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Do it for you!

von

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Hinterm Rücken wird’s gefährlich!

Hinterm Rücken wird’s gefährlich!
 

Alphonse macht sich richtige Sorgen um Winry. Nicht nur, dass er sie nicht finden kann, sie gibt auch keinen Laut von sich. -Nii-san hätte sie sicher schon längst gefunden. ...Wenn er erfährt, dass ich nicht auf sie aufgepasst hab, dann bin ich einen Kopf kürzer!-, schießt es Rüstung in den Kopf. Das gibt ihm neue Kraft für die Suche. Schließlich stolpert Al, über eine dumme Wurzel und er landet mit der schweren Nase in einen Fußspurenpaar, das eindeutig nicht von Winry stammt. -Dieser verdammte Mistkerl kann also noch immer nicht seine schmutzigen Finger von Winry lassen! Dann werde ich ihm mal ordentlich einheizen!.- Mit einem fiesen Grinsen, dass eigentlich nur Ed sein eigenen nennen kann, macht er sich daran, seinen Plan in die tat umzusetzen. Obwohl Alchemisten die Alchemie nicht unbedingt für solche lächerlichen Kleinigkeiten einsetzen, findet Al, dass es genau das ist, was dieser Kerl nicht vermutet.
 

Keyla grinst breit. „Denkst du wirklich, du könntest mich mit deinem Schraubenzieher einschüchtern? Das mag vielleicht bei Edward und Alphonse gehen, aber bei mir nicht. Wieso vergisst du diese Waschlappen nicht einfach und brennst mit mir durch?“ Keyla kann nicht mehr aufhören. Er ist besessen von der Blondine und versteht nicht, was sie an den Elric-Brüdern findet. Schon in der Schule, sind die Brüder schlecht gewesen und er war ein Musterschüler, wie Winry, doch trotzdem hat sie sich immer nur für die Brüder interessiert und nicht für ihn!

„Die lassen sich davon auf nicht einschüchtern. Was soll das Theater überhaupt, Keyla? Wieso überfällst du mich mitten in der Nacht?“ Berechtigte Fragen, die Winry da stellt. Ihr Gegenüber scheint das aber anders zu sehen, denn seine Augen funkeln sie auf eine unheimliche Art und Weise an, dass es Winry eiskalt den Rücken runter läuft. Er kommt ihr nahe, viel zu nahe für Winrys Geschmack und berührt den Ausschnitt ihres Nachthemdes, dass sie trägt und das ihre Brüste sehr betont. Ein Umstand den Winry im Moment hasst. „Wunderschön. Bei mir könntest du ein leben führen, wie das einer Prinzessin, ohne Arbeit und ohne Sorgen!2 Der Junge redet auf sie ein, hofft sie, dass sie ihre Meinung noch ändert und zu ihm kommt. „Ein Leben, wie in einem goldenen Käfig. Nein Danke! Ich verzichte.“ Seine Berührungen an ihren Brüsten ignorierend, arbeitet ihr Gehirn auf hochtouren. -Ich muss hier weg! Wenn ich diesem Kerl noch lange ausgeliefert bin, denkt er noch, ich sei sein Besitz und er nimmt mich mit, ohne mich überhaupt zu fragen. Reiche Schnösel haben ja immer für alles eine Möglichkeit.-

Seine Berührungen werden immer unverschämter. Erst berührt er nur den Ausschnitt, das Stück Haut, dass nicht bedeckt ist, doch nun fängt er an ihre Brüste zu streichelt, mit groben und fest aufgedrückten Händen. Die junge Mechaniker kneift die Auen zu und beißt sich auf die Lippen, was Keyla nicht entgeht. Natürlich denkt er, er habe sie fest soweit, dass sie sich ihm hingibt, aber die Wirklichkeit sieht anders aus. Er ist so grob, dass er ihr weh tut und sie beißt auch nur auf ihre Lippen, um den Schmerz zu ertragen und nicht laut aufzuschreien vor Schmerz, selbst das würde Keyla wohl noch als Lustschrei auslegen, da ist sich Winry sicher.

In diesem Moment wird ihr bewusst, wie behutsam, sanft und fast scheu Edward gewesen ist, als sie mit einander geschlafen haben, kein Vergleich zu diesem reichen und verwöhnten Jungen. -Wenn doch nur Ed hier wäre! Er würde das hier nie zu lassen. Oder Al! Wenn er gemerkt hätte, dass ich nicht in meinem Zimmer bin, dann würde er mich suchen und dann hätte das alles ein Ende.- Vor Verzweiflung kommen ihr schon die Tränen, die stumm über ihre Wangen laufen und zu Boden tropfen. Dieses Verhalten sieht der sonst so beherrschten Mechanikerin gar nicht ähnlich und im Grunde hasst sie sich dafür, dass sie in so einem Moment Schwäche zeigt, aber das alles ist auch zu viel für ihre Nerven. Erst verlässt Edward sie und dann taucht Keyla auf, der sie zu einer seiner Sammlung zählen will! Allmählich findet sie wieder zu ihrer alten Stärke zurück, kaum das ihr klar wird, was dieser Kerl eigentlich will! Er will sich mit ihr schmücken, wie mit einem Diamant und wenn er was besseres gefunden hat, lässt er sie fallen. So will sie auf gar keinen Fall enden, mal ganz davon abgesehen, dass sie ihn nicht liebt und froh ist, wenn sie ihn los geworden ist. Winry Starrte löst sich, sie hebt eine Hand, holt aus und trifft Keyla mitten ins Gesicht. Die Wucht, die hinter dem Schlag steckt, lässt ihn schwanken und schließlich nach hinten kippen. Dies nutzt Winry aus, um zu ihren Schraubenschlüssel zu laufen, ihn aufzuheben und schnaubend zu ihm runter sehen. „Das hast du wohl nicht erwartet, was? Schadet dir gar nichts! Ich bin kein Gegenstand, mit dem du dich schmücken kannst und meine Liebe ist nicht käuflich. Du warst mir schon immer egal und das wird auch weiterhin so bleiben. Die Einzigen, die mir etwas bedeuten sind nun mal die Elric-Brüder! Du kannst das natürlich nicht verstehen, denn immerhin hast du ja dein Leben lang alles in den Arsch gesteckt bekommen, während. Ed, Al und ich hart dafür arbeiten mussten! Du kannst nicht verstehen, wie das zusammenschweißt!“ Winry kommt erst richtig in Fahrt, jetzt wo sie ihren Schraubenschlüssel wieder in der Hand hält. Damit hat Keyla wirklich nicht gerechnet und das macht es noch gefährlicher, denn wenn er erst einmal wütend gemacht worden ist, kennt er selbst die Grenzen nicht mehr.
 

Der Erdboden erstrahlt in einem blauen Licht, bevor ein Rücken durch den Erdboden geht und sich eine Erdspalte auftut. Aus dieser Spalte hebt sich Wurzeln, die sich auf Keyla zu bewegen und ihn schließlich wie ein Westpaket einschnürren. Beide, Winry als auch Keyla, sind viel zu überrascht, als dass sie etwas dagegen tun könnten, mal ganz davon abgesehen, dass Winry einen Scheißdreck machen würde, als diesen Mistkerl zu befreien.

Plötzlich ertönen schnell näher kommende Schritte und das metallene Klonken, das unverkennbar zu Al gehört, wie Winry erleichtert feststellt. Sie kann sich eben doch auf den Jungen verlassen.

Dieser kommt mit großen Schritten vor Winry zum stehen. „Ist alles okay?“ Alphonse wirft Keyla einen Blick zu, der diesem bis ins Mark geht. „Von wegen Alchemie gibt es nicht! Ich zeig dir, wie gut die Alchemie in solchen Situationen ist. Doch vorher... Wenn du Winry noch einmal zu Nahe kommst, dann ist das hier dein kleinstes Problem. Ich kann noch viel mehr und sollte Nii-san wieder hierher kommen, werde ich ihm alles sagen und dann kannst du dich auf Abreibung gefasst machen. Im Gegensatz zu mir fackelt er nicht lange!“ Nun hat die Rüstung alles gesagt, was sie auf dem Herzen hatte, deswegen kann er auch weiter im Text machen. Erneut schlägt er die Hände zusammen, sobald sie anfangen zu leuchten, legt er die Hände auf den bewachsenen Boden, der in blaues Licht getaucht wird, dass blendet und kaum erlischt das Licht steht eine kleines Katapult mit Keyla als Munition darin vor Alphonse im Gras.

„Na, wie gefällt dir das? Ich höre deine Zähne klappern. Scheiß dir nur nicht in die Hose, sonst versaust du mir noch mein Katapult und dann werde ich verdammt böse. Das kann ich auch!“ Alphonse löst das Seil, dass das Katapult zusammenhält und schon löst sich der Schussmechanismus und Keyla fliegt durch die Luft.

Das Katapult löst sich nach deren Benutzung auf und Al dreht sich grinsend zu seiner langjährigen Freundin um. „So, und nun zu uns beiden! Wie kannst du nur allein mitten in der Nacht nach draußen gehen? Dir hätte sonst was passieren können! Stell dir mal vor, ich hätte dich nicht gehört oder es wäre nicht Keyla sondern ein Mörder oder ein Wahnsinniger!“ Die Rüstung ist außer sich und das nicht ohne Grund. Dass Winry nur auf Keyla getroffen ist, ob das Glück ist, ist Ansichtssache, kann man wohl als kleineres Übel betrachten. Die Angesprochene sieht beschämt zu Boden.

„Es tut mir Leid, Alphonse. Ich dachte es wäre eine Katze oder so etwas. Wie konnte ich denn ahnen, dass es ein Perverser ist?“ Es ist offensichtlich, dass es sich um eine Lüge handelt und das macht es nur noch schlimmer. Als Laune wird immer düsterer. „Sag mal, für die dumm hältst du mich eigentlich? Sobald du etwas interessant findest, bist du weg! ...Los, ab ins Haus! Du erkältest dich noch. Drücke die Daumen, dass er es endlich kapiert hat, bevor ich die Geduld wirklich verliere.“ Schnaubend wartet die Rüstung darauf, dass sich Winry in Bewegung setzt doch genau das tut sie nicht. „Es tut mir Leid. Ich hätte nicht raus gehen sollen. Danke das du mich gerettet hast. Aber... Kannst du heute Nacht bei mir bleiben, Al? Ich... Ich werde sicher Albträume haben, wenn ich allein bin.“ Der flehende Unterton in ihrer Stimme macht es Alphonse unmöglich ihre Bitte abzuschlagen. -Verdammtes weiches Herz, du!-, schallt er sich in Gedanken selbst, während er sich selbst reden hört: „Mach dir keine Sorgen. Ich werde heute Nacht bei dir bleiben. Aber nun lass uns rein gehen.“ Das Nicken seitens der Blondine lässt ihn endlich aufatmen. Gemeinsam kehren sie ins Haus zurück, schließen leise die Tür und schleichen auf Zehenspitzen durchs Haus.
 

Den, der auf dem Flur liegt, bemerkt genau, was in diesem Haus zu so später Stunde vor sich geht, doch er gibt keinen Ton von sich. Das liegt sicher nicht zuletzt daran, dass er die schleichenden Personen gut kennt und diese Leute ihm sein Fresschen geben. Nichts desto trotz spitzt er die Ohren, um sicher zu gehen, dass es kein Anderer geschafft hat, sich Eintritt zu verschaffen.

Sobald Winry und Al oben die Tür geschlossen haben, herrscht im ganzen Haus Ruhe. Um jeden Zweifel auszuschließen steht der Hund nun doch trägt auf. Seine metallene Pfote verrät ihn leider, obwohl er sich doch so leise vor geschlichen hat. Wenn also ein Verbrecher im Haus wäre, würde er den Hund kommen hören und sich verstecken! Das würde vielleicht sogar für den Hund traurig enden.
 

Am nächsten Morgen ist Pinako schon sehr früh auf den Beinen. Sie erwartet einen Kunden, der ganz spezielle Automails haben wollte und deren Ersatzteile noch immer nicht eingetroffen sind. Nun wirkt sich das auch auf die sonst so ruhige Pinako aus, die nervös auf und ab geht und ständig einen Blick auf die Uhr wirft.

„Guten Morgen Oma.“, begrüßt Winry ihre einzige, noch lebende Verwandte, gähnt dabei herzhaft und sieht sich verschlafen um. „Du hast ja die Ruhe weg.“, kontert die Angesprochene etwas zu giftig. Verwundert sieht Winry auf und mustert ihre Oma genau. „Ist was passiert?“, fragt Winry völlig unwissend. „Ob was passiert ist? Was meinst du denn?! Die Ersatzteile sind noch immer nicht eingetroffen! Unser Kunde kommt schon in weniger als einer Stunde und wir haben nichts, um seine Wünsche zu erfüllen!“, braust die alte Dame auf. Für einen Augenblick denkt Winry schon, sie wäre im völlig falschen Film, dann fällt ihr alles ein.
 

Der Kunde... Sein Name ist... Rickhardo. So viel fällt der jungen Mechanikerin noch ein. Schon sein auftreten allein, empfand Winry als überaus aufdringlich und dann das geprotze mit dem Geld. Kein Wunder dass sie ihn völlig vergessen hat. Dieser Affe hat ihrer armen Oma Honig um den Mund geschmiert und sie eingelullt. Es würde Winry gar nicht wundern, wenn ihre Oma diesem reichen Schnösel auch noch ihre arme, junge, unglückliche Enkelin versprochen hätte. In dieser Hinsicht hat sie ihrer Oma schon immer Misstraut. Plötzlich fällt ihr etwas ganz anderes auf. Bisher war sie so mit den Gedanken bei Edward, dass sie es gar nicht gesehen hat, doch nun, wo Keyla dafür sorgte, dass sie sich mehr mit ihrem Umfeld beschäftigt, fällt ihr auf, wie ähnlich sich Keyla und Rckhardo sind. Eine Ähnlickeit, die Normalerweise sofort ins Auge springt. Beide sind Geldgeil, hassen es nicht das zu bekommen was sie wollen und diese herrische Art... das alles hätten Winry Alarmglocken laut aufleuchten lassen sollen, aber was ist stattdessen passiert? Gar nichts! Und wer ist Schuld an diesem Desaster? Edward, wer denn auch sonst! Kaum verschwindet er mal wieder, hinterlässt er ein Chaos und macht sich nicht mal die Mühe, sich selbst zu fragen, wer das alles wieder in Ordnung bringt, mal ganz davon abgesehen, dass dieser Nichtsnutz es nicht mal schafft sich telefonisch zu melden. Zeit müsste er jawohl dafür haben!

Das schrille Klingeln des Telefons reißt Winry aus ihren Überlegungen. Seufzend geht sie in den Flur, schafft es aber gerade mal bis zu Tür, die das Wohnzimmer mit dem Flur verbindet, bevor sie von einer hektischen Pinako abgedrängt wird, die den Hörer so heftig abhebt, dass Winry schon Angst hat, ihre Oma reißt sich die ganze Strippe mit aus der Wand.

„Rockbell.“, meldet sich die alte Dame. Den Rest des Gespräches bekommt Winry nicht mehr mit, weil sie in die Küche geht, um sich etwas zu Essen zu machen. Die Tür zur Küche fliegt hinter Winry auf, die vor Schreckt heftig zusammen zuckt und ihr Brot fallen lässt. „Die Ersatzteile sind endlich eingetroffen. Zieh dich an und dann komm mit. Allein kann ich die ganzen Kisten nicht tragen.“ „Ähm ,klar, wenn du mir erst mal sagst, wer am Telefon war!“, erwidert Winry leicht irritiert. Sie erkennt ihre eigene Oma nicht wieder. So aufgedreht und etwas gereizt war Pinako bisher nie gewesen und Winry weiß nicht, ob sie es gut findet, wenn ihre Oma solche Emotionen zeigt. „Das war der Bahnhofsvorsteher. Und nun hopp, hopp. Unser Kunde ist auch bald hier.“ „Verdammt Oma, was soll das? Wieso behandelst du mich so? Ich bin kein Kind mehr und ich habe mit diesem Kerl nichts zu tun. Meinetwegen soll er mit seinem Geld nach Rash Vally fahren, da schmeißen sie ihm die Automais förmlich hinterher!“ Er Punkt, bis zu dem Winry alles ertragen hat, ist nun doch überschritten und ihr Temperament kommt zum Vorschein, dass sie eindeutig von ihrem Vater geerbt hat.

Wenn man den Augen von Pinako trauen kann, ist sie für einen Moment wie gelähmt, dann blinzelt sie, reibt sie sich über die Augen und seufzt dann lang und gedehnt auf. „Entschuldige bitte. Ich reagiere über. Ich hab mir wohl zu viele Hoffnungen gemacht.“ Stutzig geworden, lehnt sich die Blondine an den Küchenschrank und durchbohrt ihre Verwandte mit Blicken. „Was genau für Hoffnungen hast du dir gemacht?“ Winry Stimme ist eiskalt und ihr Ton ist schneidend. Das schüchtert die ältere Frau soweit ein, dass sie schweigt. „Ich warte!“ Mit jeder Sekunde, die verstreicht, wird Winry unerbittlicher. Nun, wo das Thema angeschnitten ist, will sie auch wissen, was hinter ihrem Rücken gespielt wird, das ist ihr gutes Recht und das lässt sie sich von niemandem nehmen. „Ich habe mich mit dem guten Mann über deine Zukunft unterhalten und das du sicher nie eine gute Partie machst, wenn du weiterhin hier bei mir in Resembool bleibst und ständig Ed und Al um dir hast, die dir nur Ärger machen, wirst du ewig allein bleiben und er hat nun mal einen Sohn, der...“ „Höre ich da richtig? Du hast mich sozusagen verkauft?“ Vor Wut und Entsetzen rutscht die Stimme der Blondine gleich um zwei Töne höher. „Aber so ist das doch gar nicht...“ „Ach nein? Was ist es denn dann?“ Winry würgt ihrer Oma das Wort ab. „Ich fass es einfach nicht! Wie kannst du mir das nur antun! Ed und Al sind mir die wichtigsten Personen überhaupt! Das verzeihe ich dir nie!“ Mit einem Satz dreht sich die wütende Winry um, stampft aus der Küche, über den Flur und dann die Treppe hoch. Den Verrat ihrer ihr vertrauten Person tut der jungen Mechanikerin sehr weh und es geht ihr verdammt Nahe. Der beste Beweis dafür sind wohl ihre Tränen, die sich still aber heiß ihren Weg über ihre Wangen suchen und zu Boden fallen. Allmählich verschwimmt ihre Sicht, doch weil sie dieses Haus in und auswendig kennt, macht das nichts, weil sie auch blind ihr Zimmer finden würde.

Die Tür geht auf und sie läuft genau in etwas Hartes hinein. „Huch!“, ist der Ausruf dieses metallenen Körpers. Die Tränen verbergend flüstert sie ruhig eine Entschuldigung, bevor sie sich an seinem großen stählernen Körper vorbei schleichen möchte, da greift eine Hand nach ihrem zierlichen Arm, hindert sie am weitergehen und hebt leicht ihren Kopf an. „Ich wusste es. Ich hab es an deiner Stimme wahr genommen! Was ist los, Winry? Es ist doch sonst nicht deine Art zu weinen.“ Als sanfte und ruhige Stimme, die auf sie einredet, beruhigt Winry schließlich. Mit großen tränennassen und geröteten Augen sieht sie in die ausdruckslosen Augenpartien der Rüstung. „Sie hat mich einfach verkauft! Oma versucht mich mit dem Sohn des reichen Kunden zu verheiraten. Sie sagte, dass ich nur einsam ende, wenn ich hier weiter bleibe und mich mit dir und Ed rumärgere.“, schluchzt das Mädchen. Al schließt sie in die Arme, unfähig etwas anderes zu tun. Für ihn ist es einfach unbegreiflich, wie die nette Oma Pinako, die ihn und Ed aufgenommen hat, so fies sein kann. Es sieht ihr gar nicht so ähnlich und deswegen mutmaßt Al, dass da mehr hinter steckt. Seine Neugierde ist geweckt und der Drang, hinter all dem zu kommen ist so groß, dass er sich nicht mehr dagegen erwehren kann.

Tröstens streichelt Al über Winry Rücken, versucht sie mit unbeholfenen Berührungen zu beruhigen, während sich ihr Griff um ihn herum vertieft, sie sich an ihn schmiegt und sich nur schwer beruhigt. An sich spürt er den festen Griff nicht und selbst wenn er es spüren würde, er würde den Teufel tun als ihren Griff zu lösen, denn immerhin ist dies etwas, was er sich sofort erträumt, ja so gar gewünscht hat. Trotz dieser Nähe, wünscht sich Al viel mehr als das.

Einen Augenblick bekommt er ein schlechtes Gewissen seinem Bruder gegenüber, doch das verdrängt er erfolgreich in dem er sich einredet, dass selbst sein Bruder keine Rücksicht auf ihn, Alphonse, genommen hatte, als dieser mit Winry schlief. Ob Edward es nun bereut oder nicht, er hat seinen kleinen Bruder hintergangen, dessen Zustand ausgenutzt, ohne versuicht zu haben sich dagegen zu wehren. Trotz allem muss Al seinem Bruder zugestehen, dass dieser nicht die ganze Schuld allein trifft, denn das wäre nicht fair, immerhin gehören immer zwei dazu. Da es offensichtlich von beiden gewollt war, kann Al eine Vergewaltigung ausschließen, die hätte er seinem Bruder sowieso nicht zugetraut, weil dieser viel zu gutmütig dafür ist und niemanden, der ihm am Herzen liegt, verletzen möchte. Eine Erkenntnis, für die Alphonse sehr lange gebraucht hat, um sie zu durchschauen, da sein Bruder in solchen Sachen verschlossen ist und seine Absichten immer gut unter anderen Dingen tarnt. Nur mit geübten Blicken und eine längere Zeit an Edwards Seite ist es möglich, hinter seine Fassade zu schauen.
 

Aus dem Flur vernehmen Al und Winry die Türklingel und wenig später laute Stimmen. Neugierig geworden, erheben sich Al und Winry, öffnen leise die Tür und treten auf den Flur.

„Guten Morgen. Ich bin etwas zu früh. Ich hoffe das stört Sie nicht.“, hört Alphonse eine männliche, ziemlich dunkle, aber doch hochnäsige Stimme sagen. Wenn er seinen wahren Körper schon wieder hätte, würde er wohl das Gesicht angewidert verziehen. „was ist denn das für ein aal-glatter Typ?“, fragt Al seine Mitverschwörerin im Flüsterton. „Das ist der Kerl, dem Oma vorgeschwärmt hat, wie einsam und allein ich bin.“, kommt es einfach nur angewidert und zu tiefst im Stolz verletzt von Winry, die sich deutlich bemühen muss, ruhig zu bleiben, was so untypisch für Winry ist. -Sie wird Edward immer ähnlicher. Wie gruselig!- Dann wendet er sich aber gleich wieder dem unten geführten Gespräch zu.

„Aber nein. Es ist mir eine Freude, sie jetzt schon zu begrüßen.“ -Was für ne Schleimerin.- Mit einem Blick zur Seite stellt Al fest, dass Winry genauso aussieht, wie er wohl auch aussehen würde, wenn er nicht eine körperlose Rüstung wäre. Wahrscheinlich hat sie dasselbe wie er gedacht. „Alles okay, Winry?“ Besorgt stellt Al fest, dass die Gesichtsfarbe von Winry sich ungewöhnlich verdunkelt. Für einen Moment fürchtet er schon, sie würde aufspringen, runter stürmen und den beiden da unten die Hölle heiß machen. Zu zutrauen wäre es ihr jedenfalls, bei dem Temperament, das in ihr wohnt. Doch kaum erhebt der Mann die Stimme, ist sie wieder angespannt und keinesfalls mehr zum Aufsprung bereit. „Haben Sie ihrer Enkelin schon von den Plänen erzählt? Mein Sohn war außer sich. So ein junges und noch dazu hübsches Ding ist eine Bereicherung für unsere Familie, das sieht auch mein Sohn so. Er hat mit ihrer Enkelin übrigens schon Bekanntschaft gemacht.“ Für dieses Raubtier ist schon alles in Sack und Tüten. Al spürt, dass er krank vor Eifersucht ist. Trotz allem entgeht ihm der viel sagende Unterton dieses Mannes nicht, der Al ganz und gar nicht gefällt. Ein Schluchzen neben ihm, lässt ihn unerwartet zusammen zucken. Winry scheint ebenfalls nicht entgangen zu sein, was dieser schmierige Kerl wirklich vor hat. Wenn Alphonse nicht so sanftmütig wäre... Aber leider kann er nicht anders. Solange man ihm oder den Menschen, die er gern hat, nichts tut, prügelt er auch nicht auf sie ein. Doch schon für jede einzelne von Winrys Tränen könnte er sich glatt vergessen, trotz allem beherrscht er sich. Ein weiterer Unterschied zwischen ihm und Edward!
 

„Eigentlich wollte mich mein Sohn begleiten, aber dann ist ihm leider etwas dazwischen gekommen. Ich bin mir aber sicher, dass er noch später Zeit haben wird.“, erzählt Rickhardo. Ihm geht es gar nicht um seinen Sohn, sondern nur um sich selbst, doch das kann er hier ja schlecht sagen, also versucht er es geschickt zu tarnen. Wie nicht anders zu erwarten wahr, glaubt ihm diese alte, dumme Frau jedes Wort. Es ist fast so leicht, wie einem Kleinkind den Lutscher zu klauen. „Wenn er heute nicht vorbei schauen kann, macht das auch nichts. Meine Enkelin ist etwas eigen. Sie hat ein Problem damit sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass sie bald heiraten wird. Das liegt aber in der Familie. Ihre Mutter war genauso. Geben sie ihr noch etwas Zeit, damit sie sich endgültig fügen kann. In der Zwischenzeit könnten wir uns ja um ihre Angelegenheit kümmern. Sie haben mich ja nicht ohne Grund aufgesucht.“ „Na schön. Ich gebe ihrer Enkelin noch einen Tag Bedenkzeit, da sie so eine Schönheit ist und so ein Schritt wohl überlegt sein sollte.“ Das er so viel zeit für diese Sache einplanen muss, gefällt ihm gar nicht. Er hat gehofft, dass sie es schnell hinter sich bringen und er seinen weiteren Pläne in die Tat umsetzen kann, aber nun scheint diese kleine Göre ihm einen Strich durch die Rechnung zu machen. Etwas, das er nicht ungestraft lassen wird. „Sie haben Recht. Sind die Teile denn schon fertig?“ „Leider noch nicht. Winry und Alphonse müssen die Ersatzteile noch vom Bahnhof holen, weil die Kromteile erst nachbestellt werden mussten.“ „Alphonse? Wer ist das?“ Rickhardos Neugierde ist geweckt. Liegt wohl eher daran, dass er lieber heute als Morgen von seiner Konkurrenz wissen will. „Ein alter Freund meiner Enkelin. Ich hab ihn und seinen älteren Bruder hier aufgenommen, nachdem sie ihre Mutter verloren hatten.“
 

Das Maß ist voll, sowohl für Winry, als auch Alphonse. Beide kommen, mit wütenden Gesichtern, ins Wohnzimmer, stellen sich vor dem Besucher und Pinako, ehe sie ihrer Wut Luft lassen. Die Rüstung überlässt es erst einmal seiner blonden Sandkastenfreundin, sich Luft zu machen, bevor er selbst loslegt. „Wie kannst du mich an diesen alten Kerl verkaufen? Du merkst nicht mal, was seine wahre Absicht ist. Dieser Kerl will mich heiraten und nicht sein Sohn und selbst wenn, ich will keinen von Beiden! Außerdem, wer sagt denn, dass ich noch frei bin? Du scheinst Edward vergessen zu haben! Er mag ja vielleicht nicht hier sein, aber man sollte nicht vergessen, dass er mich geschwängert haben könnte! Du bist echt das Letzte, Oma. Ich kann dir nicht mehr vertrauen. Ich werde ausziehen und den Kontakt mit dir ganz abbrechen. Eine solche Verwandte will ich nicht! Und jetzt zu Ihnen“ Winry wendet sich an den älteren Herren, der gut in den Sechzigern ist. „Sie sind ein verabscheuungswürdiger, alter Perversling. Ich werde nie jemanden aus ihrer abartigen Familie heiraten. Selbst wenn ich als alte Jungfer sterben müsste!“ Die Blondine gerät jetzt erst richtig in Fahrt. Al hofft sehr, dass es zu keinem Handgemenge kommt, denn er wäre der letzte, der dazwischen gehen würde, er würde höchstens mitmischen und das gewaltig! Nach weiteren Beschimpfungen dieser Art, dreht sich Winry um, sucht in aller Eile möglichst viele wichtige Werkzeuge und Ersatzteile zusammen zu suchen und in ihren Koffer zu schmeißen, bevor sie auch ihre eigenen Sachen packt. Nebenbei schnappt sie sich auch Edwards und Alphonse ganze Sachen und verpackt sie, bevor sie mit allen Sachen wieder in der Küche erscheint. „Den werde ich auch mitnehmen.“ Das sind wohl ihre letzten Worte an ihre Familie, bevor sie sich ihre Sachen schnappt, eine Hundeleine nimmt, daran Den befestigt und mit ihm das Haus verlässt.

Nun ist es an Al, seiner Wut Luft zu machen. „Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas jemals sagen würde, aber du hast mich und Edward sehr enttäuscht. Wenn unsere Mutter noch leben würde, dann würde sie wohl nie wieder ein Wort mit dir wechseln und vielleicht sogar wegziehen. Verstehen würde ich es sogar. ...Du hast weder mich, noch edward aufgenommen. Kaum das er wieder laufen konnte, haben wir unser Heim verlassen und sind in die Welt hinausgezogen. Was haben wir dir getan, dass du so sehr über uns herziehst? Mein Gott, ich erkenn dich gar nicht mehr wieder! Wie kann man nur so Geldgeil sein. Sei dir gewiss, dass ich Edward davon erzähle. Er wird dir sicher nicht mehr auf dem Leim gehen und dich um eine Reparatur bitten. Vielleicht ist er ja sogar deinetwegen gegangen. Ich hoffe du wirst glücklich, jetzt wo du allen, die du etwas bedeutet, so schändlich mitgespielt hast. Leb wohl. Auf das wir uns nie wieder sehen.“ Die Rüstung dreht sich gerade um, als sein Blick auf den alten Herren fällt, der nun ein bisschen verärgert aussieht. „Ich warne sie gleich! Sollten Sie Winry zu Nahe kommen, lernen sie mich kennen. Im schlimmsten Fall hetze ich ihnen meinen Bruder auf den Hals und der ist beim Militär ein angesehener Staatsalchemist! Also achten Sie genau darauf, mit wem Sie sich anlegen.“
 

Ungeduldig geht Winry auf und ab. Sie hält es hier keine weitere Minute aus! Wenn doch nur Al endlich raus kommen würde, dann könnten sie endlich los und diese ganze unerfreuliche Geschichte hinter sich lassen. Die Tür geht auf und Al stolpert mehr schlecht als recht raus. „Wir können. Der nächste Zug fährt aber leider erst in zwei Tagen. Ich hab gerade noch mal im Fahrplan nachgesehen, denn Ed hier liegen gelassen hat.“, berichtet Al schnaufend. „Verdammter Mist. Jetzt sitzen wir hier fest.“, schimpft Winry, der das alles überhaupt nicht passt. Sie wäre lieber gestern als heute weg gewesen. Erst die Sache mit Keyla und nun ihre eigene Oma und dann noch dieser perverse Rickhardo! Irgendwann ist auch bei ihr das Maß voll! „Beruhige dich. Es gibt immer eine Lösung. Solange du einen Elric an der Seite hast, wirst du immer alles erreichen. Und ich bin nicht Jahre lang umsonst mit Ed gereist! Wir sind immer ans Ziel gekommen, selbst dann, wenn wir von allem und jedem im Stich gelassen wurden. Und nun los..“ Winry schöpft wieder neuen Mut, schnappt sich ihre sieben Sachen, die Al ihr gleich abnimmt und gemeinsam machen sie sich auf den Weg in unbekannte Gefilde.

Keiner der Beiden ahnt, dass ihre Reise sehr beschwerlich sein wird, denn sowohl Keyla, also auch Rickhardo lassen nicht locker. Beide schwören Rache für das, was sie durch die Elrics verloren haben. Und da beide genügend Geld besitzen, könnten sie selbst Edward, der in Central City von den Vorfällen in Resembool nichts weiß, getroffen werden, schon alleine weil er ein Elric ist.

Fortsetzung folgt



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Fuu-chan
2008-08-03T21:51:14+00:00 03.08.2008 23:51
ah !!!!
so spannend!! ^^ hoffe es geht bald weiter
mus s wissen wie es weiter geht ^^


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