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New Family

Reita x Ruki [Cousin x Cousin]
von

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Transformation

Vorwort:

Ich hoffe, dass die Wartezeit okay war.

Aber schneller ging nicht wirklich.

Die Abiturprüfungen sitzen mir im Nacken.

Drückt mir die Daumen für Montag, Freitag und Dienstag >____<
 

Dieses Kapitel widme ich mehrern Leuten.

Chiruki widme ich wie immer Uruha, weil ich weiß wie sehr sie ihn liebt ;)

naeki widme ich Tora und Saga, weil sie sich die beiden so gewünscht hat :3

Toffelchan widme ich auch dieses Kapitel, als Glücksbringer für ihre Prüfungen!!!!

Atem widme ich das Kapitel ebenfalls, weil sie für die meisten Ideen verantwortlich ist und immer brav meine Fehler ausbessert <3
 


 

Kapitel 13
 

Transformation
 

Nichts schlägt so schnell, wie das Herz eines Freiwilligen
 

Die ganze Rückfahrt über ging mir das Gespräch nicht mehr aus dem Kopf und jedes Mal, wenn ich mir die Szene in der Badewanne noch einmal in Erinnerung rief, wurde mir sofort warm und kalt zugleich.
 

Uruha klingelte auf seine typische Art und Weise, einmal kurz und einmal lang, als wir wieder bei unserer Wohnung ankamen. Es dauerte nicht lang und der Summer für die Haustür ertönte. Uruha drückte sich dagegen und hielt mir die Türe auf, damit ich mit meinen vielen Tüten eintreten konnte. Wieder einmal war ich froh darüber, dass wir im Erdgeschoss wohnten, denn der Wohnblock verfügte über keinen Fahrstuhl. Unsere Haustüre war schon offen, als wir um die Ecke gebogen kamen.

„Sind wieder da“, rief Uruha in den Flur und zog sich seine Stiefel aus. Direkt kam Aoi in den Flur und drückte ihm einen Kuss auf.

„Du siehst heiß aus“, hauchte Uruha ihm entgegen und zog ihn noch einmal zu einem Kuss heran.

„Hab mir auch Mühe gegeben“, grinste Aoi.

Ich musterte Aoi für einen Moment. Seine Hose lag eng an, während er sich sein Hemd nur locker übergezogen hatte.

Als die beiden ihren Kuss leidenschaftlicher gestalteten, schnappte ich mir wieder meine Tüten, nachdem ich meine Schuhe ins Schuhregal gelegt hatte und ging an den beiden vorbei. Mit meinem Ellbogen drückte ich die Türklinke herunter , stolperte unbeholfen in das kleine Zimmer und fiel dabei fast über den Wäschekorb.

„Pass auf“, meinte Reita plötzlich, wodurch ich erschrocken zusammenzuckte. Ich hatte nicht gesehen, dass er sich ebenfalls im Zimmer befand.

„Warte ich nehme dir was ab“, sagte er und griff nach den Tüten.

„Danke“, murmelte ich und im selben Moment stockte mir der Atem. Reita hatte sich anscheinend ebenfalls schon für heute Abend fertig gemacht.

„Alles okay?“, fragte er mich und fuchtelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum.

„Was?“, meinte ich zögerlich und bemühte mich ihm in die Augen zu sehen und was ich dort sah, war ein amüsiertes Funkeln.

„Nichts“, meinte er grinsend und drückte mir einen Kuss auf, welchen ich seufzend erwiderte, „wollte nur wissen wie dein Tag war“.

„Anstrengend. Und deiner?“, murmelte ich und ließ mich nach dem Kuss rücklings aufs Bett fallen und schloss die Augen. Wenig später spürte ich wie sich neben mir die Matratze senkte. Kurz darauf spürte ich die Lippen von Reita wieder auf meinen.

„Langweilig und unspektakulär ohne dich“, hauchte er mir direkt ins Ohr, sodass sich meine Nackenhaare aufstellten. Ungewollt musste ich mich wieder an das Gespräch mit Uruha erinnern.

„Ich liebe dich“, nuschelte ich leise und schaute unsicher zu Reita. Er sah mich einen Moment verblüfft an, ehe sein Blick wieder sanft wurde.

„Ich dich doch auch“, meinte er schief grinsend und half mir wieder hoch.

Kurz darauf klopfte es auch an unserer Zimmertüre.

„Reita? Ruki? Kommt ihr bitte Mal eben“, fragte Kai auf der anderen Seite der Holztüre.

„Ja wir kommen“, rief Reita, stand auf und richtete seine Klamotten direkt. Mir stockte schon wieder der Atem.

Im Wohnzimmer wartete Kai zusammen mit Miyavi. Dieser hatte wohl zur Feier des Tages auf seine bunte Mischung verzichtet, und sich stattdessen in etwas Stilvolles geschmissen. Kurze Zeit später kamen Uruha mit Aoi dazu.

„Weil Uruha und Ruki sich ja noch komplett fertig machen müssen, dachten wir, dass wir schon einmal vor gehen, weil es sonst auch mit den Plätzen knapp werden könnte“, schlug Kai vor und stoppte mit einer gezielten Bewegung das wippende Bein von seinem Freund. „Sorry“, nuschelte dieser leise und drückte Kai grinsend einen Kuss auf, worauf dieser prompt rot wurde.

„Ähm... ja... wäre das denn soweit okay für euch?“, fragte er, nachdem er sich wieder gefangen hatte.

Ich schaute fragend zu Uruha, welcher plötzlich wieder dieses eine Grinsen auf dem Gesicht hatte.

„Ja kein Problem“, kam es direkt von ihm, „passt mir sogar ganz gut“. Er zwinkerte mir zu. Ich schluckte.
 

„Bist du dir sicher, dass das so geht?“ wollte ich von Uruha wissen und schaute verunsichert an mir herunter.

„Klar warum denn nicht?“, kam die verwunderte Gegenfrage.

„Naja... die Hose ist golden“, druckste ich herum.

„Ja und?“, meinte Uruha und zog seinen Lidstrich nach, „ist doch heiß“.

Ich schaute skeptisch in mein Spiegelbild. Wenig später stand Uruha neben mir.

„Keine Sorge Kleiner“, sagte er aufmunternd, „wenn wir hier fertig sind, wirst du heiß aussehen und Reita wird die Kinnlade auf den Boden fallen“. Er zwinkerte mir wieder zu und ich lief ein wenig rot an, bei seiner Wortwahl, musste jedoch ein wenig grinsen. Irgendwie gefiel mir der Gedanke.

„Außerdem laufen da alle etwas alternativ rum“, meinte Uruha kurz darauf, ehe er mir einen Zettel in die Hand drückte, „ich habs gefunden als du unter der Dusche warst“.

Ich musste nicht großartig lesen, was auf dem Blatt Papier stand. Ich wusste auch so, dass es sich um das Punkteschema handelte, von welchem Uruha zuvor gesprochen hatte. Ich schluckte, bei jedem Punkt etwas mehr.

„Ich weiß nicht... ob ich das kann“, murmelte ich, während Uruha eine meiner Haarsträhnen durch das Glätteisen zog.

„Ihr musst ja nicht sofort beim letzten Punkt anfangen“, meinte er wieder aufmunternd, „lass es ruhig angehen und dann kommt alles von alleine. Wie gesagt, uns hat es damals sehr geholfen“. Ich nickte leicht und bedankte mich leise und zurückhaltend.

„Keine Angst“, flüsterte Uruha noch, „es ist wirklich schön, wenn es die richtige Person ist. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass Reita der Richtige für dich ist“.

Ich nickte wieder und biss mir leicht auf die Lippe. Mein Blick huschte dabei wieder über die Liste und es kribbelte in mir.

Nachdem Uruha mit meinen Haaren fertig war, holte er mich aus meinen Gedanken wieder heraus.

„Das wird Reita definitiv gefallen“, meinte er stolz und bestaunte sein Werk.

Unsicher wagte ich einen Blick in den Spiegel und mir stockte der Atem. So hatte ich mich noch nie gesehen. Ich erkannte mich fast selbst nicht. Das Schminken hatte mich ja schon zuvor verändert, aber das Haarstyling hatte mich verwandelt.

„Gefällt es dir?“.

„Ja... ich... find es klasse“, murmelte ich leicht abwesend.

„Jetzt siehst du mal, was du zu bieten hast“, meinte er und klopfte mir aufbauend auf die Schulter, „und mit ein wenig Übung wirst du es auch einsetzen können“.

Leicht verlegen, jedoch grinsend, blickte ich ihn durch den Spiegel an.

„Und ich hab da auch schon so eine Idee“, kam es wenig später von Uruha mit einem vielsagenden Gesichtsausdruck.
 

Ich fühlte mich ernsthaft gut. Ich war wie neu geboren. Obwohl es schon dunkel für unsere Verhältnisse war, trugen Uruha und ich jeweils eine Sonnenbrille. Einfach nur weil es gut aussah und zum Gesamtoutfit passte. Schon an unserem U-Bahngleis waren uns die ersten Blicke sicher. Am Anfang fühlte ich mich deswegen ein wenig unwohl. Jedoch meinte Uruha, dass ich mich von sowas nicht abschrecken lassen sollte. Er sagte, dass es immer Menschen geben würde, die einen aufgrund eines ersten Eindruckes falsch beurteilen würden. Spätestens als uns die ersten neidischen und teilweise auch begehrenden Blicke zugeworfen wurden, waren die der alten Frauen vom Anfang vergessen. Grinsend rückte ich mir meine Sonnenbrille zurecht und stieg aus der Bahn.

In Shinjuku war trotz der Uhrzeit, oder gerade deswegen, viel los. Mittlerweile fielen wir auch nicht mehr so stark auf, wie zuvor. Die Mehrheit hier war zum Feiern da und das sah man. Staunend beobachtete ich das bunte Treiben. Jeder Club versuchte einen für sich zu gewinnen. Sei es mit Hilfe von Sparangeboten oder besonderem Service.

Uruha ging zielsicher durch die Straßen und Gassen, während ich versuchte ihm zu folgen. Zwischendurch versuchte er mir zu erklären, wo wir uns gerade befanden und was man hier und dort alles machen konnte, aber da für mich einfach alles noch gleich aussah, konnte ich mir die ganzen Information kaum merken.

„Aber den wichtigsten Club, den du dir merken musst ist dieser hier“, erklärte Uruha und blieb plötzlich stehen, „das Crystal“.

Der Club schien groß zu sein und auch sehr beliebt, denn wir waren anscheinend nicht die Einzigen die rein wollten, wenn man die Schlange vor dem Club betrachtete.

Seufzend stellte sich Uruha hinten an.

„Ich mag anstehen nicht“, erzählte er mir und ich musste ihm zustimmen, es gab wirklich Besseres, „aber es lohnt sich trotzdem jedes Mal“.

Und ich musste ihm recht geben. Nachdem wir durch die Ausweiskontrolle am Eingang gekommen waren und ins Innere gelangten, war ich erneut sprachlos. Ein wenig ähnelte er dem Club, in dem wir ganz am Anfang gewesen waren, die leicht stickige Luft, die vielen sich bewegenden Körper, die Lichteffekte und vor allem die laute Musik. Während ich versuchte alle Sinneseindrücke zu verarbeiten, suchte Uruha in der Menge nach den anderen.

„Lass uns mal da lang“, schrie er mir zu und deutete auf einen anderen Bereich. Ich nickte und reihte mich hinter ihm ein. Uruha kämpfte sich durch die Menge und erntete zwischendurch den einen oder anderen Blick der Besucher. Und anhand seines kleinen Grinsens konnte ich sehen, dass er es genoss im Rampenlicht zu stehen. Als ich bemerkte, dass mir ebenfalls ein paar dieser Blicke zugeworfen wurden, wusste ich auch, warum Uruha es mochte. Es war ein geiles Gefühl.

In dem neuen Bereich war die Musik wesentlich leiser und auch ruhiger. Die Tanzfläche war zwar immer noch reichlich gefüllt, jedoch saßen auch viele am Rand auf einer die vielen Couchen und schienen sich zu unterhalten.

Plötzlich zog mich Uruha hinter eine Gruppe von Jugendlichen.

„Ich hab Reita gefunden“, meinte er grinsend und deutete versteckt auf eine Seite der Tanzfläche. Und tatsächlich, im hinteren Bereich waren Reita und auch Aoi wie ich feststellen musste. Ich schluckte.

„Du weißt ja, was wir besprochen haben“, sagte Uruha zu mir und schob mich ein wenig nach vorne.

„Ich weiß nicht“, murmelte ich und schaute Reitas besten Freund leicht panisch an.

„Du brauchst keine Angst haben“, kam es direkt zurück, „du siehst heiß aus, also mach was draus“.

Ich atmete einmal tief durch und setzte mich langsam in Bewegung. Mein Herz arbeitete so intensiv, dass ich es dumpf in meinem Kopf hören konnte. Vorsichtig betrat ich die Tanzfläche und schob mich durch die Menge, immer darauf bedacht, dass Reita mich nicht sehen konnte. Je näher ich ihm kam, desto schneller pulsierte mein Herz. Ich war extrem nervös. Ich atmete noch einmal tief durch, als ich fast hinter ihm stand und ließ die Musik auf mich wirken. Es dauerte nicht lange und ich hatte sie quasi in mir aufgenommen und bewegte mich erst leicht, dann intensiver zum vorgegebenen Takt.

Leicht zitternd, jedoch sicherer als zuvor tanzte ich Reita vorsichtig von hinten an. Ich spürte sofort, wie sich sein Körper anspannte. Ohne weiter darüber nachzudenken strich ich ihm kaum spürbar erst über die Rückseite der Oberschenkel und kniff ihm danach ganz kurz in seinen Hintern. Sofort zuckte er zusammen und drehte sich abrupt um.

„Pfoten we..“, knurrte er zuerst, eher er mich verwundert anschaute, „Ruki?“.

„Hey Schatz“, säuselte ich ihm entgegen und zog ihn zu einem leidenschaftlichen Kuss zu mir herunter. Es dauerte nicht lange und Reita stieg in den Kuss mit ein. Besitzergreifend zog er mich näher zu sich heran und drückte seine Zunge gegen meine Lippen, sodass ich nicht anders konnte, als den Mund leicht für ihn zu öffnen. Egal wie selbstsicher ich vor wenigen Sekunden noch gewesen war, jetzt war ich ihm beinahe wieder so hilflos ausgeliefert, wie die vielen Male zuvor. Um den Halt nicht zu verlieren, krallte ich mich in sein Hemd und seufzte kaum hörbar auf. Nach einem letzten Kuss löste er sich von mir. Sein heißer Atem schlug mir ins Gesicht und ich konnte einen leicht süßlichen Geruch ausfindig machen, welcher wohl von irgendeinem Cocktail stammte.

„Du siehst geil aus“, raunte er mir direkt ins Ohr und bewegte sich wieder passend zur Musik. Ich bekam eine leichte Gänsehaut und versuchte meinen Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen, indem ich zittrig ausatmete.

„Und du bist geil“, meinte ich grinsend zu ihm. Reita stoppte in seinen Bewegungen kurz und schaute mich ebenso verwundert an, ehe er auch grinste und mich noch einmal küsste. Dieses Mal schloss ich meine Augen absichtlich nicht, sondern versuchte dem Blickkontakt zu halten. Reitas Augen so nah und intensiv und vor allem mit diesem einen Blick zu sehen, ließ meinen Körper wieder angenehm kribbeln. Leicht zittrig suchten meine Finger nach seinem Hemd, ehe sie unter dieses schlüpften. Reitas Mundwinkel zuckten dabei kurz zusammen und auch seine Bauchdecke erzitterte leicht, als meine Fingerspitzen diese weiterhin vorsichtig berührte. Ich konnte seine Bauchmuskeln fühlen und je höher ich ging, desto deutlicher konnte ich seinen schnellen Herzschlag spüren. Seine Haut war angenehm warm und irgendwie ganz weich. Seinem Blick hielt ich weiterhin stand und ich wäre mir fast sicher gewesen, dass seine Augenfarbe dunkler wurde, wenn um uns herum nicht die vielen Lichteffekte und der süßliche Rauch der Nebenmaschinen gewesen wären. Mittlerweile befanden sich die Hände meines Cousins auf meinem Rücken und drückten mich näher zu ihm heran. Seine Zunge bewegte sich ebenfalls wieder in meiner Mundhöhle, ehe ich sie versuchte leicht anzustupsen. Reitas Lippen formten ein leichtes Grinsen, als er merkte, dass ich versuchte das Spiel umzudrehen. Im ersten Moment befürchtete ich, dass er mich stumm auslachen würde. Jedoch verflüchtigte sich dieser Gedanke, sobald er seine Dominanz ein wenig aufgab und seine Zunge etwas zurück nahm, bis ihn meine Zunge komplett zurück gedrängt hatte. Es war ein eigenartiges, aber keinesfalls unangenehmes Gefühl die Kontrolle weitgehend zu besitzen. Wenn ich ehrlich war, war es das ganz und gar nicht. Und als ich dann auch noch sah, wie Reitas Augen zu flackern begannen, ehe sie einfach zuklappten, durchflutete mich ein so starkes Gefühl, welches ich nicht kannte, sodass ich einen Moment Angst bekam. Es war etwas völlig neues Reita so zu sehen, wie er mich immer zu sehen schien. Auch wenn ich es mir nicht wirklich eingestehen wollte, aber ich war hin und weg von dem Anblick. Wie in einem Rausch zog ich Reita urplötzlich an seinem Hosenbund an mich heran, um so wenig Zwischenraum wie möglich zu schaffen, welcher uns von einander trennen könnte. Dumpf hörte ich ihn in den leidenschaftlichen Kuss seufzen, ehe er sich an mich zu klammern schien, sodass ich ein wenig taumelte, ehe ich ihn an den Stützpfeiler hinter mir drückte. Er ächzte zwar etwas auf, jedoch stieg er direkt wieder in de Kuss ein, welchen wir kurz unterbrechen mussten. Aufgrund des Größenunterschiedes streckte ich mich ihm weiterhin entgegen. Wie aus Reflex verfing sich meine rechte Hand in Reitas blonden Haaren, welche ebenfalls viel weicher waren als sie aussahen, und zogen ihn zu mir herunter.

Seine Pupillen fokussierten mich zwar für einen kurzen Augenblick, jedoch drifteten sie kurz darauf wieder ab und seine Augenlider fielen flackernd zu. Das Gefühl von zuvor war urplötzlich wieder da.

Am Rande nahm ich wahr, wie sich sein Körper unbewusst an meinen drückte. Mir wurde mit jeder Sekunde wärmer und wärmer, bis es wieder angenehm kribbelte. Reitas Hände ließen von meinem Kragen ab und krallten sich stattdessen beinahe hilfesuchend in den Beton, während er den Kuss weiterhin erwiderte. Meine Zunge drückte seine immer wieder von Neuem zurück, sobald er versuchte die Kontrolle zurück zu bekommen. Mittlerweile spielten meine Finger schon fast zärtlich mit seinen Nackenhaaren, wodurch ich seine leichte Gänsehaut spüren konnte, welche sich über seine ganzen Körper zu erstrecken schien. Zwischenzeitig versuchte er immer wieder die Augen zu öffnen und immer wenn sein Blick meinen streifte, jagte dies mir einen Schauer über den Rücken. Ich befand mich immer noch in einem Art Rausch. Einem Rausch, welcher die Sinne betäubte und alles andere um einen herum vergessen ließ. Eigentlich befanden sich noch zig andere tanzende Körper um uns herum und die Musik dröhnte eigentlich auch fast unangenehm. Das Einzige was ich jedoch in diesem Moment wahrnahm, war das rauschende Geräusch in meinen Ohren und Reitas bebenden Körper dicht an meinem. Als mein Cousin plötzlich in den Kuss seufzte, konnte ich nicht anders, als mich ihm noch weiter entgegen zu drängen, sodass sich mein rechtes Bein zwischen seine schob. Erst jetzt spürte ich wie sehr seine Beine zitterten. Ich überlegte nur einen kurzen Augenblick, ehe ich mein Knie ein wenig anzog, sodass ich selbst durch meine Hose seinen rauen Jeansstoff wahrnehmen konnte. Augenblicklich stöhnte Reita auf und wenn meine Hand sich nicht weiterhin in seinem Nacken befunden hätte, hätte er seinen Kopf in eben diesen geschmissen. Mit einem Mal knickten Reitas Beine ein, sodass ich erschrocken den Kuss unterbrach. Sein Atem ging mehr als gehetzt, und sein Blick huschte erneut rasch umher. Schnell versteckte er sein Gesicht an meiner Schulter, als er dies bemerkte und wimmerte schon beinahe ein gekeuchtes „Stop“.

Urplötzlich fühlte ich mich in die Realität zurück versetzt und ich wurde nervös.

„Es tut mir Leid“, meinte ich leicht panisch, „ich weiß auch nicht... ich“.

„Schon okay“, murmelte Reita und lächelte mich plötzlich an. Sein Blick war immer noch leicht glasig.

„Ich hätte nicht...“, fing ich wieder an, wurde jedoch durch einen einfachen Kuss unterbrochen. Ernst sah er mich an. „Entschuldige dich nicht für etwas, was du nicht falsch gemacht hast, okay?“. Ich nickte langsam und mein Herzschlag wurde etwas langsamer.

„Außerdem“ meinte er wenig später, als er meine Hand nahm und wackelig mit mir von der Tanzfläche ging, „gefällt mir diese andere Seite an dir“.
 

Uruhas Grinsen war so groß, dass er fast Kai schon Konkurrenz machen konnte, als ich zusammen mit meinem Cousin zur reservierten Sitzecke kam. Aoi grinste ebenfalls, jedoch nicht ganz so offensichtlich wie sein Freund. Ja und Kai sah eher geschockt aus, hielt sich mit seinem Blick jedoch zurück. Anders als Miyavi, welcher mit offenem Mund zwischen mir und meinem Cousin hin und her starrte. Reita ließ sich einfach auf das Sofa fallen und legte seinen Kopf auf die Lehne. Sein Atmen ging immer noch etwas gehetzt und wenn ich genau hinschaute, konnte ich sehen, dass sich sein Brustkorb immer noch schneller als normal hob und senkte. Vorsichtig setzte ich mich neben ihn und Uruha, welcher jeden Tritt von mir beobachtete. Immer noch breit grinsend drückte er mich ein wenig an sich und flüsterte mir ein „Bin stolz auf dich Kleiner“ zu. Ich lächelte leicht. Meine Wangen glühten immer noch ein wenig. Reita schaute weiterhin gebannt an die Decke. Auf seiner Stirn glänzte eine feine Schweißschicht. Den Mund hatte er leicht geöffnet, sodass ich mir auf die Unterlippe beißen musste. Vor allem, wenn ich an unseren letzten Kuss dachte.

„Was ist denn los Reita?“, wollte Uruha plötzlich wissen und nahm elegant einen Schluck von seinem Cocktail, „bist ja ganz außer Atem. Ist dir heiß?“. Reitas Kopf kippte kurz in die Richtung seines besten Freundes. Dieser grinste wieder mehr als breit. Ohne ein weiteres Wort ließ Reita seinen Kopf wieder zurück kippen, ehe er sich aufrichtete und seinen Cocktail schnappte, welchen er mit wenigen Zügen geleert hatte. Kai warf ihm einen skeptischen Blick zu. Miyavis Mund stand immer noch offen. Irgendwie war es merkwürdig ihn still zu erleben. Die ganze Situation war seltsam. Vorsichtig legte ich meine Hand auf die meines Freundes. Sie zitterte ein wenig, bevor sie sich sachte um meine schloss.

Irgendwie war mir die Stille unangenehm und Uruhas Dauergrinsen machte es alles andere als besser.

„Aoi und ich sind eine Runde tanzen“, meinte dieser plötzlich und schaute mich für einen kurzen Moment vielsagend an, „bis gerade mussten wir ja die Show genießen“. Dieses Mal galt sein Grinsen nicht mir, sondern meinem Cousin, welcher seinem Blick jedoch standhielt.

„Bis später“, rief Aoi uns noch zu, ehe er von Uruha regelrecht zur Tanzfläche geschliffen wurde.

Erleichtert seufzte Reita auf.

„Alles okay?“, wollte ich wissen und sah ihn fragend an.

„Ja, alles in Ordnung“, meinte er direkt, „er ist manchmal nur so ein Kleinkind, dass es schon fast nervig ist“.

Bei dem Kommentar musste ich lachen. Egal wie erwachsen Uruha eigentlich war, irgendwo steckte auch in ihm das Kind im Manne.

„Was willst du eigentlich trinken?“, fragte Reita mich plötzlich und trank Uruhas Drink leer.

„Kann ich hier einen KiBa bekommen?“, wollte ich wissen.

„Klar, warte ich hole dir einen“, antwortete mein Freund und quetschte sich an mir vorbei.

„Ich kann auch eben“, rief ich ihm noch hinterher, aber er winkte nur ab.

Kai und Miyavi starrten mich immer noch leicht an.

Fragend erwiderte ich ihren Blick.

„Das war echt krass mutig von dir Kleiner“, meinte Miyavi irgendwann staunend.

Kai dagegen schaute immer noch sehr skeptisch und vor allem auch kritisch. Von Anfang an war Kai immer derjenige gewesen, welcher immer nett und zuvorkommend zu mir gewesen war, umso mehr beunruhigte mich sein jetziges Verhalten um so mehr.

„Kai?“, fragte ich irgendwann unsicher, „was war da zwischen dir und Reita damals?“.

Mittlerweile war es bei mir keine Vermutung mehr, sondern eine Feststellung, dass irgendetwas zwischen den beiden in der Vergangenheit passiert sein musste. Irgendetwas was beide bis heute nicht vergessen konnten.

Ruhig stellte Kai sein Glas wieder ab, welches er sich zuvor gerade erst genommen hatte.

„Wenn dir das jemand erzählen sollte, dann sollte es Reita selbst sein“, meinte er leise, „es tut mir Leid“.

Ich nickte leicht und bevor Miyavi irgendetwas dazu sagen konnte, fügte Kai hinzu: „Auch dir kann ich es nicht sagen“. Miyavi begann gespielt zu schmollen, bis Kai ihm einen entschuldigenden Kuss aufdrückte.

Bevor eine beunruhigende Stimmung entstehen konnte, schmiss sich plötzlich jemand neben mich aufs Sofa. Und ebenso urplötzlich fand sich ein Lippenpaar auf meinem, an welches ich mich jedoch dunkel erinnern konnte. Spätestens als ich seine Zunge an meinen Lippen spürte und ich mich gegen den Fremden stemmte, hatte ich sowas wie ein Déjà-vu.

„Saga?“, hauchte ich leicht geschockt und fuhr mir mit der Hand über den Mund.

„Ich wusste doch, dass ich dich auf der Tanzfläche erkannt habe“, meinte er und zwinkerte mir verspielt zu, „ich vergesse einfach nie einen Kopf, der bei mir schon gesessen hat. Ich hab dir doch gesagt dass er das ist, Tora“.

„Ja hast du Honey und ja du hattest wie immer recht“, antwortete ein dunkelhaariger Kern hinter ihm, mit einer irgendwie merkwürdigen Nase. Gedanklich verpasste ich ihm unbewusst Reitas Nasenband, was aber noch merkwürdiger aussah.

„Was machst du denn hier?“, fragte ich immer noch leicht geschockt und fuhr mir erneut mit den Handrücken über den Mund.

„Na feiern, was glaubst du denn“, lachte Saga und legte einen Arm um mich, während sein Freund weiterhin ruhig neben ihm stand, „aber was viel interessanter ist, warum hast du mir damals nicht gesagt, dass du mit ihm Reita meinst, meintest du doch damals, oder? Ich dachte ich guck nicht richtig, als ich euch auf der Tanzfläche gesehen habe“.

Ehe ich auf seine Frage antworten konnte, unterbrach uns ein ernstes Räuspern, welches zu Reita gehörte, der plötzlich mit zwei Gläsern bewaffnet neben dem Freund von Saga stand. Eine vielsagende Kopfbewegung folgte und Saga stand mit hochgestreckten Armen und dem Kommentar „Ich hab nichts gemacht“ auf. Reita ließ seine Augen nicht von Saga, während er sich setzte. Nachdem er die Gläser abgestellt hatte, legte er besitzergreifend und lässig einen Arm um mich und funkelte Saga immer noch an.

Gerade als ich die Situation entspannen wollte, stießen Uruha und Aoi, beide leicht außer Atem zu uns. „Was ist denn hier los?“, wollte Uruha wissen und schaute Saga merkwürdig an. Jetzt wo sie so nebeneinander standen fielen mir die Ähnlichkeiten noch mehr auf.

„Ähm... also das ist Saga... und Tora“, meinte ich zu der versammelten Mannschaft. Alle Köpfe flogen zu den zweien rum, welche den Blick ebenso leicht geschockt erwiderten.

„Was denn?“, wollte Saga wissen und trat einen Schritt zu seinem Freund zurück.

„Der Falls-du-doch-mal-über-Nacht-bleiben-willst-Saga?“, fragte Aoi in die Runde. Saga ging darauf noch einen Schritt weiter nach hinten.

„Was hast du jetzt schon wieder verbrochen?“, wollte Tora in einem leicht angenervten Tonfall wissen, während ich Aois Vermutung mit einem Nicken bestätigte.

„Ey Alter“, rief Reita plötzlich und versuchte Saga so böse wie möglich anzugucken, „weil du dich an wohlbemerkt meinen Freund rangemacht hast, hast du deren“, sein Kopf ruckte lässig zu Aoi und Uruha, „Beziehung fast gekillt, weil dein bescheuerter Zettel bei uns aufgetaucht ist.“

Saga schaute geschockt zu Uruha und Aoi.

„Oh, das wollte ich nicht“, sagte er direkt und Tora verdrehte leicht die Augen.

„Immer dasselbe mit dir“, meinte er zischend zu seinem Freund.

Uruha und Aoi winkten händchenhaltend ab. „Ist ja noch einmal gut gegangen“, sagte Aoi beruhigend.

„Eigentlich müsste ich dir deswegen nen Arm oder Sonstiges brechen“, grummelte Reita wieder los.

„Sorry Alter, aber wenn ich mich recht entsinne, war der Kleine erstens zu dem Zeitpunkt noch nicht dein Freund. Und zweitens wäre er erst gar nicht heulend bei mir erschienen, wenn du ihm nicht zuvor das Herz gebrochen hättest“, meinte Saga und verschränkte siegessicher die Arme vor der Brust.

Reita starrte ihn mit großen Augen an, während ich leicht unruhig auf meinen Platz hin und her rutschte.

„Das gibt dir noch lange nicht das Recht meinen Freund jetzt zu knutschen“, platze es aus Reita heraus. Man merkte, dass ihm die Argumente ausgingen, weil er Sagas Argumente völlig überging.

„Du bist auch Bassist oder?“, meinte Tora plötzlich völlig Zusammenhangslos.

Einen Moment schauten wir ihn alle etwas merkwürdig an, ehe Reita mit einem „Ja wieso?“ antwortete.

„Ich kenne noch so nen Macho-Bassisten“, meinte er schmunzelnd und legte einen Arm um seinen Freund. Saga funkelte ihn böse an, was Tora jedoch mit einem Lächeln abtat.

„Bist du gut?“, fragte Saga Reita später auffordernd.

„Ich bin der Beste“, war die schnelle und gegrinste Antwort.
 

Irgendwie war die Situation keine zehn Minuten später mehr als merkwürdig. Saga und dessen Freund Tora hatten sich kurzerhand zu uns gesetzt und beteiligten sich intensiv an den Gesprächen rund um das Musikerdarsein. Zwischen Reita und Saga war über mich hinweg eine hitzige Debatte über die besten Bassmodelle entstanden, wobei sie sich eigentlich beide nur jeweils den anderen mit ihrem Fachwissen übertrumpfen wollten. Tora musste bei dem Verhalten nur schmunzeln und auch ich konnte nicht länger ein amüsiertes Grinsen verbergen.

„Wie die Kleinkinder, die sich darüber streiten welches Fahrrad das coolere ist“, meinte er leise zu mir.

„Gleich bewerfen sie sich noch mit Sand“, kam es darauf von mir, weswegen Tora laut lachen musste.

„Oder prügeln sich mit Plastikschüppen“, lachte er.

„Macht ihr euch über uns lustig?“, kam es kurz darauf von Saga und auch Reita schaute uns fragend an.

„Würde mir nie in den Sinn kommen, Honey“, grinste Tora und drückte seinem Freund direkt einen Kuss auf. Dieser schaute ihn einen Moment fragend an, ehe er wieder das Gespräch mit Reita suchte.

„Seid ihr eigentlich eine vollständige Band?“, fragte Miyavi Tora und auch der Rest wurde hellhörig.

„Japs sind wir“, antwortete Tora stolz, „wir sind genau wie ihr zu fünft“.

„Und schon bei irgendeinem Label?“, stellte Aoi direkt die nächste Frage und nippte an seinem Getränk.

„Nein leider nicht, wir versuchen derzeit etwas aufzunehmen, aber wir sind uns noch nicht so ganz einig, was wir wirklich von uns wegschicken wollen“, meinte Tora, „ihr denn?“.

„Ne wir auch nicht. Ruki ist erst ganz neu bei uns. Aber wir sind zuversichtlich, dass er sich schnell steigern wird“, kam es von Uruha, „Miyavi ist der Einzige, der bis jetzt unter Vertrag ist“. Uruhas Kommentar freute mich, da ich mir immer noch nicht wirklich sicher war, ob ich das Talent zum Sänger hatte.

„Genau. Miyavi ist bei der PSC“, kam es plötzlich laut von Reita, als wäre er mit Miyavi schon seit Ewigkeiten eng befreundet, „und vor wenigen Tagen haben wir nen Abstecher zu ihm gemacht und haben bei Kagrra, im Tonstudio geprobt. Topp das mal!“ Siegessicher verschränkte er wieder die Arme und grinste Saga an. Dieser überging Reitas Angeberei jedoch und starrte stattdessen Miyavi mit großen Augen an.

„Jetzt echt?“, wollte er ehrfürchtig wissen.

„So besonders ist das auch nicht“, murmelte Miyavi unsicher.

„Nicht besonders?“, kam es direkt von Tora, „jeden den ich kenne träumt davon bei der PSC unter Vertrag zu kommen“.

„Genau“, stimmte Saga direkt zu, „wer erst einmal dort ist, kann seine Autogrammkarten schon in Auftrag geben“.

„Würdest du eine Autogrammkarte von mir haben wollen?“, fragte Miyavi Kai.

„Natürlich“, grinste Kai und bekam von seinem Freund einen wibbeligen Kuss aufgedrückt.

„Dann läufst du doch auch bestimmt den ganzen anderen Bands über den Weg oder?“, fragte Saga Miyavi.

„Gelegentlich schon. Die sind auch alle super nett und eigentlich echt schräg drauf. Wie eine große Familie“, lachte Miyavi und erzählte direkt munter, dass Isshi ein geheimes Fabel für Pokemon hatte.

Saga und Tora klebten Miyavi fast an den Lippen und konnten es anscheinend immer noch nicht wirklich glauben, dass sie mit einem PSC Mitglied sprachen. Je genauer ich mir das anschaute, desto mehr kam ich zu der Vermutung, dass es sich bei der PSC wirklich um ein besonderes Label handeln musste.

Reita hatte mittlerweile wieder seinen Arm um mich gelegt und beobachtete das Treiben. Saga funkelte er dabei immer noch böse von der Seite an.

„Reita?“, fragte ich, „wo geht es denn hier zu den Toiletten?“.

Mein Cousin schaute mich einen Moment merkwürdig an, ehe er mir grinsend den Weg erklärte. Entschuldigend quetschte ich mich an Saga und Tora vorbei.

Ich war gerade ein paar Schritte gegangen, als ich von Reita noch ein „hör auf meinem Freund auf den Arsch zu starren, du Playboy“ hörte. Ich musste ein wenig schmunzeln. Egal wie cool und selbstsicher er immer tat, im Grunde hatte er auch seine Schwachstellen.

Der Club war immer noch extrem voll, sodass ich mich den gesamten Weg an irgendwelchen fremden Leuten vorbeizwängen musste. Wie erwartet, bildete sich vor der Frauentoilette eine beachtliche Schlange, während ich in die Herrentoilette einfach rein gehen konnte. Im Inneren war es jedoch voller als gedacht. Der Bass dröhnte hier nur noch im Unterbewusstsein. Ich steckte meine Hände in die Hosentasche und lehnte mich an die Wand, und wartete auf einen freien Platz. Kurze Zeit später kamen Typen und stellten sich hinter mir an, welche ich nur aus dem Augenwinkel heraus wahrnahm. Erst als ich zu meiner Rechten in den Spiegel der Waschbecken schaute, bemerkte ich, dass mich die beiden beobachteten. Als sich der eine von den beiden über die Lippen leckte, stellte ich erleichtert fest, dass eine der Kabinen frei geworden war. Schnell verschwand ich in dieser und schloss die Türe hinter mir.

Ich wollte gerade meinen Gürtel öffnen, als einer der beiden flüsterte „Hast du den Kleinen in den goldenen Hosen gerade gesehen?“. Erschrocken hielt ich inne.

„Der vor uns gerade?“

„Genau den“, er machte eine kurze Pause, „den würde ich mal richtig gerne und derbst gegen die nächste Wand vögeln“. Mir stockte bei der Aussage der Atem.

„Von dem würde ich liebe die Finger lassen“, meinte der andere.

„Wieso denn? Hast du seinen Arsch nicht gesehen? Der lädt doch quasi zu einem Fick ein“.

„Ich hab ihn gerade noch mit Reita knutschend auf der Tanzfläche gesehen“. Als Reitas Name fiel, wurde ich noch hellhöriger.

„Na und? Reita knutscht doch allen und jeden, der gut aussieht“.

„Nicht Reita hat ihn, sondern er hat Reita in Grund und Boden geknutscht. Und frag nicht wie“.

„Nicht dein Ernst“.

„Doch“, versicherte ihm der andere, „ich hab auch zwei Mal hingeschaut, weil ich es nicht glauben konnte. Deswegen würde ich von dem Kleinen echt die Finger lassen. Du kennst Reita, der lässt nicht jeden so an sich heran“.

Als ich meine kleine Kabine verließ, war ich angespannt. Die beiden Typen standen mittlerweile am Stehklo und ihr Blick glitt direkt wieder zu mir herüber, als ich zum Waschbecken ging. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, während ich mir die Hände wusch und ich versuchte ebenso mir nichts anmerken zu lassen, als ich die Toilette schlussendlich verließ. Als die Türe hinter mir ins Schloss fiel, atmete ich einmal tief durch, ehe ich wieder zu Reita und den anderen ging.

„Da bist du ja“, meinte mein Cousin, „ich wollte schon nach dir suchen“.

„War nur etwas voll“, log ich halb. Reita nickte lediglich und legte einen Arm um mich, ehe er mich kurz küsste. Dieses Mal schloss ich die Augen genießerisch und erwiderte den Kuss nur langsam und vorsichtig. Es dauerte nicht lange und Reitas Hand festigte ihren Griff in meinem Nacken. Dass seine Lippen ein Grinsen formten, konnte ich an meinen spüren. Als er den Kuss löste, musste ich auch kurz grinsen, ehe ich mich entspannt an ihn lehnte.
 

Wann wir irgendwann alle zusammen gegangen waren, weiß ich nicht mehr genau. Nach unserer kleinen Gesprächsrunde mit Saga und Tora hatten wir noch zusammen die Tanzfläche gestürmt. Ich hatte damals Uruha mit Aoi schon sehr anzüglich beim Tanzen gehalten, aber Saga und Tora übertrafen dies alle Male.

Mittlerweile lag ich schon im Bett, während Reita noch im Badezimmer war. Auf dem Rückweg war ich bereits in der U-Bahn eingeschlafen, weswegen mich Reita zuerst ins Badezimmer geschickt hatte. Obwohl ich an dem Abend kaum etwas Alkoholisches getrunken hatte, fühlte ich mich irgendwie merkwürdig. Mein Körper kribbelte wieder, als ich an den Kuss dachte, den ich mit Reita am Anfang des Abends gehabt hatte. Vor meinem inneren Auge tauchte wieder Reitas flatternder Blick auf, ebenso konnte ich sein leichtes Stöhnen wieder hören. Mein Puls beschleunigte sich. Ich horchte einmal auf, ehe ich unser Futon leicht anhob und Uruhas Lister hervor holte. Der Inhalt war natürlich immer noch der Selbe und trotzdem wurde mir bei dem erneuten Lesen ganz anders. Allein die Vorstellung dies alles mit Reita zu machen und zu erleben, ließ mir den Atem stocken.

„Was hast du da?“

Reitas Stimme so dicht bei mir ließ mich direkt zusammenzucken.

„Was?... nichts“, meinte ich panisch und versuchte die Liste schnell zu verstecken. Jedoch war Reita mit einer gezielten Bewegung in Besitz des Zettels. Schell vergrub ich mein Gesicht im Kissen. Eine Weile lang sagte Reita gar nichts.

„Was ist das?“, fragte er nach einer Weile. Ich traute mich immer noch nicht ihm ins Gesicht zu sehen. Das Rascheln des Papiers sagte mir, dass Reita die Liste zu Seite gelegt hatte.

„Hast du das von Uruha?“, wollte er nach meinem Schweigen wissen. Ich nickte und nuschelte ein undeutliches „er hat sie mir gegeben... nachdem er erfahren hat... dass... du weißt schon... weil er und Aoi... irgendwie auch“. Mir war das Ganze extrem peinlich.

„Oh. Ach so“, meinte Reita leise und ich spürte, dass er zu mir herunter sah. Kurz darauf stand er auf und ich befürchtete schon, dass er jetzt einfach gehen würde, jedoch stellte ich erleichtert fest, dass er lediglich nur das Licht abschwächte und sich darauf neben mich setzte.

„Wenn du das ausprobieren willst, dann ist das in Ordnung für mich“, flüsterte er wenig später, „ich möchte dich auf gar keinen Fall unter Druck setzen, sondern dass es von deiner Seite aus okay ist“. Langsam richtete ich mich ein wenig auf und konnte im Halbdunkel Reitas Profil ausfindig machen. Sein Blick ruhte ruhig auf mir und seine Augen zeugten von Ehrlichkeit.

„Du musst es nur sagen, wenn du mit einem der Punkte anfangen willst“, flüsterte er weiter und nahm schon fast zärtlich meine Hand. Selbst durch die einfache Berührung wurde mir unweigerlich warm. Plötzlich spürte ich seinen Atem viel intensiver und auch sein Blick schien verändert zu sein.

„Okay“, hauchte ich nach einiger Zeit, überbrückte die letzten Zentimeter zwischen uns und küsste ihn.

„Jetzt?“, fragte er leise nach dem Kuss. Ich nickte vorsichtig.

Reita beugte sich leicht zur Seite und holte den Zettel wieder hervor und las ihn erneut.

„Willst du zuerst?“, wollte er von mir wissen und sah mich fragend an.

„Ich... weiß nicht“, meinte ich unsicher. Bei der Vorstellung kribbelte wieder alles in mir.

„Es ist so ähnlich wie heute Abend im Club“, sagte er und lächelte mich aufmunternd an.

„Okay“, meinte ich leise. Reita zog mich ein letztes Mal zu einem Kuss heran, ehe er sich zurück sinken ließ. Ich zitterte ein wenig, als meine Hand auf seinen Arm legte.

„Ich vertraue dir okay?“
 

Nachwort:

Das war es schon wieder.

Das Kapitel ist länger geworden als geplant, aber ich hoffe es war nicht zu ermüdend >____<

Ich hoffe auch, dass ihr Rukis "Verwandlung" als nicht zu extrem empfunden habt.

Nach meinen Prüfungen, und wenn ich mein Abikleid genäht habe, geht es weiter.

Hoffentlich bis bald <3



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Kommentare zu diesem Kapitel (34)
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Von:  klene-Nachtelfe
2011-07-30T08:30:11+00:00 30.07.2011 10:30
*quietsch*
Wie genial!!!
Die Weiterentwicklung der Beiden ist toll!!!
Und wie süß Reita auf Ruki aufpasst!!
*-*
LG -^.^-
Von:  Destiel
2010-06-15T13:37:02+00:00 15.06.2010 15:37
Das Ende des Kapitel ist echt Fies. *drop* Was macht den Ruki bzw. was hatte er vor ? Reita einen Blasen..? Runterholen.. ?*Pervers grins*
Na ja vielleicht erfahren wir es beim nächsten Kapitel. Aber jetzt erst mal zu diesen. Das war wirklich Super. Und Ruki sah bestimmt SOO Heiß aus...*sabba* (Wobei Ruki sieht immer heiß aus), und dann hat er sich auch noch getraut auf Reita zuzugehen. Ich fand das echt süß und eigentlich fand ich die 'Verwandlung' gar nicht so extrem. Ruki hatt mal selbst die Aktivität übernommen, und so wie es aussah hatte er Reita ganz schon damit Fertig gemacht. >DD Mit den Zwei Jungs kann ich nichts Anfangen, da ich mit denen nicht Beschäftige (noch nicht?), aber scheint so als Saga ein wenig ein Narren an Ruki gefressen hat. Allerdings wundert mich die Reaktion von Kai wider. Es scheint fast so als er ein Problem damit hatt wenn Ruki so Aktiv wird.. Stellt sich die Frage warum das so ist.. Ich hab da ja so meine Theorien. Aber die sag ich jetzt natürlich nicht. *lach* Hmm momentan mag ich Kai nicht so, ich weiss auch nicht warum. Aber ansonsten war das Kapitel recht gut auch wenn es wider die ein oder andere Frage aufwirft.
Na ja bin schon gespannt wie es weiter geht, ein Kapi hab ich noch zum lesen dann bin ich wider auf Gleichstand.

Liebe grüße Kakao :)
Von:  e____xD
2010-05-14T07:08:13+00:00 14.05.2010 09:08
Hey :)

Hab innerhalb von gestern und heute beide Teile deiner FF so gut wie am Stück durchgelesen :P Und ich muss sagen, meiner Sis und mir hat diese sehr sehr gut gefallen x)!
Und wir könnes es kaumerwarten, bis es weiter geht :D:D:D:D

Ist die erste Geschichte, die ich seit langem mal wieder lese bzw überhaupt die Zeit dazu finde und ich muss sagen, es hätte keine bessere sein können :)
Dein Schreibstil gefällt uns :) Ebenso wie sämtliche Bescheibungen von Situationen, Gefühlen, etc. :D
Zwar waren in den vereinzelten Kapitel ab und an kleine Satzbaufehler und Wortwdh, aber wem passiert das nicht :) Außerdem waren dies Nichtigkeiten, kaum der Rede wert ;D

Die Idee der FF(s) ist(/sind) toll /DDDD~
Ebenso wie der gesamte bisherige Verlauf und wie schon gesagt, dessen Umsetzung.

Es tut mir Leid, dass ich die FF(s) so lange in meiner Favoliste hatte, du jedoch nie etwas von mir gehört hattest ^^°
Wie vorhin erwähnt, hab ich erst jetzt die Zeit gefunden, wieder mal etwas zu lesen. Schule... -.-'
Naja, ich wollte Dich fragen, ob es möglich wäre, ebenso, bei Veröffentlichung eines neuen Kaps, benachrichtigt zu werden :) Das wäre total nett :D:D:D:D:D

Na dann :)
Ich will Dich nicht länger zutexten xDDDD'
Eig wollte ich noch ietwas sagen, jedoch hab ich das vergessen xP'
Vllt ist des auch besser so, sonst würde noch mehr folgen :D:D:D:D:D:D:D
Ich kann nur wdh: Tolle FF :)
Kannst stolz drauf sein ;D

Wir freuen uns aus nächste Kap und sind schon gespannt was noch alles folg :D:D:D:D:D:D

Ganz liebe Grüße
evi_XP
Von:  senceless_no_maora
2010-05-11T16:15:41+00:00 11.05.2010 18:15
Wie jetzt????
du willst uns SO sitzen lassen????
wie gehts weiter?????

omg!!!
nur damit du es weißt....ich liebe Family!!!!!!!!!<3
deshalb muss ich auch wissen wies weiter geht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

<3 becci
Von:  Kilya
2010-04-23T21:33:55+00:00 23.04.2010 23:33
OKAY.... nachdem ich beim letzten Kapitel meine Kommi-pflichten grausamst vernachlässigt habe (jaja, ich weiß, Schande über mich und meine Kuh ... aber ich kam einfach nicht dazu) versuche ich einen Teil davon wieder gut zu machen ^^

Also zu aller erst ... das letzte Kapi war auch super gut :)
Dieses hier ... ich kann nur sagen HEISS!
Die Szene zwischen Reita und Ruki im Club konnte ich mir quasi als film vor meinem inneren Augen anschauen :)

Der Kleinkinderkrieg zwischen Saga und Reita :D ... auch so ein kleiner Film ^^

Was mich jetzt aber schon brennend interessieren würde, sind zwei Punkte:
erstens: was war zwischen Kai und Reita?
zweitens: WAS steht auf diesem verdammten Zettel?????

und noch was .... Was finden Autoren nur an diesen doofen Enden?? (ach ja richtig ... autoren sind alles sadisten die ihre Leser damit quälen wollen und es genießen, wenn jeder sie anbettelt weiter zu schreiben und sie wollen einen dazu bringen gespannt auf eine Fortsetzung zu warten und dabei wie ein Süchtiger auf Entzug täglich zu schauen ob was neues da ist ....... Glückwunsch ... ist dir bei mir gelungen ;P)

in diesem Sinne:
GIB MIR MEEEEEEEHR!

lg Kilya
Von:  hotmilk
2010-04-21T16:11:52+00:00 21.04.2010 18:11
OMG die szene in dem club war ja mehr als heiß!!! *__________*
ich hab echt herzklopfen bekommen~ wuu~ °_°
Wirklich super geschrieben und ich finde es wahnsinnig toll dass ruki die initiative ergriffen hat! Go ruki, go ruki~ *dance*
xDDD

allerdings fand ich's gemein dass du an der stelle aufgehört hast QQ
Kann kaum noch das nächste kapi abwarten!! *____*
c.u~
<3
Von:  DragonSoul
2010-04-20T22:39:30+00:00 21.04.2010 00:39
Soo nun komm ich endlich auch noch zu einem kleinen kommi xD"
Erst konnte ich das Kapitel wegen arbeit nicht lesen und dann hatte ich noch besuch xD voll fies sowas wenn man so gespannt auf nen neuen teil ist *lol*
Auf jedenfall fand ich das Kapitel kein bischen `ermüdend`..eher sogar das gegenteil ;) ich fand es recht erheiternt.
Es war wieder einmal richtig toll <3...Ich mag Rukis Verwandlung und wie er Reita in der Disco `überrumpelt`hat ;) hehe~ war toll xD
Nja wie schon öfters erwähnt ist die ff eh im ganzen toll *_* und irgendwie bist du glaub ich eh die einzigste wo ich Ruki&Reita zusammen lesen kann *lach*..nja egal xDDDD ist ja net wichtig eigentlich *lach*
auf jedenfall freu ich mich jetzt schon wieder tierisch wenn es weiter geht <3
Wünsche dir viel Glück bei deinen Prüfungen ;D
Baba und lg Sui^^
Von:  _hide_
2010-04-20T18:25:19+00:00 20.04.2010 20:25
Ich fand das Kappi wirklich sehr gut und Rukis "verwandlung" passend =D
Jetzt bin ich mal neugierig, was da alles so auf dem Zettel steht ^__~
Von: abgemeldet
2010-04-20T17:50:00+00:00 20.04.2010 19:50
woar, also einfach ein zu geniales kapitel!!
richtig richtig toll
ich hab es in der schule im deutschunterricht gelesen (da hab ich echt nichts zu tun)
ich musste mich wirklich zusammenreißen
das war echt schwer puhh~
aber das kapi ist auch einfach zu geil!
und ja, ich will auch wissen, was auf dieser liste steht und was da zwischen kai und rei war!!?

ganz liebe grüße
aki
Von: abgemeldet
2010-04-20T09:21:53+00:00 20.04.2010 11:21
hjaa~ schrecklich diese Abiturienten >< haben nie Zeit xD trotzdem wünsche ich dir, wie so vielen anderen, viel Glück :)

und nun zum Kappi xD
Also es war definitiv nicht zu lang. Ich mag es, wenn ich viel zu lesen hab und es somit auch etwas voran geht. Und diesmal hatte ich definitiv viel zu lesen, weil... ich wusste so gut wie nichts mehr >< verdammtes Gedächnis ><
Aber es war toll, deine FF ein weiteres Mal von vorne zu lesen und ich würde es immer wieder machen, da sie einfach so....whuii ist xD
Freu mich dann schon aufs nächste Kappi, wenn der ganze Stress bei dir so einigermaßen vorbei ist :)


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