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Odyssee

von

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Sonnenwende

ODYSSEE
 

Hallo Leute,
 

weiter geht's mit Kapitel 3. Ich hoffe, es ist nicht allzu gehetzt geschrieben. Gegen Ende hatte ich so leicht das Gefühl...

Viel Spaß dennoch beim Lesen. Schreibt mir viele Kommis ^^
 

Lianora
 

Kapitel 3: Sonnenwende
 

„Ah! Sanji! Ruffy!“, schrie Lysop dem Sumpf entgegen und fuchtelte wild mit den Armen in der Luft herum, als würden seine Freunde dadurch zurückkehren, „oh nein! Was soll ich tun? Was kann ich tun? Zorro, Robin, starrt keine Löcher in die Luft! Wir müssen sie da rausholen.“

Robin sah ihn an. „Wie stellst du dir das vor, Langnase?“, fragte sie, „es wird nur wieder enden wie zuvor.“

„Genau“, stimmte ihr Zorro zu. Er schaute dem alten Mann nach. „Vielleicht sollten wir mitgehen. Er wohnt immerhin hier. Womöglich weiß er, wie wir die beiden wiederfinden.“ Er beugte sich verschwörerisch zu Lysop. „Oder spekulierst du darauf, baden zu gehen?“

„Eure Freunde werden zurückkommen.“

Der Alte war so plötzlich neben ihm aufgetaucht, dass der Kanonier erst mal auf zehn Meter Sicherheitsabstand wich. „Erschreck mich nicht!“, fauchte er denn Mann an, stutzte dann aber, „wie, sie kommen zurück?“

„Es ist immer so“, erklärte der Fremde, „sie kommen alle nach einem Tag zurück.“ Er sah Lysop eindringlich an. „Aber nun kommt mit“, fügte er hinzu und verhinderte damit weitere Fragen, „meine Hütte steht auf der anderen Seite. Ach, ich bin übrigens der Bürgermeister dieses Dorfes. Mein Name ist Gustav.“

„Gustav? Was ist denn das für ein Name?“, wollte Lysop wissen. Er gab sich keine Mühe, den herablassenden Ton in seiner Stimme zu verbergen.

„Das ist überhaupt kein Name“, pflichtete Zorro ihm bei.

Der Kanonier sah seinen Freund überrascht an. Wieso stand der denn auf seiner Seite?

Der Bürgermeister verschränkt beleidigt die Arme vor der Brust. „Unverschämtheit“, knurrte er, „aber nach euren brauche ich wohl gar nicht erst fragen.“

„Ich bin Lysop, der tapfere Krieger der Meere.“

„Das ist noch viel weniger ein Name“, warf Zorro ein

Lysop, in seiner bravourösen Vorstellung unterbrochen, setzte einen vernichtenden Blick auf. „Was fällt dir ein, du, du ... Schwertfuchtler?“

„Für den eigenen Namen sind in der Regel die Eltern verantwortlich“, meinte Robin beiläufig. Sie hatte ihre Aufmerksamkeit einer eigenartigen Felsformation auf der anderen Seite des Sumpfes zugewandt.

Der Kanonier fand dieser Aussage auch nicht viel besser. „Halt gefälligst meinen Vater da raus!“, fauchte er die Archäologin an, „mein Vater war ein großer Kämpfer, ein Freibeuter der Meere. Er hatte bestimmt seine Gründe, mir diesen Namen zu geben.“ Mit einem mal stahl sich ein Grinsen auf sein Gesicht. „Womöglich bin ich nach einem König benannt worden. Oder nach einem berühmten Helden.“

„Oder nach dem Hund der Nachbarn.“

Nein, das hatte nicht Zorro gesagt. Der Bürgermeister hatte offenbar Interesse an dieser sinnlosen Diskussionen gefunden, so dass er sich nun aktiv daran beteiligte.

„Halten Sie bloss die Klappe!“, schrie die Langnase ihn unverwandt an, „und, verdammt noch mal, sagen Sie uns, wie wir unsere Freunde aus diesem Sumpf rausbekommen.

„Folgt mir“, wiederholte der alte Bürgermeister, „ich führe euch zu meiner Hütte. Und eure Freunde, die werden schon wieder auftauchen. Sie ist es immer. So war es immer. Und so wird es immer sein. Glaub mir das doch endlich.“

„Ah, dieser Kerl macht mich wahnsinnig!“, fluchte Lysop haareraufend.

„Woran das wohl liegt...“, meinte Zorro und sah seinen Freund hämisch grinsend an.

„Was soll das denn nun wieder heißen?“, fragte der aufgebracht.

„Du hast eben schwache Nerven“, erklärte Robin.

Der Kanonier verfiel für eine Sekunde in Schweigen. „Wisst ihr was?“, knurrte es dann, „ihr seid verdammte Kameradenschweine! Schämt euch! Als Vizekapitän müsste ich das eigentlich als Meuterei ansehen, aber euch sei noch einmal vergeben.“ Er klopfte sich mit der Faust auf die Brust, um sich selbst für diesen Satz zu loben. Er war mal wieder so großzügig, und das, obwohl seine Freunde das überhaupt nicht verdient hatten nach allem, was sie ihm an den Kopf geworfen hatten. „Nun denn, Kumpanen, auf ins Unbekannte!“ Damit meinte er wohl die Hütte des Bürgermeisters.

Der verstand den Wink und ging voran. Die verbliebenen Strohhüte folgten ihm. Lysop, der sich im eigenen Ruhmesglanz sonnen sah, Zorro, mürrisch Mordgedanken hegend, und Robin mit völlig abwesendem Gesichtsausdruck liefen dem Alten durch das halbe Dorf hinterher. Da dieser ein unmögliches Tempo vorlegte, schien es den Dreien, dass sie sich kaum von der Stelle bewegten. Zudem glich jede Hütte der anderen.

Nach gut und gerne zehn Minuten platzte Lysop der Kragen. „Hey, du alter Zausel, wo wohnst du überhaupt? Bist du sicher, dass wir heute noch ankommen? Los, Zorro, trag ihn, dann geht’s schneller.“

„Trag du ihn doch, Langnase“, konterte der Schwertkämpfer gereizt.

Der Bürgermeister deutete protestierend zu der Stelle, von der aus sie losgegangen waren. Diese befand sich etwa zwanzig Meter Luftlinie entfernt.

„Das sind keine fünfzig Meter. Das sind ... weniger als ... fünf Meter pro Minute“, hielt der Kanonier ihm vor.

„Wow, hast du das ganz alleine ausgerechnet?“, neckte Zorro ihn.

„Ich reiß dir gleich den Kopf ab, du dämlicher Dreischwerterheinie!“

„Friedlich Jungs, ich glaube wir sind da“, mischte Robin sich ein.

Tatsächlich waren sie während ihrer Auseinandersetzung ein gutes Stück vorangekommen. Sie standen nun vor einer Hütte, die die anderen in ihrer Größe bei weitem überragte.

„Da sind wir“, verkündete der Bürgermeister, „und behauptet nicht noch einmal, das hätte so lange gedauert.“

„Hat es aber“, zischte Lysop.

Eine knappe Stunde und etwa dreißig Streitgespräche später saßen die Strohhüte dem alten Bürgermeister gegenüber. Er hatte ihnen Tee gekocht. Furchtbar riechenden und schmeckenden Eukalyptustee mit Ingwerwurzeln.

„Nun erzählen Sie mal, Gustav. Was ist das für eine Insel? Und was hat es mit dem Dorf auf sich? Warum wurde es mitten im Sumpf erbaut? Und was hat unseren Kapitän und den Koch hineingezogen?“, wollte Robin wissen.

„Der Name dieser Insel ist Salivan. Und dies ist das Dorf Yarun. Wir leben hier seit Generationen. Unsere Vorfahren errichteten die Siedlung in dem Sumpf der Sirenen. Sie haben diesen Standpunkt ausgewählt. Warum sie das taten, wissen wir nicht. Doch wir haben auch niemals nachgefragt. Wir nehmen es so hin. Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit.“

„Sie sagten, dass die, die in den Sumpf fallen, zurückkehren. Bedeutet das, es ist schon öfters vorgekommen?“

„Ja, natürlich. Anfangs geschah es sogar täglich.“

„Was ist daran natürlich?“, mischte Lysop sich ein.

„Ist doch klar“, antwortete Zorro, „es gibt keine Geländer. Nur die Möglichkeit, überall herunterzufallen.“

„Oh, stimmt. Darüber habe ich mich auch schon gewundert“, erwiderte der Kanonier verwirrt. Er wandte sich an den Bürgermeister. „Warum ändert ihr nichts daran? Es ist bestimmt kein Vergnügen, im Sumpf baden zu gehen. Ein paar Geländer ringsherum, schon ist das Risiko wesentlich geringer.“

„Glaubst du wirklich, wir hätten das nicht schon versucht?“, meinte der Alte nur, „es ist nur nicht so leicht, wie es sich anhört. Kaum errichten wir einen solchen Schutz, ist er tags darauf bereits abgerissen worden.“ Ohne auf die verwirrten Gesichter seiner Gäste einzugehen, wechselte er das Thema: „Darf ich euch heute abend zu unserem Fest der Sonnenwende einladen? Das ist ein einmaliges Erlebnis, das ihr euch nicht entgehen lassen solltet.“

„Ich sag’s den anderen“, antwortete Lysop mit monotoner Stimme, stand auf und verließ das Gebäude. Er brauchte frische Luft – und er brauchte eine Ausrede, um von diesem Alten wegzukommen. Der würde sowieso keine vernünftigen Erklärungen liefern, also konnte er genausogut warten, bis er es selbst herausfand.
 

Nami stieß ein gequältes Seufzen aus. Diese pelzige Notration mit blauer Nase eignete sich überhaupt nicht als Zuhörer. „Chopper, wenn ich es doch sage, die Insel steht Kopf.“

„Und wenn ich doch sage, hier oben grünt und blüht es wie es eben für die Oberseite einer Insel typisch ist“, konterte der Elch. Anfangs hatte er der Geschichte der Navigatorin noch interessiert gelauscht, ab dem Punkt, wo es richtig unlogisch wurde, hatte er allerdings dazu gewechselt, das Erlebnis stark anzuzweifeln.

Franky hörte erst gar nicht zu. Als er schließlich Lysop auf das Schiff zueilen sah, hatte er endlich eine brauchbare Abwechslung gefunden. „Hey, Langnase“, rief er dem Kanonier entgegen, „wo hast du denn den Rest gelassen?“

„Ach, die“, meinte der Schütze nur, „die sitzen beim Bürgermeister fest. Und der will, dass wir an so ner Party teilnehmen-“

Nami unterbrach ihn abrupt: „Vorschlag angenommen!“

Beleidigt, dass man ihn nicht hatte ausreden lassen, verschränkte Lysop die Arme vor der Brust. Das Weiterreden konnte er sich sparen. Die Chefin hatte gesprochen und wehe dem, der wagte, ihr zu widersprechen. Allerdings hatte er sie wohl aus ihrer Konversation mit Chopper gerissen, worum auch immer es dabei gegangen war.
 

Der Abend kam früh auf Salivan. Gegen sechs Uhr war es bereits so dunkel wie andernorts um Mitternacht. Und das, obwohl die Sonne noch am Himmel stand.

Über diese Natursensation nicht weniger verwundert, wie über die Tatsache, dass sich Sanji noch nicht hatte bei ihr blicken lassen, schnappte sich Nami kurzerhand ihre weibliche Kumpanin, um sie richtig auszuquetschen.

Dieses Vorhaben vereitelte eben jene Scheibe über ihnen, die urplötzlich ihr Licht wiedergefunden zu haben schien. Wie in Zeitlupe, aber mit dem Auge gut ersichtlich, wanderte sie gen Horizont. In dem Punkt hatte der Bürgermeister schon mal recht behalten; einmalig war es wohl. Keine andere Insel hätte vermutlich solch eine schnelle Sonne.

Apropos eigene Sonne. Nami verzog verwirrt das Gesicht. Das musste tatsächlich eine eigene sein, sonst müsste dieses Schauspiel doch auch von umliegenden Inseln aus zu sehen sein. Sie starrte unschlüssig geradeaus. Woher wollte sie auf einmal wissen, dass dem nicht so war?

„Wow, seht mal!“, rief Chopper auf einmal und riss die Navigatorin aus ihren Überlegungen.

Die Sonne wanderte nicht wie erwartet hinter dem Horizont hinab, sondern davor. Keine fünfhundert Meter entfernt tauchte die gelbleuchtende Kugel in die Fluten ein. Dabei begann das Wasser heftig zu dampfen. Grauweiße Nebelschwaden stiegen auf und unzählige Blasen sprudelten hervor.

Nami sah sich in ihrer Überzeugung bestätigt. Das war eine eigene Sonne. Die richtige, die wohl schon untergegangen sein musste, übertraf diese hier weit an Größe. Die Navigatorin schallte sich selbst für ihre Hartnäckigkeit in dem Fall und versuchte, ihre volle Aufmerksamkeit dem folgenden Geschehen zuzuwenden, das ihr den Kiefer herunterklappen ließ.

Das ganze Meer schien über mehrere hundert Meter hinweg seine Farbe zu wechseln. Azurblau wich einem warmen Gelborange, über dem dieser seichte Nebel hing. Das Sprudeln schwächte ab. Die Sonne sank weiter Richtung Grund und mit ihrem Gang schrumpfte der Lichtradius an der Wasseroberfläche. Im nächsten Moment wanderte die Farbe den Schaulustigen entgegen, bis schließlich die gesamte Insel von einem orangenen Ring umgeben war.

Der Bürgermeister grinste angesichts der faszinierten Ausdrücke seiner Gäste. „Dort drüben“, sagte er und deutete auf die andere Seite, auf der wenig später die Sonne wieder emporstieg. Die Sonnenwende beschrieb also den Tauchgang der gelben Scheibe unter den Insel hindurch.
 

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So, ich werde es jetzt einfach mal einführen, einen kleinen Vorgeschmack auf das nächste Kapitel zu liefern.

In Nummer 4 ist die "Einleitung" endlich beendet. Bislang ging es mir nur darum, die Insel ein wenig vorzustellen und die ein oder andere Eigenart anzuschneiden. Ebenfalls wird jetzt ein erster eigener Charakter auftreten.

Kurz was zum Inhalt: Die verbliebenen Strohhüte übernachten im Dorf und werden dort tags drauf ein wenig mit dem Geheimnis (vorerst will ich es mal so nennen ^^) der Insel konfrontiert.

Was es mit der Sonnenwende auf sich hat, werde ich aber wohl eher noch nicht erklären. Das kommt dann in Kapitel 5 oder spätestens in 6.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-07-16T21:32:24+00:00 16.07.2008 23:32
Deine Dialoge sind erste Sahne^^
Und deine Fantasie steht dem im nichts nach.
Ich könnt mich darauf einstellen jedesmal beim erwähnen von Namis Namen gleich loszulachen.^^
Ich will mehr - nein, ich habe mich falsch ausgedruckt - ich BRAUCHE mehr!
Von: abgemeldet
2008-05-16T18:35:24+00:00 16.05.2008 20:35
voll spannend ich kanns kaum erwarten bis das nächste kap kommt!!!
BEIL DICH!!!


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