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Liebe wie Gurkensushi

YUAL mit BxB-Oneshots!
von

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Drei gegen Drei

So, hier kommt ein Oneshot, der mir viel bedeutet, auch wenn man das beim Lesen wohl nicht vermuten würde. Aber ich wollte schon seit vielen Jahren so etwas schreiben. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es das transportiert, was ich mir erhofft habe, aber hey, ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Ehrlich gesagt, frage ich mich auch, ob in meinen neueren Geschichten, Gefühle nicht viel kurz kommen und sie deswegen die Leser nicht mehr richtig erreichen. Hm...

Ich hoffe, ich finde bald wieder dahin, wo ich irgendwann mal sein wollte, aber aus den Augen verloren habe. Aber egal..., hier endlich mal die Story.

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Warnung: Blöde Basketball-Vokablen
 

Drei gegen Drei
 

Lautes Gelächter schallt uns schon vom Basketball-Platz entgegen. Naja, Basketball-Platz … Es gibt zwei Körbe und eine Holzbank steht am Rand der asphaltierten Fläche. Es ist der wundervollste Platz der Welt.

Die drei Jungs, die gerade ihre Körbe werfen, kennen wir nicht. Aber sie scheinen gut drauf zu sein. Sie nicken uns zu, als wir den Platz betreten. Ein verschwitztes Lächeln im Gesicht.

„Bock auf ne Runde Drei gegen Drei?“, fragt der Größte von ihnen. Er hat schwarze Haare und trägt, anders wie seine beiden Kumpels, kein Trikot. Haare kräuseln sich auf seiner Brust. Im Gedanken gebe ich ihm den Namen Bär.

„Klar!“, antwortet Lars für uns. Wir müssen uns dafür nicht absprechen. Mal gegen neue Leute spielen war auf jeden Fall spannend. Nicht, das wir überragend gut sind und unsere normalen Gegner langweilen würden … neue Leute sind eben einfach so interessant.

Ich werfe meine Sporttasche mit Wasser und einem Handtuch auf die Bank. Nebenbei bemerke ich, dass dort ein Sixpack steht, in dem schon zwei Flaschen fehlen. Kurz blicke ich über den Platz und entdecke die passenden Flaschen in der Nähe des Korbs. Alles klar. Ich grinse.

„Mit welchen Ball spielen wir?“, fragt Benny, der unseren Ball provokativ auf seinem Finger kreisen lässt. Benny, unser Basketball-Ass. Benny, unser ewiger Angeber.

„Unserer!“, bestimmt Bär. Kein Widerspruch möglich. Sogar Benny respektiert das. Er rollt unseren Ball gezielt unter die Bank. Währenddessen fangen Lars und ich mit unseren Aufwärmbewegungen an. Nichts großartiges, aber ein bisschen die Muskeln dehnen und lockern muss sein.

Dann geht es los. Wir stellen uns gegenüber auf. Da Bär den Ball schon hat, kommt auch von ihnen die erste Attacke. Ich versuche ihn zu blocken, sind wir doch fast gleich groß, aber bevor ich zu ihm hinkomme, steht einer seiner Kumpels vor mir. Gut einen halben Kopf kleiner, blonde Haare, weißes Trikot mit der Nummer Elf. Ohne ihn groß zu beachten, schiebe ich ihn weg.

Kurz spüre ich ein Zehren an meinem Shirt, hilft aber nichts, so etwas ist mir egal. Benny hat Bär den Ball inzwischen abgeluchst und Lars gepasst. Ich sprinte zum Korb für einen Rebound. Lars ist nicht der beste Scorer, aber solange ich den Ball danach kriege und punkte, passt das schon.

Wie erwartet prahlt Lars Wurf am Ring ab, ich springe danach und werde von Nummer Elf weg getackelt. Verdammt!

Nummer Elf passt den Ball zu Bär und ich habe keinen Schimmer, wo eigentlich der dritte von ihnen ist. Unscheinbarer Kerl, in etwa so groß wie Lars und zack, schon blockt er mich. Hat Benny wieder den Ball? Ich versuche mich an dem Kerl vorbei zu drücken, um wieder mehr zu sehen, aber das mit dem Blocken kriegt er schon ordentlich hin. Die Jungs sind echt nicht schlecht!

Dementsprechend ist der Korb keine Überraschung für uns. Aber die sollen uns bloß nicht unterschätzen. Ich kämpfe mich von dem aufdringlichen Blocker los, nehme einen Pass von Lars an, gebe weiter an Benny, der einen Angeber-Dunkin hinlegt. Benny halt.

Das Spiel verläuft relativ ausgeglichen, allerdings geben Nummer Elf und Blocker alles, damit ich ja nicht an ihren Bär rankomme, für den ich wohl durch meine Größe ein echtes Problem werden könnte. Nützte aber nur bedingt etwas. Man darf Benny nicht unterschätzen, auch wenn er einen Kopf kleiner ist, als ich. Größe ist nicht alles beim Basketball. Hat mir Benny oft genug bewiesen, in all den Spielen, in denen er mich abgezockt hat.

„Okay, Leute, ich brauch eine Pause!“, keucht Bär und er ist auch nicht der Einzige, bei dem der Schweiß nur so fließt.

„Wie viel steht´s denn?“, fragt Benny, der sich mit seinem Shirt übers Gesicht wischt. Seine Haare stehen schweißnaß ab.

„Keine Ahnung, wer hat denn mitgezählt?“ Lars fächelt sich mit seiner Hand frische Luft zu und ich beschließe, dass ich echt was zu trinken brauche.

„Au mann, ernsthaft? Keiner hat mitgezählt?“ Nummer Elf wirkt alles andere als begeistert. Verständlich. Immerhin geht es wie bei jedem Spiel ums Gewinnen und Verlieren.

„23 zu 20 für euch“, erkläre ich knapp, nach dem ich zwei Schluck getrunken habe. Ich zähle immer mit.

„Buyah, ich wusste, wir sind in Führung!“ Bär schlägt mit dem Blocker ein. Nummer Elf runzelt nur die Stirn, als wäre er mit dem Ergebnis nicht zufrieden.

„Mann, hättest du nicht lügen können, Alter?“ Lars lacht, als er das sagt, klopft mir dabei auf die Schulter.

„Ach, die zocken wir noch ab!“ Benny winkt ab und sagt das, was ich denke. Wir haben es nicht nötig zu lügen. Und selbst, wenn wir nicht gewinnen, was soll´s, wäre nicht das erste Spiel.

„Ich bin übrigens Erik, das sind Heik und Vincent.“ Bär zeigt auf Blocker und Nummer Elf.

„Benny, Lars und Gab“, stellt uns Benny vor. Ich lächle kurz, als er meinen Namen nennt. Nicht der beste Spitznamen der Welt, aber was will man machen, wenn man Gabriel heißt?

„Okay, sollen wir weiter machen? Wir wollen heute noch gewinnen!“ Lars geht zum Ball, der im Moment unbeachtet auf dem Asphalt liegt.

Jemand streift mich am Arm, als ich meine Wasserflasche wegpacke. Ich drehe mich irritiert um, kann aber nicht sagen, welcher der Jungs es gewesen ist und ob es nur ein Versehen war.

Ein scheues Lächeln trifft mich. Das kommt unerwartet. Ich setze dazu an, es zu erwidern, werde aber von Lars mit einem Lachen angerempelt.

„Alter, was stehst du so verträumt rum. Auf geht’s!“ Lars marschiert mit großen Schritt auf unsere Gegner zu. Das Lächeln ist verschwunden. Habe ich mir das vielleicht auch nur eingebildet?

Sie haben ihre Taktik geändert. Anstatt mich zu zweit zu blocken, konzentrieren sie sich nun mehr auf Benny. Haben wohl festgestellt, dass er der bessere Spieler ist. Es ist nun eigentlich unmöglich noch zu ihm zu passen, dafür stellt sich mir nun nur noch Bär in den Weg und der ist zwar so groß, wie ich, aber meine Treffsicherheit ist besser.

Recht schnell gewinnen wir an Oberhand und manchmal glaube ich, dass mich jemand streift, unnötig und viel zu leicht fürs Blocken. Es bringt mich ein bisschen aus dem Konzept. Ich lasse mir den Ball dreimal wieder abjagen, nach dem ich ihn mir mühsam von Bär – Erik – erbeutet habe. Verdammt. Was soll das?! Ich beschließe mehr zu Lars zu passen und mich auf Rebounds für seine Korbwürfe zu konzentrieren. Die Taktik geht nur so halb auf. Es bleibt ein ständig auf und ab.

Das Spiel fordert einiges von uns. Schließlich hören wir völlig verschwitzt und außer Puste auf. Es dämmert langsam und das angenehme Gefühl von absoluter Verausgabung setzt ein. Man fühlt sich nicht müde, sondern vom Leben durchspült. So unglaublich ausgelassen und weit weg vom Stress. Deswegen liebe ich es zu spielen, selbst wenn ich nie gut genug für irgendeine Liga sein werde. Darum geht es beim Sport auch gar nicht, nur um dieses Gefühl hier und jetzt.

Die Welt scheint gerade so richtig zu sein, wie wir hier auf dem Platz stehen, uns zu dem Spiel gratulieren. Bär und seine Kumpels haben uns ganz knapp geschlagen, aber eigentlich ist mir das egal.

Erschöpft lasse ich mich auf die Bank, unter der unsere Sachen liegen, fallen und beobachte, wie die anderen auch langsam auskühlen. Aber nur die Körper, nicht die Stimmung.

„Hey, Vincent will sein Bier nicht, wenn ihr wollt, könnt ihr also zwei Flaschen von uns haben.“ Bär hält uns zwei Flaschen aus dem Sixpack hin, während der Blocker – wie hieß er noch? Eike? - ihre Flaschen miteinander öffnet. Ein Trick, den ich immer noch nicht richtig hinbekomme. Ich bin ein bisschen neidisch.

„Gab, wie siehts aus, auch was?“, fragt Benny, der die Flaschen von Bär entgegen genommen hat. Ich schüttle den Kopf.

„Nicht nachm Spiel“, erkläre ich knapp. Benny weiß, dass ich gerne ab und zu was trinke, aber nicht in dem Maße, wie er und seine Kumpels das manchmal tun. Und Bier mag ich sowieso nicht sonderlich.

Die vier Biertrinker stoßen miteinander an. Ich suche den Blick von Nummer Elf. Erhoffe mir vielleicht nochmal so ein Lächeln, wie vorhin. Oder ich will nur wissen, ob ich es mir eingebildet habe?

Doch da ist es wieder, diesmal weniger scheu, sondern etwas ausgelassener, vielleicht vom Spiel. Ich erwidere es kurz, wende aber gleich darauf meinen Blick ab. Hier soll ja niemand auf komische Gedanken kommen.

„Wir müssen unbedingt nochmal miteinander spielen!“, ruft Benny enthusiastisch. „Und dann zocken wir euch sowas von ab!“

„Wollen wir mal sehen!“ Blocker lacht, als würde er Bennys Kampfansage nicht sehr ernst nehmen. Naja, immerhin haben sie gewonnen, also kann ich das verstehen. Die Beiden wechseln aber ihre Handynummern, um nochmal ein Spiel ausmachen zu können.

Ich sage nicht viel dazu, Benny muss soviele Nummern von Basketballbuddies in seiner Handyliste haben, wie Nummern von Mädels, die er mal zurück rufen wollte, aber nie getan hat – und das sind einige.

„Okay, wenn wir heute noch ins Endzeit wollen, müssen wir jetzt aber los!“ Lars schultert demonstrativ seine Sporttasche, Benny nimmt seinen Ball unter der Bank wieder auf und beide schauen sie erwartungsvoll zu mir. Ich sitze immer noch mit meiner Wasserflasche in der Hand da, habe nicht vor, schon zu gehen.

„Geht schon mal ohne mich!“ Ich winke ab. Benny schaut zu Lars. Der zuckt nur mit den Schultern.

„Na gut, bis später!“, verabschieden sie sich.

„Yo, bis dann.“ Sie wissen von meiner Angewohnheit manchmal länger noch auf dem Platz zu bleiben und alleine Körbe zu werfen, also sind sie nicht weiter verwundert.

Bär und Blocker schließen sich meinen Kumpels an. Nummer Elf wühlt noch geschäftig in seiner Sporttasche herum, als würde er etwas suchen.

„Kontaktlinsen verloren?“, rufe ich ihm zu, immer noch auf der Bank sitzend. Nummer Elf schaut hoch zu mir, dann wo die anderen geblieben sind. Gerade sind alle vier um die Ecke gebogen und aus unserem Sichtfeld verschwunden. Ob er mit Absicht getrödelt hat?

Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, ob ich mich gerade ein bisschen weit aus dem Fenster lehne, mir vielleicht auch nur etwas einbilde. Aber oft bleibt einem nicht mehr als das übrig. Aus kleinen Anzeichen etwas lesen. Signale verstehen. Codes bemerken.

„Du bist Gab, oder?“, fragt Nummer Elf, als er sich sicher war, dass uns niemand mehr sehen kann. Er hat seine Suche in der Tasche aufgegeben, kommt jetzt direkt auf mich zu.

„Jub. Sorry, ich hab mir deinen Namen nicht gemerkt.“ Wofür ich mich ohrfeigen könnte. Aber wer hätte auch damit rechnen können, dass es sich vielleicht lohnen würde.

„Ich bin Vincent.“ Er lächelt wieder.
 

Der Platz ist leer, als ich ihn betrete. Allerdings find ich das ganz gut so. Ich werfe meine dünne Sportjacke auf die Bank, habe diesmal nichts anderes dabei als meinen Basketball. Mit ein paar Dehnübungen mach ich mich warm, lasse mir aber Zeit. Habe dabei immer die Straße im Blick.

Ich beende das Aufwärmen und greife nach meinem Ball, werfe aus dem Stand auf den Korb. Zufrieden bemerke ich, das er rein geht. Ich hole ihn mir gleich unter dem Korb wieder, tripple ein paar Schritte in die andere Richtung, täusche vor einem imaginären Gegner einen Pass vor, drehe mich dabei um und werfe auf den Korb. Mist, daneben!

Ich sprinte zu dem Ball, fange ihn geschickt aus der Luft und versuche nochmal mein Glück, werfe in die Richtung, in der meiner Meinung nach der Korb sein muss. Wieder daneben. Er prahlt laut scheppernd gegen den Zaun.

Vincent lacht mir entgegen, als hätte er mich schon für einen Moment beobachtet. Ich fahre mir durch die Haare, grinse ihn peinlich berührt an.

„Heute nicht dein Tag, Großer?“, fragt er mich, als er den Basketballplatz betritt. Ich passe ihm dem Ball zu, den er mit Leichtigkeit aufnimmt und nun selbst Richtung Korb wirft. Er trifft.

„Du Bastard!“, fluche ich herzhaft, werde im Gegenzug von ihm nur breit angestrahlt.

„Wers kann, der kanns!“, erwidert er frech.

Ich ziehe ihm am Handgelenk zu mir. Er grinst wissend, als ich ihm einen Kuss gebe.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Schwarzfeder
2012-12-23T00:05:58+00:00 23.12.2012 01:05
Ich muss zugeben, dass ich den Namen Vincent nicht mag aber die Story fand ich sehr süß! Nüchtern erzählt aber...trotzem toll und unterhaltsam!


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