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Odyssee

von

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Land in Sicht!

ODYSSEE
 

Hallo Leute,
 

los gehts! Wenn meine Mutter mich jetzt endlich mal mit diesem doofen Arbeitsamt in Ruhe lässt, werde ich auch schnell das zweite Kapitel hochladen.

Fürs erste würde ich mich über Kritik freuen. Ich werde auch sicher darauf antworten.

Viel Spaß beim Lesen.
 

Lianora
 

Kapitel 1: Land in Sicht!
 

Der einsame Schrei einer Seemöwe durchbrach die Stille dieses schwülwarmen Tages. Das Tier flog wie ein Schatten über das Schiff hinweg, welches mit einer strammen Brise in den Segeln gute Fahrt machte. Das Meer schaukelte es sanft hin und her.

An seinem Bug hockte Ruffy, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, und starrte Löcher in die Luft. Seit einer gefühlten Ewigkeit geschah nun schon das, was dem Kapitän der Strohhutpiraten entschieden gegen den Strich ging: Nämlich gar nichts. Ihm war langweilig. Der letzte richtige Kampf gehörte bereits der Vergangenheit an und ein neuer lag nicht in Sichtweite. Also beschäftigte er sich mit dem, was ihm gerade durch den Kopf spukte. Und da darin momentan gähnende Leere herrschte, suchte er am azurblauen Himmel nach einer verirrten Wolke, aus deren Gestalt er etwas interpretieren konnte, was seine Laune zu heben vermochte. Nur außer der grellen goldgelben Scheibe namens Sonne gab es dort oben nichts.

„Allmählich gehen mir diese Samurai der Meere auf die Nerven“, sagte er urplötzlich, ohne richtig zu wissen warum.

Das veranlasste seinen Kumpanen neben ihm dazu, ihn ungläubig anzustarren. Zorro hatte in der flimmernden Hitze vor sich hergedöst und war keinesfalls erfreut, von seinem Käpt’n dabei gestört zu werden. „Wie ich das sehe, werden wir noch mehr von denen begegnen“, erwiderte er, um das Thema zu beenden und sich wieder der Innenseite seiner Augenlieder zuwenden zu können.

Daran hinderte ihn Nummer drei der am Bug befindlichen Strohhutpiraten. Kanonier und selbsternannter Vizekapitän Lysop raufte sich sogleich lautsstark kreischend die Haare. „Oh nein, bitte nicht!“, schrie er aufgebracht. Der Vorzeigefeigling der Crew hatte sich noch nicht von ihrem letzten gemeinsamen Abenteuer erholt und brauchte erst einmal eine lange Auszeit. Da das niemanden zu interessieren schien, tat er einfach das, was er am besten konnte: Sich hemmungslos über die Schnapsideen und Hirngespinste seiner Kollegen aufzuregen.

„Ich bin dafür, dass wir die nächste Insel ansteuern“, meldete sich im nächsten Moment Nami zu Wort. Die Navigatorin kam galant wie eine Elfe die Treppe zum Bug emporgeschwebt und blieb vor ihren Freunden stehen. „Was meint ihr?“, fragte sie diese, „wir müssen unbedingt unsere Wasservorräte aufstocken.“

„Ja“, stimmte ihr Sanji zu, der ihr an den Fersen klebend gefolgt war, „wir könnten auch frische Nahrungsmittel einlagern.“ Der Koch war wie eh und je in Sorge, dass sein verfressener Käpt’n keine zehn Minuten brauchen würde, um die Vorratskammer restlos leerzufegen.

Dieser war sogleich Feuer und Flamme. „Au ja!“, rief er und sprang auf, „wir brauchen ganz viel Fleisch!“

Nami fasste sich seufzend an die Stirn. „Der denkt mal wieder nur ans Essen...“

„Hey, ihr Landratten!“, meldete sich ein Stimme von hoch oben aus dem Krähennest. Die fünf Piraten hoben die Köpfe und starrten gegen das Licht der Sonne hinauf zu ihrem zweitneusten Crewmitglied Franky. Der deutete geradeaus und fügte hinzu: „Da hinten ist eine Insel.“

Ruffy sprang augenblicklich auf die Galionsfigur. Er legte eine Hand über die Augen und starrte suchend aufs Meer hinaus. Eine Insel bedeutete für ihn ein neues Abenteuer. Und das stand für ihn ganz klar weit oben auf der Hitliste, gleich hinter dem Fleischessen und knapp vor seinen Freunden. Wenn die das wüssten, würden sie ihm ohne Frage die Hölle heiß machen.

Mit einem Grinsen im Gesicht wandte sich Lysop Nami zu. „So kuriert man ihn von seinem Fresswahn“, meinte er triumphierend.

„Wie’s aussieht, ist die Vorratskammer erst mal in Sicherheit“, bestätigte Sanji.

Nami verzog gereizt das Gesicht. „Der eine interessiert sich nur fürs Futter und der andere für dessen Verteidigung“, zischte sie mit zusammengebissenen Zähnen, „es gibt doch nun wirklich weitaus wichtigere Dinge im Leben!“ Die Jungs schafften es immer wieder, sie daran zu erinnern, warum sie über einen gewissen Zeitraum hinweg ihre Zweifel gehegt hatte, ob sie auch tatsächlich an Bord dieses Schiffes bzw. an das des Vorgängers und in den Kreise einer solchen Crew gehörte.

Sofort bereute sie ihre Worte, als Sanji um sie herumtanzte. „Selbstverständlich, Namilein“, säuselte er, „du hast natürlich oberste Priorität. Du bist der wahre Inhalt meines Lebens. Mein Stern in dunkelster Nacht-“

„Halt die Klappe, Schnitzelklopfer!“, schaltete sich Zorro dazwischen. Wenn das so weiter ging, konnte er seine Mittagsruhe vergessen.

Die Antwort des Kochs folgte auf dem Fuße: „Halt doch du deine, Spinatschädel!“

Ruffys Schrei beendete die Auseinandersetzung: „Da ist die Insel! Ich kann sie schon sehen!“ Er holte aus und dehnte seinen Arm gen Horizont. Würde er einen Baum erwischen, hätten seine Freunde womöglich die größten Probleme, den Überflieger wieder einzufangen. Der Vorsprung wäre katastrophal, befanden sich noch gut und gerne fünfhundert Meter zwischen Schiff und Strand. Außerdem würde der Strohhut sich im Alleingang mit größter Wahrscheinlichkeit die größten Schwierigkeiten einhandeln.

Nami war das ziemlich egal. Sie schaute auf den Lockport, den sie um das Handgelenk gebunden trug. Sie hatte zwar nur halbherzig auf den Kurs geachtet, doch anscheinend hatte ihr Kompass diesen Flecken Land anvisiert.

„Gum Gum-“ Offenbar hatte Ruffy tatsächlich etwas zu fassen bekommen. Lysop versuchte das Schlimmste zu verhindern, indem er seine Arme rabiat um die Hüften seines Käpt’n legte, um ihn so zurück zu ziehen. „-Torpedo!“ Das ging natürlich mächtig nach hinten los und beide rasten nun im Affenzahn auf die Insel zu.

Im Flug erst bemerkte Ruffy den blinden Passagier. „Oh hey, Lysop, warum hast du nicht gesagt, dass du mitkommen willst?“, stellte er die sinnlose Frage, während der andere panisch und mit Tränen in den Augen auf die immer größer werdenden Bäume starrte. „Ich wollte nicht mit, du Vollidiot!“, fauchte er im Anflug einer Stimmungsschwankung. Sein Käpt’n erntete einen vernichtenden Blick.
 

„Okay Leute, schmeißt den Anker über Bord“, kommandierte Nami, „und holt mir bloss das Segel ein, aber ein bisschen plötzlich!“ Sie stolzierte den Bug entlang und stützte beide Hände auf das Geländer vor sich. So hatte sie den vollen Überblick über das Deck unter sich und die dort herumhastenden Jungs. Da sich niemand sonst hatte blicken lassen oder anwesend war, mussten Zorro und Sanji die Arbeit allein erledigen. Der eine mit größtem Wohlgefallen und Herzchen in den Augen, der andere mürrisch und mit deutlich sichtbarer schlechter Laune.

„Alles erledigt, Namilein“, trällerte der Koch wenig später.

Das Schiff lag ein gutes Stück abseits der Insel. Die Küste erlaubte es nicht, weiter vorzudringen. Das Wasser war zu einfach flach. Offenbar herrschte gerade Flut und der sonst ausgedehnte Strand musste den Wellen weichen.

„Apropos ausgedehnt“, dachte Nami bei sich, „wo stecken denn unsere Knallköpfe?“ Sie sah sich um. Hinter dem glasklaren Meer lag der Strand. Und dahinter befand sich ein Wall aus Bäumen. Blau, gelb, grün. Kein sehr abwechslungsreiches Bild, aber idyllisch. Die Navigatorin seufzte. Endlich ein wenig Ruhe. Auf dieser Insel würde sie einmal richtig ausspannen.

Plötzlich stand Sanji hinter ihr. „Alles in Ordnung, Namilein?“

Sie zuckte kurz zusammen. Irgendwann würde sie noch einen Herzinfarkt erleiden, wenn man sie immer so erschreckte. Sie warf dem Koch einen verständnislosen Blick zu und zauberte dann ein imaginäres Fragezeichen in ihr Gesicht.

„Du hast geseufzt“, erklärte ihr Sanji.

Sofort schlug Namis Laune komplett um. Mit der Faust briet sie ihm mächtig Eins über. „Ist es jetzt schon verboten zu seufzen?“, knurrte sie bedrohlich, „das darf doch wohl nicht wahr sein!“ Geladen wie ein Gorilla im Angriffsmodus stapfte sie die Treppe hinunter aufs Hauptdeck und verschwand durch die nächste Tür, die sie selbstverständlich mit einem gewaltigen Knall hinter sich zudonnerte.

„Das Schiff kann da nichts für“, rief ihr Zorro noch nach, in dem unwillkürlichen Glauben, sie würde das ohnehin nicht hören.

Nami überzeugte ihn spontan vom Gegenteil. Sie riss die Tür wieder auf, streckte den Kopf hinaus, brüllte etwas zurück, was ganz nach „Mir doch egal!“ klang, und schlug das arme hilflose Stück Holz erneut zu.

„Hey, du durchgeknalltes Luder!“, meldete sich nun Franky aus dem Krähennest zu Wort, „wir haben den Kahn nicht zusammengeschustert, damit so eine wildgewordene Furie ihn wieder auseinander nimmt!“ Er lehnte sich soweit aus dem Ausguck, das er bei der kleinsten Erschütterung, welchen Ursprungs auch immer, ohne Zweifel hinausgefallen wäre. „Also behandle unser Werk gefälligst mit etwas mehr Respekt!“

Die Tür öffnete sich ein weiteres mal. Doch statt der Navigatorin trat nun die Archäologin auf das Deck. „Ihr führt euch auf wie Kleinkinder“, kommentierte sie mit völliger Ruhe. Sie schulterte ihren Rucksack und ging auf die Reling zu. „Ich sehe mir die Insel an, kommt jemand mit?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, sprang sie hinunter ins flache Wasser.

Zorro brummte etwas unverständliches und folgte Nico Robin, einen Koch auf Wolke Sieben im Schlepptau. Wenn schon Nami seine Besorgnis nicht anerkannte, würde er es eben bei Dame Nummer zwei versuchen.
 

„Jetzt komm endlich, Lysop. Mach mal nicht alle zwei Meter schlapp, du Schlappschwanz“, forderte Ruffy seinen Freund auf. Er stemmte die Hände in die Hüften und sah dem Kanonier entgegen, der sich jedoch nicht in seinem Sichtradius befand. „Ich geh schon mal vor“, meinte er dann. Er hatte keine Lust, ständig stehen zu bleiben, nur weil die Langnase Null Kondition besaß.

Lysop schleppte sich den Hügel hinauf. Dort blieb er liegen, alle Viere von sich gestreckt, und hechelte wie ein Hund mit Luftnot. „Warte ... auf ... mich“, stammelte er erschöpft. Die Bäume hatten ihn komplett ausgemerzt. Diese doofen Dinger wuchsen hier derart weit auseinander, dass sie Sonne ohne Mühe bis auf den Grund vordingen konnte. „Verdammte Vegetation“, fluchte er und rappelte sich hoch, „das ist kein Wald, das ist eine Wüste mit Bäumen.“
 

Sanji legte die Hand über die Augen und suchte den Strand ab. Weit und breit keine Spur von zwei Idioten. Das überraschte ihn nicht. Immerhin hatte er kaum damit gerechnet, dass sie gegen einen Baum gedonnert und liegen geblieben waren. Ersteres vielleicht, aber Ruffy wäre sofort wieder aufgesprungen.

„Komm mit, Koch“, riss ihn Zorro aus den Gedanken. Der Schwertkämpfer wartete, bis Sanji sich umgedreht hatte, dann folgte er ihrer momentanen Führerin, die sich offenbar durch Nichts zum Anhalten bewegen ließ.

Robin ging voran in das Dickicht dieser unbekannten Insel. Sie folgte einem Trampelpfad mit Zickzackkurz durch eine regelrechte Allee aus Grünzeug. Jeder Zentimeter war von Farnen, Gräsern und Büschen bedeckt. Dazwischen ragten Bäume gewaltigen Ausmaßes mit teilweise immens dicken Stämmen in die Höhe. Jeder Freiraum wurde von irgendwelchen Blättern in Beschlag genommen. Ja, dieser Wald konnte ohne weiteres als Dschungel bezeichnet werden.

Zorro war genervt. Hatte man nun vollends seinen Mittagsschlag verhindert, musste er sich nun mit irgendwelchen piekenden und juckenden Pflanzen rumschlagen, die selbst durch die Kleidung an seine Haut gelangten. Mürrisch zog er eines seiner Schwerter und säbelte sich damit den Weg frei.

Der Nachhut kam das recht gelegen. Sanji hatte dasselbe Problem gehabt. Allerdings richtete sich seine Aufmerksamkeit dadurch auf den Boden, um dem abgehackten Grünzeug ausweichen zu können. So registrierte er nicht gleich, dass Zorro vor ihm stehen blieb, und lief genau in ihn hinein, woraufhin er schmerzhaft den Griff des Schwertes in seiner Seite spürte. Nach einer gegenseitigen stummen Kriegserklärung, folgten beide Robins Blick.

„Ein Dorf.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Wintersoldier
2009-07-09T16:39:20+00:00 09.07.2009 18:39
*_________________________________*~

Wirklich ein schönes erstes Kapitel. Die Charaktere triffst du einmalig, den Charme der Serie fängt du wunderbar ein und dein Schreibstil passt einfach ins Bild. In einem Wort: herrlich! Und ich kann mich nur anschließen: könnte wirklich eine Romanversion aus Odas Zeichnungen sein. Ich weiß gar nicht, was ich groß sagen soll. Zu bemängeln wüsste ich im Moment nichts und ich bin mir relativ sicher, dass mir in der Hinsicht auch nichts mehr einfallen wird. Die Interaktionen der einzelnen Charaktere passte einfach so wunderbar zusammen - einzig Chopper und Brook fehlten ein wenig, aber letzteren hast du ja mit Absicht rausgelassen.

Daher bleibt mir wohl nur noch zu sagen: wirklich gelungen! <3

Liebe Grüße
Aya ♥
Von: abgemeldet
2008-05-31T23:20:07+00:00 01.06.2008 01:20
echt gut geschrieben^^
Die Persönlichkeiten überzeugen, könnte wirklich eine Romanversion aus Odas Zeichnungen sein.
Ich schreib mehr ins nächste Kommentar in Kapitel 2...
Von: abgemeldet
2008-05-04T20:49:43+00:00 04.05.2008 22:49
total cool und witzig mach weiter so
Von: abgemeldet
2008-05-03T17:54:37+00:00 03.05.2008 19:54
Wow, sit schon echt gut das erste Kapitel :-) Freue mich auf die Fortsetzung^^ FInde besodners gut hast du die Szene zwischne Sanji und Nami hingekreigt wie sie ihm ein überbrät^^ mfg Rygar


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