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Lost in Time

ShinichixRan
von

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Rätsel

Rätsel
 

Er sah müde aus.

Das war das erste was ihr auffiel, als Bell wieder kam. Sie hatte ihm erklärt, dass Heiji mit dem Hauptkommissar schon im Zimmer war, sie würden ihn hinzu holen, sobald die Patientin bereit dazu war. Ran verschwieg ihm den skeptischen Blick, den der Hauptkommissar Heiji zugeworfen hatte, als er hörte, dass er zusammen mit Bell gekommen sei. Der hatte nur erklärt, dass sie so gleich Gewissheit hätten, wenn sie ihn erkannte.
 

Die Art und Weise, wie der Kommissar sich dabei durch die Haare fuhr, hatte seine Lüge entlarvt. Ran war hellhörig geworden, zum einen fragte sie sich, warum Bell aus der Untersuchungshaft entlassen worden war, wenn das Opfer nicht für ihn ausgesagt hatte. Denn das war, laut dem Telefonat, das sie gestern Abend noch mit ihrer Mutter geführt hatte, das Einzige, was ihm hätte raus helfen können.

Sie hatte ihr auffällig viel erzählt.

Normalerweise war die Königin des Gerichtssaals, was ihre Klienten anbelangte, verschwiegen, doch dieses Mal hatte sie eine Ausnahme gemacht. Sie schluckte, strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, wagte es nicht zu dem Mann aufzusehen, der neben ihr Platz genommen hatte.
 

Er verheimlichte ihnen etwas.

Soviel hatte ihre Mutter gestern durchblicken lassen.

Es gab eine Lücke im Polizeibericht, der sich mit dem, was er Eri erzählt, oder besser nicht erzählt hatte, deckte. Selbst seiner Anwältin, die es nicht gegen ihn verwendet hätte, hatte er nichts gesagt.

Wieso also war er heute hier?

Wieso war er frei?
 

Das war Frage Nummer eins.

Frage Nummer zwei war da schon weniger klar zu formulieren.

Bis gestern war Heiji, was Bell anbelangte, noch der Spinne Feind gewesen und heute schleppte er ihn mit in die Klinik und bestand darauf, ihn wieder in den Fall einzubinden, als Ermittler, nicht als Verdächtigen.

Was hatte sich geändert, dass man ihn auf freien Fuß setzte und Heiji sich auf einmal so gut mit ihm verstand, und was um Himmels Willen hatte Jodie hier zu suchen?
 

Ran schauderte merkte wie die vielen Fragen ihr eine Gänsehaut bescherten und es hinter ihrer Schläfe drohend zu Pochen anfing.

Sie hatte es satt, Fragen, Geheimnisse und Lügen, konnten die Menschen um sie herum nicht einmal ehrlich sein?

Wieso war es nicht möglich, die Karten auf den Tisch zu legen, anstatt sie mit einem aufgesetzten Lächeln anzusehen, nur um ihr zu beteuern, das alles gut sei.

<Nichts ist gut! Gar nichts!>
 

„Miss Mori? Alles okay bei Ihnen?“
 

Seine Stimme kam so unvermittelt, die gut gemeinte Frage reizte sie nur noch mehr, als ob er genau wusste, was in ihr vorging.
 

„Nein!“
 

Sie hatte vor Wut zu zittern begonnen, merkte erst, dass sie viel zu laut gewesen war. Beschämt wandte sie sich von ihm ab, sofort zierte ein Rosaschimmer ihre Wangen.

„Entschuldigung… ich war in Gedanken.“

Bell hatte sie überrascht angesehen, war sogar ein Stückchen zurück gewichen, sein Blick ruhte nun besorgt auf der jungen Frau.

„Ich- Sie, Sie zitterten, deswegen dachte ich-„

Sie folgte seinen fragenden Blicken, bemerkte erst jetzt, dass sie tatsächlich schlotterte und sich eine Gänsehaut ihre Arme hinauf schlich.

„Verzeihen Sie, ich hab Ihnen gar nicht richtig zugehört. Dieser ganze Fall nimmt mich wohl doch mehr mit als gedacht.“

Bells Blick streifte sie nur kurz, aber immer noch lange genug, um den Rotton in ihrem Gesicht zu verstärken. Seine Miene blieb weiterhin kühl, nur seine belegte Stimme verriet, dass es ihm nicht viel besser ging.

„Das tut mir leid.“
 

Shinichis Herz pochte ihm in den Ohren, langsam dämmerte ihm was hier ablief, warum weder Ran ihn, noch er sie ansehen konnte.

Die Erkenntnis schwappte über ihn wie eine warme Welle, durchtränkte seinen Körper und ließ ihm einen angenehmen Schauer rüber den Rücken laufen. Gegen diese physische Reaktion war auch die kleine Stimme in seinem Hinterkopf machtlos, die schon lange Hilfe und Erbarmen schrie.

Denn genau das hätte nie passieren dürfen.

Er schluckte, schüttelte abwehrend den Kopf, bis ihm Bells Brille dabei beinahe von der Nase viel. Langsam schob er sie wieder zurecht, Ran beobachtete ihn dabei aus den Augenwinkeln heraus.

Unwillkürlich begann ihr Herz schneller zu schlagen, sie spürte das Hämmern deutlich, konnte beinahe sehen, wie der Kragen ihrer Bluse zitterte. Sie wandte den Blick von ihm ab, biss sich leicht auf die Lippen.

<Lass das doch…>

Sie seufzte, starrte nach vorn auf die kahle Wand des Krankenhausflurs, als hätte sie die Lösung für all ihre Probleme bereit. Doch dort starrte ihm nur eine kleine Uhr entgegen, die nichtssagend vor sich hin tickte. Der Detektiv runzelte die Stirn, schaute auf seine Armbanduhr und brachte ein schiefes Lächeln zustande, das blöde Ding an der Wand ging auch noch eine ganze Stunde vor.
 

Warum ausgerechnet er?

Warum zog es sie zu einem Mann hin, der jeden Tag nur noch undurchschaubarer, noch rätselhafter wurde.

Ein schwaches Lächeln zitterte kurz über ihre Lippen.

<Ich hab mir wohl mehr von dir abgeschaut, als mir lieb ist, was, Shinichi?> Ihre Augen huschten zu Bell, der mittlerweile in seinem kleinen Notizbuch herum kritzelte.

<Anscheinend liebe ich Rätsel genauso sehr wie du.>
 

„Professor?
 

Beide schraken auf, als der Beamte plötzlich vor ihnen stand.

„Wir wären dann so weit.“ Der Angesprochene nickte nur und stand auf. Ran konnte sehen, wie es hinter seinen Brillengläsern arbeitete, wer genau hinsah, konnte erkennen, dass die Ruhe nach außen nur Fassade war. Er schien ihre Blicke zu spüren, wandte sich zu ihr um und lächelte kurz, hielt der leicht verwunderten Ran dann auffordert eine Hand vor die Nase.

„Dann wollen wir mal, mhm?“

Ran schluckte, nickte dann und ließ sich von ihm aufhelfen. Die Berührung war nur kurz, gleich darauf kehrte Bell ihr wieder den Rücken zu und verschwand nach ein paar Metern im Patientenzimmer, doch das Pochen in ihren Fingerspitzen hallte nach.
 

Die Luft im Raum verdichtete sich spürbar, als er eintrat, sein Blick wanderte von Heiji, der am Türrahmen stand, zu Megure, der sich auf einen Stuhl neben dem Krankenbett niedergelassen hatte. Takagi stand mit seinem Notizbuch hinter seinem Chef, sein Blick streifte die beiden kräftig gebauten Beamten in der Ecke des Raums, unverkennbar die Sorte Polizist, die man zum Zeugenschutz einsetzte. Mori stand neben ihm, hatte ihm die Tür geöffnet und schaute Shinichi für seinen Geschmack ein wenig zu lange an, ehe er in eintreten ließ.

Die hellen Gardinen waren zugezogen, sodass das eindringende Sonnenlicht den Raum in ein stumpfes weißes Licht tauchte. Nicht grade vorteilhaft für den schon sowieso blassen Teint des Gesichts, auf dem Bells Blick nun haften blieb. Ihre Lippen waren nicht mehr blau, dass rote Collier an ihrem Hals durch eine Dicke Mullbinde verdeckt und aus ihren braunen Augen war der Nebel gewichen. Sie schaute ihn erwartend an, bis ihre Augen vor Erkenntnis groß wurden.

„SIE!?“

Er zuckte kurz, bemerkte sofort, wie die Beamten im Raum nach ihrer Waffe griffen, als sie ihn wiedererkannte. Sie schien die Reaktion der Polizei zu bemerken, stemmte sich in die Matratze um sich weiter aufzurichten.

„Nein. Nein, es ist nicht so wie Sie denken, er…“, ihre Augen wanderten erneut zu Bell, ihre eben noch hysterische Stimme wandelte sich zu einem heiseren Flüstern.

„… hat mich gerettet.“
 

Ran erkannte, wie die eben noch steifen Züge des Professors langsam wieder weich wurden und sich ein kleines höfliches Lächeln auf seine Lippen schlich. Auch Heiji, der nun neben ihr an der Tür stand, atmete sichtlich erleichtert aus, während die restlichen Beamten im Raum den Professor noch immer etwas skeptisch anschauten, der nun einen weiteren Schritt auf das Opfer zu machte.
 

„Eine Rettung würde ich das nun nicht nennen, ich denke da können Sie sich eher bei Hauptkommissar Megure und Kommissar Hattori bedanken, Miss-„

„Kikuja, Mira Kikuja.“ Das Lächeln auf den Lippen des Amerikaners wurde größer, er wollte sich grade vorstellen, als sie ihm zuvor kam.

„Ich denke, ich liege mit meinem Dank bei Ihnen schon ganz richtig, Professor Bell, sonst würden Sie wohl heute meine Leiche obduzieren anstatt mir Fragen zu stellen.“

Shinichis Augenbrauen zogen sich langsam nach oben, und auch die anderen Beamten hatten wenig für ihren Sinn für Humor übrig, zu viel Wahrheit steckte in ihren Worten. Ihre leicht erröteten Wangen zeigten, dass auch Mira gemerkt hatte, dass der Witz ein wenig zu weit abseits dessen war, was man noch als Galgenhumor bezeichnen konnte.

„Verzeihen Sie bitte. Es ist nur so… ich weiß sehr gut, wie knapp ich entkommen bin Professor, und wem ich entkommen bin. Ich hatte keine Ahnung wer mein Angreifer war.

Er ließ mir keine Zeit mich umzudrehen, erst als ich Sie auf meiner Terrasse stehen sah, wusste ich, dass es der Serientäter war, dieser „Holmes“, wegen dem man Sie eingeschaltet hat, den Sie jagen.“

Bell nickte bedächtig, rückte sich danach die Brille zurecht, während er sprach.

„Ganz recht. Deswegen habe ich Sie an diesem Abend auch aufsuchen wollen.“ Heiji trat neben den Professor nickte bestätigend.

„Wie Ihnen Hauptkommissar Megure bereits gesagt hat, sind Sie bisher das dritte Opfer in diesem Fall. Wir haben durch die Eltern von Frau Aya Moto erfahren, dass Sie und das erste Opfer, Herr Satoru Shikata, sich in Ihrem Café getroffen und somit gekannt haben. Für uns ist es natürlich wichtig, eine mögliche Verbindung zwischen den Opfern zu finden.“ Megure nickte, übernahm nun das Feld.

„Hören Sie Fräulein Kikuja, ich weiß es wird Ihnen bestimmt nicht leicht fallen, aber es wäre für uns eine große Hilfe, wenn wir mit Ihnen die anderen beiden Fälle durchgehen könnten.“

Der Arzt, der sich bisher im Hintergrund gehalten hatte, räusperte sich kurz, doch Megure kam ihm bereits zuvor. Führsorglich legte er der jungen Frau die Hand auf die Schuler während er sprach.

„Wir können natürlich verstehen, wenn das für Sie zu-„

„Vergessen Sie`s!“

„Mhm?“

„Ich will, dass Sie diesen Kerl bekommen, einiges habe ich sowieso schon in der Zeitung gelesen.“ Ihr Blick fiel erneut zu Bell, der der plötzlich lebendig gewordenen Zeugin nun ein kleines Lächeln schenkte.

„Sie wollen vermutlich wissen, ob mir die beiden in Erinnerung geblieben sind? Ja sind sie. Allerdings haben sie nicht viel geredet, mit mir zumindest nicht.“

„Gut, Sie ahnen wahrscheinlich, dass wir uns in Ihrem Café umsehen müssen, wüssten Sie vielleicht etwas, das uns die Suche nach einer Verbindung zwischen den vorherigen Opfern erleichtert?“

Megures Stimme war weich und einladend und ließ den Druck, der hinter dieser Frage stand, nur vage erahnen. Doch Frau Mira schien sich der Bedeutung seiner Worte bewusst zu sein, dachte angestrengt nach, während sie eine Strähne ihrer Haare um den Finger zwirbelte.

„Wenn Sie wollen, gebe ich Ihnen Zugriff auf die Umsätze, die einzelnen Rechnungen, vielleicht kann ich anhand dessen sagen, wann sie da gewesen sind und Ihnen vielleicht die Namen ein paar der Gäste nennen ,die ebenfalls anwesend waren.“

Sie schaute auf, sah ihn hoffnungsvoll an.

„Würde das helfen?“

„Wir könnten es zumindest versuchen. Mori!“

Der Angesprochene zuckte kurz zusammen, war in Gedanken offensichtlich woanders gewesen und wandte seinen Blick nun wieder seinem Vorgesetzten zu, nickte dann pflichtbewusst.

„Wir gemacht, Hauptkommissar.“
 

Megure wartete, bis das schabende Geräusch von Takagis Kugelschreiber verstummte, die Schatten in seinem Gesicht schienen mit einem mal dunkler zu werden, es tat dem alten Beamten sichtlich leid, diese Frage zu stellen.

„Frau Kikuja, Sie haben uns die Vorfälle des Abends zwar schon geschildert, ich weiß auch, es fällt ihnen schwer, aber-…“, doch seine leicht belegte Stimme wurde von ihr unterbrochen.

„Sie wollen, dass ich näher auf den Täter eingehe.“

Ein kurzes Lächeln schlich sich auf Bells Lippen, als er den Glanz in den Augen der jungen Frau sah.

Er musste zugeben, dass sie ihn überraschte.

So ruhig, fordernd, fast schon frech ab und an, nachdem was sie durchgemacht hatte und in anbetracht der Gefahr, in der sie sich immer noch befand. Doch das Lächeln auf seinen Lippen wurde schnell wieder von seinen Gedanken verdrängt.

Sie war beinahe schon zu ruhig.

Shinichi schluckte, richtete sich die Brille zurecht und strich sich ein paar der aschblonden Strähnen von Bells Pony aus dem Gesicht. Die Frage, die ihn schon die ganze Zeit im Magen lag, quälte ihn in diesem Moment nur noch mehr, aber er hatte noch keine Beweise, brachte sich vielleicht in Teufels Küche, wenn er einfach so drauf los schoss.

<Nein, so geht das nicht.>

Seine Augen glitten zu Heiji, der ganz der fleißige Polizist in seinem Notizblock herum kritzelte. Der Detektiv seufzte, richtete seinen Blick wieder auf das Geschehen.

<Wenigstens etwas Gutes hat das Ganze dann gehabt Hattori, mit dir wird die Recherche um einiges leichter.>
 

„Ich kann Ihnen nur sagen, dass er schwarze Handschuhe und eine schwarze Lederjacke trug, das ist das einzige, was ich gesehen habe, während…“, Megure nickte, ersparte ihr erneut auszusprechen, was sie vor ein paar Tagen durchgemacht hatte.

„Er hat nicht mit Ihnen geredet? Nicht gesagt, Sie sollen still sein oder sonst irgendetwas von sich gegeben, anhand dessen Sie seine Stimme beschreiben könnten?“ Heijis Augen lagen geduldig auf ihr.

„Überlegen Sie…“

„Nein… nein. Er hat keinen Ton gesagt. Ich hätte es gehört, wenn er auch nur den kleinsten Laut von sich gegeben hätte, denn er stand so dicht an mir, ich konnte seinen Atem auf meiner Wange spüren. Glauben Sie mir, ich hätte es gehört, wenn er etwas gesagt hätte.“ Sie schaute auf, wurde kurz rot als ihr die Theatralik ihrer Worte bewusst wurde.

Heijis Blick wanderte von ihr zu Bell, es fiel ihm noch immer schwer, seinen alten Freund hinter dieser starren Maske zuerkennen. Das Silikon schütze ihn, allein ein Blick in seine Augen, ließ erkennen, dass der Detektiv tief in Gedanken versunken war.

Erst ein leises Räuspern kündigte seine Frage an.

„Sie sagen, er hat sie fest an sie gedrückt. Was ich übrigens bestätigen kann, Herr Hauptkommissar.“ Shinichis Blick fiel kurz auf Megure.

„Ich vermute zum einen, um sie besser im Griff zu haben, aber auch, weil es ganz danach aussah, als wäre er ein ganzes Stück größer als unsere Miss Kikuja, so konnte er sie besser halten.

Aber worauf ich eigentlich hinaus wollte, wenn Sie so nah an ihm waren, könnte es sein, dass sie vielleicht doch noch etwas mehr bemerkt haben, seine Statur vielleicht? Oder ein bestimmter Geruch, ein Parfum?“ Er sah, wie sie ihre Stirn kraus zog und zu überlegen begann, hakte dann hastig ein.

„Nein, nein. Versuchen Sie nicht zu denken. Wir bekommen sonst noch Dinge, die nicht da sind, weil Sie uns gerne mit einer Antwort weiter helfen wollen. Überlegen Sie nicht, versuchen Sie es nicht einmal. Ich möchte, dass Sie uns das Erste sagen, was Ihnen in den Sinn kommt, wenn Sie an den Täter denken.“
 

Sie nickte, ihr Blick zeigte, dass sie in Gedanken schon abwesend war, beinahe hypnotisiert von Bells Worten, begann sie zu sprechen.

„Es roch nach Regen… nach dem Leder seiner Handschuhe und…“

Sie blinzelte kurz, schaute Bell dann etwas verwirrt an.

„Da war noch was, ein stechender Geruch.“ Mira schluckte, schüttelte leicht den Kopf.

„Ich fürchte nur, ich kann ihn nicht zuordnen, wenn ich müsste, würde ich sagen, es roch ähnlich wie hier. Nach Krankenhaus.“

Sie wurde rot lächelte leicht beschämt.

„Wahrscheinlich ist es, weil ich hier aufgewacht bin. Aber wenn ich so vorgehe wie Sie sagen, dann-“

„Schon okay, Miss, vollkommen in Ordnung. Versuchen Sie es ein weniger näher auszuführen.“

„Es war Alkohol, Jod vielleicht, eben das, was einem sofort in die Nase sticht, wenn man ein Krankenhaus oder eine Praxis betritt.“ Bell nickte ihr dankend zu und überließ erneut Megure das Feld, während er die ersten Notizen machte.
 

Langsam legte sich das Kribbeln in ihrem Bauch, während Ran´s Augen noch immer auf Bell lagen, der nachdenklich seine Brillengläser polierte, während er Megure aufmerksam zuhörte, der Frau Kikuja erklärte, dass sie fürs erste unter Polizeischutz stand und sich keine Sorgen machen müsste.

Sie lächelte schwach, Ran sah direkt, dass sich langsam Schlaf in ihre Augen schlich. Auch Megure schien dies zu bemerken, gemeinsam verabschiedete sich die Gruppe von ihr, sie waren schon beinahe aus der Tür, als sie Miras Stimme erneut hörten.

„Warten Sie? Professor… war da nicht noch jemand bei Ihnen?“

Sie sah den Amerikaner fragend an, Ran sah, wie sich seine Lippen zu einem schmalen Strich zusammen zogen, ehe er ihr antwortete.

„Sie müssen sich geirrt haben Miss, versuchen Sie nicht weiter darüber nachzudenken. Überlassen Sie alles weitere uns und ruhen Sie sich aus.“
 

Mira nickte, sah ihnen nach, bis sich die Tür hinter den Beamten schloss, dennoch wurde sie das Gefühl nicht los, dass ihr noch jemand geholfen hatte. Wie ein Gespenst lauerte er in ihren Erinnerungen, von dem dichten Nebel aus Ohnmacht beinahe überdeckt, ein junges Gesicht, dessen Blick vielleicht mehr Schrecken und Angst gezeigt hatten als ihr eigenes.
 


 

Ein tiefer Seufzer entwich der Kehle des ehemals „schlafenden“ Kogoro. Zwar hatte es nicht viel Überredungskunst gekostet, Ran davon zu überzeugen, dass er sie auf seinem Weg ins Café daheim absetzte, dennoch erkannte er, dass sein Mausebein in Gedanken noch ganz wo anders war. Sie hatten über das Wetter, seine Arbeit an dem Fall geredet und darüber, dass es für sie ja ohnehin keinen Sinn machte, der Polizei jetzt nachzulaufen wenn die Kinder nicht da waren. Gut, das Argument war von ihm gekommen, aber dennoch.

Über alles hatten sie geredet, über alles, nur nicht über ihn.

Moris Brauen zogen sich zusammen, unsanft schaltete er in den nächsten Gang, brachte das Auto dazu, einen kleinen Satz zu machen.
 

Sein Blick fiel auf seine Tochter, die mit ihrem Handy beschäftigt war. Nichts erzählte mehr von dem leichten Rot auf ihren Wangen, von dem Zittern ihrer Stimme, wenn sie mit Bell sprach. Allein das Leuchten ihrer Augen war noch immer Zeuge dessen, was er mit ihr gemacht hatte.

Der Vater biss sich auf die Lippen, er nutzte den Seitenblick beim Abbiegen, um sich seine Tochter anzusehen, unterdrückte dabei einen weiteren Seufzer.

<Ach Mausebein…>

Nur zu gerne würde er sich für sie freuen, darüber, dass es seiner Ran nach allem nun wieder besser ging, doch nachdem was seine Frau ihm am Abend zuvor erzählt hatte, fiel im das mehr als schwer...
 


 

Sein Feierabendbier zischte in seinem Glas, in der Flimmerkiste lief ein typischer Krimi. Ein Fall, dessen Täter man schon von Anfang erahnte, obwohl er es unmöglich sein konnte und der am Ende doch von einem Detektiv mit dunkler Vergangenheit innerhalb weniger Stunden entlarvt wurde. Kogoro schnaubte, ärgerlich bewegte sich sein Schnurbart hin und her.

<Wirklich realitätsnah.>

Er fischte nach seinem Glas, nahm einen großen Schluck, während er an sein Abendessen dachte, das noch weitere drei Minuten in der Mikrowelle seine Runden drehen musste. Doch anstatt das die verhasste Maschine sich endlich meldete, klingelte es an der Tür.

Einmal.

Er Kniff ein Auge zusammen, dachte nicht daran, seine Position auch nur ein wenig zu ändern.

Zweimal.

Ein Auge ging wieder auf, spähte in den Fernseher, der in nun auch noch mit Werbung strafte.

Dreimal.

„Ach, verdammt!“ Energisch stelle der Polizist sein Bier auf den Tisch, schlüpfte zurück in seine Pantoffeln und schlurfte in den Hausflur, wo er die Tür energisch öffnete.

„Was zum-? Eri.“

Er blinzelte kurz, machte dann Platz, sodass seine „Ex“-Frau eintreten konnte. Die Besuche waren nach Rans Auszug häufiger geworden, angenehmer, doch für den nächsten Schritt war noch keiner von ihnen bereit.

Auch wenn er sich normalerweise freute über einen Besuch, diesmal kam sie ihm nun wirklich ungelegen, schließlich hatte er sich die halbe Nacht mit diesem Bell herum geschlagen. Doch das interessierte sie natürlich nicht.

Mit einem müden Seufzen schloss er die Tür hinter sich, ging ihr nach ins Wohnzimmer, wo sie sich bereits an den Tisch gesetzt hatte und nun mit hochgezogener Augenbraue sein Bierglas musterte.

Kogoro sagte nichts, nahm stattdessen einen Schluck und stelle es beiseite.

„Kann ich dir was anbieten, Eri?“

„Nein, Danke.“ Ihr Ton war kühl und so reserviert wie schon lange nicht mehr.

„Schön.“ Er schluckte, rutschte nervös auf seinem Sitzkissen hin und her.

„Wenn du`s dir anders überlegst, weißt du ja noch, wo alles ist.“

Doch anstelle eines Nickens musterte ihn seine Frau nur, bis sie unvermittelt zu sprechen begann.

„Ran hat mich heute Morgen angerufen. Sie hat mich gebeten, Professor William Bell in dem aktuellen Fall zu vertreten.“

Dass dem Detektiv nicht der Schnurbart aus dem Gesicht gefallen war, war auch alles, ungläubig sah er seine Frau an. Eri bemerkte, wie die Ader an seiner Schläfe langsam dicker wurde, erlaubte ihm aber nicht, zu Wort zu kommen.

„Lass mich erst ausreden, bevor du dich gleich aufregst, Kogoro.“ Die Anwältin seufzte, strich sich kurz den Rock glatt, ehe sie zu sprechen begann.

„Du weißt selbst, wie schwer es ist, unserer Tochter etwas abzuschlagen, erst Recht, wenn sie so sehr darauf besteht wie in diesem Fall.“ Sie wartete bis er nickte, fuhr erst dann fort.

„Ich war da. Habe mir den Bericht durchgelesen und selbst noch mit ihm geredet und auch wenn ihr Recht habt und die Beweise gegen ihn sprechen, so glaube ich nicht, dass ihr den Richtigen habt.“

Nun platzte dem Beamten dann doch der Kragen.

„Na toll, jetzt hat dich dieser Ami auch schon eingelullt, oder was? Wirklich Eri, das kann doch nicht dein-„

„Moment, Kogoro. Versuch einmal nicht, wie ein Polizist zu denken, der seinen Feierabend in Gefahr sieht.“ Das stopfte dem schlafenden Detektiv tatsächlich den Mund, leicht angeschlagen aber dennoch aufmerksam schaute er sie an.

„Du und ich, wir beide haben genug Verbrecher gesehen, um einschätzen zu können, wer lügt und wer nicht. Natürlich gilt das noch lange nicht für alle, dennoch glaube ich, dass Bell einer von diesen Menschen ist.“

„Selbst wenn, Eri, irgendwas ist doch ober faul mit dem Kerl.“

Sie nickte zögerlich und ihr stechender Ton ebbte etwas ab.

„Ich sage nur, dass er den Mord nicht begangen hat, Kogoro… mehr nicht. Denn ich muss dir leider Recht geben, es gibt etwas, dass er uns verschweigt, etwas, dass auch mit diesem Fall zu tun hat. Ein Geheimnis, das er für so schützenswert erachtet, dass er es lieber in Kauf nimmt, von aller Welt als Mörder gesehen zu werden, wenn auch nur bis zu seinem eventuellen Freispruch.“

Donnernd wanderte die Hand von Mori auf den Wohnzimmertisch, brachte ihn dabei kurz zum Schwanken.

„Wusst ichs doch! Von Anfang an war mir dieser Kerl nicht ganz geheuer, wie er einfach auftaucht und am Tatort auf und ab marschiert, als hätte er hier das Sagen.“

Eri sah ihrem Mann zu, beobachtete wie seine Augen wütend zu glimmen begannen, während er weitere Schimpftriaden auf den Professor losfeuerte. Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihre Lippen.

„Du hast es also auch bemerkt.“

„Mhm?“

„Das mit Ran.“

Automatisch breitete sich Röte auf seinen Wangen aus, ertappt hielt er die Luft an, schaute dann jedoch ausweichend zur Seite.

„Ich weiß gar nicht was du meinst, Frau.“

Doch ihr Grinsen wurde bei dem motzigen Ton nur noch breiter.

„Du magst vielleicht bei deinen Kriminalfällen gerne mal ein Brett vor dem Kopf haben, Kogoro Mori, aber was deine Tochter anbelangt, so bist du aufmerksamer als jede Mutterkuh.“

Das Rot auf seinen Wangen verstärkte sich, hielt jedoch nicht lange an, stattdessen löste er seine verschränkten Arme, legte seine Hände offen auf den Tisch und schaute sie ernst an.

„Du denkst also auch, dass er sich an mein Mausebein ranmacht?“

Eri lächelte kurz.

<Dein Mausebein? Na ja…>

„So würde ich es jetzt zwar nicht ausdrücken, aber ja, wobei ich auch sagen muss, Kogoro, auch Ran ist nicht ganz unbeteiligt an der ganzen Sache.“

Die Lippen des Detektivs wurden schmal, noch immer wich er ihrem Blick aus.

„Die Art und Weise, wie sie ihn ansieht, mit ihm umgeht, spricht und sich um ihn sorgt. Ich bin mir sicher, das ist dir auch schon aufgefallen, mein Lieber.“

Ein gegrummeltes „Und wenn schon“ war alles, was sie von ihm als Antwort bekam.

„Das war der Grund, warum ich den Fall überhaupt angenommen habe und warum ich hoffe, dass ich mich irre in William Bell. Dass er wirklich unschuldig ist… in allen Anklagepunkten.

Ich habe sie schon lange nicht mehr so gesehen, Kogoro.“

Sie schluckte, brach den Blickkontakt mit ihrem Mann.

„Nicht, seit-„

„Ich weiß.“ Er seufzte, fuhr sich durch die Haare, ließ sie zerzaust zurück.

„Ich weiß.“
 

In seinem Magen grummelte es, er musste sich beherrschen nicht sauer aufzustoßen bei dem Gedanken an ihn.

<Warum? Warum hatte es unbedingt er sein müssen, Mausebein?>

Er hatte keine Ahnung, warum Ran sich damals unbedingt in diesen Möchtegern-Detektiv hatte verlieben müssen, noch schlimmer, warum sie immer noch an ihm hing. Na ja… bis jetzt, zumindest.

Er, der seine Nase so tief in Angelegenheiten stecken musste, die ihn nichts angingen, bis er dafür zahlen musste. Auch wenn alle ihm immer beteuerten, wie sehr er damals versucht hatte, Ran aus seinem Schlammassel heraus zu halten, so war sie es doch, die gelitten hatte, die ganzen Jahre über.

Es hatte vor Bell schon viele andere gegeben, Männer, die er vielleicht sogar irgendwann an ihrer Seite akzeptiert hätte, doch das Herz seines kleinen Mädchens hing noch immer an ihm.

Keiner hatte sie für sich gewinnen können, schließlich glaubte sie noch immer, dass er lebte.

Er hatte oft versucht, es ihr zu erklären, behutsam und manchmal auch streng, schließlich machte sie sich mit ihrer Warterei ihr Leben kaputt.

Doch Ran sagte nichts zu Fakten und Beweisen, versuchte sich nicht mit ihm zu streiten sondern schenkte ihm nur ein trauriges Lächeln.
 

„Das verstehst du nicht, Paps.“
 

<Ach, Ran…>
 

Er schluckte, fuhr sich durchs Haar und blickte dann zu seiner Frau, für einen kurzen Moment hatte er vergessen, dass Eri noch da war. Doch die sagte nichts zu seinem Schweigen, beobachtete ihn nur während er vor sich hin brütete.

„Glaubst du, sie hat vielleicht Recht?“

Seine Stimme war rau, langsam schaute er auf, erkannte sofort das seine Frau die Frage verstand, die er einfach so in den Raum geschmissen hatte. Der Detektiv biss sich auf die Lippen, zernagte sich dabei seinen Bart, während er auf eine Antwort wartete.

Eri zögerte, wählte ihre Worte mit Bedacht.

„Ich weiß es nicht, Kogoro. Es ist unmöglich, nach all dem, was wir wissen… aber wir reden hier immerhin von Shinichi Kudo.“

Ein bitteres Lächeln huschte kurz über ihre rot geschminkten Lippen, blieb von Mori jedoch unbemerkt, der sich langsam die Schläfe massierte.

„Ran hatte, was ihn anbelangt schon immer einen sechsten Sinn, selbst als kleinen Dreikäsehoch hatte sie ihn ständig auf dem Radar.“

Die beiden Eltern schwiegen kurz, mussten offensichtlich erst jeder für sich verdauen, zu welchem möglichen Ergebnis sie grade gekommen waren.

Entweder dieser daher gelaufene Amerikaner hatte wirklich geschafft, was keiner der Männer vor ihm erreicht hatte, oder aber er war zu ihr durchgedrungen, weil er es schon immer konnte.
 

Nur wie?
 


 

Die Sache hatte damit geendet, dass sie sich gegenseitig auf dem Laufenden halten würden, nur mit Mühe und Not hatte er Eri davon abgehalten, ihm etwas „Anständiges“ zu kochen. Da hätte er eher noch seine Börse geplündert und wäre mit ihr ausgegangen, doch die Einladung hatte sie dankend abgelehnt und war gegangen. Er konnte es verstehen, auch ihm war der Appetit nach diesem Gespräch gehörig vergangen.
 


 

Kogoro seufzte schaute erneut zu seiner Tochter, die schon wieder mit ihrem Handy zu Gange war. Der Tag heute hatte es seinem zermarterten Kopf nicht grade leichter gemacht.
 

Ran bemerkte die Blicke ihres Vaters nicht, ihre Finger flogen über

die Tasten ihres Handys, zwischen ihren Augenbrauen machte sich eine kleine Sorgenfalte Platz, als sie erneut ihren Posteingang abrief.
 

Leer.
 

Sie hatte die Nachricht gesendet während sie mit Bell darauf gewartet hatte, ins Zimmer zu kommen, nur wenige Wortet die ihr doch den ganzen Tag im Nacken gesessen hatten, weil es so gar nicht zu ihnen passte.

Wieder Tippte sie sich durch ihre SMS, sah erneut dass sie gesendet worden war und auch schon als gelesen markiert wurde.
 

Empfänger: Ayumi Yoshida, Genta Kojima, Mitsuhiko Tsuburaya
 

Text: Wo seid ihr?


 


 

Der Tee vor ihren Nasen war schon lange kalt und auch der Kuchen, den ihnen der Professor noch bei der Bäckerei um die Ecke geholt hatte, war nur halb aufgegessen.

Selten war das sogenannte „Hauptquartier“ der Detektiv Boys so schweigsam, Agasa hatte lange bei ihnen gesessen und darauf gewartet, dass einer der Drei zu reden anfing. Keiner wusste, wie lange es gedauert hatte, ehe der alternde Wissenschaftler sich verabschiedet hatte, mit den Worten, er wäre in seiner Werkstatt, wenn sie ihn bräuchten. Die Gesichter der Oberschüler hatten ihm verraten, dass sie einen Fall hatten, der sie bis an ihre Grenzen trieb. Es war mehr als nur Ehrgeiz, das Rätsel allein lösen zu wollen, mehr als Verschwiegenheit, weil die Polizei sie darum gebeten hatte. Ein bitteres Lächeln schlich sich unter den schneeweißen Bart des Erfinders, Agasa kannte diesen Gesichtsausdruck, nur zu gut.
 

Er schluckte, erneut versuchte Mitsuhiko die Trockenheit in seinem Hals zu bekämpfen, sein Blick huschte zu Ayumi. Der Tee hatte wieder etwas Farbe in ihr Gesicht zurück gebracht, doch von Mal zu Mal erkannte er, wie die Oberschülerin kurz zitterte. Zwei Tage war es nun her, dass ihnen ihr eigentlich toter Freund über den Weg gelaufen war und dennoch hatte keiner der Drei auch nur ein Wort darüber verloren.

Nervös knetete er seine Hände, bemerkte den Film kalten Schweißes, der sich auf seinen Handinnenflächen gebildet hatte, schaute erneut zu seiner Klassenkameradin auf. Er ahnte nur zu gut, was in ihr vorging… dennoch, nur mit Schweigen kamen sie nicht weiter.
 

„Was-…“, seine Stimme war heiser, erst als er sich räusperte, schauten die anderen beiden Mitglieder der Detective Boys auf.

„Was meint ihr... weiß der Professor Bescheid?“

Eine gute Frage fand er, nah am Thema und dennoch nicht so nah, dass er gleich mit der Tür ins Haus fiel. Außerdem etwas, das geklärt werden musste - wenn sie Antworten wollten, mussten sie erst wissen, woher sie sie bekommen konnten.

„Er stellt ihm immer eine Kerze hin, wenn er zu Ai geht.“ Selbst Gentas Stimme klang belegt, doch mit dem Reden wich die Kälte im Raum, die alle drei bisher anscheinend schockgefroren hatte.

„Stimmt schon… aber.“ Ayumi schluckte, schaute vorsichtig in die Runde und sprach dann weiter.

„Habt ihr bemerkt, wie er uns angesehen hat, als wir rein kamen? Als wüsste er, womit wir uns herum schlagen.“

„Das ist wahr… aber das könnte genauso gut für den Fall gelten. Er weiß ja, dass wir an den Morden dran sind, mit Sicherheit lässt sich also nichts sagen.“ Wieder kehrte Stille ein, weit waren sie ja nicht grade gekommen.

„Sollten wir es ihm sagen? Seinen Eltern? Die müssen es doch wissen, oder? Er kann doch nicht- nicht so einfach verschwinden und nicht mal ihnen sagen, dass er noch lebt. So grausam kann er doch nicht sein, oder?

Wir- wir dachten doch alle… Heiji sagte doch-…“ Sie biss sich auf die Lippen, kniff die Augen zusammen und versuchte die Bilder zu verdrängen, die plötzlich ihren Kopf überfluteten.

Die Blicke der beiden männlichen Mitglieder trafen sich kurz, ehe jeder für sich in ungeliebten Erinnerungen zu versinken schien.
 

„Warum… warum macht er so etwas?“
 

Ihre Stimme zitterte und dennoch lag in den wenigen Worten noch so viel mehr, Wut, Schmerz und Trauer.

Die Frage schwebte in der Luft, schien alle anderen Laute zu verschlucken, die Antwort aber fand keiner der drei in dieser schier endlosen Stille.
 

Erst Gentas Schnauben, als der sich ratlos durchs Gesicht fuhr, brachte wieder Bewegung in die Gruppe.

„Nun… wir können es jedenfalls keinem erzählen ohne einen Beweis, ich fürchte nämlich, dass diese Geschichte nur schwer zu glauben ist.“ Mit einem nachdenklichen Nicken gab ihm sein Gegenüber recht, knetete unruhig die Hände in seinem Schoß, während sein Blick auf dem Boden Halt suchte.

„Stimmt… außerdem sollten wir behutsam vorgehen, nach allem, was passiert ist.“ Mitsuhikos Stimme war belegt und wurde immer leiser während er sprach. Genta schluckte, nickte dann, ehe er leise zu sprechen begann, eher feststellte als fragte.

„Wir haben also einen Fall.“ Sein Freund schaute auf erkannte den Ernst in seinen Augen. Seine Worte waren kaum zu hören, als er Genta Recht gab.
 

„Wir haben einen Fall.“
 

Die langsam wohlbekannte Ruhe schlich sich unter ihre Haut, stellte die feinen Härchen auf ihren Armen auf. Keiner konnte sich so wirklich mit dem Gedanken anfreunden, eine hatte bisher nur mit einem kurzen Zusammenzucken auf die Äußerung der Detektive reagiert.

Die Oberschülerin starrte in ihre Teetasse, unfähig ihren Blick von ihrem bräunlich trüben Spiegelbild zu wenden. Erst Mitsuhikos vorsichtige Frage ließ sie auf sehen.
 

„Ayumi?“
 

Mit einem kurzen Blinzeln vertrieb sie das Wasser aus ihren Augen, dennoch blieb das Blau weiterhin trüb, während ihr Blick wieder zu Boden wanderte.

„Ich…“ Sie stockte, wusste nicht genau ob und wie sie beginnen sollte.

„Was- was ist mit Ran?“ Sie sah wie die beiden Jungs kurz zusammenzuckten, wusste, dass sie beide auf dem falschen Fuß erwischte, denn ganz sicher waren ihnen diese Gedanken auch schon durch den Kopf gegangen. Ihre gemeinsame Freundin, ihre Lehrerin, hatte mehr gelitten als sie alle zusammen. Seine Lügen, sein Geheimnis und sein Schweigen hatten ihr zugesetzt, hatte sie zweifeln lassen an allem was er ihr je bedeutet hatte. Jetzt hinter ihrem Rücken Nachforschungen anzustellen, sie anzulügen, wenn sie fragte, was sie tun sollte, ganz einfach zu schweigen… das war nicht richtig.

Ayumi schluckte, ihre Stimme war rau, zitterte aber nicht, sondern wurde mit jedem Wort das sie Sprach lauter, bestimmter und aufgebrachter.

„Sie sollte es doch wissen. Auch wenn wir keine Beweise haben, wir haben ihn gesehen, gesehen! Sie…“

„- sollte sich keine falschen Hoffnungen machen Ayumi.“ Mitsuhikos Worte bremsten sie aus, seine leise Stimme reichte aus um sie zum Schweigen zu bringen.

„Solange wir nicht wissen, wieso er das getan hat und was noch an dieser ganzen Sache hängt, sollten wir sie da nicht mit hinein ziehen.“
 

Die beiden Jungs hielten ihrem Blick stand bis sie nickte, der Kloß wollte jedoch nicht so leicht verschwinden.

Sie meinten es ja gut, wollten nicht das Ran in Gefahr geriet, sich Gedanken machte über Dinge, die sie nicht ändern konnte. Ein kurzes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen.

<Woher kommt mir das nur bekannt vor.>
 

Sie hörte wie Genta und Mitsuhiko begannen, Pläne zu schmieden, und dabei langsam auftauten. Ihr Blick aber fiel erneut auf ihr Handy, das mittlerweile stumm neben ihr auf dem Sofa lag. Mit einem unterdrückten Seufzen nahm sie es in die Hand, drehte es leicht hin und her, doch dem Spiegelbild, das sie vorwurfsvoll ansah, konnte sie nicht entgehen.
 


 

Es hatte bereits zu Dämmern begonnen, als die beiden Detektive sich im Polizeirevier wieder fanden. Die Formalitäten im Krankenhaus hatten länger gedauert als erwartet und Megure ließ es sich nicht nehmen, sich noch einmal in aller Form bei Bell zu entschuldigen.

Der aber hatte nur abgewunken und sich stattdessen dafür bedankt, wieder an dem Fall teilhaben zu können, als Ermittler, selbstverständlich.

Da sie warten wollten, bis sie sämtliches Material zusammen hatten, war die Fallbesprechung für den nächsten Tag angesetzt worden.

Während der dickliche Hauptkommissar Takagi zu seiner Familie entlassen hatte und selbst zu seiner Frau nach Hause fuhr, war für die beiden Detektive noch lange nicht Schluss.

Schon während sie im Krankenhaus auf Megure warteten, der noch mit den Beamten sprach, die Nachtwache hatten, hatte Bell Heiji deutlich gemacht, dass es da noch etwas gab, das er gerne überprüfen wollte. Auf der Fahrt ins Präsidium aber hatte sich Kudo ausgeschwiegen, still aus dem Fenster gestarrt, während sein Fahrer nur die Augen gerollt hatte.

<Dem Kerl muss man auch wirklich alles aus der Nase ziehen.>
 

Er hatte sich wirklich bemüht, hatte versucht, sich zusammenzureißen, da er ganz genau wusste, wie sein Freund tickte. Doch als sie dann endlich allein in dem kleinen Büro wahren, welches man für bezirksfremde Beamte eingerichtet hatte, platzte dem Kommissar der Kragen.

„Klärst´de mich denn jetzt bitte mal auf, Kudo? Ich weiß nich, was de noch suchst, wir haben doch schon alle Akten durchkämmt, oder traust´de etwa der japanischen Polizei nicht mehr?“

Shinichi verkniff es sich, auf den blöden Kommentar seines Kollegen zu antworten, warf ihm jedoch kurz einen bösen Blick zu, ehe er seinem Blick wieder dem PC zuwandte. Hattori hatte sich mit seinen Angaben und Passwort eingeloggt, sodass er endlich ein wenig mehr Einsicht in die Datenbanken der Polizei hatte.

Er gab etwas ein und ging auf Suche, ehe er sich erneut zu seinem Freund umdrehte und in leicht genervten Tonfall antwortete.

„Erstens heißt das Bell. Von mir aus auch noch William oder, wenn du so willst, Professor.“ Er grinste kurz, doch Heiji machte ihm mit einem Blick klar, dass er sich den Professor abschminken konnte.

„Und zweitens geht es nicht darum, dass ich glaube, dass die anderen nicht gut genug recherchiert haben, es geht mir vielmehr darum, wo sie gesucht haben.“

„Wo?“

„Ja, wo. Das war es auch, was ich vor meinem kleinen kostenlosen Hotelurlaub bei der letzten Fallbesprechung mit den Kindern klar machen wollte, allerdings haben Sie mich leider damals an der Stelle unterbrochen, werter Herr Kommissar Hattori.“

Heiji aber verdrehte nur die Augen.

<Ja doch, reit nur weiter drauf rum.>

„Jedenfalls ging es mir um die Reaktion von Ayas Vater, kam dir der Mann nicht auch irgendwie seltsam vor?“ Mit dieser Frage schaute er Hattori an, der nun nachdenklich die Hand ans Kinn legte und laut zu Überlegen begann.

„Mhm… nun er hat grade seine Tochter verloren, da is wohl keiner ganz normal, auch wenn de schon recht hast damit, dass er seine Frau sehr bevormundet hast, aber ich nehm nich an, dass es das is, worauf de hinaus willst?“

Shinichis Grinsen huschte kurz über Bells Gesicht, verschaffte dem Osakaner eine Gänsehaut, ehe er langsam den Kopf schüttelte.

„Nah dran, aber nein. Versuch dich mal genau an seine Reaktion zu erinnern, als wir ihm das Bild des ersten Opfers gezeigt haben.“

Der Kommissar ließ sich nach hinten sinken, stützte sich mit den Händen am Tisch ab während sein Blick nachdenklich an die Decke ging.

„Er wusste nicht, wer es war… und als seine Frau ihn dann erkannte, wirkte er irgendwie nervös, fast so, als ob er nich wollte, dass wir wissen, das die beiden sich kannten und in dem Café getroffen haben.“

Shinichi nickte bedächtig, fing den Blick seines Kollegen auf.

„Ganz recht. Ich habe es auch erst darauf geschoben, dass er einfach nicht wahrhaben wollte, dass seine Tochter zum Opfer eines Serienmörders geworden ist, der vielleicht einfach wahllos tötet. Aber dann hat er etwas anderes gesagt, das mich stutzig gemacht hat.“

Heiji beobachtete, wie Bell sein kleines Notizbuch aus der Jacke kramte, nach kurzem Blättern hatte er gefunden, wonach er gesucht hatte.

„Zum einen hat Herr Moto ziemlich lange um den heißen Brei herum geredet als wir nach dem Namen des Cafés gefragt haben, er hat uns etwas genannt, von dem er glaube es wäre ein ausländischer Name, den er weder richtig lesen noch aussprechen konnte.

Als ich ihn dann fragte, ob er mit seinem Gestammel vielleicht „New live“ meinen könnte, sagte er, dass Englisch noch nie seine Stärke gewesen wäre, dass er es nie in der Schule gelernt hätte.

Nun frage ich dich aber Hattori, woher wusste er-„
 

„Das es Englisch war.“
 

Heijis Augen waren groß geworden, entgeistert starrte er seinen Kollegen an, fasste sich als er langsam weiter sprach.

„Wenn er´s wie er behauptet nie gelernt hat wieso hat er die Sprache dann erkannt, es hätte leicht Französisch oder sonst was sein können.“
 

Auf Bells Lippen breitete sich ein kurzes Lächeln aus.

„Genau. Er hat uns angelogen, die Frage ist also, wieso?

Wieso will er nicht, dass wir wissen, dass die beiden Opfer sich gekannt haben? Ein Vater möchte doch normalerweise, dass der Mord am eigenen Kind so schnell wie möglich geklärt wird. Irgendwas muss ihn stören, ihn so belasten, dass er es lieber in Kauf nimmt, den Mörder davonkommen zu lassen, solange wir nur nicht weiter in diesen Gewässern fischen. Die einzige Möglichkeit, die sich mir in dieser Hinsicht aufdrängt, ist das es um seine Tochter um Aya selbst geht.

Von ihr wissen wir nicht viel, eine gute Schulausbildung, dann ein abgebrochenes Jurastudium und bis vor kurzem arbeitete sie in dem kleinen Lebensmittelladen.“
 

Heiji nickte bedächtig, doch seine Stimme war noch immer skeptisch.

„Ein ziemlich abrupter Lebenswandel, Kudo, da haste Recht… aber wir wissen nicht, warum. Was zwischen ihrem Studium und ihrem Job passiert ist… diese Lücke, darum muss es gehen.“ Die Brauen des Kommissars zogen sich fragend zusammen.

„Aber was sollte das mit der Verbindung zum ersten Opfer zu Shikata zu tun haben? Das einzige, was wir von ihm wissen, ist das er Arzt war und-…“, Hattoris Augen wurden groß, bis dann ein wissendes Lächeln über seine Lippen huschte.

„Heilige Scheiße…“

Shinichis Grinsen wurde breiter.

„Ja, so kann man´s auch ausdrücken.“ Doch der Kommissar ließ sich von seinem Freund nicht irritieren.

„Verdammt, du kannst Recht haben Kudo, und wenn… kein Wunder, dass wir bisher keine Verbindung zwischen ihnen gefunden haben.“

„Ganz genau. Denn dort sucht man nur, wenn man ganz genau weiß, mit wem man es als Opfer zu tun hat, wenn man erahnt, warum der oder diejenige erschossen vor einem liegt und man nach einem möglichen Täter Ausschau halten muss.“

Er drehte sich um, beide Detektive hatten ihren Blick nun auf den Computer Monitor gerichtet, der noch immer mit einem Suchprozess zu Gange war. Gespannt beobachteten die beiden, wie die Prozentzahl der durchsuchten Ordner langsam stieg.

Als sie die 100% erreicht hatten hielten beide kurz die Luft an, bis sich plötzlich drei Fallakten auf dem Bildschirm zeigten.
 

Heiji klopfte seinem Freund auf die Schulter, seine Lippen zu dem Lächeln verzogen, das schon einigen Kriminellen das Fürchten gelehrt hatte.

„Sieht ganz so aus, als hätten wir unsere Verbindung gefunden.“

Shinichi nickte, schaute auf die drei Ordner vor ihm, die sauber und ordentlich die Namen ihrer jetzigen Opfer trugen.
 

<Stimmt… wir haben sie gefunden, in Japans Kriminalarchiv.>
 

Die beiden Detektive arbeiteten bis spät in die Nacht. Dutzende von Kaffeebechern stapelten sich bereits auf dem Tisch. Doch an Schlaf war für sie beide noch nicht zu denken, sie waren zu nahe dran.

Schließlich hatten sie endlich einen Anhaltspunkt, eine Spur, dessen Faden sie nun verfolgen konnten, bis sich die Schlinge um den Hals des Täters immer enger zog und sie diesen grauenhaften Morden endlich ein Ende machen konnten.
 

Nur nicht heute Nacht.
 


 

Schon längst hatte sie sich an die harten Bettlacken des Krankenhauses gewöhnt, wusste, dass es die Bleichmittel waren, die die Baumwolle so hart werden ließen. Alles, nur damit für den nächsten „Gast“ alles wieder sauber, frisch und weiß aussah. Sie schauderte, ließ sich tiefer in die ungeliebten, aber warmen Laken sinken und versuchte den Gedanken daran zu verdrängen.
 

Sie lauschte in die Nacht, vor ihrem Fenster hatte Japan längst die Dunkelheit eingeholt, doch hier drin schien es heller zu sein, die vielen kleinen Lichter der Notschalter, Lichtschalter und auch der Spalt unter dem Türrahmen, tauchten ihr Zimmer in ein geisterhaftes Licht.
 

Sie seufzte, merkte wie ihr das Schlucken noch immer schwer fiel und berührte die dicke Mullbinde an ihrem Hals.

Bilder kochten in ihr hoch, die dünne Schnur schnitt ins Fleisch, war fest gespannt und forderte das letzte bisschen Kraft, solange bis alles ruhig, schlaff und leblos war. Sie unterdrückte einen Aufschrei, presste sich die Hände vor die Augen, bis sie vor ihrem inneren Augenlid Sterne funkeln sah.
 

Langsam versuchte sie, tief einzuatmen, ließ sich Zeit, damit das Gas ihre Lunge füllen konnte, wartete kurz, ehe sie die Luft genauso sanft wieder aus ihrem Gefängnis entließ.

Ihr Atmen und ab und an der Beamte auf dem Flur waren ihre einzigen Begleiter in dieser Nacht. So unwohl sie sich auch fühlte, umgeben von Krankheit und Tod, so wusste sie doch, dass sie jetzt nicht in diesem warmen Bett liegen könnte, nicht noch den Geschmack ihres Tees auf der Zunge haben würde, wenn er nicht gewesen wäre.

Bell hatte sie gerettet.

Und ein Blick in die Runde hatte ihr verraten, dass sie ihn schnappen würden, dass sie hier sicher war und nichts mehr passieren konnte. Sie ließ es zu, als ihre Augen langsam schwer wurden, Müdigkeit und nicht zuletzt auch die Beruhigungstablette, die man ihr gegeben hatte, forderten jetzt ihren Tribut, dem sie nur zu gerne nachgab.
 

Ein tiefer, traumloser Schlaf hüllte sie in seine Decken, eine Ruhe in der weder Zeit noch Raum existierten. So wusste sie nicht, ob es Sekunden, Minuten oder Stunden waren, als sie der erste Alptraum überfiel.
 

Sie war umgeben von Dunkelheit, spürte wie das tiefe Schwarz um sie herum sie langsam zu erdrücken schien. Sie bekam keine Luft mehr. Ein stummer Schrei ging über ihre Lippen, dann der nächste und der folgende, doch sie alle blieben ungehört. Vor ihr begannen auf einmal Blitze zu zucken, als würde sie in einem Gewitter festsitzen. Der Druck in ihrer Lunge wuchs, heiße Tränen rannen ihr die Wange hinunter und hinter ihrer Stirn hämmerte es pochend im Takt der zuckenden Blitze am Horizont.
 

Doch weder hörte sie einen Donner, noch hörte irgendjemand ihre Schreie, erst als sie das Rufen schon längst aufgegeben hatte, wurde es ruhiger.

Der Gedanke an Luft war verschwunden, und auch die Blitze und der Schmerz wichen der Dunkelheit, die sie willkommen in ihre Arme schloss, bis es endlich still war.
 


 

Hallo ihr Lieben,
 

na das Kapitel passt doch zu einem Freitag den 13. ;) Ich hoffe wie immer es hat euch gefallen! Ich weiß ihr wartet schon alle ungeduldig auf Ran und ich kann euch beruhigen, nachdem wir Heiji ja nun ab gefrühstückt haben kommt alles andere langsam in gang.

Wie immer geht mein Dank an alle Kommentatoren ^///^ ich freu mich wirklich sehr über eure Meinung! Aber auch mal ein dickes Dankeschön möchte ich hier für über 50! Favoriten los werden! Es Freut mich wirklich euch alle dabei zu haben!

Danke ^//^
 

Wie immer bin ich natürlich auch jetzt gespannt auf eure Meinung zu dem Kapitel.
 

Ganz liebe Grüße,

eure Shelling



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2014-06-24T19:45:25+00:00 24.06.2014 21:45
Guten Abend liebe Schelling!
Ich bin diesmal mit meinem Kommentar reichlich spät ( war eine Woche in italia <3), deswegen sorry!

Hm die Schnur um bells Hals zieht sich immer enger zusammen. Ich würde sagen, dass Yukikos Gene bei ihm wohl wirklich nicht durchgeschlagen haben wenn selbst Kogoro anfängt zuzweifeln und daran zudenken, dass er einem bestimmten westentaschendetektiv ähnelt :D!
Ich muss zugeben, ich bin doch erstaunt wie schnell die Morus alle anfangen in diese Richtung mit Shinichi zudenken.. Ich meine, ihres Wissens nach ist er ja tot und im Gegensatz zu Heiji versuchen sie tatsächlich die Toten aus dem Grab zu holen.

Zu den DB: nun ist es aber interessant. Ich muss wissen wie sie Shinichi die Hölle heiß machen werden °-°. Ich halte doch keine Wochen aus DX!!
Und wieso machst du alles so unglaublich schwer für leute mit erbsenhirne? :( Dieser Dialog zwischen Bell(/Shinichi) und Heiji was zu kompliziert für mich... >.< ich bin aufjedenfall aber schon daran interessiert was deren Schlussfolgerungen so mit sich bringen..

Und die aller letzte Szene: ich dachte ehrlich das wäre die Erinnerung an den Tag als Holmes versuchte die Frau zu töten.. :o
Naja ich bin interessiert wie lange Bells maske noch halt und was aus unserem 3 Opfer nun passiert ist.
* Zelt mit Wohnwagen umfahren und sich ein Insektenspray aufsprüh*
Hm wer bringt Schokolade und Fleischspieße zum grillen mit?
*Feuer zünd*

Bis zum nächsten Mal
Deine Mennchen <3
Von:  Sailor-Mars
2014-06-24T19:23:06+00:00 24.06.2014 21:23
Hi Shelling
Ich sags gleich im vorraus, mein kleiner Bruder (Robby) hat mir diese FF Empfohlen und da dachte ich mir 'Mensch die liest du dir doch gleich mal durch'
und siehe da sie gefällt mir!
Du hast das alle wirklich gut hinbekomen und an manchen Stellen konnte ich nicht anders als zu lachen!
Ich finde es im übrigen nicht gut was für ein üble spiel mit Shinichi/Conan/William gespielt wurde!
Aber immerhin hat er ja jetzt Heiji wieder an seiner Seite!

Liebe Grüße
Sailor-Mars

PS.: Ich soll dir auch von Robby sagen das es ein richtig gutes Kapitel ist! Er konnte zur Zeit nicht wirklich Kommis hinterlassen weil sich sein Laptop verabschiedet hatte.
den hat er inzwischen aber wieder repariert, also kommt bei deinem nächsten Kapitel auch ein Kommi von ihm
Von:  Linelus
2014-06-17T10:51:51+00:00 17.06.2014 12:51
Endlich, ein neues Kapitel - und was für eins!
( :D etssum nleckips dnu etnnok netlah hcim na thcin hci ssad ,tchuarbeg egnal os snegirbü nebah retlahcsierF eiD)

Ich muss zugeben, dass Eri und Kogoro der Wahrheit schon so nahe kommen, hat mich ziemlich überrascht. Es dauert scheinbar nicht mehr lange, bis Bells Maske endgültig fällt. Ich bin sehr gespannt wohin das noch führt, auch wie die DB Shinichi platt machen.
Hab langsam ziemlich Angst vor Yukiko's und Ran's Reaktion wenn die Katze endlich aus dem Sack ist... ich wunder mich nur, dass das FBI nicht schon Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hat, um ihn da raus zu holen - raus aus dem Fall, aus Japan, weit weg! Und Kesuke ist ja auch noch da, womit der wohl auftrumpfen wird? Immer wenn du eine Frage beantwortest, tauchen zwei neue auf die mich ganz kribbling machen...
Aus Heiji's und Shinichi's Erleuchtung werd ich allerdings noch nicht so wirklich schlau, konnte ihren Gedankengängen nicht wirklich folgen. Auch nach zweimal Nachlesen nicht, du machst es also mal wieder spannend :D Ich muss mich meinen Mit-Kommischreibern anschließen, was hat es mit dem letzten Absatz auf sich? Schließlich wird die gute Frau ja bewacht, aber ich trau dir nicht zu, dass du uns so schön anschaulich ein Strebenszenario auftischt und dass dann "nur" ein böser Traum ist. Außerdem hatte Holmes ja vor sie umzubringen, und ich könnt mir gut vorstellen, dass er noch aufräumen kommt...

Hach. Nur Geduld *gruml* ^-^
Liebs Grüßle
Linelus (:
Von:  fahnm
2014-06-16T00:23:27+00:00 16.06.2014 02:23
Spitzen Kapi^^

Papa Mori lässt wieder den fürsorglichen Vater raushängen.
Bin mal gespannt wie es weiter gehen wird.
Von: abgemeldet
2014-06-15T19:00:13+00:00 15.06.2014 21:00
Das Kapitel gibt einiges zum Grübeln mit.
Ich freue mich natürlich für Heiji und Shinichi, dass ihnen offenbar ein entscheidender Durchbruch gelungen ist. Nicht, dass ich ihnen folgen konnte, aber die Enthüllung wird hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lassen ^^"
Allerdings scheint sich die Schlinge nicht nur um "Holmes'" Hals enger zu ziehen - über Bell machen sich auch mehr Leute Gedanken, als Shinichi lieb sein kann.
Ich bin echt gespannt, wies weitergeht!

Was mich kurz irritiert hat waren die Rückblicke, die ich nicht immer gleich als solche erkannt habe und erst mal sortieren musste, wo die Handlung zeitlich angesiedelt ist.
Und dass das letzte Viertel des Kapitels komplett kursiv ist, hat mich auch erst mal aus dem Tritt gebracht, weil ich das wiederum komplett für einen Rückblick gehalten hab.

Aber abgesehen davon, ein super Kapitel!

Liebe Grüße,
Puffie~
Von:  Diracdet
2014-06-15T06:12:32+00:00 15.06.2014 08:12
Hallo Shelling__Ford,

diesmal fang ich einfach mal direkt an, weil mir keine Gesamtüberschrift zu dem Kapitel einfällt. XP

Ja, die Szenerie, wie es sowohl Ran, als auch Ayumi auffällt, fängt schon an, sehr bekannte Parallelen zu ziehen. Ehrlich gesagt, ich bin auch kein Freund von solchen Geheimnissen, die jemanden vor der Wahrheit und ihren Konsequenzen schützen wollen – auch wenn es hier ja ein zentraler Aufhänger des Mangas, und deiner Geschichte ist. Und ich kann Ran da auch verstehen, wenn es ihr bitter aufschlägt, nun von allen Dingen der Ereignisse von vor zehn 10 Jahren gerade daran erinnert zu werden.
Umgekehrt, und das schien mir auch ein indirekter Anklagepunkt, auch nach zehn Jahren, in denen sowohl Shinichi als auch sicher alle anderen immer wieder diese Ereignisse reflektierten, ist keinem eine bessere Lösung eingefallen. Sprich, das wird immer noch für die beste Lösung gehalten...

Oha, die Aussagen der Frau hatten mich doch etwas überrascht, weil ich hatte das eher so verstanden, dass sie zum Zeitpunkt, als Bell eintraf schon das Bewusstsein verloren hatte und ihn nicht mehr erkannte. So ist aber das zumindest erstmal geklärt (wobei ich wegen des Endes des Kapitels nachher nochmal fragen muss). Und Shinichi scheint ja eh schon genug andere Fährten zu haben, um sich im Fall vorzutasten. In jedem Fall klingt es nun wieder nach einem 'einfachen' Fall von Rache, auch wenn das die Frage nach der 'Holmes'-Nummer nicht erklärt. Noch nicht.

Ein kleiner Tipp, weil ich das diesmal erst nach einer Seite verstand. Bei Rückblenden könntest du eine kurze Bemerkung einstreuen wie 'am vorigen Abend', vielleicht kursiv. Ich dachte wirklich, das wäre der nächste Abend, nachdem Kogoro Ran vom Krankenhaus nach Hause gebracht hatte.
Jedenfalls hier gleich zweimal oho!
Punkt eins, häufigere, freundliche Besuche? Ein interessanter Gedanke, so nach dem Motto, jetzt, wo Ran auf eigenen Beinen steht, kann man sich mehr wieder um die eigenen Angelegenheiten kümmern, diese klären?
Und Punkt zwei, woah????? Respekt!
OK, das war schnell, wenn auch nicht ganz aus der Luft gegriffen. Auch wenn es einen leicht merkwürdigen Touch hat, dass plötzlich jemand doch mal Ran so begeistert, wie aus dem Nichts auf taucht, und man darauf schließt, es könnte die eine Person sein, die es vorher vermochte.
Also effektiv ziehen die beiden aus dem Verhalten Rans den Schluss, es ist möglich, dass Bell Shinichi ist... sollte dann Kogoro ihn vielleicht testen? Oder jetzt, mit dem Wissen (hat Kogoro als Polizist ja wohl auch), wegen wem Bell wieder frei ist, glaubt er es vielleicht schon selber?
Bald fehlen wirklich nur noch die beiden, für die es am wichtigsten ist: Ran und Yukiko. Ansonsten wissen es ja schon Yusaku, der Professor, die Kinder und Heiji. Und so wie Heiji sich weigert, ihn weiter Bell zu nennen, tippe ich fast auf Takagi als nächstes.
Was aber ganz allmählich wirklich das FBI zu Maßnahmen zwingt, denke ich mal.

Die Kinder, ja... ja doch, diesmal sind sie weniger kindlich. Ihre Aussagen wirken etwas durchdachter, ruhiger gegenüber einander formulierte. Weniger kindlich herausrufend, als hätten sie Angst, nicht gehört zu werden. Andererseits, wie oben erwähnt, auch sie haben keinen besseren Weg als Shinichi gefunden in zehn Jahren und gehen den gleichen, wohlgemerkt selbstzerstörerischen Weg des Geheimnisses, den auch er ging. Man sollte meinen, Ais und sein (angebliches) Ende wären da ein gutes Mahnmal.
Ein Punkt, den ich bisher unterschätzte, trotz Heijis Reaktion, als er Shinichis Maske runter riss, ist das Unverständnis wegen dem angeblichen Tod. Im Prinzip würden alle Beteiligten im Moment es als seine Tat ansehen, sein Plan, sich für tot zu erklären, und es würde die besagt Wut und Missverständnisse hervorrufen. Tendenziell sollten Ran und Yukiko, zumindest im ersten Augenblick davor immun sein, derartige Anschuldigungen – die ihn definitiv hart treffen – gegen ihn anzubringen... aber sie werden noch kommen. Werden diese Gedanken auch bei jedem einzeln neu diskutiert werden mit der Offenbarung?

Letzter Punkt das Ende. Ne sehr tolle plastische Beschreibung, Respekt!
Aber mir ist eines nicht klar geworden: war das nun noch ein Traum, oder wurde sie im Schlaf vom Mörder mit ihrem Kissen erstickt?

Ich muss dazu sagen, sie scheint ihren Anteil am Fall gehabt zu haben, obwohl sie wohl die Verbindung aufklären könnte. Und sie könnte den Geist benennen, den sie gesehen hat.

Hm... das wären so erstmal meine ganzen Gedanken zu dem Kapitel. Vieles ist passiert und vieles aufgeworfen worden, ich denke die Schachfiguren stehen jetzt bereit, um so richtig in Schwung zu kommen. Mal abwarten, wer als nächstes welche Schritte einleitet.

Bis zum nächsten Mal.^^
Liebe Grüße,
Diracdet

P.S.: Diesmal bin ich wohl relativ früh mit dem Kommi, was? Ô.Ô
Von:  kokuchou
2014-06-15T02:47:01+00:00 15.06.2014 04:47
Das war ein sehr tolles Kapitel! Wunderbar!

Es ist interessant zu lesen, wie sich alle ihre Gedanken machen,
sich alles zusammen reimen und die Wahrheit doch nicht akzeptieren wollen.
Und die DB die sich dazu durchringen, erst Beweise zu sammeln, bevor sie Ran hinzuziehen.
Auch schön zu lesen, dass unsere beiden Lieblingsdetektive perfekt miteinander harmonieren und die Nacht durcharbeiten um die Verbindung zu finden.

Zum Schluss frag ich mich jetzt, ob du Mira umgebracht hast, oder ob sie doch nur schlecht geträumt hat. Ich tippe auf ersteres :D

Jetzt guck ich noch die Nachspielzeit zwischen Japan und der Elfenbeiküste!
Dir einen guten Morgen.
Wir schreiben uns beim nächsten Kapitel :)

VLG ruha


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