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Kinder des Wassers - Specials

von

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Bündnis (Szene)

„Choraly, ich... das geht so nicht, so sehr ich eure Kultur hier auch akzeptiere.“

Das Mädchen kicherte unwillkürlich, als sie die Magierin verzweifelt vor ihrem großen Wandspiegel stehen sah. Eigentlich sollte sie strahlen an diesem schönen Tag und an sich tat sie das auch, aber im Moment gab es etwas, das ihr gewaltig die Stimmung vermieste.

„Alle Frauen tragen bei der Hochzeitszeremonie diese Art von Kleid, das ist nun einmal so, ansonsten schimpft der Priester. Damit musst du leben, ich meine, Himmel, in ein paar Stunden darfst du das anziehen, was mein Vater dir hat anfertigen lassen, dann kannst du dich freuen.“

Bei der Zeremonie im Tempel war bei einer Hochzeit in Noboka die Kleidung des Brautpaares festgelegt, erst danach durften sie das tragen, was sie wollten. Und wohlhabendere Männer ließen ihren Frauen dann etwas schickes anfertigen, als Geschenk in etwa, das dann das Brautkleid wurde. Da gab es dann schon einmal Fehlgriffe, weil die Frauen im Voraus nicht entscheiden konnten, was sie bekamen, aber Choraly war guter Dinge, dass ihr Vater voll und ganz den Geschmack seiner baldigen Gattin getroffen hatte.

Die vorgeschriebene Hochzeitsrobe traf ihn dafür weniger.

„Prinzessin!“, schnappte sie entrüstet und fummelte an ihrem nicht all zu weiten Ausschnitt herum, „Ich bin bereit, vieles für diese Ehe zu geben, aber das geht eindeutig zu weit!“

Die Jüngere brach bei dem völlig entrüsteten und beleidigten Tonfall in Gelächter aus. Was wunderte die sich so? Sie war doch vor nicht all zu langer Zeit auch bei der Trauung ihres Neffen dabei gewesen!

Chatgaia wandte sich empört zu ihr um.

„Witzig findest du törichtes Gör das?! Sieh mich an! Siehst du das?! Dieses Kleid ist... blau.“, sie strich sich deprimiert eine störrische Strähne aus dem Gesicht. Vorerst würde die eh unter dem seltsamen Hut verschwinden, den sie gleich würde tragen müssen, erst danach konnten alle ihre schöne Frisur bewundern.

„Das ist wirklich nicht lustig!“, jammerte sie so weiter, „Ich meine... ich hätte an diesem Tag alles angezogen, meinetwegen sogar rosa, aber warum... blau?! Mein ganzes Sein beißt sich mit blau! Ich will kein blau tragen, verdammt!“

Irgendwie konnte sie einem schon Leid tun. An sich hätte das Mädchen ihr gern gesagt, dass es doch gar nicht so schlimm war... aber irgendwie war es das ja, blau stand ihr wirklich nicht. Dumme Kleiderordnung.

Ihr fiel etwas ein.

„Warte einen Moment, gleich bist du wieder fröhlich!“

Sie eilte aus dem Raum, um wenig später mit ihrem kleinen Bruder Serenka wiederzukommen. Der kleine Junge war noch ein Baby und wurde von seiner Mutter mehr als alles andere auf der Welt geliebt. Und die Bediensteten hatten sich für ihn und auch Choralys kleinen Odohri etwas ganz tolles einfallen lassen.

„Ach du meine Güte!“, machte die Mutter da, ihre Sorgen kurzzeitig vergessend, „Wer ist denn dafür verantwortlich? Er trägt... einen Mini-Anzug? Bei allen Göttern, wie niedlich!“

Sie nahm ihr Kind liebevoll auf den Arm, worauf es fröhlich zu strampeln begann. Oh ja, das war niedlich, die junge Mutter hatte die Idee äußerst toll gefunden.

„Den kleinen Herren sollte man ihren Stand auch bei einer Hochzeit ansehen, finde ich!“, hatten die ältere Stachelratte gemeint, als die Frau ihm davon erzählt hatte, dass die Kinder dieses Mal dabei sein würden dürfen.

Bei ihrer eigenen Hochzeit mit der Missgeburt hatte man es für besser befunden, sie einem Kindermädchen zu überlassen, da sie zum einen noch etwas kleiner gewesen waren und es zum anderen wesentlich mehr Gäste gegeben hatte, die die Kleinen stressen konnten. Ja, halb Wakawariwa war eingeladen gewesen, Uda Magafi seinerseits hatte bloß die engsten Familienfreunde und Verwandten an diesem Tag zu sich gebeten.

Was für die Braut schon schlimm genug war. Viele hatte sie schon am Hochzeitstag ihres Neffen gesehen, aber mit niemandem gesprochen... das hatte keiner wollen.

Sie war nur eine Himmelsblüterin.
 

So war sie etwas nervös, als sie die Treppe zur Halle herunterschritt, in ihr äußerst unpassendes Kleid gehüllt, und sofort alle Blicke der überschaubaren Gästezahl auf ihr lagen.

Ja, man sah es ihr an und während Choraly sich fragte, wo denn ihr Vater steckte und nach ihm sehen ging, stand die Magierin plötzlich ganz allein und verlassen zwischen lauter fremden Gesichtern. Mayora war auch noch nicht da.

Sie war sich noch immer nicht so ganz sicher, ob sie hier richtig war...

„Hier ist aber jemand bester Laune.“

Sie sah auf, als eine dunkelhaarige Frau, sehr fein herausgeputzt, auf sie zukam. Sie trug rot, wie fies...

Und unhöflicherweise musterte sie sie sehr direkt.

„Wissen Sie...“, begann sie dann, „Aus genau diesem Grund habe ich mich geweigert, meinen Freund zu ehelichen, mir steht blau auch nicht.“

Das konnte sie sich denken. Ach, war das deprimierend!

Sie schüttelte ihr die Hand.

„Yenna Magafi, bald bin ich Ihre Schwägerin.“

Ach ja, von seiner jüngeren Schwester hatte ihr baldiger Gatte ihr bereits erzählt. Störrische Dame, sie sah ihrer Nichte recht ähnlich.

„Nun ja, ich wusste nicht, wo man mich da reinstecken würde, als ich angenommen habe.“

Vermutlich hätte sie auch angenommen, wenn sie es gewusst hätte, sie war einfach zu verliebt und gewillt, seine Ehefrau zu werden, aber dennoch. Das war doch fies.

„Tante Yenna!“

Sie wurde von Choraly aus ihren Gedanken gerissen, die plötzlich wieder aufgetaucht und der Frau vor ihr um den Hals gefallen war.

„Da ist ja mein frühreifes perverses Mädchen!“, machte diese darauf bloß amüsiert und knuddelte sie. Die Jüngere sagte nichts darauf, inzwischen war sie die Sticheleien von allen Seiten ja gewohnt.

Stattdessen wandte sie sich an die Braut.

„Mein Vater möchte, dass du zu ihm ins Schlafzimmer kommst.“

Ihre Tante gluckste.

„Meine Güte, so kurz vor der Trauung, dieser Lüstling...!“
 

Ihr Bruder war kein Lüstling, zumindest nicht so sehr, wie sie dachte.

Er hob beide Brauen, als seine Verlobte den Raum betrat und war sich sicher, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, sie noch einmal zu sich zu rufen. Seine kleine Fee...

„Guten Tag, meine Schöne.“, er grinste und sie stand etwas maulig vor ihm und schaute ihm nicht ins Gesicht. Er sah so schick aus...

„Schau nicht so grimmig, heute ist ein schöner Tag.“

Er trat zu seinem riesigen Bett und öffnete einen Karton. Die Frau zischte.

„Würde ich ja gerne! Aber ich sehe total lächerlich aus und diese Leute sind mir suspekt, ich meine... Uda!“

Er hielt ihr Kleid in den Händen. Ihr richtiges, ihr dunkelrotes Brautkleid.

Sie stutzte.

„Das... das ist wunderschön! Aber warum zeigst du es mir bereits? Ich meine...“

Der Mann schritt langsam auf sie zu und hielt das schöne, passende Stück vor sie, um abschätzen zu können, ob der Schneider sich auch an die Maße gehalten hatte.

Sie blinzelte verständnislos. Ja, es sah wirklich fantastisch aus und sie freute sich, es bald tragen zu dürfen.

„Zieh es an!“, verlangte ihr Verlobter da und grinste, „Stör dich nicht an an dem Priester oder den anderen, wer etwas sagt bekommt meine Faust zu spüren.“

Er beugte sich zu ihr herunter und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. Sie war klein... seine Schöne.

„Uda, meinst du denn... das geht?“, sie sah errötend zu Boden, „Ich möchte dich nicht beschämen.“

Er seufzte und drückte ihr das Kleid in die Hand.

„Sie werden reden... alle werden sie das. Wenn ich damit ein Problem hätte, dann hätte ich nicht um deine Hand angehalten. Zieh es an, damit jeder deine Schönheit richtig sieht, kleine Wüstenfee.“
 


 

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Ich hoffe, das war jetzt merklich etwas kürzer oô Hach ja, Uda und Chatti... wenn der wüsste, was er sich da angelacht hat XD



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Harfe
2010-04-08T22:08:24+00:00 09.04.2010 00:08
Woah, blau muss aber echt krass sein zu den grünen Haaren... xDD
Und die Tante wollte deswegen nicht heiraten, wahaha, wie geil. xD Man könnte meinen, die Stadtmenschen, alle so angepasst und so, aber nix da. xDD
Uda ist einfach ein Held. ^o^ Es sollte König werden, oder so in der Art. ^______________^
*Uda-Fähnchen in den Boden steck* Self-made by the Fanclub, muahaha. xDDDD
Ich finde es ja ur schlimm, dass die ganzen kleinen Kinder immer schon so herausgeputzt werden. oô Das ist ur... Anziehpüppchen und nicht Lebewesen und so... falls du verstehst was ich meine. xD
Wundertolle, niedliche Szene. ^//////^
Von:  Linchan
2010-04-08T17:31:50+00:00 08.04.2010 19:31
aawww, die Szene ^o^ liebt so doll >/////////<

Ausgerechnet blau, lol, schon ungewöhnlich, diese Spackos da xD ich meine... Chatti steht echt kein Blau oô

> „Witzig findest du törichtes Gör das?! Sieh mich an! Siehst du das?! Dieses Kleid ist... blau.“
xDDDD man erwartet sowas wie katastrophal, abscheulich, oder so, und dann... blau xD Das war sehr lustig ^_____^

aaww.... und Serenka und Odohri wurden auch hübsch gemacht <3 Baby-Serenka, wie süüühüüüß óò aaww das mag ich <3

Und ach ja, Udas Schwester kommt ja auch vor ^.^ die ist cool xD irgendwie, obwohl sie nur kurz aufkreuzt xD Die rult xD aawww! <3

> „Mein Vater möchte, dass du zu ihm ins Schlafzimmer kommst.“
Ihre Tante gluckste.
„Meine Güte, so kurz vor der Trauung, dieser Lüstling...!“
xDDDDDDDDDDD lllol, also wirklich........^^

Und Uda hat mal wieder bewiesen dass er toll ist <3 so richtig, richtig toll, ich mag ihn SO gerne ^o^ Das war so toll wie er ihr sagt sie soll da sandere anziehen, und einfach auf die Sitten pfeift, ich meine... cooool >/////////< Uda ist der Held <3 *herzt ihn an* aaaww ^o^


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