Zum Inhalt der Seite

Liebe wie Gurkensushi

YUAL mit BxB-Oneshots!
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kommunikationsverwirrung

(Fortsetzung zu Assoziationsverwirrung)
 

„Und?“ Erwartungsvoll schaute ich ihn an. Ich hatte mir wirklich Mühe gegeben, um ihn von all meinen Kussqualitäten zu überzeugen. Ich hoffe, das war nicht umsonst.

„Hm...“ Argh, nicht schon wieder dieses Hm! Das mochte ich echt gar nicht! Ben suchte kurz den Blickkontakt, brach ihn aber sofort ab, als er merkte, wie ich ihn anstarrte. „Ich dachte irgendwie, es wäre … anders.“

„Was meinst du mit anders?“ War das gut oder schlecht? Es klang irgendwie schlecht. Ich hätte nicht erwartet, dass mich das alles so runterziehen könnte.

„Naja, ich weiß nicht, ich dachte einfach, dass Kerle anders küssen würden, als Frauen.“ Er zuckte mit den Schultern.

„Und das ist schlecht? Gut? Bist du enttäuscht?“ Ich hatte keine Ahnung davon, wie Frauen küssten. Ich hatte mit elf mal mit dem Nachbarsmädchen rumgeknutscht und wir fanden es beide irgendwie eklig. Was nichts damit zu tun hatte, dass ich wohl schwul war, sondern mehr, das wir keine Ahnung hatten. Sie war übrigens schon länger mit einen Kerl zusammen, also war das nicht irendwie ein komisches, homosexuelles Ding gewesen.

Aber wie eine richtige Frau küsste, keinen Schimmer, hatte mich nie interessiert.

„Nein, nein! Ich weiß nur nicht, irgendwie ...“ Ben zuckte unbestimmt mit den Schultern, mied meinen Blick. Au Mann, ich hatte es verbockt! Bitte nicht!

„Es war vielleicht einfach die falsche Stimmung! Ich mein, das war ja voll unspontan und so. Ein Kuss muss doch …“

Ben hatte mir seine Lippen wieder auf den Mund gepresst, vergrub seine Hände in meinen Haaren, zog mich mit einem Ruck näher zu sich. Ich japste erschrocken nach Luft und bekam einfach seine Zunge in den Hals geschoben. Okay, mit spontan war ich offensichtlich auch überfordert.

Eher etwas zögerlich erwiderte ich seinen stürmischen Kuss und fand, dass er völlig anders küsste als Alex oder Eric. Langsam löste Ben wieder den Kuss, gab mir aber nochmal einen kurzen Kuss auf die Lippen, als würde er nochmal testen wollen, wie sie sich anfühlten.

Dann schauten wir uns einfach an. Ich traute mich nicht, nochmal zu fragen, wie es war. Mir hatte der Kuss gefallen, aber Hallo. Ich spürte, wie meine Wangen glühten und mir allgemein etwas heißer geworden war. Eine deprimierendes Hm von ihm hätte ich jetzt nicht nochmal ertragen. Schließlich sah ich beiseite.

Irgendwie war mir die ganze Sache einfach etwas peinlich. Ich spielte Versuchskaninchen für Bens Sexualität. Sowas hätte ich niemals zu gelassen, wenn es nicht Ben gewesen wäre. Klar, es war wundervoll, dass es tatsächlich mal zu einem Kuss zwischen uns gekommen war. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass das jemals passiert. Anderseits fühlte ich mich jetzt unheimlich deprimiert. Es würde nie mehr werden, oder?

„Hm...“

Dieser Laut bohrte sich in mein Herz. Hm, wie „Tut mir leid, nicht mein Fall!“ Hm, wie „Du küsst total beschissen und ich will dir das jetzt nichts in Gesicht sagen.“ Hm, wie „Jonas, lass uns Freunde bleiben.“ Oh Gott, ich hätte doch Nein sagen sollen. Alles abstreiten, hätte ich sollen. Meine Sexualität, meine Lover, dass ich auf Ben stand. Alles. Ich war doch bescheuert gewesen.

„Und äh, immer noch neugierig?“ Ich konnte einfach nicht die Klappe halten. Irgendwas musste ja gesagt werden. Zumindest sollte ich es ihm leicht machen, jetzt einfach zu gehen. Vielleicht war dann der Schaden nicht so groß und ich konnte noch irgendwie mein Gesicht wahren.

„Fandest du es denn gut?“ Was war denn das für eine Frage? Natürlich fand ich es gut, wenn er mich küsste. Ich hatte mir das unzählige Male vorgestellt. Klar, Fantasie und Realität war sich nie sonderlich ähnlich, aber es war ein schönes Gefühl gewesen und irgendwie hatte ich mich darüber gefreut. Davon war allerdings nicht viel übrig. Was sollte ich ihm denn antworten? Mit einem Ja, würde ich mein Gesicht völlig verlieren, vor allem, wenn er anderer Meinung war. Ein Nein wäre einfach gelogen gewesen.

„Ich fand es jetzt nicht schlecht“, antwortete ich schließlich.

„Aber auch nicht gut?“ Was wollte er denn von mir hören? Ich schaute ihn wieder an. Diesmal war er derjenige, der erwartungsvoll und unsicher schaute. Wer hätte gedacht, dass es so kompliziert werden würde mit Ben.

„Doch, natürlich. Ich fand es super, es war toll! Wenn es nach mir gehen würde, könnten wir nichts anderes mehr machen!“ So, da war es raus. Total Blamage, aber es gab doch nichts, worüber man sich aufregte, als Leute, die einfach das Maul nicht aufkriegten, nur weil ihnen ihr alberner Stolz im Weg stand. Ja gut, ich war oft so, aber was soll´s. Es brachte doch im Moment eh nichts, weil nichts gewonnen werden konnte.

Ich hörte Ben erleichtert ausatmen.

„Dann is ja gut.“ Damit hätte ich nicht gerechnet. Er lächelte mich an, zurückhaltend, etwas schüchtern. Ich wusste nicht, was ich jetzt sagen sollte. Wir waren uns jetzt beide einig, dass wir den Kuss gut fanden und wir uns theoretisch öfter küssen könnten? Das war gut, oder nicht? Das war das, was ich seit Jahren wollte.

„Ähm ja, schon, oder?“ Ich konnte der Sache einfach nicht trauen. Wahrscheinlich war das jetzt alles nur ein riesiges Missverständnis. Und am Ende war es nur wieder einer meiner schrägen Fantasien. Wobei ich ja sagen musste, dass die schon mal besser waren. Da hatten wir uns nicht nur mit irgendwelchen Küssen aufgehalten.

„Nicht?“ Okay, jetzt hatte ich ihn wieder verunsichert. Argh. Mich beschlich langsam das Gefühl, dass wir trotz aller Ehrlichkeit irgendwie ein Kommunikationsproblem hatten.

„Doch, doch.“

„Wir könnten uns nochmal küssen.“

„Finde ich eine gute Idee.“

„Ich auch.“



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  ReiRei-chan
2010-06-24T22:20:45+00:00 25.06.2010 00:20
x3
Einfach herrlich wie verpeilt die beiden sind... könnte glatt ich sein. Ja ja, Selbstkritik tut Aua, aber ehrlich... niedlich! Wenn ich nur halb so süß wäre wie die, dann müsste ich mir ja keine Sorgen um mich machen!
Ich mag es wie du das darstellst... und es macht mich fuchsig, weil du dich scheinbar immer so total in alle Gefühlslagen hineinversetzen kannst und ich mir dagegen wie ein grober Klotz vorkomme... x___x
Aber du weißt ja, dass ich dich liebe und dir nichts lange übel nehmen kann! xP


Zurück