A Pirate's Life For Me

Als es draußen still wurde erwachte in meinem Inneren eine ungewohnt ängstliche Neugier. Es ist normal dass ich alleine vor dem Kamin im Wohnzimmer sitze, aber nie zuvor war es mir so bewusst gewesen. Einen Kamin zu haben ist hier am Strand üblich, es scheint als würde das Meer die eisige Kälte nach Sonnenuntergang in unsere Häuser bringen. Aber kalt war mir eigentlich noch nie gewesen, das musste ich wohl von meinem Vater geerbt haben. Ich trage sogar noch im Winter einen Rock und mein Lieblingstop. Ich liebe es den kalten Schnee an meiner Haut zu spüren und im weißen Regen zu tanzen. Man sagt, im Winter, wenn Schnee liegt, herrscht eine unsterblich-scheinende Stille. Es ist seltsam, aber genau diese Stille ist gerade eingetreten... Ich wusste, wenn ich aufstehen und zur Tür gehen würde, würde mir etwas den Atem stehlen, aber aus irgendeinem Grund tat ich es trotzdem. Nun stehe ich hier und ich kann kaum atmen. Aber wenn ich nach links und rechts schaue, sehe ich die ganzen anderen Menschen die genau wie ich zum Meer starren. Was ist das? Es sieht aus wie ein rießiger Hurricane, der eine Verbindung zwischen Himmel und Wasser herstellt. Ich kann nichts mehr hören, das Rauschen des Meeres ist erloschen. Mir scheint es, als sei ich die Einzige die sich losreissen kann. Ich setzte einen Fuß vor den anderen und der feste Boden unter meinen Füßen wird langsam zu Sand. Je näher ich auf das Meer zukomme, desto weiter weg scheint es zu sein. Es läuft vor mir davon. Der Sand unter meinen Füßen is jedoch nass, das Wasser muss den Sand hier noch vor kurzem berührt haben. Ich gebe auf, drehe mich vom Meer weg und laufe gegen den Wind zurück in mein Haus. Der Fernseher läuft noch und es wird über unseren Ozean berichtet. Es ist einfach furchtbar. Der Hurricane zieht das Wasser zu sich hinauf in den Himmel. Wie kann man das beschreiben für jemanden der es nicht selbst sehen kann? Es ist wie ein schwarzes Loch hinter den Wolken. Ich spüre schon die schreckliche Kälte die in mir aufkocht, Ich spüre die Tränen die mir die Wangen entlang laufen. "Verdammt! Du bist ein Idiot! Chase, du bist ein verdammter Idiot!" Die Wut die in mir kämpft war noch nie so stark gewesen. Ich kann den Schmerz nicht fühlen, den meine Nägel in meiner Handfläche verursachen, er muss von einem anderen, noch viel größeren Schmerz überdeckt werden...