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Liebe wie Gurkensushi

YUAL mit BxB-Oneshots!
von

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Das Wesentliche

Vielleicht interessiert es ein paar Leser, aber zwei bis jetzt unveröffentliche Kurzgeschichten von mir werden Ende des Jahres in einer Anthologie des WortKuss-Verlags erscheinen, näheres dazu findet ihr auch in einem Weblog: http://animexx.onlinewelten.com/weblog/24625/411327/?link=1
 

So und nun eine Geschichte, die sehr random ist und irgendwie ganz anders, wie sie sein wollte.
 

Viel Spass damit!

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„Sag mal, sind wir nun sowas wie Susi und Strolch?“, fragte er mich und nahm mir meine Fluppe ab, um selbst einen tiefen Zug davon zu nehmen. Er blies den Rauch in die kalte Luft, hatte dabei seinen Kopf zurück gelegt. Dachte wohl, er sah cool damit aus. Tat er nicht, das war meine Zigarette und er redete von Disney-Filmen.

„Bei aller Liebe, aber ich bin nicht deine Bitch.“ Ich holte mir meine Kippe wieder und schnipste sie weg. Er runzelte leicht irritiert die Stirn.

„Du weißt schon, Bitch bedeutet Hündin, Susi ist ein Weibchen und so“, erläuterte ich näher. Er verdrehte die Augen und ließ sich ganz ins Gras fallen. Ich blieb aufrecht sitzen, ich wollte keine Grasflecken auf meinem Hemd.

„Okay, anderes Beispiel: wie der Prinz und der Bettler.“ Sein Blick richtet sich auf mich, ich konnte es spüren ohne hinzusehen. Er wollte Aufmerksamkeit. Er wollte reden. Über uns.

„Haben die nicht die Rollen getauscht oder waren sowas wie verlorene Zwillinge?“

„Gott, Emil …“ Er klang so, wie ich mich auch gerade fühlte, entnervt.

„Was? Auf was willst du denn hinaus, hm?“ Meine Stimme war eine Spur härter, als ich selbst erwartet hätte. Ich hasste dieses Gespräch. Ich hatte das Gefühl, es zum tausendsten Mal zu führen. Zumindest in meinem Kopf. Wir sprachen heute zum ersten Mal wirklich darüber.

„Gar nichts ...“

„Klar, deswegen nervst du mich auch mit bescheuerten Vergleichen!“

„Was glaubst du denn, auf was ich hinaus will?!“

„Das wir aus zwei verschiedenen Welten kommen, dass es ein Wunder ist, wie wir zusammen gefunden habe und uns doch lieben und so ein Scheiß.“ Ich hatte keinen Bock darauf. Ich wollte kein Klischee. Wir waren nicht so, egal wie es für Außenstehende aussah.

„Ich versteh dein Problem nicht!“ Er setzte sich wieder auf, starrt mich weiterhin an. Natürlich verstand er das nicht. Er kannte das nicht, er hat sich nie über irgendwas Gedanken gemacht. Einfach leben, wird schon schief gehen. Das war Alexander. Und nein, deswegen liebte ich ihn nicht. Deswegen fand ich ihn schwierig. Deswegen wusste ich oft nicht, wie ich mit ihm umgehen sollte. Deswegen stritten wir so wahnsinnig oft. Man konnte einfach nicht vor sich hinleben, jeder Aktion folgte eine Reaktion. Warum musste ich gerade auf ihn reagieren?

„Du verstehst doch nie was.“ Ich meinte, was ich sagte. Alex war nicht dumm, aber er machte sich auch nicht gern die Mühe, über etwas intensiv nachzudenken.

„Prima! Ich hab also kein Plan von nichts?! Schon klar ...“ Erbost traf seine Stimmungslage nicht ganz, ziemlich angepisst schon eher. Er haderte damit, ob er aufstehen sollte und gehen. Aber dann hätte er zurückkommen müssen und das würde seinen Stolz wohl noch mehr verletzten, wie sitzen zu bleiben.

Wenn ich ehrlich war, hatte ich keinen Schimmer, wie das passiert war mit uns beiden. Es gab keine dramatische Geschichte, keine gewaltätigen Väter, keine Unfälle, keine schlimmen Krankenheiten, nicht mal Tränen. Er hat auch nicht für meine Familie gearbeitet, um seine eigene aus irgendeiner Schuldenfalle zu retten. Genau genommen war es bei ihm zuhause nicht viel anders, als bei mir. Nur mit dem Unterschied, das sie eben nur ein Badezimmer hatten und nicht gleich sieben. Aber hallo, wer zur Hölle brauchte in einem Fünf-Personen-Haushalt auch sieben Bäder?

Ich fand ihn einfach nur irgendwie interessant und er fand mich rattenscharf. Jedenfalls hatte er das so ausgedrückt. Nonchalant, einfach so im Park.

Noch immer blickte er mich angepisst an. Er wollte eine Entschuldigung, eine Entschärfung der Situation, ein Lächeln, eine sanfte Berührung. Ich seufzte nur.

„Alex, du hast uns gerade mit einem Walt-Disney-Film verglichen. Selbstverständlich hast du keine Ahnung von irgendwas.“

„Hey, Walt-Disney vermittelt Werte fürs Leben!“

„Ist dir noch nie aufgefallen, dass voll viele der bösen Bösewichte bei Disney mega schwul angelegt sind? Dschafar, Scar, Hades, Izma ...“

„Izma ist doch weiblich.“

„Noch nie von Transvestie gehört?“

„Na und? Dafür sind die Schlümpfe antisemitisch.“

„Ach, die Schlümpfe, die mag doch eh kein Schwein! Außerdem sind die auch schwul.“

„Die sind doch nicht … okay, vielleicht ein bisschen. Aber sie sind nicht von Disney!“

„Schlümpfe, Disney, alles der gleiche Schmu. Das kannst du einfach nicht mit uns vergleichen.“

„Nein?“ Er beugte sich zu mir, hatte ein fieses Grinsen auf den Lippen. Sein Grinsen mochte ich. Da war nichts planlos, das war Kalkulation. Es war sexy.

Ich kam ihm entgegen, hatte meine Augen geschlossen und verzog angeekelt das Gesicht, als er mit seiner feuchten Zunge über meine Nase leckte. Ich trat nach ihm und er ließ sich lachend nach hinten fallen. Mit einem Strahlen auf dem Gesicht schaute er zu mir auf.

„Ach, geliebte Susi, schenk mir viele, kleine Strolche!“

Ich bewarf ihn mit Gras. Wir waren nicht so. Wir kamen nicht aus zwei verschiedenen Welten, wir waren einfach so grundverschiedene Menschen und das war doch okay. Waren nicht viele Paare so, ohne das jemals jemand Drama darum gemacht hätte?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  MissPaperJoker
2010-09-01T15:05:13+00:00 01.09.2010 17:05
was Alex sagt am Ende ist irgendwie schön

und das Ende hier gibt mir ein Gefühl, als wäre die Welt gut so wie sie ist
Von:  ReiRei-chan
2010-09-01T13:35:56+00:00 01.09.2010 15:35
Ich liebe das Kap! Einfach weil es um Disney geht! x3 Die zwei sind süß und ja... manchmal ist man total unspäktakulär, auch wenn andere das nicht so sehen. ^^


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