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Odyssee

von

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Land in Sicht!

ODYSSEE
 

Hallo Leute,
 

los gehts! Wenn meine Mutter mich jetzt endlich mal mit diesem doofen Arbeitsamt in Ruhe lässt, werde ich auch schnell das zweite Kapitel hochladen.

Fürs erste würde ich mich über Kritik freuen. Ich werde auch sicher darauf antworten.

Viel Spaß beim Lesen.
 

Lianora
 

Kapitel 1: Land in Sicht!
 

Der einsame Schrei einer Seemöwe durchbrach die Stille dieses schwülwarmen Tages. Das Tier flog wie ein Schatten über das Schiff hinweg, welches mit einer strammen Brise in den Segeln gute Fahrt machte. Das Meer schaukelte es sanft hin und her.

An seinem Bug hockte Ruffy, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, und starrte Löcher in die Luft. Seit einer gefühlten Ewigkeit geschah nun schon das, was dem Kapitän der Strohhutpiraten entschieden gegen den Strich ging: Nämlich gar nichts. Ihm war langweilig. Der letzte richtige Kampf gehörte bereits der Vergangenheit an und ein neuer lag nicht in Sichtweite. Also beschäftigte er sich mit dem, was ihm gerade durch den Kopf spukte. Und da darin momentan gähnende Leere herrschte, suchte er am azurblauen Himmel nach einer verirrten Wolke, aus deren Gestalt er etwas interpretieren konnte, was seine Laune zu heben vermochte. Nur außer der grellen goldgelben Scheibe namens Sonne gab es dort oben nichts.

„Allmählich gehen mir diese Samurai der Meere auf die Nerven“, sagte er urplötzlich, ohne richtig zu wissen warum.

Das veranlasste seinen Kumpanen neben ihm dazu, ihn ungläubig anzustarren. Zorro hatte in der flimmernden Hitze vor sich hergedöst und war keinesfalls erfreut, von seinem Käpt’n dabei gestört zu werden. „Wie ich das sehe, werden wir noch mehr von denen begegnen“, erwiderte er, um das Thema zu beenden und sich wieder der Innenseite seiner Augenlieder zuwenden zu können.

Daran hinderte ihn Nummer drei der am Bug befindlichen Strohhutpiraten. Kanonier und selbsternannter Vizekapitän Lysop raufte sich sogleich lautsstark kreischend die Haare. „Oh nein, bitte nicht!“, schrie er aufgebracht. Der Vorzeigefeigling der Crew hatte sich noch nicht von ihrem letzten gemeinsamen Abenteuer erholt und brauchte erst einmal eine lange Auszeit. Da das niemanden zu interessieren schien, tat er einfach das, was er am besten konnte: Sich hemmungslos über die Schnapsideen und Hirngespinste seiner Kollegen aufzuregen.

„Ich bin dafür, dass wir die nächste Insel ansteuern“, meldete sich im nächsten Moment Nami zu Wort. Die Navigatorin kam galant wie eine Elfe die Treppe zum Bug emporgeschwebt und blieb vor ihren Freunden stehen. „Was meint ihr?“, fragte sie diese, „wir müssen unbedingt unsere Wasservorräte aufstocken.“

„Ja“, stimmte ihr Sanji zu, der ihr an den Fersen klebend gefolgt war, „wir könnten auch frische Nahrungsmittel einlagern.“ Der Koch war wie eh und je in Sorge, dass sein verfressener Käpt’n keine zehn Minuten brauchen würde, um die Vorratskammer restlos leerzufegen.

Dieser war sogleich Feuer und Flamme. „Au ja!“, rief er und sprang auf, „wir brauchen ganz viel Fleisch!“

Nami fasste sich seufzend an die Stirn. „Der denkt mal wieder nur ans Essen...“

„Hey, ihr Landratten!“, meldete sich ein Stimme von hoch oben aus dem Krähennest. Die fünf Piraten hoben die Köpfe und starrten gegen das Licht der Sonne hinauf zu ihrem zweitneusten Crewmitglied Franky. Der deutete geradeaus und fügte hinzu: „Da hinten ist eine Insel.“

Ruffy sprang augenblicklich auf die Galionsfigur. Er legte eine Hand über die Augen und starrte suchend aufs Meer hinaus. Eine Insel bedeutete für ihn ein neues Abenteuer. Und das stand für ihn ganz klar weit oben auf der Hitliste, gleich hinter dem Fleischessen und knapp vor seinen Freunden. Wenn die das wüssten, würden sie ihm ohne Frage die Hölle heiß machen.

Mit einem Grinsen im Gesicht wandte sich Lysop Nami zu. „So kuriert man ihn von seinem Fresswahn“, meinte er triumphierend.

„Wie’s aussieht, ist die Vorratskammer erst mal in Sicherheit“, bestätigte Sanji.

Nami verzog gereizt das Gesicht. „Der eine interessiert sich nur fürs Futter und der andere für dessen Verteidigung“, zischte sie mit zusammengebissenen Zähnen, „es gibt doch nun wirklich weitaus wichtigere Dinge im Leben!“ Die Jungs schafften es immer wieder, sie daran zu erinnern, warum sie über einen gewissen Zeitraum hinweg ihre Zweifel gehegt hatte, ob sie auch tatsächlich an Bord dieses Schiffes bzw. an das des Vorgängers und in den Kreise einer solchen Crew gehörte.

Sofort bereute sie ihre Worte, als Sanji um sie herumtanzte. „Selbstverständlich, Namilein“, säuselte er, „du hast natürlich oberste Priorität. Du bist der wahre Inhalt meines Lebens. Mein Stern in dunkelster Nacht-“

„Halt die Klappe, Schnitzelklopfer!“, schaltete sich Zorro dazwischen. Wenn das so weiter ging, konnte er seine Mittagsruhe vergessen.

Die Antwort des Kochs folgte auf dem Fuße: „Halt doch du deine, Spinatschädel!“

Ruffys Schrei beendete die Auseinandersetzung: „Da ist die Insel! Ich kann sie schon sehen!“ Er holte aus und dehnte seinen Arm gen Horizont. Würde er einen Baum erwischen, hätten seine Freunde womöglich die größten Probleme, den Überflieger wieder einzufangen. Der Vorsprung wäre katastrophal, befanden sich noch gut und gerne fünfhundert Meter zwischen Schiff und Strand. Außerdem würde der Strohhut sich im Alleingang mit größter Wahrscheinlichkeit die größten Schwierigkeiten einhandeln.

Nami war das ziemlich egal. Sie schaute auf den Lockport, den sie um das Handgelenk gebunden trug. Sie hatte zwar nur halbherzig auf den Kurs geachtet, doch anscheinend hatte ihr Kompass diesen Flecken Land anvisiert.

„Gum Gum-“ Offenbar hatte Ruffy tatsächlich etwas zu fassen bekommen. Lysop versuchte das Schlimmste zu verhindern, indem er seine Arme rabiat um die Hüften seines Käpt’n legte, um ihn so zurück zu ziehen. „-Torpedo!“ Das ging natürlich mächtig nach hinten los und beide rasten nun im Affenzahn auf die Insel zu.

Im Flug erst bemerkte Ruffy den blinden Passagier. „Oh hey, Lysop, warum hast du nicht gesagt, dass du mitkommen willst?“, stellte er die sinnlose Frage, während der andere panisch und mit Tränen in den Augen auf die immer größer werdenden Bäume starrte. „Ich wollte nicht mit, du Vollidiot!“, fauchte er im Anflug einer Stimmungsschwankung. Sein Käpt’n erntete einen vernichtenden Blick.
 

„Okay Leute, schmeißt den Anker über Bord“, kommandierte Nami, „und holt mir bloss das Segel ein, aber ein bisschen plötzlich!“ Sie stolzierte den Bug entlang und stützte beide Hände auf das Geländer vor sich. So hatte sie den vollen Überblick über das Deck unter sich und die dort herumhastenden Jungs. Da sich niemand sonst hatte blicken lassen oder anwesend war, mussten Zorro und Sanji die Arbeit allein erledigen. Der eine mit größtem Wohlgefallen und Herzchen in den Augen, der andere mürrisch und mit deutlich sichtbarer schlechter Laune.

„Alles erledigt, Namilein“, trällerte der Koch wenig später.

Das Schiff lag ein gutes Stück abseits der Insel. Die Küste erlaubte es nicht, weiter vorzudringen. Das Wasser war zu einfach flach. Offenbar herrschte gerade Flut und der sonst ausgedehnte Strand musste den Wellen weichen.

„Apropos ausgedehnt“, dachte Nami bei sich, „wo stecken denn unsere Knallköpfe?“ Sie sah sich um. Hinter dem glasklaren Meer lag der Strand. Und dahinter befand sich ein Wall aus Bäumen. Blau, gelb, grün. Kein sehr abwechslungsreiches Bild, aber idyllisch. Die Navigatorin seufzte. Endlich ein wenig Ruhe. Auf dieser Insel würde sie einmal richtig ausspannen.

Plötzlich stand Sanji hinter ihr. „Alles in Ordnung, Namilein?“

Sie zuckte kurz zusammen. Irgendwann würde sie noch einen Herzinfarkt erleiden, wenn man sie immer so erschreckte. Sie warf dem Koch einen verständnislosen Blick zu und zauberte dann ein imaginäres Fragezeichen in ihr Gesicht.

„Du hast geseufzt“, erklärte ihr Sanji.

Sofort schlug Namis Laune komplett um. Mit der Faust briet sie ihm mächtig Eins über. „Ist es jetzt schon verboten zu seufzen?“, knurrte sie bedrohlich, „das darf doch wohl nicht wahr sein!“ Geladen wie ein Gorilla im Angriffsmodus stapfte sie die Treppe hinunter aufs Hauptdeck und verschwand durch die nächste Tür, die sie selbstverständlich mit einem gewaltigen Knall hinter sich zudonnerte.

„Das Schiff kann da nichts für“, rief ihr Zorro noch nach, in dem unwillkürlichen Glauben, sie würde das ohnehin nicht hören.

Nami überzeugte ihn spontan vom Gegenteil. Sie riss die Tür wieder auf, streckte den Kopf hinaus, brüllte etwas zurück, was ganz nach „Mir doch egal!“ klang, und schlug das arme hilflose Stück Holz erneut zu.

„Hey, du durchgeknalltes Luder!“, meldete sich nun Franky aus dem Krähennest zu Wort, „wir haben den Kahn nicht zusammengeschustert, damit so eine wildgewordene Furie ihn wieder auseinander nimmt!“ Er lehnte sich soweit aus dem Ausguck, das er bei der kleinsten Erschütterung, welchen Ursprungs auch immer, ohne Zweifel hinausgefallen wäre. „Also behandle unser Werk gefälligst mit etwas mehr Respekt!“

Die Tür öffnete sich ein weiteres mal. Doch statt der Navigatorin trat nun die Archäologin auf das Deck. „Ihr führt euch auf wie Kleinkinder“, kommentierte sie mit völliger Ruhe. Sie schulterte ihren Rucksack und ging auf die Reling zu. „Ich sehe mir die Insel an, kommt jemand mit?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, sprang sie hinunter ins flache Wasser.

Zorro brummte etwas unverständliches und folgte Nico Robin, einen Koch auf Wolke Sieben im Schlepptau. Wenn schon Nami seine Besorgnis nicht anerkannte, würde er es eben bei Dame Nummer zwei versuchen.
 

„Jetzt komm endlich, Lysop. Mach mal nicht alle zwei Meter schlapp, du Schlappschwanz“, forderte Ruffy seinen Freund auf. Er stemmte die Hände in die Hüften und sah dem Kanonier entgegen, der sich jedoch nicht in seinem Sichtradius befand. „Ich geh schon mal vor“, meinte er dann. Er hatte keine Lust, ständig stehen zu bleiben, nur weil die Langnase Null Kondition besaß.

Lysop schleppte sich den Hügel hinauf. Dort blieb er liegen, alle Viere von sich gestreckt, und hechelte wie ein Hund mit Luftnot. „Warte ... auf ... mich“, stammelte er erschöpft. Die Bäume hatten ihn komplett ausgemerzt. Diese doofen Dinger wuchsen hier derart weit auseinander, dass sie Sonne ohne Mühe bis auf den Grund vordingen konnte. „Verdammte Vegetation“, fluchte er und rappelte sich hoch, „das ist kein Wald, das ist eine Wüste mit Bäumen.“
 

Sanji legte die Hand über die Augen und suchte den Strand ab. Weit und breit keine Spur von zwei Idioten. Das überraschte ihn nicht. Immerhin hatte er kaum damit gerechnet, dass sie gegen einen Baum gedonnert und liegen geblieben waren. Ersteres vielleicht, aber Ruffy wäre sofort wieder aufgesprungen.

„Komm mit, Koch“, riss ihn Zorro aus den Gedanken. Der Schwertkämpfer wartete, bis Sanji sich umgedreht hatte, dann folgte er ihrer momentanen Führerin, die sich offenbar durch Nichts zum Anhalten bewegen ließ.

Robin ging voran in das Dickicht dieser unbekannten Insel. Sie folgte einem Trampelpfad mit Zickzackkurz durch eine regelrechte Allee aus Grünzeug. Jeder Zentimeter war von Farnen, Gräsern und Büschen bedeckt. Dazwischen ragten Bäume gewaltigen Ausmaßes mit teilweise immens dicken Stämmen in die Höhe. Jeder Freiraum wurde von irgendwelchen Blättern in Beschlag genommen. Ja, dieser Wald konnte ohne weiteres als Dschungel bezeichnet werden.

Zorro war genervt. Hatte man nun vollends seinen Mittagsschlag verhindert, musste er sich nun mit irgendwelchen piekenden und juckenden Pflanzen rumschlagen, die selbst durch die Kleidung an seine Haut gelangten. Mürrisch zog er eines seiner Schwerter und säbelte sich damit den Weg frei.

Der Nachhut kam das recht gelegen. Sanji hatte dasselbe Problem gehabt. Allerdings richtete sich seine Aufmerksamkeit dadurch auf den Boden, um dem abgehackten Grünzeug ausweichen zu können. So registrierte er nicht gleich, dass Zorro vor ihm stehen blieb, und lief genau in ihn hinein, woraufhin er schmerzhaft den Griff des Schwertes in seiner Seite spürte. Nach einer gegenseitigen stummen Kriegserklärung, folgten beide Robins Blick.

„Ein Dorf.“

Die Insel Salivan

ODYSSEE
 

Hallo Leute,
 

heute dann also Kapitel 2. Hab es gestern nicht mehr geschafft, es hochzuladen. War den halben Tag mit dem Chor wandern und hab mir ganz nebenbei einen hübschen kleinen Sonnenbrand eingefangen (wen es interessiert...).

Wie auch immer. Kommis sind auch hierbei gern gesehen.

Viel Spaß beim Lesen.
 

Lianora
 

Kapitel 2: Die Insel Salivan
 

„Diese Idioten“, fluchte Nami vor sich hin. Sie lief unruhig in ihrem Zimmer auf und ab. „Können die sich nicht einmal wie Normalsterbliche verhalten? Oder ist schon das zuviel verlangt?“ Sie stieß einen Laut aus, der eine gewisse Ähnlichkeit mit einem fehlgestarteten Motor besaß. „Ich muss mich abreagieren“, entschied sie. Kurzerhand zog sie sich ihr T-Shirt über den Kopf, warf es auf das Bett und ging zurück an Deck.

An Bord war es ruhig geworden. Immerhin war auch niemand zu sehen. Robin hatte sie wohl dazu bewegt, die Insel zu erkunden.

Nami schaute über die Reling hinunter auf das seichte Wasser. „Schwimmen beruhigt strapazierte Nerven“, erklärte sie sich selbst und sprang hinein.
 

„Halt, Ruffy, Pause“, keuchte Lysop bereits zum dritten mal. Die Hitze wurde unerträglich. Würde nicht bald jemand der Sonne den Stecker rausziehen, würde er noch eingehen. „Es ist einfach viel zu heiß, um in so einem unmöglichen Tempo durch den Wald zu hetzten.“

Der Strohhutkapitän blieb genervt stehen. „Soll ich dich vielleicht tragen?“, fragte er sarkastisch. Wie konnte jemand nur so wenig Motivation zeigen? Dies war eine neue, unbekannte Insel. Hier warteten vermutlich neue, unbekannte Abenteuer auf sie. Sie würden neuen, unbekannten Menschen und Tieren über den Weg laufen. Und da beschwert sich der Kanonier über die Temperaturen.

Dieser warf seinem Käpt’n sogleich eine Antwort an den Kopf: „Ich bin eben nicht so robust gebaut wie du! Außerdem schmilzt Gummi auch irgendwann. Und dann sag bloss nicht, ich hätte dich nicht gewarnt. Diese Hitze ist eindeutig höllisch. Das ist unnormal. Hier wird man gegrillt wie ein Steak in der Pfanne. Meine empfindliche Haut kannst du ruhig als Frühwarnsystem ansehen. Bald schon wirst du kriechen. Und bei unserem Glück, gibt es dann garantiert gar keine Bäume mehr, die Schatten spenden.“

Ruffy wartete geduldig, bis sein Freund geendet hatte. „Bist du fertig?“, fragte er dann.

Völlig entnervt ließ Lysop sich ins Gras fallen. Das war sinnloser als sinnlos. Dieser Sturschädel wollte es einfach nicht einsehen.

„Da hinten ist ein Dorf“, verkündete Ruffy daraufhin. Er stand auf einer Anhöhe und hatte somit den besseren Überblick. „Ich kann die Dächer sehen.“

Sofort war sein Freund auf den Beinen. Im Dauerlauf raste er in die Richtung, die er für richtig erachtete. Der Kapitän sah zumindest dorthin. Diesen ließ er auch gleich verdutzt mit dem Wort „Schaaaatten“ hinter sich zurück.

„Hey, warte!“, rief Ruffy ihm nach, als er registriert hatte, was gerade geschehen war.
 

Das kühle Wasser tat ihr gut. Nami tauchte unter und ließ sich auf dem Rücken wieder an die Oberfläche treiben. Mit gemäßigtem Tempo schwamm sie auf den Strand zu. Der Sand kitzelte bereits ihre Füße, als der Boden auf einmal verschwand. Überrascht hielt die Navigatorin inne. Unter ihr klaffte im wahrsten Sinne des Wortes ein Loch.

Der Strand fiel leicht gen Meer ab. Richtig tief wurde es erst ein ganzes Stück weiter draußen. Doch an dieser einen Stelle befand sich nichts. Kein Sand, noch irgendein anderes Untergrundmaterial.

Nami schwamm etwas beiseite und stellte sich hin. Das Wasser reichte ihr gerade bis zu den Oberschenkeln. Neugierig starrte sie auf die fast kreisrunde Öffnung hinunter. Vermutlich führte sie zu einer Grotte oder dergleichen. Achselzuckend sprang sie nach vorn.

Keine zwei Sekunden später bereute sie ihre Entscheidung. Das Meer verschlang sie mit einer unangenehmen Dunkelheit. Die Temperatur schwang im Nu von gerade recht zu extrem kalt um. Ein Blick nach oben bestätigte ihr, dass sie sich überhaupt bewegte. Das hellblaue Loch dort oben wurde zunehmend kleiner.

„Na wenn das mal gut geht“, dachte sie bei sich.

Je tiefer sie hinabsank, umso nervöser wurde sie. Mehrmals überlegte sie, ob es nicht besser sei umzukehren. Doch dazu war es einerseits fast schon zu kalt und andererseits war ihre Neugierde noch nicht befriedigt.

Nach etlichen Sekunden – das Lock konnte sie längst nicht mehr sehen – stießen ihre Füße auf Grund. Sie war unten angelangt. Ihre Augen hatten sich bereits ein Stück weit an die Dunkelheit gewöhnt und so machte sie vor sich etwas felsenartiges aus, das in der Luft zu schweben schien. Im ersten Moment irritierte sie dieser Anblick, dann wurde ihr bewusst, dass das wohl die Unterseite der Insel sein musste.

Sie schwamm langsam auf das Gebilde zu. Seine Umrisse wurden immer klarer. Dieser Felsen sah verdammt merkwürdig aus. Er erinnerte sie ein Stück weit an eine geschmolzene Torte, in die Kerzen gesteckt worden waren. Nur eben verkehrt herum.

Stück für Stück näherte sich Nami der Insel. Allmählich beschlich sie ein seltsam befremdender Gedanke. Dies war ohne Zweifel die Unterseite der Insel. Nur so sah keine Insel aus, nicht von unten.

Inzwischen hatte sie den Felsen erreicht und schwamm darunter hinweg. Sie drehte sich auf den Rücken, um das Gebilde genauer unter die Lupe nehmen zu können.

„Das kann doch nicht sein“, dachte sie, „wie soll denn so etwas möglich sein?“
 

„Hey, Lysop!“

Genannter blieb abrupt stehen. Das war nicht Ruffys Stimme gewesen (also konnte man ja mal stehen bleiben). Er suchte die Umgebung nach dem Sprecher ab. Als er ihn gefunden hatte, lief er geradewegs darauf zu.

„Sanji, Zorro, Robin, wo kommt ihr denn auf einmal her?“, fragte er seine Kumpanen. Es überraschte ihn schon sehr, dass die drei in kürzerer Zeit dieselbe Strecke zurückgelegt haben sollten, wie er und Ruffy. Doch bereits im nächsten Moment wusste er selbst die Antwort: Er war mit demjenigen unterwegs gewesen, der nach Zorro die größten Orientierungsschwierigkeiten besaß – und er hatte ihm den Vortritt gelassen.

„Wo ist Ruffy?“, riss der Schwertkämpfer ihn aus seinen Gedanken.

Lysop drehte sich um. Von seinem Käpt’n fehlte jede Spur. „Der war gerade noch da“, murmelte er. Der konnte sich unmöglich auf zwanzig Metern erneut verlaufen haben.

„Da“, meinte Robin und deutete hinunter zum Dorf.

Vor ihnen breitete sich eine beschauliche kleine Siedlung aus. Die Häuser bestanden aus Holz und waren auf Stelzen errichtet worden, die tief im schlammigen Morast darunter steckten. Bei genauerer Betrachtung schien es sogar schon fast ein Sumpf zu sein. Die einzelnen Gebäude waren mit ebenfalls hölzernen Brücken miteinander verbunden. Ruffy hockte auf einer solchen und starrte in die giftgrüne Brühe.

Sanji verzog das Gesicht. „Wie kann man nur ausgerechnet hier ein Dorf aufbauen?“, fragte er mehr sich, als die anderen. „Diese Gegend bietet sich wohl als einzige auf der ganzen Insel nicht als Idealstandpunkt an.“

„Hey, Ruffy, pass auf, sonst fällst du noch rein“, mahnte Zorro den Kapitän, der den Kopf entschieden zu weit über die Brückenbretter geschoben hatte.

Das Quartett marschierte seinerseits Richtung Dorf. Der Pfad führte sie ein Stück bergab und verlief dann zu seinem Steg, von welchem aus man über eine kleine Treppe zu der ersten Brücke gelangen konnte.

Lysop lief voraus und steuerte gleich auf Ruffy zu. „Wenn du reinfliegst, hol ich dich nicht raus“, erklärte er entschieden, als er ihn erreicht hatte. Im nächsten Moment stieß er einen Schrei der Verwunderung aus, der sofort Schadenfreude wich. „Na bitte, was haben wir gesagt?“

Der Strohhut war vorne über gekippt und erschrocken kreischend in den Sumpf gesegelt. Dort steckte er, beide Beine starr in die Luft gestreckt, fest und begann erst Sekunden später wie ein Verrückter zu zappeln.

„Wer nicht hören kann, muss fühlen“, kommentierte Sanji genervt. Es fiel ihm nicht im Traum ein, seinem Käpt’n zu helfen. Also widmete er sich wieder der Inspektion des Dorfes. Womöglich gab es hier irgendwo schöne Frauen. Als er aber innerhalb seines Sichtradius keine ausmachen konnte, begab er sich doch zu der Unglücksstelle.

Lysop hatte sich hingehockt und schrie Ruffy von oben zu, er solle nicht so strampeln. Und erneut in diesem Moment geschah das, wovor der Kanonier hatte warnen wollen.

Vor den Augen seiner verdutzt dreinblickenden Crewmitglieder sank der Kapitän schlagartig ein Stück nach unten, wo er dann vollends in der Brühe mit der ungesunden Farbe versank. Lysop starrte ihm entsetzt hinterher; Sanji machte ein Gesicht, als sei er nicht sicher, ob das jetzt ein Grund zur Besorgnis sei; Zorros Ausdruck sprach ganz eindeutig „selber Schuld“; und Robin... Die hatte das überhaupt nicht mitbekommen. Sie stand mit dem Rücken zu ihren Freunden und betrachtete die Maske, welche vor ihr an einer Hauswand hing.

„Äh“, machte Sanji, was wohl bedeuten sollte, dass irgendjemand hinterher springen musste.

„Ruffy!“, kreischte Lysop aufgebracht. Er lief panisch auf und ab und dabei beinahe in Robin hinein, die urplötzlich ihren Standpunkt gewechselt hatte. „Robin, was stehst du hier so seelenruhig rum? Ruffy ist gerade abgestürzt. Tu was!“ Das war weniger eine Aufforderung, als der verzweifelte Versuch zu verbergen, dass er nicht wusste, was zu tun sei.

Robin, selbst völlig gelassen, trat an den Rand der Brücke und sah hinunter. „Jemand muss trotzdem hinterher“, meinte sie nur.

„Na schön“, erbarmte sich Sanji nach einer Millisekunde des Schweigens und des stummen Anstarrens der Archäologin. Wenn seine geliebte Robin denn auch der Meinung war, würde er natürlich auf sie hören. Er zog sich sein Hemd über den Kopf und die Schuhe aus und sprang in den Sumpf. Im Flug schlossen sich die Hände der Flora-Flora-Nutzerin um seinen Fuß. Robin baute sich eine Kette aus Armen, deren Anfang sie aus der Brücke sprießen ließ.

Lysop und Zorro sahen ungläubig bei dieser seltsamen Rettungsaktion zu. Der eine überaus skeptisch, der andere immer noch nicht sicher, ob der Strohhut nicht alleine versuchen sollte, da raus zu kommen.

Sich nähernde Schritte zogen die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich. Ein älterer Herr mit Vollbart und Glatze trottete auf die die verbliebenen Piraten zu. Er hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt und sah wie in Zeitlupe von einem zum anderen. Dabei waren seine Augen kaum sichtbar, so sehr wurden sie von den Brauen überwuchert. Keine zwei Meter vor der Truppe blieb er stehen, machte einen Moment lang überhaupt nichts und setzte dann ein breites Grinsen auf, was bei seiner Gesichtsbehaarung irgendwie unheimlich wirkte. „Guten Tag allerseits“, begrüßte er die Neuankömmlinge begeistert, „willkommen auf unserer schönen Insel Salivan.“

„Der hat sich doch nicht alle“, flüsterte Lysop Robin zu. Dann wandte er sich an den Alten: „Sehen sie nicht, dass wir hier gerade versuchen, unseren Freund aus dem Sumpf zu fischen?“, fragte er gereizt und wild gestikulierend, sodass er im Endeffekt gen Himmel deutete. „Helfen sie uns lieber und sparen sich ihre Reden für später auf!“

Der Mann folgte der Hand des Kanoniers und blickte hinauf zu der Wolke, die sich just in diesem Moment über sie hinweg bewegte. „Natürlich sehe ich das“, antwortete er anschließend, „dennoch möchte ich euch begrüßen. Ich habe gesehen, wie ihr unser Dorf betreten habt und bin sogleich hergeeilt. Dass nun nicht alle von euch anwesend sind, ist nicht meine Schuld.“

Lysop machte ein Gesicht, als würde er sich am liebsten ertränken. Stumm deutete er auf die Brühe unter ihnen.

„Ja, ja, gewiss“, sagte der Mann daraufhin. Er drehte sich um und ging einen Schritt in die Richtung, aus der er gekommen war. „Folgt mir, ich führe euch in meine Hütte.“

Wie auf Kommando stöhnte Robin. Kaum hatten sich ihre Freunde ihr zugewandt, zerfiel die Kette aus Armen. „Irgend etwas ... hat daran gezogen“, murmelte die Archäologin leise, „ich konnte ihn nicht mehr halten.“

Sonnenwende

ODYSSEE
 

Hallo Leute,
 

weiter geht's mit Kapitel 3. Ich hoffe, es ist nicht allzu gehetzt geschrieben. Gegen Ende hatte ich so leicht das Gefühl...

Viel Spaß dennoch beim Lesen. Schreibt mir viele Kommis ^^
 

Lianora
 

Kapitel 3: Sonnenwende
 

„Ah! Sanji! Ruffy!“, schrie Lysop dem Sumpf entgegen und fuchtelte wild mit den Armen in der Luft herum, als würden seine Freunde dadurch zurückkehren, „oh nein! Was soll ich tun? Was kann ich tun? Zorro, Robin, starrt keine Löcher in die Luft! Wir müssen sie da rausholen.“

Robin sah ihn an. „Wie stellst du dir das vor, Langnase?“, fragte sie, „es wird nur wieder enden wie zuvor.“

„Genau“, stimmte ihr Zorro zu. Er schaute dem alten Mann nach. „Vielleicht sollten wir mitgehen. Er wohnt immerhin hier. Womöglich weiß er, wie wir die beiden wiederfinden.“ Er beugte sich verschwörerisch zu Lysop. „Oder spekulierst du darauf, baden zu gehen?“

„Eure Freunde werden zurückkommen.“

Der Alte war so plötzlich neben ihm aufgetaucht, dass der Kanonier erst mal auf zehn Meter Sicherheitsabstand wich. „Erschreck mich nicht!“, fauchte er denn Mann an, stutzte dann aber, „wie, sie kommen zurück?“

„Es ist immer so“, erklärte der Fremde, „sie kommen alle nach einem Tag zurück.“ Er sah Lysop eindringlich an. „Aber nun kommt mit“, fügte er hinzu und verhinderte damit weitere Fragen, „meine Hütte steht auf der anderen Seite. Ach, ich bin übrigens der Bürgermeister dieses Dorfes. Mein Name ist Gustav.“

„Gustav? Was ist denn das für ein Name?“, wollte Lysop wissen. Er gab sich keine Mühe, den herablassenden Ton in seiner Stimme zu verbergen.

„Das ist überhaupt kein Name“, pflichtete Zorro ihm bei.

Der Kanonier sah seinen Freund überrascht an. Wieso stand der denn auf seiner Seite?

Der Bürgermeister verschränkt beleidigt die Arme vor der Brust. „Unverschämtheit“, knurrte er, „aber nach euren brauche ich wohl gar nicht erst fragen.“

„Ich bin Lysop, der tapfere Krieger der Meere.“

„Das ist noch viel weniger ein Name“, warf Zorro ein

Lysop, in seiner bravourösen Vorstellung unterbrochen, setzte einen vernichtenden Blick auf. „Was fällt dir ein, du, du ... Schwertfuchtler?“

„Für den eigenen Namen sind in der Regel die Eltern verantwortlich“, meinte Robin beiläufig. Sie hatte ihre Aufmerksamkeit einer eigenartigen Felsformation auf der anderen Seite des Sumpfes zugewandt.

Der Kanonier fand dieser Aussage auch nicht viel besser. „Halt gefälligst meinen Vater da raus!“, fauchte er die Archäologin an, „mein Vater war ein großer Kämpfer, ein Freibeuter der Meere. Er hatte bestimmt seine Gründe, mir diesen Namen zu geben.“ Mit einem mal stahl sich ein Grinsen auf sein Gesicht. „Womöglich bin ich nach einem König benannt worden. Oder nach einem berühmten Helden.“

„Oder nach dem Hund der Nachbarn.“

Nein, das hatte nicht Zorro gesagt. Der Bürgermeister hatte offenbar Interesse an dieser sinnlosen Diskussionen gefunden, so dass er sich nun aktiv daran beteiligte.

„Halten Sie bloss die Klappe!“, schrie die Langnase ihn unverwandt an, „und, verdammt noch mal, sagen Sie uns, wie wir unsere Freunde aus diesem Sumpf rausbekommen.

„Folgt mir“, wiederholte der alte Bürgermeister, „ich führe euch zu meiner Hütte. Und eure Freunde, die werden schon wieder auftauchen. Sie ist es immer. So war es immer. Und so wird es immer sein. Glaub mir das doch endlich.“

„Ah, dieser Kerl macht mich wahnsinnig!“, fluchte Lysop haareraufend.

„Woran das wohl liegt...“, meinte Zorro und sah seinen Freund hämisch grinsend an.

„Was soll das denn nun wieder heißen?“, fragte der aufgebracht.

„Du hast eben schwache Nerven“, erklärte Robin.

Der Kanonier verfiel für eine Sekunde in Schweigen. „Wisst ihr was?“, knurrte es dann, „ihr seid verdammte Kameradenschweine! Schämt euch! Als Vizekapitän müsste ich das eigentlich als Meuterei ansehen, aber euch sei noch einmal vergeben.“ Er klopfte sich mit der Faust auf die Brust, um sich selbst für diesen Satz zu loben. Er war mal wieder so großzügig, und das, obwohl seine Freunde das überhaupt nicht verdient hatten nach allem, was sie ihm an den Kopf geworfen hatten. „Nun denn, Kumpanen, auf ins Unbekannte!“ Damit meinte er wohl die Hütte des Bürgermeisters.

Der verstand den Wink und ging voran. Die verbliebenen Strohhüte folgten ihm. Lysop, der sich im eigenen Ruhmesglanz sonnen sah, Zorro, mürrisch Mordgedanken hegend, und Robin mit völlig abwesendem Gesichtsausdruck liefen dem Alten durch das halbe Dorf hinterher. Da dieser ein unmögliches Tempo vorlegte, schien es den Dreien, dass sie sich kaum von der Stelle bewegten. Zudem glich jede Hütte der anderen.

Nach gut und gerne zehn Minuten platzte Lysop der Kragen. „Hey, du alter Zausel, wo wohnst du überhaupt? Bist du sicher, dass wir heute noch ankommen? Los, Zorro, trag ihn, dann geht’s schneller.“

„Trag du ihn doch, Langnase“, konterte der Schwertkämpfer gereizt.

Der Bürgermeister deutete protestierend zu der Stelle, von der aus sie losgegangen waren. Diese befand sich etwa zwanzig Meter Luftlinie entfernt.

„Das sind keine fünfzig Meter. Das sind ... weniger als ... fünf Meter pro Minute“, hielt der Kanonier ihm vor.

„Wow, hast du das ganz alleine ausgerechnet?“, neckte Zorro ihn.

„Ich reiß dir gleich den Kopf ab, du dämlicher Dreischwerterheinie!“

„Friedlich Jungs, ich glaube wir sind da“, mischte Robin sich ein.

Tatsächlich waren sie während ihrer Auseinandersetzung ein gutes Stück vorangekommen. Sie standen nun vor einer Hütte, die die anderen in ihrer Größe bei weitem überragte.

„Da sind wir“, verkündete der Bürgermeister, „und behauptet nicht noch einmal, das hätte so lange gedauert.“

„Hat es aber“, zischte Lysop.

Eine knappe Stunde und etwa dreißig Streitgespräche später saßen die Strohhüte dem alten Bürgermeister gegenüber. Er hatte ihnen Tee gekocht. Furchtbar riechenden und schmeckenden Eukalyptustee mit Ingwerwurzeln.

„Nun erzählen Sie mal, Gustav. Was ist das für eine Insel? Und was hat es mit dem Dorf auf sich? Warum wurde es mitten im Sumpf erbaut? Und was hat unseren Kapitän und den Koch hineingezogen?“, wollte Robin wissen.

„Der Name dieser Insel ist Salivan. Und dies ist das Dorf Yarun. Wir leben hier seit Generationen. Unsere Vorfahren errichteten die Siedlung in dem Sumpf der Sirenen. Sie haben diesen Standpunkt ausgewählt. Warum sie das taten, wissen wir nicht. Doch wir haben auch niemals nachgefragt. Wir nehmen es so hin. Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit.“

„Sie sagten, dass die, die in den Sumpf fallen, zurückkehren. Bedeutet das, es ist schon öfters vorgekommen?“

„Ja, natürlich. Anfangs geschah es sogar täglich.“

„Was ist daran natürlich?“, mischte Lysop sich ein.

„Ist doch klar“, antwortete Zorro, „es gibt keine Geländer. Nur die Möglichkeit, überall herunterzufallen.“

„Oh, stimmt. Darüber habe ich mich auch schon gewundert“, erwiderte der Kanonier verwirrt. Er wandte sich an den Bürgermeister. „Warum ändert ihr nichts daran? Es ist bestimmt kein Vergnügen, im Sumpf baden zu gehen. Ein paar Geländer ringsherum, schon ist das Risiko wesentlich geringer.“

„Glaubst du wirklich, wir hätten das nicht schon versucht?“, meinte der Alte nur, „es ist nur nicht so leicht, wie es sich anhört. Kaum errichten wir einen solchen Schutz, ist er tags darauf bereits abgerissen worden.“ Ohne auf die verwirrten Gesichter seiner Gäste einzugehen, wechselte er das Thema: „Darf ich euch heute abend zu unserem Fest der Sonnenwende einladen? Das ist ein einmaliges Erlebnis, das ihr euch nicht entgehen lassen solltet.“

„Ich sag’s den anderen“, antwortete Lysop mit monotoner Stimme, stand auf und verließ das Gebäude. Er brauchte frische Luft – und er brauchte eine Ausrede, um von diesem Alten wegzukommen. Der würde sowieso keine vernünftigen Erklärungen liefern, also konnte er genausogut warten, bis er es selbst herausfand.
 

Nami stieß ein gequältes Seufzen aus. Diese pelzige Notration mit blauer Nase eignete sich überhaupt nicht als Zuhörer. „Chopper, wenn ich es doch sage, die Insel steht Kopf.“

„Und wenn ich doch sage, hier oben grünt und blüht es wie es eben für die Oberseite einer Insel typisch ist“, konterte der Elch. Anfangs hatte er der Geschichte der Navigatorin noch interessiert gelauscht, ab dem Punkt, wo es richtig unlogisch wurde, hatte er allerdings dazu gewechselt, das Erlebnis stark anzuzweifeln.

Franky hörte erst gar nicht zu. Als er schließlich Lysop auf das Schiff zueilen sah, hatte er endlich eine brauchbare Abwechslung gefunden. „Hey, Langnase“, rief er dem Kanonier entgegen, „wo hast du denn den Rest gelassen?“

„Ach, die“, meinte der Schütze nur, „die sitzen beim Bürgermeister fest. Und der will, dass wir an so ner Party teilnehmen-“

Nami unterbrach ihn abrupt: „Vorschlag angenommen!“

Beleidigt, dass man ihn nicht hatte ausreden lassen, verschränkte Lysop die Arme vor der Brust. Das Weiterreden konnte er sich sparen. Die Chefin hatte gesprochen und wehe dem, der wagte, ihr zu widersprechen. Allerdings hatte er sie wohl aus ihrer Konversation mit Chopper gerissen, worum auch immer es dabei gegangen war.
 

Der Abend kam früh auf Salivan. Gegen sechs Uhr war es bereits so dunkel wie andernorts um Mitternacht. Und das, obwohl die Sonne noch am Himmel stand.

Über diese Natursensation nicht weniger verwundert, wie über die Tatsache, dass sich Sanji noch nicht hatte bei ihr blicken lassen, schnappte sich Nami kurzerhand ihre weibliche Kumpanin, um sie richtig auszuquetschen.

Dieses Vorhaben vereitelte eben jene Scheibe über ihnen, die urplötzlich ihr Licht wiedergefunden zu haben schien. Wie in Zeitlupe, aber mit dem Auge gut ersichtlich, wanderte sie gen Horizont. In dem Punkt hatte der Bürgermeister schon mal recht behalten; einmalig war es wohl. Keine andere Insel hätte vermutlich solch eine schnelle Sonne.

Apropos eigene Sonne. Nami verzog verwirrt das Gesicht. Das musste tatsächlich eine eigene sein, sonst müsste dieses Schauspiel doch auch von umliegenden Inseln aus zu sehen sein. Sie starrte unschlüssig geradeaus. Woher wollte sie auf einmal wissen, dass dem nicht so war?

„Wow, seht mal!“, rief Chopper auf einmal und riss die Navigatorin aus ihren Überlegungen.

Die Sonne wanderte nicht wie erwartet hinter dem Horizont hinab, sondern davor. Keine fünfhundert Meter entfernt tauchte die gelbleuchtende Kugel in die Fluten ein. Dabei begann das Wasser heftig zu dampfen. Grauweiße Nebelschwaden stiegen auf und unzählige Blasen sprudelten hervor.

Nami sah sich in ihrer Überzeugung bestätigt. Das war eine eigene Sonne. Die richtige, die wohl schon untergegangen sein musste, übertraf diese hier weit an Größe. Die Navigatorin schallte sich selbst für ihre Hartnäckigkeit in dem Fall und versuchte, ihre volle Aufmerksamkeit dem folgenden Geschehen zuzuwenden, das ihr den Kiefer herunterklappen ließ.

Das ganze Meer schien über mehrere hundert Meter hinweg seine Farbe zu wechseln. Azurblau wich einem warmen Gelborange, über dem dieser seichte Nebel hing. Das Sprudeln schwächte ab. Die Sonne sank weiter Richtung Grund und mit ihrem Gang schrumpfte der Lichtradius an der Wasseroberfläche. Im nächsten Moment wanderte die Farbe den Schaulustigen entgegen, bis schließlich die gesamte Insel von einem orangenen Ring umgeben war.

Der Bürgermeister grinste angesichts der faszinierten Ausdrücke seiner Gäste. „Dort drüben“, sagte er und deutete auf die andere Seite, auf der wenig später die Sonne wieder emporstieg. Die Sonnenwende beschrieb also den Tauchgang der gelben Scheibe unter den Insel hindurch.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

So, ich werde es jetzt einfach mal einführen, einen kleinen Vorgeschmack auf das nächste Kapitel zu liefern.

In Nummer 4 ist die "Einleitung" endlich beendet. Bislang ging es mir nur darum, die Insel ein wenig vorzustellen und die ein oder andere Eigenart anzuschneiden. Ebenfalls wird jetzt ein erster eigener Charakter auftreten.

Kurz was zum Inhalt: Die verbliebenen Strohhüte übernachten im Dorf und werden dort tags drauf ein wenig mit dem Geheimnis (vorerst will ich es mal so nennen ^^) der Insel konfrontiert.

Was es mit der Sonnenwende auf sich hat, werde ich aber wohl eher noch nicht erklären. Das kommt dann in Kapitel 5 oder spätestens in 6.

Nachts, wenn der Mond weint

ODYSSEE
 

Hallo Leute,
 

so, weiter im Text mit Nummer vier.

Viel Spaß beim Lesen. Schreibt doch bitte ein paar Kommis.
 

Lianora
 

Kapitel 4: Nachts, wenn der Mond weint
 

„Das war ja wirklich fantastisch. So ein Ereignis gibt es sicher nur auf dieser Insel. Solch ein faszinierendes Schauspiel sieht man nicht oft. Ich bin wirklich froh, dass wir hergekommen sind.“ Nami schien gar nicht mehr aufhören zu können. Sie schwärmte dem Bürgermeister in einem vor, wie ihr die Sonnenwende gefallen hatte.

Der sah verzweifelt zu Robin hinüber, die den beiden grinsend zusah. Diese Truppe bestand schon aus ein paar merkwürdigen Gestalten.

Lysop hatte einige Kinder um sich gescharrt und posaunte seine angeblichen Heldentaten in die Welt hinaus. Dass ihn ein kleines Mädchen auf sämtliche Ungereimtheiten aufmerksam machte, trieb ihn buchstäblich in den Wahnsinn.

Chopper unterhielt sich mit dem Arzt des Dorfes, welcher den Elch zielstrebig angesteuert und das Gesprächsthema Allheilmittel gewählt hatte.

Zorro und Franky plünderten die gut zehn Meter lange Bar abseits des Zentrums, eines ungewöhnlich großen Platzes inmitten all der Holzhütten. Um sie herum tummelten sich Wirt und Kellner, die offenbar ihren Spaß damit hatten, die beiden mit irgendwelchen fremartigen Gebräuen abzufüllen.

Das ganze Dorf war zum Leben erwacht. Alle, die sich zuvor noch in ihren Häuser aufgehalten hatten, waren von der Sonnenwende vor die Tür gelockt worden. Nun brannte auf dem Platz ein immenses Lagerfeuer, um welches die halbe Bevölkerung, größtenteils komplett betrunken, herumtanzte. Die andere Hälfte hockte entweder an der Bar oder beobachtete das Treiben, wie Robin, mit einem Krug in der Hand und unschlüssig, ob sie nicht mitmachen sollten.

Den Bürgermeister rettete schließlich eine korpulente Dame, indem sie ihn mit zum Feuer schleppte, Nami verdattert hinter sich lassend.

„Robin, hast du das gesehen?“, beklagte sich die Navigatorin kurz darauf bei ihrer Freundin, „so eine Unverschämtheit! Diese olle Kuh. Also wirklich!“ Wütend setzte sie sich neben die Archäologin, verschränkte die Arme vor der Brust und bombardierte die olle Kuh mit vernichtenden Blicken.

Die Zeit verstrich.

Während die männlichen Vertreter der Strohhutpiraten zunehmend wackeliger auf den Beinen und unverwandt vom großzügig mit Getränken um sich werfenden Wirt gejagt wurden, der ihnen immer wieder mit den Worten „einer geht noch“ nachschenkte, hatte Nami sich zu einem Trinkwettkampf herausfordern lassen. Robin, als gezwungenes Cheerleader zur lautstarken Anfeuerung neben sich, leerte sie einen Krug nach dem anderen. Ihre Konkurrenten resignierten einer nach dem anderen, bis die Navigatorin, selbst doch etwas benebelt, auf den Tisch stieg und über den Platz posaunte: „Gewonnen!“

Chopper saß nach wie vor bei dem Arzt und wechselte mit ihm über giftige Pilze und der Bedeutung des Totenschädels hin zum Kirschblütenregen im verschneiten Drumm. Sein Kollege hörte aufmerksam zu und nickte schön brav, obwohl ihm teilweise schon ein großes Fragezeichen ins Gesicht geschrieben stand. Skeptisch musterte er hin und wieder flüchtig den Elch, ob denn das alles auch so stimmen könnte.

„Wir werden hier übernachten, habe ich recht?“, wollte Robin von Nami wissen, als diese auf sie zugetorkelt kam. Die Antwort war eine unschlüssiges Bewegung aus Nicken und Kopfschütteln. „Das heißt wohl ja“, schlussfolgerte die Archäologin grinsend.

Dem war schließlich auch so. Da sich umgerechnet etwa achtzig Prozent der Piraten in einem Zustand befanden, indem eher die Möglichkeit bestand, gegen jeden Baum zu laufen, als geradeaus, blieben sie im Dorf. Robin, die vorbildlich als einzige überhaupt nichts getunken hatte, wachte halbwegs über den ziemlich schnell schlafenden Haufen. Geräuschvolles Schnarchen auf der einen und unruhiger Hin- und Herrollen auf der anderen Seite, entschied sich die Archäologin für ihre Lieblingsbeschäftigung: Lesen.

Die Nacht fiel wie ein pechschwarzes Tuch über die Insel. Kein Stern stand am Himmel und der Mond lag verborgen hinter dunklen Wolken. Dieser Zustand änderte sich über Stunden hinweg nicht. Inzwischen war es bereits vier Uhr.

Robin klappte ihr Buch zu. Sehr lange gehalten hatte es nicht oder sie las einfach zu schnell. Unschlüssig, was sie nun tun sollte, ließ sie ihren Blick über den Platz schweifen. Als Ort für hemmungslose Trunkenheit, gab es hier keine Möglichkeit abzustürzen. Ringsherum standen die Hütten dicht an dicht, der Sumpf erst dahinter. Es müsste schon der Boden nachgeben, um ein Bad zu nehmen.

Unwillkürlich sah die Archäologin hinunter. „Hm?“, murmelte sie irritiert. Sie legte das Buch beiseite und betrat die Brücke, die den einzigen Zugang zum Platz darstellte. Den Blick fest auf den Sumpf unter sich gerichtet, begibt sie sich bis an den Rand des Dorfes und von dort weiter über den Steg ans Ufer. Sie läuft ein Stück daran entlang und kniet sich schließlich an einer flachen Stelle vor das unansehnliche Gewässer.

In einem schnellen Rhythmus stiegen feine Bläschen an die Oberfläche, wo sie sich ausdehnten und letztlich zerplatzten. Der ganze Sumpf war übersäht mit einem Teppich aus diesen Blasen. Ihre blaugrüne Farbe war deutlich zu erkennen, trotzt der schlechten Lichtverhältnisse.

Robin streckte eine Hand aus – und zog sie im nächsten Moment ruckartig zurück. Wenige Millimeter unter der Oberfläche befand sich ein Gesicht. Die Archäologin sah irritiert genauer hin. Es handelte sich sogar um einen kompletten Körper.

Da trieb eine leichenblasse Frau mit starren Gliedern im Wasser des Sumpfes. Ihr langes braunes Haar tanzte um ihr Gesicht. Sie hatte die Augen geschlossen, andernfalls wäre Robin wohl vor Schreck zu dem nächsten Baum zurückgewichen. Ihr Kleid hing größtenteils in den verschiedenen Pflanzen, die dort vegetierten und sie sich nicht von der Stelle bewegen ließen. Die Bläschen schienen ihr auszuweichen.

Skeptisch betrachtete Robin die Frau. Insgeheim stellte sie sich vor, was wohl passieren würde, wenn sie plötzlich die Augen öffnete.
 

Mürrisch, genervt und müde oder besser gesagt mit mieserabler Laune trottete Zorro durchs Dorf. Wenn er sich doch nur erinnern könnte, wo sich hier die Toilette befand. Diese furchtbaren Kopfschmerzen halfen da auch nicht wirklich.

Nachdem ihn zum siebten mal das Gefühl beschlich, im Kreis zu laufen, blieb er schließlich stehen, machte auf der Stelle kehrt und schlug demonstrativ den Weg nach links ein. Sehr weit kam er dort allerdings nicht. „Was, äh“, brachte er nur hervor, während er verwirrt geradeaus starrte. Seine Beine hatten ganz vergessen zu laufen.

Dort stand eine schwarzhaarige junge Frau vollkommen regungslos und starrte ihn an, als wollte sie mit aller Gewalt durch ihn hindurchsehen

Zorro konnte sich nicht erinnern, sie zuvor auf dem Fest gesehen zu haben. Für einen Moment starrte er nur zurück, dann machte er erneut kehrt. Das war nicht der richtige Weg, beschloss er für sich. Doch nur weniger Augenblicke später schloss sich eine Hand um seinen Arm und zerrte ihr, noch ehe er hinsehen konnte, mit sich.

Es ging eine halbe Ewigkeit nur über sämtliche aneinander gereite Brücken des Dorfes und anschließend über eine Art Hinterausgang hinaus in den Wald.

Der Schwertkämpfer war perplex mitgegangen ohne groß darüber nachzudenken. Ihm dämmerte allerdings, dass dies garantiert auch nicht der Weg zur Toilette sein würde. Und was wollte diese Frau überhaupt von ihm? Er kannte sie nicht, sie ihn vermutlich auch nicht. Außerdem hatte er keinerlei Interesse daran, mitten in der Nacht oder zumindest in fast perfekter Dunkelheit in der Wildnis herumzuspazieren.

Nach sage und schreibe fünf Minuten kam er endlich auf die Idee, sich loszureißen. „Ich weiß nicht, was das soll, aber ich gehe jetzt zurück“, erklärte er der Schwarzhaarigen spontan, „gute Nacht.“

Die Unbekannte unternahm nichts, um ihn aufzuhalten. Das war allerdings auch überhaupt nicht nötig, da ihr Opfer nur weniger Sekunden darauf zu ihr zurückkehrte, verwirrt Richtung Dorf deutend und zusammenhanglose Wörter murmelnd. Sie verzog keine Mine. Mit starrem Gesichtsausdruck, der zweifellos etwas aussagen wollte wie „das hast du jetzt davon“, wartete sie, bis Zorro sie erreicht hatte, ehe sie kehrt machte und ihren Weg fortsetzte, den sie zuvor eingeschlagen hatte.

„Was, was ist denn mit denen passiert?“, wollte der Schwertkämpfer wissen, als er sich ihr an die Fersen heftete.

Die Schwarzhaarige antwortete nicht sofort. Sie folgte dem Pfad weiter in den Wald hinein. „Aus diesem Grund bin ich auf der Insel“, meinte sie dann, „ich will es herausfinden. Das alles geht von dem Sumpf aus, doch was genau dahinter steckt, kann ich dir nicht sagen.“

Zorro gab sich vorerst damit zufrieden. Die Unbekannte schien ihn nicht gerade einweihen zu wollen – in was auch immer.

„Und wo schleppst du mich hin?“

„Auf den Vulkan dort“, erwiderte sie und deutete auf den Berg, der zwischen den Bäumen aufgetaucht war. „Sie gehen nicht hinauf. Außerdem hat man einen guten Überblick über die Insel.“

Die seltsame Frau vor sich, trottete Zorro herzlich wenig begeistert durchs Unterholz hinter ihr her. Seine Fragen konnte er sich vermutlich sparen. Eine vernünftige Antwort bekam er ja doch nicht. „Wer zum Teufel ist das?“, schoss ihm immer wieder durch den Kopf.
 

Es dauerte keine zehn Minuten und die beiden befanden sich auf halber Höhe des Vulkans. Ein Steilpass führte spiralförmig hinauf zu einem Plato etwas unterhalb des Gipfels, wo die Unbekannte letztlich stehen blieb.

Die Aussicht war in der Tat faszinierend. Von hier oben ließen sich die Ausmaße des Waldes erst richtig einsehen. Er schwang sich wie ein übergroßer Gürtel nahe des Strandes einmal um die Insel. Der Vulkan lag in der südlichen Hälfte, welche komplett von Wald bedeckt war.

Zorro dämmerte allmählich, warum Lysop und Ruffy tags zuvor so lange gebraucht hatten, das Dorf zu erreichen. Sie waren gen Norden gelaufen und in einem Bogen wieder zurück zu der Siedlung. Dort oben fiel die Vegetation recht karg aus.

Um das Dorf herum war der Sumpf gut zu erkennen. Es gab kaum Pflanzen, die solche Verhältnisse akzeptierten und somit die Sicht behindert können. Und über diesem Sumpf schwebten Tausende winziger Blasen. In ihrer Zahl waren sie nur sichtbar, sonst währen sie überhaupt nicht aufgefallen.

Am Fuße des Berges entdeckte Zorro nun den Grund für seinen verfrühten Rückzug. Alle Dorfbewohner, sowie seine Freunde standen dort unten dicht an dicht und starrten zu ihnen hinauf. Ihre Haut hatte eine ungesunde blaugrüne Farbe und wirkte wie mit Schlamm bedeckt. Ihre Blicke, das hatte er zuvor gemerkt, waren leer. Sie schienen allesamt in einer Art Trance zu schweben, völlig weggetreten.

„Was ist mit ihnen?“, fragte der Schwertkämpfer unwillkürlich.

Statt eine Antwort zu geben, deutete die Schwarzhaarige hinauf zum Mond, der gerade hinter den Wolken zum Vorschein kam. Dieser besaß eine trübblaue Farbe und leuchtete intensiver, als er es sonst tat.

„Die Himmelskörper scheinen hier zu machen, was sie wollen“, dachte Zorro bei sich. Erst die Sonne und nun auch der Mond. Diese Insel hatte wohl ihre eigene Vorstellung von der Normalität. Er sah wieder Richtung Dorf. Und erst diese nächtliche Sumpfaktivität. Klar, in solchen Gewässern sprudelte es hin und wieder, aber das war definitiv etwas anderes. „Was ist das?“, fragte er schließlich, womit er sich schlicht auf alles bezog.

„Was das ist?“, wiederholte die Unbekannte ruhig, „nun, der Mond weint. Er trauert um diese Insel. So wurde es überliefert. Die Nacht nach der Sonnenwende ist die Nacht des blauen Mondes-“ Sie deutete hinauf zum Himmel. „-jede Nacht.“
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Im nächsten Kapitel tauchen Ruffy und Sanji wieder auf. Außerdem stellt sich heraus, was mit dem Rest der Crew und den Dorfbewohnern passiert ist.



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Kommentare zu dieser Fanfic (12)
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Von:  Wintersoldier
2009-07-09T16:39:20+00:00 09.07.2009 18:39
*_________________________________*~

Wirklich ein schönes erstes Kapitel. Die Charaktere triffst du einmalig, den Charme der Serie fängt du wunderbar ein und dein Schreibstil passt einfach ins Bild. In einem Wort: herrlich! Und ich kann mich nur anschließen: könnte wirklich eine Romanversion aus Odas Zeichnungen sein. Ich weiß gar nicht, was ich groß sagen soll. Zu bemängeln wüsste ich im Moment nichts und ich bin mir relativ sicher, dass mir in der Hinsicht auch nichts mehr einfallen wird. Die Interaktionen der einzelnen Charaktere passte einfach so wunderbar zusammen - einzig Chopper und Brook fehlten ein wenig, aber letzteren hast du ja mit Absicht rausgelassen.

Daher bleibt mir wohl nur noch zu sagen: wirklich gelungen! <3

Liebe Grüße
Aya ♥
Von: abgemeldet
2008-07-16T21:49:01+00:00 16.07.2008 23:49
Es ist gemein bei so einem Part schon so früh schluss zu machen T.T
Der Mond trauert um die Insel. Richtig schön beschrieben^^
Zorros Unbeholfenheit ist lustig. So einfach wortkarg weggeschleppt zu werden, und erst eine viertelstunde später ins Dorf zurück zu wollen... ohne zu wissen WO es gerade liegt, hehe^^
Von: abgemeldet
2008-07-16T21:32:24+00:00 16.07.2008 23:32
Deine Dialoge sind erste Sahne^^
Und deine Fantasie steht dem im nichts nach.
Ich könnt mich darauf einstellen jedesmal beim erwähnen von Namis Namen gleich loszulachen.^^
Ich will mehr - nein, ich habe mich falsch ausgedruckt - ich BRAUCHE mehr!
Von: abgemeldet
2008-06-14T19:16:33+00:00 14.06.2008 21:16
bis hierhin bin ich bis jetzt gekommen.
Lies bald weiter, die Story ist spannend und der Schreibstil ist wirklich klasse^^
Und dann noch mal wie die Persönlichkeiten rüberkommen XD Könnte echt ne OP-Episode sein.
Von: abgemeldet
2008-05-31T23:20:07+00:00 01.06.2008 01:20
echt gut geschrieben^^
Die Persönlichkeiten überzeugen, könnte wirklich eine Romanversion aus Odas Zeichnungen sein.
Ich schreib mehr ins nächste Kommentar in Kapitel 2...
Von:  nt_pokemonmaster_77
2008-05-28T16:00:05+00:00 28.05.2008 18:00
Ich kann dreyny nur zustimmen...Das geschen packt einen einfach...
Ich hab gelesen und war richtig erschrocken, als es zu nde war...
Ich war so vertieft im Geschehen...Top.^^

lg nami-chi
Von: abgemeldet
2008-05-20T20:54:25+00:00 20.05.2008 22:54
find ich voll hamma kanns kaum erwarten bis des nächste kommt!
Bin scho gespannt!!!
Von: abgemeldet
2008-05-16T18:35:24+00:00 16.05.2008 20:35
voll spannend ich kanns kaum erwarten bis das nächste kap kommt!!!
BEIL DICH!!!
Von: abgemeldet
2008-05-15T19:59:04+00:00 15.05.2008 21:59
sooooo hammer mach weiter bin scho gespannt wird bestimmpt krass!!!
Von:  Inu-Yashagirl88
2008-05-07T10:52:08+00:00 07.05.2008 12:52
Hi
gar nicht mal schlecht das Kapi, ziemlich spannend.
Bin gespannt wies weitergeht=)

lg


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