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New Family

Reita x Ruki [Cousin x Cousin]
von

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Reversal point

Vorwort:

Es hat mal wieder viel zu lange gedauert v.v

Aber da war Schule und Cosplay nähen und ne Schreibblockade >________<

Tut mir Leid!!!

Hoffentlich gefällt es Euch :3
 


 

Kapitel 12
 

Reversal point
 

Vertrauen zu genießen ist ein größeres Kompliment als geliebt zu werden
 

„Wenn du willst...“, murmelte Reita irgendwann und sah mich unsicher an, „dann kannst du... also... bei mir...“. Schockiert sah ich Reita an, welcher darauf noch unsicher wurde. „Du weißt ja... wie es funktioniert“, fügte er dann noch leise hinzu.
 

„Nein“, meinte ich direkt, „ich... weiß es nicht... ich hab nie mit ihm... und ich will nicht... also bei dir...“.

Nun schaute mein Cousin leicht schockiert, ehe sein Blick wieder weicher wurde.

„Oh okay“, sagte er leise, „ihr habt also nicht miteinander geschlafen?“. Ich schüttelte den Kopf und fixierte unsicher den weißen Wannenrand. „Schlimm?“, fragte ich leise.

„Nein“, antwortet Reita schnell, „ich bin froh“. Vorsichtig umarmte er mich ein wenig stärker. Erleichtert klammerte ich mich selbst an ihn.

„Du kannst... aber trotzdem... wenn es dir lieber ist... ich will dich zu nichts zwingen... wir müssen auch nicht, wenn du nicht willst... es wäre okay für mich.“, murmelte er wenig später.

„Nein... ich will nicht... und du zwingst mich auch zu nichts. Ich will es wirklich... ich brauch nur noch ein Weilchen“, versicherte ich ihm direkt wieder.

„Ist okay. Wir haben alle Zeit der Welt“, hauchte er mir zu und küsste mich sanft, „ich liebe dich“.

„Danke“, erwiderte ich leise, „ich dich auch“.

Erleichtert seufzte ich und genoss den Moment.
 


 

Dass Uruha und Aoi irgendwann in der Nacht scheinbar wiedergekommen waren, hatte ich nur am Rande mitbekommen, als ich durch das Schließen der Türen wach geworden war. Nachschauen konnte ich nicht, da mich mein Cousin so fest im Arm hielt, dass ich mich noch nicht einmal umdrehen konnte. Kurz darauf war ich auch schon wieder eingeschlafen, sodass ich am nächsten Morgen auch nicht mit Gewissheit sagen konnte, ob ich die beiden wirklich gehört hatte.

Ich hatte meine Augen gerade aufgeschlagen, da bekam ich schon einen Kuss auf die Stirn gedrückt und ein leises „Guten Morgen“ zugeflüstert. Verwirrt blinzelte ich einige Male, ehe ich mich näher an Reita kuschelte und ein verschlafendes „Morgen“ nuschelte.

„Wir haben es schon fast Mittag“, informierte er mich ein wenig später und lockerte die Umarmung.

„Ich glaube Uruha und Aoi sind in der Nacht wiedergekommen“, meinte ich und lächelte Reita unsicher an.

„Dann schlafen die Zwei bestimmt noch“, mutmaßte er, „von Kai und dem Vogel habe ich auch noch nichts gehört“. Vorsichtig erhob er sich und fuhr sich einmal durch seine blonden und abstehenden Haare. Ich wollte es ihm gleich tun, zuckte jedoch einmal kurz zusammen und hoffte, dass mein Cousin es nicht bemerkt hatte.

„Geht... es?“, fragte er jedoch und sah mich zum wiederholten Mal besorgt an.

„Keine Sorge“, meinte ich sofort und lächelte ihn ein wenig an, „mir geht es gut“.

Er nickte zwar, aber anhand seines Blickes konnte ich sehen, dass es ihn nicht beruhigt hatte.

Auf leisen Sohlen verließen wir beide unser kleines Zimmer und schauten zuerst bei Uruha und Aoi vorbei. Wie schon vermutet schliefen beide noch tief und fest, den jeweils anderen im Arm haltend. Vorsichtig schlossen wir die Türe wieder und gingen ein Zimmer weiter. Zu unserer Verwunderung fanden wir es aber leer vor.

Fragend sah ich zu Reita, welcher diesen Blick jedoch ebenso fragend erwiderte.

„Sind die gestern gar nicht mehr zurückgekommen?“, wollte er wissen und zog die Türe wieder zu. Ich zuckte mit den Schultern und blickte in den Flur.

„Kais Schuhe sind auch nicht da“, sagte ich, „eine seiner Jacken fehlt auch“.

„Ich rufe besser mal auf seinem Handy an“, murmelte er und nahm das Telefon aus der Ladestation. Ich folgte ihm ins Wohnzimmer und schmiss mich etwas zu stark auf die Couch. Leicht abwesend tippte Reita die Nummer ein und stellte das Telefon auf Lautsprecher, sodass ich auch das deutliche Tuten hören konnte. Es dauerte eine ganze Weile, bis dies von einem seltsam klingenden „Ja?“ unterbrochen wurde.

„Kai? Hier ist Reita. Wo bist du?“, fragte mein Cousin und man hörte deutlich heraus, dass er mehr als nur besorgt war.

Wieder dauerte es eine Weile, bis er eine Antwort bekam.

„Ich... ich bin bei Miyavi“, meinte Kai nuschelnd und fügte noch ein leise „Miyavi geh mal bitte runter von mir“ hinzu. Reita zuckte plötzlich so stark zusammen, dass ich mich selbst erschreckte. Er war so abwesend, dass er einen Moment weder auf mich, noch auf Kai an der anderen Seite der Leitung reagierte.

„Reita? Bist du noch dran?“, fragte er wiederholt.

„Was?“, stellte er die Gegenfrage, „ja bin noch dran... musste nur an... du weißt schon was denken“.

„Tut mir leid“, kam es von Kai kleinlaut zurück. Ich wusste absolut nicht worum es so plötzlich ging, aber es war unmöglich die angespannte Atmosphäre nicht zu spüren.

„Ich will auch nicht weiter stören“, meinte Reita irgendwann, als er sich wieder gefangen zu haben schien, „wollte nur wissen wo du bist und ob alles okay ist, weil dein Zimmer leer war“.

„Was? Nein zu störst nicht! Es ist alles okay! Wir haben bis gerade geschlafen... also nur so... nicht, also...“, stotterte sich Kai einen zurecht.

„Ist schon okay, du musst mir nichts erklären, wenn du nicht willst“, lachte Reita nun fast, „komm einfach irgendwann wieder und... Grüße an den Vogel da bei dir und richte ihm aus, wenn er dir nur ein Haar krümmt, dann bekommt er es nicht nur mit mir zu tun“. Danach legte er, ohne eine Antwort abzuwarten, einfach auf.

„Kai ist manchmal irgendwie merkwürdig.“, meinte ich vorsichtig. Mein Cousin sah mich fragend an.

„Ja, denn anscheinend ist er hier für sämtliche organisatorische Dinge und ähnliches zuständig und dann kommt plötzlich so etwas, wie das gerade. Er versucht sich zu rechtfertigen, obwohl er es doch eigentlich gar nicht müsste. Wie ein Kind irgendwie“, erklärte ich.

Reita erhob sich und schlenderte Richtung Flur.

„Ich weiß, was du meinst“, meinte er ruhig, „aber glaub mir, Kai kann auch ganz anders sein“.

„Wie meinst du das?“, wollte ich wissen und hechtete Reita hinterher. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass diese Aussage etwas mit der merkwürdigen Stimmung vom Beginn des Gespräches zu tun hatte.

„Erzähle ich dir ein anderes Mal“, sagte mein Cousin und Freund und es war klar, dass er darüber nicht sprechen wollte, was meine Neugierde jedoch noch weiter steigerte.

„Okay“, meinte ich deswegen nur kleinlaut und folgte ihm in die kleine Küche. Prüfend schaute er in den Kühlschrank und holte ein kaltes Pizzastück hervor, biss hinein, schien einen Moment zu überlegen, ehe er erneut hinein biss.

Leise setzte ich mich gegenüber von ihm und nahm mir einen Apfel aus unserer Obstschale. Er gab ein knackendes Geräusch von sich, als ich ein Stück aus ihm heraus biss. Es war irgendwie komisch ihm so gegenüber zu sitzen, wenn keiner von uns etwas sagte. Vor allem nichts was sich auf gestern bezog. Jedoch spürte ich deutlich, dass das Thema unangenehm im Raum stand. Innerlich wollte ich Reita darauf ansprechen, weil ich mir sicher war, dass er sich immer noch Vorwürfe machte, die ich ihm jedoch nicht machte, weil ich die Schuld bei mir sah, aber ich bekam einfach kein Wort über meine Lippen.

„Wegen gestern...“, kam es irgendwann leise von meinem Cousin und dabei setzte für einen Moment der Herzschlag aus. Gerade in diesem Moment trat Uruha mit einem vorsichtigen „Guten Morgen“ in die Küche. Er lehnte sich an den Türrahmen und fuhr sich leicht über den rechten Arm, ehe er wieder zu Boden schaute. So wie er dort stand, erinnerte er mich an ein kleines Kind, welches seinen Eltern beichten musste, dass es versehentlich das Haus in Schutt und Asche gelegt hatte.

Gelassen stand mein Freund auf, trat vor Uruha und zog ihn ebenso ruhig in seine Arme. Uruha verkrampfte sich kurz, krallte sich danach jedoch sofort an Reita, als wäre dieser sein einziger Halt vor dem Ertrinken. Es dauerte auch nicht lange und sein Körper bebte. Schon fast zärtlich strich Reita Uruha durch die Haare.

„Es war... so schrecklich“, schluchzte er leise.

„Sollen wir ins Wohnzimmer?“, fragte Reita vorsichtig, drückte Uruha ein wenig von sich weg und sah ihn fragend an. Dieser nickt lediglich und versucht sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. In dem Moment wusste ich nicht, ob ich ihn folgen sollte und durfte. Immerhin schien es ja um ein sehr ernstes und bestimmt auch intimes Thema zu gehen. Wieso wusste ich nicht, aber ich fühlte mich Reitas Freunden gegenüber immer noch als jemand Fremdes, als Cousin und mittlerweile schon als Freund, aber immer noch nicht richtig dazugehörend.

„Bringst du Uruha ein Glas Wasser mit?“, fragte mich mein Freund plötzlich und holte mich dadurch aus meinen Gedanken. Als ich realisiert hatte, was er damit meinte, lächelte ich ihn glücklich an.

„Ja, ich komm sofort“, antwortete ich, holte ein Glas aus dem Schrank und füllte es mit Wasser. Vorsichtig betrat ich das Wohnzimmer, wo Uruha erneut von meinem Freund in den Arm genommen wurde. Er nuschelte mir ein verheultes „Danke“ entgegen, als ich ihm das Glas auf den Tisch stellte. Mit ein paar großen Schlucken leerte er es und biss sich danach gleich wieder auf die Unterlippe. Nachdem er sich gefangen hatte, begann er leise zu erzählen.

„Ich... hatte so eine Angst“, meinte er ruhig, „und dann war es noch viel schlimmer... du hättest ihren Blick sehen müssen“. Verzweifelt sah er uns an, ehe er wieder auf den Boden blickte. „So abwertend... und dann hat seine Mutter mir unterstellt, ich hätte Aoi mit HIV infiziert“, er lachte kurz auf, aber es wirkte mehr als erzwungen.

„Was ist das denn für eine Fotze?“, schrie Reita plötzlich rum, „ey die hat sie doch nicht mehr alle. Du bist doch kein daher gelaufener Stricher“.

„Aoi hat mich auch vor seinen Eltern verteidigt“, sagte Uruha und man sah ihm an, dass er irgendwo stolz war, „worauf wir dann jedoch rausgeworfen wurden... auf unbestimmte Zeit“.

„Tz, die sollen sich mal nicht so anstellen“, meinte mein Cousin wieder und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Eigentlich“, murmelte ich unsicher, „eigentlich sollten sie dankbar sein, dass Aoi dich hat. Du gibst dir so viel Mühe mit ihm und bist so lieb zu ihm... sie sollten dankbar dafür sein, dass er dich hat“.

Verwundert sah mich Uruha an und ich befürchtete schon, dass ich was Falsches gesagt hatte. Als ihm dann plötzlich wieder die Tränen in die Augen schossen, bekam ich Panik.

„Das... so lieb von dir“, schluckte er dann und mir fiel ein Stein vom Herzen.

„Und jetzt hören wir auf mit den Deprigesprächen, ist ja nicht zum Aushalten“, rief Reita plötzlich laut und klatschte einmal in die Hände, „und damit wir auf andere Gedanken kommen, gehen wir heute mal wieder weg okay?“

„Ich weiß nicht so recht“, murmelte Uruha zögerlich.

„Doch, dass bringt euch auf andere Gedanken“, meinte Reita überzeugt.

Uruha wollte gerade wieder etwas erwidern, als Aoi plötzlich im Türrahmen stand. Er wirkte ein wenig abwesend. Sofort stand Uruha auf und nahm ihn in den Arm.

„Was ist los Schatz?“, fragte er besorgt.

„Du... warst nicht da, als ich aufgewacht bin“, nuschelte er leise und lehnte sich an seinen Freund.

„Tut mir leid“, entschuldigte er sich und küsste Aoi auf die Stirn. Während ich die beiden beobachtete, wurde mir ganz schwer ums Herz. Für mich schienen sie so perfekt als Paar, deswegen traf es mich irgendwie, dass es die beiden so schwer hatten.

Reitas Hand, welche nach meiner Griff, holte mich in die Realität zurück. Er schaute irgendwo zwischen Fußboden und Couchtisch hin. Sein Daumen strich kaum wahrnehmbar über meinen Handrücken. Entschlossen drückte ich seine Hand. Ich war mir sicher, dass ihm sehr nahe ging, dass sein bester Freund so zu leiden schien.

Was sich Uruha und Aoi gegenseitig zuflüsterten, konnte ich nicht verstehen, und das war auch ganz gut so, fand ich, denn der scheinbar einfache Moment wirkte auf mich sehr intim. Ich fühlte mich ohnehin schon fehl am Platz.

„Sollen wir frühstücken?“, fragte Uruha irgendwann etwas lauter, „Kai hat bestimmt schon den Tisch gedeckt“.

„Kai ist nicht da“, sagte Reita. Verwundert wurde er von Uruha und Aoi fragend angeschaut.

„Wie, er ist nicht da. Wo ist er denn?“, fragte Uruha.

„Er ist bei dem komischen Vogel“, murmelte mein Freund.

„So früh am Morgen?“, kam es von Aoi.

„Er hat bei ihm geschlafen. Sie waren gestern zusammen noch bei der Polizei“, war die einfache Antwort.

Jetzt schienen die beiden noch verwunderter.

„Dann bin ich mal gespannt“, sagte Uruha und grinste, „ich mach dann Frühstück“.

„Ich geh ins Bad“, meinte Aoi und verließ ebenfalls das Wohnzimmer.

In der Küche hörte ich wenig später das Klappern von Geschirr.

„Ich liebe dich“, meinte ich leise und sah kurz zur Seite. Reita blickte mich erst verwundert an, danach wurden seine Gesichtszüge weich und er küsste mich kurz.

„Leute, ihr könnt mir auch gerne helfen“, rief Uruha aus der Küche.
 

Wir waren gerade dabei abzuspülen, als plötzlich die Türe knackte und ankündigte, dass jemand die kleine Wohnung betreten würde. Das Geräusch von Schuhen, die abgestellt und Jacken die aufgehängt wurden, bestätigte meine Annahme.

„Ähm, guten Morgen“, begrüßte uns Kai schon fast schüchtern.

„Morgen Leute“, kam es davon von Miyavi, welcher wie immer breit strahlend hinter Kai stand. Dieser schien nervöser zu werden und als ich mich wieder zu den anderen drehte, wusste ich auch wieso. Ihr Grinsen war vielsagend.

„Wollt ihr noch was essen?“, brach Aoi die Stille.

„Ähm nein, danke, wir haben schon gefrühstückt“, antwortete Kai und grinste leicht verlegen. Miyavi trat etwas dichter an Kai heran und fixierte dessen Hand, ehe er sie leicht streifte. Kai zuckte kurz zusammen, schaute zu Miyavi und lief rot an.

„Also... ähm...“, stotterte er und wurde sogar noch ein Stückchen roter. Selbstsicher griff Miyavi nun völlig seine Hand, „wir sind zusammen“. Verlegen schaute er noch einmal auf den Boden, ehe er auf seine typische Art und Weise grinste. Nur schien er es dieses Mal mit dem ganzen Körper zu tun. Aoi war der Erste, der aufstand und Kai umarmte.

„Ich freue mich ja so für euch“, meinte er und drückte Kai noch ein zweites Mal.

„Danke“, murmelte Kai und erwiderte die Umarmung.

„Ich passe auch gut auf ihn auf“, sagte Miyavi laut und hibbelte wieder von dem einen auf den anderen Fuß.

„Das rate ich dir auch“, meinte Reita neben mir sofort.

„Mensch Rei“, kam es direkt entrüstet von Uruha, „jetzt sei doch nicht so gemein zu ihm. Immerhin gehört er nun zu uns“. Reita verschränkte die Arme vor der Brust und grummelte irgendetwas Unverständliches.

Mittlerweile hatte Uruha auch von Kai abgelassen und war zu Miyavi hinübergegangen, sodass ich es endlich schaffte, ihm meine Glückwünsche zu übermitteln.

Ich zögerte noch einen Moment, ehe ich Kai freundschaftlich umarmte.

„Ich freu mich für dich“, meinte ich grinsend zu ihm, „du hast es ehrlich verdient“.

„Danke Kleiner“, erwiderte er und umarmte mich ebenso.

„Wenn ihr so weiter macht, werde ich noch eifersüchtig“, schmollte Miyavi gespielt, weswegen ich Kai losließ und grinsen musste. Ja, die beiden passten zusammen, auch wenn sie eigentlich von Grund auf verschieden waren.

Als mein Cousin dann Kai plötzlich gegenüber stand, schien dieser irgendwie nervös zu werden. Ich wusste nicht, ob mir die seltsame Beziehung zwischen meinem Freund und Kai vorher nie so aufgefallen war, aber jetzt sah ich sie in fast allem.

„Alles okay bei dir?“, wollte Reita wissen und schaute Kai fragend an, welcher einen Moment schwieg, ehe er ehrlich übers ganze Gesicht strahlte.

„Ja alles okay“, wisperte er verliebt, ehe er wieder ernst wurde, „und... bei dir? Es tut mir leid wegen heute Morgen“.

„Schon okay“, antwortete er und lächelte sogar, während sein Blick zu mir herüber huschte.

„Wisst ihr was?“, meinte er dann plötzlich wieder etwas lauter, „dass passt doch ganz gut in unsere abendliche Planung. Wir wollten doch eh raus gehen, und jetzt haben wir sogar nen wirklichen Grund dafür“.

„Au ja Party“, schrie Miyavi, sprang auf und ab und klatschte mit den Händen.

Aoi schaute verwundert zu seinem Freund.

„Er wollte sich nicht von dem Gedanken abbringen lassen“, antwortete er auf die unausgesprochene Frage, worauf Aoi nur nickte. Uruha war klar, dass sein Freund eigentlich genau so wenig in Stimmung war wie er selbst, um die Nacht hindurch feiern zu gehen.

„Wo wollt ihr denn hin?“, fragte Kai in die offene Runde und setzte sich schon beinahe selbstverständlich auf Miyavis Schoß, welcher einen Arm um ihn legte.

„Keine Ahnung“, meinte Reita und zuckte mit den Schultern, „können wir ja spontan entscheiden. Ist ja eh erst Nachmittag“. Mittlerweile saß er auch wieder auf seinem Platz, nachdem er sich einen Erdbeerjogurt aus dem Kühlschrank geholt hatte. Ich verzog leicht angewidert das Gesicht.

„Und was machen wir bis dahin?“, wollte ich wissen und nahm einen Schluck von meinem Orangensaft.

„Wir zwei Hübschen“, ließ Uruha verlauten und sah verwunderter Weise mich an, „werden noch in die Stadt fahren. Es wird Zeit, dass du mal ein Partyoutfit bekommst“. Aoi schloss sich direkt der Meinung seines Freundes an. Mein Blick huschte kurz zu Reita, welcher jedoch seinen besten Freund warnend anstarrte. Und bevor er etwas dazu sagen konnte, fügte Uruha noch ein „das wird toll“ hinzu und verließ strahlend die Küche. Kurz darauf knallte die Badezimmertüre.

„Ich hoffe, du hast ne gute Ausdauer“, lachte Aoi und schlug mir aufmunternd auf die Schulter, „mit Uruha shoppen zu gehen, grenzt an Extremsport“. Ich schluckte kaum sichtbar. Reita erwiderte meinen Blick immer noch nicht.
 

Wir standen noch nicht ganz auf der Straße, da hatte Uruha sich schon elegant und zielsicher seine Sonnenbrille auf die Nase gesetzt und seine Haare ebenso professionell zurück geworfen. Leicht deprimiert schaute ich in eine der vielen Spiegelfassaden. Neben Uruha kam ich mir wie ein unwichtiger Assistent vor.

„Keine Sorge, wir besorgen dir auch noch eine coole Sonnenbrille“, lächelte mich Uruha jedoch plötzlich aufmunternd an.

Meine U-Bahntickets zog ich mir mittlerweile selbstständig. Wenn man einmal den Dreh raushatte, war es fast schon Routine. Einen Platz bekamen wir um die Uhrzeit natürlich nicht, sodass wir uns dezent in einer der Ecken stellten. Während Uruha sich ohne Probleme eine der Halterungen an der Decke festhalten konnte, begnügte ich mich mit der Stange neben mir. Wenn man so dicht neben ihm stand, sah man noch viel mehr wie groß, dünn und hübsch er eigentlich war. Aois Eltern sollten sich wirklich glücklich schätzen.

„Wir sind da“, meinte Uruha und zusammen mit den anderen Massen, ließen wir uns aus der U-Bahnstation schwemmen. Als wir dann wieder am Anfang der Einkaufsstraße standen, schlug mein Herz schon wieder ein bisschen mehr. Es gab einfach nichts Vergleichbares, wie dies hier.

Spätestens nach einer Stunde wusste ich, was Aoi mit Extremsport gemeint hatte. Uruha hatte die merkwürdige Angewohnheit, nicht einfach die gesamte Straße entlang zu schauen, sondern stattdessen orientierte er sich an den Sachen die ich anscheinend brauchte, sodass wir manche Strecken mehrfach liefen. Und mit jeder weiteren Tüte, wurden meine Arme länger und länger. Jedoch musste ich anmerken, dass Uruha seinen Job verdammt gut machte. Aufgrund meiner Unwissenheit, erklärte er mir immer logisch, warum welches Stück sich mit den anderen kombinieren ließ.

Als wir dann jedoch am späten Nachmittag bei Starbucks saßen, und ich mich glücklich in die weiche Couch gedrückt hatte, spürte ich, dass die viele Lauferei nicht einfach an mir vorbei gegangen war. Ich war ehrlich kaputt. Uruha stattdessen saß elegant wie immer mir gegenüber und nippte an seinem Kaffee. Seine Augen fixierten mich merkwürdig, und als er seine Tasse absetzte wusste ich schon, dass gleich etwas kommen würde, was mir nicht sonderlich gefallen würde.

„Wie geht es dir nach gestern?“, fragte er ruhig und mir sackte das Herz in die Hose.

„Was... meinst du?“, wollte ich zögerlich wissen.

„Das selbe wie du“, war jedoch die logische Antwort. Ich senkte sofort meinen Blick und biss mir leicht auf die Unterlippe.

„Woher weißt du es?“, fragte ich leise.

„Ich hab ihn gefragt was los ist, als du im Bad warst, weil er seitdem wir wieder hier sind so still war“, antwortete Uruha weiterhin ruhig.

„Oh“, murmelte ich leise, „ich... es geht... ich... weiß auch nicht wirklich“.

Beschämt schaute ich weiterhin auf den Boden. Mir war es mehr als peinlich mit Uruha darüber zu reden.

„Hast du Angst davor?“, wollte Uruha wissen. Ich nickte und begann wieder mit meinen Ringen zu spielen.

„Machst du dir Vorwürfe?“. Wieder ein Nicken meinerseits.

„Dass du Angst hast verstehe ich sehr gut, aber du musst dir wirklich keine Vorwürfe machen und dich damit unter Druck setzen“, meinte Uruha sanft, „gerade Sex ist etwas, was nur wirklich schön ist, wenn es von beiden Seiten wirklich gewollt wird. Und Reita ist es bestimmt tausendmal lieber, wenn du es ebenfalls wirklich willst und nicht, wenn du dich ihm zur Liebe zu etwas zwingst, was dir widerstrebt“.

Langsam ließ ich seine Worte auf mich wirken und atmete leicht zitternd aus, ehe ich in der Lage war etwas zu sagen. Uruha nippte wieder an seinem Kaffee.

„Es ist... ja nicht so, dass ich nicht will... eigentlich will ich es sogar sehr... aber irgendwie habe ich Panik davor... und Reita ist weiterhin so lieb zu mir... er lässt mir so viel Zeit und war sogar bereit... dass ich... also... bei ihm, aber davor hätte ich noch mehr Panik“, zum Ende hin war ich noch leiser geworden. Uruha schien etwas Probleme damit zu haben mich zu verstehen, denn man sah ihm an, wie es in seinem Kopf arbeite und mit einem Mal prustet er seinen Kaffee über den gesamten Tisch, sodass ich nur knapp ausweichen konnte.

„Er wollte für dich unten liegen?“, fragte er frei heraus und leider auch recht laut, sodass ich mich schon panisch zu den anderen Gästen umdrehte.

„Ja“, presste ich leise hervor.

Uruha schaute mich weiterhin geschockt an. Fragend und unsicher erwiderte ich den Blick.

„Du musst wissen“, erklärte Uruha und wischte mit seiner Serviette auch den Tisch sauber, „dass Reita eigentlich nur einmal wirklich unten gelegen hat und das war genau genommen keine wirklich schöne Erfahrung für ihn. Wenn er dir also wirklich anbietet für dich den passiven Part zu übernehmen, muss er dir wirklich sehr vertrauen und dich sehr lieben, wenn er dafür bereit wäre“.

„Oh... das wusste ich nicht“, murmelte ich leise nachdenklich.

„Nicht schlimm, jetzt weißt du es ja“, sagte Uruha aufmunternd und schien einen Moment zu überlegen, „ich glaube, ich habe da eine sehr gute Idee“.

Ich schaute ihn fragend und auch leicht ängstlich an.

„Keine Sorge“, kam es sofort darauf, „weißt du, mit Aoi ging es mir damals ähnlich. Er hatte auch große Schwierigkeiten damit, sich mir körperlich zu nähern, weil ihm die Tatsache irgendwie doch noch ein wenig widerstrebte, dass er in dem Sinne ‚unnormal‘ war, indem er mich liebte“. Als Uruha mir das erzählte, bekam ich ehrlich Mitleid mit ihm. Die erste Zeit ihrer Beziehung muss alles andere als einfach gewesen sein und hatte ihm bestimmt enorm viel Kraft und Aufwand gekostet, dass sie nun so geworden ist wie sie nun war.

„Auf jeden Fall haben wir irgendwann ein Art Punkteschema eingeführt, wodurch Aoi selbst entscheiden konnte, wann er einen Schritt weiter gehen wollte. Damals hat uns das beiden sehr geholfen. Vielleicht wäre das auch etwas für euch“.

Ich nickte zaghaft, weil ich nicht wirklich wusste, was ich darauf sagen sollte.

„Ich suche es dir mal raus, wenn wir zu Hause sind“, meinte er wenig später und stellte seine Tasse ab, „dann sollten wir auch langsam gehen, immerhin müssen wir dich ja auch noch fertig machen für heute Abend“.

Die ganze Rückfahrt über ging mir das Gespräch nicht mehr aus dem Kopf und jedes Mal, wenn ich mir die Szene in der Badewanne noch einmal in Erinnerung rief, wurde mir sofort warm und kalt zugleich.
 


 

Nachwort:

Ich möchte mich mal wieder bei allen Bedanken die mich immer unterstützen beim Schreiben!!

Und hoffe dass ich mir, trotz der langsamen Entwicklung, treu bleibt >___<
 

Chris~
 

PS: Drückt mir die Daumen fürs Abi >________<



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Kommentare zu diesem Kapitel (29)
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Von:  klene-Nachtelfe
2011-07-29T20:52:53+00:00 29.07.2011 22:52
Das Kapitel ist genial!!!
Total putzig wie Uruha den Kaffe plötzlich ausspuckt! xD
Echt KLASSE!!!
LG -^.^-
Von:  Destiel
2010-06-15T13:08:43+00:00 15.06.2010 15:08
Das ist wirklich ein Tolles Kapitel auch wenn eigentlich gar nicht viel Passiert, dennoch wirft es die ein oder Frage auf. Das vorherige Kapitel hab ich Teilweise ausgelassen. Zwar hab ich mal rein gelesen und fand es mehr als Schade wie Aoi's Eltern Reagiert haben, aber da ich mit diesen Paarring einfach nichts Anfangen kann, hab ich es ansonsten Ausgelassen. Gomen ne
Zu diesem hier, ich war zu erst ein wenig Verwirrt was mit Reita und Ruki los, fand es dann aber sehr süß von dem Älteren, das er Ruki sogar Angeboten hat unten zu sein. Aww Reita muss sein Ruki wirklich sehr Lieben. Allerdings frage ich mich warum Reita bei dem Telefonat mit Kai so zusammen gezuckt ? Und warum dieser Kai so komisch angesehen und gefragt hat als sie wider (KaiMiyavi) gekommen sind..? Hmm das würd mich wirklich Interessieren. Hoffe die beiden hatten nicht mal was mit einander.. Das wehre irgendwie....egal..*drop*
Ansonsten Uruha tut mir auch leid, der muss ja ganz schön unter der Situation leiden weil ich mir auch vorstellen könnte, das er sich vielleicht die Schuld an dem ganzen jetzt gibt. Die Shooping toor war niedlich aber ja nichts welt bewegendes. *lach*
Alles in allem ein Tolles Kapitel. :D

Liebe Grüße Kakao
Von:  Mikako-chan
2010-03-02T21:41:47+00:00 02.03.2010 22:41
Ich mag die FF x3
Die Spannung bleibt immer irgendwie erhaltne auhc wenn immer wieder neue kleien Sachen aufgedackt werden =3
Und ich find Reita jedes Mal so toll~ xD
Genau wie man ihn sich vorstellt xD Oder zumidnest verdamtm dicht dran~ ^^

Freu mich auf die Fortsetzung udn auch alles gute fürs Abi =)
Von:  Cilia
2010-03-02T19:03:44+00:00 02.03.2010 20:03
Welche Freude, dass es weitergeht^^ wie versprochen bekommst du jetzt Lob und Anfeuerungsrufe und ein paar Uru-Kekse von mir...
Uruha ist einfach mein liebling, in echt und auch hier^^ Ers ist so toll einfühlsam...für ein gespräch mit ihm würd ich bezahlen, einfach wegen der weisen Worte~
...natürlich nur unter der Vorraussetzung dass er Englisch kann, sonst nützte mir seine Weisheit nich wirklich...aber Ruki nützt sie. Oder verwirrt sie ihn noch mehr? jetzt muss er sich geehrt fühlen wegen Reita...
Aoi ist mein Vizeliebling. Zusammen mit Uruha sind die beiden das, was ich gern gern bin, Pärchenknuffig aber unabsichtlich xD
Meevster und Kaichen haben sich auch, wie schön. Jetzt müssen Reita und Ruki nur noch ein bisschen in die Gänge kommen. Aber ich vertraue da völlig auf Reitas Fingerspitzengefühl x'D
So, nach soviel Humor was Sinnvolles: Viel Glück beim Abi, und denk dran, wenn du bestanden hast und alles vorbei ist, dann KANN DICH DIE WELT MAL!! So denke ich zumindest anch meinem Abi, glaub ich^^
LG
Von: abgemeldet
2010-03-02T16:22:02+00:00 02.03.2010 17:22
Natürlich drück ich dir die Daumen fürs Abi! Geht mir ja ähnlich! ^^

Ich musste mich erstmal wieder reinlesen. ^^"
Am besten fand ich die Szene in der Kai mit Miyavi in die WG zurückkommt. Süß, wie sie ihn alle beglückwünschen! ^^
Auch toll ist die Beschreibung von Uruhas Shoppingverhalten! Kenne ich! ^^
Freu mich schon auf den Punkteplan! ^^
LG Mikki
Von:  MikaChan88
2010-03-01T22:44:42+00:00 01.03.2010 23:44
total super kapi
bin schon gespannt wies weiter geht ^-^

cu,
MikaChan
Von: abgemeldet
2010-03-01T21:19:38+00:00 01.03.2010 22:19
ow~ ru tut mir leid
der macht sich echt viel zu schlimme vorwürfe..
und von rei ist das wirklich ein total toller liebesbeweis, finde ich *_*
ein wirklich gutes, schönes und doch recht langes chap
ich freu mich auf's nächste mal

lg
Aki
Von:  Yoshiki_Deyama
2010-03-01T20:15:07+00:00 01.03.2010 21:15
JAAA! Miyavi und Kai!!!!!!!!! *freu*
Aber mich interessiert brennend was da zwischen Reita und Kai wirklich ist!
Shopping mit Uruha…das hält sicher fit! *grins*

Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich deine FF liebe!
Freu mich schon auf das nächste Kapitel!
lg ^___^

Von:  Shimizu-chan
2010-03-01T18:14:01+00:00 01.03.2010 19:14
armer uru und armer aoi *beide knuddel*
reita hat echt recht, aois eltern sind echt scheiße *grrrrr*
und ruki brauch endlich mal mehr selbstbewustsein, der macht sich ja echt stendig fertig *kopf schüttel* das geht ja ma garn nich
wahhhhh und miyavi und kai sind jetzt offiziel zusammen *freu* XDDDDD *durchs zimmer hüpf* *beide ganz doll knuddel* XDDDDDD
aber reita verhält sich echt komisch gegenüber kai, war da mal irgentwas oder so O.ô....
na ja und aoi hat echt recht, wenn man mit uru shoppen geht is das extremshopping *umkipp* XDDDDD *lach*
aber er hat ahnung von klamotten und ruki wird bestimmt am abend echt heiß aussehen *sabber* >/////< *knuff*
tolles kappi und viel glück bei deinem abi *beide daumen ganz doll drück* *glückskeks schenk* XDDDDD *lach* *grins* ^^
Von:  YutakaXNaoyukis_Mika
2010-03-01T17:35:37+00:00 01.03.2010 18:35
Erst mal drück ich ganz feste die Daumen.
Ich weiß, wie doof die Abiprüfungen sind ^^°
Aber du packst das schon. ^^d

Ich verfolge immer mit Spannung die Story und kann es immer kaum abwarten, ein neues Kapitel zu lesen. Imemr wieder gibt es neue Wendepunkte und viele Dinge, die man vorher nicht mal ansatzweise erahnt hätte. Ich freu mich schon auf den nächsten Teil.
Wünsch dir frohes Schaffen und einen netten Spickerengel auf der Schulter XDD

LG
Mika


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