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Lost in Time

ShinichixRan
von

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Schwarze Witwe

Rückblick-
 

Shinichi schluckte, sein zitternder Atem beruhigte sich langsam, er wusste längst, dass er diesen Kampf verloren hatte. Doch noch während seine Gedanken langsam in dem dichten Nebel verschwand, hörte er ein weiteres Mal das Klicken des Stimmentransposers.
 

„Ich werde auf dich warten… Shinichi.“
 

Ihre Stimme streichelte seine Wange, während sein Verstand in der Dunkelheit versank.
 

<Ran!>
 

-Rückblick ENDE
 

Schwarze Witwe
 


 

„Seine Zeit läuft ab Yukiko.“
 

Die Worte ihrer ehemaligen Kollegin brachten den Atem in ihrer Kehle zum Stocken, die Schauspielerin schluckte, während sie versuchte, ihre zitternden Worte zu einer verständlichen Frage umzuformen.
 

„Wie meinst du das? Was ist mit Shinichi?“
 

Sharon aber seufzte nur, auch nach all den Filmen, in denen Yukiko Kudo mit ihrem schauspielerischem Talent geglänzt hatte, verriet ihre heisere Stimme sie.

Yukiko hatte Angst, Angst um das Leben ihres Sohnes.

<Und das zu Recht, Darling…> Doch die blonde Schönheit ließ nichts ihrer eigenen Befürchtungen in ihren Worten durchdringen, als ihre herablassende Stimme Yukikos Ohr streifte.

„Hattet ihr etwa geglaubt, dass der Boss sich das einfach so gefallen lässt? Dass er stumm zuschaut, während ihr seine wunderbare Organisation auseinander pflückt? Ganz bestimmt nicht…“
 

Yusaku schluckte, ballte die Hände zu nutzlosen Fäusten.

<Das hatte ich befürchtet…>

Doch Sharon hatte keine Gnade mit ihnen.

Unbarmherzig sprach sie weiter, sodass sich Yusaku nicht zum ersten Mal während dieses Gesprächs fragte, wieso Shinichi überhaupt auf ihren Deal eingegangen war. Denn so, wie sich Sharon ihnen gegenüber präsentierte, hätte das Gegengift für Ran genauso gut wirkungslos sein können.

<Das war es aber nicht.> Yusaku schluckte, ignorierte die Stimme seines Sohnes in seinen Ohren, um dem weiblichen Organisationsmitglied weiter zuzuhören.

„Und jetzt, wo die Luft selbst für jemanden wie ihn langsam dünn wird, ist es nur noch eine Frage der Zeit. Die Existenzberechtigung für euren Sohn besteht vermutlich schon lange nicht mehr, die Forschungen am APTX wurden eingestellt, nachdem sich die Wissenschaftler dank ihm längst nicht mehr aus ihren Löchern wagen.“ Vermouth schluckte, strich sich eine ihrer blonden Locken hinters Ohr.

„Es wird eng für ihn Yukiko, wie schon gesagt, Shinichis Zeit läuft ab.“
 

<Nein…>

Die Worte ihrer ehemaligen Freundin krochen ihr unter die Haut und brachten ihren Atem zum Stocken. Die Schauspielerin spürte nicht, wie ihre Hände zu zittern begannen, so sehr, dass ihr das Handy langsam aus den Fingern glitt, während ein Film aus heißen Tränen ihren Blick verschleierte.

„Shinichi…“
 

Sie zuckte kurz, als die kalten Fingerspitzen ihres Mannes sie berührten und er ihr langsam das Handy aus den Fingern nahm, um für sie das Sprechen zu übernehmen.
 

„Ich hoffe, du glaubst nicht, dass uns diese vagen Informationen reichen, um das FBI darum zu bitten, auch nur irgendeine Art von Deal mit dir auszuhandeln, Sharon.“
 

Das Organisationsmitglied am anderen Ende der Leitung schluckte nur.

<Yusaku…> Doch um in trüben Erinnerungen zu fischen, war jetzt keine Zeit. Gekonnt verwandelte sie ihre schmalen Lippen in ein Lächeln, das sich sanft an den Lautsprecher des Telefons schmiegte.
 

„Aber natürlich nicht mein Lieber, es gibt da noch mehr, was ich euch sagen kann… aber lass mich zunächst eine andere Frage stellen.“ Ihre graublauen Augen wurden scharf, ihr wissender Blick glitt zu der Person ihr gegenüber, während sie in die gespannte Stille am anderen Ende der Leitung hinein lauschte.
 

„Vermisst ihr da nicht noch jemanden?“
 

Ein erstickter Schrei verließ Kazuhas Kehle, doch es war Mori, der als erstes seine Stimme wiederfand.
 

„Was?“
 

Sharon aber tat ihm nicht gleich den Gefallen, nippte seelenruhig an ihrem schwarzen Kaffee und genoss für einen Moment die Macht, die ihr die Organisation nun so viel Jahre über gegeben hatte, während ihre Augen immer noch unverwandt auf ihr lagen.

Mit einem neckischen Tonfall in ihrer Stimme löste sie ihr kleines Rätsel schließlich auf.
 

„Ich weiß, dass dem FBI ein kleines Vöglein ausgebüchst ist, das eigentlich hinter dem goldenen Käfig in Sicherheit hätte bleiben sollen, hab ich nicht Recht?“ Ihre Lippen formten ein süßliches Lächeln.
 

„Nun…, zufälligerweise bin ich gerade bei ihr.“
 


 


 

Er befahl seinen kurzen Beinen ihn die Treppe hoch zu tragen und kam außer Puste, noch bevor er oben angekommen war und die Türklinke erreicht hatte.
 

Mit zitterndem Atem grub er den Schlüssel aus seiner Hosentasche, verfehlte das Schloss beim ersten Mal, ehe die Tür endlich nachgab.

Der Duft ihres Parfüms mischte sich an diesem Ort mit dem billigen Aftershave ihres Vaters, während der Geruch von hausgemachtem Essen und Bier das Gemisch von Gerüchen vollendeten, das ihn unverkennbar in der Detektei erwartet hatte, wenn er nach Hause kam.
 

Das graue Licht der Nachmittagssonne schien dem Raum jegliche Farbe entzogen zu haben, während das Herz des kleinen Jungen ihm bis zu Hals schlug.
 

„Ran!“
 

Doch sie antwortete nicht.

Warum antwortete sie nicht?

Conan schluckte, spürte wie Panik Hitze unter seiner Haut säte.

„RAN?!“
 

Doch gerade als der Grundschüler seinen Weg in die Küche einschlug, legte sich eine warme Hand auf seine Schulter und ließ ihn augenblicklich zusammenzucken.
 

„Vergiss es Knirps, sie ist nicht hier.“
 

Shinichi Kudo seufzte, ging an ihm vorbei, ließ sich mit distanziertem Blick auf das Sofa sinken und beobachtete von dort aus wie die Erkenntnis, wo er war, langsam in den kleinen Jungen hinein sickerte.
 

Der stöhnte unüberhörbar und fuhr sich fluchend mit den kleinen Fingern durchs sowieso schon zerzauste Haar.

„Nicht schon wieder…“
 

„Ich fürchte doch.“
 

Diesmal aber ließ Bells Stimme beide seiner anderen Ichs zusammenzucken, sodass der Oberschülerdetektiv ihm einen genervten Blick zuwarf, während sich die elektrisierten Härchen in seinem Nacken nur langsam wieder beruhigten.

„Verdammt nochmal. Können wir uns einfach darauf einigen, dass du nur etwas sagst, wenn du gefragt wirst? Bitte, um unserer Neven Willen.“ Bell, der sich gegen Moris Schreibtisch gelehnt hatte, runzelte nur mit der Stirn, schluckte gekränkt, während die Augen seiner beiden anderen Ichs ihn immer noch mit den Blicken eines gehetzten Tieres begegneten.

<Das ist doch krank…>
 

Dennoch seufzte er, zuckte nur mit den Schultern und wandte den Blick von den beiden ab, versuchte, seine Stimme möglichst ruhig klingen zu lassen, ehe er antwortete.

„Wenn ihr meint…“
 

Doch der Zweifel und der Hauch von Ärger war auch aus Bells Stimme nicht so leicht zu waschen, Shinichi seufzte, nickte dankend. Er konnte ihn ja verstehen…

<Mir würde es auch nicht gefallen, den Mund verboten zu bekommen und dann auch von mir selbst.> Er schluckte, spürte wie sein pochendes Herz sich langsam beruhigte, ehe sein Blick zu dem Grundschüler schweifte, der noch immer wie angewurzelt vor der Tür stand.

<Aber es ist vermutlich einfach besser so…>
 

Shinichi seufzte, sein Blick streifte Bell, der angefangen hatte, seine Brille zu polieren, nachdem man ihn erst einmal für unnütz erklärt hatte, ehe er seine Stimme an den Grundschüler richtete.

„Beruhig dich, Conan…“
 

Der aber blinzelte kurz, warf seinem älteren Ich dann einen bösen Blick zu, verschränkte genervt die Arme vor der Brust.

„Lass mich und nenn mich gefälligst nicht so.“ Der Siebenjährige wandte den Blick ab, sah nicht, wie Bells Augenbrauen in die Höhe gingen und er Shinichi einen fragenden Blick zuwarf, sodass dieser nur die Stirn runzeln konnte.

„Ach, und wie soll ich den Herrn dann nennen? Denkst du nicht, dass es ein wenig verwirrend wird, wenn wir uns alle gegenseitig mit Shinichi ansprechen?“

Conan aber schluckte nur, ging zum Fester der Detektei, kletterte auf die Fensterbank und starrte nach draußen, während er seinen Rücken gegen die Mauer lehnte.

„Es ist trotzdem unfair…“
 

Shinichi aber rollte nur die Augen, versuchte Bells Bick zu ignorieren, der dem Kleinen offensichtlich Recht gab, doch gerade als er etwas erwidern wollte, erklang die mit einem Mal raue Stimme des Grundschülers erneut.

„Ich dachte- ich dachte sie sei hier.“

Er schluckte, wandte den Blick aus dem Fester.

„Ran.“
 

Bell räusperte sich, für einen Moment tauschten die Älteren besorgte Blicke aus, ehe der Oberschüler seine zugeschwollene Kehle dazu überreden konnte, zu sprechen.

„Ich weiß…“
 


 


 

Ran schluckte trocken und starrte die blonde Schönheit die ihr gegenüber saß weiter an.
 

Vermouth.
 

Ihr Herz hatte für einen kurzen Moment ausgesetzt, als sie mit ihrem Handy am Ohr das Café betreten und es in ihren hochhackigen Schuhen durchquert hatte, um sich dann wie selbstverständlich zu ihr an den Tisch zu setzen. Sie hatte das Organisationsmitglied und ihr ehemaliges Vorbild gleich erkannt. Vermouths Verkleidung war minimalistisch, die Sonnenbrille hatte sie bereits abgelegt, sodass nur noch das zart blaue Seidentuch um ihren Kopf sie vor zu vielen neugierigen Blicken schützte, auch wenn sich bereits einige ihrer blonden Locken an die Freiheit kämpften.
 

Angst und Wut hatten die Muskeln der jungen Frau bis zum Zerreißen gespannt, während ihr Verstand zwischen dem Versuch, Vermouth in die Mangel zu nehmen und der Idee, schnellst möglichst von hier weg zu kommen, hin und her gerissen war. Das Organisationsmitglied jedoch hatte ihr schnell klar gemacht, wer hier die Zügel in der Hand hielt.
 

Noch nachdem sie sich an Rans Tisch gesetzt hatte, führte sie das Telefongespräch einfach weiter, bis es der jungen Lehrerin langsam dämmerte, mit wem und worüber sie eigentlich sprach. Die Angst um Shinichi fesselte sie an ihren Platz, während sie darauf wartete, dass Sharon sich endlich ein Herz fasste und ihnen sagte, wo er war.

Denn wenn das, was sie sagte, auch nur einen Funken Wahrheit besaß, mussten sie ihn da rausholen - und zwar schnell.

Sie mussten ihn retten, bevor es - bevor es wirklich zu spät war.
 

Ran schluckte, funkelte die Schauspielerin aus wütenden blauen Augen an. Denn im Moment spielte diese Frau mit ihnen einzig und allein Katz und Maus. Ein verräterisches Lächeln kräuselte sich auf ihren Lippen, als die Stimme ihres Vaters aufgebracht am Apparat erklang.

Ran schluckte, schämte sich beinahe, als sie die Panik in seinen Worten hörte.

<Paps… es tut mir leid.>
 

Mori aber sah den bekümmerten Blick seiner Tochter nicht, sondern blaffte der ehemaligen Schauspielerin gereizt ins Ohr.
 

„Was? Ran ist da?! Wo ist sie, spucken Sie´s schon aus, Sie miese-…“ Vermouth verzog betont beleidigt das Gesicht, schenkte der jungen Frau vor sich einen gekränkten Blick, ehe sie ihren Vater zurechtwies.

„Ich muss doch sehr bitten, Herr Mori. Und Yukiko, schäm dich, wo sind deine Manieren? Das hier sollte ein privates Gespräch unter alten Freunden werden.“

Doch die Antwort, die Sharon erhielt, war mehr als deutlich.

„Wir sind keine Freunde, Vermouth.“
 

Yukikos Worte trafen sie tief, an einer Stelle, von der sie immer behauptet hatte, sie existiere nicht mehr. Das Organisationsmitglied schluckte, provozierte so eine kurze Stille in der Leitung, ehe sich das professionelle Lächeln auf Sharon Vinejards Lippen wieder zurückmeldete.

Als Schauspielerin sollte man schließlich mit spontanen Einwürfen aus dem Publikum arbeiten können.

„Oh, aber meine Liebe, natürlich sind wir das und ich werde es dir beweisen, und zwar, indem ich die kleine Ran hier von einer Dummheit abhalte.“

Ran aber schluckte nur, während ihre Gesichtszüge sich spannten. Sharon aber hielt von der stummen Warnung wenig, sprach ohne Ran eines weiteren Blickes zu würdigen weiter, als wäre sie gar nicht da.

„Schließlich bin ich mir sicher, dass ihr nicht wollt, dass die Gute einem meiner Kollegen in die Finger läuft, hab ich nicht Recht? Manche dieser Männer haben wirklich überhaupt kein Benehmen, müsst ihr wissen…“
 

Diesmal war es Eri, die trotz all ihrer eigenen Erfahrung mit menschlicher Manipulation auf Vermouths spitze Zunge reagierte.

„Ran!“

Die Verzweiflung in der Stimme ihrer Mutter ließ Ran kurz zusammenzucken, während Vermouth sie regelrecht zu genießen schien.

„Ah, ich sehe, die Familie Mori weiß, wovon ich spreche.“

Sie kicherte gekünstelt, vergrub den weißen Schaum ihres Kaffes mit einem klimpernden Geräusch langsam in seinen schwarzen Tiefen und gab der Flüssigkeit dadurch eine dreckige Farbe.

„Dann sollte ich wohl besser sehen, dass ich dieses kleine Vögelchen hier in Sicherheit bringe, bevor es noch etwas Dummes anstellt, sehe ich das richtig?“

„Tue ihr nichts, Sharon, ich bitte dich…“ Doch die raue Stimme des Schriftstellers wurde von ihr nur mit einem abschätzigen Blick belohnt, während sie über den Rand ihrer Tasse verheißungsvoll zu Ran aufblickte.

„Oh, aber Yusaku, wie könnte ich? An angel without its wings would be useless after all… im Gegenteil.

Ich bin hier, um zu verhindern, dass sie versucht, etwas zu retten, das wahrscheinlich schon nicht mehr zu retten ist.“
 

"Nein!"
 

Diesmal war es Ran selbst, deren schneidender Ton Vermouths Pläne durchkreuzte. Zum ersten Mal seit sie das Café betreten hatte, schauten Sharons kalte Augen in ihre. Ran aber hielt ihrem Blick stand, sodass sich eine Augenbraue der blonden Schönheit interessiert hob, während der Vater des Mädchens am anderen Ende der Leitung einen keuchenden Laut von sich gab.

„Ran? Ran, verdammt noch mal, was tust du da?“

Doch die junge Frau reagierte nicht auf die aufbrausende und besorgte Stimme ihres Vaters, sondern hielt dem fixierenden Blick des weiblichen Organisationsmitglieds weiter stand.
 

Auch wenn ihr Atmen zitterte, doch ihre Stimme verriet sie nicht und beherbergte die gleiche Stärke wie ihre dunkelblauen Augen.

„Behalten Sie Ihre verdammten Informationen und glauben Sie bloß nicht, dass Sie mich aufhalten könnten.“

Ran schluckte, ignorierte das Schmunzeln auf den Lippen der Schauspielerin, als sie den Kampfgeist in den blauen Augen ihres Gegenübers erkannte.

<Genau wie damals…>
 

Die andauernde Stille des Organisationsmitglieds machte sie nur noch wütender.

„Ihren Deal können Sie sich sonst wo hin stecken, denn wenn der genauso gut ist wie der Letzte, den Sie gemacht haben, kann ich gut und gerne darauf verzichten.“ Sie stockte, spürte wie Röte in ihre Wangen kroch, als sie bemerkte, dass die überschminkte Kellnerin sie von der Bar aus beobachtete, sodass sie ihre Stimme senkte, doch die Drohung schwang weiterhin deutlich in Rans Worten mit.

„Maßen Sie sich bloß nicht an, mich aufhalten zu können.

Das werden Sie nicht.“ Ran schluckte, spürte wie ihr Herz in ihrer Kehle schlug, während sie versuchte, ihre letzten Worte deutlich und klar zu formulieren.

„Ich werde nach ihm suchen und ich werde ihn finden, egal wie.“
 

„A-Aber Ran.“
 

Doch die unsichere Stimme ihres Vaters erreichte ihre Ohren nicht, während sie zwanghaft versuchte, Vermouths Blick standzuhalten. Vermouths Augen schienen jeden Zentimeter ihres Körpers genau zu analysieren, ehe sie mit einem erschöpften Seufzten abschätzig den Kopf schüttelte, offenbar hatte sie Vermouths Test nicht bestanden.

„Wie kann man nur so stur sein, so dumm.“

Ran aber schwieg, lud das Organisationsmitglied so nur zum Weitersprechen ein.

„Was willst du denn noch retten? Was glaubst du erreichst du, wenn du ihn da rausholst, Angel?“
 

Die Lehrerin aber kniff stur die Lippen zusammen, spürte, wie Sharons Spitzname für sie ihr nicht zum ersten Mal eine Gänsehaut bescherte.

Vermouth aber schien nichts davon zu merken, musterte sie weiter, während ihre Stimme einen Hauch Schärfe zurückgewann.

„Nach allem, was passiert ist, nach allem was du weißt, wohin soll euch dieser weg überhaupt noch führen?“ Ran blinzelte, verwundert über die seltsam anmutende Frage ihres ehemaligen Idols. Sie schwieg, wartete darauf, dass die ehemalige Schauspielerin fortfuhr und sich ihr erklärte.

In diesem Moment hatte sie noch nicht wissen können, das sie das Folgende lieber nicht hätte hören wollen.
 

„Hast du es immer noch nicht begriffen, nach all der Zeit? Kannst du nicht verstehen, warum er sich ausgerechnet vor dir so lange versteckt hat?

Warum er dir aus dem Weg gegangen ist, selbst als ihr die Gelegenheit hattet, zusammen zu sein.“ Sharon seufzte, ob gespielt theatralisch oder nicht, konnte Ran in diesem Moment gar nicht sagen, die aufkommende Angst in ihren Knochen war alles, was sie in diesem Moment noch bemerkte. Sharon aber ließ noch lange nicht locker, im Gegenteil, eine ihre filigranen Hände wanderten über den schmalen Tisch und ergriff die ihren, während sie Ran eindringlich in die Augen sah.

„Er weiß es Ran, er hat es verstanden, im Gegensatz zu dir. Kein Wunder, schließlich lebt er ja auch schon zehn Jahre mit dieser Gewissheit…“
 

Die Augen der jungen Lehrerin wurden groß, sie zog die Hand unter den kühlen Fingerspitzen Vermouths hervor, drückte sie an ihren Brustkorb, während ihre zugeschnürte Kehle sich weigerte, die nächste Frage lauter als nötig auszusprechen. Sie hatte Angst vor der Antwort.
 

„Was? Wovon reden Sie da eigentlich?“
 

Sharons Blick wurde kalt, das Klimpern ihres Löffels fand ein abruptes Ende, als sie Ran abschätzig ansah.
 

„Du willst es nicht verstehen, oder, Kleines? Es gibt nichts mehr für dich, wofür es sich noch zu kämpfen lohnt.

Sherry ist tot.

Die einzige, die dazu in der Lage war, Shinichi Kudo wieder zum Leben zu erwecken, ist tot.“

Sie beugte sich ein Stück weit über den Tisch, stützte ihren Ellenbogen auf der Tischplatte ab, während ihr Kinn auf ihren gefalteten Händen ruhte. Das Lächeln auf den Lippen zu behalten fiel in diesem Augenblick sogar der geübten Schauspielerin nicht leicht. Sie hätte ihrem Engel diese Wahrheit gerne erspart, aber wenn das nötig war, um sie von diesem gefährlichen Weg abzubringen, dann war es eben so.

Sie schluckte, versuchte ihre raue Stimme mit Kälte zu überdecken, um so den Verrat ihrer Kehle zu übertünchen.

„Für euch beide gibt es keine Zukunft, kein gemeinsames Leben.“
 

Vermouth seufzte, ließ sich zurück in ihren Stuhl gleiten und fingerte ihr silbernes Zigarettenetui aus ihrer Tasche.

„Ich denke, er selbst hat dir das doch bei eurem letzten Treffen mehr als deutlich gemacht.“

Sie beobachtete die Reaktion seiner Freundin, so wie sie die beiden damals beobachtet hatte und wieder bekamen ihre dunkelblauen Augen einen ungläubigen Glanz. Ran biss sich auf die Lippen, versuchte das Rasen ihres Herzens zu besänftigen, das ihren Kopf mit jedem Schlag mehr mit Watte füllte, während die Wahrheit siedend heiß unter ihre Haut kroch.

Eine Wahrheit, die sie nicht hören wollte…

Die einfach nicht wahr sein durfte.
 

Vermouth aber mied die plötzlich viel zu leeren blauen Augen der jungen Frau, brachte mit ihrem Feuerzeug die Spitze ihrer Zigarette zum Aufleuchten, sodass der graublaue Rauch die Atmosphäre in dem kleinen Café nur noch verdichtete.
 

„Gibt auf Angel… diesen Kampf habt ihr beide verloren, vor zehn Jahren schon. “
 

Ran wollte etwas sagten, hatte den Mund schon zum Disput geöffnet, doch ihre Stimme versagte ihr den Dienst. Nur zu gerne hätte sie dieser Frau Widerworte gegeben, ihr gesagt, dass sie Unrecht hatte… doch nicht nur Sharons, sondern auch letztlich Shinichis Worte von damals erstickten diese Ansätze in ihrer Kehle.
 

“Es geht nicht, Ran…“
 

Und noch ehe sie weiter mit sich darüber streiten konnte, hatten ihre Lippen ausgesprochen, was ihr Verstand noch nicht zu denken bereit war.
 

„A- Aber Shinichi-…“
 

Die brüchige Stimme Rans bohrte sich tief unter ihre Haut, bis sie den Ort in Sharons Brust erreichten, den andere wohl als Herz bezeichnet hätten.

Vermouth musterte sie durch den kalten Nebel ihrer Zigarette.

„…ist dann meine Angelegenheit, wir bekommen ihn schon da raus, aber ich kann ihn dir nicht zurückgeben, das kein keiner.“
 

<Nein.>

Ran starrte sie nur an, spürte, wie trotz allen Widerwillens ihre Augen feucht wurden, bis erste heiße Tränen ihre Wange hinunter rannen und einen hässlichen roten Streifen hinterließen.

„Nein, das ist eine Lüge, es gibt einen Weg- “

Widerwillig schüttelte die junge Frau den Kopf, spürte, wie die Wahrheit langsam in ihre Knochen sickerte, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte. Vermouth schluckte nur, wandte den Blick ab und fixierte den nur spärlich gesäuberten Boden des heruntergekommen Cafés. Selbst die Stimme des Organisationsmitglieds schien mit einem Mal belegt, beinahe betroffen.

„I´m sorry, Angel… dein Held hat die Zeit und den Tod betrogen, und das ist nunmal der Preis, den ihr beide dafür zahlen müsst.

There is no way back.“
 

Rans Schluchzen zusammen mit dem geschäftigen Klirren, Klappern und Murmeln im Restaurant war das Einzige, was man hörte, bis eine völlig andere Stimme am Telefon die verhasste Stille durchbrach.

“No? In fact, there is.”
 


 

Er seufzte, nahm sich genervt die Brille von der Nase und massierte sich seinen Nasenrücken, während er sprach.

„Ich weiß, ich soll die Klappe halten, aber das kann doch wohl kaum euer Ernst sein.“

Die beiden anderen aber schienen ihn zu ignorieren, waren jeweils ganz auf ihren nächsten Zug konzentriert, bis der Oberschüler mit einem Grinsen den Springer vor zog und auf eine gefährliche Position brachte.

<Zum bestimmt hundertsten Mal…> Doch das Rollen von Bells Augen bekamen weder Shinichi noch Conan mit.

„Schach.“

Der Grundschüler schürzte die Lippen und verschränkte gespielt beleidigt die Arme vor der Brust.

„Ein solch fieser Spielzug kann meine kindliche Psyche erheblich beschädigen. Zu kleinen Kindern sollte man nett sein, hat dir das noch niemand gesagt?“

Shinichi aber ließ sich nur mit einem höhnischen Lachen zurück ins Sofa fallen.

„Was soll man daran noch beschädigen können? Aber wenn du willst, dass wir dich wie ein Kind behandeln, können wir das sicher einrichten, mein Kleiner.“

Der Grundschüler hatte den Mund schon zum Widerspruch geöffnet, als es erneut Bell war, der den beiden mit einem Räuspern dazwischen funkte.

„Habt ihr wirklich nichts Besseres zu tun als das?“

Die beiden anderen aber wandten sich ihm mit einem genervten Gesichtsausdruck zu, ehe Conan seinen nächsten Zug machte.

„Wenn du etwas Besseres vorzuschlagen hast, nur raus damit.“

Der Amerikaner aber seufzte nur, fuhr sich durchs Haar und ließ sich neben dem Grundschüler auf die Couch sinken.

„Zumindest weiß ich, dass das hier wohl kaum das ist, was wir mit dieser Zeit anfangen sollten… wer weiß, wie unser Zustand ist, wenn wir wieder wach werden.“ Er schluckte, wusste, dass er auch bei den anderen beiden damit einen empfindlichen Nerv getroffen hatte. Es fühlte sich seltsam an, wieder zu einem Wesen zusammengeschmolzen zu werden. Irgendwie fremd im eigenen Körper, während die einzelnen Überlegungen, aus denen sie drei wohl mehr oder minder bestanden, dann langsam zusammenflossen. Doch zumindest stand ihnen hier - wo immer das auch genau sein sollte - der ausgelaugte und dehydrierte Körper nicht im Weg, der das Denken mittlerweile fast schon unmöglich machte.

Gerade deswegen sollten sie ihre Zeit hier besser nicht verschwenden.

„Ganz davon abgesehen-“ Bell seufzte, ließ den Blick über das Schachbrett gleiten, das auf beiden Seiten nahezu identisch aussah.

„- wisst ihr genauso gut wie ich, dass es bei diesem Spiel keinen Gewinner geben wird. Also lasst es gut sein…“
 

„Darum geht es doch gar nicht.“

Conans Stimme klang belegt, während er seinen Turm nachdenklich drei Felder vorrücken ließ, somit seinen König aus dem Schussfeld räumte und gleichzeitig den Weg der Dame für den Gegenschlag frei gab.

Shinichi schluckte, hielt Bells Blicke noch ein wenig länger stand, ehe sich auch seine Augen wieder dem Spiel zuwandten.

„Eben… ist dir schon mal die Idee gekommen, dass wir nicht darüber nachdenken wollen?“
 

Bell biss sich auf die Lippen, vermutlich hatten sie Recht, denn auch sein Verstand, oder zumindest das, was in dieser Version von Shinichi Kudo ihm zugehörig zu sein schien, hatte sich mehr mit dem Spiel der beiden befasst, als mit ihr.
 

Er schluckte, spürte wie sich in seinem Hals ein Kloß bildete, auch wenn er sich zum Glück schon nicht mehr darüber wunderte, wie das überhaupt möglich war.

„Wir sind uns doch zumindest einig, dass sie es nicht war, oder…?“ Er schluckte, spürte wie die Blicke der andern beiden starr wurden und Löcher in das Schachbrett bohrten.

„Es war nicht Ran.“
 

Conan biss sich auf die Lippen, ließ sich mit einem erschöpften Seufzen ins Sofaposter gleiten und nahm, zum ersten Mal an diesem seltsamen Ort, die verhasste Bille von der Nase. Mit trübem Blick betrachtete er das zerbrechliche schwarze Gestell nachdenklich zwischen seinen Fingern, sodass es Shinichi war, der als erstes zu sprechen begann.

„Wahrscheinlich nicht, nein…“ Conan aber fuhr ihm dazwischen, für einen kurzen Moment legte der Grundschüler, der eigentlich gar keiner war, tatsächlich einen Hauch von kindlicher Sturheit an den Tag.

„Das wissen wir aber nicht. Es könnte genauso gut ein Trick von ihm sein. Was wenn ihr falsch liegt, was wenn- wenn sie wirklich da ist?“

Doch die helle Kinderstimme erstarb in seiner Kehle, sodass Belle es war der die drückende Stille erneut brach.

„Ich weiß… und irgendwie wünscht sich ein Teil von mir sogar das du damit Recht hast, während der andere sich nicht einmal vorstellen mag, was es bedeuten würde, wenn er sie tatsächlich erwischt hat.“

„Oder sie ist da um uns da raus zu holen?“ Conans Stimme aber machte deutlich das er selbst nicht an diese Theorie glaubte, er schluckte, sah wie der Oberschüler ihm gegenüber den Kiefer zusammen presste, bis seine Zähne knirschten.
 

„Trotzdem liegt ihr falsch. Sie kann es nicht sein, warum sollte Ran so etwas sagen? In dieser Situation, das ist doch vollkommener Unsinn.“ Der Oberschüler richtete sich auf, ging von der kleinen Sitzgruppe weg und blieb am Fenster der Detektei stehen, blickte auf die neblige Straße hinaus.

„Dieses ganze Gespräch ist Unsinn.“, protestierte er mit heiserer Stimme.

„Sie war es nicht und damit basta…“
 

„Schön und gut, das wissen wir jetzt, aber was ist, wenn wir wieder zurück sind? Was ist dann?“ Bells Sorge schwang deutlich in seiner Stimme mit und ließ den Grundschüler erneut aufsehen.

„Wie meinst du das?“

Bell schluckte, wich den Augen der anderen beiden für einen kurzen Moment aus.

„Nun, die Tatsache,dass wir dieses Gespräch führen zeigt doch, dass wir daran zweifeln oder gezweifelt haben.“ Er sah sich mit einem hilfesuchenden Blick um.

„Versteht ihr, was ich meine?“

Conan seufze, ließ sich vor dem Tisch auf die Knie sinken und begann, die Figuren wieder einzuräumen.

„Ja, auch wenn ich auf solche verwirrende Gespräche gerne verzichten würde, das gibt doch nichts weiter als Kopfweh.“ Bell nickte, doch seine Stimme klang noch immer belegt.

„Unser Problem ist, dass wir glauben wollen, dass sie da ist.“

„Aber das ist sie nicht…“, beteuerte der Oberschüler erneut.

Bell nickte trüb.

„Nein, das ist sie nicht. Und das dürfen wir beim nächsten Mal nicht vergessen…“ Shinichi nickte, doch der sarkastische Tonfall Conans unterbrach die beiden.

„Na dann fangt besser schon mal damit an.“
 

„Was?“ doch die beiden anderen hatten gerade noch genug Zeit zu sehen wie der dichte Nebel unter dem Türspalt der Detektei hervor gekrochen kam, und gefräßig den Raum um sie herum einnahm, bis sie sich letztendlich aus den Augen verloren.
 


 


 

Gin genoss diesen Moment.
 

Für solche Augenblicke lebte er, wegen diesem Gefühl von Macht war er Mitglied in der Organisation geworden, hatte jeden Auftrag genossen und jede Minute dieser Augenblicke vollstens ausgekostet.

Der Moment, in dem seinen Opfern bewusst wurde, dass es kein Zurück mehr gab, in dem sie ihm hilflos ausgeliefert waren und er ihr Leben und alles, was ihnen lieb und teuer war, in den Händen hielt.

In diesen Augenblicken besaß nur er alleine die Macht, über deren Schicksal zu entscheiden.

Frieden oder Verderb, Freiheit oder Unterjochung, Leben oder Sterben.

Er konnte dieses Leben beenden, es unter seiner Schuhsole zerquetschen wie eine seiner weggeworfenen Zigaretten, bis jeder noch so kleine Funken gänzlich erloschen war.
 

Sein Blick fiel zu dem Gebäude im Rücken der beiden Beamten, noch immer loderten hungrige Flammen aus einigen Fenstern, deren feuriger Ascheregen auf sie nieder ging. Aber Organisation hin oder her, das würde er sich von niemanden nehmen lassen.
 

Seine Lippen wurden schmal, er genoss seine Stimme in seinen eigenen Ohren, die der kalte Frühlingswind über den Hof peitschte.

„Lasst ihn los… schließlich wollten wir doch nicht, dass dem Kleinen hier etwas passiert, hab ich nicht Recht?“
 

„PAPA!“
 

Die Worte seines Sohnes befreiten nun auch den Kommissar aus seiner Schockstarre, seine Nasenflügel bebten gefährlich, während seine grünen Augen den Mann vor ihm taxierten, die Waffe in seiner Hand noch fester umklammerte.
 

Gin aber lachte kalt.

„Ich habe doch gleich gewusst, dass du mir nützlich werden kannst, mein Kleiner, als ich dich hier rumstromern sah.“

Die Unterlippe des Dreijährigen zitterte, als er den erschrockenen Blick seines Vaters sah.

Was wollte dieser Mann von ihm?

Er sollte ihn los lassen!

Er war doch schließlich nur hier, um seinem Papa zu helfen.

„Ich wollte Ran finden…, ich finde sie nämlich immer.“

Die Stimme des kleinen Jungen brach, dicke Tränen kullerten über seine roten Wangen.

„Ich wollte helfen…“
 

„Oh, aber das tust du, mein Kleiner. Du hilft mir wirklich sehr!“ Sein Blick wanderte erneut zu Akai.

„Lass ihn los. Oder muss ich noch deutlicher werden?“ Gins Stimme war kalt, doch davon ließ sich Shuichi Akai schon längst nicht mehr beeindrucken.

„Nur wenn du das Kind loslässt.“

„Oh- was denn Rye, wirst du auf deine alten Tage etwa weich? Glaubst du, ich habe vergessen, was du für die Organisation getan hast? Was du getan hast, nur um deine Leute zufrieden zu stellen? Um weiter bei uns mitspielen zu dürfen? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass du dich jemals beschwert hast.“ Ein grausames Lachen ließ die vom Rauch verfärbten Zähne Gins aufblitzen.

„Früher hättest du geschossen, egal ob das Kind überlebt oder nicht.“ Die Augen des Kommissars wanderten alarmiert zu Akai hinüber, der aber ignorierte seinen Blick, schluckte, bevor er erneut sprach.

„Lass ihn gehen.“ Der Befehl des agents aber zog Gins Lächeln nur noch mehr in die Breite.

„Oh, das werde ich, ich werde ihn gehen lassen, aber erst unter meinen Bedingungen, du musst mir wohl oder übel vertrauen, Partner.“ Er lachte hohl, justierte die Waffe an der weichen Haut des Jungen, seine Stimme war kaum mehr als ein heiseres Flüstern.

„Ich tausche meine Ware nicht gegen etwas, das ich dann nicht bekomme.“

Der Agent fluchte nur, löste langsam die Waffe von Hals seines Gefangenen, ehe der Kommissar seine Handlung unterbrach.

„Was tun Sie denn da?!“ In Heijis Stimme schwang Panik und Angst, doch Akai sah ihn nicht einmal an als er sprach.

„Ich versuche, das Leben Ihres Sohnes zu retten.“

„Aber was, wenn er-…“

Der Agent aber sah dem besorgten Vater nur scharf in die Augen, in diesem Moment war nicht mehr viel von dem scharfsinnigen Detektiven übrig, den er sonst verkörpere.

Was zurückblieb, war ein junger, panischer Vater.

„Wir haben keine andere Wahl.“
 

Das Grinsen in Wodkas Gesicht wurde immer breiter, als sein ehemaliger Kollege langsam sein Handgelenk losließ, ihm so ohne eines weiteren Blickes zu würdigen, andeutete, zu gehen.

„Wohl nimmer so groß dein Maul jetzt, was, Mann?“ Heiji aber reagierte nicht, beobachtete das massige Organisationsmitglied nicht, das nun auf Gin zuging, sein Blick war einzig und allein auf seinen Sohn fixiert.
 

„Na bitte.“

Die Tränen des kleinen Jungen stoppten augenblicklich, als er bemerkte, wie ihn der böse Mann langsam auf den Boden absetzte und losließ. Ungläubig blickten die wässrigen grünen Augen ein letztes Mal zu dem Fremden hinauf, der ihn mit seinen kalten Augen nicht einmal mehr ansah.

Dann rannte er los, so schnell wie seine kleinen Beine ihn tragen konnten.

„Papa!“
 

Ein erleichterter Seufzer entwich der Kehle des Kommissars, erst jetzt merkte er, dass er die Luft die ganze Zeit über angehalten hatte, machte jetzt einen Schritt auf seinen Sohn zu, der ihm mit noch immer tränenverschmiertem Gesicht entgegen lief.
 

In diesem Moment aber, breitete sich ein neues Grinsen auf den schmalen Lippen des blonden Organisationsmitglieds aus.

„Ich sagte doch… ich werde ihn loslassen.“
 

„Nein!“

Doch der Fluch des Agenten ging in dem Moment unter, er hatte nur darauf gewartet, dass Gin den Spieß umdrehen würde.

In Sekundenbruchteilen hatte dieser seine Waffe erhoben, richtete sie präzise und sicher auf das sich mit wackeligen Beinen langsam von ihm entfernende Ziel.

„Du hast vergessen, „Auf Wiedersehen“ zu sagen, mein Kleiner.“

Ein eisiges Lächeln sollte seine Kugel begleiten.
 

Doch noch ehe er sie auf den Weg schicken konnte, spannten sich Akais Finger um den Abzug seiner eigenen Waffe, doch er war schneller.
 

Der Schuss fiel, und sein Körper sackte augenblicklich zu Boden.
 


 

Hallöchen ihr Lieben!
 

Wahhh 12 Kommis noch und wir knacken die 400!

Oder besser IHR knackt sie! Wirklich vielen vielen Dank für eure Teure! Ich hoffe ich kann euch alle bis hier hin noch immer zufrieden Stellen!

Vielen Dank das ihr mir so lange begleitet habt, auch die die hier nicht kommentieren ;)

Aber natürlich geht der meiste Dank wieder an meine Kommentatoren ^.^ ihr AHNT nicht wie motivierend es ist!
 

Also vielen Dank!

Ich hoffe auch dieses Kapitel hat euch wieder gefallen! Bin gespannt ob ihr wisst wer in diesem Kapilein sein Ende gefunden hat ;)

Mit diesem Cliffhänger verabschiede ich mich erst mal wieder.

Wie immer würde ich mich über eure Rückmeldung freuen!
 

Ganz liebe Grüße,

eure Shelling.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Diracdet
2015-06-26T19:41:07+00:00 26.06.2015 21:41
Hallo Shelling__Ford,

nun... jetzt ist es wohl soweit. Diesmal habe ich ein paar mehr... organisatorische Probleme mit dem Kapitel. Deswegen hat es auch etwas länger gedauert mit dem Kommi.

Fangen wir mal mit Shinichi an. Dass er ein zweites Mal im Fiebertraum diese Begegnung hat, macht mir nun doch Bauchschmerzen. Das erste Mal war sehr originell, vielleicht etwas unwahrscheinlich, aber eine schöne Idee, vor allem mit der Nuance, zu sagen, es braucht schon drei Geister von Shinichis Art, den Boss zu überführen. Deshalb gefiel mir die Szene damals so gut und ich hab die psychoanalytischen Fragen dazu erstmal beiseite geschoben.
Aber ein zweites Mal, dass ihm sein Unterbewusstsein, während sogar noch schwierigerer Umstände außerhalb (stärkere Dehydrierung, Schlafmangel, Angst wegen Ran), erlaubt, ein ziemlich zielgerichtetes Gespräch zu führen, das geht über ein besonderes Talent bald hinaus in Richtung einer Superkraft???
Das andere Problem mit der Szene, ich sehe irgendwie nicht, wohin sie führen soll/sollte. Am Ende haben sie doch nur (ergebnislos, wohlgemerkt), darüber diskutiert, wie er reagieren sollte, wenn Ran da wäre. Eine wichtige Frage, ja, aber dennoch, ohne große Entwicklung, finde ich.

Bei der Szene mit Ran und Vermouth ist es mehr ein logistisches Problem. Wie hat sie sie so schnell gefunden? Hatte Vermouth etwa bereits das Versteck des FBI herausgefunden und auf eine Chance gewartet? Dann muss ich das FBI ja noch weiter in meiner Meinung runter stufen, wenn sie diese gesuchte Person nicht in der Nähe bemerkten. Und bei der BO hat sich auch keiner gefragt, wo sie so lange bleibt? Sicher, die hatten teilweise andere Sorgen, aber Vermouth müsste ja rund um die Uhr das Gebäude bewacht haben. Und zufällig durch die Stadt fahrend sie entdeckt haben, wird sie doch auch nicht. Die Idee gefiel mir eigentlich, aber es kam so ganz aus heiterem Himmel und (noch) ohne Erklärung, wie Vermouth auf einmal sie fand.

Zum Punkt, mit dem, dass es unmöglich ist, dass sie noch so zusammen kommen.
Dass du Vermouth nochmal die Aussage von Shinichi aufgreifen lässt, ist gleichzeitig witzig – auch als nochmaliger Reminder, was er denkt und dachte – und traurig, weil es eigentlich Shinichi degradiert. Ich hab ja damals schon meinen Unmut über seine Sichtweise geäußert, aber dass ausgerechnet Vermouth es wiederholt, macht es nur umso deutlicher, wie weit er gesunken ist. Der Meister eines dritten Weges, wenn alle anderen glauben, es gäbe nur zwei, dem nun selber nur der eine einfällt. Das deprimiert ein wenig, wenn Ran selber die einzige ist, die noch diese Hoffnung hegt. Es gibt immer noch einen Weg, wir sehen ihn nur noch nicht richtig. Aber ganz wie vorher wird es wohl wirklich nicht möglich. Keine der drei Personen Shinichi, Conan, Bell kann normal weiter leben, nach dem Medienzirkus. Das zumindest ist sicher. Aber je mehr die Leute überzeugt sind, es gibt keine andere Option,d esto weniger denken sie gezielt drüber nach, nicht wahr?

Aber was will Ran anderes machen, wenn sie Vermouths Vorschlag ausschlägt? Ich meine, ihre Überzeugung in allen Ehren – und wie sie Kogoro abgewürgt hat, war ziemlich cool und total Ran – aber eigentlich könnte sie höchstens Vermouth offiziell folgen zu Shinichi, oder ihr was an Geheimnissen aus der Nase ziehen. Alles andere wäre im Moment pures Vertrauen auf Glück, und a) Rans Vertrauen in sich selbst ist da nicht groß und b) sie (oder besser Shinichi) hat eigentlich keine Zeit für solche Spielchen. Insofern tippe ich auch irgendwie, dass du sie eine der beiden oberen Varianten wählen lässt.

Bleibt noch Gin. Hm... hier hadere ich ein wenig mit mir. Oder genauer mit Gins Motiv. Sein Verhalten an sich gefiel mir (also auf seinen Charakter bezogen) sehr gut, bis hin zum vermeintlichen Schuss auf Haikuro. Was ich mich nur frage, ist, mit welchem Gedanken er da rein geht? Weiß er, dass die BO am Ende ist und will noch möglichst viele mit runter ziehen? Hat er einen Auftrag vom Boss, alles dafür zu tun, der Polizei und dem FBI noch möglichst zu schaden, den er relativ gefügig durchzieht? Braucht er Wodka unbedingt noch, oder will er lieber Akai quälen? Alles denkbar, aber irgendwie meinte ich immer, Gin muss für sich einen gewissen eigenen Nutzen in den Aktionen sehen und hier kann er letztlich nur verlieren. Insbesondere im Moment nach dem Schuss am Ende. Es ist doch noch überall Polizei da, so hätte er noch entkommen können, als Austausch Haikuro gegen ihn, aber hiernach hat er ja sein Faustpfand verloren. Insofern bin ich noch etwas unschlüssig mit dem Ziel.

Tja, was bleibt? Die Traumsequenz ist die eine Szene, der ich wirklich nicht so viel diesmal abgewinnen kann, auch weil sie, so weit ich sie verstand, nicht richtig zu einem Ergebnis führte, wie die erste. Forshaddowing, sicher, aber auch nicht mehr. Und was Shinichi im Fall der Fälle tun würde, wissen wir auch noch nicht. Die anderen beiden Szenen haben mir durchaus gefallen, hatten aber immer eine Frage übrig gelassen.

Nun ja, in jedem Fall werden dann wohl jetzt die Fäden zusammen laufen – und nein, ich rate nicht, wer gefallen ist, am Ende. Bei dir könnte es auch... Megure sein? (Auch wenn ich zwischen Gin und Heiji schwanke, letzterer hatte sich ja wohl zwischen seinen Sohn und die Kugel geworfen.)

Also dann, ich freue mich auf ein paar Aufklärungen, was Ran denn nun vorhat, wen du über den Jordan schickst und ob Shinichi endlich was zu trinken bekommt? ;]

Viele Grüße,
Diracdet
Von:  Linelus
2015-06-24T05:31:48+00:00 24.06.2015 07:31
Juhu!!

Einmal mehr ging es wieder richtig rund... es war mal wieder interessant einen Einblick in Shinichis Gedankengänge zu bekommen, die Persönlichkeitsspaltung kam hier nochmal sehr nett zum Audruck. Bell als Stiefkind, dem man gerne den Mund verbieten will, Conan, der nicht ernst genommen wird - oh man ^^ langsam scheint der Psychoterror auch seine Wirkung zu tun, wenn seine Wahrnehmung schon so getrübt ist, dass er sich ernsthaft mit der Frage auseinander setzt ob Ran hier ist oder nicht.

Mit dem Aufeinandertreffen von Vermouth und Ran hab ich ehrlich gesagt fast ein bisschen gerechnet, allerdings hast du mich mit dem Plausch am Café-Tischchen überrascht. Und über die Bedingungen die mein blondes Lieblingsluder stellt, wunder ich mich auch ein wenig. Stellt sie ihre Freiheit gegen Rans oder Shinichis Freiheit zur Debatte?
Ich bin gespannt, ob Ran darauf eingeht und zum Versteck zurück kehrt. Vielleicht hat Sharon sie tatsächlich so stark verunsichert, dass sie von ihrem etwas undurchdachten Plan abkommt. Was mich noch ein bisschen davon abhält das zu glauben, ist Tracys Einwurf. Zumindest bin ich mir ziemlich sicher, dass sie es war... ist die Gute vielleicht tatsächlich erfolgreich gewesen und hat ein Gegengift gefunden?

Zu guter letzt: wer auch immer da aus den Latschen kippt, Haiku ist es nicht. Das trau ich dir wirklich nicht zu. Allerdings hätte ich mir den Beginn des großen Showdown etwas anders vorgestellt, ich lass mich einfach mal überraschen.

So, damit wäre die dreiviertel Stunde Zugverspätung auch sinnvoll genutzt, ich wünsch dir einen schönen Tag :)

Deine Linelus
Von:  Shisuki
2015-06-22T18:00:03+00:00 22.06.2015 20:00
WOAOAAAA o.o
noiiiin bestimmt hat Heiji geschossen und Gin geht zu Boden... ja so muss es sein... so ist es ganz sicher... *nick*
Meh schon wieder so böse viel was offen geblieben ist o.o
*Gespannt und gleichzeitig auf das nächste Kapi wartet*
Von: abgemeldet
2015-06-20T18:35:31+00:00 20.06.2015 20:35
Hallo Shelling ^^

Ich tippe darauf, dass Gin soeben über den Jordan gegangen ist. Denn an die Alternativen will ich überhaupt nicht denken ><
Auf welchem Weg Vermouth Ran gefunden hat ist mir schleierhaft, aber ehrlich gesagt bin ich seltsam beruhigt, dass sie es ist und kein anderes Mitglied der Organisation. Zwar bezweifle ich, dass sie Ran aus reiner Freundschaft zu Yukiko einfach so wohlbehalten zu Hause abliefern wird, aber insgesamt kann man wohl sagen, dass Ran Glück gehabt hat.
Mal sehen. Bis auf Vermouth scheint diese Ansicht nämlich niemand zu teilen. Nicht, dass ich es den Beteiligten verübeln kann.
"There is no way back." - "No? In fact, there is." Sehr ominös! Und es weckt Hoffnungen, die ich mir noch nicht zu gestatten traue. Aber es hört sich so vielversprechend an!
Shinichi, Conan und Bell scheinen nach diesem "Zusammentreffen" nicht unbedingt schlauer zu sein als zuvor. Allerdings standen sie sich da ein Stück weit auch selber im Weg. Ich hatte es wirklich bildlich vor Augen, wie Shinichi und Conan über dem Schachbrett brüten und Bell genervt daneben steht xD

Ich bin schon sehr gespannt auf die nächste Runde Hochspannung!

Liebe Grüße,
Puffie~
Von:  Phinyx
2015-06-20T09:46:56+00:00 20.06.2015 11:46
Hallo,

Wieder mal ein schönes Kapitel, mir gefiel insbesondere das Gespräch mit Vermouth sehr gut. Ich frage mich nun natürlich, die es da weitergeht, da ich vermute, dass gewisse Versuche nun doch von Erfolg gekrönt waren... ich bin nur froh, dass Ran nicht in dir Hände eines anderen Mitglieds gelaufen ist.

Tja, die Endszene... da schwirren mir mehrere mögliche Szenarien durch den Kopf, von denen mir manche ....ahh, ich hoffe, dass nicht der falsche getroffen wurde. Auf jeden Fall sehr spannend, ich freue mich schon darauf, wenn es weitergeht.

Liebe Grüße,
Phinyx
Von:  Ten-nii-san
2015-06-20T09:14:59+00:00 20.06.2015 11:14
Ich hoffe ja für dich, dass es Gin war weil wenn nicht dann ... Dann ... Höre ich auf zu lesen :P ooooh es muss Gin sein!!!!!!!!
Was ich natürlich unglaublich gut fand war, wie Shinichi Conan und Bell wieder zusammen gekommen sind. Ich meine für uns war es ja klar, dass ran nicht bei der Organisation war aber mit diesem Schritt hat der Boss ihm echt den Verstand malträtiert ... Fand ich super auch dieses verdrängen indem die zwei Schach spielen ...
Kommen wir zu ran ... Sie macht sicher noch was dummes, vor allem weil ich denke, das Tracy was in den Unterlagen von ai gefunden hat :)))
Ich bin echt gespannt was du als nächstes aus deinem Hut zauberst.
Von:  fahnm
2015-06-20T00:18:36+00:00 20.06.2015 02:18
Ein Hammer Starkes Kapitel.

Es wird Spannender und Dramatischer.
Und zum schluss ein Cliffhanger.
Ich bin sehr aufs dasd nächste Kapitel gespannt.^^
Von:  Atina
2015-06-19T20:19:47+00:00 19.06.2015 22:19
Und vor zwei Seiten dachte ich noch "Ja, dieses Mal bin ich nicht verwirrt worden!"... Man man man... Aber zumindest weiß ich, wer in am Telefon als letztes gesprochen hat. :-D

Im ersten Moment dachte ich, dass Ran doch weggeschnappt wurde, aber dass sie sich zufällig im Cafe treffen. War es wirklich ein Zufall?


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