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Auf den zweiten Blick

How to say Aishiteru - das Kennenlernen
von

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One-shot

Auf den zweiten Blick
 

Eine kleine Glocke schellte, als er die Tür zu dem kleinen Teeladen öffnete. Shiro zögerte einen Moment, blickte sich um und trat schließlich ein. „Guten Abend“, wurde er von der Theke aus begrüßt. „Guten Abend“, erwiderte er leise. „Kann ich Ihnen helfen?“

Der junge Mann schüttelte kurz mit dem Kopf, zog dann seine Mütze tiefer ins Gesicht und schob die Sonnenbrille zu Recht, „Ich sehe mich nur kurz um“

Innen war der Laden noch kleiner, als es von Außen den Anschein gehabt hatte, und strahlte etwas Familiäres aus. In schmalen Regalen, die bis zu der niedrigen Decke reichten, befanden sich die exotischsten Teesorten, in winzigen Tütchen verpackt oder in großen eckigen Dosen verborgen.

Unsicher für welchen Tee er sich entscheiden sollte, wandte sich Shiro schließlich doch an den Verkäufer. Dieser war ein groß gewachsener Mann mit breiten Schultern und kurzem dunklen Haar. Insgesamt wirkte er sehr erwachsen, Shiro schätzte ihn auf Mitte Zwanzig, was wohl besonders an dessen kräftiger Statur lag. Er war ganz und gar nicht dick, vielmehr machte er einen Eindruck als würde er eher auf dem Bau arbeiten, als in einem Teeladen.

Auf den Lippen des Verkäufers lag ein freundliches Lächeln, das jedoch durch ein kleines Pflaster neben dem linken Mundwinkel etwas abgeschwächt wurde und auch so gar nicht zu dem Rest seines Gesichtes passen wollte.

Eine tiefe Narbe zog sich schräg von seinem rechten Auge über den breiten Nasenrücken zur linken Augenbraue und hinterließ ein mulmiges Gefühl in Shiros Magengrube. Was mochte diese Verletzung verursacht haben? War er in eine Schlägerei geraten? Betrieb er eine gefährliche Sportart?

Während der Verkäufer den Tee erklärte, beobachtete Shiro seinen Gegenüber sorgfältig, dessen tief braunen Augen sich bei beim Reden zu schmalen Schlitzen verengten und an Shiro vorbei sahen und keinen bestimmten Punkt in der Ferne zu fixieren schienen. Die buschigen Brauen blieben dabei immer tief in die Stirn gezogen und erweckten den Eindruck von schlechter Laune. Jedoch strafte seine fröhliche tiefe Stimme seinem äußeren Erscheinungsbild Lügen und Shiros Neugier wuchs zusehends.

Da fiel sein Blick auf das Namensschild an der dunkelgrünen Schürze des Händlers. Stumm las er den Namen und grinste in sich hinein. „Hayashi Makoto“, flüsterte er leise und ohne auf den anderen Mann zu achten, der noch immer versuchte Shiro die Teesorten zu erklären, unterbrach er ihn schmunzelnd, ob er nach seiner Schicht nicht noch mit ihm einen Trinken gehen würde. Er erntete nur einen verdutzten Blick und erhielt eine dankende Ablehnung. „Ich muss sofort nach Hause. Meine Schwestern warten. Ich kann sie nicht so lange alleine lassen“

Ein großer Bruder also, dachte Shiro und lächelte bei dem Gedanken, wie dieser Bär von einem Mann sich liebevoll um zwei zerbrechliche Mädchen kümmern würde. Unwillkürlich hatte er ein Bild vor Augen, wie Makoto mit einem kleinen dünnen Mädchen auf dem einen Arm, ein anderes sich neben ihm auf die Zehenspitzen gestellt an die Spüle klammerte, in der Küche stand und mit einem sanften Lächeln auf den Lippen gemeinsam den Abwasch machte. Dann sah Shiro wie er selbst von hinten an die kleine Familie herantrat und Makoto umarmte, dieser daraufhin ihn freundlich lächelnd anblickte und Shiro sich wohlig an den breiten Rücken des anderen Mannes anschmiegte.

In diesem Moment wurde es ihm bewusst. Dieser bärige Mann war der Mann, auf den Shiro so lange gewartete hatte. Er wollte ihn für sich gewinnen, koste es was es wolle.

„Wann hättest du denn Zeit?“, fragte Shiro ohne Umschweife.

Makoto druckste herum, „Ich weiß nicht“

„Ich komm morgen einfach wieder“, grinste Shiro und nahm den nächst besten Tee, der vor ihm lag und bezahlte diesen, „und übermorgen auch wenn es sein muss. Also überleg dir was“

Der Mann nickte irritiert, „Okay“

„Fein!“ und damit verließ Shiro hüpfend den Laden, begleitet von dem Schellen des Glöckchens.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-06-30T19:11:05+00:00 30.06.2009 21:11
Ooh, du hast echt einen wunderschönen Schreibstil! und auch ich mag solchen Kitsch ^^ Aber ehrlich gesagt hätte ich eigentlich nicht gedacht, dass sich Shiro gleich beim ersten Treffen in Mako verliebt hat. Aber auch eine schöne Vorstellung ^^ Dann hoffe ich mal darauf, dass sich Mako auch bald mal mit seiner Erkenntnis beeilt und lese den Doji fleißig weiter mit ^^
hdl
Von:  Youna
2009-06-21T13:30:41+00:00 21.06.2009 15:30
Süß....
*_____*
Awww... das ist total kitschig XD und ich liebe teeläden DX nur den tee nciht :___: *kaum einen tee mag*
aber die menschen, die in den läden arbeiten, sind irgendwie immer so freundlich... kann ich mir so richtig gut vorstellen *__*
*schwärm*
hach ja XD
ich mag solchen kitsch >.>°


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