem Drang, an ihren Haaren herumzufummeln, denn das wäre ja viel zu auffällig gewesen.

Dennoch registrierte Seiya diese niedliche Geste mit einem Schmunzeln. Er platzierte sein Kinn auf seine ineinander verschränkten Finger, während er seine Ellbogen auf den Tisch ruhen ließ und sich weiter darum bemühte, ihr ihre Schüchternheit abzunehmen. »Erzähl mal bitte etwas über dich.«
 

Erleichtert schlenderte Usagi durch den Park. Sie hatte ihren ersten Frauenarztbesuch gerade hinter sich gebracht – im Nachhinein hatte sie die Untersuchung als gar nicht so schlimm empfunden, was wohl auch daran lag, dass es sich bei dem Arzt um eine sehr einfühlsame, verständnisvolle nette Ärztin handelte. Allein bei der Vorstellung, dass ein Mann außer Seiya so an ihr herumfummeln würde, wurde ihr ganz anders.

In der Hand hielt sie eine Tüte aus der Apotheke, worin sich die Packung für die Pille befand. Da ihre Mutter in der Arbeit spontan einspringen musste, durfte sie nun alleine den Heimweg ansteuern. Doch es machte ihr nichts aus: So konnte sie ein wenig ihre Seele baumeln lassen während eines Spaziergangs. Außerdem war es ein wunderschöner warmer Nachmittag. Und so bekam sie erst mit, dass ihr Name gerufen worden war, als jemand ihren Arm packte. Erschrocken drehte sie sich um und sah in ein Paar blaue Augen, die sie nur zu gut kannte.

»M- Mamoru?!«, stieß sie halb überrascht, halb erfreut hervor. »Was machst du denn hier?«

»Na ja, ich wollte nur ein bisschen spazieren gehen, um den Kopf wieder frei zu bekommen. Ich habe frische Luft gebraucht und musste einfach raus. Zurzeit sitze ich ja an meiner abschließenden Doktorarbeit.« Ein etwas resignierter Ausdruck machte sich in Mamorus Miene breit an den Gedanken an den bevorstehenden Stress, bevor er sich rasch einem anderen Thema widmete. »Wir haben uns ja schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen. Na, wie geht es dir und Seiya so? Wie laufen die Hochzeitsvorbereitungen?«

Usagi lächelte warm. Auch, wenn ihre Beziehung mit Mamoru schon vor Jahren gescheitert war, verstand sie sich dennoch sehr gut mit ihm. Sogar Seiya mochte ihn mittlerweile, sodass sie deswegen auch gar kein schlechtes Gewissen haben brauchte, wenn sie nach wie vor so gut miteinander zurechtkamen. Außerdem hatte Mamoru Seiya letzten Endes sogar das Leben gerettet, und einmal auch ihre Beziehung, als Seiya sie verlassen wollte. Dafür würden sie ihm auf ewig dankbar sein. Mamoru würde einfach immer einen Platz in ihrem Herzen haben; schließlich war er ja auch ihre erste, große Liebe. Da sie auch ihn zu ihrer Hochzeit eingeladen hatten, war er diesbezüglich auf dem Laufenden und sie war froh, dass er sich aufrichtig für sie freute.

»Uns geht es gut; nur ist es zurzeit ein wenig stressig wegen den ganzen Vorbereitungen. Wir kommen kaum zur Ruhe und sehen uns auch nicht so oft.« Über diese Tatsache schlich sich eine Spur von Wehmut hinein. Es machte ihr ehrlich gesagt schon etwas aus, denn sie war es eigentlich gewohnt, Seiya jeden Tag zu sehen. Ihn mal einen Tag nicht zu sehen machte ihr da schon schwer zu schaffen. Um nicht zu sagen: Sie vermisste ihn schon wahnsinnig. Eine schnelle Hochzeit war dafür die einzige sinnvolle Lösung.

»Ach, das bekommt ihr auch noch hin und bald ist es ja eh vorbei; dann seid ihr nämlich verheiratet, wohnt unter einem Dach und könnt euch immer sehen«, heiterte Mamoru seine ehemalige Geliebte genau mit ihrem persönlichen Lichtblick auf und tätschelte ihr freundschaftlich den Kopf. »Ich freue mich wirklich ehrlich für dich, dass du nun endlich … angekommen bist«, sagte er dann etwas ernster, aber immer noch freundlich.

Usagi schenkte ihm dafür ihr dankbarstes Lächeln. »Ich danke dir. Ich wünsche auch dir von Herzen, dass du sehr bald dein wahres Glück finden wirst.«
 

Nachdem sie sich noch eine Weile unterhalten hatten, bekam Usagi eine SMS von Seiya, ob sie gerade Zeit hätte und sie sich spontan zum Eisessen in der nächsten Eisdiele treffen wollten. Da sich Usagi Eis, aber vor allem Seiya, nie entgehen ließ, sagte sie sofort zu. Zumal er in der Nachricht auch noch etwas von einer tollen Überraschung erwähnt hatte – und sie liebte ja bekanntlich Überraschungen. Auch aus diesem Grund passte Seiya einfach so hervorragend zu ihr: Er war immer für eine unerwartete Überraschung gut.

Inzwischen war sie an der besagten Eisdiele angekommen und betrat sie auch gleich, da er ja geschrieben hatte, dass er bereits drinnen saß und auf sie wartete. Als sie nach ihm Ausschau hielt, erblickte sie ihn auch schon, da er sich wie immer an ihrem Stammtisch befand.

Doch … er saß nicht alleine dort. Ihm gegenüber befand sich ein Mädchen; jedoch konnte sie sie nur von hinten sehen. Dennoch kam sie ihr sofort bekannt vor. Diese rosafarbigen Haare; diese Frisur, die ihrer so ähnlich sah …

Sofort hegte sie einen Verdacht, wer das sein könnte. Schwer schluckte sie ihren Kloß herunter, der sich in den letzten Sekunden gebildet hatte.

War das wirklich möglich? Konnte das tatsächlich sein?

Sie spürte ihre Schritte kaum, als sie sich wie in Hypnose dem Tisch näherte. Und als sich das Mädchen zu ihr umdrehte, nachdem Seiya mit wackelnden Augenbrauen auf sie gedeutet hatte, war es, als ob eine Welle des Glücks sie mit voller Wucht erfasste. Chibiusa.

Sie hatte sie sofort erkannt, auch wenn sie deutlich älter geworden war. Tränen traten ihr in die Augen, als sie ihren Körper immer schneller in Bewegung setzte und auch das Mädchen aufsprang, um weinend in die Arme ihrer Mutter zu laufen.

»Chibiusa, meine Kleine!«, rief sie mit bereits tränenüberströmten Augen, breitete ihre Arme aus und schloss sie ganz fest um das Mädchen, welches sie neben Seiya am meisten auf dieser Welt liebte.

Seiya beobachtete dieses ergreifende Schauspiel mit einem zufriedenen Lächeln. In ihm breitete sich ein wohlig warmes Gefühl aus; die beiden endlich vereint zu sehen. Es war, als ob sich ihm gerade ein Bild aus der Zukunft eröffnete: Usagi Arm in Arm mit ihrer Tochter. Mit ihrer zukünftigen gemeinsamen Tochter.

Fairytale Wedding

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Sie spürte ihre Schritte kaum, als sie sich wie in Hypnose dem Tisch näherte. Und als sich das Mädchen zu ihr umdrehte, nachdem Seiya mit wackelnden Augenbrauen auf sie gedeutet hatte, war es, als ob eine Welle des Glücks sie mit voller Wucht erfasste. Chibiusa.

Sie hatte sie sofort erkannt, auch wenn sie deutlich älter geworden war. Tränen traten ihr in die Augen, als sie ihren Körper immer schneller in Bewegung setzte und auch das Mädchen aufsprang, um weinend in die Arme ihrer Mutter zu laufen.

»Chibiusa, meine Kleine!«, rief sie mit bereits tränenüberströmten Augen, breitete ihre Arme aus und schloss sie ganz fest um das Mädchen, welches sie neben Seiya am meisten auf dieser Welt liebte.

Seiya beobachtete dieses ergreifende Schauspiel mit einem zufriedenen Lächeln. In ihm breitete sich ein wohlig warmes Gefühl aus; die beiden endlich vereint zu sehen. Es war, als ob sich ihm gerade ein Bild aus der Zukunft eröffnete: Usagi Arm in Arm mit ihrer Tochter. Mit ihrer zukünftigen gemeinsamen Tochter.

****************************************Rückblick****************************************
 


 

KAPITEL 17:

FAIRYTALE WEDDING

»Die Märchenhochzeit des Jahrtausends …«
 

Seiya schlug sofort die geröteten Augen auf, als der Wecker klingelte. Die letzte Nacht hatte er sowieso kaum schlafen können vor Aufregung, und wenn er dann einmal eingeschlummert war, dann hatte er sich lediglich in einem dösartigen Halbschlaf befunden. Welcher normale Mensch konnte denn auch richtig gut durchschlafen, wenn am nächsten Tag seine eigene Hochzeit anstand? Wenn man nicht gerade seinen Vollrausch des Junggesellenabschieds ausschlief – und er hatte wirklich nicht groß gefeiert; war nur mit seinen Jungs in eine Bar gegangen. Und das konnte man nun wirklich nicht als richtig wilde Junggesellenabschiedsparty bezeichnen. Er hatte es aber auch nicht wirklich nötig gehabt.

Bereits hellwach setzte er sich auf und warf einen lächelnden Blick durch das Fenster. Die Sonne war gerade dabei, aufzugehen. Heute war es endlich soweit.
 

»Usagi, aufstehen! Deine Hochzeit steht vor der Tür!«

Unsanft wurde Usagi energisch von Minako, Makoto, Ami, Rei, Chibiusa und ihrer Mutter aufgeweckt. Etwas abseits vom Geschehen standen Michiru, Setsuna und Hotaru und hielten sich vorerst dezent und ein wenig amüsiert im Hintergrund. Es reichte ja vollkommen aus, wenn sie sechs Frauen aufweckten. Vor allem, wenn sich unter ihnen Minako und Rei befanden. Ihre kräftigen Stimmbänder könnten es spielend mit Dutzenden aufnehmen.

Stöhnend wälzte sich Usagi von der Menge weg. Sie hatte erst vor gut einer Stunde wirklich einschlafen können, sodass sie nun total übermüdet war. So sehr, dass sie es nicht einmal schaffte, ihre Augen zu öffnen – ihre Lider fühlten sich so schwer wie Blei an.

Rei platzte wie immer ziemlich schnell der Kragen. »Raus aus den Federn, du Schlafmütze! Sonst kommst du noch zu spät zu deiner eigenen Hochzeit, was echt typisch für dich wäre!«

»Ich bin ja schon wach«, brummte die Braut zurück und versuchte mühselig, ihre Augen zu öffnen. Gott, wie höllisch sie brannten, als hätte jemand unbarmherzig Salz oder gar Pfeffer in sie hineingestreut. Hoffentlich würde man ihr nicht ansehen, dass sie kaum geschlafen hatte. Doch das würde sich sicherlich als große Herausforderung erweisen – schließlich war sie heute gemeinsam mit Seiya der Mittelpunkt des Tages. Nur um sie würde es sich heute drehen, denn sie waren das Brautpaar. Demzufolge würden alle anwesende und vor allem aufmerksame Augenpaare ununterbrochen auf sie gerichtet sein. Sie bekam jetzt schon Herzflattern, wenn sie nur daran dachte.

Seiya … Die letzten vierundzwanzig Stunden hatte sie ihn nicht sehen dürfen, weil das sonst Unglück gebracht hätte. Auch, wenn sie einen schönen Tag mit ihren Freundinnen verbracht hatte, hatte sich die schreckliche Sehnsucht nach ihm von Sekunde zu Sekunde gesteigert. Aber gestern war ja Gott sei Dank der letzte Tag gewesen, denn heute würde sie zu ihm ziehen. Nur noch einige Stunden trennten sie von ihrer gemeinsamen Zukunft mit Seiya. Die würde sie auch noch schaffen – auch, wenn die allerletzten Stunden auch immer die schlimmsten waren, wenn man sich so unmenschlich sehr auf etwas freute.

Doch ein kompletter Tag ohne irgendetwas von ihm zu hören war dann doch nicht im Bereich des Möglichen: In der Nacht hatte er ihr noch eine kleine SMS geschrieben, dass er den morgigen Tag kaum abwarten konnte und dass er sie über alles liebte.

Sie schmunzelte trotz ihrer anhaltenden Müdigkeit. Von nun an konnten sie sich nun jede Nacht persönlich schöne Träume wünschen. Von nun an würden sie jeden Tag gemeinsam beginnen und ihn gemeinsam beenden. Nie wieder ohne den anderen … Ein bezaubernder Traum würde endlich in Erfüllung gehen. Mit ihm an ihrer Seite würde sie den Himmel auf Erden erleben.

Auf diese Aussicht freute sie sich so sehr, dass sie selbst die Wehmut über ihren Auszug aus dem elterlichen Haus in den Schatten stellte. Natürlich war sie traurig darüber, nun das Nest zu verlassen; schließlich bedeutete ihr ihre Familie alles. Doch so langsam wurde selbst sie erwachsen. Es war nun einfach an der Zeit, ihren eigenen Weg zu gehen. Dass sie ihn gemeinsam mit Seiya beschritt, ließ sie sehr zuversichtlich und auch glücklich werden. Das war ihr erster Schritt in das richtige Leben.

Plötzlich war sie putzmunter, setzte sich auf und streckte sich genüsslich. Wahrscheinlich war es das Adrenalin, welches die Müdigkeit mit einem Mal in die hintersten Kammern ihres Bewusstseins verscheucht hatte.

Lächelnd sah sie in die Gesichter ihrer Freundinnen. »Na dann lasst uns beginnen!«, leitete sie den Startschuss in die großen Vorbereitungen ein.
 

Seiya machte die Fenster weit auf und saugte tief die frische Meeresluft in seine Lungen ein. Mann, tat das gut! Er öffnete seine Augen und mit einem Mal erleuchtete das klare, azurblaue Meer in seiner vollen Pracht vor ihm.

Sie befanden sich alle auf der kleinen Insel auf den Malediven, auf der er mit Usagi ihren ersten und auch zweiten Jahrestag verbracht hatte.

Dieser Ort war so voller wunderschöner Erinnerungen …

Hier hatte er ihr an ihrem einjährigen Jubiläum den Heiratsantrag gemacht hatte. Hier und nirgendwo anders wollten sie auch unbedingt ihre Ehe schließen. Hier wollten sie ihre Hochzeitszeremonie halten. Hier … sollte die allererste, gemeinsame Nacht verbracht werden: Ihre langersehnte Hochzeitsnacht.

Er schmunzelte bei diesem Gedanken. Wie lange hatte er darauf warten müssen? Obwohl: Eigentlich war doch er derjenige gewesen, der immer einen Rückzieher gemacht hatte mit der Begründung, noch damit zu warten, damit sie sich noch auf etwas freuen konnten. Diese jahrelange Warterei hatte er sich also selbst zuzuschreiben. Oh man.

Er sah auf die Uhr. Auch als Mann musste er nun noch einige Vorbereitungen über sich ergehen lassen, und wie gerufen klopfte es auch schon an der Tür. Als er Eintritt gewährte, wurde die Tür einen Spaltbreit geöffnet und zwei violette Augen lugten ins Zimmer herein.

»Ah, ist der Bräutigam also schon wach«, bemerkte Taiki grinsend.

»Na klar, was dachtest du denn? Ich verpenn doch nicht meine eigene Hochzeit; so weit kommt’s noch. Ich hüpf erst einmal unter die Dusche.« Gut gelaunt setzte er sein Vorhaben sogleich auch in die Tat um, um nicht unnötig Zeit zu verlieren.
 

Die nächsten drei Stunden waren vor lauter Stress und Vorbereitungen im Nu vorbei, und kaum, als er es sich versah, stand Seiya auch schon mit Taiki, seinem Trauzeugen, vor dem Pfarrer.

Vor ihnen zahllose, weiße Stühle aufgestellt, über ihnen der leuchtend blaue, wolkenlose Himmel mit der strahlenden, stolzen Sonne und hinter ihnen das unendliche, ruhige Meer, dessen Salz er auf seiner Zunge beinahe schmecken konnte. Es schien, als ob selbst die Natur ihren Atem angehalten hatte. Als ob sich die ganze Welt ehrfürchtig aufgehört hatte, sich zu drehen. Nur für diesen einzigen Moment.

Zu behaupten, dass er angespannt war, war noch untertrieben. Sehr weit untertrieben.

Nervös blickte er zu sich herunter. Er trug einen schwarzen Anzug, dazu eine rote Krawatte und aus seiner Brusttasche schaute eine rote Rose hervor. Seine Nervosität kaum noch im Zaum halten könnend, blickte er immer wieder zu Taiki neben sich und ihren anderen Freunden, deren Großteil in der ersten Reihe Platz genommen hatten. Diese lächelten ihm immer wieder ermutigend zu. Yaten und Haruka schenkten ihm jedoch nur – was hatte er auch anderes erhofft? – ein überbreites, schadenfreudiges Grinsen, welches so viel sagen sollte wie »Was ist denn mit dir los?«, »Seit wann so nervös?« und »Bist doch sonst immer so cool!«.

Jedoch verkniff sich Seiya jeglichen Kommentar, auch wenn ihm alle möglichen Tiraden durch den Kopf flogen. Er wusste, dass die beiden dieses Grinsen nicht aufsetzten, um ihn zu provozieren, sondern eher das Gegenteil damit erreichen wollten. Das war eben ihre ganz eigene Art, ihm seine Unsicherheit zu nehmen. Und diese unkonventionelle Art verfehlte ihre Wirkung auch nicht: Er wurde tatsächlich ruhiger. Schließlich war er doch wirklich jemand, der immer einen kühlen Kopf bewahrte und fast immer die personifizierte Coolness war. Nun ja, die Betonung lag auf »fast«, denn ab und zu gab es sogar für ihn Momente, wo es ihm extrem schwerfiel, die Fassung zu bewahren.
 

http://www.youtube.com/watch?v=d-4bRbvaQuo (»Soledad-Piano Version« by Westlife)
 

Die bittersüßen Pianoklänge von Haruka am weißen Flügel etwas abseits links von Seiya erfüllten die Atmosphäre. Michiru, in einem wunderschön eng anliegenden Kleid aus violettem Samt, stand mit ihrer Violine neben ihrer Freundin und wartete geduldig auf ihren Einsatz. Alle Augen richteten sich nach hinten – und Usagi erschien auf der Bildfläche.

Seiya verschlug es sofort den Atem, als sich ihre Blicke trafen. Sie war einfach so überwältigend schön. So grazil wie eine Göttin und zugleich so sanftmütig wie ein Engel. Ihre Haare hatte sie hochgesteckt, nur vereinzelte Strähnen waren lose und umspielten elegant ihr schmales Gesicht. Das konnte er trotz des Brautschleiers erkennen. An der Seite steckte eine große rote Rosenblüte, die sich auch in Kniehöhe an der Seite ihres Kleides wiederfanden. Das Kleid war atemberaubend – weiß wie der unbefleckte Schnee umspielte es ihre Figur in absoluter Perfektion: Am Oberkörper war es enganliegend und schulterfrei, sodass ihre dünnen Schultern und ihre Taille besonders zur Geltung gebracht wurden; nach unten hin wurde das Kleid etwas breiter; hatte mehrere Schichten.

Kenji war auch schon bereit, stellte sich neben seine Tochter und bot ihr seinen Arm an, den sie sofort dankend annahm. Direkt hinter ihr stand Chibiusa, die das lange Ende ihres Kleides hielt. Hinter ihr gingen Ami, Minako und Makoto als ihre Brautjungfern, während Rei ihnen vorausschritt, da sie Usagis Trauzeugin war.
 

http://www.youtube.com/watch?v=Z6A-QFPk1B4 (»Because I’m Stupid-Piano Version« by SS501)
 

Usagi schluckte nach jedem Schritt, den sie gemeinsam mit ihrem Vater meisterte. Es war ihr etwas unangenehm, dass nun alle Blicke auf sie gerichtet waren. Auch, wenn sie inzwischen durch ihre Karriere diesbezüglich eigentlich abgehärtet sein müsste – richtig an dieses Gefühl gewöhnen konnte sie sich immer noch nicht.

Um auf andere Gedanken zu kommen, heftete sie ihren Blick starr geradeaus an ihren zukünftigen Ehemann.

Gott, wie schön er doch war … Er sah so umwerfend aus wie immer, und doch war er an diesem Tag irgendwie noch viel schöner als sonst. Sein Gesicht strahlte sie an, und sie konnte gar nicht anders, als mit der gleichen Emotion zurückzustrahlen. Als würden sie um die Wette strahlen.

Noch immer konnte sie es nicht realisieren. Sie war kurz davor, ihren Seiya zu heiraten, und es war definitiv kein Traum!

Es erschien ihr wie eine Ewigkeit, bis sie endlich bei ihm war und direkt vor ihm zum Stehen kam. Sie war bei ihm. Sie war angekommen.

Ihr Vater nahm ihre Hand und legte sie im wahrsten Sinne des Wortes mit einem lachenden und einem weinenden Auge in die Hände Seiyas. Mit einem Kuss auf die Wange seiner Tochter verabschiedete er sich und ließ sich neben Ikuko nieder, die sich gerade schluchzend ihre Visage mit dem Taschentuch abtrocknete. Wenigstens hatte sie vorgesorgt und für den heutigen Anlass auf wasserfestes Make-Up zurückgegriffen.

Beruhigend legte er seinen rechten Arm um ihre Schulter und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Schläfe. Zuversichtlich lächelte er seine Verlobte an und formte mit seinen Lippen ein »Du bist so wunderschön!«.

Usagi verstand und lächelte schüchtern. In dem Moment, in der sie ihre Hand in seine gelegt hatte, hatte sich ein warmes Gefühl in ihr ausgebreitet, welches ihr nun zunehmend Sicherheit schenkte. Schlagartig wurde ihr Herz mit der wohlbekannten Geborgenheit und Wärme durchströmt. Mit dem einzigen Unterschied, dass dieses Gefühl diesmal noch viel intensiver war als die unzähligen letzten Male. Als würde ihre Hand das erste Mal von seiner umschlossen werden, was natürlich totaler Unsinn war.

Der Pfarrer räusperte sich kurz, nachdem die Musik abgeklungen war und leitete die Hochzeit mit seiner Rede ein. »Wir haben uns heute hier versammelt, weil Herr Seiya Kou und Frau Usagi Tsukino den Bund der Ehe eingehen möchten. Die Liebe erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf. Und so hoffen wir, dass sie auch ihnen beistehen wird.«

Als er nun das Wort an die Trauzeugen weitergab, schritten Taiki und Rei vor. Rei begann als Erste, nachdem sie kurz Luft geholt hatte und nun lächelnd Blickkontakt mit den Gästen hielt.

»Liebe Usagi, lieber Seiya und liebe Hochzeitsgäste …

Eigentlich habe ich mir zu eurem besonderen Tag etwas ganz Besonderes ausgedacht und einstudiert. Und nun stehe ich vor euch und es will mir nichts mehr einfallen. Besser gesagt, das, was ich einstudiert habe, passt überhaupt nicht zu so einem wunderbaren Moment, den ich mit euch teilen darf. Somit wird das, was ich euch nun zu sagen habe, frei und spontan aus meinem Herzen herauskommen. Und keine Bange: Ich werde mir Mühe geben!«

Ein einstimmendes Lachen kam aus dem Kreis der Anwesenden.

»Wir alle dürfen glücklich darüber sein, gemeinsam mit dir, Usagi, und dir, Seiya, hier sein zu dürfen und euch bei einem der wichtigsten Schritte eures Lebens zu begleiten. Und vor allem eure Trauzeugin sein zu dürfen, hat nicht nur Tränen in meine Augen geschossen, nein: Ich habe mich von ganzem Herzen darüber gefreut, hier vorne mit euch stehen zu dürfen. Obwohl ein Stuhl mir gleich vom vielen Stehen ganz bestimmt fehlen wird.« Sie kratzte sich verlegen am Hinterkopf und sorgte zu ihrer Erleichterung wieder für Lacher im Publikum.

»Na ja, Spaß beiseite: Ich durfte eure Beziehung ja von Anfang an miterleben. Von ihren zarten, äußerst komplizierten Anfängen bis zu diesem heutigen Tag, wo ihr eure einzigartige Verbindung nun endgültig durch die Ehe besiegeln wollt. Ihr habt ziemlich viel zusammen erlebt und einige schwierige Zeiten durchgestanden. Seiya durfte Usagis schlimme Launenhaftigkeit, ihre fast schon lebensgefährliche Tollpatschigkeit, die anstrengende Überemotionalität und ihre grenzenlose Naivität ertragen; doch du, Seiya, hast dich nie beschwert. Und ich bin mir sicher, dass ich den Grund dafür kenne: Du liebst einfach alles an ihr, auch ihre vermeintlichen Schwächen, die sich im nächsten Moment als ihre größten Stärken entpuppen können.

Dennoch gab es auch, wie in jeder anderen normalen Beziehung, Missverständnisse und dunkle Wolken über dem Liebeshimmel. Wir durften euch die Tränen abwischen und euch neuen Mut geben. Versöhnung und Streitereien gehören in jede gesunde Beziehung – und damit auch zum Eheleben. Davon werdet wohl selbst ich nicht verschont bleiben. Doch wie wir erfreulicherweise feststellen durften, habt ihr bisher schon jegliche Hürden mit Bravour gemeistert. Es kann nun nur noch besser werden. Jetzt fehlt nur noch ein ›Ja‹ , bevor wir mit dem Brautpaar dick feiern gehen können! Also macht schnell und trödelt ja nicht; damit könnt ihr euch in eurem neuen Lebensabschnitt auf die Nerven gehen! Zum Abschluss möchte ich euch noch ein Gedicht vorlesen:

Die Liebe ist langmütig und freundlich; die Liebe eifert nicht; die Liebe treibt nicht Mutwillen; sie bläht sich nicht auf; sie verhält sich nicht ungehörig; sie sucht nicht das Ihre; sie lässt sich nicht erbittern; sie rechnet das Böse nicht zu; sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit; sie freut sich aber an der Wahrheit. Sie erträgt alles; sie glaubt alles; sie hofft alles; sie duldet alles.

Liebe Usagi, lieber Seiya …

Wir alle wünschen euch alles Gute für eure Zukunft. Darauf, dass ihr gemeinsam die Ewigkeit beschreiten werdet!«

Ein übereinstimmender Applaus folgte. Ziemlich ergriffen blickten alle Augen zu Rei hinauf, deren Augen auch schon verdächtig glitzerten. Ihre Rede wurde auch des Öfteren von Schluchzern aus der Zuschauerreihe unterstrichen; vor allem die Frauen konnten sich kaum zurückhalten. Das galt natürlich auch für die Braut: Lange hatte sie verkrampft dagegen angekämpft, allein schon aus Rücksicht auf ihr Make-Up, doch am Ende hatte sie die Schlacht gegen die salzige, gnadenlose Flüssigkeit doch jämmerlich verloren.

Natürlich hatte Minako an alles gedacht und ihr wasserfeste Schminke verpasst, was sich zu ihrer großen Erleichterung nun spätestens jetzt bezahlt machte.

Nun begab sich Taiki nach vorne und setzte zu seiner Rede an.

»Liebes Brautpaar und werte Hochzeitsgäste …

Es ist mir eine große Freude und Ehre, meinen lieben Freunden an ihrem Hochzeitstag einige Worte widmen zu dürfen. Lange habe ich mir den Kopf zerbrochen, was ich euch für eure gemeinsame Zukunft sagen und mitgeben möchte; welche Worte denn für diesen Ehrentag angemessen sind.

Gerne blicke ich mit Freude und Stolz auf eine fast lebenslange Freundschaft zwischen dem Bräutigam und mir zurück. Ich kenne ihn seit dem zarten Alter von sechs Jahren. Damals hatten wir noch überhaupt keinen blassen Schimmer von der Liebe gehabt, sondern stets ganz andere Dinge im Kopf. Das änderte sich auch nicht, als wir älter wurden. Erst, als Seiya das erste Mal mit siebzehn Jahren auf Usagi traf, erfuhr er, was ›Liebe‹ wirklich heißt. Die Umstände damals waren aber sehr kompliziert. Ich muss gestehen, dass ich persönlich dies damals als eine einfache Schwärmerei abgetan hatte, doch als wir dann zwangsweise umziehen mussten – spätestens da habe selbst ich, zweifelsohne eine der größten Gefühlsbanausen der Welt, gemerkt, dass es ihm mit Usagi ernster war als alles andere, auch wenn die Lage noch so aussichtslos erschien. Sogar ich bin irgendwann zu dem Schluss gekommen, dass die zwei sich eigentlich perfekt ergänzen und zusammenpassen.

Von ganzem Herzen hätte ich es ihm gegönnt, doch niemals hätte ich es auch nur für möglich gehalten, dass ihr beiden letzten Endes doch zusammenkommen würdet trotz der verzwickten Lage. Doch eigentlich hätte ich es mir aber auch denken können, denn Seiya bekommt durch seinen ehrgeizigen und hartnäckigen Kampfgeist immer, was er möchte. So ist es schon immer gewesen.

Vor einigen Jahren noch undenkbar, doch nun steht ihr, Seiya und Usagi, als glücklich strahlendes Hochzeitspaar vor uns. Ein Bild, der sicher nicht nur mich mit Wärme und Freude erfüllt. Ein Bild, dass uns allen an die wahre Liebe glauben lässt, die allem standhält. Wenn mich irgendjemand fragen sollte, was ›Liebe‹ heißt: Ich würde mir die Mühe ersparen, irgendeine logische, korrekte Definition zusammenzubasteln, denn es geht viel einfacher. Ich würde nur schlicht und einfach antworten: ›Sieh dir Seiya und Usagi an, dann weißt du es.‹

Der Blick zurück darf nicht ablenken vom Blick in die ungewisse Zukunft; in euer beider Zukunft. Viel ist geplant; kleine wie auch große Dinge. Doch so wie ihr bislang alles zusammen möglich gemacht habt, werdet ihr auch noch alle weiteren Pläne verwirklichen können.

Habt Dank für die Einladung zu eurer Hochzeit und damit zur Geburt eurer Ehe. Dem Brautpaar für die Zukunft viel Freude, viel Glück, viel Erfolg und viel Liebe!«

Das Brautpaar klatschte besonders laut unter dem allgemeinen Beifall.

Rei und Taiki hatten ihre Reden wirklich fabelhaft gemeistert – keiner der anderen hätte es besser machen können. Davon waren sie überzeugt.
 

Nun wurde es ernst, denn jetzt kam der Teil der Zeremonie, in dem Seiya und Usagi dem jeweils anderen ihr Ehegelübde halten mussten.

Seiya schloss kurz seine Augen und sammelte sich, als er ihr nun wieder gegenüberstand. Zärtlich nahm er ihre Hände, umschloss sie liebevoll mit seinen und begann schließlich mit fester Stimme zu sprechen.

»Meine liebste Usagi …

Ich kann es immer noch nicht glauben: Nun stehe ich tatsächlich mit dir gemeinsam vor dem Altar. Vor gar nicht allzu langer Zeit hätte ich das nicht einmal in meinen schönsten Träumen zu träumen gewagt. Doch nun ist es wahr geworden: Nun stehen wir kurz davor, den Bund der ewigen Ehe einzugehen.

Hiermit könnte ich dir heute versprechen, dich für immer und ewig zu lieben.

Ich könnte dir in Aussicht stellen, stets an deiner Seite zu sein, in Gesundheit und in Krankheit.

Ich könnte beteuern, Dein zu sein in alle Ewigkeit.

Ich könnte hier erklären, dass ich alles versuchen werde, um dich glücklich zu machen und dir all deine Wünsche zu erfüllen.

Ich könnte versichern, selbst dunkelste Zeiten mit dir gemeinsam zu meistern.

Doch all dies werde ich nicht versprechen.

Diese Zusicherungen sind zu blauäugig. Es sind Versprechen, die Schönseher einander geben mit der Absicht, sie so gut es geht einzuhalten. Es sind Versprechen für Menschen, die nur das sehen, was sie gerade sehen wollen.

Ich aber bin keineswegs optimistisch. Ich blicke nicht optimistisch in die Zukunft; ich sehe unserer Ehe nicht nur irgendwie hoffnungsvoll entgegen.

Ich bin nicht zuversichtlich. Ich bin nicht nur positiv gestimmt.

Ich bin mir sicher.

Ich bin mir absolut und unwiderruflich sicher, das Richtige zu tun.

Ich bin mir sicher, dass ich für immer an deiner Seite sein werde.

Ich werde dich lieben und ehren für den Rest meines Lebens.

Ich werde da sein, wenn es dir nicht gut geht.

Ich werde da sein, wenn du krank oder erschöpft bist; wenn du Angst hast oder traurig bist.

Ich werde da sein.

Ich lasse dich nicht allein. Niemals.

Es ist mir nicht mehr möglich, ohne dich zu sein. Du hast mein Herz, meine Seele an dich genommen. Du trägst den wichtigsten Teil stets mit dir. Mein Herz liegt in deinen Händen. Es liegt in deinen Händen und schlägt allein für dich. Für immer.

Ich liebe dich.«

Usagis Tränen wollten einfach nicht versiegen. Seine Liebeserklärung; sie war einfach … unglaublich.

Mit einem warmen Lächeln schloss Seiya sie in seine schützenden Arme und gab ihr den nötigen Halt, den sie brauchte. Denn sie hatte bereits gespürt, wie ihre Füße bereits dabei waren, nachzugeben. »Pscht, es ist alles gut«, flüsterte er beruhigend auf sie ein.

Auch die Gäste sahen dem süßen Schauspiel schmunzelnd und verständnisvoll zu. Das war doch auch typisch Usagi, doch diesmal waren ihre Tränen ja mehr als nur gerechtfertigt. Dieser höchst emotionale Tag war der schönste Tag in ihrem Leben – da durfte man ihr ihre zahlreichen Tränen schon gönnen.

Es war ja nicht nur sie, die weinte. Auch Minako, Rei, Makoto und Ami konnten sich nicht mehr zusammenreißen.

Kurz darauf fing sich Usagi wieder, da sie jetzt an der Reihe war. Ihre Stimme klang zwar verheult, doch trotzdem glockenhell wie die eines Engels.

»Mein liebster Seiya …

Seit ich dich kenne, ist mein Leben nicht mehr das, was es mal gewesen war. Es ist schöner, heller, bunter und besser geworden. Du hast eine Magie in meine Welt gebracht, die mich jeden Tag auf‘s Neue verzaubert und in Erstaunen versetzt. Wenn ich an deiner Seite bin, habe ich das Gefühl, dass ich es mit der ganzen Welt aufnehmen kann.

Liebe und Partnerschaft sind in der gemeinsamen Zeit mit dir nie leere Worte gewesen, sondern der Grundstein für das, was wir gemeinsam erschaffen haben. Wenn ich mit dir am heutigen Tag den Bund der Ehe eingehe, weiß ich, dass ich damit mehr gewinne als einen Ehepartner. In dir heirate ich den besten Freund, den man sich wünschen kann und zugleich die große Liebe meines Lebens. Du bist der Mensch, den ich mir immer an meiner Seite wünsche – in guten wie in schlechten Tagen; in Licht und in Dunkelheit. Du bist für mich wie der Sonnenstrahl, der durch den wolkenverhangenen trüben Herbsthimmel bricht und wie der Regenbogen in allen Farben leuchtet. Wenn ich am Verzweifeln bin, sind es deine Lippen, die mir tröstende Worte zuflüstern. Wenn ich wanke, bist du der Mensch, der mich stützt.

Lass mich heute ein ›Ja‹ sprechen zu einem gemeinsamen Leben mit dem Menschen, der mich gelehrt hat, was wahre Liebe bedeutet und lass mich dir versprechen, dass ich diese Liebe jede Sekunde meines Lebens erwidern werde, bis zum letzten Herzschlag und bis zum letzten Atemzug!

Ich liebe dich.«

Auch Seiya war bei diesen Worten ganz anders geworden. Seine Coolness hatte sich für diesen Tag nun endgültig von ihm verabschiedet. Er schluckte und sah ihr wie hypnotisiert in die Augen. Am liebsten würde er sie nun in den Arm nehmen, küssen und niemals wieder loslassen. Doch leider würde es noch dauern, bis sie endlich ungestört und alleine sein würden.

Nicht nur ihn ließen ihre Worte nicht kalt: Auch alle anderen Anwesenden kämpften weiterhin mit ihren überschwemmenden Emotionen.
 

Wenige Augenblicke später war es wirklich soweit: Der Pfarrer sprach offiziell ihr Eheversprechen aus; die Zeit schien nun wirklich stillzustehen.

»Nun frage ich dich, Seiya Kou als Ehemann, vor Gottes Angesicht: Willst du mit deiner dir anvertrauten Ehefrau nach Gottes Ordnung ehelich leben; ob du sie ehren, lieben, trösten wirst, ihr Hilfe und Beistand erweisen, sie deinem Stande und Berufe gemäß ernähren, sie nie verlassen willst, weder in Glück noch Unglück, in Freud‘ oder Leid, in Ehren oder Unehren, auch dich zu keiner anderen halten ihr Leben lang, sondern ihr die eheliche Treue bewahren unverbrüchlich, und dich nicht von ihr scheiden willst, bis der Tod euch scheidet? Ist dieses dein fester Entschluss und Wille, so bekräftige dieses allhier vor dem allgegenwärtigen und allwissenden Gott und diesen Zeugen durch ein vernehmliches ›Ja‹.«

Seiya holte abermals tief Luft an diesem Tag, bevor er entschlossen in die warmen braunen Augen des Pfarrers sah und ihm die Antwort seines Lebens gab: »Ja, ich will.«

Mit einem angedeuteten Lächeln wandte sich der Geistliche an Usagi und wiederholte mit ihr den gleichen Spruch.

»Nun frage ich dich, Usagi Tsukino als Ehefrau, hier vor Gottes Angesicht, ob du mit deinem angetrauten Ehemann willst nach Gottes Ordnung ehelich leben, ob du ihn ehren, lieben, in allen vernünftigen und Gott wohlgefälligen Dingen gehorchen, ihm allezeit Rat, Hilfe und Beistand leisten und ihn nie verlassen willst, weder in Glück noch im Unglück, in Freud oder Leid, in Ehren oder Unehren, auch dich zu keinem anderen halten sein Leben lang, sondern ihm die eheliche Treue bewahren unverbrüchlich, und dich nicht von ihm scheiden willst, bis der Tod euch scheidet? Ist dieses dein fester Entschluss und Wille, so bekräftige dieses allhier vor dem allgegenwärtigen und allwissenden Gott und diesen Zeugen durch ein vernehmliches ›Ja‹.«

Zugegebenermaßen hatte Usagi zwar nicht jedes Wort verstanden, doch das war ja nicht schlimm. Sie wusste trotzdem ganz genau, auf was sie sich da einließ und was sie darauf sagen wollte. »Ja, ich will.«

»Der allmächtige Gott ist Zeuge zwischen euch. Wechselt jetzt zum Zeichen dieser eurer gegenseitigen Gelöbnisse und der ehelichen Treue eure Trauringe.«

Chibiusa stand bereits hinter ihnen und hielt in ihren Händen ein rotes Kissen mit zwei Traurigen. Sie waren aus Platin angefertigt mit der Gravur »Ewig dein, ewig mein, ewig uns – 15.07.2012« auf der Innenseite.

Überglücklich steckten sie sich ihre Ringe an.

»Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht trennen. Als ein von Gott verordneter Diener der Kirche Jesu Christi spreche ich euch hiermit rechtskräftig als Mann und Frau an und bestätige euren Bund: Im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes … Amen.

Sie dürfen die Braut nun küssen.«

Seiya und Usagi wandten sich nun mit leuchtenden Augen einander zu. Er hob vorsichtig ihren Brautschleier, sodass er in ihr wunderschönes Gesicht blicken konnte. Tief sahen sie sich in die Augen. Nun war es wirklich offiziell: Sie waren verheiratet. Für immer und ewig.

Zaghaft näherten sich ihre Gesichter. Sie spürten bereits den wohligen, frischen Atem des anderen. Alles um sie herum verschwamm zu einem undefinierbaren Farbmuster: Die Gäste, der Pfarrer, die Umgebung. Alles. Es gab nur noch sie auf dieser Welt. Ein Schauer lief ihnen über den Rücken, und als Seiya ganz kurz davor war, ihre Lippen endlich zu berühren, konnte er sich ein leises »Das wurde aber auch mal Zeit!« nicht verkneifen. Usagi musste sich fest zusammenreißen, um nicht in ein peinlich lautes Gelächter zu fallen.

Dazu ließ ihr frisch angetrauter Ehegatte es aber nicht kommen, da er einen Wimpernschlag später bereits seine Lippen auf ihre gelegt hatte und sie zu einem zärtlichen Kuss verschmolzen, der ihre gemeinsame Zukunft offiziell eröffnete.

Seductive Bath

****************************************Rückblick****************************************

»Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht trennen. Als ein von Gott verordneter Diener der Kirche Jesu Christi spreche ich euch hiermit rechtskräftig als Mann und Frau an und bestätige euren Bund: Im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes … Amen.

Sie dürfen die Braut nun küssen.«

Seiya und Usagi wandten sich nun mit leuchtenden Augen einander zu. Er hob vorsichtig ihren Brautschleier, sodass er in ihr wunderschönes Gesicht blicken konnte. Tief sahen sie sich in die Augen. Nun war es wirklich offiziell: Sie waren verheiratet. Für immer und ewig.

Zaghaft näherten sich ihre Gesichter. Sie spürten bereits den wohligen, frischen Atem des anderen. Alles um sie herum verschwamm zu einem undefinierbaren Farbmuster: Die Gäste, der Pfarrer, die Umgebung. Alles. Es gab nur noch sie auf dieser Welt. Ein Schauer lief ihnen über den Rücken, und als Seiya ganz kurz davor war, ihre Lippen endlich zu berühren, konnte er sich ein leises »Das wurde aber auch mal Zeit!« nicht verkneifen. Usagi musste sich fest zusammenreißen, um nicht in ein peinlich lautes Gelächter zu fallen.

Dazu ließ ihr frisch angetrauter Ehegatte es aber nicht kommen, da er einen Wimpernschlag später bereits seine Lippen auf ihre gelegt hatte und sie zu einem zärtlichen Kuss verschmolzen, der ihre gemeinsame Zukunft offiziell eröffnete.

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KAPITEL 18:

SEDUCTIVE BATH

»Ein sinnlicher Startschuss in die Ehe …«
 

»Ja, liebe Freunde, ich bin schon wirklich froh, dass wir die Trauung an der frischen Luft vollzogen haben. Der ganze Sauerstoff hat mir schon gutgetan.

Denn, mal ganz ehrlich: Welcher Mann würde da nicht vor Freude hyperventilieren, wenn ihm so eine schöne Polizistin die Handschellen für‘s Leben anlegt?

Ja, mein Schätzchen, ich bin mit dir wirklich glücklicher als die Polizei erlaubt – und ich weiß ganz genau, unser Glück, das wird auch für alle Ewigkeiten halten. Mit dir fange ich heute ein neues Leben an und eins ist schon mal sicher: Es wird das beste Leben sein, das ich mir nur wünschen oder auch nur vorstellen kann. Weil ich dich von ganzem Herzen liebe und verehre.«

Mit dieser spritzig-romantischen Rede leitete Seiya die direkt an die Trauung anschließende Hochzeitsfeier ein.

Es war ein langes, prächtiges Zusammensein. Jeder amüsierte sich und kam auf seine Kosten. Selbst Prinzessin Kakyuu, Anne und Ail, Galaxia und alle auswärtigen Sailorkrieger hatten die vielen Lichtjahre auf sich genommen, um heute am Hochzeitstag der beiden dabei zu sein.

»Danke, dass Ihr gekommen seid, Prinzessin«, bedankten sich Seiya und Usagi, nachdem die Prinzessin ihnen persönlich gratuliert hatte.

»Das ist doch das Mindeste bei diesem Anlass«, winkte sie mit einem sanftmütigen Lächeln ab. Schlagfertig fügte sie noch hinzu: »Und bitte nennt mich doch endlich Kakyuu – schließlich sind wir jetzt doch alle im gleichen Rang und vor allem Freunde, oder etwa nicht?«

Verlegen kratzte sich das Brautpaar am Hinterkopf.

Die Prinzessin hatte ja Recht: Sie und Usagi standen zwar schon im gleichen Rang so gesehen, und da er nun mit ihr verheiratet war – Gott, wie herrlich dieses Wort in Verbindung mit ihr klang – galt das nun auch für ihn seiner ehemaligen Prinzessin gegenüber. Aber irgendwie war es schon komisch, sie plötzlich zu duzen nach all den Jahren, auch wenn bei ihm die Demut sicher nie so ausgeprägt gewesen war wie bei Taiki oder Yaten.

Vor Galaxias Anschlag hatte er sie schließlich auch ganz locker wie eine kleine Schwester behandelt und nicht wie eine Monarchin – sehr zum Unmut der konservativen Bewohner damals. Doch er wäre nicht Seiya gewesen, wenn ihm das nicht so ziemlich an den Allerwertesten vorbeigegangen wäre.

Direkt hinter der rothaarigen Schönheit trat plötzlich jemand an sie heran. Kakyuu erschrak und drehte sich ruckartig um. Mit großen Augen schaute sie hoch und blickte in ein Paar glasklare blaue Augen. »P- Prinz Endymion«, hauchte sie ehrfürchtig.

»Seid gegrüßt, Prinzessin Kakyuu«, begrüßte Mamoru sie mit einem warmen Lächeln, beugte sich kurz vor ihr hinunter, griff nach ihrer Hand und gab ihr einen Kuss darauf. »Ich freue mich sehr; dass Ihr es geschafft habt, hierherzukommen.«

Auf Kakyuus Wangen bildete sich ein rötlicher Schimmer. Sie brachte lediglich ein schüchternes Lächeln zu Stande. Es war selten der Fall, dass sie nicht die richtigen Worte fand und sie jemand oder überhaupt irgendetwas so sehr aus dem Konzept brachte. Sie wurde nicht schlauer, als auch ihr Herz begann, verdächtig schnell gegen ihre Brust zu hämmern. Verwirrt von ihren eigenen Gefühlen, die sie sich nicht erklären konnte, versuchte sie, sie zu verdrängen.
 

Natürlich kamen in dieser Feier auch die Geschenke nicht zu kurz: Usagis Eltern und ihre Freunde hatten viel zusammengelegt, um dem Brautpaar wochenlange Flitterwochen um die ganze Welt zu ermöglichen.

Auch das frisch vermählte Paar hatte sich gegenseitig etwas zu schenken: Während Usagi ihrem Liebsten Manschettenknöpfe aus Platin mit ihren Initialen schenkte, hatte Seiya ihr die ganze Insel geschenkt, auf der sie sich befanden. Er wusste nämlich, wie sehr sie diesen Ort liebte und dass sie hiermit wundervolle, gemeinsame Erinnerungen verbanden.

Da diese Insel nun wirklich ihnen gehörte, konnten sie jederzeit spontan hierherfliegen und sie nach ihren Vorstellungen gestalten. Auch wenn die Insel so schon perfekt war.
 

Es war spät in der Nacht, als die Party schließlich irgendwann doch ein Ende fand, die Gäste alle in der nebenstehenden Gästevilla zur Ruhe kamen und Seiya und Usagi nun ihre erste Zweisamkeit nach der Eheschließung genießen konnten. Lange hatten sie sehnsüchtig darauf gewartet; und nun war es an der Zeit, sich endlich … sowohl geistig als auch körperlich miteinander zu vereinen.

»Puh, das war ein langer Tag«, fing Seiya an, nicht zuletzt, um seine aufsteigende Nervosität zu vertreiben, nachdem er sie ganz traditionsgetreu über die Schwelle getragen und abgesetzt hatte.

Kein Wunder: All die Anspannung, all die Liebe, all das Verlangen und auch die Lust der letzten Jahre – sie waren kurz davor, entfesselt und befreit zu werden aus ihren Fängen der beharrlichen Vernunft. Doch so sehr er sich auch nach ihr verzehrte und am liebsten sofort über sie herfallen würde: Er ließ sich nichts anmerken, ganz der Gentleman, der er nun einmal war.

Es sollte etwas ganz Besonderes werden, und für besondere Dinge ließ er sich gerne viel Zeit, um jede einzelne Sekunde auszukosten – noch dazu mit seiner Ehefrau.

Doch er war nicht der Einzige von den beiden, der aufgewühlt war. Bei Usagi machte sich die Aufregung sogar äußerlich bemerkbar, indem sie leicht zu zittern begann. Sie wollte einfach alles richtig machen; ihn glücklich machen. Zugleich hatte sie jedoch auch ein wenig … Angst. Nicht direkt vor den Schmerzen, denn sie wusste, dass Seiya ihr niemals wehtun würde, erst recht nicht mit Absicht. Es war lediglich die Angst vor dem Unbekannten. Dennoch vermischte sich diese Angst mit der Vorfreude, denn das Gefühl der körperlichen Erregung hatte sie ja in der Vergangenheit bereits öfter mit Seiya erleben dürfen. Und es war … ein schönes Gefühl. Wie würde es sich wohl anfühlen, wenn sie wirklich bis ans Äußerste gehen würden? Konnte es wirklich noch schöner werden als bisher? Das konnte sie sich weiß Gott gar nicht vorstellen.

Vor Seiya blieb diese innere Anspannung von ihrer Seite natürlich nicht verborgen, weshalb er sie liebevoll und aufmunternd anlächelte. »Es war ein langer und anstrengender Tag. Möchten wir vielleicht … ein Bad nehmen, um uns ein wenig zu entspannen? Ich glaube, den haben wir beide nötig.«

Usagi nickte zaghaft und war ihm dankbar, dass er sich so vorsichtig und gekonnt an diese Sache herantastete, obwohl er das auch zum ersten Mal in seinem Leben tat. Ein Bad würde ihnen bestimmt guttun. Zwar veranlasste der Gedanke, mit Seiya gemeinsam ein Bad zu nehmen, ihr Gesicht dazu, eine hochrote Farbe anzunehmen, doch davor drücken konnte und wollte sie sich nicht. Schließlich waren sie nun Mann und Frau; da war es doch das Natürlichste auf der Welt, dass sie sich nun auch nackt sehen würden. Dieses Prachtexemplar von einem Mann gehört jetzt schließlich ihr – alles von und an ihm, wie er vorhin betont hatte.

Alles, was ich habe und was mir gehört, gehört nun auch dir. Und damit meine ich wirklich alles.

Grenzenloses Glück durchströmte ihre Adern bei dieser Erinnerung und ließ ihre Lippen ein verträumtes Lächeln formen. Heute … war ihre Hochzeitsnacht. Sie hatte jetzt bereits begonnen.

Damit sie nicht als Erste entblößt vor ihm stehen musste, begann Seiya, sich seines Anzugs zu entledigen. Er zog alles bis auf seine Boxershorts aus.

»Dann lass ich schon einmal heißes Wasser ein. Soll ich dir dann aus dem Kleid heraushelfen? Ich glaube, der ist nicht einfach auszuziehen.« Er versuchte, ein breites Grinsen zu unterdrücken – das würde sie nur unnötig verunsichern. Die Scherze konnte er in Zukunft mit ihr treiben, wenn sie und ihre Körper sich dann viel vertrauter sein würden.

Schüchtern nahm Usagi sein Angebot nickend an, während ihr Blick auf seinen athletischen Körper ruhte. Dieser Prachtkörper. Von heute an war er endgültig in ihrem Besitz. Für immer. Sie konnte ihr Glück immer noch nicht fassen, oder besser gesagt konnte sie eigentlich immer noch nicht richtig begreifen, dass sie nun tatsächlich mit Seiya verheiratet war. Es war einfach viel zu schön, um wahr zu sein.

Seiya war inzwischen ins Bad gegangen und staunte nicht schlecht, als er bemerkte, wie wundervoll es dekoriert worden war. Auf dem Fließboden befand sich ein Meer aus Kerzenlichter und roten Rosenblüten. Die anderen hatten doch wirklich an alles gedacht.

Er ließ warmes Wasser ein, bevor er wieder zu Usagi schlenderte, die mit einem peinlich berührten Lächeln auf ihn wartete und sich nicht vom Fleck gerührt hatte.

Abermals lächelte er sie voller Liebe an, nachdem er dicht vor ihr zum Stehen gekommen war. Stück für Stück zog er ihr das wunderschöne Hochzeitskleid aus, sodass sie wenige Sekunden später nur noch in Unterwäsche und Strumpfband vor ihm stand. Sie trug weiße Wäsche und ein blaues hellblaues Strumpfband. Sie sah so … unschuldig und zugleich so dermaßen verführerisch aus, dass es Seiya beinahe den Verstand raubte. Ohne dass es Usagi bemerkte, kniff Seiya kurz seine Augen fest zusammen, nachdem er seinen Kopf der Zimmerdecke entgegen gereckt hatte. Dieser Anblick trieb ihn noch in den Wahnsinn.

»Reiß dich am Riemen, Seiya! Du hast nun die letzten einundzwazig Jahre deines Lebens auf sie warten können; die nächsten Stunden wirst du auch noch schaffen!«, ermahnte er sich in Gedanken selbst und schaute wieder lächelnd zu ihr hinunter. Zuversichtlich hielt er ihr seine Hand hin. »Komm«, flüsterte er mit melodischer Stimme, und sofort legte sich ihre Hand auf seine, wie sie es einige Stunden zuvor vor dem Pfarrer getan hatte.

Gemeinsam schritten sie ins Bad, und Usagi verschlug es bei der liebevoll gemachten Dekoration und der warmen Atmosphäre glatt den Atem. Es war einfach alles so … unbeschreiblich perfekt. So perfekt, dass es ihr erneut fast die Tränen in die Augen trieb – wie schon so oft an diesem Tag.

Unschlüssig blieben sie vor der riesigen Wanne stehen, die bereits gut gefüllt war mit dampfend warmem Wasser.

»D- Du ... kannst mich ruhig ausziehen. A- Also wenn du magst.«, stammelte sie unsicher an ihn gewandt und wurde dabei hochrot.

Seiya legte grinsend seinen Kopf schief. Mein Gott, war sie niedlich. Sein Schätzchen. Seine Ehefrau. Mit sanfter Stimme versuchte er, ihr ihre Scheu zu nehmen. »Bitte schäm dich doch nicht vor mir, mein Schätzchen. Ich bin dein Mann. Ich liebe dich und ich begehre dich. Du bist für mich die allerschönste Frau, die es gibt.« Abermals näherte er sich ihr und kam kurz vor ihr zum Stehen. Sanft ließ er seine Hand ihren schmalen Rücken hinaufwandern, bis er am Verschluss ihres Büstenhalters angekommen war. »Du hast so wunderschöne, weiche Haut«, bewunderte er mit leiser Stimme, während er mit einer geschickten Bewegung den Verschluss öffnete. Der weiße Stoff, welcher ihre wohlgeformten Brüste bedeckt hatte, fiel nun gleitend zu Boden. Usagi sah ihm unsicher in die Augen; diese strahlten pure Liebe und Wärme aus; schienen die Unsicherheit Stück für Stück zu verscheuchen.

»Nicht schämen«, wiederholte er ruhig und stupste leicht ihre Nase mit seinem Finger an, bevor er sich ihrem Strumpfband und ihrer Unterhose widmete. Elegant fielen auch diese letzten Kleidungsstücke kurze Zeit später auf den kühlen Boden.

Seiya musterte seine Frau bewundernd. Wunderschön wie ein Engel. Doch da er wusste, dass es ihr unangenehm war, wenn er sie so unverblümt anstarrte, widmete er sich schnell wieder ihren keinesfalls weniger schönen Augen.

Zögernd griff er sich nun an seine Boxershorts. Der Grund, warum er sich nicht zuerst ausgezogen hatte, war, dass er ihr keine Angst mit seiner Männlichkeit machen wollte. Sie war doch so unschuldig und brav; dieser Anblick würde sie sicherlich am Anfang mächtig erschrecken, aber hoffentlich nicht überfordern.

»W- Warte!«, griff Usagi ein und legte ihre Hand auf seine. »Lass mich das bitte machen«, bat sie, nach wie vor mit geröteten Wangen, und als Seiya zaghaft mit einem Nicken zustimmte, zog sie ihm das letzte Kleidungsstück langsam herunter. Als der Blick auf sein Geschlechtsteil frei wurde, holte sie erst einmal tief Luft. Schließlich war das das erste Mal in ihrem Leben, wo sie so etwas wahrhaftig zu Gesicht bekam. Doch es gehörte zu Seiya; deswegen machte es ihr keine Angst.

Nun wurde auch Seiya verlegen. Es war ja nicht gerade so, dass nicht schon sämtliches Blut sich in seine Körpermitte gesammelt hatte und dies auch sichtbar war … Man erkenne die Ironie in diesem Gedankengang.

Er griff nach Usagis Handgelenk und zog sie sanft ins Bad. Sie platzierten sich so, dass Seiya direkt hinter ihr saß, sodass sich ihre Körper eng aneinanderschmiegten. Haut an Haut. In beiden stieg das Verlangen bei dieser Berührung bis ins Unermessliche.

Mit der Zeit legten sie nun endgültig ihre letzten Hemmungen ganz von alleine ab. Es war wunderschön, sich endlich ohne jegliche Grenzen so nahe zu sein.

Usagi schloss ihre Augen und lehnte sich nun genüsslich an den Schwarzhaarigen. Er ließ es nur zu gerne geschehen und streichelte sanft ihre Oberarme auf und ab.

Urplötzlich fiel der Braut etwas ein, was sie Seiya unbedingt noch mitteilen wollte. Sie drehte ihren Kopf nach hinten und platzte aufgeregt heraus: »Ich habe schon mit der Pille angefangen; du brauchst dir also gar keine Sorgen zu machen.«

Seiya sah sie erst einmal nur verblüfft an, bevor er sich ein ersticktes Lachen verkneifen musste. Sie war einfach viel zu goldig. »Das ist gut zu wissen, Schätzchen«, erwiderte er kichernd und strich durch ihre Haarsträhnen an der Stirn. »Selbst, wenn du sie nicht nehmen würdest, würde ich mir nicht gleich Sorgen machen. Schließlich sind wir verheiratet und nicht einfach nur ein gewöhnliches Pärchen. Wobei ja für mich schon immer sicher feststand, dass ich niemand anderen als dich heiraten werde.

Obwohl es natürlich schon schöner wäre, wenn wir jetzt nicht gleich Kinder bekommen, sondern unsere Ehe erst einmal zu zweit in vollen Zügen auskosten. Da bist du doch gleicher Meinung, oder?« Während er redete, wurde er immer nachdenklicher und ernster. Tief sah er ihr in die Augen, so wie sie es ebenfalls tat.

Ohne einen weiteren logischen Gedanken zu fassen, der zusätzlich auch noch überflüssig gewesen wäre, näherten sich ihre Gesichter. Und als sich endlich ihre Lippen trafen, ließen sie ihren Gefühlen erstmals grenzenlos freien Lauf …

Memorable Wedding Night

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Honeymoon Over The Universe

****************************************Rückblick****************************************

Erschöpft, aber überglücklich kuschelten sie sich aneinander, nachdem sich Seiya direkt neben ihr fallen gelassen hatte. Sie waren so müde, dass sie sofort einschliefen und gar nicht erst dazu kamen, noch ein einziges Wort miteinander auszutauschen. Gemeinsam landeten sie ins Land der Träume. Doch selbst der schönste Traum konnte es nicht annähernd damit aufnehmen, was sie gerade gemeinsam erlebt hatten.
 

»Ja, ich will …«

****************************************Rückblick****************************************
 


 

KAPITEL 20:

HONEYMOON OVER THE UNIVERSE

»Flitterwochen mal anders …«
 

Allmählich wurde Usagi wach. Bevor sie ihre Augen überhaupt aufmachen konnte, fühlte sie sich schon wohl und glücklich. Denn sie spürte, wie sie festgehalten wurde. Das hatte sie selbst im Schlaf gespürt. Noch nie in ihrem Leben hatte sie so gut geschlafen.

Neben ihr lag Seiya – sie fühlte seine nackte Haut direkt an ihrer.

Freudestrahlend öffnete Usagi ihre Augen. Es kam so gut wie nie vor, dass sie bereits direkt beim Aufwachen mit so viel Schwung und Elan in den neuen Tag startete. Doch dieser Morgen war auch nicht bloß ein ganz normaler Morgen. Es war der Morgen nach ihrer allerersten gemeinsamen Nacht; ihrer Hochzeitsnacht. Es war der erste Morgen als Ehepaar.

Überrascht realisierte sie, dass Seiya bereits wach war. Mit einem warmen Schmunzeln auf den Lippen ruhte sein Blick auf ihr.

»Guten Morgen, mein Schätzchen«, wünschte er ihr mit zuckersüßer Stimme.

»Guten Morgen«, erwiderte sie lächelnd und kuschelte sich gleich wieder ganz eng an ihn. Jede noch so kleine Lücke zwischen ihnen war zu viel. »Wie lange bist du denn schon wach?«

»Eine Weile«, antwortete er knapp und schlang seinen Arm fester um ihren Körper.

Und so verstrichen einige Minuten, wo sie nur stillschweigend ineinander verschlungen lagen. Nicht, weil sie sich nichts zu sagen hatten. Manchmal gab es Momente, die keine Worte brauchten. Wo jeder Buchstabe überflüssig erschien. Allein dieses Knistern, welches immer zwischen ihnen vorhanden war, sagte mehr aus als jeder Roman dieser Welt.

Beide schwelgten in den Erinnerungen des vergangenen Tages.

Bis die Stille von Seiyas flüsternder Stimme doch unterbrochen wurde. »Die letzte Nacht … Es war die schönste Nacht meines ganzen Lebens. Sowie auch der Tag der schönste Tag meines Lebens war.«

Lächelnd streckte Usagi ihre Hand aus. Ihr Ehering funkelte ihnen mit all ihrem Glanz entgegen. »Es war kein Traum, oder?«, fragte sie hauchend und drehte ihren Kopf hoch, um direkt in seine verklärten Augen zu sehen.

Seiya grinste breit und streckte seine Hand direkt neben ihrer aus. Auch an seinem Ringfinger steckte ein Platinring. »Manchmal kann selbst der schönste Traum der Realität nicht das Wasser reichen. Nicht, wenn man die Ehre hat, die Realität an deiner Seite verbringen zu dürfen, mein Engel.« Ein sanfter Kuss auf ihre Stirn folgte, bevor ihm ein verführerischer Gedanke kam. »Lust auf eine gemeinsame Dusche?«, schlug er mit einem schelmischen Grinsen vor.

Usagi grinste zurück. Und so begann auch der Morgen ziemlich heiß für die beiden …
 

Der Tag wurde noch einmal sehr hektisch, denn es befanden sich ja noch alle Gäste auf der Privatinsel des jungen Ehepaares. Nachdem sie gegen Nachmittag alle zurück nach Japan flogen, machten sich Seiya und Usagi gleich für ihre Flitterwochen bereit. Es würden mehrere Wochen werden; schließlich wollten sie die ganze Welt erkunden. Die Tatsache, dass sie einen Privatjet besaßen, erleichterte die Sache enorm.

Sie begannen im asiatischen Raum; erkundeten China, Korea, Thailand und sämtliche andere kleine Länder und deren Kulturen; machten einen Abstecher nach Afrika, unter anderem Ägypten und die Safari, wo sie sich die Pharaonen in den Pyramiden und die verschiedensten Tiere in freier Wildnis ansahen. Anschließend ging es ins europäische Festland nach Italien, Spanien, Kroatien und Griechenland, wo übersommerliche Temperaturen am Strand auf sie warteten. Danach ging es etwas nördlich rüber nach Deutschland, Großbritannien, Monaco, und Frankreich, wo die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu besuchen waren. Seiya nutzte ihren Aufenthalt in Deutschland unter anderem gleich aus und tobte sich auf der Autobahn so richtig aus mit seinem R8, schließlich waren Deutschlands Autobahnen die einzigen weltweit, wo es streckenweise keine Geschwindigkeitsbegrenzung gab. Es war ein wahres Adrenalinerlebnis, weshalb es ihm in Deutschland ganz besonders gut gefiel.

Es folgte Amerika als nächster Kontinent. Sowohl Nord- als auch Südamerika wurden ausgekundschaftet. Hier wurden ebenfalls die wichtigsten Unternehmungen gemacht wie Delphin- und Walbeobachtungen oder auch eine richtige Partynacht in Las Vegas. Auch Australien fehlte nicht auf ihrem Plan mit ihren großen Dschungeln. Unvergessliche und schöne Momente begleiteten sie dabei jeden einzelnen Tag. Es war einfach ein Traum.

Die letzte, wichtigste Station war allerdings nicht auf der Erde zu erreichen. Bei diesem Ort handelte es sich nämlich um einen ganz anderen Planeten: Euphe. Seiyas Heimatplanet.

Allein die Reise dorthin war gespickt mit aufregenden Abenteuern wie Supernovas und schwarzen Löchern. Für Usagi war es das erste Mal, dass sie das Universum so hautnah erlebte. Es war neben all der lauernden Gefahren wunderschön mit all seinen Sternen und Himmelskörpern. Doch das, was diese ganze Reise perfekt machte, war, dass sie dabei Seiya an ihrer Seite hatte. Und die Gewissheit und Sicherheit, dass er auch für immer da sein würde.
 

Als sie endlich den Boden Euphes unter ihren Füßen hatten, sah sich Usagi erst einmal gründlich um. Sie hatte noch nie konkrete Vorstellungen darüber gehabt, wie es wohl in Euphe aussehen würde, doch sie erkannte, dass sich dieser Planet gar nicht so stark unterschied von der Erde.

Es war nur alles altertümlicher und naturfreundlicher eingerichtet. Vieles wurde der Natur überlassen, sodass viel mehr grüne Flächen und Wälder zu sehen waren, und das mitten in der Stadt. Von richtigen »Städten« konnte bei diesen Ortschaften auch nicht die Rede sein – es handelte sich dabei eher um Dörfer, die direkt an große Wälder grenzten. Es war auch sehr ruhig und idyllisch; nicht so laut und unruhig wie in Tokio. Bestimmt war das für Seiya, Taiki und Yaten damals eine große Umgewöhnung – vor allem, weil sie sich auch noch im Rampenlicht befunden hatten. Kein Wunder, warum Yaten sich immer so gerne verzogen und seine Ruhe gewollt hatte. Er war ja anscheinend nichts anderes gewohnt.

Usagi fühlte sich hier auf Anhieb wohl. Jetzt konnte sie sich bildlich vorstellen, warum Seiya sich in seiner Freizeit so gerne in der freien Natur aufhielt.

»Hier hat sich auch gar nichts verändert«, stellte Seiya fest und sog genüsslich die heimische Luft ein.

Von der Ferne konnte man bereits den gigantischen Palast der Prinzessin sehen. Doch bevor sie sie besuchen gingen, wollten sie zuerst zu einem ganz bestimmten Ort. Schon lange hatten sie sich das vorgenommen; und heute würde es endlich so weit sein: Endlich würde Usagi nun ihre Schwiegereltern besuchen. Ein Ereignis, auf das sie sich freute, dem aber auch mit großer Ehrfurcht entgegenblickte.
 

Mit einem großen Blumenstrauß in der Hand stand Usagi eine halbe Stunde später direkt vor den Gräbern der Eltern des Mannes, den sie über alles liebte. Mit traurigen Augen las sie die Namen, die auf dem großen Grabstein aus weißem Marmor gemeißelt waren.

»Hier ruhen in Frieden die größten Herrscher aller Zeiten des Sternes Fighter:

König Seiya und Königin Sedona«

Wehmütig kniete sich Usagi nieder und legte den Blumenstrauß auf das Grab. »Hallo Vater. Hallo Mutter. Ich bin Usagi, eure Schwiegertochter. Es tut mir leid, dass ich euch erst jetzt besuchen komme. Und es tut mir auch im Herzen weh, dass ich euch nie kennenlernen durfte. Ich bin mir sicher, dass ihr ganz wunderbare Menschen wart. Denn nur wunderbare Menschen können einen so wunderbaren Menschen auf die Welt bringen. Ich hoffe, dass ich euch gerecht werde und ihr mich als die Frau an der Seite eures Sohnes akzeptieren könnt. Ich werde alles tun, um ihn glücklich zu machen und bete dafür, dass ihr mir euren Segen geben.« Usagi war so sehr vertieft, dass sie nicht einmal die Tränen bemerkte, die sich in der Zwischenzeit in ihren Augen angesammelt hatten.

»Hey!«, hörte sie Seiyas milden Tadel direkt an ihrem Ohr. Er hatte sich hinter ihr gehockt, seine Arme um sie geschlungen und sie fest an sich gedrückt. »Eine bessere Frau hätten sie sich gar nicht wünschen können. Glaub mir: Wenn sie noch gelebt hätten, hätten sie dich geliebt wie ihre eigene Tochter. Du wärst die Tochter geworden, die sie sich immer gewünscht hatten und die ich nie wirklich sein konnte. Dessen bin ich mir absolut sicher.«
 

Am späten Nachmittag kamen sie schließlich beim Palast an; Prinzessin Kakyuu hieß sie herzlich willkommen. Sie unterhielten sich eine Weile über Gott und die Welt, bevor sich Seiya erhob, um für kleine Königstiger zu gehen.

Lächelnd sah Kakyuu zu Usagi hinüber und ergriff die Chance, als Seiya seiner Frau endlich für einige Minuten von der Seite gewichen war. »Es freut mich so für euch, euch endlich so glücklich vereint zu sehen. Ihr musstet schließlich lange genug leiden und aufeinander warten.«

Usagi schenkte der rothaarigen Prinzessin ein dankbares Lächeln. Dieses erstarb jedoch, als die andere Prinzessin etwas leiser gestand: »Vor gar nicht allzu langer Zeit habe ich davon geträumt, an deiner Stelle sein zu dürfen.«

Ungläubig weitete Usagi ihre Augen. Da sie nicht mehr so schwer von Begriff und naiv wie früher war, konnte sie sich bei dieser Aussage schnell das Richtige zusammenreimen.

»Heißt das etwa …«, setzte sie an.

Kakyuu nickte verlegen. »Ja, ich war schon seit unserer Kindheit heimlich in ihn verliebt. Auch, wenn sie immer Mädchen waren in meiner Gegenwart – ich habe vor allem bei ihm gespürt, dass er in Wahrheit ein Mann ist. Und ich habe mich total zu ihm hingezogen gefühlt. Er hat mich von Anfang an fasziniert. Er hat mich aber stets wie eine kleinen Schwester betrachtet, die man eben beschützt. Und später bin ich für ihn immer nur ›die Prinzessin‹ gewesen. Die Prinzessin seines Volkes. Aber du … du bist die Prinzessin seines Herzens. Seine wahre Prinzessin. Mit dir hätte ich es nie aufnehmen können.« Scherhaft machte sie dabei eine elegante und zugleich lässige Handbewegung, wie nur sie es hinbekam, ohne dass es albern aussah.

Usagi sah lächelnd auf ihre Hand, die sie zusammengefaltet auf ihren Schoß gelegt hatte. »Irgendwie ist das so eine verkehrte Welt bei uns. Eigentlich gehört Seiya hierher, und ich müsste eigentlich mit Mamoru zusammen sein – es ist alles aus den Fugen geraten. Und dennoch fühlt es sich so richtig an.« Die Mondprinzessin lächelte Kakyuu zaghaft an.

»Nicht nur bei euch ist alles durcheinander geraten. Auch auf Euphe … hätte es eine vorherbestimmte Zukunft gegeben.« Kakyuu räusperte sich leise, um ihre Verlegenheit zu überspielen. »Eigentlich hätten Fighter und ich heiraten sollen, um unsere Sternengalaxie gemeinsam zu regieren. Auch unsere Zukunft hat sich dadurch nun komplett verändert.«

Usagi fiel aus allen Wolken. »T- Tatsächlich?« Sofort biss sie sich auf die Lippen und bekam beinahe ein schlechtes Gewissen. Also waren sie auch noch dafür verantwortlich, dass eine andere Zukunft nicht eingetreten war. Als ob es nicht schon gereicht hätte, die Zukunft ihres eigenen Sonnensystems so auf den Kopf zu stellen.

»Du brauchst wirklich kein schlechtes Gewissen deswegen zu haben. Alles, was geschieht, hat einen Grund. Und ich bin mir sicher, dass es auch bei uns auf Euphe Ordnung geben wird. Es wird alles gut.«

Sofort fiel Usagi etwas dazu ein. Etwas ganz Entscheidendes. Eine Sache, die sie selbst so lange zögern gelassen hatte, bis sie endlich diesen Schritt in diese unbekannte Zukunft gewagt hatte. Sie wollte es wissen – unbedingt. Auch, wenn sie sich vor dieser Antwort sehr fürchtete. »Und hattet ihr in dieser Vergangenheit … auch Kinder?«

Mit einem unergründlichen Gesichtsausdruck durchbohrten die roten Augen der Prinzessin des Kirschblütenreichs Usagi, und fast bereute sie es, ihr diese unsensible Frage gestellt zu haben. Sie brauchte sich doch nur vorstellen, wenn sie jemand nach Chibiusa gefragt hätte, bevor sie in die Zukunft gereist und ihr ihre Existenz als gesichert garantiert worden war. Das hätte ihr auch gewaltsam den Boden unter den Füßen gerissen.

Das hatte sie ja mal wieder klasse hinbekommen. Wirklich super gemacht! An Blödheit konnte sie wirklich niemand übertreffen.

Was sollte sie bitteschön tun, wenn sie wirklich Kinder gehabt hatten? Galt denn auch die Existenz dieser Kinder als sicher? Sie wollte sich gar nicht vorstellen, wenn dem nicht so wäre, denn dann … dann würden sie ja auf Kosten anderer glücklich sein … Und das wäre kein wahres Glück.

Angespannt biss sie sich auf die Lippen, kaute gedankenverloren daran. Oh Gott, was sollten sie dann bloß tun?

»Nein«, kam plötzlich die Antwort.

Wie von der Tarantel gestochen schreckte die Zwanzigjährige auf, da sie so sehr mit den Gedanken beschäftigt war, sich selbst zu verfluchen und sich Horrorszenarien über ihre Zukunft auszumalen, dass sie ganz vergessen hatte, in welcher Situation sie sich eigentlich gerade befand. Deswegen dauerte es auch erst eine kleine Weile, bis sie verstand, auf was diese Verneinung nun eigentlich bezogen war.

»Wir hatten nie Kinder. I- Ich … konnte und kann keine Kinder bekommen.« Betrübt blickte Kakyuu zur Seite.

Oh Gott. Okay, das Problem der Moral, was das Auslöschen von unschuldigen Kinderleben anging, löste sich damit zum Glück in Luft auf. Und trotzdem hatte sie damit wohl einen sehr wunden Punkt Kakyuus getroffen. Zwar war es besser für sie, und doch tat ihr die Prinzessin Euphes endlich leid.

»Oh, d- das tut mir leid«, sprach sie ihre ehrliche Anteilnahme aus. Was hätte sie auch sonst tun sollen? Sie war ja auch so schlau gewesen, dieses Thema anzusprechen, was sie mittlerweile mehr als nur zutiefst bereute. Warum reichten ihre magischen Fähigkeiten nicht, um die Zeit zurückzudrehen? Obwohl … Pluto über diese Gabe – doch das brachte ihr auch nichts. Denn in der Zeit herumzupfuschen war und blieb verboten.

Schnell schüttelte Kakyuu elegant den Kopf – unglaublich, wie selbst so eine Geste so anmutig aussehen konnte – und winkte gleichzeitig abwehrend mit ihren ausgestreckten Händen. »Das braucht dir nicht leidzutun, wirklich nicht. Es ist in Ordnung. Wir haben ja Kinder adoptiert. Und die Kinder kann ich ja auch in dieser Welt adoptieren – ob mit oder ohne Seiya.« Zuversichtlich zwinkerte sie ihr entgegen.

Eine Geste, die Usagi ganz nebenbei einen Felsen vom Herzen fallenließ.

Da fiel ihr auch schon etwas Anderes ein, was sie beschäftigte. Sie überlegte diesmal jedoch gründlich, ob sie diese Frage wirklich stellen konnte, ohne dass es wieder in einem kleinen Desaster endete, entschloss sich am Ende aber doch dafür. »Weiß denn Seiya von dieser Zukunft?« Er hatte dies ihr gegenüber zumindest nie erwähnt.

Kakyuu schüttelte den Kopf. »Nein, wir haben ihn nie in dieses Wissen eingeweiht. Immerhin war er früher ja auf dem gleichen Rang wie Maker und Healer; also mir ganz klar untergeordnet. Er ist Herrscher geworden, weil wir uns in dieser uns bisher bekannten Vergangenheit ineinander verliebt haben.

Aber das sollte er noch nicht erfahren. Wenigstens ihm sollte es erspart bleiben, bereits die Zukunft zu kennen. Noch dazu war er schon immer so eine Frohnatur und lebt gerne einfach spontan in den Tag hinein. Für ihn ist das ganze Leben ein Abenteuer. Wir hätten womöglich seine ganze Lebenseinstellung und diese Unbeschwertheit zerstört, wenn wir ihm die Karten offen auf den Tisch gelegt hätten.« Die Prinzessin erklärte diese Geschichte mit so einer unvergleichlichen Geduld, die ihr Volk so sehr an ihr schätzte.

»Verstehe, das ist ja wirklich ein Ding«, erklang Seiyas Stimme an der Tür und die beiden Frauen fuhren herum. Unbeirrt setzte er jedoch mit einem Lächeln fort, während er auf sie zuschlenderte. »Aber selbst, wenn ihr es mir damals erzählt hättet: Mein Leben hätte ich nicht danach gerichtet. Früher oder später wäre ich aus diesem System ausgebrochen und hätte mein Ding durchgezogen. Denn die Zukunft kann sich jederzeit ändern. Und das tut sie auch. Wohl öfter, als wir es vermuten.

Wir müssen einfach unser Leben nach unseren eigenen Wünschen und Bedürfnissen zuschneiden. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.

Wir sind nämlich nicht mehr haargenau die gleichen wie noch vor mehreren Jahrhunderten. Wir sind zwar Reinkarnationen der damaligen Personen, aber wir sind nicht mit ihnen identisch.

Es kann also gar nicht genau so verlaufen wie in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Jede Zeit ist anders. Und das ist doch das Schöne daran, dass man nicht von Vornherein weiß, was einem im Leben erwartet, oder? Sonst wäre es doch sterbenslangweilig. Wo ist denn da bitte noch der Reiz am Leben?«

Inzwischen hatte er sich wieder neben seine Ehefrau gesetzt, hatte ihre Hand ergriffen und hielt sie nun liebevoll fest.

Kakyuu lächelte geheimnisvoll. »Da hast du vollkommen Recht. Es wird bestimmt für uns alle eine neue Zukunft geben, die schöner ist als alles, was wir bisher kennen.« Sie sagte dies mit so einem Optimismus, als ob sie schon eine Ahnung hatte, wie die Zukunft aussehen könnte. Und wer weiß: Vielleicht war dem ja so.

Sweet Message

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»Verstehe, das ist ja wirklich ein Ding«, erklang Seiyas Stimme an der Tür und die beiden Frauen fuhren herum. Unbeirrt setzte er jedoch mit einem Lächeln fort, während er auf sie zuschlenderte. »Aber selbst, wenn ihr es mir damals erzählt hättet: Mein Leben hätte ich nicht danach gerichtet. Früher oder später wäre ich aus diesem System ausgebrochen und hätte mein Ding durchgezogen. Denn die Zukunft kann sich jederzeit ändern. Und das tut sie auch. Wohl öfter, als wir es vermuten.

Wir müssen einfach unser Leben nach unseren eigenen Wünschen und Bedürfnissen zuschneiden. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.

Wir sind nämlich nicht mehr haargenau die gleichen wie noch vor mehreren Jahrhunderten. Wir sind zwar Reinkarnationen der damaligen Personen, aber wir sind nicht mit ihnen identisch.

Es kann also gar nicht genau so verlaufen wie in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Jede Zeit ist anders. Und das ist doch das Schöne daran, dass man nicht von Vornherein weiß, was einem im Leben erwartet, oder? Sonst wäre es doch sterbenslangweilig. Wo ist denn da bitte noch der Reiz am Leben?«

Inzwischen hatte er sich wieder neben seine Ehefrau gesetzt, hatte ihre Hand ergriffen und hielt sie nun liebevoll fest.

Kakyuu lächelte geheimnisvoll. »Da hast du vollkommen Recht. Es wird bestimmt für uns alle eine neue Zukunft geben, die schöner ist als alles, was wir bisher kennen.« Sie sagte dies mit so einem Optimismus, als ob sie schon eine Ahnung hatte, wie die Zukunft aussehen könnte. Und wer weiß: Vielleicht war dem ja so.

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KAPITEL 21:

SWEET MESSAGE

»Echt jetzt?«
 

Weitere Wochen vergingen. Inzwischen waren Seiya und Usagi in Japan zurückgekehrt, zogen in ihr nun gemeinsames Heim ein und der Alltag nahm wieder seinen Lauf. Nur mit einem kleinen Unterschied: Sie waren nun verheiratet und lebten wahrhaftig zusammen unter einem Dach. Endlich.
 

»Das hört sich ja echt traumhaft an; ich hätte auch gern solche Flitterwochen«, schwärmte Minako und erblasste vor Neid. Das schloss jedoch nicht aus, dass sie sich sehr für ihre enge Freundin und Verbündete freute.

Die Mädchen hatten sich alle bei Rei im Hikawa-Tempel versammelt, um sich über die neuesten Dinge auszutauschen. Es war wie immer: Zwischen ihnen hatte sich in all den Jahren nichts geändert, auch wenn sie alle älter geworden waren und nicht mehr zusammen die Schule besuchten. Jeder war ihren eigenen Weg gegangen und hatte sich in eine andere Richtung entwickelt, und doch beschritten sie nach wie vor den Weg gemeinsam und Seite an Seite. Nach all den Jahren blickten sie immer noch in die gleiche Richtung.

»Es scheint zu stimmen, dass man nach der Hochzeit einiges zulegt. Du hast eindeutig mehr auf den Rippen bekommen und dir einiges angefuttert. Kein Wunder, wenn du die ganzen Wochen über genauso alles Mögliche in dich hineingestopft hast wie jetzt.« Dieser offene Zynismus kam, wie es nicht anders zu erwarten war, von Rei, wie man sie kannte.

Das ließ Usagi wie immer sofort direkt an die Decke gehen. »Du bist so gemein, Rei!«, nörgelte sie jammernd, brach jedoch mittendrin ab, als sie plötzlich ein Würgereiz überkam. Sofort erhob sie sich und rannte, so schnell ihre Beine sie tragen konnten, ins Bad.

Die Freundinnen tauschten besorgte Blicke aus, bevor sie ebenfalls aufstanden, um nach dem Rechten zu sehen.

Vorsichtig klopfte Ami besorgt an der Badezimmertür. »Usagi? Alles in Ordnung?«

Mit leichenblassem Gesicht öffnete diese die Tür. »Mir ist so schlecht …«, klagte die Blondhaarige seufzend.

Makoto rätselte stirnrunzelnd über die möglichen Ursachen. »Du siehst ja gar nicht gut aus. Aber du hast doch gar nichts Verdorbenes gegessen …«

»Mir ist schon seit einiger Zeit ein bisschen übel, aber noch nie war es so schlimm wie vorhin, dass ich mich sogar übergeben musste«, erklärte die Betroffene mit schwacher Stimme und lehnte sich mit dem Rücken an den Türrahmen. Sie fühlte sich ziemlich schlapp, doch gleichzeitig auch leichter. Ein typisches Gefühl, kurz nachdem man erbrochen hatte.

»Dann hast du dir über die Flitterwochen vielleicht etwas eingefangen«, mutmaßte Rei und zeigte auch offen ihre Fürsorglichkeit.

»Ja, eventuell ein Kind?«, platzte es grinsend aus Minako heraus, bevor sie alle mit gemischten Gefühlen ansahen. Verteidigend hob sie ihre Hände. »Das war bloß ein Witz!«, rechtfertigte sie sich.

»Warum eigentlich nicht?«, nahm Ami sachlich ihre Stellung dazu, bevor sie doch etwas errötete. »Ich meine, unmöglich wäre es ja nicht. Schließlich wart ihr in den Flitterwochen.«

Makoto hob verwirrt eine Augenbraue. »Aber nimmst du nicht die Pille?«

»So, wie wir dich kennen, hast du sie bestimmt mal vergessen, oder?«, gab Rei wieder mit gewohntem Spott ihren Senf dazu. Das wäre doch mal wieder typisch Usagi und es würde sie nicht überraschen, wenn sie nun wirklich schwanger war.

Usagi war das ganze Gespräch über ungewöhnlich still geblieben.

War das wirklich möglich? Dass sie … schwanger war? Schlummerte in ihr bereits ihr und Seiyas Kind? Chibiusa? Jetzt schon?

»Usagi!«, wurde sie durch eine Stimme direkt neben ihrem Ohr aus ihren wirren Gedanken gerissen.

»Ja?«, fragte sie völlig benebelt und sah orientierungslos von einem Gesicht zum anderen.

»Wann hattest du das letzte Mal deine Tage?«, fragte Minako sie direkt.

Angestrengt begann Usagi nachzudenken. »Also wenn ich ganz ehrlich sein soll, weiß ich das gar nicht mehr so genau. Meine Tage sind ja schon immer ziemlich unregelmäßig gekommen. Außerdem waren wir wochenlang im Urlaub; da habe ich gar nicht so wirklich darauf geachtet.«

Stöhnend schlug sich Rei gegen die Stirn. »Das ist doch nicht zu fassen! Also jetzt würde es mich echt nicht mehr wundern, wenn du nun wirklich schwanger bist!«

»Wer ist schwanger?«

Geschockt drehten sich die Mädchen um und sahen in das Gesicht von keinem Geringeren als … Seiya.

Usagi wurde noch blasser als ohnehin schon. Wie würde denn Seiya nun reagieren, wenn er erfuhr, dass sie eventuell doch früher als gedacht Eltern werden könnten? Dunkel erinnerte sie sich an das Gespräch kurz vor ihrer Hochzeitsnacht, als sie zum ersten Mal gemeinsam gebadet hatten.
 

Urplötzlich fiel der Braut etwas ein, was sie Seiya unbedingt noch mitteilen wollte. Sie drehte ihren Kopf nach hinten und platzte aufgeregt heraus: »Ich habe schon mit der Pille angefangen; du brauchst dir also gar keine Sorgen zu machen.«

Seiya sah sie erst einmal nur verblüfft an, bevor er sich ein ersticktes Lachen verkneifen musste. Sie war einfach viel zu goldig. »Das ist gut zu wissen, Schätzchen«, erwiderte er kichernd und strich durch ihre Haarsträhnen an der Stirn. »Selbst, wenn du sie nicht nehmen würdest, würde ich mir nicht gleich Sorgen machen. Schließlich sind wir verheiratet und nicht einfach nur ein gewöhnliches Pärchen. Wobei ja für mich schon immer sicher feststand, dass ich niemand anderen als dich heiraten werde.

Obwohl es natürlich schon schöner wäre, wenn wir jetzt nicht gleich Kinder bekommen, sondern unsere Ehe erst einmal zu zweit in vollen Zügen auskosten. Da bist du doch gleicher Meinung, oder?« Während er redete, wurde er immer nachdenklicher und ernster. Tief sah er ihr in die Augen, so wie sie es ebenfalls tat.
 

Minako druckste herum und murmelte Unverständliches, während sich die gegenseitig stumme Hilferufe zuriefen. Und spätestens ein Blick auf Usagi verriet Seiya, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Da durchfuhr ihn der Geistesblitz. »D- Du etwa?«, fragte er entsetzt.

Usagi sah schuldbewusst zu Boden. »K- Können wir …«, setzte sie an, doch Seiya kam ihr einfühlsam zuvor.

»Natürlich. Komm.« Er streckte ihr seine Hand entgegen, die sie dankbar annahm. Die schöne Blondine warf ihren Freundinnen einen letzten Blick über die Schulter, bevor sie mit Seiya den Tempel verließ. Auf einer nahestehenden Bank ließen sie sich sinken.

»Besteht also die Möglichkeit, dass du … schwanger bist?«, begann Seiya ein wenig nervös, doch da er den ersten Schock vorhin bereits überwunden hatte, ging er etwas gefasster an diese Sache heran.

Nervös starrte Usagi auf ihre Hände, die sie auf ihren Schoß gebettet hatte. »I- Ich weiß es nicht. Du weißt ja, dass mir schon seit ein paar Tagen leicht übel ist, aber vorhin war es so schlimm, dass ich mich schon übergeben musste. Und einen Überblick darüber, ob ich meine Tage bekommen habe oder nicht, habe ich auch nicht. Und wenn ich ganz ehrlich sein soll, bin ich mir auch nicht sicher, ob ich wirklich jeden Tag die Pille genommen habe oder womöglich während unserer Weltreise nicht doch mal die eine oder andere vergessen habe.

Durch die ständige Reise habe ich wohl jegliches Zeitgefühl verloren.« Wie konnte man nur so unfassbar dumm sein? Wenn sie das schon selbst einsah, wie klang das dann erst für Außenstehende? Jeder würde sie doch für absolut bescheuert halten. Sie konnte gar nicht in Worte fassen, wie sehr sie sich für ihre eigene Ungeschicktheit schämte.

Angst hatte sie eigentlich nicht, weil sie wusste, dass Seiya niemals richtig wütend auf sie werden konnte. Doch trotzdem – diese Aktion war doch mehr als nur ziemlich dämlich gewesen und wer weiß: Vielleicht platzte selbst Seiya einmal der Kragen wegen ihr. Das würde sie aber auch sehr gut verstehen können. Verdient hätte sie es alle Mal bei so viel Blödheit.

Da er bereits seit einigen Sekunden schwieg, wagte sie schließlich doch einen mutigen Seitenblick auf ihn.

Er schien einen bestimmten Punkt auf dem Boden zu fixieren. Eine tiefe Falte hatte sich zwischen seinen Augen vergraben. Dann folgte ein leiser Seufzer. »Na ja, das ist ja auch verständlich, dass man da den Überblick verliert. Es gab ja auch ständig Zeitverschiebungen, vor allem, als wir dann nach Euphe geflogen sind. Es war auch mein Fehler, dass ich alles dir überlassen habe; ich hätte da auch darauf achten sollen. Dazu gehören immerhin immer noch zwei.« Einsichtig griff er nach ihrer Hand. »Wenn sich daraus nun wirklich ein Kind entwickelt hat, dann wollte das Schicksal es eben so. Wir kriegen das schon irgendwie hin. Wir wollten doch Kinder – wenn nicht früher, dann später. Zwar stecken wir noch mitten im Studium, aber eigentlich verdienen wir ja schon mehr als genug Geld für unsere Existenz. Es reicht ja, wenn nur ich nebenbei noch studiere und weiterhin unsere Karriere vorantreibe. Du kannst alles später bestimmt auch nachholen, sofern du es wirklich unbedingt möchtest. Studiert haben wir ja nur, um uns noch besser mit der Musik vertraut zu machen und nicht, weil es unbedingt notwendig für uns war.« Nach dieser sachlichen Erklärung lächelte er Usagi zuversichtlich an. »Aber lass uns doch erst einmal zum Frauenarzt gehen, oder? Dann haben wir wenigstens die Gewissheit.«

In Usagi sammelten sich Tränen. Überglücklich sah sie Seiya an. Ihren Seiya. Seine Worte machten ihr unglaublich viel Mut und sie konnte ihr Glück immer noch nicht fassen, ihn geheiratet zu haben. Wieder einmal kam der Gedanke, dass sie ihn eigentlich gar nicht verdient hatte.

»Ich liebe dich«, hauchte sie wimmernd und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Seine starke Schulter, an die sie sich immer anlehnen konnte, egal was auch passierte.
 

Das Wartezimmer einer Frauenarztpraxis war gefüllt. Es war still und jeder wartete geduldig darauf, endlich an der Reihe sein zu können. Nur eine Person störte diese dezente Ruhe beträchtlich. Ein junger, äußerst gutaussehender Mann um die Zwanzig herum ging bereits seit geraumer Zeit auf und ab. Die Nervosität stand ihm wie ins Gesicht gemeißelt. Der Arme war wohl mit den Nerven so am Ende, dass er gar nicht mehr still sitzen konnte. Dafür erntete er sowohl mitleidige und verständnisvolle, aber auch fragende, ratlose Blicke. Und einige wenige musterten ihn auch nur missbilligend, weil sie einfach nur genervt waren, weil sie gerade selbst keine einfache Situation durchmachten.

»Seiya, setz dich doch bitte wieder hin«, versuchte die blondhaarige junge Frau, ihren Mann leise zu beruhigen.

»Ah, ich halt das nicht mehr aus!«, rief er plötzlich in die Stille hinein und hielt sich überfordert den Kopf. So lenkte er nun endgültig alle Blicke auf sich. Zwar hatte er das schon zuvor, doch nun starrten sie ihn demonstrativ an statt nur kurz einen verstohlenen Seitenblick zu erhaschen.

Seiya war das keineswegs peinlich – schließlich war er es gewohnt, im Mittelpunkt des Geschehen zu stehen – und wollte bereits zum schlagfertigen Konter ansetzen, als er den Namen seiner Ehefrau vernahm. Die medizinische Fachangestellte stand mit einem Schmunzeln am Türrahmen und bat ihn und Usagi herein.

Usagi erhob sich und griff hilfesuchend nach Seiyas Hand, während sie der jungen Assistentin gemeinsam folgten. Am Eingang des Sprechzimmers stand bereits die Frauenärztin, die sie mit einem freundlichen Lächeln empfing. Zuerst schüttelte sie Usagi die Hand und anschließend Seiyas.

»Nun sagen Sie schon: Ist meine Frau schwanger?«, fiel er gleich mit der Tür ins Haus.

Die Ärztin grinste nur breit. Sie war übernervöse Männer, die noch aufgeregter waren als ihre Frauen in Bezug auf eine mögliche Schwangerschaft, gewohnt und brachte deswegen auch das nötige Verständnis auf. Aus diesem Grund erlöste sie ihn sofort von seinen unnötigen Qualen, nachdem er die beiden in ihr Sprechzimmer hereingelassen hatte: »Ich darf Ihnen gratulieren: Sie sind in der fünften Woche schwanger!«

Seiya und Usagi sahen sich darauf mit gemischten Gefühlen an. Nun war es offiziell: Sie erwarteten tatsächlich ein Kind. Und das, obwohl sie gerade erst ihre wochenlangen Flitterwochen hinter sich gebracht hatten. Ursprünglich war zwar geplant gewesen, dass sie ihre Ehe zumindest in den ersten Jahren doch zu zweit auskosten, aber nun kam es doch anders. Na ja, was sollte es. Es kam doch immer anders, als man dachte, und sie sollten das Beste daraus machen. Außerdem: Wollten Sie es nicht so? Dass die Zukunft ihnen Überraschungen bereithielt? Dass sich ihre Zukunft eben nicht planen ließ?

Der Schwarzhaarige lächelte glückselig und näherte sich ihrem Ohr. »Dann sehen wir Chibiusa doch eher, als gedacht«, flüsterte er zärtlich in ihr Ohr, woraufhin er ihr ein warmes Schmunzeln entlocken konnte. Seiya hatte wirklich das Talent, in allem das Beste zu sehen. Ein unverbesserlicher Optimist einfach. Eines der vielen Eigenschaften, die sie so sehr an ihn liebte.

Es folgte eine Ultraschalluntersuchung. Ein kühlendes Gleitgel wurde auf Usagis noch flachem Bauch verteilt, bevor die Ärztin mit dem Gerät um ihren Unterleib fuhr. Einige Augenblicke später erschien auf dem Monitor ein noch relativ unscharfes 3D-Bild. Wie gebannt klebten auch die Augen der zukünftigen Eltern auf dem Bildschirm, doch als die Ärztin ein wenig die Stirn runzelte, entging das Seiya nicht.

»Ist etwas nicht in Ordnung?«, fragte er sichtlich beunruhigt.

»Nein, das ist es nicht. Es ist nur etwas schwer, das an diesem frühen Stadium zu erkennen, aber wenn ich mich nicht ganz täusche …« Sie kniff ihre Augen zusammen und glitt mit dem Gerät etwas tiefer herunter. Dann hellten sich ihre Augen auf. »… dann kann ich Ihnen gleich doppelt gratulieren: Sie erwarten nämlich Zwillinge.«
 

Tief in ihre Gedanken versunken schritt Seiya mit Usagi Hand in Hand der Abendsonne entgegen. Usagi konnte sich denken, was ihn seit der Verkündung beschäftigte und sie startete sogleich einen Versuch, seine Zweifel abzuschütteln: »Dann bekommt Chibiusa eben ein Zwillingsgeschwisterchen; nichts ist unmöglich.«

Seiya verharrte in seiner Bewegung, drehte sich zu ihr und sah sie mit einer leisen Spur von Skepsis an. Er öffnete die Lippen, überlegte es sich jedoch anders und schloss sie wieder.

»Vertrau mir doch einfach: Ich spüre es einfach ganz tief in mir drin. Chibiusa ist und bleibt meine Tochter. Und in unserer neuen Zukunft bist nun du der Vater. Sie wird auf die Welt kommen. Als unsere Tochter.«

Lange betrachtete Seiya sie mit glänzenden Augen, bevor er kopfschüttelnd seine Augen schloss und lächelte. Kurzerhand schlang er seine Arme um sie und zog sie an sich. Er würde jetzt sicher nicht noch einmal den gleichen Fehler machen und sich von tonnenschwerem Zweifel begraben lassen. Ganz bestimmt nicht.

»Du hast Recht. Ich freue mich schon sehr darauf, unsere zwei Kleinen im Arm halten zu können. Es wird alles wundervoll werden.« Er holte tief Luft und vergrub sein Gesicht in ihre Haare.

»Ich liebe dich …«

Calamity

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»Verstehe, das ist ja wirklich ein Ding«, erklang Seiyas Stimme an der Tür und die beiden Frauen fuhren herum. Unbeirrt setzte er jedoch mit einem Lächeln fort, während er auf sie zuschlenderte. »Aber selbst, wenn ihr es mir damals erzählt hättet: Mein Leben hätte ich nicht danach gerichtet. Früher oder später wäre ich aus diesem System ausgebrochen und hätte mein Ding durchgezogen. Denn die Zukunft kann sich jederzeit ändern. Und das tut sie auch. Wohl öfter, als wir es vermuten.

Wir müssen einfach unser Leben nach unseren eigenen Wünschen und Bedürfnissen zuschneiden. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.

Wir sind nämlich nicht mehr haargenau die gleichen wie noch vor mehreren Jahrhunderten. Wir sind zwar Reinkarnationen der damaligen Personen, aber wir sind nicht mit ihnen identisch.

Es kann also gar nicht genau so verlaufen wie in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Jede Zeit ist anders. Und das ist doch das Schöne daran, dass man nicht von Vornherein weiß, was einem im Leben erwartet, oder? Sonst wäre es doch sterbenslangweilig. Wo ist denn da bitte noch der Reiz am Leben?«

Inzwischen hatte er sich wieder neben seine Ehefrau gesetzt, hatte ihre Hand ergriffen und hielt sie nun liebevoll fest.

Kakyuu lächelte geheimnisvoll. »Da hast du vollkommen Recht. Es wird bestimmt für uns alle eine neue Zukunft geben, die schöner ist als alles, was wir bisher kennen.« Sie sagte dies mit so einem Optimismus, als ob sie schon eine Ahnung hatte, wie die Zukunft aussehen könnte. Und wer weiß: Vielleicht war dem ja so.

****************************************Rückblick****************************************
 


 

KAPITEL 22:

CALAMITY

»Ist der Frieden etwa vorbei?«
 

Das Feuer flackerte und loderte unaufhaltsam; kam einfach nicht zur Ruhe. Es fand keinen Frieden. Und spiegelte damit genau das wider, was in Rei vorging.

Die schöne Priesterin hatte schon seit einiger Zeit ein ungutes Gefühl gehabt; eine eigenartige Vorahnung, als ob irgendein Unheil sie erwartete. Doch da sie dieses Gefühl nicht deuten konnte, wollte sie damit auch ihre Freunde nicht belasten oder beunruhigen. Wer weiß, vielleicht spielte ihr ihr sechster Sinn auch nur einen Streich; das konnte doch auch einmal vorkommen. Doch statt dass es abnahm, wurde dieses ungute Gefühl nur stärker. So stark, dass sie sie sogar bis in ihre Träume verfolgte. So intensiv, dass sie sie nicht mehr losließ.

Und nun saß sie im Schneidersitz vor dem Feuer und suchte Antworten auf ihre Fragen.

Yuichiro saß etwas abseits vom Raum und hütete sich, irgendeine eine Bewegung zu tätigen, die sie stören könnte. Er war der Einzige, den sie in ihre negativen Vorahnungen eingeweiht hatte. Abgesehen davon, dass sie ihm sowieso nichts hätte vormachen können, brauchte sie einfach jemanden, mit dem sie über ihre Sorgen reden konnte.

Plötzlich sprühte das Feuer Funken. Rei weitete erschrocken ihre Augen, als sie plötzlich eine Vision überkam. Eine Vision, die das Leben aller für immer verändern würde …

Laptop bereits das Rote/Obere überarbeitet!
 

Es war später Nachmittag, als Seiya und Usagi sich dazu entschlossen hatten, ihn faul in ihrem gemeinsamen Ehebett zu verbringen, bevor sie sich in die Küche begeben würden, um das Abendessen zuzubereiten. Zärtlich streichelte er ihren Bauch, an dem noch nichts zu sehen war. Doch es würde nicht mehr allzu lange dauern – da in diesem Bauch gleich zwei neue Lebewesen heranwuchsen, würde auch ihr Bauch schneller als manch anderer schwangerer Bauch wachsen.

»Ich bin schon so gespannt auf die zwei Süßen und kann es kaum erwarten, sie in meine Arme zu schließen«, sprach Seiya seinen innigsten Wunsch mit voller Vorfreude aus und warf seiner Frau einen liebevollen Blick zu.

Usagi kicherte munter in sich hinein. »Da musst du dich aber noch einige Monate gedulden.« Lächelnd ließ sie sich rücklings auf das Bett fallen. »Wenn es zwei kleine Seiyas werden, dann werden sie sicherlich ziemliche Machos sein, die jedem Mädchen schöne Augen machen«, ärgerte sie ihn und schüttelte theatralisch die Augen verdrehend den Kopf. »Als ob einer von der Sorte nicht schon reichen würde.«

Seiya wäre nicht Seiya, wenn er diese Neckerei kommentarlos auf sich sitzen gelassen hätte. »Wenn die Kinder aber so wie du werden, dann werden sie schlimme Heulsusen sein. Dabei ist schon eine Heulsuse im Haus kaum zu ertragen.« Missbilligend sah er sie mit einem frechen Grinsen an.

»Trottel«, schimpfte sie lachend, griff nach einem Kissen und schlug ihm damit über den Kopf.

Ein glockenhelles Lachen verließ Seiyas Kehle, bevor er ihre Handgelenke packte und sie gegen die Matratze drückte. »Aber eine von beiden wird zumindest vom Aussehen fast alles von dir haben. Und sie wird genauso zuckersüß sein und ebenso ein großes Herz haben, wie du es hast.« Nun klang er ernster; dabei wurde sein Blick warm und zärtlich. »Unsere kleine Lady.«

»Wer weiß; vielleicht wird sie es gar nicht. Vielleicht bekommen wir sie auch erst … später.« Verlegen sah Usagi zur Seite. Es war ja nicht von vornherein ausgeschlossen, dass sie nicht noch … weitere Kinder bekommen würden in Zukunft. Und genau das war es doch, was das Leben ausmachte: Man wusste einfach nicht, was einen erwartete. Und das war auch gut so.

Seiya erwiderte ihr Lächeln. »Wenn sie erstmal auf der Welt und es tatsächlich Chibiusa ist, wirst du sie ja sofort erkennen. Lassen wir es einfach auf uns zukommen: Früher oder später wird sie in unser Leben treten.« Voller Zuversicht legte er seinen Kopf leicht auf ihren Bauch, um einerseits zu lauschen und andererseits es sich gemütlich zu machen.

In der Vergangenheit hatte er genug Bedenken diesbezüglich gehabt – inzwischen hatte er es geschafft, jegliche Zweifel dauerhaft aus Herz und Kopf zu verbannen. Denn jeder einzelne Zweifel war überflüssig. Inzwischen kannte er ja Chibiusa selbst und sah in ihr bereits seine Tochter. Er wusste, dass sie seine Tochter werden würde. Er war sich so sicher, wie man nur sein konnte. Nun verstand auch er, was Usagi damit gemeint hatte, als sie behauptete, dass sie sich dem ganz sicher war. Es war einfach ein … elterlicher Instinkt. Genau, so konnte man dieses Wissen wohl nennen.

Verträumt streichelte er zärtlich ihren Bauch und begann, ihm etwas vorzusingen. Usagi konnte diesem Bild nur glücklich seufzend zusehen. Ein Bild der absoluten Harmonie. Sie schloss ihre Augen und lauschte seiner klaren Stimme, als ihr Handyklingelton beide aus ihren Tagträumereien riss. Sie griff nach ihrem Mobiltelefon und sah Reis Foto auf dem Display erscheinen. »Hallo Rei?«, fragte sie in den Hörer hinein.

»Usagi, ihr müsst sofort herkommen; es ist wichtig.«, erklang Reis ernste Stimme am anderen Ende der Leitung.
 

Eine halbe Stunde später hatten sich alle bei Rei im Hikawa-Tempel versammelt – darunter befanden sich Usagi, Seiya, Ami, Taiki, Minako, Yaten, Makoto, Takeru, Haruka, Michiru, Setsuna und Hotaru. Alle hatten ein mulmiges Gefühl gehabt, nachdem sie den Anruf von Rei erhalten hatten. Nun hatten sie eine schlimme Vorahnung und hofften, dass sich das nicht bestätigen würde. Doch Rei machte diese leise Hoffnung mit einem Satz zunichte: »Unsere Welt schwebt in große Gefahr.«
 

»Das haben wir uns fast gedacht, denn auch wir haben diese Unruhen gespürt, die nichts Gutes ausgesagt haben«, meldete sich Michiru ernst zu Wort und sah gedankenverloren in ihren Spiegel. Haruka, Setsuna und Hotaru pflichteten ihr mit einem übereinstimmenden Nicken bei.

Das blanke Entsetzen stand in den Gesichtern des Restes geschrieben.

»D- Das darf nicht wahr sein«, flüsterte Usagi geschockt, starrte zu Boden und legte instinktiv ihre Hand auf ihren Bauch.

Warum ausgerechnet jetzt? Jetzt, wo doch alles so perfekt war? Wo endlich das Glück für längere Zeit auf ihrer Seite zu sein schien? Warum musste wieder eine neue Bedrohung kommen? Warum konnten sie nicht endlich in Frieden leben? Warum mussten sie immer wieder auf’s Neueste kämpfen und dem Tod in die Augen sehen? Hatten sie nichts Anderes verdient?

Sie spürte einen Arm, der sich schützend um ihre Schultern legte und sie an sich zog. Seiya. »Mit wem haben wir es diesmal zu tun?«, fragte er und sah zumindest äußerlich sehr gefasst aus. »Wisst ihr schon Genaueres?«

Rei nickte. »Das Feuer hat mir einen Orakelspruch aufgesagt:

›In der Neumondnacht des zehnten Monats wird der Schwarze Gott unsere Welt betreten und sie in dunkle Finsternis tauchen. Die Welt wird untergehen und es wird eine neue Welt erschaffen werden, die geprägt ist von Dunkelheit und Boshaftigkeit.

Allein derjenige, der heller strahlt als der Sonnenaufgang, wird die Macht haben, alle Mächte zu bündeln und eine messerscharfe Klinge kreieren, die die Grenzen von Himmel und Erde durchbrechen kann.‹

Das ist der Spruch.«

»Der zehnte Monat; also Oktober. Oh Gott, wir sind doch schon im letzten Drittel des Septembers. Wir haben ja gar nicht mehr so lange Zeit!« Entsetzen grub sich in die Züge Minakos, die es nun auch mit der Angst zu tun bekam.

Yaten gab ihr Halt, indem er schweigend seine Hand noch fester um ihre schloss.

Ami und Taiki hatten ihre erste Schockstarre überwunden und begannen, getreu ihrer Art analytisch zu denken. »›Der Schwarze Gott‹ … Wer könnte damit gemeint sein? Von unseren bisherigen Feinden kann das niemand sein; die hat doch Sailor Moon alle geläutert. Vielleicht das Chaos?« Nachdenklich senkte Ami den Blick.

Taiki nahm ihre These auf und schlussfolgerte weiter. »Unwahrscheinlich wäre das nicht. Chaos ist das absolute Böse. Es könnte doch sein, dass er nun inzwischen stark genug geworden ist, um eine eigene Gestalt anzunehmen. Oder er hat sich in einen anderen Körper eingenistet. Und nun ist er der Gott des Bösen. Der oberste Herrscher allen Übels.«

»Diese Bedrohung; sie ist nicht erst seit heute bei uns. Ich bin mir sicher, dass sie schon seit Monaten auf unserer Welt lauert. Sogar hier auf der Erde.« Es war Setsuna, die nun ihre dunkle Vermutung aussprach.

Sofort blickte Rei vielsagend zu ihr hinüber. »Willst du damit sagen, dass du auch glaubst, dass dieser Vorfall mit Seiya damals etwas damit zu tun haben könnte?«, fragte sie erschrocken. »Ich hatte damals auch schon geahnt, dass mehr dahinter steckt«, murmelte sie anschließend.

»U- Und warum habt ihr beide nie etwas gesagt?«, platzte Seiya mit einem Hauch von Vorwurf heraus und blickte abwechselnd von Setsuna zu Rei.

»Wir waren uns einfach nicht sicher und wir wollten euch alle nicht unnötig beunruhigen.«, rechtfertigte Setsuna ihr Verhalten. »Es war einfach nicht eindeutig; so undefinierbar.« Selten hatte man die Kriegerin der Zeit so verwirrt gesehen. Es war auch für sie eine seltene Situation, überhaupt nicht zu wissen, was sie erwartete.

Mit einem Mal wurden Seiya die Anschläge vor Augen geführt. Die rasante Autoverfolgungsjagd, in der danach von dem anderen Fahrer keine Spur mehr war. Dann dieser Schuss, der wie ein schwarzer Strahl ausgesehen hatte – Himmel, warum war ihm das nicht gleich in den Sinn gekommen?

»A- Also treiben sie schon länger ihr Unwesen hier … unbemerkt«, schimpfte Seiya leise und fuhr sich verärgert durch die Haare. »Verdammt!«

Makoto, die sich bisher dezent im Hintergrund zurückgehalten hatte und liebevoll von Takeru im Arm festgehalten worden war, kam auch zu Wort. »Unsere einzige Rettung ist wohl die Person, die im Orakelspruch erwähnt worden ist. Derjenige, der heller strahlt als der Sonnenaufgang.«

Sofort waren alle Blicke stumm auf Usagi gerichtet.

»Es gibt kein Licht in diesem Universum, welches heller leuchtet als der Silberkristall«, sprach Hotaru den Gedanken aller laut aus.

»Nein.«

Alle Blicke wanderten wenige Zentimeter nach rechts und hefteten sich an Seiyas Antlitz, der pure Entschlossenheit und felsenfeste Härte ausstrahlte. So hatte man ihn selten erlebt.

»Sie wird diesmal nicht kämpfen«, betonte er noch einmal streng, und allein schon seine Körperhaltung, seine Gestik und sein Gesichtsausdruck verrieten, dass er keine Widerrede duldete.

Niemand traute sich, etwas dagegen einzuwenden. Sie wussten instinktiv: Wenn Seiya schon in dieser Verfassung war, was so gut wie nie vorkam, dann war mit ihm nicht gut Kirschen essen. Ganz und gar nicht. Niemand würde sich da mit ihm anlegen wollen – nicht einmal Haruka.

Vor allem konnten sie ihn ja auch verstehen. Das lag nicht zuletzt auch daran, dass Usagi schwanger war. Außerdem war es ihre Pflicht, die Prinzessin mit ihrem Leben zu beschützen und sie am besten gar nicht erst kämpfen zu lassen. Bisher hatten sie es zwar nie geschafft, aber diesmal mussten sie es einfach hinbekommen: Wenigstens ein einziges Mal ohne Usagis Hilfe.

»Vielleicht ist es ja gar nicht Usagi«, versuchte Yaten die Situation zu entschärfen. »Es kann doch genauso gut auch von jemand anderem die Rede sein, oder etwa nicht?«

»Am sinnvollsten ist es, wenn wir alle Krieger und Freunde zusammenrufen und um Hilfe bitten. Irgendjemand von uns wird es sein. Wir müssen alle zusammenhalten. Mit vereinten Kräften können wir es schaffen.« Reis Vorschlag fand bei allen Zustimmung.
 

Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug. Sie kontaktierten alle Bekannten, suchten zeitgleich nach jedem kleinsten Hinweis für die neue Bedrohung und sammelten neue Informationen darüber und heckten Pläne, wie sie am besten kämpfen sollten.

Die Zeit rannte ihnen davon, und kaum, als sie es sich versahen, kam auch schon die besagte Nacht des Neumondes.

Decampment Into The War

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»Vielleicht ist es ja gar nicht Usagi«, versuchte Yaten die Situation zu entschärfen. »Es kann doch genauso gut auch von jemand anderem die Rede sein, oder etwa nicht?«

»Am sinnvollsten ist es, wenn wir alle Krieger und Freunde zusammenrufen und um Hilfe bitten. Irgendjemand von uns wird es sein. Wir müssen alle zusammenhalten. Mit vereinten Kräften können wir es schaffen.« Reis Vorschlag fand bei allen Zustimmung.
 

Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug. Sie kontaktierten alle Bekannten, suchten zeitgleich nach jedem kleinsten Hinweis für die neue Bedrohung und sammelten neue Informationen darüber und heckten Pläne, wie sie am besten kämpfen sollten.

Die Zeit rannte ihnen davon, und kaum, als sie es sich versahen, kam auch schon die besagte Nacht des Neumondes.

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KAPITEL 23:

DECAMPMENT INTO THE WAR

»Ich verspreche dir, dass ich zurückkehren werde.«
 

Egal, wo sie auch hinsah: Überall war hellrotes, frisches Blut vorzufinden. Ihr Atem ging schnell und stoßweise; ihr Puls raste. Sie war kurz davor, vor grenzenloser Panik ihr Bewusstsein zu verlieren.

Wo war sie nur? Was war passiert? Nichts, rein gar nichts in ihrer unmittelbaren Umgebung konnte sie identifizieren.

Sie hielt schlagartig den Atem an, als ein leises Keuchen in der Stille zu vernehmen war. Sie wusste nicht mehr, ob ihr Herz überhaupt noch schlug oder vor Schock schon stehen geblieben war.

Diese Stimme …

Sofort wandte sich Usagi um und erblickte ihn. Die große Liebe ihres Lebens. In einer großen Blutlache. Seine Kleidung komplett mit Blut getränkt. Seinem eigenen Blut.

Sein Brustkorb hob und senkte sich in Sekundentakt, doch sein Atem wurde merklich langsamer und schwächer.

»Seiya!«, schrie sie aus vollem Halse und stürzte sich auf ihn. »Bitte nicht …«, flüsterte sie noch ganz benommen, bevor sie seinen Kopf vorsichtig hob und ihn auf ihren Schoß bettete. »Bitte halte durch! Du musst bei mir bleiben!«

Seine Augen sahen müde aus und suchten sie langsam, bis sie endlich ihre Augen trafen. Plötzlich kniff er sie schmerzerfüllt zusammen und legte seine Hand auf den Bauch, wo sich eine große, klaffende Wunde befand, aus der unaufhörlich Blut floss. Der Ohnmacht bedenklich nahe versuchte sie, mit ihren Händen die Blutung zu stoppen.

»Es hat keinen Sinn mehr; es ist vorbei«, ertönte Seiyas schwache Stimme, die nicht mehr als ein Krächzen war. »Bitte hör mich a.«, fuhr er fort und man sah ihm an, wie jedes Wort an seiner schwindenden Kraft zehrte. »Es tut mir so leid, dass ich nicht mehr bei dir sein und dich beschützen kann. Bitte … werde glücklich. Mir zuliebe. Bitte.« Sein eindringliches Flehen wurde von einem starken Husten begleitet.

»Hör auf, so einen Stuss zu reden! Du wirst es schaffen! Du hast mir doch versprochen, für immer bei mir zu bleiben!« Ihr Blick wurde verschwommen durch die zahlreichen Tränen, die wie Sturzbäche ihre Wangen hinunterrannen.

»Bis dass der Tod uns scheidet«, flüsterte er niedergeschlagen. »Aber ich werde dich lieben. Auch über den Tod hinaus. Dieses Versprechen werde ich niemals brechen.« Mit letzter Kraft zauberte er ein Lächeln für sie auf die Lippen, bevor sein Blick mit einem Mal leer und ausdruckslos wurde.

»Nein, nein!«, brüllte Usagi aus voller Kehle. Ihr Schrei hallte aus jeder Richtung wider, ging durch jegliches Mark und Bein.
 


 

»Schätzchen, wach auf!«, hörte sie noch Seiyas Stimme aus der Ferne, bevor sie ihre Augen aufschlug, sich sofort aufsetzte und panisch ihre Umgebung absuchte. Sie lag im Bett. In ihrem Ehebett. Mit Seiya. »Seiya!«, stieß sie erleichtert aus und schmiegte sich sofort in seine Arme.

»Scht, es ist alles gut – du hattest nur einen Alptraum«, tröstete er seine Ehefrau und strich ihr behutsam über den Rücken. »Möchtest du darüber reden?«

»Ich habe geträumt, dass du mich verlässt«, begann sie zu erzählen und wieder füllten sich ihre Augen mit Tränen.

»Das werde ich nie tun; ich habe es dir doch versprochen«, beschwichtigte er sie ruhig und strich ihr zärtlich eine verschwitzte Haarsträhne aus der Stirn.

»Bis dass der Tod uns scheidet«, korrigierte sie ihn missmutig und sah ihm fast schon flehend in die Augen. »Bitte geh nicht. Und wenn doch, dann lass mich wenigstens mitkommen! Ich bitte dich …« Das war nicht das erste Mal, dass sie wieder damit anfing. Und wieder reagierte Seiya darauf wie jedes Mal: Mit Resignation.

»Jedes Mal stellst du mir die Frage, und jedes Mal werde ich dir die gleiche Antwort geben: Nein!«, antworte er ruhig, doch er musste sich sehr kontrollieren, damit seine Stimme nicht zu zittern begann. Warum konnte sie nicht ein einziges Mal auf ihn hören? Warum verstand sie nicht, dass es für ihn das Wichtigste war, sie in Sicherheit zu wissen? Warum war sie nur so unglaublich starrsinnig?

Anschließend blickte er über sie hinweg aus dem Fenster hinaus. Die Sonne ging bald unter. Es war also langsam Zeit. Heute Nacht würde die Schlacht der Schlachten beginnen.

Wenn die werdende Zwillingsmutter es nicht so schon wusste: Allerspätestens sein Blick verriet ihm, dass er jeden Moment aufbrechen müsste.

»Nein«, flüsterte sie kaum hörbar und krallte sich an ihm fest. »Bitte lass mich mitkommen. Ich flehe dich an!«, bettelte sie und die Panik in ihr wurde immer größer, nahm ungeahnte Ausmaße an. Sie hatte solche Angst, ihn nun gehen zu lassen und womöglich nie mehr wiederzusehen. Sie hatte Angst, dass ihm das gleiche Schicksal blühen könnte wie seinem eigenen Vater: dass er bereits vor der Geburt seiner Kinder im Kampf fallen würde. Das durfte sie nicht zulassen. Sie musste dabei sein, um auf ihn aufzupassen und ihn zu beschützen. Und auch die anderen – sie konnte sie doch nicht einfach so im Stich lassen! Das durfte er nicht von ihr erwarten!

Wortlos ließ Seiya sie los, setzte sich auf und erhob sich. Mit dem Rücken zu ihr sprach er mit einem gefährlichen Unterton: »Ich sage es nicht noch einmal, Usagi. Meine Antwortet lautet: Nein.«

Die Zwanzigjährige zuckte merklich zusammen. Er nannte sie so gut wie nie beim Namen. Außer, es war ihm etwas wirklich ernst … im negativen Sinne. Es passierte so selten, dass sie die letzten Male in all den Jahren mit einer Hand abzählen konnte. »Aber …«, begann sie erneut protestierend, setzte sich auf und kroch zur Bettkante, in seine Richtung.

Nun platzte Seiya endgültig der Kragen. Er drehte sie um und herrschte sie mit einem lauten »Du bleibst du Hause!« wütend an.

Die zukünftige Mondprinzessin zuckte abermals erschrocken zusammen und sah ihn mit einer Mischung aus Schock und Entsetzen an. Noch nie war Seiya sauer auf sie gewesen. Und erst recht nicht so heftig, dass er sie angeschrien hätte. Doch Angst empfand sie nicht. Egal, was er tun würde: Niemals würde sie sich vor ihm fürchten. Sie wusste einfach, dass es dafür keinen Grund gab und dass er ihr niemals etwas antun würde. Keine Furcht, höchstens allergrößte Ehrfurcht – und den hatte sie nun alle Mal nach seinem Ausbruch.

Nachdem sie den ersten Moment der Sprachlosigkeit überwunden hatte, fand sie den Mut, um ihre wahren Gefühle auszusprechen. »Wieso kannst du mich nicht verstehen? Ich habe gerade geträumt, dass du in meinen Armen stirbst! Wie kann ich dich da in Ruhe gehen lassen und dich und die anderen die Arbeit machen lassen, während ich hier faul herumsitze!« Nun schlug auch ihre Sorge allmählich in Zorn um.

»Ich hatte zufällig den gleichen Traum gehabt und werde es auch nicht zulassen, wie du auf der Schusslinie stehst und dich dem Feind auf den Präsentierteller legst. Denn auf dich haben es die Feinde am meisten abgesehen; das ist dir doch wohl hoffentlich klar?

Jetzt haben wir beide den gleichen Traum gehabt und damit die gleichen Ängste – und nun?« Eine Spur von Ironie begleitete sein Stimme, während er sie wütend anfunkelte. »Außerdem ist es im Sinne von allen, dass du sicher zu Hause bleibst. Für jeden hat es oberste Priorität, dich gar nicht erst kämpfen zu lassen.«

»Du steigerst dich da viel zu sehr rein!«, beschwerte sich Usagi verkrampft und ballte ihre Hände zu Fäusten. Das war das erste Mal, wo sie sich wahrhaftig stritten und komplett unterschiedlicher Meinung waren – und zumindest für sie kostete es all ihre Nerven.

Fassungslos starrte Seiya sie mit offenem Mund an. Seine Augenwinkel zuckten vor Ungläubigkeit. Seine Züge verhärteten sich. »Jetzt reicht es: Entweder du hörst auf mich und bleibst brav freiwillig zu Hause, oder ich steigere mich wirklich in etwas rein und sperre dich hier ein!«, stellte er sie resolut vor einer Entscheidung. Die Situation war schon verzwickt genug – sich jetzt auch noch mit ihr zu streiten; dafür hatte er einfach keine Energie übrig. Schließlich musste er all seine Kräfte für den eigentlichen Kampf aufheben.

Doch das gestaltete sich als äußerst schwierig, wenn Usagi ihn in so eine Aufruhr versetzte.

Diese formte ihre Augen zu zwei blauen Schlitzen, nachdem sie sein Ultimatum realisiert hatte. »Einsperren?«, knurrte sie mit einem drohenden Unterton. »Das wagst du nicht …«

Seiya ließ dies jedoch gänzlich unbeeindruckt. »Soll das etwa eine Herausforderung sein? Glaub mir, meine Liebste: Wenn es zu deinem Schutz ist, schrecke ich vor rein gar nichts zurück.« Diese Aussage hatte sowohl etwas Bedrohliches, als auch etwas Beschützendes an sich. Und genau so war das auch gemeint. Und das erkannte selbst Usagi, auch wenn sie beinahe blind vor Wut war. Verärgert fuhr sie sich durch die Haare. Sie wusste: Er meinte es diesmal wirklich vollkommen ernst. Da ihr die Argumente ausgingen und ihre Schlagfertigkeit sie allmählich endgültig im Stich ließ, schimpfte sie nur noch los: »Du bist so ein Dickschädel!«

Trocken folgte seine Erwiderung. »Dickschädel? Ich glaube nicht, dass die Knochen meines Schädels ausgeprägter sind als die Knochen meines restlichen Körpers.«

»Das ist nicht witzig!«, keifte Usagi beleidigt, verschränkte ihre Arme vor der Brust und drehte ihren Kopf weg. »Du kannst mir mal den Buckel runterrutschen!«

»Grundsätzlich hätte ich nichts dagegen. Da gibt es nur einen kleinen Haken: Du hast keinen Buckel, sondern einen wunderschönen Rücken.«

Entgeistert konnte sie nun doch nicht anders, als ihn anzusehen. Wie konnte er in diesem Moment noch zu Scherzen aufgelegt sein? Seine Miene bestätigte dies: Er lächelte sie warm an. Endlich. Darauf hatte sie während dieses ganzen, sinnlosen Streits unbewusst gewartet: Auf eine versöhnliche Geste seinerseits.

Wie konnte sie diesem Lächeln widerstehen? Egal, wie sehr sie sich auch dagegen sträubte: Sie konnte ihm einfach nicht lange böse sein. Unmöglich.

Seiya schritt auf sie zu und kniete sich vor ihr nieder. Zärtlich legte er seine Hand auf ihren Oberschenkel und blickte zu ihr hinauf. »Es tut mir leid, dass ich so sauer war und dich so angeschrien habe. Meine Angst und meine Sorge sind einfach mit mir durchgegangen. Noch dazu dieser enorme Druck vor dem Kampf – da habe ich für einen Moment meine Beherrschung verloren. Bitte verzeih mir, Schätzchen.

Es ist nur … Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn dir oder den Kindern irgendetwas zustoßen würde und ich es so einfach hätte verhindern können, indem ich dich gar nicht erst ins Schlachtfeld mitnehme. Ich könnte es nicht einmal ertragen, wenn dir auch nur ein Haar gekrümmt wird.

Deswegen ist es mein größter Wunsch, dass du sicher zu Hause bleibst und hier auf mich wartest. Allein zu wissen, dass du hier bist und auf mich wartest, wird mir die nötige Kraft geben, den Kampf zu überstehen. Vertraue uns einfach. Wir werden es schaffen.«

Zuversichtlich sah er in ihre blauen Augen, die vor Rührung glänzten. »Bisher musstest du immer alleine kämpfen am Ende. Jedes Mal musstest du alle retten. Jedes Mal lag das Leben aller in deiner Hand. Selbst beim letzten Mal, wo ich sogar dabei war, habe ich nur tatenlos zugesehen, wie du gekämpft hast. Dieses Mal wird es anders sein. Dieses Mal … übernehme ich das für dich.

Wenn du in unserem gemeinsamen ewigen Leben nur ein einziges Mal auf mich hören musst … dann tu das bitte jetzt. Bleib zu Hause und passe auf dich auf. Tust du das bitte? Nicht nur für mich, sondern auch für unsere Kinder.« Sanft legte er seine Hand auf ihren Bauch, der bereits eine deutliche Wölbung zeigte, um sein letztes Argument zusätzlich zu unterstreichen. »Tu es ihnen zuliebe. Du bist nun nicht mehr für die ganze Welt verantwortlich, sondern nur für dich und die Kinder. Und dadurch auch für mich und alle Menschen, die dich lieben. Denn auch für sie ist dein Wohlergehen das Allerwichtigste.«
 

http://www.youtube.com/watch?v=JD1_EaizOZA&feature=related (»Energy«)
 

Er erhob sich, holte seinen Verwandlungsstern aus seiner Tasche, murmelte leise ein »Ich hatte gehofft, ihn nie wieder zu benutzen« und sprach mit deutlicher Stimme: »Macht des Star Fighter, mach auf!« Sekunden später stand Sailor Star Fighter vor Usagi. In ihrer gänzlich weiblichen Pracht. Verlegen sah sie zur Seite. Es war ihr peinlich, ihr nach so langer Zeit wieder als eine Frau gegenüberzustehen. Oder vielmehr: überhaupt wieder in einem weiblichen Körper zu stecken. Das war ziemlich seltsam.

Auch Usagi wurde etwas rot um die Nase in dieser ungewohnten Situation.

»Glaub mir, für mich ist das auch sehr unangenehm«, meinte Fighter mit einem zaghaften Lächeln, näherte sich ihr und küsste sie zärtlich auf die Stirn. »Wir kommen alle wieder heil zurück. Versprochen.«

Total Eclipse

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Er erhob sich, holte seinen Verwandlungsstern aus der Tasche, murmelte leise ein »Ich hatte gehofft, ihn nie wieder zu benutzen« und sprach mit deutlicher Stimme: »Macht des Star Fighter, mach auf!« Sekunden später stand Sailor Star Fighter vor Usagi. In ihrer gänzlich weiblichen Pracht. Verlegen sah sie zur Seite. Es war ihr peinlich, ihr nach so langer Zeit wieder als eine Frau gegenüberzustehen. Oder vielmehr: überhaupt wieder in einem weiblichen Körper zu stecken. Das war ziemlich seltsam.

Auch Usagi wurde etwas rot um die Nase in dieser ungewohnten Situation.

»Glaub mir, für mich ist das auch sehr unangenehm«, meinte Fighter mit einem zaghaften Lächeln, näherte sich ihr und küsste sie zärtlich auf die Stirn. »Wir kommen alle wieder heil zurück. Versprochen.«

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KAPITEL 24:

TOTAL ECLIPSE

»Absolute Finsternis beherrscht nun unsere Welt.«
 

http://www.youtube.com/watch?v=3lkAwVgBXBM (»Plenty Of Grit« by Megumi Hayashibara)
 

»Hier müsste es sein; da oben müsste sich die Schleuse zur Unterwelt öffnen«, stellte Merkur fest, nachdem sie gemeinsam mit Maker den Ort mit ihrem kleinen Minicomputer analysiert hatte und deutete mit ihrem Finger zum Himmel.

Der Rest des Teams - bestehend aus allen Sailorkriegern ihres Sonnensystems, Mamoru und sogar Takeru und Yuuichiro, die ihre Partnerinnen auf keinen Fall aus den Augen lassen wollten - folgte ihrem Finger mit seinen Augen.

Hier würde es also stattfinden. Sie alle hatten gemeinsam geplant, nicht zuzulassen, dass sich das Tor zur anderen Welt öffnete, um bereits das Eindringen des Schwarzen Gottes zu verhindern und es somit gar nicht erst zu einem Kampf kommen zu lassen. Sie hatten vor, all ihre Kräfte zu bündeln, wenn das Tor kurz davor war, geöffnet zu werden. Und am Ende sollte Pluto dieses Tor für immer versiegeln, denn unter ihnen hatte nur sie die Macht dazu, die Tore zu anderen Dimensionen und Zeiten zu öffnen und auch zu schließen. Hoffentlich würde alles einwandfrei funktionieren, um einem blutigen Krieg aus dem Weg zu gehen.

Sie waren gerade dabei, sich auf ihre Kräfte zu konzentrieren, um im richtigen Moment ihre ganze Macht anwenden zu können, als sie von einem plötzlichen Windstoß gestört wurden und sich daraufhin umwandten.

Vor ihnen erschien eine junge Frau, die elegant herunterschwebte. Es umgab sie eine schwarze Säule, sodass ihr langes, ebenso schwarzes Kleid kaum hervorstach und nahtlos in die Dunkelheit überging. Ihre Haare waren lang und brünett; ihr Gesicht war makellos und ihre Augen leuchteten giftgrün.

»Akira!«, rief Fighter entsetzt. Auch, wenn sie sich ziemlich verändert hatte, erkannte sie sie sofort wieder. Schließlich war sie ihr schlimmster Fan - an dieses Gesicht würde sie sich immer erinnern können. Die anderen sahen Fighter völlig entgeistert an und blickten abwechselnd zu ihr und dann zu der Frau, die Fighter anscheinend als Akira identifiziert hatte.

»T- Tatsächlich …«, erkannte auch Uranus sie flüsternd und sie zählte sofort eins und eins zusammen: Akira hatte definitiv etwas mit dem Schwarzen Gott zu tun. Hundertprozentig. Verärgert fuhr sie sich durch das kurze Haar. »Niemals hätte ich gedacht, dass die uns noch ernsthaft gefährlich werden könnte. Wir hätten sie schon viel früher außer Gefecht setzen sollen. Wir waren einfach viel zu nachsichtig und unvorsichtig gewesen.« Angesäuert murmelte sie vor sich hin und dachte an ihr erstes und bisher letztes Aufeinandertreffen mit Akira zurück: Damals hatte sie sie verscheucht, als sie an Seiyas 19. Geburtstag vor seiner Tür gestanden hatte. Sie hatte wie ein kranker, aber harmloser Fan ausgesehen. Niemals hatte sie damit gerechnet, dass dieses unscheinbare Mädchen eines Tages eine Bedrohung für sie alle darstellen könnte.

Akira lachte gehässig auf. »Schön, dass du mich immer noch erkannt hast, mein Liebster«, zischte sie mit kalter Stimme und landete elegant, etwas abseits vor ihnen, auf ihre Füße. »Und wie es aussieht, scheint ihr ja bestens vorbereitet zu sein. Zumindest seid ihr schon am richtigen Ort - hier wird bald endlich der Schwarze Gott erscheinen. Aber das wird euch nicht viel nützen: Gegen ihn habt ihr nicht die geringste Chance. Ihr könnt also schon mal euer Todesurteil unterschreiben.«

Mars ballte ihre Hände zu Fäuste. »Was hat das zu bedeuten? Hast du etwa von Anfang an zu den Bösen gehört? Aber du warst doch ein ganz normaler Mensch! Ich hätte es doch gespürt, wenn dich so eine Aura wie jetzt umgeben hätte.« Mars war sichtlich irritiert und versuchte, die Wahrheit aus der Feindin herauszukitzeln.

Akira sah mit herablassendem Blick zu Mars. »Ich war auch ein ganz normaler Mensch. Bis vor fast genau zwei Jahren. Als mich Seiya zum wiederholten Male abgelehnt hat. Damals in Kyoto. Meine ganze Liebe zu ihm schlug in grenzenlosen Hass um. Ich wollte alles zerstören. Euer Glück konnte ich einfach nicht ertragen; denn so wurde mir immer wieder vor Augen geführt, was für eine Verliererin ich eigentlich bin. Mir selbst etwas antun konnte ich aber auch nicht, weil damit niemandem geholfen ist und es euch sowieso nicht interessiert hätte.

Am Ende hättet ihr euch noch darüber lustig gemacht! Also musstet ihr leiden. Mussten alle leiden, die glücklich gelacht haben, während ich so sehr gelitten habe. Und dann erschien der Schwarze Gott in meinen Träumen und hat mir angeboten, meinen Wunsch zu erfüllen. Er würde mir helfen, diese Welt zu zerstören und ich helfe ihm, indem ich ihn durch meine Existenz eine direkte Verbindung zu dieser Welt herstellen lasse, weil er ansonsten keinen Zugriff darauf hat. Für mich ein fairer Deal, der es mir auch wert war, ihm meine Seele zu verkaufen.«

»Du warst das also«, ertönte Fighters Stimme, in der nicht die leiseste Spur von Mitleid oder Wärme zu finden war. »Von Anfang an du. Die Verfolgung mit dem Auto. Der Schuss, der mich alles hat vergessen lassen. Du warst das, richtig?« Ihre Stimme bebte gefährlich, und als sie den Blick hob, war in ihnen purer Hass zu sehen.

»Sieh mich doch nicht so böse an, mein Liebster; ich habe das für uns getan«, erklärte Akira unbeeindruckt und wedelte gelassen mit der Hand. Die Ironie war nicht zu überhören. »Wenn du schon nicht in dieser Welt mit mir zusammen sein möchtest, dann musste ich eben andere Saiten aufziehen. Du hast mir keine andere Wahl gelassen. Da du dich nun sogar wieder an sie erinnern kannst, hilft nun alles nichts: Dann soll diese gottverdammte Welt endlich zerstört werden, damit wir wenigstens im Tode vereint sein können. Einzig wir beide werden wiedergeboren werden und dein Herz wird dann nur noch für mich schlagen.« Sie lachte glücklich auf. »Ich kann es kaum noch erwarten, Liebster.«

»Hat dir das etwa dein heißgeliebter Gott versprochen?«, mischte sich Uranus ungefragt in das Gespräch ein.

Erstmals schwand das Grinsen von Akiras Gesicht, als sie zu Uranus hinübersah. »Du wagst es, so abfällig über ihn zu reden?«, stieß sie wutentbrannt hervor.

»Mädchen; hat man dir nie beigebracht, dass man nie ein Pakt mit dem Teufel schließen sollte? Wie kann man nur so dumm sein!« Usagi hatte nichts als einen abfälligen Blick für sie übrig.

»Wie kannst du es wagen!«, schrie Akira zornig, und plötzlich schlugen überall schwarze Blitze auf die Gruppe ein, und jede Einzelne von ihnen konnte zum Glück noch rechtzeitig ausweichen. »Du wirst es noch bereuen, mich selbst jetzt noch so gedemütigt zu haben! «, beschwerte sich Akira gereizt und biss sich fest auf die Zähne. »Ich bin nicht mehr das schwache Mädchen von damals, das sich nicht wehren kann!«

Uranus ließ sich keinesfalls davon beeindrucken und setzte noch stur eins drauf. »Die neue Macht, die du jetzt hast, hast du auch nur dank deiner verkauften Seele. Aber es hat immer einen Haken, sich mit dem Bösen zusammenzuschließen. Das wirst du auch noch früh genug erkennen. Dir das hier lang und breit zu erklären wird keinen Sinn machen; das wird doch eh nicht in deinen kleinen Schädel reingehen. Für dich ist es zu spät.« Im nächsten Moment spürte die Kriegerin des Windes den Ellbogen Neptuns in ihrer Seite.

»Was soll das?«, herrschte die Kriegerin des Meeres ihre Freundin an. »Reiz sie doch nicht noch mehr!«

Ein Bündel aus Donnerblitzen flog auf die ehemalige Klassenkameradin von Seiya, Taiki, Yaten, Usagi, Ami, Minako und Makoto zu, die diese jedoch mit einer einfachen Handbewegung abwehren konnte.

»Mist!«, fluchte Jupiter leise und baute sich noch mehr vor Takeru auf, damit er bloß nicht auf der Schusslinie stand.

»Geh aus dem Weg, Makoto!«, protestierte Takeru bestimmend und legte eine Hand auf ihre Schulter. »Ich bin hergekommen, um dich zu beschützen, nicht umgekehrt! Zwar habe ich keine Sailorkräfte, aber lass mir bitte wenigstens meine Würde als Mann!«

»Wie rührend«, höhnte die in Schwarz gekleidete Frau feindselig. »Von so viel Liebe kann einem ja nur schlecht werden. Auch ein Grund, diese Welt endlich zu vernichten.«

»Du tust mir leid.«

Geschockt riss Akira ihre Augen auf. Mit diesen Worten hatte sie nicht gerechnet. Blitzartig drehte sie sich in die Richtung, aus der die Stimme kam und sah in ein Paar blaue Augen. In die Augen von Sailor Venus, die sie mitleidig ansah. »Es muss bitter sein, überall um sich herum Liebe von der Ferne zu sehen, selbst aber nie das Liebesglück gefunden zu haben«, sprach sie bedauernd weiter, während sie den Griff ihrer Hand, die um Healers gelegt war, noch etwas festigte. »Aber es ist keine Lösung, deswegen auf die dunkle Seite zu wechseln. Im Gegenteil: Das ist der schlimmste Weg, den man nur gehen kann.« Fest sah sie in die giftgrünen Augen Akiras. »Es tut mir so leid, dass wir nicht so auf dich geachtet haben, sonst hätten wir das verhindern können«, bemitleidete sie sie weiter, doch hatte die Hoffnung in ihr noch nicht aufgegeben. »Aber es ist noch nicht zu spät: Du kannst wieder zu uns kommen. Dann können wir gemeinsam gegen das Chaos antreten. Du hast noch die Chance, alles richtig zu machen!«

»Du bist wirklich genau wie Usagi. Eine hoffnungslose Optimistin.«

Venus‘ Augen wanderten überrascht zu Fighter, die sich in der Zwischenzeit still zurückgezogen hatte und dem Wortwechsel nur stumm gelauscht hatte. Gelassen stand sie dort und hatte ihre Augen geschlossen, bevor sie sie wieder aufmachte und ein strahlendes Saphirblau sie beäugte. »Die Hexe hat ihre Seele verkauft. Sie hat im Grunde genommen gar keine Seele mehr. Und wenn ich ganz ehrlich sein soll, trauere ich dieser Seele auch überhaupt nicht nach. Im Gegenteil: Nicht einmal ein Fünkchen Mitleid habe ich für sie übrig. Mit mir hat sie es sich endgültig verscherzt. Ich weiß, dass auch Usagi diese Meinung von mir nicht gutheißen wird, aber es ist eben so und ich kann das nicht ändern.« Sie neigte ihren Kopf leicht in Akiras Richtung. »Jeder bekommt am Ende, was er verdient. In meinen Augen ist ihre Seele genau da, wo sie hingehört: In der Hölle.«

»Und genau da geht sie nun auch hin.«

Jegliche Farbe wich aus den Gesichtern aller Anwesenden. Schlagartig breitete sich nun eine negative Aura aus. Die negativste, böseste Aura, die sie jemals gespürt hatten in ihrem Leben. Synchron hoben sich die Köpfe. Entsetzt rissen sie die Augen auf bei dem Schauspiel, welches sich ihnen nun bot: Ein großes Loch war im Himmel erschienen - das Tor zur Unterwelt. Sie waren so sehr auf Akira fixiert gewesen, dass sie gar nicht mitbekommen hatten, dass sich die Schleuse nun geöffnet hatte. Alle fluchten in Gedanken, wie sie nur so unvorsichtig sein konnten und schossen mit ihren Attacken unkontrolliert auf die Schleuse, doch es war hoffnungslos. Die dunkle, raue Stimme, die von jeglicher Richtung widerhallte und von ohrenbetäubender Lautstärke war, ertönte wieder: »Du hast deine Arbeit getan. Nun brauche ich dich nicht mehr.« Alles, was sie noch sehen konnten, war ein schwarzer Strahl aus dem inzwischen überdimensionalen Loch, welches Akira mitten im Herzen durchbohrte.

Nun war es nicht mehr zu leugnen: Er war in ihrer Welt angekommen. Der Schwarze Gott; der Gott und Herrscher alles Bösen.

Death Of A Star

****************************************Rückblick****************************************

Jegliche Farbe wich aus den Gesichtern aller Anwesenden. Schlagartig breitete sich nun eine negative Aura aus. Die negativste, böseste Aura, die sie jemals gespürt hatten in ihrem Leben. Synchron hoben sich die Köpfe. Entsetzt rissen sie die Augen auf bei dem Schauspiel, welches sich ihnen nun bot: Ein großes Loch war im Himmel erschienen - das Tor zur Unterwelt. Sie waren so sehr auf Akira fixiert gewesen, dass sie gar nicht mitbekommen hatten, dass sich die Schleuse nun geöffnet hatte. Alle fluchten in Gedanken, wie sie nur so unvorsichtig sein konnten und schossen mit ihren Attacken unkontrolliert auf die Schleuse, doch es war hoffnungslos. Die dunkle, raue Stimme, die von jeglicher Richtung widerhallte und von ohrenbetäubender Lautstärke war, ertönte wieder: »Du hast deine Arbeit getan. Nun brauche ich dich nicht mehr.« Alles, was sie noch sehen konnten, war ein schwarzer Strahl aus dem inzwischen überdimensionalen Loch, welches Akira mitten im Herzen durchbohrte.

Nun war es nicht mehr zu leugnen: Er war in ihrer Welt angekommen. Der Schwarze Gott; der Gott und Herrscher alles Bösen.

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KAPITEL 25:

CALAMITY

»Ein Stern ist erloschen …«
 

http://www.youtube.com/watch?v=3lkAwVgBXBM (»Plenty Of Grit« by Megumi Hayashibara)
 

»Oh Gott …«, flüsterte Merkur, fassungslos über die Gnadenlosigkeit des Schwarzen Gottes. Er war das absolut Böse. Die Aura war so von Bösartigkeit getränkt, dass es sogar schon schmerzte, seine bloße Anwesenheit zu spüren.

Akiras reglose Leiche lag über einer immer größer werdenden Blutlache vor ihnen. Alles Leben war nun endgültig aus ihr gewichen.

Eine riesengroße, schwarze Kreatur kam aus dem Loch zum Vorschein. Allein, dass er sich in ihre Welt hineinbewegte, löste einen so gewaltigen Druck aus, dass sie alle mit gigantischer Wucht zu Boden gedrückt wurden.
 

»Wir dürfen nicht zulassen, dass er überhaupt komplett in unsere Welt eindringt; dann ist alles verloren!«, schrie Pluto entsetzt, die sich dank ihres Stabs etwas besser auf den Beinen halten konnte als die anderen, indem sie ihn als Stütze benutzte. Wie auch Saturn, die plötzlich eine ziemlich ernste Miene aufgesetzt hatte. Ein entschlossener Ausdruck lag in ihrer Miene.

Das übersah Fighter nicht - sofort zog sie die richtigen Schlüsse, stürzte ohne lange zu überlegen mit aller Kraft auf Saturn zu und umschlang die jüngste Kriegerin unter ihnen mit ihren Armen. »Tu das nicht!«, brüllte Fighter sie an.

Erschrocken drehte Saturn ihren Kopf nach hinten und sah in die tiefblauen Augen, die sie streng musterten.

Sie wusste Bescheid. Sie wusste, was sie vorhatte. Vor längerer Zeit hatte sie Seiya von ihrer wahren Macht erzählt, kurz bevor er Usagi den Antrag gemacht hatte. Seiya kannte ihre Macht und auch, dass es ihren sicheren Tod bedeutete, wenn sie diese Macht aktivierte. Und es lag nahe, dass er es niemals zulassen würde, dass sie sich opferte, sofern es in seiner Macht stand. Vor ihren Augen spielte sich eine Szene ab. Eine Szene, die einundhalb Jahre zurücklag.
 


 

»Verrätst du mir etwas über deine Vergangenheit? Ich möchte gerne deine Geschichte erfahren. Du warst von allen schon immer am geheimnisvollsten. Ich würde glatt behaupten, dass ich über dich sogar noch weniger weiß als über Setsuna. Also mich würde das wirklich sehr interessieren. Aber du musst mir natürlich nichts erzählen, wenn du nicht willst.«

Schnell schüttelte das dunkelhaarige Mädchen den Kopf. »Natürlich erzähle ich es dir«, sagte sie etwas verlegen. Es fiel ihr noch etwas schwer, ihn zu duzen, doch da das sein Wunsch war, musste sie sich wohl oder übel damit anfreunden.

Und so erzählte sie ihm ihre düstere Vorgeschichte im Schnelldurchlauf. Von ihrer Geburt; wie der Pharao von ihr Besitz ergriffen hatte; von dem inneren Krieg zwischen dem Messias der Stille und Sailor Saturn; von ihrer Wiedergeburt als Sailor Saturn und wie schnell all ihre Erinnerungen zurückgekehrt waren.

Das waren sehr viele Informationen auf einmal, die Seiya erst einmal verarbeiten musste. Doch ein Teil hatte sich sofort in sein Gedächtnis eingebrannt, sodass er es fehlerfrei wiederholen konnte. »Du … bist also die Kriegerin des Todes und der Zerstörung? Du bist also quasi die Mächtigste von uns; könntest alles zerstören. Aber wenn du deine wahre Macht aktivierst, musst du dafür mit deinem Leben bezahlen …«

Als sie lediglich nickte, sah er sie eindringlich an. »Kannst du mir einen Gefallen tun? Versprich mir bitte, dass egal, was passiert, du deine wahre Macht niemals anwenden wirst. Und wenn es nötig sein muss, dass du mich nun tatsächlich als deinen Prinz ansiehst, um mir dieses Versprechen zu geben, dann nehme ich das ausnahmsweise in Kauf.«

Mit großen, runden Augen starrte sie den jungen Mann vor ihr an. Er kannte sie gar nicht wirklich und es lag ihm jetzt schon so sehr am Herzen, dass ihr nichts passierte? Er war so warmherzig, und schon jetzt fühlte sie sich ihm so nahe und verbunden; fühlte sich von ihm beschützt. So, wie man sich bei dem eigenen, wahren Prinzen fühlte …
 


 

Verzweifelt kniff Saturn ihre Augen zusammen. Sie hatte leider keine andere Wahl.

»Bitte lass mich los; ich bin die Einzige, die es schaffen kann, sein Eindringen in diese Welt zu verhindern und es damit erst gar nicht zu einem Kampf kommen zu lassen!«, versuchte die junge Kriegerin Fighter zu überzeugen.

»Tu das nicht, Hotaru!«, schrien auch die anderen auf sie ein.

Kakyuu dagegen fiel etwas ganz Anderes auf. Jeder von ihnen konnte sich kaum auf den Beinen halten aufgrund des gewaltigen Drucks, doch Fighter hatte sogar noch die Kraft, sich fortzubewegen und so schnell auf Saturn zuzulaufen. Woher nahm sie diese erstaunliche Energie? Zwar war sie schon immer die Kriegerischste von allen gewesen, doch trotzdem. Sie wurde das Gefühl nicht los, das mehr dahintersteckte.

Plötzlich war der Druck mit einem Schlag wie vom Erdboden verschluckt. Die Gruppe ahnte das Schlimmste und blickte hoch. Die Schleuse hatte sich geschlossen. Der Gott des Bösen war nun endgültig auf ihrer Welt gelandet und schwebte nun hämisch lachend über ihren Köpfen.

Seine Größe war kaum zu beschreiben - vielleicht vergleichbar mit einem riesigen Schloss. Überall ragten Gliedmaßen aus seinem Rumpf, die wie überdimensionale, längliche Scherenarme eines Krebses aussahen; sein Gesicht war pechschwarz und von schlangenartigen Haaren umrahmt, wo nur seine blutroten Augen hervorstachen. Er war mehr als nur eine unheimliche Erscheinung.

Jetzt blieb ihnen nichts Anderes mehr übrig als bis zum bitteren Ende zu kämpfen. Ein nahezu aussichtsloser Kampf.

»Welch eine schöne Welt«, erklang die ohrenbetäubende Stimme des größten Feindes. Chaos in seiner ultimativen Form. »Es wird Spaß machen, sie zu zerstören.«

Wütend biss Mars ihre Zähne zusammen. »Kommt, wir müssen nun alle unsere Kräfte miteinander vereinen!«, rief sie den anderen zu, und alle setzten auf Kommando ihre Mächte ein. Alles bündelte sich zusammen und wenige Sekunden später schoss ein gigantischer Strahl voller Energie auf die monströse, schwarze Gestalt zu. Doch der Energiestrahl prallte an ihm ab wie ein einfacher Tischtennisball die »Chinesische Mauer«. Ein markerschütterndes Lachen ertönte und jagte jedem Einzelnen eine ausbreitende Gänsehaut ein.

»Diesen Angriff scheint er noch nicht einmal bemerkt zu haben«, stellte Neptun ernüchtert fest, während Uranus mit der Faust auf den Boden schlug.

»So eine verdammte Scheiße!«, fluchte diese verzweifelt.

»Was ist denn mit euch los; wollt ihr etwa schon aufgeben?«, herrschte Fighter die Truppe an, deren Optimismus und Kampfgeist bereits ziemlich angeschlagen waren. »Wir werden niemals aufgeben, egal wie hoffnungslos es zunächst erscheint! Wir werden einen Weg finden! Ich werde nicht zulassen, dass dieser Mistkerl von Gott diese Welt zerstört oder meiner Familie und meinen Freunden etwas antut!« Fighter blickte nach dieser zuversichtlichen Ansage zum Feind empor. »Selbst, dass es sich dabei um Chaos, dem Gott der Dämonen handelt, ist mir sowas von scheißegal!«, rief sie entschlossen und sprang zu ihm hinauf.

»Fighter, warte auf uns!«, hörte er Stimmen seiner Freunde, die ihm hinterhersprangen.

Fighter grinste zufrieden, bevor sie wieder ernst in die roten Augen des Chaos‘ sah. »Sailor Star, strafe sie!«, brüllte sie laut und hielt ihm ihren Stern entgegen. Ein blauer Laserstrahl traf den Gegner mitten ins Gesicht, doch auch das schien ihm nichts auszumachen. Er lachte nur dreckig, schrie kurz auf und sofort wurden die Kriegerinnen zurück auf die Erde befördert.

Während Yuichiro und Takeru ihre Freundinnen von unten geschickt auffingen, hielten Maker und Healer ihre Partnerinnen fest umschlungen, um die Wucht des Aufpralls auf dem Boden für sie so gut es ging abzudämpfen. Auch Mamoru nahm die Wucht des Aufschlags auf sich, um Kakyuu zu beschützen.

»Prinz Endymion!«, rief Kakyuu halb verwundert, halb schockiert über seine Tat. »Geht es Euch gut?«, fragte sie besorgt, während sie sich schnell aufrappelte und besorgt zu ihm hinuntersah.

»Mir geht es gut; mach dir keine Sorgen um mich«, versicherte er ihr und schenkte ihr eini fürsorgliches warmes Lächeln. »Und dir ist nichts passiert?«

Die Prinzessin von Euphe schüttelte ihren Kopf und lächelte ihn verlegen an. »Nein, vielen Dank«, sagte sie kleinlaut und errötete dabei leicht.

»Ich glaube, ihr wisst gar nicht, mit wem ihr es zu tun habt. Ich bin das ultimative Böse. Ich bin der Herrscher, der Gott alles Bösen; das Chaos selbst in seiner mächtigsten Form! Um euch meine Macht mal zu demonstrieren, gebe ich euch eine kleine Kostprobe.« Das Grölen wurde immer ohrenbetäubender; Augenblicke später wurde jeder Einzelne von schwarzen Blitzen umzingelt, die sie wie mächtige Stromschläge durchzuckten. Die Spannung dahinter war so gigantisch, dass ihre pulsierenden Adern zu platzen drohten. Es fühlte sich so an, als würden sie bei lebendigem Leibe verbrennen …

Doch leider … war das nicht nur reine Einbildung.

Übereinstimmende Schmerzensschreie wichen aus den Kehlen der Kriegerinnen; der Schmerz war unerträglich. Und das sollte erst eine Kostprobe gewesen sein?

Es dauerte nicht lange, bis alle völlig entkräftet am Boden lagen und sich nicht mehr rühren konnten. Zwar versuchte jeder von ihnen immer wieder, aufzustehen, doch sie schafften es einfach nicht. Sie waren der Macht des Feindes schmerzlich unterlegen. Und das bereits jetzt schon.

Fighter krallte verzweifelt ihre Finger in die Erde, während sie bäuchlings auf dem Boden lag.

»Ich darf jetzt nicht aufgeben. Niemals. Ich darf nicht liegen bleiben. Ich habe ihr doch versprochen, dass wir alle heil wieder zurückkommen.« Mit aller Kraft kämpfte sie gegen ihre Müdigkeit an. Die Müdigkeit, die sie in den sicheren Tod reißen würde. Sie nahm all ihre Kraft zusammen und hievte sich hoch, bis sie mehr schlecht als recht auf den Beinen stand. Für den nächsten Angriff bereit sah sie den übermächtigen Feind an. Ihr Wille war so stark, dass an ihrer Stirn das Symbol des Fighter hell aufleuchtete. Doch immer wieder schlich sich plötzlich noch ein anderes Symbol hinein, das das Symbol des Fighter umkreiste. Ein silberfarbener Kreis …

»Oh, du kannst also noch tatsächlich stehen, was? Dein Kampfwille ist wirklich ungebrochen; ich bin beeindruckt.« Seine Tonlage triefte nur so vor Spott. »Zwar gefällt mir dein Kampfgeist, aber noch mehr würde es mir gefallen, so einen starken Willen zu brechen. Mal sehen, was sich da machen lässt. Ich denke, das wird am ehesten der Fall sein, wenn ich nacheinander jeden deiner Freunde vor deinen Augen umbringe.«

Fighter riss fassungslos ihre Augen auf. »Das wagst du nicht …«, murmelte sie aus zusammengebissenen Zähnen, und doch wusste sie ganz genau: Natürlich würde er es wagen. Denn vor ihr stand das Böse höchstpersönlich. Diesmal handelte es sich nämlich nicht um einen ursprünglich Guten, von dem das Böse Besitz ergriffen hatte und es galt, ihn davon zu befreien. Auch gab es in diesem Fall keine ranghöhere Gestalt, die der Drahtzieher des Ganzen war.

Dieses Mal hatten sie es mit der Quelle, dem Ursprung allen Übels zu tun. Ihn konnte man nicht retten oder aus den Fängen des Bösen befreien - ihn musste man vernichten. Denn wenn er erst einmal vernichtet war, so würde auch das Böse endlich aufhören zu existieren.

Das besagte Wesen schwang auch keine langen Reden mehr, sondern leistete seinen Worten gleich Folge und strahlte einen schwarzen Strahl ab. Direkt auf Uranus zu, die immer noch am Boden lag und ebenfalls, wie alle anderen, einen inneren Todeskampf führte.

»Haruka!«, kreischte Fighter aus vollem Halse, rannte direkt auf sie zu und dann geschah das Unglück: Durch den Versuch, Haruka das Leben zu retten, wurde sie von der schwarzen Attacke getroffen.

Alle Blicke der anderen Kriegerinnen waren voller Entsetzen auf die schwarzhaarige Kriegerin gerichtet, die mit leeren Augen leblos in sich zusammensackte und ihre ursprüngliche, männliche Gestalt annahm.

Das durfte nicht wahr sein …

»Seiya!«, schrie Uranus auf und durch den erschütternden Schock gelang es ihr sogar, aufzustehen. Sie setzte an, um zu ihrem besten Freund zu rennen und ihm zu Hilfe zu eilen, doch wurde dann am Handgelenk von jemandem festgehalten. »Was …?«, rief sie verärgert, drehte ihren Kopf nach hinten und sah in ernste blaue Augen. Mamoru. Sofort brannten in Uranus alle Sicherungen durch, ehe sie ihn aufgebracht zur Rede stellte. »Was soll das? Zeigst du uns erst jetzt dein wahres Gesicht, du verdammtes Arschloch? Warst du also doch von Anfang an gegen ihn!«

Mamoru schüttelte den Kopf mit geduldiger Miene. Es schien, als ob er mehr wusste als der Rest, doch die Sandblonde erkannte das in ihrer momentanen Verfassung nicht.

Venus nahm plötzliche Schritte hinter sich wahr, nahm all ihre Kraft zusammen und neigte ihren Kopf schwach in die Richtung, aus der sie hörte. Ihre Augen weiteten sich entgeistert. »Sailor Moon …«, brachte sie voller Bestürzung heraus; ihre Stimme war nicht mehr als ein heiseres Hauchen.

Geschockt sahen alle auf.

Sailor Moon stand auf der Bildfläche. Mit weit aufgerissenen Augen war ihr Blick an ihren Ehemann geheftet. Ihr Ehemann, der wie in ihrem Albtraum in seinem eigenen Blut lag und kein Lebenszeichen mehr von sich gab.

Im nächsten Moment sprach Healer den Satz aus, der endgültig jegliche Hoffnung im Keim erstickte: »Der Stern des Fighter … Er … ist erloschen.«

A New Ruler

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Venus nahm plötzliche Schritte hinter sich wahr und drehte ihren Kopf um. Ihre Augen weiteten sich entgeistert. »Sailor Moon …«, brachte sie voller Bestürzung heraus; ihre Stimme war nicht mehr als ein heiseres Hauchen.

Geschockt sahen alle auf.

Sailor Moon stand auf der Bildfläche. Mit weit aufgerissenen Augen war ihr Blick an ihren Ehemann geheftet. Ihr Ehemann, der wie in ihrem Albtraum in seinem eigenen Blut lag und kein Lebenszeichen mehr von sich gab.

Im nächsten Moment sprach Healer den Satz aus, der endgültig jegliche Hoffnung im Keim erstickte: »Der Stern des Fighter … Er … ist erloschen.«

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KAPITEL 26:

A NEW RULER

»Ein neuer Herrscher ist geboren!«
 

Das durfte nicht wahr sein. Das war alles ein ganz schrecklicher Traum. Es war einfach viel zu furchtbar, um real zu sein.

Nein.

Sailor Moon ließ sich auf die Knie fallen. Sie fühlte sich taub an, sodass sie den Schmerz, der durch die Schürfung an ihren Knien verursacht wurde, überhaupt nicht wahrnahm. Es war, als hätte sie all ihre Sinne verloren. Nicht nur ihre Sinne, sondern auch ihre Seele. Und ihr Herz. Als wären sie mit Seiya fortgegangen. Für immer.

Vorsichtig hob sie wie in Trance seinen leblosen Oberkörper hoch und bettete seinen Kopf auf ihrem Schoß. »Du hast mir doch versprochen, zu mir zurückzukehren«, sagte sie mit brüchiger Stimme; ihr leerer Blick immer noch auf sein Gesicht geheftet, der selbst im Tode nicht friedlich, aber dennoch immer noch wunderschön aussah. Seine Augen waren geschlossen; seine Miene wirkte gequält. Als ob er tatsächlich ein schlechtes Gewissen hatte, weil er sein Versprechen ihr gegenüber nicht gehalten hatte.

Mit einem Mal wurde ihr bewusst, was gerade tatsächlich geschehen war: Seiya hatte sie verlassen. Diesmal endgültig und unwiderruflich. Er hatte das Leben hinter sich gelassen. Sie für immer alleine zurückgelassen.

Es war alles genau wie in ihrem Albtraum. Sie hatte das Schlimmste befürchtet, doch er hatte ihr versichert, heil zurückzukommen.

»Du bist so ein … Mistkerl«, schimpfte sie kraftlos und schlang ihre Arme um ihn. Schlagartig flossen zahllose Tränen ihre Wangen hinab. Der Schmerz des Verlustes traf sie mit seiner ganzen, gnadenlosen Wucht. Ihr einziger Wunsch war nur noch … zu sterben. Sterben und ihm in den Himmel folgen. Denn dies schien ja offensichtlich der einzige Weg zu sein, um im Frieden für immer mit ihm zusammen und glücklich sein zu können.

Alle sahen diesem Bild betroffen zu. Mehr und mehr schwand auch bei ihnen jegliche Lebensfreude, denn Seiya hatte auch ihnen allen sehr viel bedeutet. Ein Freund, mit dem man über alles reden konnte; sowohl über ernste als auch über lustige Themen. Der immer gutgemeinte Ratschläge parat hatte und immer optimistisch nach vorne blickte. Ein Freund, der einen in jeder erdenklichen Situation Hoffnung machen konnte. Ein Freund, der einen wundervollen Humor hatte, jeden zum Lachen bringen konnte und der für jeden Spaß zu haben war.

Er war der beste Freund gewesen, den man sich wünschen konnte.

Usagi war so sehr in ihrer Trauer gefangen, dass sie nicht merkte, wie Mamoru in jedem Einzelnen neue Hoffnung aufkeimen ließ …

»Auch, wenn Fighters Licht erloschen ist: Es ist noch nicht vorbei! Wir müssen all unsere Energie aufbringen, die wir noch haben und auf ihn bündeln! Vertraut mir und macht schnell; wir haben keine Zeit mehr zu verlieren!«

Die Sailorkriegerinnen ließen keine Sekunde verstreichen, um seinen Worten Folge zu leisten und konzentrierten all ihre Macht auf den am Boden liegenden Krieger. Sie hatten auch gar keine andere Wahl, denn das würde ihre allerletzte Chance werden. Wenn das nicht funktionierte, würde das wirklich das Ende bedeuten.

Sie bündelten ihre Kräfte zu einem Strahl zusammen, der direkt auf Seiya zuflog. Dieser wurde augenblicklich in ein Licht getaucht, welches jegliche Farbe beinhaltete.

Sailor Moon wurde dadurch aus ihrem tiefen Kummer gerissen und schaute verwundert auf ihren Liebsten, der immer noch in ihren Armen lag. »Was …?«, fragte sie leise, als sich Stück für Stück der Glanz in ihren Augen wiederfand.

»Du musst deine ganze Macht einsetzen und sie auf ihn übertragen, Usagi; nur so können wir ihn retten!«, rief Merkur ihr hastig zu, worauf diese sofort reagierte und aus ihrer Trance erwachte.

»Seiya, bitte kehre zu mir zurück«, dachte sie und klammerte sich voller Hoffnung an diesen letzten Faden, ehe sie ihre Augen schloss und sämtliche Kraft auf ihn konzentrierte.

Mit einem Mal wurde Seiya vollends in gleißendes, silbernes Licht getaucht, sodass nur noch dieses strahlend helle Leuchten für einige Momente zu sehen war. Das Licht war so hell, dass jeder Anwesende Augen zukneifen musste, um eine mögliche Erblindung zu verhindern. Dieses Licht allein verursachte dem Dämonengott offensichtlich fürchterliche Schmerzen, denn er begann urplötzlich qualvoll aufzuschreien.

Als das Leuchten etwas nachließ, senkte Sailor Moon ihren Arm neugierig, um nach vorne zu sehen. Direkt vor ihr schwebte … Seiya. In seiner wahren Gestalt. Leichter Wind wirbelte um ihn herum und spielte elegant mit seinen langen, schwarzen Haaren. Er selbst wurde in silberfarbenes Licht gehüllt. Er sah unversehrt aus; jegliche Verletzung war verschwunden.

Wie neu geboren. Fast im wahrsten Sinne des Wortes.

Er trug eine dunkelblaue Rüstung mit einem silbernen Umhang und schwebte aufrecht einige Zentimeter über der Erde, während seine Augen noch geschlossen waren. An seiner Stirn leuchtete in einem kräftigen Dunkelblau der Stern des Fighter, der von einem hellen, weißen Kreis umrandet war. Dieser Kreis war nun klar und deutlich zu sehen.

»Seiya …?«, flüsterte die Mondprinzessin atemlos und musterte ihn misstrauisch von oben bis unten. Es war ohne Zweifel ihr Seiya, und doch … so anders. Es umgab ihn eine ganz andere Aura. Eine Aura, die mächtiger war als alles andere.

Der Wiederauferstandene sendete weiterhin helle Wellen aus, die jeden Verbündeten trafen und fast augenblicklich ihre Wunden heilten. Zusätzlich durchfuhr ihnen eine neuartige Energie. Sie fühlten sich stärker und mächtiger als jemals zuvor in ihrem Leben.

Pluto verstand schnell und teilte allen ihre Erkenntnis beeindruckt mit. »Er musste sterben. Fighters Stern musste für kurze Zeit erlöschen, damit ein neuer Stern geboren werden konnte. Damit der gigantische Stern, der schon immer in ihm geschlummert hatte, endlich auferstehen konnte. Und mit ihm der mächtigste Kristall auf diesem Universum: Der Platinkristall.«

Auch Mamoru betrachtete Seiya mit unverhohlener Faszination, obwohl er offensichtlich schon längst alles gewusst hatte. Und dieses Wissen gab er nun auch endlich preis. »Darf ich vorstellen: Vor uns steht der zukünftige Herrscher unseres Sonnensystems. Durch unsere vereinten Kräfte ist nun auch der größte und mächtigste Stern unseres Sonnensystems, die Sonne, zum Leben erweckt worden. Nun besitzt Seiya sowohl die Macht des Fighter als auch die grenzenlose Macht der Sonne, und damit auch die Macht aller Sterne unseres Sonnensystems. Durch mein Blut, welches in seinen Adern fließt, hat er nun auch die Kraft der Erde in sich. Im Gegensatz zu mir kann er als ursprünglicher Sailorkrieger ihre Energie vollständig aktivieren und auch kontrollieren.«

Maker fiel es plötzlich wie Schuppen von den Augen. »Der Orakelspruch! Ist er nun des Rätsels Lösung? Ist er derjenige, der den Schwarzen Gott besiegen wird?«

Mars sagte gedankenverloren noch einmal den Spruch auf, den sie inzwischen in- und auswendig konnte. »›In der Neumondnacht des zehnten Monats wird der Schwarze Gott unsere Welt betreten und sie in dunkle Finsternis tauchen. Die Welt wird untergehen und es wird eine neue Welt erschaffen werden, die geprägt ist von Dunkelheit und Boshaftigkeit.

Allein derjenige, der heller strahlt als der Sonnenaufgang, wird die Macht haben, alle Mächte zu bündeln und eine blitzschnelle Kugel erschaffen, mit dem er den Himmel durchstoßen kann.‹«

»Heller als der Sonnenaufgang … ist nur die Sonne selbst«, folgerte Merkur sofort.

»Und er wird die Macht haben, alle unsere Mächte zu bündeln und gemeinsam mit seiner Macht den Schwarzen Gott zu vernichten«, zog Healer den Schluss. Das war die Lösung.

Mit einem Mal öffnete Seiya seine Augen mit ausdrucksloser Miene, und beinahe augenblicklich kam eine explosionsartige Schockwelle, die von ihm ausging. Seine Augen leuchteten wie flüssiges Platin, während das Symbol an seiner Stirn, welches eine Kombination aus dem Fighter und der Sonne darstellte, noch intensiver zu glühen begann. Sein Blick traf direkt Sailor Moons.

Diese traute sich kaum, irgendein Wort zu sagen. Zwar war es unverkennbar ihr Seiya, der dort vor ihr stand, doch hatte er plötzlich solch eine autoritäre Präsenz, dass sie davon etwas abgeschreckt wurde. Es war größte Ehrfurcht und Respekt, was sie gerade empfand. Dadurch, dass seine Augen auch eine ganz andere Farbe hatten, kam er ihr zusätzlich noch ein wenig fremder vor, denn das waren nicht die Augen, die sie kannte.

Als sich endlich ein leises Lächeln auf seine Lippen schlich und er ihr die behandschuhte Hand hinhielt, fiel jegliche Anspannung von ihr. Tränen schossen in ihre Augen, als sie sich in seine Arme fallen ließ. »Endlich bist du wieder da!«, schluchzte sie überglücklich und ließ ihrer unendlichen Freude und Erleichterung über seine Rückkehr freien Lauf.

»Es ist ja gut. Rühr dich nicht vom Fleck; erst einmal müssen wir den Feind aus dem Weg schaffen. Und danach habe ich noch ein kleines Hühnchen mit dir zu rupfen.« Seiyas tiefe Stimme hallte laut aus jeder Richtung wider. Die letzte Aussage bewies endgültig, dass er immer noch Seiya war.

Sailor Moon biss sich leicht auf die Unterlippe. Bestimmt würde er noch mit ihr schimpfen, weil sie seinen Wunsch nicht befolgt hatte und doch hier aufgetaucht war. Aber was sollte es: Sie würde alles über sich ergehen lassen, solange er am Leben und bei ihr war. Solange er nicht von ihrer Seite wich, würde sie alles ertragen können. Absolut alles.

Schützend stellte sich Seiya vor seiner Liebsten und streckte mit einer unglaublichen Anmut seinen rechten Arm nach vorne. »Schickt mir bitte all eure neue Energie«, bat er bestimmt an die restlichen Kriegerinnen gewandt, die sich dem Befehl sofort beugten. Über seiner ausgestreckten Handfläche formte sich die weiße Klinge eines wundersamen Schwertes, die von einem dunkelblauen Schleier durchzogen wurde. Die Planeten Uranus, Neptun, Pluto und Saturn sowie auch die neuen Planeten, der blaue Merkur, die orangene Venus, der rote Mars und der grüne Jupiter trafen auf das imaginäre Schwert Seiyas, das die gesandten Mächte gänzlich absorbierte und dadurch immer weiter wuchs.

Die Quelle des Bösen hatte sich seit Seiyas Wiederauferstehung nicht rühren können, da ihn allein seine Energiestrahlen erstarren lassen hatten, sodass er sich nicht mehr bewegen konnte. Er konnte nur stumm zusehen, wie die rebellischen Feinde seinen Untergang vorbereiten.

Das Schwert war bereits überdimensional groß, jedoch noch nicht vollständig. Und Seiya wusste ganz genau, was noch fehlte. Er drehte seinen Kopf leicht nach hinten und sah in Sailor Moons Gesicht, die keine Anstalten machte, etwas zu unternehmen.

»Schätzchen?«, fragte er sie mit einem Anflug von Unsicherheit. »Ich wollte dich eigentlich nicht kämpfen lassen und ich gebe es wirklich ungerne zu, doch … ich benötige auch deine Kräfte. Nur mit dir können wir die ultimative Klinge erschaffen, die scharf genug sein wird, um diese Kreatur endgültig zu vernichten.«

»Ich … kann nicht«, brachte sie nach gefühlten Minuten des Schweigens endlich heraus und blickte zu Boden.

»Was soll das heißen?«, warf Mars entgeistert ein.

»Ich kann nicht. Gibt es denn keinen anderen Weg außer ihn zu vernichten? In jedem von uns steckt doch das Gute; selbst in ihm.« Sie deutete auf die monströse Kreatur, indem sie den Kopf hob. »Bisher haben wir es doch immer geschafft. Wir haben nie jemanden wirklich umbringen müssen. Wir haben immer einen anderen, friedlichen und gewaltlosen Weg gefunden: Der Weg der Heilung oder Läuterung.«

»Usagi«, sprach Seiya in einer so ruhigen Stimme, dass sie bereits wieder beinahe bedrohlich klang. »Du weißt anscheinend immer noch nicht, mit wem wir es zu tun haben und bist dir der Gefahr nicht bewusst. Der Feind ist diesmal keine ehemalige Königin, die von negativen Gefühlen beeinflusst zur dunklen Seite gewechselt hat oder die stärkste Sailorkriegerin, von der das Chaos Besitz ergriffen hat, wo es immer gegolten hat, sie davon zu befreien.

Der, der gerade über uns schwebt, ist das reine Chaos selbst, das nun durch diese Gestalt verkörpert wird. Er ist das Böse. Er ist der Gott des Bösen. Von ihm geht alles aus; ohne ihn wird es auch das Böse nicht mehr geben. Ihn müssen wir vernichten; es gibt keinen anderen Weg, wenn wir langanhaltenden Frieden herbeisehnen. Leider führt kein Weg daran vorbei.« Trotz seines geduldigen Ton hörte man, wie er am Ende doch immer drängender wurde, da der Dämonengott nicht ewig in der Versteinerung verharren würde. »Und jetzt bitte ich dich, mir zu helfen, ihn zu vernichten, bevor er uns und unsere Welt vernichtet. Wir haben keine andere Wahl. Hör bitte auf mich. Wenigstens dieses eine Mal.«

Seiya sagte dies mit so einer Autorität und Überzeugung, dass Sailor Moon nicht anders konnte, als zuzustimmen. Sie schloss ihre Augen und sofort umgab sie ein helles, silbernes Licht. Als das Licht verblasste, stand nun Prinzessin Serenity auf der Bildfläche. Entschlossen stellte sie sich neben Seiya und streckte ihre Hand neben seiner aus; setzte ihre gesamte Macht des Mondes ein. Dadurch wurde das Schwert noch ein gewaltiges Stück größer und damit vollkommen.

»Macht aller Mächte, vernichte das Böse, damit auf unserer Welt endlich wieder Frieden herrscht!«, rief Seiya, schrie laut auf, hob das Energieschwert mit der rechten Hand hoch und steuerte mit einer kräftigen Armbewegung direkt auf den Dämonenherrscher zu.

Es war ein ohrenbetäubender Knall zu hören, als die leuchtende Klinge den Feind durchtrennte, kombiniert mit einem ohrenzerreißenden Schrei, der bis ins Knochenmark ging und das Trommelfell aller beinahe zerplatzen ließ. Es folgte eine riesige Explosion, während der Himmel sich dabei wieder von seiner hellsten Seite zeigte. Jegliche Dunkelheit schien er hinter sich zu lassen, während von der Explosion nur noch wunderschöner Diamantenstaub übrig blieb, der sanft auf den Boden herunterregnete.

»Es ist vorbei, Freunde; wir haben es geschafft«, kündete Seiya mit einem Lächeln an, ehe diese vor Freude und Erleichterung laut aufatmeten.

Liebevoll sah er zu seiner Frau, die Mondprinzessin, hinab, während er sie sanft in seine Arme zog.

Serenity blickte in die Augen ihres Ehemannes. Es war merkwürdig, denn statt in ein tiefes Saphirblau zu sehen, schimmerten sie nach wie vor wie flüssiges Silber. Wie ein kleines Mädchen begann sie, sich zu rechtfertigen. »Verzeih mir bitte, dass ich nicht auf dich gehört habe. Aber ich konnte euch einfach nicht im Stich lassen. Und am Ende hast du mich ja doch gebraucht!«

Ein entspanntes Lachen kam aus Seiyas Kehle. »Etwas Anderes habe ich von dir auch gar nicht erwartet, denn du tust ja nie das, was man dir sagt«, meinte er selig lächelnd und strich ihr sanft über den Kopf. »Du bist eben meine starrsinnige, sturköpfige und aufsässige Ehefrau. Einige der vielen Eigenschaften, die ich so sehr an dir liebe, Schätzchen.«

Time After Time


 

Kapitel 27:

TIME AFTER TIME

Zukunftspläne


 

****Rückblick****

Serenity blickte in die Augen ihres Ehemannes. Es war merkwürdig, denn statt in ein tiefes Saphirblau zu sehen, schimmerten sie nach wie vor wie flüssiges Silber.

„Verzeih mir bitte, dass ich nicht auf dich gehört habe. Aber ich konnte euch einfach nicht im Stich lassen. Und am Ende hast du mich ja doch gebraucht!“, versuchte sie sich gleich trotzig zu rechtfertigen.
 

Ein entspanntes Lachen kam aus Seiyas Kehle. „Etwas Anderes habe ich von dir auch gar nicht erwartet. Du tust ja nie das, was man dir sagt.“, meinte er lächelnd und strich ihr sanft über den Kopf. „Du bist eben meine starrsinnige, sturköpfige und aufsässige Ehefrau. Einige der vielen Eigenschaften, die ich so sehr an dir liebe, Schätzchen.“

****Rückblick****
 

https://www.youtube.com/watch?v=GYdb7ircjEo („Time After Time“ by Mai Kuraki)
 

Durch Seiyas Auferstehung als neuer Herrscher über die Milchstraße wurde nun ein großer Meilenstein für die neue Zukunft gelegt. Immer mehr schien nun durch, wie die bisher unbekannte Zukunft aussehen könnte.
 


 

If I had been able to meet you

I wouldn't have let go of you ever again

The hanamidou

Tells of the end of spring

One petal from this misty flower...
 


 

Es dauerte nicht lange, bis sich Mamoru und Kakyuu zu ihrer Liebe bekannten und somit nun jeder Beteiligte sein Glück gefunden hatte. Mamoru entschied sich, zu Kakyuu nach Euphe zu gehen und gemeinsam mit ihr über deren Galaxie zu herrschen, während Seiya und Usagi Herrscher über ihr Sonnensystem werden würden.
 

And an old song floats back

Gently, even now, into my heart
 

Time after time

The miracle of meeting you

In a city where the wind whispered through

We walked a path through the hills hand in hand

And made an unforgettable promise
 


 

Seiya und Usagi machten Takeru und Yuuichiro mit Hilfe ihrer Kristalle unsterblich, sodass sie nun auch für immer mit ihren Partnerinnen zusammen sein konnten. Denn bis Crystal Tokyo entstehen würde und sie jeden Menschen ewige Jugend schenken würden, würde das noch viele Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte dauern.

Und bis dahin konnten sie wie ganz normale Menschen leben ohne große Verpflichtungen. Da das Böse nun besiegt war, war auch der Frieden für die Ewigkeit garantiert. Sie konnten ihren eigenen Träumen nachgehen.
 

Mamoru, der damals Seiya zum Bleiben bewegten konnte, als dieser Usagi verlassen wollte, hatte definitiv Recht gehabt mit seiner Aussage: ‚Eine schönere und glücklichere Zukunft gibt es nicht.‘
 


 

I can hear your voice in the wind

The thin ice freezes back over

Long ago memories

Not knowing to be afraid of hurt, I swore

That someday, we'd meet again
 


 

Makoto hatte ihr Studium in der Hauswirtschaft so gut absolviert, dass sie sich gleich dazu entschlossen hatte, ein eigenes Restaurant zu gründen. Ihre exzellenten Kochkünste sprachen sich in der Stadt schnell herum und so lief auch ihr Geschäft bestens.

Takeru schloss auch sein Studium an der Harvard erfolgreich ab und kehrte zurück nach Japan, um endlich seine Verlobte Makoto zu heiraten. Danach trat er in die Fußstapfen seines Vaters und leitete gemeinsam mit ihm die Firma, wo er sich richtig gut schlug.
 


 

Here, in a season of pale crimson

With smiles on our faces
 

Time after time

Alone in the city of whirling blossoms

Can't return to when things were fine

In this very same place, just like on that day

With my face strewn with tears, I waited for you
 


 

Bei Rei und Yuuichiro läuteten ebenfalls schnell die Hochzeitsglocken. Für sie stand ihre Zukunft auch bereits fest: Sie würden den Tempel gemeinsam übernehmen und führen.

Doch da Rei auch leidenschaftlich gerne sang, aber nicht wie ihre Freundinnen unbedingt im Rampenlicht stehen wollte, entschloss sie sich dazu, in diversen Filmen ihre Singstimme auszuleihen. Dabei bevorzugte sie vor allem traditionelle Lieder, und so wurde auch ihre außergewöhnliche Stimme schnell landesweit bekannt.

Auch die vier Kinder ließen nicht lange auf sich warten, da beide sehr häusliche Familienmenschen waren.
 


 

Those petals fly in the whirling wind

As if stroking the water's surface

In my anguish, I treasure each and every one ...
 


 

Taiki und Ami hatten ihr Studium an der Harvard, wie es zu erwarten war, mit Bestnoten abgeschlossen und waren nach Japan zurückgekehrt. Kurze Zeit später wurde geheiratet, sodass sie einige Zeit später als Ehepaar gemeinsam ein Krankenhaus zu eröffnen. Das Krankenhaus erlangte schnell einen äußerst guten Ruf und wurde auch das beliebteste Krankenhaus Japans.

Sie wurden beide angesehene Oberärzte und lebten so ihren lang ersehnten Traum.
 


 

Everyone says that they're lonely

That they have to keep searching

For someone

But all they end up chasing after

Are the fleeting and fragile
 


 

Minako wurde zum Allroundtalent Japans. Es gab keinen Bereich, wo sie noch nicht hineingeschnuppert hatte: Sie versuchte sich mit Bravour als Schauspielerin, Musicaldarstellerin, Moderatorin und nicht zuletzt natürlich als Sängerin. Sie lebte ihren Traum im Ruhm, und das Wichtigste hatte sie auch: Den richtigen Mann an ihrer Seite.

Denn nach Jahren hatte auch er es endlich geschafft, ihr einen Heiratsantrag zu machen, was ihr Glück endgültig perfekt machte.

Und Yaten – auch er war kein ungeschriebenes Blatt mehr im Showbusiness. Da er bereits berühmt war, fiel es ihm nicht schwer, schnell wieder aufzusteigen; diesmal mit seiner wahren Leidenschaft: Der Fotografie. Er wurde Starfotograf und stellte hin und wieder auch ganze Galerien auf.
 


 

Time after time

If I could have met you in the city of changing hues

I wouldn't need any more promises

More than anyone else

You are so easy to hurt

I want to be with you--this time, forever
 


 

Und Seiya und Usagi ... Sie genossen ihr Eheleben in vollen Zügen und warteten geduldig auf ihre Zwillinge. Während sich Usagi erst einmal zur Ruhe setzte, arbeitete Seiya weiterhin gelegentlich an seiner Karriere, indem er unter anderem auch weiter studierte, ließ sich jedoch genügend Zeit für seine Ehefrau und bald noch mehr für seine neue, kleine Familie.

Was noch vor einigen Jahren unvorstellbar für sie war, entpuppte sich heute als das Schönste, was es auf Erden gab: Ihre Liebe in einer bisher völlig unbekannten Zukunft, die sich glücklicher und harmonischer herausstellte, als sie in ihren prunkvollsten Träumen je zu träumen gewagt hatten.

Und sie waren sich bewusst: Das beste und schönste Erlebnis würde stets noch vor ihnen liegen, denn dies war die Ewigkeit selbst ...

Always ...


 

Epilog:

ALWAYS

Bis in die Ewigkeit


 


 

http://www.youtube.com/watch?v=t6IpWw9pd7E („Always“ by Mai Kuraki)
 

„Papa!“, rief ein kleines Mädchen, die aus einer Villa auf einen jungen Mann zulief, der gerade aus seinem Auto, einem weißen Audi R8, stieg. Mit einem warmen Lächeln nahm er seine Sonnenbrille ab, sodass saphirblaue Augen zu dem Mädchen hinab blickten.

Er hatte sich im Laufe der Zeit zu einem reifen Mann entwickelt, der gutaussehender und männlicher aussah als jemals zuvor.

Er kniete sich hinunter und empfing seine kleine Tochter mit offenen Armen.
 


 

Always give my love, always give my love to you

Always give my love, always give my love to you
 


 

Das Mädchen war um die vier Jahre alt, hatte rosafarbige dichte Haare, die unter dem Licht der warmen Nachmittagssonne noch mehr glänzten. Sie trug ihre Haare zu zwei flauschigen Zöpfen gebunden und sah einfach unglaublich niedlich aus. Sie war ein äußerst hübsches Mädchen. Ihr schmales Gesicht war ganz rund, da sie ihre Bäckchen aufgeblasen hatte. Trotz der Freude, ihren Vater nach einem langen Tag endlich wiederzusehen, sah sie nicht gänzlich zufrieden aus.
 

Don’t you think so?! From now on let’s do

Isn’t it great?! What we can

The way we feel like it

I had nothing before you, but when I close my eyes and think

There’s a place where we can live together
 


 

„Na hallo meine kleine Prinzessin.“, begrüßte Seiya Chibiusa sanft, als sie endlich in seinen Armen angekommen war und schlang liebevoll seine Arme um sie. „Was ist denn los? Du siehst verärgert aus.“, fragte er fürsorglich nach, konnte sich aber schon denken, was der Grund dafür war.
 

„Seiji hat mich wieder geärgert, Papa. Er hat mir eine fette Spinne ganz plötzlich so vor das Gesicht gehalten; ich habe mich sooo zu Tode erschreckt!“, erstattete Chibiusa ihrem Vater sofort Bericht über die Untaten ihres bösen Zwillingsbruders.
 

Seiya seufzte leise. Mal wieder hatte er mit seiner Vermutung richtig gelegen. Es war ja auch jeden Tag das Gleiche mit den beiden.
 


 

There’ll always be love in my heart, I’ve gotten up my courage

So, saying something’s impossible

No, that’s not like me

Yes, the wind has changed, let’s set out now
 


 

Ein kleiner Junge rannte nun ebenfalls aus der Villa, um seinen Vater zu begrüßen. Man konnte auf dem ersten Blick erkennen, dass es sich dabei um Seiyas direkten Nachfahren handelte, denn er glich ihm wie ein Ei dem anderen. Nur trug er kurze, schwarze Haare.

Ziemlich viel hatte er von ihm geerbt: Sowohl sein Aussehen als auch die Leidenschaft, andere zu ärgern und insbesondere seine arme Schwester langsam aber sicher in den Wahnsinn zu treiben. Er war jetzt schon ein kleiner Frechdachs.

Kurz gesagt: Er war Seiyas Sohn.
 


 

„Seiji; hattest du mal wieder nichts Besseres zu tun gehabt, als deine kleine Schwester zu ärgern?“, fragte Seiya ihn mit einem Anflug von scharfem Tadel.
 

Sich keiner Schuld bewusst verschränkte Seiji gelassen seine Hände hinter dem Kopf. „Ich wollte ihr doch nur die Spinne zeigen, die ich gefangen habe. Ist doch nicht mein Problem, wenn sie sich da gleich so erschreckt und solche Angst vor harmlosen Spinnen hat.“, versuchte sich der kleine Junge zu verteidigen.
 


 

Is it a dream?! I won’t give up

Don’t you think so?! Until the end

Nobody notices the beginning

But I know we’ll reach our destination

Because you have hope in your heart

It’s in the hard times that our wishes will come true
 


 

Unbeeindruckt sah Seiya in die Augen seines kleinen Sohnes. In seine Augen. Da dieser genauso tickte wie er selbst, durchschaute er natürlich sofort, was dessen wahre Absichten gewesen waren. Und er versuchte nun sich genauso herauszureden, wie er selbst es getan hätte.

„Gib zu: Du wolltest sie doch mit Absicht erschrecken, weil du genau weißt, dass sie Angst vor Spinnen hat. Ich bin dein Vater; mir brauchst du nichts vorzumachen, du kleiner Unruhestifter.“, predigte Seiya ihn mit missbilligender Miene.
 


 

I’ll always believe, keep gazing at you

So finding that hard

No, that’s not like me

Yes, in an instant you’ve become your uture self
 


 

„Jetzt sei doch nicht so streng zu ihm.”, ertönte eine weibliche Stimme aus dem Hausinneren, deren Besitzerin nun ebenfalls hinaustrat.

Usagi war in den letzten Jahren noch schöner geworden und blütete durch die Ehe mit Seiya und dem neuen Familienglück wahrhaftig auf.

Ihre Gesichtszüge waren nun reifer, weicher und fließender; aus ihr war eine wunderschöne Frau geworden. Ihre langen, blonden Haare trug sie nun zu einer schlichten, aber eleganten Hochsteckfrisur, da sich dies im Familienalltag als deutlich praktischer erwies als ihre herkömmliche Frisur.

Sie legte ihren Kopf schief und fuhr fort, ihren Sohn in Schutz zu nehmen: „Gegen eine kleine Neckerei ist doch nichts dabei; da brauchst du wirklich nicht alles deinem Vater zu petzen und alles zu überdramatisieren. Du willst doch nur so viel Aufmerksamkeit wie möglich von deinem Vater, du kleine Dramaqueen.“
 

Seiya lachte leise, erhob sich und ging gemeinsam mit Chibiusa auf Seiji und Usagi zu. „So wie es aussieht, seid ihr beide nicht vollkommen unschuldig.“, zog er den Schluss und sah zu ihren Zwillingen. „Geht noch ein bisschen spielen; ich helfe eurer Mama noch in der Küche. Wir rufen euch dann, wenn das Essen fertig ist. Und seid ja brav!“
 

Die Kinder nickten eifrig, machten kehrt und rannten in den großen Garten.
 


 

Sometimes you win, sometimes you lose

It doesn't matter

You make mistakes, but for a reason

There's a chance to be won

God bless you for being yourself

Sometimes life is so beautiful, yeah
 


 

„Hallo erstmal, Schätzchen.“, begrüßte Seiya seine Ehefrau grinsend und gab ihr eine sanften Kuss auf die Lippen. „Na, wie geht es unserer Jüngsten?”, fragte er lächelnd und legte zärtlich seine Hand auf ihren Bauch, der bereits eine kleine Wölbung aufwies.
 

Usagi erwiderte sein Lächeln schmunzelnd. „Ihr geht es gut. Nur ist sie schon ziemlich ungeduldig. Sie kann es kaum erwarten, endlich aktiv zu unserer verrückten Familie dazuzugehören.“, meinte sie mit einem heiteren Lachen.
 

„Tja, bei uns wird es eben nie langweilig.“, kommentierte Seiya ihren Alltag und sah sie glücklich an. „Ich liebe dich und ich bin überglücklich, dieses Leben mit dir führen zu dürfen.“, offenbarte er mit warmer Stimme.
 

„Und ich erst.“, stimmte Usagi zu und schlang ihre Arme zärtlich um seinen Hals. Tief sahen sie sich in die Augen. Leise fügte sie noch hinzu: „Für immer ...“
 


 

Always give my love, always give my love to you

Always give my love


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das war der recht ruhige, sehr kurze und unspektakuläre Startschuss in den finalen Teil meiner „Sailor Moon“-Trilogie :-) Ich hoffe, es hat euch wenigstens etwas zugesagt, auch wenn wirklich nicht viel passiert ist und ich auch selbst nicht sooo mit diesem Anfang zufrieden bin, mir aber leider auch nichts Besseres eingefallen ist >__<
Na ja, nun seid ihr dran :-) Ich bin wirklich schon sehr gespannt, wer von meinen „alten Hasen“ wieder dabei ist und auch, ob vielleicht sogar noch neue Gesichter dazustoßen - absolut jeder ist willkommen hier! ^___^

Ganz liebe Grüße und eine schöne Woche euch! :-D
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Juhu, das erste Kapitel ist fertig :-D
Es ging erstaunlich schnell von der Hand und irgendwie habe ich auch das Gefühl, mich bremsen zu müssen, weil ich alles viel zu schnell und schlimmstenfalls auch noch oberflächlich geschrieben hätte (was wohl auch daran liegt, dass ich zurzeit eher Feuer und Flamme für Conan bin >.<) Oo
Oh man, da ich gerade ja in so einer schlimmen „Detektiv Conan“-Phase stecke (ungefähr Juni 2013 hat es wieder angefangen nach jahrelanger Pause, und hält bis heute an xD), habe ich sogar ein Zitat davon beziehungsweise von Sherlock Holmes benutzt:
„Wenn ich Sie zum Nutzen der Allgemeinheit mit Sicherheit auslöschen könnte, würde ich dafür mit Freude den Tod begrüßen.“ (Sherlock zu Moriarty an den Wasserfällen);
Diesen Spruch habe ich zum Teil zitiert, weil ich den Spruch total toll finde *_*
Vor allem auf Bezug zum Film (das war der 6. Film, die Conan-Fans unter euch wissen sicher, was ich meine^^), wie sich Ran auf dem fahrenden Zug daran erinnert, wie Shinichi ihr davon erzählt hat - sein zärtlicher Gesichtsausdruck war sooo zum Verlieben süß <3 Und was danach passiert ist ... *Gänsehaut* >///< <3
Okay, das ist jetzt etwas fehl am Platz ... xD

Ich hoffe, euch hat auch das Kapitel selbst gut gefallen und ich habe euch wenigstens etwas unterhalten können :-D Ist zwar wieder arg kurz geraten; aber ich habe euch ja schon gewarnt, dass die Kapitel sicher nicht so lang werden wie bei „Growing Rose Of Love“ >__< Ich hoffe, es stört euch nicht allzu sehr!
Hoffentlich sehen wir uns im nächsten Kapitel wieder :-D

Ganz liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Nun ist auch das zweite Kapitel beendet ^_^

Hier kamen erstmals die anderen mal vor; damit auch mal so am Rande leicht durchscheinen kann, wie sie sich denn das letzte Jahr verändert oder eben nicht verändert haben :-D

Es ging mal wieder etwas lustiger zu und ich hoffe; es hat euch gut unterhalten können :-D
Ab dem nächsten Kapitel kommt dann der Stein erst so richtig ins Rollen :-)

Was mir noch aufgefallen ist: In diesem Teil ging es auch im zweiten Kapitel um das Aufklärungsthema; denn in „Growing Rose Of Love“ wurde ebenfalls im zweiten Kapitel dieses Thema behandelt - welch ein Zufall :-D

Und ja, Taiki und Ami werden bald wieder da sein - dass sie Mai haben, war schon von Anfang an geplant gewesen, und auch, dass die beiden wieder mal Japan besuchen; aber es ist echt ein riesengroßer, glücklicher Zufall, dass da auch die Semesterferien in Amerika beginnen; also hab ich da echt Schwein gehabt xDD

Ganz liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soo! ^_^

Ja, wie ich ja vorhergesagt habe, ging hier der Stein der Handlung nun eindeutig ins Rollen :-) Ich hoffe sehr, dass das jetzt nicht irgendwie zu plötzlich kam @_@ Vielleicht kommt mir das auch so vor, weil es solche derartigen Szenen ja in den Vorgängern überhaupt nicht gegeben hat, und deswegen finde ich das jetzt hier etwas komisch ... Ich hoffe aber, das ist jetzt nicht allzu absurd, dass es die gesamte Qualität dieser Fanfic herunterdrückt >__< xD

Da die Kapitel hier deutlich kürzer ausfallen; bin ich erfreulicherweise auch richtig schnell vorangekommen :-D Habe Ende Mai 2013 angefangen und bin Anfang Juli fertiggeworden ^_^ Natürlich meine ich damit nur die Rohversion, die ich so natürlich niemals hochladen könnte; Korrekturlesen ist bei mir Pflicht, bevor ich euch ein Kapitel präsentiere :-)
Bin ja gespannt, wann dieses Kapitel dann hochgeladen wird; so grob berechnet werde ich dieses Kapitel erst im Januar 2014 hochladen O.O Mal gucken, ob sich das bewahrheitet; nicht dass es sich doch verschiebt; denn eher kommt das Kapitel garantiert nicht (jetzt, wo ich gerade diesen Text schreibe, ist gerade der 13. Juli 2013; und bei „Growing Rose Of Love“ habe ich gerade mal 66 Kapitel hochgeladen xDDD) :-)
Nachtrag vom 31. Januar 2014: Nun hat es sich doch tatsächlich verschoben ... Frühestens Februar 2014 wird es bereits sein, wenn ihr diese Zeilen hier zu lesen bekommt :-D xD

Und ich weiß nicht ... Merkt man hier sehr deutlich, dass ich zurzeit total im „Detektiv Conan“-Fieber bin? xDDD Also ich muss zugeben, dass ich schon an Shinichi gedacht habe, als ich Seiyas Vermutungen ein wenig geschildert habe^^‘
Ich finde die beiden in gewisser Weise sogar schon ein bisschen ähnlich von der Art her (extrem selbstbewusst und von sich selbst überzeugt wäre zum Beispiel eine Gemeinsamkeit xD Abgesehen von dem unglaublich guten Aussehen und dem tollen Humor <3 Und nicht zuletzt: Die wunderschönen Augen! *__*); vor allem sind die beiden sooo schnuckelig und meine zwei absoluten Lieblinge, was die Anime-Männer betrifft *__* Für die beiden werde ich mein ganzes Leben lang schwärmen <3

Bis zum nächsten Mal! ^_^
Ganz liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Bitte nicht hauen ^___^‘
Ich habe ja schon vorhergesagt, dass diese Fanfic im Gegensatz zu ihren Vorgängern schon ziemlich düster ausfallen wird und ja ... Das war auch nun das erste richtig düstere Kapitel, wo unser aller Liebling Seiya richtig in den sauren Apfel beißen musste >.<

Ich hoffe, ihr seid beim nächsten Mal wieder mit dabei :-D
Lasst es euch gut gehen :-)

Ganz liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war’s! :-D

Was soll ich sagen ... Hmm ...
Zuerst mal zu etwas Unwichtigem (eigenartige Reihenfolge, ich weiß xD):
Warum ausgerechnet der ‚Big Ben‘ ... Ganz einfach: Ich bin ja immer noch in dieser „Detektiv Conan“-Phase und hab mich da inspirieren lassen durch die London-Folgen, hihi :-D Und da Minako früher auch in London gelebt hat, hat es gut gepasst; wobei das jetzt auch eher nebensächlich ist in Anbetracht dessen, was mit Seiya passiert ist >.< Wollte ich auch nur ganz kurz am Rande erwähnt haben xD Ich hoffe, dass kam jetzt nicht total komisch, unpassend und gewaltsam hineingequetscht rüber ... o.o

Ja, die Sache mit den Blutgruppen - darüber habe ich mich ja schon vor Monaten (wenn nicht Jahren, schließlich ist die Idee doch schon so alt O.O) informiert, als mir die Idee gekommen ist :-)
Habe auch darauf geachtet, die Blutgruppen zu übernehmen, die sie alle auch im Original haben - nur mit den jeweiligen Rhesusfaktoren habe ich herumgespielt (da das auch beim Original nicht angegeben ist, habe ich mich der Autorenfreiheit bedient^^), sodass es passt beziehungsweise eben nicht passt (für Seiya) xD Wikipedia sei Dank, da steht alles ganz ausführlich und leicht verständlich drin, wer wem spenden kann und so weiter :-) Ist ein äußerst interessantes Thema in meinen Augen ^_^

Und falls es euch komisch vorkam, dass alle genauestens über ihre Blutgruppe Bescheid wussten; dafür habe ich auch eine plausible Erklärung (falls ihr es nicht eh schon wisst^^): In Japan spielt ja die Blutgruppe auch eine große Rolle und hat dort einen ähnlichen Stellenwert wie bei uns das Sternzeichen :-) Deswegen gehen wir jetzt einfach mal davon aus, dass sie alle ihre Blutgruppen genau kennen ^_^
Kennt ihr denn eure? Ich kenne meine nämlich leider nicht, es würde mich aber schon brennend interessieren :-D Aber allerspätestens, wenn ich schwanger bin (liegt noch in weiter Zukunft, hoffe ich xD), werde ich es ja erfahren ^_^ Blutspenden würde ich zwar schon gern, aber mich graut es so vor der Nadel; und mein Kreislauf ist auch nicht der stabilste; ein halber Liter ist schon viel ... >_______< Aber ausschließen möchte ich es auch nicht, dass ich es nicht doch irgendwann mal wage; schließlich ist es für einen guten Zweck :-)

Und ja, wie wird nun alles ausgehen? Wird Mamoru wieder Retter in der Not sein? Wird Seiya es schaffen?
Das wird wohl im nächsten Kapitel gelüftet - hoffentlich seid ihr da auch wieder dabei :-D

Liebe Grüße
Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, jetzt haben Taiki und Yaten nachträglich noch einen etwas größeren Part bekommen - ich hoffe, ihr freut euch darüber! :-) Im Nachhinein bin ich froh, dass mir das noch eingefallen ist - schließlich liegt ihr ‚Bruder‘ im Koma ... Das muss die beiden ja ganz besonders mitnehmen :-/ Außerdem kommen die in dieser Fanfic eh so kurz, kam mir also sehr gelegen :-)

Ich hoffe, euch hat dieses Kapitel gefallen und ich würde mich wie immer freuen, wenn ihr mir eure Meinung da lassen würdet! :-)

Ganz liebe Grüße
Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das war das siebte Kapitel :-)
Ich habe es noch nachträglich hinzugefügt, nachdem ich schon seit Monaten mit der gesamten Fanfic fertig war (ich wollte dann doch noch die anderen ihren Auftritt geben und sie nicht komplett außen vor lassen, sonst wären sie echt ziemlich kurz gekommen, was ja schade gewesen wäre ;-)); ich hoffe also, dass der Zusammenhang vorne und hinten noch passt und das nicht zu gezwungenermaßen hineingequetscht rüberkommt :-)
Ich persönlich bin froh, dass mir diese Kapitel noch eingefallen sind :-)

Bin auf eure Meinung gespannt und hoffe, wir lesen uns sehr bald wieder :-D

Viele Grüße
Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooo, das war der zweite, dramatische Höhepunkt dieser Fanfic :-D
Ich hoffe sehr, dass euch die Handlung auch spannend genug ist - momentan habe ich ja das Problem, dass ich in dieser Fanfic irgendwie alles herunterschreibe, nur, um fertig zu werden, hab ich zumindest das Gefühl :-/ Da diese Fanfic aber viel mehr verdient hat als schnell geschrieben zu werden, geb ich natürlich weiterhin mein Bestes; die Fanfic plane ich schließlich schon sooo lange und sollte ein perfekter Abschluss zu ihren Vorgängern darstellen ^^‘ Ich hoffe, es gelingt mir auch, auch wenn es bisher so wie eine Aneinanderreihung verschiedener Ereignisse ist >___< Auf der anderen Seite möchte ich das auch nicht so ewig hinauszögern wie bei „Growing Rose Of Love“ und schon beim Punkt bleiben ... Da die richtige Balance zu finden ist echt nicht einfach^^‘
Ich habe ja nun die gesamte Fanfic auch überarbeitet und gebe mir Mühe, dass ich euch wirklich nur Zumutbares zum Lesen gebe :D

Mich würde eure Meinung diesbezüglich natürlich noch brennender interessieren :-)
Die einen oder anderen hatten ja schon die Vermutung gehabt … Wie gefällt euch die Wendung? Langweilig? Oder eher spannungsfördernd? :D

Wir lesen uns dann wieder in zwei Wochen, meine Lieben ^_^

Liebe Grüße
Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Da bin ich wieder :-D

So, das war nun das neunte Kapitel ... Ich weiß gar nicht, was ich groß dazu sagen soll^^‘
Deswegen halte ich mich zur Abwechslung mal kurz und gebe das Wort gleich an euch weiter :-D

Liebe Grüße
Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooo!!! :-)

Ich hoffe, euch war dieses Kapitel nicht allzu langatmig ... :-) Zwar sollte hier noch mehr passieren, aber da ich ja eh das Gefühl habe, dass in dieser Fanfic alles zu schnell geht und sie nur eine strikte Aneinanderreihung von Highlights darstellt, fand ich ein eher ruhigeres Kapitel ganz passend - wobei es ja sowieso nicht so ruhig endete ... xDDDD

Ja, die unbeliebte Person, von der ich am Anfang geredet habe, konnte ja nur Akira sein xD Und sie wird sicherlich wieder nicht die besten Absichten haben, so wie es aussieht >.<
Wird sie sich diesmal wieder so einfach abwimmeln lassen oder doch hartnäckiger sein und es mit einem fiesen Trick vielleicht sogar schaffen, Seiya für sich zu gewinnen, nachdem er nun sein Gedächtnis verloren hat?
Die Antworten folgen in den nächsten Kapiteln, meine Lieben :-D

Bis zum nächsten Mal! ^_^

Liebe Grüße
Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Schnitt! :-)

So, nun haben wir es Akira mal wieder gezeigt, hehe xDDD Sie hat die Abreibung von Seiya aber auch sowas von verdient, nachdem sie die letzten Male so ungeschoren davongekommen ist! >__< Aber ob es nun endlich vorbei ist oder hat sie noch einen Trumpf im Ärmel?
Das werden wir schon bald herausfinden :-)

Würde mich sehr über eure Meinungen freuen ^__^

Bis bald! :-)
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Nun wären wir wieder am Ende angelangt :-D
Ein paar vereinzelte Erinnerungen hat Usagi ihm hier erzählt - leider hat es bei ihm noch nicht wirklich „Klick“ gemacht ... Mal sehen, ob und wann es kommt :-D

Liebe Grüße
Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen! :-D

Was gibt es zu diesem Kapitel Nennenswertes zu sagen ... Ja, also ich muss sagen, dass ich es irgendwie als sehr spannend empfand, zu beschreiben, wie Seiya und Usagi sich nach allem, was sie gemeinsam schon durchgemacht haben, wieder so zaghaft und vorsichtig annähern und sozusagen von vorne beginnen :-D Finde ich total süß, dass sie da noch so unsicher und unbeholfen sind ^___^War mal wieder etwas Neues, hihi :-D
Ja, nun hält er das Buch in Händen, was er von Usagi zum Halbjährigen bekommen hat - ob dieses Buch ihm dabei hilft, sein Gedächtnis zurückzubekommen? Das werdet ihr im nächsten Kapitel herausfinden :-D

Liebe Grüße
Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen wieder! :-D

Juhu, unser Seiya kann sich endlich wieder an alles erinnern! *______*
Das Geschenk von Usagi damals zum Halbjährigen - als ich das damals geschrieben habe, habe ich noch nicht gedacht, dass mir das Geschenk nochmal nützlich sein könnte, hehe xDDD Hat sich aber perfekt zusammengefügt zu meiner Erleichterung, wie ich finde :-D
Ach ja, vielleicht noch zu dem Musiklink: Das Lied und auch das Video ist von „Secret Garden“, ein wunderschönes, koreanisches Drama :-D Ich kenne nicht sonderlich viele Dramen, und „Secret Garden“ war mein allererstes koreanisches Drama und hat es mir sofort angetan :-D Hab ich mir vor drei Jahren angeschaut, und seitdem noch ein viertes Mal, hehe ^_^ Habe mich bei der Erinnerungsszene auch von einer Folge inspirieren lassen, und da lief auch dieses Lied im Hintergrund ^___^

Und ich wollte jetzt nicht wieder so viele Erinnerungen hier hineinbauen; es sind einfach viel zu viele, also habe ich mich eingeschränkt und nur noch einmal das erste Treffen genauer geschildert :-D

Uuund: Luna hatte endlich mal ihren ersten Auftritt! xD Kaum zu glauben, dass sie weder in „Career Only For Love“ noch in „Growing Rose Of Love“ noch gar nicht vorgekommen ist; sogar Artemis ist ja mal aufgetaucht (hatte zwar hin und wieder schon in der hintersten Ecke es im Hinterkopf gehabt, sie mal irgendwo einzubauen, aber es hat sich nie wirklich ergeben) >___< Aber jetzt hat auch sie endlich ihren wohlverdienten Auftritt bekommen; musste ja schließlich lange darauf warten :-D

Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen und bis zum nächsten Mal! :-)

Allerliebste Grüße
Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So meine Lieben :-)

Dieses Kapitel habe ich noch nachträglich heute geschrieben (es ist der 05.09.2014 und am 17.11.2013 habe ich diese Fanfic eigentlich schon zu Ende geschrieben … xD), weil ich mir durch einen Kommentar gedacht habe, dass das eigentlich nicht fehlen durfte … Also danke, San88, ohne den entscheidenden Hinweis in deinem letzten Kommentar hätte es dieses Kapitel nämlich gar nicht gegeben :-)

Ich hoffe, es kommt nicht hineingequetscht rüber; am Anfang ist es mir schon schwergefallen, wieder reinzufinden … Zum Beispiel wusste ich gar nicht mehr, wie überhaupt die Wohnverhältnisse sind; ob Yaten überhaupt noch da wohnt oder schon ausgezogen ist … Gott war mir das peinlich^^‘ xD Und ehrlich gesagt habe ich bis jetzt den entscheidenden Hinweis gar nicht gefunden; aber ich gehe mal ganz stark davon aus, dass Yaten immer noch dort wohnt … Habt ihr es vielleicht noch besser im Gedächtnis und könnt mir da weiterhelfen? >__< xDDD

Auf jeden Fall habe ich dieses Kapitel wirklich ganz ohne Plan geschrieben; es hat sich dann im Laufe des Schreibens dann einfach so ergeben … Ich hoffe, dass etwas einigermaßen Vernünftiges dabei zu Stande gekommen ist! >_< Habe ich bisher immer so gemacht, einfach geschrieben; der Rest ergibt sich von allein xD Eigentlich auch ganz erfrischend, mal ganz ohne Plan etwas zu schreiben :-)
Und ich finde den Ausgang selbst ganz witzig; ist mal was Anderes; wäre ja langweilig, wenn er nur gesagt hätte: „Hey Leute, ich kann mich wieder an alles erinnern.!“ - das hätte einfach nicht zu Seiya gepasst :-) Bei ihm musste es ein wenig spektakulärer werden ^_^
Außerdem … ihr habt ja sicher schon gemerkt, dass ich ein Faible für die Konstellation Seiya und Haruka habe … Ich liebe die beiden einfach, diese Hassfreundschaft *///* Das war ja auch das erste Mal, wo Seiya wirklich ausgesprochen hat, dass er Haruka als seinen besten Freund betrachtet … Hihi :-)

Da das Kapitel überhaupt nicht geplant war, ist er auch ein wenig zu kurz geraten … Obwohl … es ist nicht das kürzeste Kapitel dieser Fanfic, muss ich gerade verwundert feststellen O.O xDD

Da ich zurzeit eh wieder ein wenig im „Sailor Moon“-Fieber bin (was wohl auch ein kleines bisschen an „Sailor Moon Crystal“ liegt^^), hat es mir aber auch Spaß gemacht, dieses Kapitel zu schreiben :-) Seiya und Usagi sind bei mir wieder up to date, ich möchte es nur noch in Grenzen halten, weil ich ja zurzeit noch an einer größeren „Detektiv Conan“-Fanfic schreibe … Erst, wenn sie beendet ist, darf ich mich wieder an eine neue Seiya&Usagi-Geschichte heranwagen - Ideen gibt es zur Genüge, meine Lieben :-) Dann darf mich das Seiya&Usagi-Fieber wieder packen :-D
Ich kann es ehrlich gesagt kaum erwarten; ah … >///<

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So meine Lieben :-)

Boah, also dieses Kapitel ist ja nun im Vergleich zu den bisherigen in dieser Fanfic recht lang geworden :-D Das liegt auch daran, dass ich spontan den Teil mit Chibiusa reingeschoben habe ^_^ Zwar habe ich schon sehr sehr lange mit dem Gedanken gespielt, was denn nun ist, wenn Seiya Chibiusa das erste Mal gegenübersteht (stelle ich mir ja doch sehr interessant vor^^), aber ich habe ursprünglich nicht geplant, dass ihr erstes Treffen bereits in diesem Kapitel stattfinden soll :-)
Na ja, ich hoffe, das kam jetzt nicht sooo plötzlich oder „reingequetscht“ rüber; also dass es halt immer noch fließend zusammenhängt und nicht so abhackt; die Befürchtung habe ich nämlich irgendwie ... Die habe ich ja ehrlich gesagt schon während der ganzen Fanfic über - bin es wohl noch gewohnt, alles ewig lang hinzuziehen, wie es ja bei „Growing Rose Of Love“ der Fall war^^‘
Aber habe mir ja fest vorgenommen, mich hier nur auf das Wesentliche zu fixieren, zumal ich im idealsten Fall noch vor Beginn meiner Ausbildung mit der Fanfic fertig werde (was ich ja dann ganz gut hinbekommen habe in der Zwischenzeit, saß Mitte Juni 2013 an diesem Kapitel und Anfang Juli bin ich mit der kompletten Fanfic fertig geworden^^ Und Ausbildung begann im September^^ Also genügend Zeit für die große Überarbeitung und andere, kleinere Fanfic-Projekte^^).

Also ich hoffe, euch hat dieses Kapitel auch ganz gut gefallen und ihr seid beim nächsten Mal wieder dabei <3

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Wie lange haben wir darauf gewartet - endlich sind unsere beiden Lieblinge unter der Haube *___* <3

Puuh, dieses Kapitel war echt schwierig (immerhin ist das ja auch eines der größten Höhepunkte dieser Trilogie >.< xD Außerdem habe ich noch nie eine Hochzeit so im Detail geschildert^^‘) O___O Zwar habe ich schon damit rechnen können, dass es sicher nicht so einfach zu schreiben sein wird, aber dass ich am Ende dann doch so viel recherchieren musste (habe noch nie geheiratet und war noch nie bei einer Trauung dabei gewesen xDD) wegen den ganzen Reden oder generell dem gesamten Ablauf ... Das war dann doch eine echte Herausforderung für mich! xD Angefangen hat das Problem ja schon bei den Trauzeugen: Für Usagi hab ich mich irgendwann dann schon eindeutig für Rei entscheiden können, weil sie ja Usagi doch noch am nächsten steht, aber bei Seiya - boah, hatte echt keine Ahnung gehabt Oo xDDD Da standen mehrere zur Auswahl: Taiki, Yaten, Haruka und eventuell sogar Mamoru ... xD
Haruka ist zwar schon so etwas wie sein bester Kumpel, aber das würde weder er noch sie zugeben (stelle ich mir so ähnlich vor wie bei Usagi und Rei, nur noch schlimmer^^‘); bei Taiki und Yaten war es extrem schwer, weil da auch nicht eindeutig zu sagen ist, zu wem Seiya denn nun ein besseres Verhältnis hat ... Doch dann habe ich Yaten ausschließen können mit der Begründung, dass Yaten sowieso nicht so scharf darauf wäre, das zu machen und er sicher nicht gekränkt wäre, wenn Seiya nicht ihn auserwählt hätte; sie das vielleicht sogar so abgesprochen haben xD Und bei Mamoru ist das ja irgendwie doch komisch; schließlich ist er der ehemalige Freund von der Braut - Freundschaft hin oder her, einen eigenartigen Beigeschmack hätte die ganze Sache in meinen Augen schon, also fiel auch Mamoru weg xDDD Da Taiki von ihnen doch am redegewandtesten ist und auch sicher gut darin ist, alles zu organisieren und vorzubereiten (Haruka traue ich das Ganze nicht soo zu, und Yaten erst recht nicht xD), fiel die Entscheidung am Ende dann auf Taiki :-)
Und ja, es war eine christliche Hochzeit, weil sie ja in Japan inzwischen auch am verbreitesten und beliebtesten ist nach westlichem Vorbild xD

Und bei vielen Reden habe ich mich seeeehr stark inspirieren lassen von diversen Webseiten und schäme mich auch ein sehr dafür; aber ich hatte echt keinen blassen Schimmer gehabt, was als Rede so durchkommt und ja ... >.< Quellenangaben sind unten vorzufinden, möchte da Ärger wegen Rechten natürlich vermeiden :-)

Und ihr Brautkleid hab ich mir so ähnlich vorgestellt (das Kleid von der dritten Reihe in der Mitte, mit der pinken Blume an der Seite):
http://www.galante-brautmoden.de/brautkleider/hochzeitskleider-duchesse-linie.html#

Und nun hoffe ich inständig, dass euch dieses Kapitel gut gefallen hat; war nämlich für mich schon ein ganz besonderes Kapitel! >///< <3

Hier noch einige Quellenangaben, vor allem zu den Reden:
http://www.heiraten-auf-mallorca.net/trauzeuge-rede-vorlage/
http://www.festreden-mal-anders.com/reden_zur_gruenen_hochzeit_freund.html
http://www.liebeskosmos.de/liebeserklaerungen/hochzeit.html#hochzeit-liebeserklaerung

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja, das erste, gemeinsame Bad ... Hihi; der war noch gar nicht soo lange geplant :-) Bin eigentlich erst darauf gekommen, als ich vor ein paar Monaten zufällig in Facebook auf ein Bild mit einem Bad (mit Teelichter und Blumen geschmückt :-) gestoßen bin xDDD Facebook scheint ja doch ganz nützlich zu sein, hihi :-D

Uuuund als kleine Nebenstory: Bahnt sich da etwa etwas zwischen Mamoru und Kakyuu an? ;-)
Ah, ehrlich gesagt habe ich DAS schon vor Ewigkeiten geplant (als meine Planungen zu diesem Teil begonnen haben, und das haben sie ja schon, als ich gerade mit „Growing Rose Of Love“ angefangen habe xDDDD) :-D

Ich hoffe, das, was bisher kam, war nicht ZU heiß; nicht dass ich Ärger deswegen bekomme, weil ich dieses Kapitel ja nicht auf „Adult“ gestellt habe ... >.<

Hihi, die Sache mit der „Pille“ xD Natürlich hätte er auch sagen können, dass sie ja auch anderweitig verhüten können und Verhütung nicht nur die Sache der Frau ist; aber das wäre irgendwie noch unromantischer geworden, und die Aussage, dass es doch nicht so schlimm wäre, er aber trotzdem erstmal gemeinsam mit ihr ihre Ehe genießen möchte, fand ich auf jeden Fall romantischer >///< xD

Das nächste Kapitel, joa ... Nur so viel: Ihr habt glaub ich alle sehr lange darauf warten müssen; hattet schon gedacht/gehofft, dass DAS bereits in „Growing Rose Of Love“ passiert, ich euch da aber enttäuschen musste, weil ich mir das für die Hochzeitsnacht aufgehoben habe, weil es ein ganz besonderes Highlight werden sollte ... xDDD
Nur so viel: Das nächste Kapitel wird ein wahrhaftiges Adult-Kapitel (Überraschung, Überraschung
xDDDDD)! Hoffentlich wird er euch gefallen; nicht dass ich hier einen Wirbel mache um nichts o.o xD
Aber was mich momentan mehr interessiert: Wie hat euch denn erstmal dieses Kapitel gefallen? :-)

Bis zum nächsten Mal!
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war das Kapitel über ihre Flitterwochen, hihi :-)

Solche Flitterwochen hätte ich auch mal gerne - nicht nur eine Weltreise, sondern auch noch eine Reise um das ganze Universum, haha :-D
Mal gucken, was das Ehepaar noch so erwartet ... ^___^
Hoffe, euch hat dieses Kapitel auch gefallen :-D

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Usagi ist schwanger mit Zwillingen - wer hätte das gedacht?! :-D
Mal sehen, was die beiden noch erwartet nun nach dieser freudigen Nachricht ^__^
Im nächsten Kapitel kommt der Stein für das große, letzte Ereignis ins Rollen; es wird nochmal richtig spannend, dramatisch und actionreich - es geht in die heiße Phase (hoffe ich zumindest xD) ^___^
Hoffe, euch hat dieses Kapitel auch gefallen :-D

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, nun droht also die neue Gefahr und sie stehen ihr quasi schon gegenüber ...
Wie wird der Kampf aussehen? Wer ist der ominöse Krieger, der stärker zu sein scheint als alles andere? Galaxia? Oder ist es doch Usagi?
Fragen über Fragen ... :-)

Bin selbst schon total aufgeregt auf die nächsten Kapitel; bin nämlich nicht wirklich gut darin, Actionszenen zu schreiben, aber ich werde mein Bestes geben >__< Mal gucken, was daraus wird :-D

Und warum sie sich die Kapitel davor wirklich kaum Gedanken über den mutmaßlichen Täter gemacht haben ... Das liegt daran, weil ich das überraschend machen wollte; also BAMM und dann kommt die neue Bedrohung xD Es sollte nicht zu vorhersehbar sein, aber auf der anderen Seite gefällt mir das nun auch nicht, weil das irgendwie ZU plötzlich kommt O__O Na ja ... xDD

Hoffe, ihr seid beim nächsten Kapitel wieder dabei; wir nähern uns dem ultimativen Ende mit großen Schritten! :-)

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So! :-)

Ja, wo soll ich anfangen ...
Der Spruch mit dem Dickschädel und auch dem Einsperren wurde von „Shades Of Grey“ übernommen; hatte mir ja damals alle drei Hörbücher angehört und es hat mich richtig gefesselt; diese Sprüche sind besonders hängen geblieben und die wollte ich auch unbedingt anwenden :-D

Den großen Streit habe ich auch schon ewig geplant und nun konnte die Idee endlich auf Papier gebracht werden, hihi ^__^ Ich mag die Szene total gern; es ist mal etwas Anderes, sie streiten zu lassen, und dass ich Seiya endlich mal von einer anderen, bisher unbekannten Seite darstellen konnte. Auch er ist nicht immer nur der nette Softie, sondern kann auch so richtig auf den Tisch hauen, wenn es um Usagi geht, hihi :-D

Ansonsten hoffe ich, dass es euch diesmal auch gut gefallen hat :-) Würd mich sehr über eure Meinungen freuen! ^___^

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo! :-)
Eigentlich wollte ich in diesem Kapitel noch einige Szenen miteinbauen, aber nun sind die bisherigen Stellen auch recht lang geworden und so fand ich es schlauer, sie in das nächste Kapitel zu verschieben; sodass es nun doch noch mindestens ein Kapitel mehr wird als ursprünglich geplant; fand ich jetzt auch nicht verkehrt, vor allem weil die Kapitel ohnehin nicht sooo lang sind :-)

Nun ist das Geheimnis, welches immer im Hintergrund dieser gesamten Fanfic gelungert hatte, gelüftet: Hinter allen Anschlägen war Akira schuld - wer von euch hat denn schon damit gerechnet gehabt oder es zumindest geahnt? ;-) Oder war es für euch doch eine riesengroße Überraschung (was mich natürlich total freuen würde, wenn das alles wirklich unerwartet gewesen wäre; hätte dann noch mehr zur Spannung beigetragen, haha :-D)? Würde mich schon sehr interessieren ^_^

Joa, im nächsten Kapitel geht es dann mit dem Kampf weiter - wie wird er aussehen und wie wird er ausgehen? Ihr dürft gespannt sein! :-D
Und ich hoffe, dass euch dieses Kapitel auch gut unterhalten konnte! ^^

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen meine Lieben! :-D
Ja, was gibt es zu diesem Kapitel zu sagen ... :-) Ja, also wie ihr gemerkt habt, sind Actionszenen nicht gerade meine Stärke >.<
Und es war auch schon schwierig, da bloß keinen außer Acht zu lassen; sind ja doch mehrere Personen, und anders als bisher konnte ich sie auch gar nicht als „Pärchen“ zusammenfassen und somit die Anzahl der Handlungen auf die Hälfte reduzieren (also für jedes Pärchen eine Szene^^); sondern da sind wirklich alle als selbstständig Handelnde beteiligt gewesen, was das Ganze zusätzlich noch erschwert hat >.<
Hoffe aber, ihr habt es euch trotzdem einigermaßen vorstellen und euch da hineinversetzen können :-)
Geendet hat es ja wieder dramatisch; ja, in dieser Fanfic habe ich es wohl besonders auf den armen Seiya abgesehen >___<
Und bei Usagi war es ja klar, dass sie nicht auf Seiya hören wird und trotzdem dort erscheinen wird, oder? :-)
Wie wird es nun weitergehen?
Das große Finale naht und hoffentlich darf ich euch beim nächsten Kapitel auch wieder alle begrüßen! :-D

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen meine Lieben! :-D

Es ist vollbracht ^__^ Ich möchte ihr eigentlich auch gar keine große Reden schwingen; sooo spektakulär war das gar nicht; vor allem einfach viel zu einfach, aber meine Kreativität lässt mich da leider ziemlich hängen, vor allem, was die Umsetzung des Kampfes betrifft ... :-/

Habe mich ja sehr mit der Zukunft aller beschäftigt; wie sie denn nun mit Seiya an Usagis Seite aussehen wird; und da Usagi nach wie vor einen mächtigen Mann an ihrer Seite braucht, um über Crystal Tokyo regieren zu können in der Zukunft, musste ich Seiya zum mächtigsten Mann machen, hehe xDDD
Ich hoffe, das klang alles plausibel, ist nachvollziehbar und realistisch! Ist mir nämlich schon sehr wichtig, dass man mir die Story auch abkauft ^^‘ xD

Wir wären nun bald auch wirklich beim Ende angelangt ...
Hätte nie gedacht, dass das so schnell geht und ich diese Fanfic noch zu Ende schreiben kann, bevor meine Ausbildung im September anfängt (aktueller Stand, während ich diese Zeilen schreibe: 2. Juli 2013) *_* Und ich habe erst Ende Mai wirklich mit dieser Fanfic angefangen ...
Wird wohl auch daran liegen, dass hier die Kapitel auch so kurz geraten sind, wenn man sie mal mit der Länge der Kapitel von „Growing Rose Of Love“ vergleicht :-) Sie sollte ja nicht so lang werden wie ihr Vorgänger und nur noch zu der Zukunft hinführen ^_^ Noch dazu habe ich alles wirklich nur runtergetippt; die große Überarbeitung wird natürlich nochmal viel Zeit in Anspruch nehmen; es muss noch an vielen Dingen gefeilt werden und ich bin noch lange nicht zufrieden mit allem :-)
Bevor ich hier lange Abschlussreden halte, höre ich mal lieber auf :-) Noch ist es ja noch nicht so weit und euch erwarten noch das letzte Kapitel und der Epilog ^_^ Hoffe sehr, dass ihr bis dahin noch dabei seid! :-D

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Nun denn :-D
Wieder eine kleine Zusammenfassung über das Leben aller Pärchen (ich glaub, das hat sich bei mir nun inzwischen so eingebürgert; so ein Kapitel gab es bei mir bisher am Ende immer, also im ersten, zweiten und nun auch dritten Teil^^‘
Als ich mit diesem Kapitel angefangen habe, habe ich erstmal gestutzt und mir gedacht, dass das eigentlich besser im Epiog hineingepasst hätte ... Aber zum Epilog hab ich schon so ewig lange eine süße Idee gehabt, und ich möchte auf jeden Fall, dass dann diese Idee im Epilog vorkommt >////< xDDD
Und wegen dem Lied - boah, da habe ich auch hin- und hergeschwankt; es gibt einfach so viele, die als „Ending“-Song geeignet gewesen wären ... Aber da ich zurzeit ja eh so im „Detektiv Conan“-Fieber bin, habe ich mich letzten Endes für Mai Kuraki entschieden (auch im Epilog wird nochmal ein Song von ihr vorkommen^^) und gegen Ayumi Hamasaki („Dearest“ wäre auch so schön gewesen *_* Oder „Heaven“ *__*) oder auch Shinee („Stand By Me“) xD Aber auch der Songtitel „Time After Time“ finde ich total schön und auch passend für dieses Kapitel :-D

So, nun wartet nur noch der Epilog auf euch, und dann ist meine Trilogie endgültig vorbei ;___; :-) Lange Schlussreden hebe ich mir dann für den Epilog auch auf und verabschiede mich hier wieder bis dahin :-)
Lasst es euch gut gehen und hoffe auf ein Wiedersehen beim nächsten Mal :-D

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Aaaaaaaaaaaaah, es ist vollbracht! Ich kann es gar nicht glauben! >//////////////<
Über vier Jahre habe ich nun an dieser Trilogie gearbeitet; vor allem bei diesem dritten und letzten Teil hier hätte ich niemals gedacht, dass ich so schnell damit fertig werde Oo Habe Ende Mai damit angefangen und nun ist Anfang Juli (Stand: 03. Juli 2013^^), also etwas über einen Monat habe ich gebraucht .___. (Stand 15.03.2015: Und erst jetzt wird sie hochgeladen … Haha^^‘).
Gut, es ist ja bis jetzt nur die Rohfassung und ich bin noch lange nicht zufrieden; aber zumindest ist alles schon mal geschrieben und ich bin wirklich froh darüber :-D Sind am Ende doch mit Prolog und Epilog 29 Kapitel geworden ... Lag ich mit meiner allerersten Einschätzung, als ich die Idee zu diesem dritten Teil hatte, mit ungefähr zwanzig Kapiteln (einfach so ins Blaue gesagt^^) vielleicht ein wenig daneben. xDD

Ja, was soll ich sagen ...
Es ist ein komisches Gefühl, nun wirklich die komplette Geschichte zu einem Ende gebracht zu haben, nachdem sie mich ja vier Jahre lang stets begleitet hat (mal mehr, mal weniger xD Aber sie war immer ein kleiner Bestandteil meines Lebens gewesen^^). Die Wehmut hält sich da erstaunlicherweise in Grenzen; mehr überwiegt die Freude, endlich das Angefangene auch zu einem Ende gebracht zu haben. Es gab sicherlich hin und wieder, wo ich mir gedacht habe: „Oh Gott, das schaffe ich doch niemals!“ Umso schöner ist es, dass ich es nun doch „vollbracht“ habe … ^__^

Warum ich diesen dritten Teil überhaupt unbedingt noch schreiben wollte, war, dass ich einfach nochmal intensiv auf Seiya und Usagi gehen wollte; über ihre nächsten Schritte, Schicksalsschläge, Hochzeit und natürlich einen Einblick in die Zukunft mit Seiya als neuen, rechtmäßigen Herrscher geben wollte. ;-D
Da ich in dieser Fanfic erstmals nach einem richtigen System vorgegangen bin (Bevor ich die Fanfic überhaupt angefangen habe, habe ich mir einen Stichpunktzettel gemacht, jedes Kapitel chronologisch bereits aufgeschrieben sowie auch die ganzen Stichpunkte; was darin alles vorkommen soll. ^_^ Größtenteils habe ich mich recht gut daran gehalten; nur wurden es dann mehr Kapitel; ein Ereignis wurde weggelassen und ein anderes in zwei Kapitel gespalten.), fiel es mir auch nicht sooo schwer, die Fanfic zu schreiben, weil ich ja immer ganz genau wusste, was ich schreiben sollte (bei „Growing Rose Of Love“ war das ab und zu nicht so einfach; der bestand ja teilweise aus völlig freien, spontanen Improvisationen^^‘).
Hat beides seine Vor- und Nachteile, wobei mir „Bliss Of Love“ im Ganzen irgendwie aber doch so ... nja, keine Ahnung ... ‚trocken‘ rüberkommt und einfach lieblos heruntergeschrieben. Vielleicht liegt es auch nur daran, weil ich mich einfach im Gegensatz zum Vorgänger viel zu sehr an mein Manuskript gehalten habe und es kaum spontane Ideen gab; bestimmt kommt es mir auch deswegen so vor. Ich wollte mich einfach daran halten, mich nur auf Seiya und Usagi fixieren und das Ding schreiben, ohne ewig abzuschweifen wie es bei „Growing Rose Of Love“ der Fall war - sonst hätte es sich wohl wieder jahrelang hingezogen. :-)
Und da ich ausgerechnet während dieser Zeit total in eine „Detektiv Conan“-Phase abgedriftet bin, fiel es mir offen zugegeben zum Teil schwerer als sonst, mich so richtig in Usagi oder Seiya hineinzuversetzen. >.< Ich hoffe aber trotzdem, dass ich alles nach wie vor überzeugend rüberbringen konnte (gut, ich überarbeite ja alles eh nochmal >.< xD) ^_^

Na ja, ich hoffe einfach nur sehr, dass euch „Bliss Of Love“ auch ganz gut gefallen hat und ich euch damit gut unterhalten konnte. ^_^ Und ich möcht euch hier am Ende nochmal mein herzlichstes Dankeschön aussprechen, welches von tiefstem Herzen kommt. Vielen Dank für eure jahrelange Treue und das ich diese Trilogie so lange mit euch teilen durfte; glaubt mir: Ohne euch und eure Motivation hätte ich die Fanfictions nie geschafft! ^____^ <3 <3 <3 Mit jedem einzelnen Kommentar, jeder einzelnen Nachricht habt ihr mir meinen Tag versüßt; mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert; jede einzelne Zeile war ein wertvolles Geschenk für mich. :) Es klingt vielleicht übertrieben, wenn ich sage, dass meine Fanfics und eure Kommentare mein einziger Lebensinhalt sind, aber ich kann ganz gewiss sagen, dass meine Fanfics und ihr, meine lieben Leser in meinem Privatleben auf dem dritten Platz stehen - nach Familie und Frende. Also habt ihr einen sehr hohen Stellenwert in meinem Leben. :)

Ich verabschiede mich hiermit vorerst von euch - doch das wird definitiv nicht meine letzte Fanfiction gewesen sein; Ideen sind zur Genüge vorhanden und auch alle aufgeschrieben und in Planung; es scheitert meistens immer nur an der mangelnden Freizeit und Ruhe … >_<
Doch auf jeden Fall werde ich das Schreiben niemals endgültig aufgeben und ich würde mich freuen, dann auch das eine oder andere bekannte Gesicht wiederzusehen, wenn es wieder so weit sein wird! ^___^

Macht es gut und auf ein baldiges Wiedersehen, meine Lieben! :-D
Allerliebste Grüße
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (305)
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Von:  seiya68
2016-02-14T02:08:47+00:00 14.02.2016 03:08
Oooo neeeee 😢😢😢😢
Aber super triologie 👍🏼👍🏼👍🏼 es hat mir seeeehr gut gefallen. Wow 😊
Antwort von:  Lina_Kudo
05.02.2018 14:54
Hab vielen lieben Dank - freut mich sehr, dass dir die Fanfic so gut gefallen hat! <3
Von:  seiya68
2016-02-14T01:54:12+00:00 14.02.2016 02:54
Woooooow 😍😍😍 super!!! Bin schon richtig traurig dass es bald fertig ist 😢😢😢
Von:  -BlackRoseNici-
2015-06-15T17:05:36+00:00 15.06.2015 19:05
So ... es hat 3 Tage gedauert bis ich alle drei Tage durch hatte aber jetzt kommt mein kompletter Kommentar dazu xD Nicht wundern wenn es also länger wird ^-^"
Ich liebe dieses Pairing. Ich weiß noch wie ich noch ein kleines Mädchen war und den Fernsehr angeschrieen habe was es für ein Scheiß Ending doch ist und sie sich doch für Mamoru entschieden hat, obwohl man mehr als nur endeutig sah dass sie auch für Seiya gefühle entwickelt hat. Und ENDEUTIG nicht nur Freundschaftliche .. aber kommen wir zurück zu deiner Trilogie xD
Ganz ehrlich? Im ersten Teil dachte ich: Was ist das für ein Scheiß. Usagi und Singen? Not really ... Es änderte sich dich langsam. Mit jedem Kapitel wurde es besser. Man konnte sich immer besser in die Charaktere hineinsetzen, eben weil du ihre Gefühle gut umschrieben hattest. Besonders als die richtige Lovestory anfing merkte man richtig - wie viel Spaß es dir gemacht hat es zu schreiben. Es waren nur Alltägliche Sachen und doch konnte man in genau diesen Kapiteln sich hinein verlieben. Den letzendlichen Knaller hast du bei mir mit den Liedern ausgelöst. Ich habe früher sehr viel J-Pop und J-Rocke gehört wodurch ich viele bereits kannte aber es gab auch so einige die mir fremd waren. Und diese gingen mir besonders unter die Haut. Mein Favo ist komplett "Because I´m Stupid". Danke für den Ohrwurm übrigens! Ich höre es jetzt schon Dauerschleife und werde davon nicht müde xD Besonders dieses Lied passt 1 zu 1. Wie die Faust aufs Auge. Sei es durch den Text oder die Empfindungen die dort hineinfließgen kann ich es mir sehr gut vorstellen wie er dort auf de Bühne steht und es singt.
Mir hat besonders gut gefallen wie auch die anderen zu ihren Glück gefunden habe. Wenn ich aber ehrlich bin die Geschichte mit Makoto nur flüchtig gelesen habe ^^" Gomen!
Ich fand es besonders gut wie du Haruka miteingebracht hast. Ich habe gut lachen müssen bei mehreren Szenen wie die beiden sich geneckt haben. Einfach nur gut xD Was mich gestört hat war wie selten Mamoru aufgetaucht ist. Auch wenn ich seit der letzten Staffel kein großer Fan von ihm bin, kam es trotzdem etwas so rüber als ob er komplett aus dem Freundeskreis ... naja nicht wirklich verdrängt wurde aber man einfach merkte dass er nicht dazu gehört. Außerdem bin ich mir sicher nen Fehler gefunden zu haben! Ich weiß nicht mehr genau wo es war. Entweder auf Seiyas oder Usagis Gebu hat Hotaru gefehlt! Ich weiß jetzt wirklich nicht mehr wo aber sie war nicht da. Obwohl es hieß "Es sind alle da" hat sie irgendwo gefehlt ... wayne! Musste es aber loswerden xD
Was mir überhaupt nicht gefallen hat war das Ende vom Zweiten. Und damit mein ich jetzt nicht den Heiratsantrag selbst sondern die Szene im Hubschreiber. Mein einziger Gedanke war wirklich nur .... Zu viel Shades of Grey gelesen? Nicht nur dort, sondern auch die Tatsachen wie Weltreise, Insel kaufen und so Kleinigkeiten. Klar sie sind Beide alles andere als Arm aber ... ich persönlich fand es übertrieben. Wie gesagt ich hab mich da wirklich an Shades of Grey erinnern müssen.
Mein persönliches Highlight war die Hochzeitsnacht. Besonders der Zwischenlauf mit den Erinnerungen. Großes Lob da von mir <3 Ein kleines Meisterwerk.
In der ganzen Zeit wo ich gelesen habe dachte ich mir: Es fehlt irgendwas. Ich meine klar Frieden ist schön und alles aber ... bisschen Action wäre auch mal gut! Sailor Moon etc. und hier kommen wir wieder zum negativen ... Wäre nämlich nicht ich selbst wenn ich nicht was zu bemängeln hätte ^^"
Ich liebe die Trilogie. Wirklich. Auch wenn ich am Anfang nicht davon begeistert habe so habe ich sie lieben gelernt. Aber ich bin ein ehrlicher Mensch und jetzt meine größte Kritik: Ich hasse das Ende.
Usagi wird schwanger, was auch total zucker ist und alles aber .... Kampf. Ohne Sailor Moon? (Den Eingriff mit dem Erscheinen etc. übergehe ich kurz um es klarer Darzustellen) Sie ist das hellste Licht im ganzen Universum und auch wenn ich die Geschichte mit der Sonne gut finde - so passt sie nicht. Natürlich möchte Fighter seine Frau und seine Kinder beschützen und es ist alles verständlich. Auch als er sich vor Uranus geschmissen hat - Alles komplett verständlich und gut. Und nein natürlich möchte ich nicht dass er stirbt aber ... Die stärkste Prinzessin im Universum (undzwar seit Jahrtausenden-Mondpalast blablabla etc.) und kriegt im Kampf eine Nebenrolle? Sie ist nicht der leuchteste Stern sondern Seiya? Wenn ich ehrlich bin ... *schüttelt den Kopf*
Genau da fand ich es immer süß. Sie entscheidet sich nicht für das Schicksal - Weil es sich geändert hat. Sie entscheidet sich für jemanden, der plötzlich in ihr Leben getreten ist. Für jemanden der nicht aus ihrer Galaxie kommt. Er wird der Beschützer dieser Galaxie, Prinz, König etc. aus Liebe. Nicht nur zu seinen Freunden oder wegen Usagi sondern besonders weil er diese Galaxie liebt, die Erde. Dementsprechend hab ich die Trilogie nicht mit einem Lächeln abgeschlossen. Ich finde das Ende schlecht. Es kam mir so vor als ob die letzten Kapitel in Eile geschrieben hast. Nicht mit so viel Herzblut wie so viele Kapitel davor. Als ob du es einfach nur Schnell beenden wolltest. Gut möglich dass ich mich da auch irre, aber so kam es mir rüber als ich gelesen habe.
So nun aber ....
Glückwunsch zu Kommi 300 übrigens! *wahne schwenk* Ich bin die 300 *muhahaha*
Lg Blacky
Antwort von:  Lina_Kudo
15.06.2015 20:19
Hallo Blacky! :)

Zuerst einmal möchte ich mich gaaaaaaaaaaanz herzlich für deinen so ausführlichen Kommentar bedanken, dass du so viel Mühe und Zeit darin investiert hast! ^_^ Habe mich riesig darüber gefreut, allein ja schon die Tatsache, dass sie überhaupt noch gelesen wird, ist ja auch nicht mehr das aktuellste Projekt. *lach*

So, und nun zu deinem Kommentar selber:
Wow, ganze drei Tage hast du durchgelesen für alle drei Teile? :D Aber schön, dass du überhaupt durchgehalten und nicht mittendrin abgebrochen hast. xD

Und ich kann dich gut verstehen: Mir ging es damals nicht anders; ich war soooo deprimiert, als ich das Ende zum ersten Mal gesehen habe … *seufz* Furchtbar einfach! >__< Ich liebe auch das Pairing Seiya&Usagi (ach ne, hätte man durch meine Fanfics gar nicht gemerkt, oder? xD) - die passen einfach sooo super zusammen, das hat man in der Serie so deutlich gesehen … </3

Ja, da gibt es so einige, die sich nicht mit der Vorstellung anfreunden konnten, dass Usagi eine Sängerin sein soll. :) Umso erleichterter bin ich, dass ich dich dann doch umstimmen konnte und du dich doch damit anfreunden konntest letzten Endes. ^.^

Und jaaaa, damals hat mir das Schreiben wirklich wahnsinnigen Spaß gemacht … :) Es gab eine Phase, wo ich wirklich gar nicht mehr aufhören konnte und meine Schreibwut permanent bändigen musste. Das war wirklich toll! ^_^ Und es freut mich riesig, dass man diese Freude auch herauslesen kann, sie auch bei euch Lesern spürbar ist! :D
Ja, die Lieder … Hihi. „Because I’m Stupid“ gehört nach wie vor zu meinen absoluten Favoriten - es ist so ein typisches Lied, wovon man sich einfach nicht satt hören kann. Und wenn man auch noch den Text versteht … Als ich mir den Text das erste Mal durchgelesen habe, dachte ich mir nur: „Hundert Prozent Seiya.“ xD Und wegen dem Ohrwurm: Gern geschehen, hihi. ;-)

Oh ja, die Szenen mit Haruka haben mir auch totalen Spaß gemacht. Ihren Charakter zu beschreiben war wirklich witzig und hat auch mir frischen Wind gebracht! :)
Und ja, Mamoru hatte jetzt nicht die große Rolle gehabt - er hat einfach keinen Platz in meiner Geschichte gefunden.^^‘ Das ist auch schwierig, hatte doch eh schon zehn Hauptpersonen (= fünf Pärchen). xDDD Wusste nicht, was ich mit Mamoru anfangen sollte. xD

Oh, Hotaru hat mal gefehlt? Hm, muss ich gleich mal nachschauen, vielen Dank für den Hinweis! :) Vielleicht hab ich sie wirklich vergessen, weil sie ja in der Serie auch so selten vorkam. Vor allem in der fünften Staffel, da hatte sie ja ihren ersten Auftritt erst, als Galaxia am Ende auf der Erde erschienen ist. xD

„Shades Of Grey“ - haha. xDD Öhm, ich muss wirklich ernsthaft überlegen, ob ich die Hörbücher wirklich zu der Zeit gehört habe, als ich diese Kapitel geschrieben habe … Ja, doch, kann gut sein, das gebe ich zu. xD
Die Hochzeitsnacht zwischen Seiya und Usagi war auch mein Highlight. Da hab ich mir besonders Mühe gegeben und bin froh, dass dieses Kapitel auch so toll angekommen ist bei euch! ^_^

Okay, über das Ende sind wir uns anscheinend uneinig.^^
Ich muss auch zugeben, dass ich auch nicht damit zufrieden bin. Aber nicht wegen der Idee, dass Seiya am Ende alle rettet, sondern mich stört die Tatsache, dass ich es am Ende einfach so lieblos runtergeschrieben habe. Denn du hast Recht: Am Ende bin ich in Zeitdruck geraten und wollte die Geschichte so schnell wie möglich zu einem Ende bringen - was man leider auch deutlich merkt, weil ich nicht mit der gleichen Leidenschaft geschrieben habe wie in den vorherigen Kapiteln. Ich habe mich da strikt an meine Stichpunkt gehalten, kaum etwas Spontanes hinzugefügt und und und ^^‘ Du hast dich also nicht geirrt, sondern hast wirklich den Nagel auf den Kopf getroffen: Ich war am Ende in Eile. xD Erstens wollte ich unbedingt vor meinem zweijährigen Vorbereitungsdienst mit der Fanfic fertig werden und zweitens konnte ich mich am Ende nicht mehr sooo sehr in die Geschichte, in die Charaktere hineinfühlen …
Ich hab ja immer abwechselnd meine Phasen, und ich kann mich nur richtig in die Geschichte, in die Gefühle der Figuren hineinversetzen, wenn ich gerade die entsprechende Phase habe. Gegen Ende dieser Fanfiction hat mich (leider) das „Detektiv Conan“-Fieber nach jahrelanger Pause wieder gepackt, sodass es mir am Ende wirklich schwer gefallen ist, mich in Usagi und Seiya hineinzufühlen.
Meine Lieblingspairings bleiben mir alle für immer im Herzen; die Phasen kommen und gehen. Ich liebe sie und werde sie immer lieben - aber richtig fähig, überzeugende Fanfics (gut, „überzeugend“ ist jetzt relativ xD) schreiben kann ich nur, wenn ich mich in der jeweiligen Phase befinde.^^‘ Also meine Schreibleistung hängt leider schon stark von meinem derzeitigen Gemütszustand ab …^^‘

Und ich weiß, dass das jetzt nicht als Entschuldigung gilt … Ich hätte besser die Fanfic einfach stehen lassen und auf das nächste Fieber warten sollen. Mir selbst tut es nämlich auch richtig weh, dass ich dieses Projekt unbedingt so lieblos zu einem Ende bringen musste, obwohl diese Trilogie wirklich mein bisher größtes Werk ist und ich am meisten Zeit darin investiert habe ... Unfassbare vier Jahre habe ich mich mit der Trilogie herumgeschlagen - wohl auch ein Grund, warum ich es endlich beenden wollte, ich irgendwann Panik bekommen habe, dass ich es vielleicht nie schaffen könnte, es zu einem Ende zu bringen ... xD
Aaaber ich habe schon seit längerer Zeit vor, die komplette Trilogie zu überarbeiten, weil ich mittlerweile nicht mehr zufrieden bin damit (was heißt „nicht mehr“ - bin eigentlich nie zufrieden und ziemlich selbstkritisch^^‘) - vor allem den dritten Teil muss ich unbedingt ausbauen; ich kann, darf und will das nicht so stehen lassen …^^‘

Und ach ja, was die Idee am Ende betrifft: Ja, es war definitiv so gewollt von mir, dass Seiya am Ende derjenige sein wird, der alle rettet. :) Aus dem Hintergrund einfach, weil es mich bei Mamoru unendlich gestört hat, dass er … ja, um es mal böse zu formulieren: Nichts drauf hatte außer ein paar philosophische Sprüche zu reißen und mit ein paar Rosen um sich zu werfen. Am Ende musste doch immer Usagi hinhalten und sich für alle opfern, a la Mary Sue. Das hat mein Weltbild ein wenig gestört, weil ich da doch noch etwas altmodisch bin und einfach finde, dass der Mann der Stärkere sein sollte und nicht anders herum. Ich möchte einen Mann, der stärker ist als ich. An den ich mich anlehnen kann. Und nicht einen, den ich als Frau beschützen muss. xD Deswegen stand für mich relativ früh fest, dass Seiya derjenige sein soll, der am Ende alle, auch Usagi, beschützt. Sie braucht einfach einen mächtigen Mann an ihrer Seite. Zumal war sie wegen der Schwangerschaft auch geschwächt, und um das ein wenig auszugleichen, hat sie ja am Ende ihm die alles entscheidende Macht gegeben, damit er seinen ultimativen Angriff überhaupt starten konnte. :D Ohne sie hätte er den Angriff gar nicht heraufbeschwören können. xD

Das ist aber wirklich nur Meinungs- und Ansichtssache und das war jetzt ganz bestimmt nicht mein Ziel, eine große Diskussion anzufangen. :D
Und es tut mir leid, dass ich dir durch das Ende deinen Enthusiasmus versaut habe; das war natürlich nicht meine Absicht.^^‘ Ist nur schade, schließlich bleiben immer Anfang und Ende besonders im Gedächtnis, und da sogar beide für dich nicht so gelungen waren, finde ich es schon etwas traurig und hoffe trotz allem, dass du teilweise auch die guten Erinnerungen aus dieser Trilogie mitnehmen kannst. :)


Liebe Grüße und ganz herzlichen Dank für das 300. Kommi! *__*
Deine Lina <3
Von:  Serenatus
2015-06-04T17:52:23+00:00 04.06.2015 19:52
WAAaHHHHHHH ich sag dazu nur eines wie immer Geil zu der kompletten ff XDDDDDD

lg Serenatus
Antwort von:  Lina_Kudo
14.06.2015 13:02
Hallo Serenatus! :)

Ah, das freut mich sehr, dass du die komplette Fanfic so toll gefunden hast! >///< Danke, danke, danke! <3 Ich freue mich wirklich wahnsinnig sehr darüber, dass du bis zum Schluss durchgehalten hast, hihi! :)


Ganz liebe Grüße <3
Deine Lina
Von:  KiraNear
2015-04-14T21:31:57+00:00 14.04.2015 23:31
Hier geht auch der Youtubelink leider nicht^^°
Aww, das war wirklich ein süßes Ende und auch sehr passend zu dieser wirklich mehr als schönen Triologie. 4 Jahre - ich lese sie seit 2012, was auch kaum zu glauben ist. Damals hab ich vieles davon auf meinem Kindle gelesen, eigentlich nur um zu testen, wie gut es mit dem FF-Lesen auf dem Kindle geht. Aber dann war ich so begeistert, dass ich nicht anders konnte als deine FFs am PC weiterzulesen :3
Hoffe, wir bekommen auch in Zukunft viel von dir zu lesen :-)
Und ja, das kenne ich. Sowohl die Stichwortplanung bei den Kapiteln, als auch dass die sich gerne mal selbstständig machen und dass aus einem Kapitel dann zwei werden. Ja, das hab ich bei Heart's Instinct auch ständig :P
 
Antwort von:  Lina_Kudo
18.10.2015 14:12
Hallo KiraNear! :)

Erst einmal tut es mir furchtbar leid, dass ich erst jetzt dazu komme, dir auf diese Nachricht zu antworten ... Seit März ist bei mir die Hölle los und es hört einfach nicht auf ...^^'

Also erst einmal möchte ich mich - wenn auch sehr verspätet - bedanken, dass du mir all die Jahre so die Treue gehalten hast! *__* <3 Und es ist schön, dass meine Fanfics dich so in ihren Bann gezogen haben, dass du nun doch schon seit 2012 regelmäßig dabei warst! Das weiß ich wirklich zu schätzen, weil es nicht selbstverständlich ist, dass die Leser wirklich bis zum Schluss so regelmäßig dabei bleiben! :)

Zurzeit hat mich die Schreiblust wieder gepackt - also es kann schon sehr gut sein, dass ihr sehr bald wieder etwas von mir zu lesen bekommt. :) Ich würde mich sehr freuen, wenn ich dann noch den einen oder anderen Leser wieder mitreißen kann! ^__^

Ich hoffe, wir schreiben uns bald wieder - irgendwie haben wir ja nur durch Kommentare kommuniziert und schon ewig lange nichts mehr voneinander gehört. Ich hoffe, dir geht es gut? :)


Ganz liebe Grüße
Deine Lina
Antwort von:  KiraNear
22.10.2015 20:18
Stimmt, das sind nun doch schon 3 Jahre O_O
Ziemlich cool, aber deine FFs lese ich auch immer noch gerne - ich bin echt froh, dass ich damals darüber gestolpert bin. Hatte damals sehr schöne Lesezeiten im Auto, im Freien usw^^

Das mit der Schreiblust kenne ich, das packt mich auch hin und wieder von Zeit zu Zeit.

Danke der Nachfrage, mir geht es gut :3
Hoffe, dir doch auch^^
Von:  KiraNear
2015-04-14T20:00:18+00:00 14.04.2015 22:00
Das Video in dem allerersten Link geht leider nicht mehr :/
Und das ist wirklich ein sehr süßes Kapitel, hat mir richtig gut gefallen. Schön, dass sie ihre Träume erfüllen konnten :3
Antwort von:  Lina_Kudo
18.10.2015 14:42
Vielen Dank für den Hinweis - habe den Link gerade ausgetauscht ... xD
Und es freut mich natürlich, dass du auch dieses Kapitel so süß fandest! ^___^


Ganz liebe Grüße
Deine Lina :)
Von:  KiraNear
2015-04-08T21:35:59+00:00 08.04.2015 23:35
Oh Mann, da hast du mir ja einen ganz schönen Schrecken eingejagt - ich dachte, er wäre jetzt für immer tot X_X
Aber schön, dass es nicht so gekommen ist.
Und wow, es ist wirklich lange her, dass du sie geschrieben hast. Heißt das, du schreibst erst alle Kapitel und dann bearbeitest du sie?
 
Sehr schönes und auch sehr cooles Kapitel^^
Antwort von:  Lina_Kudo
18.10.2015 14:23
Hallo nochmal, KiraNear! :)

Hihi, das ist schön, dass ich es geschafft habe, dir kurz den Atem zu rauben. :P Du verstehst, was ich meine, oder? Ist sicher nicht böse gemeint. :)
Ja, ich schreibe immer erst alle Kapitel, bearbeite sie dann und erst dann wage ich es, mit dem Hochladen zu beginnen. :) Einfach, um längere Wartezeiten für meine Leser zu vermeiden. Möchte euch nicht länger als nötig warten lassen. :) Das würde ich auch unfair euch gegenüber finden, denn ich weiß, wie es ist, wenn man so lange auf ein Kapitel warten muss - vor allem ist es schlimm, wenn man dann vergeblich wartet ... ^.^'
Deswegen kann ich es immer von Vornherein ausschließen, ein bereits hochgeladenes Projekt abzubrechen. Ich breche nie etwas ab, aber dadurch, dass ich immer erst eine Fanfic hochlade, wenn sie abgeschlossen ist, gibt es auch kein Restrisiko mehr. :-)


Ganz liebe Grüße
Lina
Antwort von:  KiraNear
22.10.2015 20:16
Das ist eigentlich gar nicht so schlecht^^
Könnte ich mir für meine Geschichten überlegen, denn ich lade es immer Kapitel für Kapitel hoch bzw schreibe ich es und lade es dann auch gleich (relativ) hoch. Aber dadurch gibt es dann immer so fette Lücken XD
Von:  Whateverx3
2015-03-19T16:27:36+00:00 19.03.2015 17:27
Vielen dank für die tolle ff *__*
Antwort von:  Lina_Kudo
14.06.2015 13:06
Ach was, ich muss mich bei euch bedanken - jeder Autor kann sich überglücklich schätzen, solche tollen und treuen Leser zu haben! Dank eurer Motivation hab ich es doch erst soweit gebracht, die Fanfic zu einem Ende zu bringen, und dafür gilt euch mein unendlicher Dank! *___* <3
Von:  Mayasan1985
2015-03-19T07:38:06+00:00 19.03.2015 08:38
So ein tolles Ende <3
Danke für diese 3 tollen Teile, ich hab sie regelrecht verschlungen!!!

Ich freue mich auf neue Geschichten von Dir :-)

Liebe Grüße
Maya
Antwort von:  Lina_Kudo
18.10.2015 14:35
Hallo Maya! :-D

Das freut mich, dass dir das Ende so gut gefallen hat und dass du alle drei Teile so verschlungen hast!
Vielen lieben Dank dir dafür! ^__^
Wer so treue Leser wie euch hat, braucht keine Feinde mehr, hihi. :-P <3

Zurzeit arbeite ich an meinem Comeback - würde mich also riesig freuen, wenn wir uns bald wieder schreiben würden! :)


Ganz liebe Grüße
Deine Lina :)
Von:  Akami_
2015-03-18T18:47:52+00:00 18.03.2015 19:47
Oh gooott wie schöööön T////T
das perfekte Ende wie man immer so schön sagt
*schnieft*

Einfach super ;3
*smile*
Hast du klasse gemacht Lina
Antwort von:  Lina_Kudo
18.10.2015 14:24
Hallo Judai! :)

Das freut mich, dass du das Ende sooo perfekt fandest! *////*
Vielen lieben Dank! :)
Das macht mich wirklich glücklich ... <3


Ganz liebe Grüße und bis hoffentlich ganz bald! :)
Deine Lina


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