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New Family

Reita x Ruki [Cousin x Cousin]
von

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The invisible wall

Kapitel 4
 

Vorwort:
 

Es war ein langer und steiniger Weg bis zu diesem Kapitel...

Unter anderem:

- eine durchgemachte Nacht

- jede Menge Schreibblockaden

- KLAUSUREN!!!!

- Schlechtes Wetter

- MUCC Konzert (das was von allem das angenehmste)

- Noch mehr Klausuren!!!
 

Aber ich wünsche dennoch viel Spaß!!!!
 


 

Kapitel 4
 

The invisible wall
 


 

Das Leben ist kein Ponyhof... du kannst nicht reiten, wen, wann, wie und wo du willst!
 


 

Als ich sie wieder öffnete, pochte es unangenehm an meiner Schläfe. Stöhnend fuhr ich mir mit der Hand durch die Haare. Ich hatte extreme Kopfschmerzen, so was in der Art hatte ich noch nie gehabt.

„Scheiße“, murmelte ich.

Verwirrt schaute ich mich um. Ich war in Reitas Zimmer, das erkannte ich sofort. Ich lag im Bett und mir war warm, obwohl ich nichts anzuhaben schien. Als ich an mir herunter schaute musste ich feststellen, dass Reitas Arm um meinen Bauch war, dicht hinter mir lag und ebenfalls nichts anzuhaben schien.
 

Was war letzte Nacht passiert?
 

Als Reita mich dann auch noch näher an sich drückte, blieb mir zum wiederholten Male die Luft weg. Ich bekam plötzlich Panik und versuchte mich aus der Umarmung zu befreien. Jedoch stellte ich mich dabei etwas ungeschickt an, denn Reita bewegte sich verschlafen neben mir.

„Morgen“, nuschelte er und sein Kopf lehnte auf meinem nackten Rücken. Meine Panik wuchs an. Vor meinem Inneren Auge schwebte immer noch die Frage, was gestern passiert war.

„Reita...ich“, sagte ich und befreite mich weiter auf der Umarmung. Reita ließ mich los.

„Mhh?“, fragte er. Wäre ich nicht so in Panik gewesen, hätte ich seinen verschlafenen Anblick als niedlich empfunden.

Mit einem „muss ins Bad“, verließ ich schnell das Zimmer.

Glücklicherweise war das Bad sogar frei, weil die anderen alle noch zu schlafen schienen. Mein Kopf schmerzte immer noch höllisch. Da sich mein Kreislauf noch im Keller befand, musste ich mich erst mal an die kühlen Fliesen lehnen, ehe ich mich auf den Klodeckel niederließ.

Ich versuchte mich an gestern Abend zu erinnern...

Wir waren shoppen gegangen und danach feiern. Reita hatte mich vor so einem komischen Typen gerettet, weil ich mal wieder unfähig dazu gewesen war, dies selbst zu machen. Der Cocktail hatte nach Lycheesaft geschmeckt und Uruha und Aoi waren Tanzen gegangen. Wenn ich an ihren Tanz zurück dachte, schoss mir wieder das Blut in den Kopf. Reita und Ich waren auch tanzen...und danach war alles dunkel.

Als ich bemerkte, dass ich meine Shorts noch trug, fiel mir ein Stein vom Herzen, also hatten wir doch nicht oder?

Vorsichtig rutschte ich etwas auf dem Klodeckel herum...nichts. Ein weiterer Brocken fiel mir vom Herzen. Keine Schmerzen, nichts.
 

Betreff: Kein Betreff

Von: " Matsumoto, Takanori" <Ruki@xyz.jp>

An: the_only_real_Reita@xyz.jp
 

Hey...ich bins wieder.

Sorry, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber Masuru und Ich haben so viel unternommen...

Ich hoffe es geht dir gut und so...

Eigentlich schreibe ich dich an...weil ich ein Problem hab...

Ich weiß wieder nicht wie ich es sagen soll...also Masuru will mehr...und ich weiß jetzt nicht was ich machen soll...
 

Bye~
 

^^^^^^^^^^^^^^^
 

Betreff: RE: Kein Betreff

Von: "Suzuki, Akira" <the_only_real_Reita@xyz.jp>

An: Ruki@xyz.jp
 

Hey!

Dachte schon du wärst drauf gegangen und ich hätte nichts davon erfahren...

Hier ist alles okay, wie immer. Die Schule schlaucht ein wenig.

Will er Sex oder was?
 

REITA
 

^^^^^^^^^^^^^^^
 

Betreff: RE[2]: Kein Betreff

Von: " Matsumoto, Takanori" <Ruki@xyz.jp>

An: the_only_real_Reita@xyz.jp
 

Ja...
 

^^^^^^^^^^^^^^^
 

Betreff: RE[3]: Kein Betreff

Von: "Suzuki, Akira" <the_only_real_Reita@xyz.jp>

An: Ruki@xyz.jp
 

Glaubst du nicht, dass ihr ein wenig zu jung dafür seit?

Solange seid ihr ja noch nicht zusammen...
 

REITA
 

^^^^^^^^^^^^^^^
 

Betreff: RE[4]: Kein Betreff

Von: " Matsumoto, Takanori" <Ruki@xyz.jp>

An: the_only_real_Reita@xyz.jp
 

Wie alt warst du denn bei deinem Ersten Mal?
 

^^^^^^^^^^^^^^^
 

Betreff: RE[5]: Kein Betreff

Von: "Suzuki, Akira" <the_only_real_Reita@xyz.jp>

An: Ruki@xyz.jp
 

Jünger...

Wo liegt denn das Problem bei dir und Dingens?

Wisst ihr nicht wer unten liegen soll oder was?
 

^^^^^^^^^^^^^^^
 

Betreff: RE[6]: Kein Betreff

Von: " Matsumoto, Takanori" <Ruki@xyz.jp>

An: the_only_real_Reita@xyz.jp
 

Er will dass ich oben und...du weißt schon...

Aber ich hab doch gar keine Ahnung.

Und ich weiß niemanden der mir helfen könnte, außer du...

Tut mir Leid...
 

^^^^^^^^^^^^^^^
 

Betreff: RE[7]: Kein Betreff

Von: "Suzuki, Akira" <the_only_real_Reita@xyz.jp>

An: Ruki@xyz.jp
 

Ach so.

Das muss dir nicht Leid tun, ich sagte dir doch, dass ich dir helfen werde.

Also wichtig ist, dass du dir Zeit lässt, sonst wird es schmerzhaft, sowohl für dich, als auch für Dingens.

Wunder dich nicht wenn Dingens am nächsten Morgen Schmerzen hat, das ist normal und nicht deine Schuld. Das lässt sich am Anfang nicht vermeiden...

Und besorgt Gleitgel und Gummis. Vor allem Gummis!!! Das ist extrem wichtig, vertraue niemals auf jemanden, egal was er sagt!!!!!!!

Wer weiß was Dingens sich irgendwo mal eingefangen hat...

Ich würde raten nen langes Vorspiel zu machen.

Du musst Dingens gut vorbereiten.

Nimmt am besten die Finger, mit anderen Dingen ist es schwer zu fühlen ob es schon reicht. Fang langsam an und steigere dich am besten auf drei Finger. Das müsste reichen. Ansonsten wird es dir Dinges schon sagen...

Lass dir Zeit und benutzt viel Gleitgel.

Vor allem musst du Dingens Zeit lassen um sich an dich zu gewöhnen, wenn du drin bist.

Der Rest passiert ganz von selbst.

Joa, das wars auch eigentlich, oder hast du noch Fragen?
 

REITA
 

^^^^^^^^^^^^^^^
 

Betreff: RE[8]: Kein Betreff

Von: " Matsumoto, Takanori" <Ruki@xyz.jp>

An: the_only_real_Reita@xyz.jp
 

Okay...danke!
 

Ruki
 

^^^^^^^^^^^^^^^
 

Betreff: RE[9]: Kein Betreff

Von: "Suzuki, Akira" <the_only_real_Reita@xyz.jp>

An: Ruki@xyz.jp
 

Kein Problem...
 

REITA
 

^^^^^^^^^^^^^^^
 

Reita hatte gesagt, dass man am nächsten Tag Schmerzen hat, was ich eindeutig nicht hatte. Das letzte Stück Stein fiel mir vom Herzen.

Vorsichtig stand ich vom Klodeckel auf und griff nach meiner Zahnbürste. Ich musste diesen schrecklichen Geschmack im Mund loswerden.

Während ich die Zähne putzte, überlegte ich mir, ob ich Reita auf letzte Nacht ansprechen sollte.

Gott wie peinlich.

Auch wenn wir nicht miteinander geschlafen hatten...davor hätten wir einiges machen können. Ich wurde wieder rot im Gesicht.

Nervös lief ich im Badezimmer auf und ab. Eine meiner Angewohnheiten. Beim Zähneputzen lief ich immer durch die Gegend. Verträumt schaute ich mir wieder die Fotos an den Fliesen an, ehe ich plötzlich erschrocken, diese voll spuckte.

Da war ein neues Bild...von Reita und MIR...während wir schliefen. Reita hielt mich im Arm. Mein Kopf ruhte auf seiner Brust. Vorsichtig tippte ich das Bild an. Wir hatten Ähnlichkeiten mit Uruha und Aoi, fand ich. Doch wir waren kein Paar, oder etwa doch? Klar wir küssten uns, bzw. küsste Reita mich, aber das hieß bei ihm bestimmt nichts. Ich seufzte. Irgendwo tat es weh...

Verlegen putzte ich die Fliesen ab. Ob Reita das Bild schon gesehen hatte?

Nachdem ich geduscht hatte, schlich ich mich leise wieder in Reitas Zimmer, er schlief wieder. Ich beobachtete ihn kurz, ehe ich mir meine Sachen aus dem Schrank nahm und anzog.

Als ich in die Küche kam, musste ich feststellen, dass die anderen doch nicht alle schliefen. Kai saß schon am Küchentisch und las interessiert die Zeitung.

„Guten Morgen“, meinte er freundlich.

„Morgen“, gab ich zurück.

„Was willst du frühstücken?“, fragte er.

„Ähm...habt ihr Flakes oder so?“, wollte ich wissen.

„Nein, tut mir leid“, meinte er, „aber wir müssen heute eh einkaufen gehen. Können wir am besten nach der Probe machen“.

„Probe?“

„Ja wir haben heute Bandprobe. Reita sagte, du kannst gut singen“, lächelte Kai.

„Also, na ja...ich weiß nicht so recht“, gab ich von mir.

„Keine falsche Bescheidenheit. Reita ist was so was angeht sehr Kritisch“, lobte Kai mich, „Wir sehen einfach mal“.

Ich nickte darauf.

„Ich werde die anderen mal wecken gehen, such dir einfach was aus der Küche fürs Frühstück zusammen. French Toasts sind in der Pfanne“.

Ob Kai immer als erster aufstand, fragte ich mich, als er summend aus der Küche ging.

Suchend schaute ich mich nach Tellern und Besteck um und deckte für uns den Frühstückstisch. Ich mochte es gemeinsam zu frühstücken, alleine machte das keinen Spaß.

Während ich die Frühstückstassen auf den Tisch stellte, hörte ich im Hintergrund „entweder stehst du jetzt auf oder die beiden Turteltäubchen besetzen wieder das Bad und dann kannst du ungestylt zur Probe“.

„Warum muss ich immer vor den beiden aufstehen?“, murrte Reita.

„Weil sie vorm wach werden noch ne halbe Stunde sich betatschen müssen“, kam es zurück, „also hopp, raus aus den Federn. Selbst Ruki ist schon auf den Beinen“.

Seufzend betrat Kai die Küche wieder.

„Jeden Morgen das selbe“, stöhnte er, jedoch grinsend.

„Hast du was gegen Kopfschmerzen da?“, fragte ich vorsichtig und rieb mir den Kopf.

„Ja klar. Moment“, er kramte in einer der Küchenschubladen, „wenn du irgendwas brauchst, in der Schublade heben wir immer alle Medikamente auf. Für den Ernstfall und so“.

Dankend nahm ich die Tablette an.

„War wohl etwas zu viel für dich gestern oder?“, fragte Kai und schaute entschuldigend.

„Bin so was noch nicht gewöhnt“, antwortete ich. Die Tablette schmeckte schrecklich wie erwartet.

Ich war froh, dass Kai nicht weiter über den Abend sprach, ich nahm auch an, dass er wusste, dass mir das Thema unangenehm war.

Die restliche Zeit sprachen Kai und ich größtenteils über Musik und ähnliches. Das meiste musste er mir erklären, weil ich von vielem keine Ahnung hatte. Auch viele Bands kannte ich nicht, welche mir Kai dann erst vorspielen musste. Aber wir merkten schon recht schnell, dass wir, was Musik anging, auf einer Wellenlinie waren.

Als Reita zu uns stieß, wurde es wieder ruhiger. Reita war auch noch nicht wirklich auf der Höhe. Dazu kam, dass ich nicht wusste, wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte, da mir über die vergangene Nacht nichts einfallen wollte. Ich war angespannt, was mein Cousin auch zu bemerken schien.

„Komm mal mit“, meinte er irgendwann, nachdem er zuvor Kais French Toasts kritisch gemustert hatte.

Schnell hatte er mich an der Hand genommen und zog mich mit in sein Zimmer.

„So und jetzt sagst du mir was los ist!“. Er verschränkte wieder die Arme vor der Brust.

„Ich...“, begann ich wieder zu stottern. Ich wollte nicht stottern, aber irgendwie schien mein Gehirn zu langsam zu sein.

„Ist es wegen gestern?“, wollte Reita wissen. Ich nickte.

„Was ist es genau?“

„Ich kann...mich an nichts erinnern...nach dem Club“, rasselte ich schnell runter.

„Oh“, meinte Reita. Man sah ihm an, dass er überlegte. Sein Blick war dann leicht glasig. „Ab wann hast du einen Blackout?“

„Ab...unserem Tanzen“, meinte ich leise.

„Aso. Also dir wurde plötzlich schwindelig. Ich habe dich dann aus der Menge geholt und an ne Wand gelehnt...danach habe ich uns nen Taxi gerufen. Die anderen sind noch da geblieben. Du warst schon unterwegs eingeschlafen. Hab dich dann irgendwie ins Bett verfrachtet und das wars“, erzählte er mir.

Ich nickte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er mir was verheimlichte.

„Okay, dann ist gut“, sagte ich erleichtert.

Reitas Blick konnte ich zu dem Zeitpunkt nicht richtig deuten.

„Rei!! Ru!! Frühstück ist fertig“, schrie uns Aoi zu, als ich mich gerade vor Reita rechtfertigen wollte. Es war ja nicht so, dass ich froh war dass nichts passiert war, weil mir Handlung wiedersagte, es war ja vielmehr, dass ich erleichtert war, dass ich somit nichts verpasst hatte...

„Wann fahren wir los?“, wollte Uruha beim Frühstück wissen und schob Aoi ein Stück von Kais French Toasts in den Mund. Reita verdrehte wieder genervt die Augen.

„Direkt nach dem Frühstück würde ich sagen“, antwortete Kai, „danach müssen wir noch einkaufen fahren. Der Kühlschrank ist so gut wie leer und Ruki wollte gerne Frühstücksflakes haben“.

„Ich brauch nicht unbedingt“, wollte ich sagen, wurde jedoch von Aoi unterbrochen, „kein Problem Ruki, wirklich nicht“.

Ich nickte leicht.

„Wie ist das...eigentlich mit dem Geld?“, fragte ich irgendwann. Darüber hatten wir noch gar nicht gesprochen.

„Ach ja stimmt“, meinte Uruha, „wir haben das so geregelt, dass die Miete und was sonst so anfällt, also Wasser und Stromkosten, durch uns jeweils geteilt wird und dass wird eine Haushaltskasse haben, in die jeder einzahlt. Ab nächsten Monat kannst du dann mitzahlen“.

„Aso. Okay“.
 

Der Bandraum war wahrhaftig nichts besonderes, aber das war egal. Er war ein wenig isoliert und das reichte. Die Instrumente, waren größtenteils geliebte Weihnachtsgeschenke oder das Ergebnis von zahlreichen Nebenjobs. Es war nicht das Beste, aber es reichte aus.

Etwas unsicher stand ich in dem kleinen Raum. Die anderen hantierten alle mit irgendwelchen Kabeln rum.

„Kann ich irgendwie helfen?“, fragte ich.

Kai reichte mir ein Kabel, „das kannst du gerne anschließen und das Mikro schon mal testen“.

Nachdem ich die richtige Öffnung für das Kabel gefunden hatte, tippte ich vorsichtig das Mikro an.

„Keine Sorge, das geht schon nicht kaputt“, meinte Aoi amüsiert.

„Test, Test“, sprach ich in das Mikro.

„Scheint alles okay zu sein“, sagte Uruha und spielte ein paar Passagen auf seiner Gitarre.

„Bin auch fertig“, erklärte Aoi. Reita nickte nur, als Zeichen. Irgendwie war er seltsam still.

„Keine Sorge, wir fangen mit was leichten an. Erst mal spielen wir uns trocken ein, dann kannst du dich mit dem Text vertraut machen.“, meinte Uruha zu mir und legte mir einen Arm um die Schulter.

Ich war nervös, sehr nervös. Zwar hatte ich in den vergangenen drei Jahren hier und da mal ein wenig gesungen, aber das war es dann aber auch gewesen.

Kai gab mit den Takt vor und die anderen setzten ein. Ich hatte mich auf einen Stuhl niedergelassen und las den Text leise für mich durch. Das würde ich wohl noch auf die Reihe kriegen, dachte ich erleichtert. Kurz bevor ich mich vors Mikro stellte, spielte Aoi mir das Original noch auf seinem MP3-Player vor.

Nervös stand ich nun vor dem Mikro. Meine Hände zitterten leicht.

„Mach dir keinen Stress Ruki“, sagte Kai lächelnd zu mir. Ich konnte darüber nur nicken.

Wieder gab Kai den Takt vor, und wieder setzten die anderen ein. Ich tappte ein wenig mit meinem Fuß zum Takt und versuchte mich auf den Text zu konzentrieren.

Uruha gab mir das vereinbarte Zeichen, worauf ich noch einmal tief durchatmete und einsetzte.

„Lauter Ruki“, hörte ich Kai rufen. Langsam steigerte ich meine Lautstärke, bis Kai zufrieden grinste. Und dann passierte es einfach. Ich wurde mitgerissen. Der Proberaum schien sich aufzulösen. Ich hörte nur noch das Lied und sang. Meine Stimme hörte sich merkwürdig fremd an, als ob irgendwer anderes singen würde, nur nicht ich. Es tat gut so zu singen. Alle Probleme oder Zweifel, waren einfach weg. Es war wie eine Art perfekte Welt, welche mich zu beherrschen schien.

Als das Lied zu Ende war, nahm der Proberaum wieder seine Struktur für mich an. Mein Atem ging gehetzt. Ich hatte das bis gerade gar nicht bemerkt.

„Reita wir sind stolz auf dich“, meinte Uruha und stellte seine Gitarre ab, „du hattest vollkommen Recht, was seine Stimme betrifft“

Ich war erleichtert.

„Ich kann Uruha nur zustimmen“, sagte nun auch Kai, „klar kann man sie noch verbessern, aber die bist ja gerade erst am Anfang“.

„Endlich wieder eine komplette Band“, grinste Aoi, „die ganzen Trockenproben hingen mir schon zum Hals raus“.

„Du tretest der Band doch bei, oder?“, fragte Uruha hoffnungsvoll.

„Also ich würde schon gerne“, sagte ich unsicher.

„Na dann ist ja alles geregelt“, strahlte Kai, „wollen wir noch ein wenig weiter machen?“.

Ich nickte fröhlich. All meine Nervosität war plötzlich verschwunden.

Ich suchte Reitas Blick, aber er wich mir aus. Er hatte die ganze Probe über nichts gesagt. Zwischen uns stand eine unsichtbare Mauer, welche uns voneinander plötzlich trennte.
 

Wir probten noch zwei Stunden. Zu meiner Verwunderung lief es gut. Ich hatte mich schnell an den Rhythmus der anderen gewöhnt und es machte wirklich Spaß. So einen Spaß hatte ich lange nicht mehr gehabt. Doch blieb die ganze Zeit das seltsame Gefühl zwischen Reita und mir. Irgendetwas war passiert, was ich nicht mitbekommen hatte.

Zu Hause angekommen, begab sich Kai direkt in die Küche.

Reitas Grummeln ging in Uruhas und Aois Gespräch unter. Wir hatten immer noch kein Wort miteinander gewechselt. Und die anderen schienen die Anspannung ebenfalls zu spüren.

„Ich hau mich noch mal aufs Ohr“, sagte Reita und verschwand direkt in seinem bzw. unserem Zimmer. Betreten schaute ich auf den Boden. Irgendwie tat mir das weh. Ich wollte nicht, dass er mich ignorierte, ganz im Gegenteil.

„Ruki?“

„Mhh?“

„Kann ich dich mal eben sprechen?“, fragte Uruha. Plötzlich fühlte ich mich noch unsicherer. Uruha klang so ernst.

Angespannt folgte ich ihm ins kleine Wohnzimmer. Aoi wartete still in der Küche und half Kai ein wenig.

„Was ist zwischen euch gestern vorgefallen?“, fragte Uruha direkt, was mich schlucken ließ.

Rot angelaufen erzählte ich Uruha das, was ich am frühen Morgen von Reita erfahren hatte. Uruha sagte die ganze Zeit über nichts, sondern ließ mich ausreden.

„Und seitdem...ignoriert...er mich irgendwie“, endete ich.

„Mhh“, Uruha schien zu überlegen. Irgendwie machte mich das noch nervöser.

„Du musst wissen“, begann er plötzlich, „Reita war nicht mehr der selbe, als er wieder zurück kam, damals“.

Ich schaute verwundert auf.

„Vielleicht ist es dir nicht aufgefallen, aber ich kenne Reita jetzt schon mein ganzes Leben. Er war nicht immer so...gefühlskalt gewesen und lebte für den Moment. Nicht für die Zukunft. Die Sache mit Takeru hatte ihn stark mitgenommen. Sein Vertrauen anderen gegenüber hatte stark gelitten...so war es zu mindestens, bevor er zu dir gefahren ist. Nach Außen hin tut er immer auf cool und stark, aber das ist oftmals nur Show. Er hat mich damals angerufen...nach dem ersten Tag, als er bei der zu Besuch war“.

Ich musste kurz überlegen, bis mir wieder einfiel, was an diesem besagten Tag passiert war.

„Er war mit den Nerven am Ende, weil seine Fassade eingestürzt war, kann man sagen. Nach Takeru hatte Reita nie wieder eine Beziehung. Nur unbedeutende One-Night-Stands“.

„Das habe ich schon erfahren“, sagte ich bitter.

„Nimms ihm nicht übel“, meinte Uruha, „du hast dein Leben in den vergangenen drei Jahren ja auch weiter gelebt. Seitdem du Masuru hattest, begann Rei auch wieder mit seinen zahllosen Affären. Er ist immerhin auch nur ein Mensch mit Bedürfnissen wie jeder andere auch“.

Ich lief Rot an.

„Es war nicht ganz so schlimm, wie vorher. Was ich dir eigentlich sagen will ist, dass er nicht will, dass ihm so was noch mal passiert wie damals bei dir. Dass er die Kontrolle verliert“.

Ich überlegte kurz. Reita war davon ausgegangen, dass ich einen Tag später ankommen würde. Hatte er also nur den komischen Typen da gehabt, damit er nicht wieder über mich herfiel?

„Er mag dich wirklich, auch wenn er es nicht immer zeigt, sonst hätte er dich nie zu uns geholt. Ich weiß über Euch bescheid, weil er es mir damals erzählt hat, als er wieder da war“.

Mir schoss das Blut in den Kopf. Wusste er alles?

„Es hat ihn damals sehr getroffen, dass du mit Masuru in die Kiste gestiegen bist. Ich mache dir keine Vorwürfe. Immerhin ward ihr nie zusammen oder so, aber er mag dich. So etwas trifft einen dann natürlich. Deswegen nimm es ihm nicht übel. Er weiß selbst nicht so genau, wie er sich verhalten soll. Er will dich nicht überfordern, dafür bist du ihm zu wichtig“.

Je länger ich darüber nachdachte, desto mehr verschwand langsam die unsichtbare Mauer zwischen mir und meinem Cousin. Deswegen hatte es ihn so getroffen, als ich so erleichtert gewesen war, dass letzte Nacht nichts passiert war.

Zwischen Uruha und mir entstand eine unangenehme Stille.

„Scheiße“, hörte ich plötzlich ein Fluchen aus der Küche“.

„Was ist los?“, schrie Uruha zurück.

„Wir waren nicht einkaufen“, meinte Kai gestresst.

„Und nun?“, wollte Aoi wissen.

„Ja rein ins Auto und los. Wer bleibt fürs Essen hier?“

„Ich bleib wohl hier“, schlug Aoi vor.

„Okay, dann fahren Ruki und ich mit dir eben schnell einkaufen“, sagte Uruha und stand von der Couch auf.

Und ehe ich mich versah stand ich ihm Supermarkt. Alleine hätte ich mich dort ebenfalls verlaufen. Wir standen gerade vor dem Regal mit den Flakes, ich war mit der Auswahl überfordert, als Uruha plötzlich umgerannt wurde.

Schreiend ging er zu Boden.

Kai und ich schauten nicht schlecht.

„Uruha, was für ein Zufall“, schrie der Fremde und umarmte Uruha stürmisch.

„Was?“, Uruha war verwirrt, „Miyavi?“.

„Jaaaa“, schrie der komische Typ und umarmte ihn noch mal.

Peinlich gerührt stand Uruha auf.

„Ähm...Kai, Ruki, das ist Miyavi. Ich habe ihn mal am Flughafen getroffen“, stellte er uns vor.

Ehe ich mich versah, umarmte mich...Miyavi.

„Hi, ich bin Miyavi“, sagte er, obwohl Uruha uns gerade vorgestellt hatte.

„Bist du nicht mehr mit deinem alten Freund zusammen?“, wollte Miyavi wissen und deutete auf mich.

„Doch natürlich“, meinte Uruha, „Ruki und Kai sind nur Freunde von mir“.

Miyavi sah mich grinsend an.

„Und er ist auch vergeben“, sagte Uruha darauf schnell, „aber Kai ist noch frei“.

Kais Grinsen verschwand urplötzlich aus seinem Gesicht, als sich Miyavis Blick auf ihn richtete.

„Hi, ich bin Miyavi“, meinte dieser schnell und umarmte Kai.

„Ähm...Kai“, antwortete Kai und verunsichert.

„Freut mich, Kai“, kam darauf wieder direkt zurück.

Uruha unterdrückte verzweifelt sein Schmunzeln.

„Miyavi, was machst du eigentlich hier?“, fragte er irgendwann, um Kai zu erlösen.

„Einkaufen, mein Kühlschrank war wieder leer. Brauch noch was für die Mikrowelle“, antwortete er.

Kai verzog bei dem Wort ‚Mikrowelle’ das Gesicht.

„Das ist doch kein Essen“, rutschte es ihm heraus.

Miyavi zuckte mit den Schultern, „ich kann nicht kochen“.

„Iss doch bei uns mit“, schlug Uruha plötzlich vor, „Kai kann prima kochen“.

Er grinste wohlwissend. Irgendetwas hatte das zu bedeuten, nur wusste ich noch nicht was.

Miyavi strahlte bei dem Vorschlag übers ganze Gesicht und hakte sich prompt bei Kai ein.

„Da sag ich doch nicht nein“.

Kai war ein wenig rot angelaufen und Uruhas Grinsen wurde breiter.
 

Ich hatte Mitleid mit Kai. Großes Mitleid. Nicht nur, dass er das Essen größtenteils alleine zubereitete, nein Miyavi hing an ihm wie eine Klette, im Glauben Kai zu helfen, was aber eher das genau Gegenteil war. Kais Nerven waren langsam aber sicher am Ende.

„Sollten wir Kai nicht irgendwie...helfen?“, fragte ich Uruha, welcher mit Aoi auf der Couch lag und ihn massierte.

„Nein, das tut ihm mal ganz gut“, antwortete er und ich sah ihn ungläubig an.

Wie sollte einem...DAS gut tun?

„Kai muss lernen sich durch zusetzten und Miyavi ist da genau die richtige Person für“, erklärte Uruha klug, „außerdem besser er wuselt in der Küche rum, als hier“.

Ich verstand Uruhas Erklärung nicht ganz, beließ es aber dabei, immerhin kannte er Kai wesentlich länger und besser als ich.

Ich vertiefte mich gerade weiter in die neuen Songtexte, welche ich von Aoi bekommen hatte, als Reita plötzlich im Wohnzimmer stand.

„Was ist DAS bei uns in der Küche?“, fragte er missmutig.

„Ach das ist nur Miyavi, wir haben ihn beim Einkaufen getroffen“, meinte Uruha.

„Und warum ist DAS dann bei uns?“

„Ich hab ihn eingeladen, deswegen“, kam es wieder gleichgültig zurück.

Besagtes Objekt stand ebenfalls nun im Wohnzimmer. Sein ehemaliges gelbes Shirt war mittlerweile mit roter Soße und anderen Dingen gefleckt.

Und ehe sich Reita versah, klebte Miyavi an ihm.

„Hiiiii~, ich bin Miyavi“, trällerte er ihm ins Ohr.

Ich hatte unbewusst die Luft angehalten. Man konnte deutlich sehen, wie eine Veränderung durch Reitas Körper ging.

„Ähm...Miyavi lass ihn besser los“, meinte Aoi schnell.

Miyavi löste sich von Reita und sah ihn mit fast leuchtenden Augen an.

„Bist du der Freund von dem Kleinen?“, fragte er ihn neugierig und deutete auf mich.

Alles war plötzlich still im Wohnzimmer, jeder wartete Reitas Antwort ab...vor allem ich...
 

Nachwort
 

Am Anfang hatte ich echt Angst, dass ich keine Story hab und dass es zu kurz wird, aber es hat ja doch noch geklappt!!! XDD

Und an dem Titel saß ich auch lange v.v

Das wars auch schon wieder XD
 

Ich hoffe, dass es beim nächsten Mal nicht allzu lange dauert >_____<
 

@Schwarzleser

Jetzt hätte ich Euch beinahe vergessen...

Ich hab ja jetzt ein Auto...es ist klein und niedlich und es heißt Ruki...ABER es kann auch seeeeeeeehr böse werden, vorallem wenn ich mal wieder auf 180 bin...

Ich ich sag Euch, auf eine Beule mehr oder weniger kommt es auch nicht an ^____^

Also entweder schnell ein Kommi schreiben, oder vorerst nicht mehr das Haus verlassen (obwohl Euch das wahrscheinlich auch nicht retten wird)



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Kommentare zu diesem Kapitel (51)
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Von:  klene-Nachtelfe
2011-07-27T07:52:03+00:00 27.07.2011 09:52
*kreischend im Kreis renn*
Eine gemeine Stelle um aufzuhöhren!!!
Oh man Miyavi ist echt super!!!
Hehe bin gespannt wann Kai bei dem "platzt"!!!
Und überhaupt...ich muss wissen was Reita jtzt sagt!!!!
*zum Nächsten Kapitel rüberrausch und wink*
LG -^.^-
Von: abgemeldet
2010-07-27T20:49:09+00:00 27.07.2010 22:49
Ich habe mich, glaube ich, in Miyavi verliebt XDDD
Der ist soo~ putzig X3
Mach weiter so! :D
Von:  _mina
2010-04-29T15:47:58+00:00 29.04.2010 17:47
Mwaahahaha miyavi xDD reißt er erstma uru mit vollster begeisterung zu boden xDD und das wars dann wohl mit einem entspannten essen ;D ich hoffe ich treff ihn hier auch ma im supermarkt!*vors cornflakesregal stell und wart* xD und gucken wir ma wie seine direkte frage beantwortet wird..uiuiui..reita,sag nix falsches!Òo

Ach und ich finds prima wie du die songtitel mit in die ff einbindest!
Von: abgemeldet
2009-02-20T22:54:27+00:00 20.02.2009 23:54
xEDDDD
ohne scheiß, das uru sich nach 3 jrahen noch an ihn erinnern kann.. okay, aber wer kann das nach seinen auftreten nicht XDDDD
ich find uru als indirekten anführer udn klartext reder, in diesen kap unglaublich geil!!!
höhöhöhöh

Von:  hAppY_CaKe
2009-02-11T23:03:54+00:00 12.02.2009 00:03
ohhooo Miyavi is da ^^
Von:  hAppY_CaKe
2009-02-09T21:45:18+00:00 09.02.2009 22:45
French Toasts sind in der Pfanne, wie man siet macht der Kai das gerne *schmelz*
ja das Kapitel ist wieder toll geworden ^^
Von: abgemeldet
2009-01-20T13:53:26+00:00 20.01.2009 14:53
huhi~,
also ich hatte das Kapitel mal wieder Gestern fertig bekommen, aber ich wollte kein kommi mehr schreiben, hab das 5. Kapitel Gestern auch noch fertig bekommen! XD Also mach ich heute bei, beiden ein Kommentar, ich darf das xD hab heute Geburtstag! *stolz desu*

Irgendwie tut mir Reita richtig leid. Ich dachte schon das es ihn irgendwie stört das Ruki und dingsda was miteinander hatten. Hat man schon anhand der Mails ahnen können, meiner Meinung nach! :D

Aber irgendwie war es ja auch ein Vorteil für den kleinen Ruki. XD So konnte er wenigstens Erfahrung für Reita sammeln! ;-)
Uhha das fünfte Kapitel war auch toll! :D
Da schreib ich gleich auch noch mal ein Kommentar, hab es ja schon gelesen....
Also tolles FF und so~
Lg YUki ♥

Von: abgemeldet
2008-11-22T12:54:30+00:00 22.11.2008 13:54
DU schreibst soooo toll!!
Ich bin begeistert!
Und die Pairings. Muha! Perfekt!
Ich kanns kaum erwarten, bis es weiter geht!

Von: abgemeldet
2008-11-11T20:19:21+00:00 11.11.2008 21:19
Oh man...bin ich gespannt^^
Ruki soll verdammt nochmal mit Rei reden und im sagen das er nur ihn liebt!!!!!!!
Besonders das Dingens in der Mail fand ich lustig. Und das Reita ihn so in seiner Beziehung unterstützt hat, obwohl er mehr für Ruki empfand. Wie selbstlos...
Miyavi wird bestimmt Reitas größter Klotz am Bein sein^^
Hoffentlcih tut Ruki Reita dadurch, das er ihm siene Gefühle verheimlicht nicht weh...
Ich habe gerade i-wie mehr angst um reita als um ruki-chan^^

Liebe Grüße
Anja
Von:  Nady
2008-10-31T11:40:59+00:00 31.10.2008 12:40
Woaahh^^ Das kapitel ist ja mal wieder klasse :D
was ich witzig fand das reita miyavi als "DAS" bezeichnet hat :D:D
was fies ist das du am schluss einfach aufhörst u_U
wie kannst du nur :D:D:D
naja
war auf jeden fall super das kapi ;)
mach weiter so :D
mfg. nady


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