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Naruto-Love-Story, Teil II

von

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Guter Wille und Konflikt

Man hörte von draußen einen Falken schreien, während er seine Runden drehte. Der Boden, auf dem Kakashi stand, knarrte leicht, als er sein Gewicht vom linken ein auf das rechte verlagerte. Seine Hände waren in seinen Hosentaschen und sein Blick auf den Hokage gerichtet, welche nachdenklich die Hände gefaltet und, mit den Ellenbogen auf dem Tisch abgestützt, den Kopf auf diese legte.

„Mehr nicht, nur Bilderrahmen fehlt?“ Man konnte heraushören, dass Tsunade etwas enttäuscht war. „Und jemand saß auf dem Bett, der zwischen 50 und 55 kg wog?“

Kakashi nickte, obwohl ihm einfiel, dass der den Härtegrad der Matratze nicht kannte, also konnte seine Angabe doch etwas falsch sein. Dennoch, er ging davon aus, dass Sasuke nicht auf einer harten Matratze schlief. „So hat es den Anschein“, gab er von sich.

„Das beunruhigt mich jetzt ehrlich gesagt nicht so sehr.“ Tsunade lehnte sich zurück und ließ die Arme hinten über hängen.

„Mich schon“, warf Kakashi sein. Sein Blick fixierte Tsunades Gesicht, welches heute wieder genauso aussah wie sonst, auch ihr Kleidungsstil hatte sich über Nacht wieder von flippig-jugendlich auf das Normalmaß eingestellt. „Sasuke wog vor seiner Abkehr von Konoha ca. 42 Kilogramm. Er ist ja noch gewachsen und stärker geworden. Eine Gerichtsentwicklung von mindestens 10 kg ist also durchaus möglich.“

Jetzt stand der Hokage auf und stützte sich auf den Tisch ab. „WAS? Du meinst, Sasuke war in seinem Haus?“ Ihr Gesichtsausdruck war gleichermaßen erschrocken als auch erbost.

Kakashi rieb sich kurz die Nase, bevor er antwortete: „Ich denke schon. Wer sonst hätte sich ohne Anstalten an der Tür Zutritt verschaffen können. Der Eindringling musste einen Schlüssel besitzen und nur du und er besitzen einen Schlüssel.“

„Wenn er im Dorf war, wieso hat keiner unserer Wachen etwas bemerkt? Ich meine, er kann doch nicht einfach ins Dorf spazieren, seine Wäsche abgeben und wieder verschwinden!“

Der Grauhaarige musste amüsiert grinsen. „Wir müssen davon ausgehen, dass er viel mehr gelernt hat, als wir denken. Orochimaru war sein Meister, er kann ihm viel beigebracht haben.“

„Leider ja“, seufzte die blonde Frau und schloss dabei die Augen. Nach kurzer Zeit des Schweigens wollte Kakashi die Stille brechen und setzte zu einem Satz an, doch der Hokage kam ihm zuvor.

„Und was ist das zwischen dir und Naruto?“ Sie klang dabei teils gelangweilt, teils besorgt. Gelangweilt könnte m meinen, weil sie beim Sprechen einen Bleistift in ihre rechte Hand nahm und mit ihm spielte, während sie ihn dabei betrachtete. Als jedoch keine Antwort folgt, schaute sie zu Kakashi, nicht ohne eine gewisse Gereiztheit wegen des Ausbleibens einer Antwort.

Der Angesprochene schaute leicht geistesabwesend dreion, realisierte aber Tsunades Blick und rang nun mit den Worten. Wie sollte er es ihr am besten beschreiben? Sollte er ihr sagen, dass er mit Itachi damals Sasuke und Naruto beobachtet hatte, während diese in körperliche Liebe verfielen? Nein, das hätte drei Schlimme Erkenntnisse: Erstens würde er Narutos und Sasukes Verhältnis aufdecken, welches ja geheim bleiben sollte. Zweitens würde er sich als Voyeur bezeichnen, welcher er ja eigentlich gar nicht war oder ist. Die Tatsache, dass Naruto und Sasuke es gerade miteinander trieben, war dem Jounin ja erst bewusst geworden, als er durch das Fenster schaute, was ihn zu drittens führte: Itachi. Nicht nur, dass er ihn einfach hat entkommen lassen und ihre Schützlinge bei Hochprivatem beobachtet hatten. Nein, er hatte auch noch mit Itachi geschlafen. Würde das bekannt, er könnte einen Job an den Nagel hängen und in das Gefängnis wandern. Die Ergreifung Itachis ist eine Pflicht, die sich Kakashi nicht zu Herzen nahm. Schuldgefühle dem Beobachten und Itachis Nicht-Festsetzung betreffend waren es, die die Stille noch verlängerten, welche Tsunade noch unruhiger werden ließen. Schließlich konnte Kakashi einen Satz formulieren, der alles sagte, in dem er nichts sagte.

„Während der Mission gab es einen Streit“, sagte der Grauhaarige schließlich selbstsicher, wissend, dass dies nur die Spitze des Eisbergs und dennoch die Wahrheit war. Der Hokage schien dies zu reichen. Sie schaute zwar etwas hinterfragend, aber der Jounin zuckte nur mit den Schultern.

„“Was auch immer“, winkte sie ab, „mich interessiert nicht, um was es ging.“ Nun zeigte sie mit der vorher winkenden Hand und dessen Zeigefinger energisch auf Kakashi. „Sorge nur dafür, dass das euer Team nicht gefährdet, wenn ihr wieder auf einer Mission seid!“, mahnte sie. Nach einem zustimmenden Nicken ließ sie ihre Hand auf den Tisch fallen. Dann legte sie den Kopf in den Nacken und seufzte.
 

„Ich habe eine neue Mission für dich, Kakashi“, sagte Tsunade fast unglücklich.

„Nur für mich?“

„Ja, du hast sicher schon die Gerüchte gehört, oder?“, fragte sie den Grauhaarigen mit ernstem Blick.

„Über seinen Tod? Das habe ich, ja. Die anderen Jounin haben schon darüber geredet“

„Ich hasse Unsicherheiten. Du sollst herausfinden, ob diese Gerüchte einen wahren Kern haben. Wir haben einen Bericht der Späher erhalten, die die von Itachi genannten angeblichen Verstecke beobachten sollten. Und einer sieht sehr verdächtig aus.“ Sie faltete ihre Hände, stützte ihre Ellenbogen auf der Tischkante ab und legte das Kinn auf die Hände.

„Die Anbu?“

„Tut mir leid, Kakashi. Die sind alle beschäftigt.“
 

Bei Naruto hatte es in der Zwischenzeit an der Tür geklingelt, der bereits angezogene und von der gestrigen Eskapade erholte Blonde öffnete die Tür und starrte verdutzt in zwei Augen, die er sehr wohl kannte. Diese Augen kann man nicht nach der Vergangenheit vergessen.

„Hallo Naruto, lang nicht gesehen.“

Der Mund stand ihm offen und er konnte gar nicht antworten. Es war ihm, als würde die Luft nicht in seine Lungen wollen, um ihn mit Sauerstoff zu versorgen. Er machte Anstalten etwas zu sagen, doch nur die Lippen bewegten sich und kein Ton trat heraus.

„Ist alles in Ordnung mit dir? Naruto?!“

Und als erstmal wieder nichts aus Narutos Mund kam, ballte der Besuch seine rechte Hand zur Faust und schlug in das Gesicht des Blonden. „Komm zur Vernunft! Ich bin es!“, schallte es durch die Wohnung. Der Genin, der durch den Schlag direkt auf den Boden zuging, jammerte nun auch mal mit Ton.

„Haa. Auuaaaa… Wieso bist du immer so grob zu mir, Sakura?“, meckerte er, während er schmerzerfüllt aufstand und sie hinein bat. Diese schaute sich in der Wohnung um und wunderte sich sichtlich.

„Wow, Naruto, was ist denn hier passiert?“, fragte sie mit verwunderter Stimme. Die Pinkhaarige kannte seine Wohnung nur in Unordnung, deswegen und auch aus andern Gründen war sie auch so selten bei ihm. Aber nun wirkt es so, als hätte eine Putzkolonne hier sauber gemacht, während Naruto eine Tapetenfesselung erfuhr und sich deswegen nicht wehren konnte.

„Ich hatte ja Zeit und mich hat auf einmal der Putzwahn erwischt.“, sagte er halb lächelnd mit dicker Lippe, dank Sakura. „Möchtest du was trinken?“

Sie betrachtete gerade sein Bücherregal, welches nun als solches zu erkennen war. „Nein, danke sehr.“ Dann schaute sie skeptisch auf ein hohes Regalbrett und wischte mit ihrem linken Zeigefinger darüber. Als auf dem Finger kein Staub haften blieb, schaute sie noch einmal genauer. Wirklich, kein Stück.

„Aber was möchtest du sonst, Sakura-chan?“ So langsam wurde der Blonde unruhig. Aus welchem Grund würde sie zu ihm kommen. Eine neue Mission? Frustabbau?

„Ich bin… wegen dir hier, Naruto.“ Während sie dies leise sagte, strich sie sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr.

Da musste der Angesprochene erst mal schlucken. Sie ist wegen ihm bei ihm? Sakura, die sich ja nie wirklich um ihn gekümmert hatte? Nun, es war schon nicht mehr so wie damals mit der Zeit, als sie noch mit Sasuke im Team 7 war und auch die Zeit danach, aber so ein Besuch, der wohl nur zum Zweck hatte nach Naruto zu schauen, kam bisher noch nie vor.

„We-wegen mir? Aber Sakura, wieso…“

„Ich weiß Bescheid, Naruto“, sagte sie und schaute dabei auf den Boden, „Ich weiß von dir und Sasuke.“

Der Kyubi-Träger sah sich in Erklärungsnot, aber er versuchte dennoch souverän zu wirken, hob beide Arme an und schaute Sakura beschwichtigend an. „Sakura, Sasuke und ich waren nur gute Teamkameraden.“

Nun schaute sie Naruto ins Gesicht, mit ernstem Blick, dennoch nicht wütend. „Gute Kameraden, die häufig beieinander schlafen?“

„Ja… Wir haben zusammen trainiert und es war einfach leichter, dann bei ihm zu bleiben.“

„Und ihr habt nur trainiert?“ Dabei setzte sie einen sehr skeptischen Blick auf, so einen, den man kennt, wenn eine Mutter ihr Kind anschaut, um eine Lüge als solche zu enttarnen.

„J-Ja… also nein…“, stotterte der Blonde nun, denn so langsam wusste er auch nicht weiter, „Wir haben auch geredet und gekocht.“

„Gekocht? Ich wusste gar nicht, dass du kochen kannst, Naruto.“

„Konnte ich auch nicht, aber Sasuke hat es mir beigebracht.“ Er seufzte leise erleichtert, sodass die Pinkhaarige dies nicht bemerkte. Es war nämlich wahr, Naruto war ein grauenvoller Koch, erst der Schwarzhaarige zeigte ihm, dass man seinen Herd auch noch zu etwas anderem als einer Ablagefläche gebrauchen kann und mit der Zeit fabrizierte Naruto auch gute Menüs, selbstverständlich nicht ohne die ein oder anderen Missgeschicke.

„Und was hast du dann geträumt auf der Mission?“, setzte die Pinkhaarige nun an.

„Also… da habe ich…“ Jetzt war es soweit. Er wusste nicht, was er sagen sollte. „Ich weiß es nicht mehr“, sagte er fragend, grinste dabei leicht verlegen und ertappt, „ich habs wohl vergessen.“ Dabei rieb er sich den Hinterkopf.

Bumm. Sakuras Fuß stampfte auf den Boden und ihre Miene war ziemlich erbost. „Willst du mir das erzählen? Es ist erst wenige Tage her. Einen Alptraum vergisst man nicht so schnell!“ Sie stemmte nun ihre Fäuste in ihre Hüften und beugte sich nach vorn. „Du hast von Sasuke geträumt, und er wurde dir weggerissen oder sowas… vielleicht hat Orochimaru auch etwas damit zu tun, ich weiß es nicht.“ Noch einmal holte sie Luft. „Sasuke war mehr als ein guter Kamerad für dich, Naruto. Wieso stehst du nicht dazu?“

„Es reicht!“, fauchte Naruto mit einem Ausdruck im Gesicht, den man nicht häufiger sehen möchte. „Du kommst hier her, schlägst mich und brüllst mich an?“ Er deutete mit einem Nicken auf die Tür. „Wenn du nur deswegen gekommen bist, war’s schön, dich wiedergesehen zu haben. Dort ist dir Tür!“

Stille. Diese merkwürdige Stille, die sich ausbreitet. Sakura war ein wenig fassungslos. So aufbrausend war der Blonde noch nie. Aber sie war zu stolz, als dass sie sich entschuldigen würde, zumindest in diesem Augenblick. „Ich glaube es nicht! Wie behandelst du mich eigentlich?“ Und wieder stemmte sie ihre Fäuste in die Hüfte. „Ich komme zu dir um nach dir zu schauen, weil man sich seit der Mission nicht mehr gesehen hat und du reagierst so abweisend.“

Naruto schnaubte genervt und ging zur Tür, seine linke Hand umfasste den Türknauf, drehte diesen und öffnete die Tür. „Bitte entschuldige mich jetzt, Sakura. Ich habe noch zu tun.“

„Du wirfst mich raus?!“

„Bitte geh‘ jetzt. Ich bin beschäftigt.“ Dieser Satz klang fast wie ein Mantra, welches die Pinkhaarige endlich dazu bringen sollte zu gehen. Die Wut im Bauch des Blonden sorgte bereits dafür, dass er die Zähne zusammen biss und ihm das Adrenalin nur so im Blut kochte. Mit einer scharfen Geste durch seinen Kopf bat er sie erneut, durch die geöffnete Tür zu gehen.

Sakura setzte sich in Bewegung, die Nase in die Luft gereckt. Als sie an ihm vorbeiging, versäumte sie es nicht, Naruto einen Wenn-Blicke-töten-könnten-Blick zu zuwerfen und schnaubte dabei sehr laut und sauer. „Man wirft keine Dame raus, besonders nicht mich! Merk dir das!“

„Eine Dame ist auch nicht so männlich wie du, tschüss!“

Und die Tür knallte zu. Draußen hörte man Sakura noch brüllen und protestieren. Was ihm denn einfiele, ihre Weiblichkeit in Frage zu stellen. Dass er das nächste Mal so viel Dresche bekäme, dass er sich wie ein Sandsack fühlte, der von drei Leuten gleichzeitig malträtiert würde. All das ließ den Beschimpften aber völlig kalt. Er war viel zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt. Er lehnte sich gegen die Wand neben der Tür und sank langsam auf den Boden. Als sein Hintern den Boden berührte, umfasste er seine Knie und zog sie näher an sich. Die ein oder andere Träne tropfte ihm auf diese, welche den Stoff der Jogginghose in dunkleres Orange tauchten, als die Hose ohnehin schon war.

<Sasuke…>

In dieser Position verharrte er einige Zeit. Für ihn gefühlte Stunden, tatsächlich 15 Minuten. Als er das nächste Mal bewusst um sich hörte, bemerkte er, dass das Fluchen und Toben vor seiner Tür ein Ende gefunden hatte. <Dann hat sie sich jetzt endlich beruhigt und sich verpisst.>

Er stand auf und ging zu seinem Bett, in welches er hineinfallen wollte. Doch sein Blick blieb am Bild von ihm und Sasuke hängen. Er nahm es in die Hand und betrachtete lange die Augen des Schwarzhaarigen, welche auch auf dem Bild noch so tief waren als würde er leibhaftig in sie schauen. Wieder nach einer gefühlten Ewigkeit setzte er sich mit dem Bild auf die Kante seines Bettes. Nun drückte er sich das Bild dicht an seinen Brustkorb und verfiel in einen Monolog:

„Ach Sasuke. Hättest du das eben mitbekommen, du wärst wohl genauso unglücklich wie ich es gerade bin. Sie hatte ja recht und ich weiß, sie meinte es gut, sich anzubieten, dass ich es endlich noch mal jemandem sage. Aber es ging nicht. Nicht bei Sakura. Ich weiß doch, dass sie auch in dich verknallt war. Und mit Sicherheit zu wissen, dass du und ich zusammen waren, zu wissen, dass ich das hatte, was sie nicht bekommen konnte. Es fühlte sich nicht richtig an.“

Nun drehte er sich auf das Bett, legte sich hin und schaute auf dem Fenster. „Erst gestern musste ich wieder an unserer erstes Mal in der Dusche denken. Doch so schön die Erinnerung auch war, es kommt einfach nicht gegen das Gefühl an, dass ich hatte, als du noch dabei warst.“

Seine Augen waren feucht und seine Nase begann zu jucken, er zog heftig Luft durch die Nase ein und atmete durch den Mund aus. „Warum, Sasuke…“

Erst eine Träne lief seine Wangen herunter, dann zwei weitere und dann waren es Rinnsale. „Wa-warum?“, klagte er immer wieder, während er da lag, mit Sasukes Bild auf seiner Brust und die Decke anstarrend. Es war fast so, als würde er eine Antwort erwarten. Dass gleich eine Antwort käme. Aber Stille folgte, welches seinen Tränenfluss nur intensivierte. Er legte das Bild mit zitternder rechter Hand auf den Nachttisch, was ihm nur mit großer Anstrengung gelang. Danach drehte er sich mit dem Gesicht auf das Kissen und krallte sich in das Bettlaken rechts und links daneben.
 

Sakura ging derweil durch das Dorf, auf dem Wegnach Hause. Sie hatte sich von ihrer Wut, den sie hatte, als Naruto sie raus warf, mittlerweile überwunden und nun macht sie sich noch mehr Gedanken. Offenbar will er nicht darüber reden. Vielleicht ist er ja auch gar nicht schwul.

Nein, sie war sicher, dass Naruto und Sasuke ein Paar waren. Doch es tat ihm viel zu sehr weh, darüber zu sprechen. „Vielleicht sollte ich ihn in Ruhe lassen. Soll es wer anders versuchen, vielleicht ja jemand, der Männer versteht.“

Aber wer versteht schon Männer? Eine Gebrauchsanweisung hat sie bisher noch in keiner Bibliothek gefunden. „Sai!“, rief sie plötzlich, während sie stehen blieb und ihre rechte Faust in ihren linken Handteller schlug. Sai versteht ja eigentlich wenig von Männern, oder eher gesagt von Menschen an sich. Aber vielleicht ist gerade diese Kühle der Schlüssel zu Naruto.

Wie durch Fügung stand plötzlich ein schwarzhaariger junger Mann neben ihr und schaute etwas verwundert, weil er Sakura zwar gesehen hatte, er sich aber sicher war, dass sie ihn nicht bemerkte. Er griff seine Bücher nach und drehte sich zu der Pinkhaarigen. „Ja?“

Ein Schreck durchfuhr die Angesprochene sichtlich, was sich dadurch äußerte, dass sie einen kleinen Satz zur Seite sprang, ihre Fäuste geballt hatte und schlagbereit innehielt, als sie den Sprecher erkannte. „Äh… Sai?“ Sie ging auf ihn zu, packte ihn am Kragen und begann ihn unter wilden Schütteln etwas verständlich zu machen. „Wieso musst du eigentlich immer so herumschleichen? Ich habe mich fast zu Tode erschreckt! Sei froh, dass ich mich unter ontrolle habe, sonst wärst du im Krankenhaus, Junge!“

Die Bücher, welche der Kernling eigentlich wieder in die Bücherei bringen wollte, fielen während der geschüttelten Standpauke auf den Boden und nahmen den Staub der Straße auf. Es war glücklicherweise nur Staub, denn keine Buchrückenbreite entfernt hatte ein Hund sein Geschäft verrichtet und Sai wäre aller Voraussicht nach nicht sehr glücklich darüber gewesen. Er hatte Mühe seinen Kopf nicht zu sehr herumfliegen zu lassen, zu sehr hatte er die Befürchtung, sein Genick könnte knacken und dann wäre er gelähmt. „Sa-Sa-Sa-ku-ra-aa…“ konnte man nur verstehen, mehr konnte der Schwarzhaarige auch nicht sagen.

Doch schon bald ließ ihn die Furie vom Dienst los und er wankte etwas hin und her, während sie sich ungeniert die Haare aus dem Gesicht strich, welche bei der handfesten Bekundung ihres Schrecks aus der Frisur in eine Unordnung fielen. „Ehrlich, du solltest das nicht noch mal machen“, sagte sie daraufhin und sammelte die Bücher auf. Wenigstens das tat sie, nachdem sie ihn ja schon geschleudert hatte.

Der Geschüttelte, mittlerweile wieder Herr seines Gleichgewichts und die Bücher dankend wieder angenommen, fragte noch einmal „Was gibt es denn?“

„Nun… es…“ Wie sollte es Sakura sagen? Sie konnte ja ihre Behauptung nicht einfach so hinaus posaunen. „Es… es geht um Naruto.“ Sie schaute währenddessen auf den Boden, denn so wirklich sicher war sie sich immer noch nicht, um welchen Gefallen sie ihrem Gegenüber denn bitten mochte. Sai, immer noch Sakura anschauend, erkannte ihre missliche Lage und griff ihr voraus.

„Ihr hattet Streit?“

„Ja…“, erwiderte sie mit einem Seufzen, „Er hat ein Problem, aber lässt mich nicht an sich heran.“ Nun schaute sie Sai an, halb lächelnd, halb in Gedanken. „Könntest du nicht versuchen mit ihm zu sprechen?“

Der Angesprochene schaute etwas ungläubig. Er hatte zwar schon mal einen Tee mit ihm getrunken, aber sollte er sich wirklich in ihre Angelegenheiten einmischen? „Ich weiß nicht, Sakura, Naruto und ich sind noch nicht so weit, dass wir unsere Probleme sprechen.“

Etwas amüsiert schaute sie zur Seite, bevor sie sowohl Blick als auch Wort wieder an ihn richtete. „Hast du das wieder aus einem Buch?“ Sie ging auf ihn zu. „Nichts verbindet mehr als ein Problem, das man bespricht. Das steht in keinem Buch, weil es sehr kompliziert ist, den richtigen Weg zu finden.“ Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, und senkte dann den Blick. „Ich bitte dich als Freundin: Schau mal nach Naruto. Männer haben andere Zugänge zueinander als Frauen zu einem Mann.“

Oh oh, ein freundschaftliche Bitte. Sai war sich gar nicht so sicher, ob man die Beziehung zwischen Sakura und ihm als Freundschaft oder als Kameradschaft bezeichnen kann. Oder beides? „Wenn du mich darum bittest, versuche ich es“, sagte er schließlich mit zur Seite gelegtem Kopf und einem Lächeln im Gesicht. Obwohl er sich immer noch nicht sicher war, ob es eine gute Idee ist. Naruto war in letzter Zeit ja alles andere als berechenbar. Beispielsweise konnte der Blonde ihn ja nicht leiden, aber dennoch ist er mit ihm zum Tee trinken nach Hause gegangen.

„Danke sehr, Sai. Dann hast du was gut bei mir.“ Sprach die Pinkhaarige aus und ging dann weiter nach Hause.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Sorry für die laa~ange Zeit, die ihr warten musstet, aber nun habt ihr ein neues Kapitel zum schmökern. Weil es so lange gedauert hat, sogar in xtra-large! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  kristallika
2014-12-12T23:03:36+00:00 13.12.2014 00:03
ein schönes,aber trauriges kapitel. freue mich auf das nächste;)
kristallika
Antwort von:  Nakazato-sama
13.12.2014 00:24
Schön, dass es dir gefällt, kristallika!
Wie man vielleicht merkt, versuche ich gerade einen neuen Schreibstil zu entwickeln. Umso schöner ist es Feedback zu bekommen.
Domo arigato gozaimasu! n.n


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