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Geschwisterliebe - verboten aber ehrlich!

Ein weiteres Kapi ist online... ;D
von

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Prolog

Es war ein ohrenbetäubender Lärm, als das Glas splitterte und das Metall vom Auto sich auf der Straße verteilte. Klägliches Weinen war zu vernehmen, doch Sakura konnte sich nicht aufrichten, um ihre Tochter zu trösten. Zu stark waren die Schmerzen, die ihren Körper lähmten. Das Atmen fiel ihr schwerer und ihr Blick verschwamm leicht. Ihr Ehemann Access schien das Bewusstsein verloren zu haben, als der Aufprall mit dem anderen Auto stattgefunden hatte.

Der Druck auf ihrem Rücken wuchs und die Schmerzen waren kaum auszuhalten, als auch sie in Ohnmacht fiel. Nur das Weinen des kleinen Mädchens war neben den Sirenen zu hören.
 

Zeitgleich am anderen Ende der Stadt, trauerte die junge Mutter Yuki um ihren verstorbenen Mann. Der Krebs war nicht mehr zu behandeln gewesen, als die Diagnose feststand. Ihr Sohn, knapp ein Jahr alt, weinte bittere Tränen als würde er ebenso wie seine Mutter leiden. Vielleicht war es aber auch nur der leere Magen des Jungens.

First touch

Die blonden Haare von Fynn waren zu einem lockeren Zopf hochgesteckt worden, die Schuluniform saß ordentlich und das Make-up stimmte. In Gedanken versunken, schnappte sie sich ihre Tasche und ging die Treppe runter, um in der Küche zu frühstücken, wo ihre gesamte Familie schon auf sie wartete. „Morgen, zusammen.“ Fynn packte ihre Tasche neben ihrem Platz am Tisch und wünschte guten Appetit, bevor sie mit dem Essen anfing. Erst aßen alle schweigend, bis Fynn der Blick ihres Bruders auffiel. Sie hob leicht den Blick, um ihn genauer anzusehen. Kais Augen sprachen Bände. Sehnsuchtsvoll, nicht wie die eines älteren Bruder sein sollten…

Schwer schluckte sie ihren Bissen herunter. Wie sehr wünschte sie sich, sie könnte ihm doch sagen, dass sie ebenso empfand, wie sein Blick es ihr verriet. Doch das war ihr nicht möglich. Sie waren Geschwister und Liebe zwischen ihnen war einfach unakzeptabel.

„Wie sieht es denn heute mit eurer Planung aus? Ihr wisst ja, euer Vater und ich sind für zwei Tage bei Großmutter… Essen ist genügend da, aber wir lassen euch noch Geld da. Fynn, pass doch bitte auf Kai auf, dass er es nicht für etwas anderes ausgibt…“ Yuki schaute ihre Kinder nacheinander an.

Fynn nickte nur, bevor sie ihre Planung äußerte: „Ich wollte mich morgen mit Sachiko treffen… Es ist Prozente-Tag und ihr wisst, wie sehr ich auf neue Klamotten stehe.“ Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Perfekt zum Küssen, dachte Kai, der nicht ganz bei der Sache war. Der Vater nickte nur und schaute dann zu seinem Sohn. „Und was ist mit dir? Wieder irgendwelche Partys?“ Der kalte Ton entging keinem.

Die Familie Matsuki war eine vornehme und reiche Familie, die schon mehr als 100 Jahre alt war. Da war es klar, dass Kai sich nicht auf irgendwelchen Partys rumtreiben konnte, um Frauen aufzureißen. Doch genau das tat er, was Access nicht billigte.

Fynn fühlte ein Ziehen im Brustbereich, als sie an die vielen Frauen im Leben ihres Bruders denken musste. Aber mit Eifersucht machte sie weder ihren Bruder, noch sich glücklich. Warum konnte sie sich also nicht einfach freuen, dass ihr Bruder so beliebt war? Okay, sie war nicht minder beliebt. Aber ihr Herz schlug nur für Kai.

„Ich wollte zu Hause bleiben und lernen. Na, platt über diese Antwort, Vater?“ Kai grinste herausfordernd. Doch Access hob nur seine Augenbraue. „Das ist ja mal was ganz Neues. Ich hoffe, dass du dir eine Scheibe von Fynn abschneidest und dich mehr wie ein Matsuki benimmst.“

Bei diesen harten Worten schluckte Yuki. Dies wird nie möglich sein, dachte sie traurig. Schnell versuchte sie die gereizte Stimmung zu lockern: „Dann wünsche ich dir viel Spaß beim Einkaufen, Fynn. Und dir Kai, viel Erfolg. Pass auf deine Schwester auf.“

Damit war das Thema beendet und die Familie trennte sich, damit sie entweder zur Schule oder mit dem Auto Richtung Autobahn fahren konnten.

Kais Geheimes Tagebuch Part 1

Kais geheimes Tagebuch (Fass es an und du bist tot!)
 

Tag X Mai 20xx
 

Ich kann es immer noch nicht glauben! Unsere Eltern lassen einen pubertären Jungen mit seiner atemberaubend schönen Schwester für zwei Tage alleine! Ich fass es nicht! Aber eigentlich freue ich mich…
 

Kai kaute auf seinen Stift herum und dachte kurz nach, was er als nächstes schreiben könnte.
 

Mal sehen, was wir morgen so machen werden… NOCH ist ja nichts passiert… aber sollte es doch passieren, werde ich auf jeden Fall verhüten… OMG, was denke ich da eigentlich…? Ich bin doch echt nicht mehr zu retten… Ich träume jede Nacht von meiner Schwester und jetzt habe ich sie zwei Tage für mich alleine…
 

Kais Ohren wurden rot und heiß, wie immer, wenn ihm etwas peinlich war. Er versuchte sich wieder zu beruhigen, was ihm sehr schwer fiel. Langsam atmete er tief ein und wieder aus, bevor er weiter schrieb.
 

Soll Sachiko doch alleine einkaufen gehen! Die geht mir eh am A…. vorbei…
 

Kai konnte sich gerade noch zurückhalten, das 'A-Wort' komplett auszuschreiben.
 

Na ja, ich bin gespannt was kommt.

Kai

Second touch

Auf dem Weg zur Schule kam Sachiko und Ai dazu und die Mädchen vertieften sich in ihr absolutes Lieblingsthema: Jungs. Kai schaute nur desinteressiert zur Seite und hielt Distanz. Warum mussten Mädchen immer über Jungs reden, wenn direkt einer in der Nähe war UND das Gespräch anscheinend auch noch um IHN ging?! Er seufzte und versuchte das Gespräch auszublenden, was ihm jedoch nicht gelang.

„Sag mal, Fynn, ist dein Bruder eigentlich wieder zu haben? Meine ältere Schwester steht total auf ihn, aber du weißt ja… Sie will ihn niemanden ausspannen… Noch nicht!“ Sachiko lachte über ihre letzte Äußerung. Fynn dagegen fiel es schwer ihren Blick zu kontrollieren. Schon wieder war ihr Bruder der Mittelpunkt ihrer Gespräche… wie sollte sie denn so von ihm ein wenig wegkommen? Ihr Lächeln wirkte auf ihre Freundinnen völlig normal, nur Kai bemerkte ihre Verkrampfungen.

„Wie wär’s, wenn ihr ihn einfach mal selbst fragt? Mein Bruder trifft sich mit so vielen Frauen, da habe ich leider auch den Überblick verloren.“ Ihr Lächeln erstarb und sie stapfte in den Eingang der Schule, den sie gerade erreicht hatten. Meine Güte, dachte sie, deswegen muss ich nicht so patzig zu meinen Freundinnen sein… Blöder Bruder… und trotzdem liebe ich ihn…

Fynn ging weiter geradeaus, um auf dem Aushang nach ausfallenden Stunden zu schauen - und sie hatte sogar Glück! Ihr Gesicht erhellte sich, als sie sah, dass sie heute nur 4 Stunden hatte. „Strike! Kein Chemie!“, rief sie glücklich. Schwungvoll drehte sie sich um und rannte erstmal ihren Bruder um und landete sanft auf ihm. Kai, der eher hart auf den Boden fiel, genoss trotzdem die Nähe seiner Schwester für ein paar Sekunden. „Oh, sorry, Kai…“, versuchte Fynn ihn schnell zu besänftigen. Kai rappelte sich sofort wieder auf, hob die Jüngere am Arm hoch und schaute sie nur böse an. „Wie oft willst du mich noch umrennen, bis du begreifst, dich LANGSAM umzudrehen?“

„Ja, es tut mir Leid. Ich werde versuchen, es mir endlich einzuprägen!“ Damit ging sie wieder schlecht gelaunt in die Klasse. Warum war er in der Schule immer so kalt zu ihr? Als wollte er irgendwas vor allen verbergen? Ironie stand ihr im Gesicht, als ihr dieser törichte Gedanke in den Sinn kam: wollte er seine Gefühlen für sie verstecken? Haha. Nein, gewiss nicht.

„..ynn! Fynn! Du hast deine Tasche vergessen!“ Kai warf ihr die Tasche zu, als sie sich endlich umdrehte. „Böse Schwester!“ Kai lachte und ging.

Okay, er war wieder besser drauf und schien es ihr doch nicht so übel zu nehmen, dass er ihretwegen ständig den Boden küsste. Ihre Lippen zogen sich etwas höher, aber ein Grinsen bekam sie nicht hin. Ai zog Fynn in die Klasse. „Was war das denn eben?“ Fynn schaute ihre Freundin fragend an. „Was war was?“ Ai verdrehte die Augen. „Dein Geflirte mit deinem Bruder?“ Geschockt weitete sich Fynns Augen. „Ich hab nicht mit ihm geflirtet! Was soll die Frage überhaupt? Falls du es immer noch nicht nach 5 Jahren Freundschaft mitbekommen hast, aber er ist mein BRUDER! Also lass den Scheiß!“ Wütend und empört setzte sie sich auf ihren Platz. Was fiel ihr nur ein?! Diese Frage beschäftigte Fynn den ganzen Vormittag.
 

„Hey, Kai!“ Miho umarmte Kai von hinten und grinste ihn frech an. „Jetzt, wo wir frei haben, hast du doch bestimmt ein bisschen Zeit für mich, oder? Du warst heute nämlich unangenehm kalt zu mir, dabei haben wir heute doch ein Date…“ Kai blieb unbeeindruckt stehen. „Sag doch gleich, dass du mit mir ins Lovehotel willst.“

Sprachlos schaute sie ihn an, nickte jedoch. „Ich vergesse immer, wie direkt du bist. Aber das ist ja auch was angenehmes ... Man weiß gleich, woran man bei dir ist. Aber ich habe nur von einem Date gesprochen.“ Kai zog eine Augenbraue hoch. „Es ist mir neu, dass du jetzt so was von mir willst…“ Locker schüttelte er ihre Hand weg, die sich um seinen Arm geschlungen hatte und ging unbeeindruckt weiter. „…aber es ist in Ordnung. Wo willst du hin?“ Strahlend folgte sie Kai hinaus auf den Schulhof und klammerte sich wieder an seinen Arm. „Wie wär’s mit Shoppen?“, schlug sie vor, was Kai mit einem reservierten Stöhnen erwiderte. „Wenn’s unbedingt sein muss…“

Kais Geheimes Tagebuch Part 2

Gleicher Tag X Mai 20xx
 

Ich weiß immer noch nicht, warum ich das genau mache… Aber wenn ich mich mit anderen Mädchen treffe, wird keiner auf den Gedanken kommen, dass ich eigentlich meine Schwester liebe. Zumindest hoffe ich es... Was für eine Katastrophe es für meinen Alten wäre, wenn er es erfahren würde. Mir fiel heute aber auf, dass Miho eine lästige Klette ist… Solange sie aber Fynn in Ruhe lässt, kann sie mit mir machen, was sie will. Na ja, fast alles... Solange sie nicht mein Herz erwartet.. das ist ausschließlich für meine Fynn reserviert. Ich hoffe, dass der Tag kommt, an dem ich ihr sagen kann, was ich für sie empfinde. Ich will keine Reue empfinden, dass ich es verpasst habe. Das Leben kann so brutal und kurz sein.
 

Kai stand auf und legte sein Tagebuch unter seine Matratze. Nachdenklich stand er auf und ging zu seinem Fenster.
 

Wann wird der Tag da sein, Fynn? Ich will dich so sehr, es schmerzt schon fast, dachte er und ging zur Tür, um die Nacht alleine zu verbringen.

Third touch

Es dauerte bis in den Abend, bis Fynn mit ihren Einkäufen wieder zu Hause war. Erschöpft und gut bepackt, warf sie sich erst mal auf die Couch im Wohnzimmer und genoss die Ruhe, die nur selten in dieser „Villa“ war. Lang hielt sie es jedoch nicht aus und machte sich in der Küche ein Butterbrot und aß einen Apfel dazu. Als es um 20.00 Uhr dann von der großen Standuhr gongte, machte sich Fynn in ihr Zimmer auf und verteilte erst mal alles auf ihrem Bett. Sie schaltete ihren Rechner an, drehte sich wieder zu ihrem Bett und leerte die Einkaufstüten. Ordentlich, wie sie war, schnitt sie die Preisschilder ab und brachte die Wäsche ins Bad. Der Computer war fertig hochgeladen und zeigte ihr einen Hinweis, dass ihr Anti-Virusprogramm veraltet war. Fynn spitzte ihre Ohren und lauschte, ob ihr Bruder denn endlich mal Heim kam. Lustlos schaute sie sich die neu eingegangenen E-Mails an und löschte alle Werbungen und Nachrichten von „Sie haben eine neue Nachricht bei SVZ“ bis hin zu „Sie wurden von … gegruschelt“. Als sie die 29 überflüssigen Nachrichten entfernt hatte, schaute sie sich die interessanteren Nachrichten an. Huch?, dachte Fynn, ich kenne diese E-Mail Adresse überhaupt nicht. Wer kann das sein? Unschlüssig darüber, ob sie die Nachricht öffnen sollte, entschied sie sich erst mal dagegen.

„Wahrscheinlich hat mir jemand bloß eine Virus-Nachricht geschickt.“ Sie meldete sich wieder ab und schaute auf ihrer Lieblingsseite nach, ob es etwas Neues gab.

Enttäuscht machte sie den Internetbrowser zu und ging noch mal runter.

Warum war Kai immer noch nicht da? Er hatte nicht erwähnt, dass er solange unterwegs sein würde…. Oder aber… er war wieder, Fynn musste schlucken, unterwegs, um mit anderen sein Vergnügen zu haben….

Sie schüttelte den Kopf. „Ich bin vielleicht ein Huhn! Ich benehme mich nicht wie seine Schwester, sondern wie seine Freundin! Das sollte ich mir lieber gleich aus dem Kopf schlagen. Das wird nie, NIE möglich sein….“ Traurig sank sie auf den Boden. „Aber warum tut es dann so weh?“

Leise flossen die Tränen über ihr Gesicht und zeichneten ihre tiefe Trauer.

„Also, das was du denkst, ist vollkommen korrekt, Schwesterherz.“ Kai kniete sich neben Fynn und trocknete ungeschickt ihre Tränen mit einem Taschentuch.

„W-w-w-w-was?“, brachte Fynn verwirrt hervor und kniff die Augen zu. Kai lächelte leicht. „Ich hab dir zum ersten Mal Recht gegeben, Fynn. Freut dich das nicht?“ Leicht drückte sie seine Hand weg. „Das ist jetzt irrelevant! Du hast mich gehört? Und mehr hast du nicht zu sagen?“ Verwirrt über die Situation, schaute sie ihm dennoch fest in die Augen. Ihr Körper schien aber nicht mehr so zu handeln, wie er sollte…. Was war denn jetzt mit ihr los? Warum fühlte sie sich denn so schwer? Ihre Augen wollten auch nicht mehr, wie sie wollte….
 

Kai trug seine Schwester hoch in ihr Zimmer. Er schüttelte nur den Kopf über ihre Dummheit. Welcher normaler Mensch legte sich in den Eingang zum Schlafen? Aber warum sie geweint hatte, das war ihm ein Rätsel. Vielleicht hätte er ihr eine Nachricht schreiben sollen, dass es ein Zugunglück gab, das zu einer ärgerlichen Verspätung geführt hatte. Sanft deckte er sie zu und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Kai schluckte leicht, als er ihr Gesicht im Mondlicht betrachtete. Früher hatte Fynn ja schon wie ein Engel ausgesehen… aber jetzt war sie ein atemberaubender Engel…. Seine kleine Herzensdiebin. Er beugte sich zu ihr runter und gab ihr einen sanften Kuss.

„Schlaf schön, mein Engel.“

Damit ging er aus ihrem Zimmer und ließ leicht die Tür ins Schloss fallen.

Fourth touch

Es war ein strahlender Frühlingstag, als Fynn ihre Augen öffnete. Mit einem Blick auf die Uhr stand sie schnell auf und streckte sich ausgiebig, bevor sie ins Bad ging. Ohne anzuklopfen, stieß sie die Tür, die nur einen Spalt geöffnet war, auf und erstarrte. Kai schaute ebenso geschockt, wie sie,als sie die Tür aufgestoßen hatte. Es dauert genau 5 Sekunden: In der ersten Sekunde schaut Fynn sich Kais geschocktes Gesicht an, gefolgt von einem Gesamtblick. Hm… zugegeben, gut gebaut war er ja...

In der dritten Sekunde drehte Fynn sich schneller als der Wind um, verschwand in ihr Zimmer zurück und rief nur ein kurzes „Sorry!“

Beide kämpften mit schneller schlagenden Herzen. Fynn rutschte an der geschlossenen Tür herunter, griff sich an ihr Herz und versuchte sich zu beruhigen. Warum will sich mein Herz nicht damit abfinden, dass wir Geschwister sind?, schniefte Fynn. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie in ihrer Schuluniform geschlafen hatte. „Oh, nein! Das gibt richtig Ärger!“ Schnell zog sie ihre Sachen aus und wollte wieder ins Bad, um sich zu waschen, blieb jedoch stehen. „So ein Idiot…“
 

Mit pochendem Herzen zog Kai ebenfalls seine Schuluniform an. Vorsichtig klopfte er an Fynns Tür, an dem jetzt das Schild mit der Aufschrift: „Do not Disturb!“ hing. „Fynn, es tut mir Leid, okay?“ Hey, warum entschuldige ich mich, wenn MEINE Schwester einfach die Tür á la Fynn aufmacht?, dachte er verärgert.

Da öffnete Fynn ihre Tür. Etwas gefasster schaute sie ihn an. „Es tut mir Leid, ich hatte nur nicht damit gerechnet, dass du im Bad bist…“ Vorsichtig lächelte sie ihn an. „Vielleicht solltest du das nächste Mal einfach die Tür abschließen…“ Ihr Blick wanderte zur Seite und nahm den leichten Hauch von Ironie an.

Kai schaute sie mit gespielter Gefasstheit an. „Hmm, wahrscheinlich hast du Recht, aber so dumm, wie ich bin, vergesse ich das jedes Mal. Das lag dir doch noch auf der Zunge, oder?“ Beleidigt drehte er sich zur Treppe, um nach unten zu gehen.

„Ah!“ Überrascht von Kais Launenumschwung, sah sie ihm nach. Dabei wollte sie doch noch unbedingt wissen, was gestern Abend genau passiert war. Sie konnte sich nur an eine Eiseskälte erinnern, ein angenehmes Schaukeln und einen sanften Kuss, der so süß wie Honig geschmeckt hatte. Momentan mal…! Bedeutete das etwa….? Nein, unmöglich, tadelte sie sich selbst und ging ins Bad.

Das heiße Wasser tat gut und spülte ihre Sorgen weg. Doch leider konnte sie sich dem Vergnügen nicht lange widmen, die Zeit drängte, da bald die Schule anfing.

Also stellte sie den Hahn wieder ab und ging seufzend aus der Dusche heraus. Fynn hatte selbstverständlich daran gedacht, die Tür abzuschließen und ging quer durch den Raum, um sich ihr Lieblingshandtuch, in einer leichten Aprikosenfarbe, umzuwickeln.

Schnell trocknete sie sich ab, zog sich die Ersatzuniform an, nahm ihre gepackte Tasche mit nach unten, um in der Küche noch mal eine Kleinigkeit zu frühstücken. Für das Schulessen würde sie sich noch schnell O-Bento kaufen. Als sie die Küche betrat, sah sie auf dem Tisch eine kleine Box mit einem Zettel darauf. Hatte Kai ihr etwa was zu essen gemacht? Mehr als verwundert schaute sie sich den Zettel an:
 

Hier ist eine Kleinigkeit zu essen, wenn es nicht langt, komm in der Pause zu mir.

Kai
 

Scheinbar ist er doch nicht mehr so wütend auf mich, dachte sie erleichtert und packte die Box mit einer Wasserflasche ein. Auf dem Weg zur Schule konnte sie Kai einholen und grinste ihn verlegen an. Zaghaft zupfte sie an seiner Jacke, was ihn zu ihr blicken ließ. Auf seine fragende Miene, gab sie kurz ein „Danke“ von sich und war schon wieder zwei Schritte vor ihm. Wenn nicht so viele Leute aus der Schule in derselben Straße gewesen, sie keine Geschwister und diese üble Gesellschaft nicht wäre, hätte Kai sie hier und jetzt überfallen. Doch das war leider nur ein Tagtraum, der bittersüße Erinnerungen hinterließ. Da Kai ihr nicht hinterkam, drehte sich Fynn noch mal zu ihm um. „Wirst du alt, oder warum kommst du nicht hinterher?“ Diese Bemerkung ließ sie kichern und er war sofort wieder vor ihr. „Hast du was gesagt, du Oma?!“ Beide alberten bis zur Schule rum und kamen trotz schnellen Gehens zu spät, weshalb beide einen Besuch im Flur einfingen. Da ihre Klassen nebeneinander waren, konnten sie sich die Zeit ebenfalls gut vertreiben. Fynn konnte sich schon nicht mehr dran erinnern, wann sie das letzte Mal so harmonisch miteinander gesprochen hatten…

Aber eine gewisse Person, die schon seit längerer Zeit ein Auge auf Fynn geworfen hatte, würde noch mächtig für Wirbel sorgen. Für den einen ein nerviges Anhängsel und für andere ein großes Problem, das Gefühlschaos vorprogrammierte…

Sein Name lautete Koki Shiraishi.



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Kommentare zu dieser Fanfic (24)
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Von:  Xaris
2011-03-04T19:31:31+00:00 04.03.2011 20:31
Helloi! x3

Jay, schon ein Kuss zwischen den beiden! <3
Ich bin bisher noch seeehr skeptisch mit Fynn und Kai. O.o Ich hab immer noch das Wort "Geschwister" im Hinterkopf und nun ja.... >.<
Hab bei deiner Abstimmung nun für Koki gestimmt. Ich kann mich mit Kai und Fynn nicht anfreunden. ;s
Von:  Xaris
2011-03-04T19:26:17+00:00 04.03.2011 20:26
Warum musst du da vom Essen reden, wenn ich selber gerade Hunger habe? >< xD
Ähm, ich bin verwirrt. o.O Hat er sie nun gehört, oder wie, oder was? XD
Von:  Xaris
2011-03-04T19:20:55+00:00 04.03.2011 20:20
Oh ja, das würde so einige stören...o_ô
Wann er ihr es wohl sagt? :O
Von:  Xaris
2011-03-04T19:19:19+00:00 04.03.2011 20:19
Hm, wenn die ältere Schwester von dieser Tussi auf solche Art von Männern steht. oO' Also ich würd Kai nicht haben wollen. XD
XDD Mir ist es auch schon öfters passiert, dass ich jemanden umgerannt hab, zum Glück bisher noch niemand Fremdes. >D
Hm, diese Ai finde ich komisch, irgendwie wirkt sie so, als sei sie derbe Eifersüchtig. Ich meine, wenn sie sogar Fynn so etwas unterstellt... o.o
Von:  Xaris
2011-03-04T19:12:24+00:00 04.03.2011 20:12
OMG, schon die ersten Sätze seines Tagebuchs. XD *lach*
Für seine Schwester lässt er also seine Freundin (ich denke mal, dass sie das ist) sausen?! xD
*ans nächte Kapitel ranmach* x3
Von:  Xaris
2011-03-04T19:07:08+00:00 04.03.2011 20:07
Wow, ich liebe deinen Schreibstil, der ist richtig toll! ><
Eigentlich mag ich "Altagstorys" nicht, aber mal gucken, bisher hast du mich noch nicht verschreckt. xDD
Mir ist nun klar, wie es zwischen den beiden aussieht und..ich bin verwirrt, warum gibts du das schon Preis? xD Bin mal gespannt, was du mit den beiden vorhast. :3
Woah, ich liebe solche locker, flockigen Storys. *o* Hätte die schon viel eher lesen sollen. x3
Von:  Xaris
2011-03-04T19:02:43+00:00 04.03.2011 20:02
Hallo :)

Hm, der Prolog ist schon einmal spannend, mal gucken, wie es weiter geht. :D
Von:  alunabun
2010-11-28T21:47:23+00:00 28.11.2010 22:47
Aloha ^^ (weil's ansteckend ist XD)
Jetzt lese ich dein bisher letztes Kapitel : )

Ich muss sagen, die beiden sind süß zusammen. Auch wenn sie vom Blut her keine Geschwister sind, sind sie es dennoch irgendwie. Ich kann mir nicht vorstellen, wie sie als Paar wären > <
Die morgendliche Szene war auch cool :D

Kai schien ja angepisst zu sein, ich glaub, der hat voll Stimmungsschwankungen ; )
OMG! Es taucht ein neuer Chara auf? Boah! Der macht mich voll neugierig :O
Tolles Kapitel <3

LG
WoNDERHoLiC.

Und danke für deine ganzen Komments :D
Von:  alunabun
2010-11-28T20:03:34+00:00 28.11.2010 21:03
Hallü ^^
Serously ich dachte, jetzt geht's ab & so. War aber nur harmlos XD
Hat Kai sie nicht gehört? Schade XD

Deine Zeiten müsstest du nochmal überarbeiten. . . am Anfang benutzt du Präsens, das sollte nicht da sein. . .
Naya. Bin gespannt wie es weitergeht.

Weißt du, was irgendwie toll wäre? Wenn du deinen Kapiteln noch richtige Überschriften gibst, um die Leser neugieriger zu machen ^^

LG
WoNDERHoLiC.
Von:  alunabun
2010-11-28T19:34:38+00:00 28.11.2010 20:34
Ja, das mit dem kursiven Schriftzug finde ich gut ^^

irgendwie tut Kai mir schon Leid. Diese Miho scheint ihn ja zu nerven und er tat das alles nur für seine Schwester. Ich unterstütze zwar kein Inzest, aber bei den beiden wäre es nicht mal Inzest :'D

Bin gespannt, wie es weitergeht!
LG
WoNDERHoLiC.


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