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Wüstenkinder

Fortsetzung zu "Kinder des Wassers"
von

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Kennenlernen

„Ich habe kein ernsthaftes Interesse daran, diese Leute kennen zu lernen, Mutter, ich weiß nicht, was das soll.“

Es war nicht so, dass Genda sich sein Hemd nicht selbst zuknöpfen konnte, aber heute wollte Lilliann wirklich sicher gehen, dass sie das Beste, was nur überhaupt möglich war, aus ihrem Sohn heraus nahm. Den meisten Leuten gefiel er nicht sonderlich, hatte sie schon mitanhören müssen und es hatte sie als Mutter natürlich ziemlich geknickt, wo er doch der schönste Junge der Welt war, so schob sie es auf seine immer grimmige Miene. Die konnte sie ihm leider nicht aus dem Gesicht waschen, aber da er auf ihre Gäste am ersten Tag ohnehin schon ziemlich schlimm gewirkt haben musste, wollte sie nun zumindest, dass er etwas schickes trug und nicht in Alltagsklamotten herum lief. Damit hätte er seine Meinung, nämlich dass die Ankunft der Städter ihm völlig egal war, nämlich sehr schmerzhaft für sie verdeutlicht.

„Tu es für mich, Genda, ich mag sie fast alle sehr. Choraly hat oft mit dir gespielt, als du ein Baby gewesen bist, sie hat dich sicher noch in guter Erinnerung irgendwo. Tu mir den Gefallen und versuch dich zusammenzureißen, nur dieses eine Mal. Für mich.“

Er erwiderte nichts, als sie ihm den Kragen zurecht rückte und einen Schritt zurück trat. Er war schon so furchtbar groß, er reichte beinahe an Imera heran. Und das war ein Problem, er wurde immer stärker...

Sie hatte im übrigen auch noch andere Probleme, von denen sie eines aus den Augenwinkeln wahrnahm.

„Teneri! Komm mal zu mir!“

Ihre ältere Tochter hatte sich nichts ahnend an der offen stehenden Zimmertür vorbei schleichen wollen und quiekte unangenehm, als ihre Mutter sie plötzlich ansprach. Der ältere Bruder schnaubte ärgerlich. Halbbruder.

„Mädchen, was soll das denn jetzt bitte?!“, empörte Lilli sich da und die Angesprochene stand vor ihr wie ein begossener Pudel, „Was denkst du, achte ich so sehr darauf, dass Gendachen schön aussieht, wenn du in einem Kartoffelsack herum rennst?! Rasch, zieh dich um!“

Gendachen wandte sich schäbig grinsend ab und die Jüngere lief über und über rot an. In den letzten Monaten hatte sie einen in der Tat sehr eigenen Modegeschmack entwickelt.

„Ich mag doch keine engen Klamotten, Mama, das weißt du!“

So etwas, was diese ganzen pinken Tussis trugen war wirklich nichts für sie. Sie hatte einen ganz furchtbaren Körper, den sollte niemand sehen! Schon gar nicht ihre seltsamen Verwandten von weit weg. Ihre Eltern mochten sie, aber sie hatte das seltsame Gefühl, Städter könnten dumm sein...

Ihre Mutter seufzte ergeben.

„Ich suche dir etwas schickes heraus, okay? Und dann hilfst du mir weiter, ich habe schon viel vorbereitet und möchte, dass alles perfekt ist, es soll schließlich eine Willkommensfeier werden, wenn die nicht schön ist, fühlen sie sich am Ende noch unwohl bei uns!“

Das durfte definitiv nicht sein und so huschte sie an ihrem Mädchen vorbei in deren Zimmer, um sich nach etwas schickem für sie umzusehen.

Als Teneri sich seufzend abwenden wollte, hielt ihr Bruder sie noch einmal auf.

„Am besten setzt du dich zwischen deine Eltern, damit dir niemand zu nahe kommt. Du hast soweit ich weiß auch Cousins...?“

Auch er trat an ihr vorbei, wobei er ihr kurz, aber unsanft an die Brüste fasste. Sie quiekte abermals, nicht vor Schock, sondern vor Wut.

Das tat er nicht, weil er es so toll fand, seine eigene Halbschwester anzufassen, nein, er machte es einzig, weil er genau wusste, dass sie das nicht leiden konnte. Dass sie es hasste, egal, wer es bei ihr tat. Und weil sie ihn nicht mochte, ärgerte es sie doppelt. Er nutzte es gerne aus.

„Sei dankbar, du Kind.“
 

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„Ich möchte keine schlechte Laune! Haben das alle gehört? Nummer eins bis vier? Großer kleiner Bruder und kleiner kleiner Bruder?“

Choraly ließ ihren Blick zufrieden über die Kindermeute schweifen, die mehr oder minder erzwungen nickte. Besonders ihre Samili war im höchsten Maße genervt, die Arme hatte doch tatsächlich ihre Sachen ganz allein auspacken und wegräumen müssen und war an sich absolut mies drauf – ihr guter Stand verbat es ihr aber, ihre Eltern derart zu blamieren, wenn sie es sich so ausdrücklich wünschten.

„Warum bin ich kleiner kleiner Bruder? Ich kann doch auch kleiner Bruder sein und Serenka großer Bruder, ich denke?“

Die kleine Dyami lachte, weil sie ausnahmsweise einmal verstanden hatte, was ihre Mutter meinte, Takoda jedoch nicht und so kam sie sich ziemlich toll vor. Letzterer war sehr zu aller Freude auch wieder fit. Mayora hatte schon befürchtet, er hätte sich doch geirrt und der Junge sei nicht in der Lage, in der Wüste klar zu kommen, seine schlechte Verfassung vom Vortag war letztendlich dann aber wohl doch einfach vom Stress gekommen. War der Gute doch kein schlechter Arzt.

Die große Schwester winkte unterdessen bloß seufzend ab.

„Lass gut sein. Wir gehen gleich, sobald eure Eltern dann auch da sind.“

In diesem Falle Mayora, seine Tante und sein Schwiegervater, die in diesem Moment zu der Gruppe stießen. Letzterer hätte sich mit seiner ältesten Enkelin im übrigen wunderbar zusammentun können.

Es war heiß und er schwitzte, er hatte sich extra schick gemacht und obwohl es bereits dämmerte, hatte er sich noch einmal umziehen müssen. Was dumm war, denn wenn die Sonne erst einmal hinter den Dünen verschwunden sein würde, würde ihn mit Sicherheit die Kälte überkommen.

„Keine Sorge, wir gehen morgen zum Schneider.“, seufzte seine Frau bloß etwas genervt von seiner miesen Laune und er schnaubte nur.

Ehe sich auch seine Gattin unnötig über ihren Vater aufregte, beschloss der grünhaarige Mann unterdessen, einfach schon einmal los zu gehen, worauf ihm alle zum Teil trotzig folgten.
 

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Es war etwas traurig, dass diese undankbaren Leute bloß so wenig Lust auf die nett gemeinte Begrüßungsfeier hatten. Choraly verstand sie nicht, sie freute sich sehr. Wer wusste schon, wer noch alles vorbei schauen würde? Sie ging viele Leute gedanklich durch, als sie mit ihrer Gruppe jedoch an dem nun bekannten Haus ankam, trafen sie neben einer beschämten Lilli tatsächlich auf ein weiteres bekanntes Gesicht, mit dem aber keiner viel anfangen konnte.

Das seltsame Mädchen vom Vortag, im übrigen in Begleitung eines Mannes, der schätzungsweise in Uda Magafis Alter sein musste. Und er war sauer, während er mit der Frau des Dorfoberhauptes, die sehr schick hergerichtet da stand, schimpfte. Während ihr Gesicht die Farbe einer überreifen Tomate annahm, als sie aus den Augenwinkeln bemerkte, dass ihre irritierten Gäste gerade eintrafen, empörte sich der Herr einfach unbeeindruckt weiter. War ihm doch egal, wer das alles mitbekam, er hatte doch schließlich Recht.

„Eingesperrt gehört Ihr Verbrecher!“, schnappte er wütend, „Wie kann man es nicht schaffen, einen Jungen auch nur im Ansatz zu erziehen, das ganze Dorf redet doch darüber! Gibt es Ihnen nicht zu denken, dass er noch nicht einmal den normalen Unterricht hat besuchen können?!“

Die Gastgeberin senkte ihr Haupt tief.

„Ich bitte abermals um Verzeihung, ich werde versuchen, es ihm auszutreiben. Ich weiß sehr wohl, wo die Fehler meines Sohnes liegen, keine Sorge.“

„Das will ich auch sehr hoffen.“, war der letzte säuerliche Kommentar, ehe er sich abwandte und das hübsche Mädchen, das etwas geistesabwesend durch die Gegend starrte, an der Schulter fasste, „Ich habe dieses arme Ding nicht bei mir aufgenommen, damit irgend so ein Perverser ihm die Unschuld stiehlt, Himmel.“

Damit verschwanden beide schnellen Schrittes.
 

Lilliann kicherte etwas dümmlich, als die Gruppe darauf verwirrt bei ihr ankam.

„Ja, das ist eine... etwas dumme Geschichte, alle Tage wieder – egal, herzlich willkommen!“

Sie verneigte sich einmal tief und alle mit genügend Verstand erwiderten die höfliche Geste. Choraly entschloss weise, ihre Freundin nicht vor allen Leuten weiter darauf anzusprechen und überspielte ihre Irritation einfach mit einem freundlichen Lächeln.

„Das ist Lilliann Timaro.“, stellte sie sie stattdessen ihrer Familie vor, „Die Mutter der Cousinen meiner Kinder, um genau zu sein. Na ja, und das ist mein lieber Herr Vater, daneben meine Halbbrüder Serenka und Takoda, neben Mayora stehen Odohri und Dyami, Korhota bindet sich gerade den Schuh und diese gute Laune auf zwei Beinen ist meine Tochter Samili.“

Letztere errötete, als ihre Mutter sie derart bloßstellte und schnaubte, als Lilli ihr freundlich zulächelte. Lauter hübsche Kinder... ihr Blick blieb an dem kleinen Takoda hängen, der nervös an der Hand seines Papas stand.

Ihr Mann, der mit einem Mal hinter ihr auftauchte, riss sie kurzerhand aus ihren Gedanken.

„Da sind sie ja!“, machte er fröhlich, als sich die Gruppe abermals leicht verneigte, „Willkommen, kommt doch herein!“

Er musste abermals kichern, als sein Bruder die Meute darauf wie eine Hühnerschar durch das geöffnete Gartengatter scheuchte und erschreckte sich etwas, als plötzlich Uda Magafi vor ihm stand und ihm die Hand entgegen streckte.

„Oh, ach so!“, er grinste verlegen und schüttelte sie, „Imera Timaro, freut mich.“

„Uda Magafi, ganz meinerseits.“

Der Ältere blieb noch einen Moment stehen und musterte sein Gegenüber, während dieses unangenehm erschauderte unter dem prüfenden Blick.

Das war also Choralys Vater, der mächtige Senator aus der großen Stadt. Und der Mann von Chatgaia.

„Mayoras Bruder also?“

Er nickte. Klar, das sah man doch, mehr als je zuvor im übrigen. Er hatte sich richtig erschrocken, als er seinen Zwilling am Vortag nach langer Zeit wiedergesehen hatte, es war beinahe so gewesen, als hätte er in den Spiegel geschaut. Mit falschen Farben, aber immerhin. Komische Sache, ihn sollte es nicht stören.

„Zwillinge, falls nicht bekannt, ja.“, freundlich musste man ja sein.

Die Antwort war ebenso höflich wie auch reserviert.

„Das sieht man auch. Vielen Dank für die Einladung.“

Persönlich warm mit dem Herrn würde er sicherlich nie werden, dachte sich das Dorfoberhaupt unbemerkt seufzend hinter seinem Gast den Hof betretend.
 

Das Essen lockerte die Stimmung deutlich auf, auch wenn ein großer Teil der Kinder etwas Angst vor dem grimmigen Genda hatte. So hatte man auch Takoda neben ihn gesetzt, weil der nie etwas mitbekam. Etwas gemein, aber als beim ersten Versuch zunächst Serenka auf besagtem Platze gesessen hatte, musste sein Vater ihn zehn Minuten später empört vom Schoß seiner Mutter zerren. Jiros Sohn amüsierte die Dummheit der anderen eigentlich, aber immer wenn er Lilli zuliebe die Leute anzugrinsen versuchte, waren diese noch entsetzter als zuvor. Lag sicher daran, dass er eine ehrliche Haut war und aufgesetzte Gesichtsausdrücke ihm nicht besonders lagen. Ach, was scherte es ihn...?

„Ich fand es ausgezeichnet!“, freute Choraly sich unterdessen und klatschte begeistert von dem guten Essen in die Hände. Ja, ihre Freundin war schon immer eine gute Köchin gewesen...

„Dem kann ich nur zustimmen, und ich bin die besten Küchen gewohnt...“, stimmte Uda Magafi mit ein und die Meute applaudierte überraschend, worauf die Gastgeberin errötete. Das war doch viel zu viel der Ehre, das ging doch nicht... sie versuchte verlegen von sich abzulenken, als sie sich an ihren Mann wandte, der gerade einen Arm um sie gelegt hatte.

„Was ist eigentlich mit Kura? Kommt der nicht?“

Ach ja, der Cousin der Zwillinge, den gab es auch noch. Mayora blinzelte interessiert. Er hatte den Kleinen ja ewig nicht mehr gesehen. Wie es ihm wohl ging?

„Der wollte später nachkommen, der müsste an sich bald eintrudeln. Hoffe ich.“

Wie schön, das hatte der Grünhaarige gehofft.

„Wie geht es ihm denn?“

Imera grinste gut gelaunt. Das würde sicher komisch für die sein, wo sie ihn so lange nicht mehr gesehen hatten.

„Kura ist zu einem richtigen Mann geworden.“, erklärte er, „Viel gesprächiger ist er zwar nicht, aber seine noch stummere Verlobte stört das ganz und gar nicht.“

Wie geahnt, großes Erstaunen. Einen Moment war es sogar still, weil die Kinder neugierig auf das waren, was ihre Eltern so wunderte, bloß der summenden Takoda, der mit Besteck spielte, war zu hören.

„Wenn du mir das Ding in meine Luxusaugen stichst, dann reiße ich dir deine eigenhändig aus und fülle deine Augenhöhlen mit dem Blut, das entrinnt, wenn ich dir die Kehle zerfetze.“,kommentierte Genda sein Verhalten als einziger murmelnd und der Jüngere, der das nicht richtig verstand, hielt inne und blinzelte doof. Was wollte der?

„Er ist verlobt?“, unterbrach Choraly darauf strahlend die Stille und klatschte abermals in die Hände, „Oh nein, das ist ja wirklich wunderschön! Ich freue mich so für den Kleinen!“

So klein war er an sich nicht mehr, sicherlich so groß wie der Griesgram und der überragte immerhin Mayora um ein Stück. Und das war noch nicht alles. Lillian stützte lächelnd ihren Kopf auf ihre Hände.

„Ja, ist er. Und vor ein paar Wochen ist er Papa geworden.“

Nun strahlten selbst Chatgaias Augen etwas. Sie hielt sich lieber etwas im Hintergrund, aus vergangenem hatte sie schmerzlich lernen müssen, so passte sie lieber auf. Irgendwo tief in ihr war sie besorgt...

„Papa, oh nein, ich meine... oh nein!“

Choraly quiekte und ihr Mann freute sich in höchstem Maße, nicht nur für seinen schüchternen Cousin, sondern auch darüber, dass seine Frau so glücklich war und derart aus sich heraus kam. In der großen Stadt arbeitete sie viel, an sich war sie ständig gestresst. Halb so viele Kinder hätten auch gereicht, murmelte sie oft vor sich hin, wenn neben ihrem Beruf auch die Kleinen Probleme machten. Dann fühlte er sich jedes Mal im höchsten Maße schäbig.

Ursprünglich hatte sie sich auch nur zwei Kinder gewünscht und mit einem Jungen und einem Mädchen hatte er sie unheimlich glücklich gemacht, Korhota war dann bloß ein Versehen gewesen und ihn in ihrem Leibe noch zu töten hatte sie beim besten Willen nicht über sich gebracht. Am meisten Leid tat es ihm jedoch wegen der kleinen Dyami. Als seine ersten drei Kinder das Kleinkindalter allesamt verlassen hatten, war in ihm ein unheimlicher Wunsch nach noch einem Baby aufgekommen und monatelang hatte er herum geheult, bis er zutiefst verletzt hatte einsehen müssen, dass seine Frau absolut nicht mehr wollte.

Hatte er gedacht, denn sie hatte es dann doch nicht über Herz gebracht und ihre Kräutermischung, die verhinderte, dass sich neues Leben in ihr ansiedelte, einfach abgesetzt und ihm an seinem nächsten Geburtstag mitgeteilt, dass er noch einmal Papa wurde. Es hatte ihn unsagbar glücklich gemacht, Choralys Anliegen verstand er jedoch erst jetzt, wo es bereits Jahr zu spät war. Es tat ihm Leid.

„Ja, unheimlich niedlich ist der Kleine!“, bestätigte Lilli da fröhlich und ihr Mann grinste dreckig.

„Da bekommt man doch glatt Lust, selbst noch einmal eines zu machen, was?“

Seine Töchter raunten, Genda setzte ein gespielt entsetztes Gesicht auf.

„Himmel bewahre!“

„Wen soll der Himmel bewahren? Der ist doch nur ein Oben-Dings, ich denke?!“, blinzelte Takoda nur erstaunt und der andere verdrehte die Augen. Was genau war das eigentlich für eine behinderte Mist-Bratze?

Lilliann lächelte bloß, seufzte dann aber.

„Du widerst die Kinder an.“

„So lange ihr nicht so laut werdet wie wir gelegentlich...“

Mayora grinste etwas doof, während er errötete, zeitgleich mit seiner Gattin, die ihm darauf in höchstem Maße empört ansah.

„Ist aber wirklich wahr, was er sagt, du bist wirklich laut.“, bestätigte Uda Magafi jedoch noch ehe seine Tochter etwas hätte einwenden können, „Wir hören euch ständig.“

„Wir euch aber auch!“, empörte Choraly sich darauf über ihren Vater. Tse, sowas über sie zu sagen, dabei war er selbst viel schlimmer...

Die Erwachsenen bemerkten nicht, wie immer mehr Kinder den Tisch verließen und am Ende bloß noch Takoda und Genda übrig waren.
 

„Interesse an einer Führung durch unser Haus?“

Samili nickte ihrer Cousine, die sie vor kurzer Zeit erst kennen gelernt hatte, dankbar zu. Teneri hieß sie, war in ihrem Alter und genau so wie sie eine Magierin, obwohl ihre Eltern Menschen waren. War ja auch nicht so wichtig.

„Vielen Dank. Dieses perverse Gespräch ist nichts für meine armen Ohren. Immer fangen sie in netter Gesellschaft damit an, alle Familienfreunde sind irgendwie pervers, wirklich abscheulich!“

Die wenig Ältere öffnete die Hintertür und ließ das andere Mädchen eintreten, worauf sie lächelnd seufzte.

„Besser, als hätten sie sich nicht lieb, finde ich. Und wirklich pervers ist das nicht. Wirklich nicht. Mein Bruder ist pervers, unsere Eltern bloß etwas verdorben.“

Sie öffnete die Küchentür und winkte die Grünhaarige zu sich.

„Ach, bei pervers und versaut besteht ein Unterschied? Ist ja interessant, man lernt wohl wirklich nicht aus. Nettes kleines Kochzimmer.“

So klein war es eigentlich nicht, aber die Tochter des Dorfoberhauptes entschied weise, die Andere nicht darauf hinzuweisen. Sie kam aus der großen Stadt und war reich, sie war nun mal einfach anderes gewohnt. Außerdem wusste sie, dass die Küche in dem Haus, in dem sie sich im Moment aufhalten musste, sogar noch kleiner war. So war es keine Beleidigung.

Als solche war es auch nie gedacht gewesen.

„Dein Bruder ist im übrigen komisch – darf ich mich setzen?“

Sie trat an den Tisch und die Andere nickte ihr zu. Diese Stadtmenschen waren so übertrieben höflich, das ging echt nicht. Würde sie ihr schon noch austreiben...

Ungefragt schenkte sie ihrem Gast ein Glas Kaliri-Saft ein. Wenn sie sich schon in der Küche niederließ...

„Ja, allerdings. Mach am besten einen großen Bogen um ihn, ich versuche es auch... und das ist nicht leicht!“

Sie setzte sich dazu und die Jüngere nahm dankend an. Sie wohnte ja leider mit ihm unter einem Dach. Himmel, bald war er 15 und angeblich seinem Alter doch ohnehin voraus, konnte der nicht ausziehen?!

„Was hat er denn für ein Problem?“, erkundigte Samili sich darauf und die Andere kicherte. Das war die Frage des Jahrtausends. Berechtigt war sie, ja, aber dennoch ein Witz...

„Versuche es doch, heraus zu finden! Ich kann dir bloß sagen, dass ich es Zeit meines Lebens nie geschafft habe.“

Und irgendwie hatte sie auch das Interesse daran verloren. Er war einfach ein widerlicher Idiot und fertig.

Teneri war ohnehin recht einfach gestrickt.
 

„Ich mache mir Sorgen um sie.“, berichtete ihre Mutter zeitgleich im Garten, „Früher war sie so ein glückliches Mädchen, aber seit einigen Monaten...“

Ihr Mann sprach für sie weiter, als sie besorgt an einer Haarsträhne zu spielen begann.

„Sie ist ein wirklich hübsches Mädchen und, nun ja, das sehen auch die Jungs hier und dem entsprechend verhalten sie sich auch.“

Choraly blinzelte verwundert. Und was war da dabei? Sie ihrerseits hatte es in ihrer Jugend immer gefreut, wenn die wehrten Herren ihr nachgeschaut hatten. Ja, sie hatte es immer genossen.

Wobei das, wenn sie heute so richtig darüber nachdachte, doch irgendwie furchtbar dumm gewesen war.

Ihr war wohl kaum einer wegen ihrer umwerfenden Schönheit nachgerannt. Denn wirklich schön war sie nie gewesen. Aber reich.

Sie sprach es nie aus, denn ihr Mann würde es ohnehin abstreiten, ebenso wie ihre Eltern, aber mittlerweile hatte sie ein Alter erreicht, indem sie ihr Spiegelbild realistischer betrachten konnte. Uns sie war nicht hässlich, das nicht. Aber auf der Welt gab es unendlich viele Frauen, die hübscher waren als sie es je gewesen war. Als junges Ding hatte sie das hinter den ganzen Rüschen nie erkannt, aber heute... ihr kam unwillkürlich Shakki in den Sinn. Shakki war eine wirklich schöne Frau gewesen, zum beneiden.

Imera erzählte weiter.

„Das Problem an der Sache ist, dass diese Idioten fast alles gute Freunde von ihr gewesen sind... und diese Freundschaft haben sie ruiniert, indem sie meine arme Kleine einfach notgeil angemacht haben, so hat sie jetzt fast alle ihre Freunde verloren und ist dementsprechend totunglücklich.“

Bedrücktes Schweigen. Einzig Takoda registrierte das dreckige Grinsen seines Nebenmannes und fragte sich, weshalb er sich jetzt freute.

Selbst er erkannte doch, dass es nicht schön war, dass Teneri keine Freunde mehr hatte. Und er kannte sich ja wohl überhaupt nicht aus, er war schließlich nicht nur dumm, sondern hatte Zeit seines Lebens selbst noch nie auch nur einen einzigen Freund gehabt. Man lebte einsam, wenn man immerzu von den anderen abgeschottet war, weil man anders war. Ja... Dummheit machte einsam. Er wandte sich bedrückt ab.

„Aber sie ist vorhin mit Samili verschwunden, vielleicht freunden sie sich irgendwie an?“, warf Mayora da ermutigend ein, doch noch ehe die Eltern über seinen Satz nachdenken konnten, machte Chatgaia ihnen einen Strich durch die Rechnung.

„Verzeihung, aber das halte ich für unwahrscheinlich. Wenn sie zuvor hauptsächlich etwas mit Jungs anzufangen wusste, dann wird sie mit einer kleinen Tussi, vergebt mir, reichlich Probleme bekommen.“

„Außerdem wäre das ohnehin nicht für die Dauer, wir werden im Laufe der nächsten Monate schließlich wieder zurückkehren.“, stimmte ihre Gatte ihr ebenfalls zu und nahm den Beteiligten damit elegant die Hoffnung.

Seine Tochter fragte sich unterdessen, wie man so fies sein konnte. Wie grob von ihnen!

Weiteres konnte nicht folgen, da sie unterbrochen wurden.

Nicht von irgendeinem Kind, das hingefallen war und sich das Knie aufgeschlagen hatte, sondern von angekündigten Gästen. Trotz Ankündigung erschreckend, denn von Grüßen hielten die drei nicht viel und so saßen sie irgendwann irgendwie am Tisch und brachten manch einen zum Quieken, weil er nicht bemerkt hatte, dass noch jemand hinzu gekommen war.

So auch Uda Magafi, der erschrocken auffuhr, als plötzlich ein blonder Kerl neben ihm saß.

„Was bei allem...?!“, schnaubte er und der Jüngere sah erschrocken auf, hielt ihm darauf jedoch höflich eine Hand entgegen. Ja, er hatte sich ziemlich angeschlichen, er mochte es nun einmal nicht, wenn alle einen schon von der Ferne aus anstarrten, das war doch peinlich...

Der Senator blinzelte bloß verwirrt, fasste sich darauf jedoch wieder. Himmel, wie stellte er sich denn an? Er ignorierte die dummen Blicke der anderen und dass seine Tochter gerade nach Luft rang gekonnt und stellte sich vor.

„Uda Magafi, ... freut mich. Oder so.“

Der Blonde lächelte, schien irgendetwas zu verstehen und Choraly starrte unterdessen geschockt zu ihrem Mann, der bloß fröhlich grinste.

„Kura Timaro.“, nuschelte der Andere da unhöflich leise und die Brünette sprang auf, hechtete um den Tisch, an dem komischen Mädchen mit dem Korb vorbei und zu dem Jungen, den sie so unglaublich lange nicht mehr gesehen hatte, dass sie gar nicht hatte mitbekommen können, wie er zu einem Mann geworden war.

Ja, ein richtiger Mann, und was für ein hübscher, es war kaum zu glauben. Sie warf sich unwillkürlich an seinen Hals und seine Begleiterin mit dem kurzen schwarzen Haar warf Lilli einen verzweifelten Blick zu, die darauf jedoch bloß lachte. Ach herrje, wie unschuldig...

„Was ist aus dir geworden, oh Himmel, sieh dich an, ich glaube es nicht!“

Kura musste ebenfalls kichern und während Uda Magafi sich verwirrt wieder auf seinen Platz sinken ließ, zog der junge Mann seine Tochter überraschend zu sich auf den Schoß, um sie einmal zu knuddeln.

Seine Verlobte beruhigte er damit tatsächlich, er kannte die Frau, alles war okay. Dass er damit bei seinem grünhaarigen Cousin in Ungunsten fallen würde, vermutete er nicht....

„Kura kennen die Meisten wohl noch, aber für alle, denen er unbekannt ist, mein kleiner Cousin. Wobei... klein, na ja, nicht mehr wirklich.“, Imera lachte, während sein Bruder zähneknirschend neben ihm saß und seiner ahnungslosen Frau zusah, „Na ja, und die hübsche junge Dame dort heißt Chahana und ist seine liebe Verlobte. Und das Ding im Korb ist ein Baby und heißt Kalyani.“

Damit hatte er Chatgaia, die sich mit einem bloß all zu bekannten Funkeln in den Augen erhob und sich der jungen Mutter mit ihrem Kind widmete, voll und ganz erwischt. Ihre gut gelaunte Stieftochter wollte es ihr an sich gleich tun, wurde aber von dem Jüngeren zurückgehalten, der sie amüsiert festhielt.

„Bin ich groß geworden?“, fragte er sie leise und strahlte dabei und die Frau kicherte.

„Absolut, ich bin gerade aus allen Wolken gefallen, es ist ja unglaublich! Ein richtiger Mann bist du geworden! Und was für ein Schöner! Ich würde mir ja auch gern dein Baby anschauen...“

Er lachte wie ein Kind, als er sie weiter festhielt und sie schlug ihm übermütig, aber nicht fest auf den Kopf.

„Na, wirst du wohl...?!“
 

„Was würde der wohl sagen, wenn ich das selbe mit seiner Tussi da machen würde...?!“

Lilliann blinzelte überrascht zu dem mies dreinschauenden Mayora. Huch? So kannte sie ihn ja überhaupt nicht. Aber seinen Hang dazu, negative Charaktereigenschaften lange Zeiten lang zu verbergen war ihr ja bekannt, so äußerte sie sich nicht weiter dazu. Außerdem war das doch bescheuert, der würde doch nicht eifersüchtig auf seinen viel jüngeren Cousin sein...?

Sie wandte sich von ihm ab und dem noch immer ziemlich betrübt dreinschauenden Takoda zu.

Moment...?

„Genda, sprich, hast du etwas zu dem Jungen gesagt?“

Betrübt dreinschauende Leute die neben ihrem Sohn saßen schauten meistens betrübt drein, weil sie eben neben ihm saßen. Warum war er nur so, wie er war...?

Er blinzelte sie scheinbar unschuldig an.

„Ich? Warum sollte ich?“

Das wusste sie auch nicht, und so fiel ihr keine gescheite Antwort ein. Irgendwie kam sie nie gegen ihn an und so schnaubte sie nur und wandte den Blick wieder ab.
 

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„Himmel hilf!“

Samili und Teneri hätte fast der Schlag getroffen, als sich plötzlich die Tür ohne Vorwarnung öffnete. Es war jedoch kein wahnsinniger Massenmörder mit Schlachtmessern, sondern bloß Odohri und Serenka, die nun beide doof schauten.

Das ältere Mädchen schnaubte entrüstet.

„Ich glaube, jetzt geht es aber los hier! Was rennt ihr einfach so durch fremde Häuser?“

So etwas unhöfliches! Und dabei lief der eine doch herum wie der Prinz aus dem Pfefferkuchenland... sie musterte ihn etwas auffällig, worauf er sich die Nase rümpfend räusperte.

„Tut uns ja Leid.“, entschuldigte sich der Älteste da verlegen und kratzte sich peinlich berührt am Kopf. Er hatte doch geahnt, dass das keine gute Idee war, Wüste hin oder her, das blieb einfach unverschämt...

„Ihr habt uns doch eingeladen, also dürfen wir auch tun und lassen, was wir wollen, der Gast ist schließlich König!“, schnappte Serenka da für das einheimische Mädchen ungewohnt grantig. Ein ungehobelter Pfefferkuchenland-Prinz...?! Draußen am Tisch war er doch so lieb und brav gewesen, was ging denn mit dem ab?!

„Einladen heißt aber nicht, dass ihr unser ganzes Haus durchsuchen dürft! Ich würde ja sagen, vielleicht ist das in der Stadt ja anders, aber Samili hat nicht einfach alle Schränke aufgerissen, als sie hereinkam!“

Der Ältere grinste abwertend und sein Halb-Neffe verdrehte seufzend die Augen. Bitte, musste das sein?

„Ist mir an sich völlig egal, was die tut, meine Teuerste. Ich weiß um meinen Stand und um deinen, von daher sollte es dir eine außerordentliche Ehre sein, dass ich deine schäbige kleine Hundehütte überhaupt betrete, denn ich bin mit Verlaub wesentlich höhere Qualitäten gewöhnt.“

Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihr mit Vergnügen dabei zu, wie ihr ihre Gesichtszüge entgleisten.

Bitte?! Das durfte ja wohl nicht wahr sein!

Sie wollte gerade fragen, was er sich erlaubte, da kam ihr ihre Cousine zuvor.

„Mache dir nichts aus dieser verwöhnten Porzellanpuppe. Der bekommt sein Maul ohnehin nur auf, wenn er allein ist, sobald Mamilein in der Nähe ist, ist er zahm wie ein kleines Reh. Der schläft doch noch bei ihr im Bett...“

„Samili!“

Der große Bruder unterbrach sie und die ältere Magierin blinzelte überrascht, als sich in Serenkas Gesicht tatsächlich eine verräterische Röte schlich. Moment, der tat das doch nicht echt...?

Na ja, der sah auch so aus, als würde seine Mutter ihn liebevoll einkleiden. Was es nicht alles gab, so jenseits der Dünen...

„An sich waren wir beiden nur durstig und wollten und noch einmal was zu trinken nehmen... wenn es gestattet ist.“

Teneri seufzte. Ihr Cousin schien ja okay zu sein...

Sie nahm zwei weitere Gläser und füllte sie kommentarlos mit Kaliri-Saft, während der Prinz aus dem Pfefferkuchenland leise vor sich hin meckerte, dass es doch so viel bessere Getränke auf der Welt gab und wie arm er doch gerade dran war.

„Wenigstens bist du nicht verrückt, wie die arme Yivakavi.“, erwiderte sie darauf nach einer Weile dann doch, obwohl sie es sich hatte verkneifen wollen und reichte ihm seinen Becher, „Ein hübsches Mädchen aus dem Dorf, ich meine, sie ist überhaupt nicht dumm. Aber irre. Du solltest also dankbar sein, anstatt dich über Kaliri-Saft zu beschweren.“

Ehe er etwas dazu sagen konnte, wandte sie sich an Odohri, dem sie seinen Saft an sich einfach nur in die Hand hatte drücken wollen.

„Verzeihung für die Unannehmlichkeiten!“, begann der darauf jedoch bekümmert, kurz etwas genervt zu seinem besten Freund schielend, der angewidert trank, „Es soll nicht wieder vorkommen! Ich fürchte bloß, wir sind etwas anders als ihr... und deshalb zum Teil sehr anstrengend. Ich entschuldige mich deshalb im Namen aller bei dir, wir wollen niemanden belasten.“

Er lächelte ihr freundlich zu und seine Schwester überlegte sich, ob sie ihn dafür loben sollte, dass er jedes Wort ihres Vaters auswendig gelernt hatte.

Die Reaktion des anderen Mädchens auf die dahergesagten Worte fanden die Anwesenden darauf jedoch überraschend, denn sie wandte sich einfach unfreundlich schnaubend ab und entfernte sich mit grimmiger Miene ein paar große Schritte von den Jungen. So hatte sie beinahe etwas Ähnlichkeit mit ihrem Halbbruder...

„Wie wäre es, wenn wir die Herren sich selbst überlassen und ich dir die erste Etage zeige?“, schlug sie da in einem seltsam harschen Tonfall ihrer irritierten Cousine vor, die zunächst bloß mit den Schultern zuckte, dann aber nickte. Wenn es sie glücklich machte...

Schien ja fast so, als wollte sie unbedingt flüchten vor den Beiden...
 

--
 

Die obere Etage hatte erstaunlich viel Ähnlichkeit mit der in dem Haus, in dem ihre Familie die nächste Zeit leben würde, stellte Samili etwas erstaunt fest, als sie sich oben umsahen.

„Dieser Raum ist Todeszone!“, erklärte Teneri nebenbei und zeigte auf eine ganz und gar unscheinbare Tür.

An sich konnte sich dir Grünhaarige durchaus denken, weshalb, aber sie fragte dennoch einmal nach.

„Weshalb das?“

„Gendas Zimmer.“, war wie erwartete die Antwort.

Womit ihre Cousine nicht gerechnet hätte, was Serenkas Worte von zuvor jedoch unerwartet unterstrich, war, dass die Jüngere trotz der Warnung in der Betitelung des Raumes einfach die Tür öffnete und eintrat.

Ja, das war unhöflich, das wusste sie. Aber sie hatte schon immer einmal wissen wollen, wie Arschlöcher wohnten. Zumindest war dieser komische Kerl ein ziemliches, wenn man den Worten der kleinen Schwester Glauben schenken konnte. Er schlug Mädchen...

„Das... halte ich für keine gute Idee.“, gab die Ältere irritiert zu bedenken, die ihr mehr schlecht als recht folgte.
 

Das Zimmer war sehr simpel eingerichtet. Es gab ein Bett, einen Schrank, ein Regal, einen Tisch und einen Stuhl. Keine Dekorationen, nichts. Lediglich ein paar Bücher.

„Das ist... echt langweilig. Meinst du, er versteckt etwas unter seinem Bett?“

Sie kniete sich unverzüglich davor und hob die lange Decke hoch. War zwar unschick, aber die Neugierde... die Finsternis unter dem Möbelstück machte ihr allerdings einen Strich durch die Rechnung. Zur Strafe hatte sie bloß Staub aufgewedelt, der sie nun niesen lies.

„Außer Köpfen von ermordeten Kindern sicher nicht viel...“, antwortete die Andere ihr da auch und sah der anderen skeptisch dabei zu, wie sie mutig die Arme darunter ausstreckte und nach irgendetwas tastete. Das war mutig, am Ende waren da wirklich noch Kinderköpfe.
 

Beide Mädchen quiekten erschrocken, als die Tür mit einem unschönen Quietschen ins Schloss fiel und Teneri bereute es, an diesem Morgen überhaupt aufgestanden zu sein, als ein bekannter Schatten über sie fiel.

Hey, es war dunkel, warum hatte der einen Schatten?!

„Na, interessant?“

Samili drehte den Kopf dramatisch langsam in entsprechende Richtung und zum ersten Mal bemerkte sie, wie böse dieser komische Kerl wirklich schauen konnte. Bisher hatte sie ihn einfach nur ein wenig hässlich gefunden...

„Was machst du hier?“, fragte sie dennoch keineswegs wirklich verschüchtert. Sie hatte sich vorhin erschrocken, mehr nicht. So richtete sie sich einfach wieder auf und schüttelte sich den Staub von den Armen.

„Ich denke, er wohnt hier.“, war der gar nicht mal so dumme Kommentar des älteren Mädchens darauf, der allerdings ignoriert wurde.

Genda trat bloß an ihr vorbei und umkreiste den Neuankömmling einmal wie ein hungriges Raubtier. Die Feststellung, dass von diesem Typen ein seltsames Unbehagen ausging, hatte die kleine Magierin im übrigen gleich darauf gemacht, sie konnte seine Halbschwester durchaus verstehen. Anmerken lies sie sich jedoch nichts, wer war sie denn?

„Mutig von dir, normalerweise schreien die Mädchen, wenn ich sie in mein Zimmer schleife, sofern sie dazu noch in der Lage sind, du betrittst es freiwillig. Was darf ich mir darauf denn einbilden?“

Sie erbleichte dann doch, als er wider Erwartens einen Arm um sie legte.

„Lass das, sie mag das nicht!“, schnaubte Teneri da doch und ballte die Hände zu Fäusten. Ja... schon oft hatte diese Fäuste auf schmerzhafte Weise den Körper der Älteren berührt, ihr Leben hier war ohnehin ein einziger Kampf...

Er grinste sie gespielt freundlich an.

„Ach? Weshalb besucht sie mich denn dann?“, das aufgesetzte Lächeln verschwand, als er die Jüngste im Raum direkt ansah, „Was willst du hier...?“

Sie schnappte nach Luft. Ganz sicher, das war der furchtbarste Kerl, den sie je getroffen hatte! Obwohl er ihr an sich noch nichts getan hatte, aber er strahlte einfach etwas furchtbar widerliches aus...

„Nichts, mich trieb die Neugierde...!“, gestand sie einfach, worauf er sie los lies und von sich stieß, worauf sie stolperte und beinahe hingefallen wäre.

„Haut ab.“
 


 

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Irgendwie ein super-sinnlos Kapitel, aber es ging, wie der Titel ja sagt, ums Kennenlernen ^^' Noch immer...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Harfe
2010-01-23T09:02:35+00:00 23.01.2010 10:02
Mit riesengroßer Verspätung, aber irgendwie doch: Ich hab das Kapi gelesen!
Und ich bin ganz entzückt, hihi.
Das Ganze... entspricht von den Charakteren her irgendwie jetzt wieder mehr meiner Altersklasse. XDDD Keiner hat Bock auf diese Wanna be-Party, aber alle werden gezwungen. Hätten ja auch allein feiern können, echt jetzt. XDD

Genda ist... böööööse. Aber echt cool, das muss ich sagen, mir gefällt er irgendwie. *mag ihn* :P
Obwohl Teneri schon ziemlich arm ist. Ohnehin schon alle ihre Freunde verloren, weil sie jetzt etwas fraulicher geworden ist und ihr eigener Bruder noch dazu... seine Gedanke dazu waren auch voll evil, er ist ein richtiger kleiner Sadist, irgendwie. oO
Und wo sie in sein Zimmer gehen... war ja klar, dass das nicht reibungslos verlaufen kann. Die Szene ist echt toll. *.*

Serenka der Schizo. XDD Wenn sein Mutter dabei ist ganz lieb, aber sonst... XDDD
Odohri ist aber cool. Und nett. ^^ Teneri ist nur so traumatisiert. (Das ist ein ganz netter, Mädchen, vor dem brauchst du keine Angst haben. ^^)
Und sie freundet sich mit Samili an, hahahahahahaha.

Und woah, shocking, Kurachen ist Papa!!! O.O
Und Mayora ist voll eifersüchtig, als Choraly ihn knuddelt. XDDD Das war echt geil. *Mayora knuddl* Mach dir keine Sorgen! Außerdem, ausgerecht bei Kura? Ist der nicht eh ein bisschen jung für sie? xD Würd mir bei Imera mehr Sorgen machen, der ist immerhin ihr Ex. XDD Obwohl, da kommt die große Katastrophe wohl aus anderer Richtung...

Bin schon gespannt wie´s weiter geht!!
liebste Grüße
Fe
Von:  Linchan
2010-01-18T20:43:43+00:00 18.01.2010 21:43
Yay! *______________* Hier tauchen viele auf, heaz! ^o^

> wo er doch der schönste Junge der Welt war,
xDDDD looool... also ich find ihn schick auf seinem Charabild ^____^

Genda ist so evil, ich meine, die arme Teneri... Teneri ist voll lieb, ich mag sie! Sie ist gedisst óò

> „Ich möchte keine schlechte Laune! Haben das alle gehört? Nummer eins bis vier? Großer kleiner Bruder und kleiner kleiner Bruder?“
xDDDD Lol, uuuund abzählen! Eins bis vier, Bruder eins bis zwei... xDDD

Und aaw, Yivakavi <3333 sie ist auch da, und aaww ^o^ und lol, keiner hat Lust auf diese feier, nicht richtig jednefalls, außer denen die die Leute eh kennen, und die Kinder von Lilli haben ebenso wenig Lust... es ist eben realistisch so xD wobei ich würds cool finden Verwandte in der Wüste zu besuchen... xD

*räusper* Imera und Uda geben sich die Hand - das ist... sehr evil úù *räusper*

und omg, Takoda sitzt neben genda, es ist ja so geil, der Kleine stört sich nicht dran und Genda ist voll genervt xDDD

> Etwas gemein, aber als beim ersten Versuch zunächst Serenka auf besagtem Platze gesessen hatte, musste sein Vater ihn zehn Minuten später empört vom Schoß seiner Mutter zerren.
xDDDD Ich stell mir das so witzig vor, Serenka hängt schreiend auf Chattis Schoß oder so, looool xDDD

Und Kura ist Papa *____________________________* *herzt ihn an*

Die gecshichte wie Mayora unbeding tnoch ein viertes Kind wollte und Choraly erst nicht war voll herz... ich meine... da sist traurig und rührend zugleich und... heaz! óò

Teneri und Samili herzen sich an, aaw <3

> So auch Uda Magafi, der erschrocken auffuhr, als plötzlich ein blonder Kerl neben ihm saß.
„Was bei allem...?!“, schnaubte er und der Jüngere sah erschrocken auf, hielt ihm darauf jedoch höflich eine Hand entgegen.
XDDDDDDDDDDDDD das fand ich ja SO witzig xD ich meine, lol... plötzlich sitzt da einer, wtf xDDDD

Es war auch so geil wie mayora sich aufregt weil Choraly mit Kura kuschelt, ich meine, omg, loooool! xDDDD

Serenka ist so Hammer... xDD er ist so... der Pfefferkuchenland-Prinz! xDDD boah! xDD *herzt ihn an* Odohri ist lieb, ich mag ihn! <333!

Und samili und Gendas Zimmer, sehr geil... war ja klar dass das schief geht o,o omg... grusel xDDDD die zwei sind SO cool >////////////<

alles in allem fand ich das kapi sehr toll *__* HEAZ! ^o^


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