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Lost in Time

ShinichixRan
von

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Hallo Hallo,
 

es ist mal wieder Freitag und ich freue mich euch hier alle wieder zu sehen. Erst einmal wie immer vielen Dank für die Kommentare, ich weiß es ist Klischee pur, aber da das schreiben ja doch ein wenig Arbeit macht (auch wenn ichs ja gern tue) sind eure Kommis wirklich Balsam für die Seele ^//.//^

Leira war so lieb den guten Bell mal richtig in Szene zu setzten, wenn ihr also einen Blick auf ihn erhaschen wollt findet ihr ihn in den Illustrationen und natürlich auch unter Leiras Fanarts. Genug der Rede, ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und ein schönes Wochenende.
 

Liebe Grüße,

Shelling__Ford
 


 


 

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Die seichten Sonnenstrahlen des spätnachmittags berührten ihre Wangen mit goldenem Licht und vertrieben die winterliche Kälte aus ihrem Innern.

Die wie immer überfüllten Straßen Tokios zogen sie mit sich, Ran hatte die Hälfte des Weges zu ihrem Apartment schon hinter sich, als die monotone Stimme eines Fernsehsprechers sie zum Stehenbleiben bewegte.
 

„Sherlock Holmes noch immer auf freiem Fuß!“
 

Abrupt hielt Ran inne, sie musste nicht lang suchen, ehe sie erkannte, dass die Stimme aus dem Elektronikgeschäft kam, das vor ihr lag. Davor hatten sich schon etliche Zuschauer versammelt, die anscheinend ihre ganz eigene Meinung zu dem Fall hatten und diese auch immer wieder mit mehr oder minder lauten Kommentaren zum Besten gaben.

Langsam, mit steifen und automatisch wirkenden Bewegungen ging sie auf das Geschäft zu, bis sie einen Blick auf einen der Monitore erhaschen konnte, aus dem ihr das von Falten durchzogene Gesicht des alten Moderators entgegensah.
 

„Die Polizei hat noch immer keine neuen Informationen zu dem Fall, der Täter sowie auch das Motiv bleiben unklar. Der ominöse Brief unterzeichnet von „Mr. Sherlock Holmes“, jedoch hält die Behörden jetzt schon in Atmen.“
 

Ran schluckte, ihr Blick war von dem Monitor gefesselt, auf dem jetzt die verschwommenen Zeilen des Briefes zu sehen waren, den der Mörder bei der Leiche zurückgelassen hatte.

Die Tat war jetzt eine Woche her und noch immer ließ die Presse es sich nicht nehmen, das Ganze aufzuputschen. Ran wusste von ihrem Vater, dass im Revier der Teufel los war. Die Tatsache, dass ausgerechnet ein angehender Journalist die Leiche gefunden hatte, war nicht mehr zu ändern und brachte doch das ganze Polizeidezernat zum Toben, denn der junge Mann hatte es sich natürlich nicht nehmen lassen, für seine zukünftige Karriere ein wenig vorzusorgen.
 

Ein kalter Windzug rief die Erinnerung an Winter und Frost wieder in ihr wach und brachte die nun siebenundzwanzigjährige Frau zum Zittern, ihre Augen waren noch immer im Bann der säuberlich getippten Unterschrift des Mörders.
 

„Sherlock Holmes.“
 

„Das wäre bestimmt ein Fall für ihn gewesen… nicht wahr, Ran?“
 

Erschrocken drehte sich die Angesprochene um, doch noch ehe sie Zeit hatte, die Frage zu beantworten, bekam der Oberschüler seine Lektion.

„Mensch Genta! Du weißt doch, dass du ihn Ran gegenüber nicht-„

„Weißt du etwas über den Fall, Ran?“ Taktisch klug unterbrach Ayumi die beiden Streithähne, sie hatte im Laufe der Jahre gelernt, mit Genta und Mitsuhiko umzugehen und versuchte so möglichst geschickt das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken.

Ran war dieses Manöver keinesfalls entgangen, dennoch war sie der Oberschülerin dankbar, die ihr erlaubte, ihre trockene Kehle erst einmal wieder zu bändigen.

Sie zwang sich zu einem resignierenden Lächeln und schüttelte den Kopf.

„Nein, tut mir leid. Ich fürchte fast die Polizei tappt in ähnlicher Dunkelheit wie ihr. Aber sagt mal… hatten wir nicht einen anderen Namen vereinbart?“
 

„Mhm? Ach so!“
 

Ein breites Grinsen der drei folgte diesem unausgesprochenen Denkzettel.

„Aber Ran, wir sind doch nicht mehr in der Schule!“

Das Grinsen der drei wurde bei Gentas Worten nur noch breiter, sodass Ran nichts weiter übrig blieb, als mit einem kapitulierenden Lächeln zu kontern.
 

Sie war noch nicht lang die Lehrerin der drei, sie belegte die Stelle der Geschichts- und Japanischlehrerin an der Teitan-Oberschule jetzt grade einmal ein Jahr lang. Anfangs war die Umstellung von dem Du auf das höfliche Sie keinem von ihnen leicht gefallen, allerdings wusste Ran, dass es weder die anderen Schüler noch das Rektorat gern sahen, wenn sie Unterschiede machte.

Ihnen war also nichts anders übrig geblieben, als sich daran zu gewöhnen.

Auch wenn es schon seltsam war, die drei plötzlich als Schüler vor sich zu haben. Schmunzelnd betrachtete sie die ehemaligen Grundschüler in ihren blauen Schuluniformen, sie waren zwar erwachsener geworden, aber wirklich geändert hatten sie sich nicht.
 

<Immer noch die wilde Bande von damals…>
 

Ran hatte den Gedanken noch nicht beendet, als sie spürte wie es ihr erneut kalt wurde und der Frost von außen in einem leisen Schauer in ihr Inneres drang.

Sie biss sich auf die Lippen, ihr Blick richtete sich zu Boden, sie störte sich nicht daran, dass sie den Tokioter Fußgängerverkehr behinderte, die Gespräche und das Gemurmel um sie herum schwappte über sie hinweg.

Ran war taub für alles außer ihren eigenen Gedanken.
 

Ganze zehn Jahre war es jetzt her…

Und sie konnte den Gedanken an ihn immer noch nicht ertragen.

<Du bist und bleibst eben doch eine Heulsuse, Ran Mori!>
 

Die drei Oberschüler tauschten beunruhigte Blicke, sie kannten den Ausdruck in dem Gesicht ihrer Lehrerin und Freundin, ein Leid, für das sie bis heute noch keine Medizin gefunden hatte, das sie immer sorgsam verbarg aber doch nie ganz verschleiern konnte.

Mitsuhiko fuhr sich ungeduldig durch die Haare, die Augen über dem großen Feld aus Sommersprossen glommen kurz auf ehe er sprach.
 

„Wir haben vor den Fall zu lösen, Ran!“
 

Aus ihren Gedanken gerissen sah die junge Frau auf, in die nun älteren, aber nichtsdestoweniger entschlossenen Gesichter der drei. Für einen kurzen Moment verschwammen die alten Erinnerungen an die Grundschüler mit ihrem heutigen Bild.

Ihr Alter und ihre Schuluniform machten sie zwar reifer, aber was ihre „Fälle“ anbelangte, so hatten sich die drei den Grad an Naivität behalten, der auch jetzt wieder ihre Augen zum Leuchten brachte.
 

„Du wirst es schon sehen Ran, wir bekommen den Täter!“

Zustimmend nickte Genta seinem Klassenkamerad zu.

„Genau, schneller als du Aal auf Reis sagen kannst, das wäre doch gelacht!“ Mit einem bezeichnenden Grinsen rieb sich der füllige Oberschüler über den Bauch.

„Die Detective Boys lösen den Fall im Handumdrehen, schließlich steht doch unsere Ehre auf dem Spiel!“
 

Ran holte Luft, als sie das klare Lachen Ayumis hörte, das ihre beiden Kameraden sehr bald begleiteten. An der Vorliebe der beiden Jungs für ihre Mitschülerin hatte sich in all den Jahren nichts geändert, aber das Schöne daran war, das auch Ayumi das nicht getan hatte - sie hatte sich von den Schwärmereien der beiden Herren nicht blenden lassen und war die geblieben, die sie immer gewesen war.

Dennoch bereitete der Ehrgeiz der drei ihr Kopfzerbrechen, sie nannten sich immer noch Detective Boys, aber jeder, der ihre Geschichte kannte, wusste, warum ihr Erfolg in den letzen Jahren nicht der größte war.

Aber die drei gaben nicht auf, es war, als ob sie verbissen an dem festhielten, was ihre beiden Freunde ihnen hinterlassen hatten.
 

Sie schluckte kurz, rang sich aber zu einem Lächeln durch.

„Na dann wünsche ich euch viel Erfolg! Aber dass ihr mir ja unter den schwerwiegenden Ermittlungen eure Hausaufgaben nicht vergesst!“ Die drei merkten sofort wie Rans Ton in die leichte Drohung ihres Amtes zurückfiel und antworteten dementsprechend synchron mit dem allen Lehrern gut vertrauten Sprechgesang.
 

„Natürlich nicht.“

Mit einem Auflachen beider Seiten verabschiedeten sich die Detektive Boys von Ran, ihre Augen verfolgten die drei, bis sie von der Menschenmasse Tokios im Strom verschlungen worden waren.
 

Sie seufzte kurz, ihr Blick schwenkte zurück zu den Monitoren, auf denen jetzt die Lieblings-Wetterfee ihres Vaters zu sehen war, die die Zuschauer mit all ihren Argumenten zu überzeugen versuchte, dass man sich trotz des angekündigten Regen morgen bloß nicht die Stimmung verderben lassen sollte.
 

Ran lächelte trocken, irgendetwas sagte ihr, das Tokio im Moment mit ganz anderen Sorgen zu kämpfen, hatte als mit ein paar aufziehenden dunklen Wolken.
 


 

„Ich sagte Nein!“
 

„Nein, Shinichi, du wirst diesen Fall nicht annehmen!“

Die Augen hinter den noch immer viel zu großen Brillengläsern funkelten ihn böse an, die blonden Haare lagen offen auf ihren Schultern, während sie wütend die Hände in die Hüften rammte.

Langsam hatte Jodie es satt, mit ihrem Schützling zu debattieren. Shinichi saß in dem Sessel des Büros und ließ sich von ihr anschreien, die Hände als deutliches Zeichen des Trotzes vor der Brust verschränkt.

Jodie betrachtete ihn mit stillem Kopfschütteln, der große Professor führte sich auf wie ein stures kleines Kind!
 

Dieser bittere Vergleich schien Shinichi nicht zu interessieren, gleichgültig pellte er an der dünnen Siliconschicht seiner Hand. Auf der Fahrt von der Uni zum Hauptgebäude des FBIs hatte sich seine Meinung über die überraschende Reise in seine Heimat vollkommen geändert. Der Grund für seine einst vehemente Weigerung hatte sich in den Grund seines Zuspruchs verwandelt.
 

Er könnte sie sehen.
 

Nur sehen… schauen ob es ihr und allen anderen, für deren Sicherheit er hier schließlich kämpfte, gut ging.

Natürlich war das ganze riskant.

Wenn etwas schief gehen würde, war die jahrelange Arbeit auf einen Schlag zerstört, er konnte Jodies Vorwürfe keineswegs völlig von der Hand weisen, aber noch mal würde er diese Chance ganz sicher nicht bekommen.

Schließlich war es William Bell und nicht Shinichi, der nach Japan reisen sollte, und der hatte dafür einen triftigen Grund!
 

So hatte er endlich Gelegenheit, nach ihnen zu sehen und die Bilder in seinem Kopf zu neuem Leben zu erwecken, die sich seit zehn Jahren nur durch Spekulation verändern ließen.

Nichts, aber auch gar nichts war zu ihm durchgedrungen.

Verdammt, er wusste doch im Grunde genommen nicht einmal ob sie noch lebten!

Für diese Informationssperre hatte das FBI gesorgt, es war Teil ihres Plans und Teil des Zeugenschutzprogramms, er sollte erst gar nicht in Versuchung kommen.
 

Es war kein Wunder, dass Jodie seine Überlegungen, aus diesem sorgsam errichteten System auszubrechen, nicht wirklich tolerierte. Mit betont desinteressierter Stimme schielte er über Bells Brille zu ihr hinauf.

„Ich werde gehen Jodie! Es ist alles schon geregelt, unauffälliger werde ich dieses Land nicht verlassen können. Nein…“

Er fiel ihr in den noch unausgesprochenen Widerspruch, schüttelte ruhig den Kopf.

„Ich fliege.“
 

Das, mein Lieber entscheidest nicht du.“
 

Ruckartig fuhr er um, er hatte James Black, der nun im Zimmer stand, gar nicht kommen hören. Langsam schritt dieser auf seinen Schreibtisch zu, gab so die Sicht auf Shuichi Akai frei, der mit nichtssagender Miene am Türrahmen stehen blieb und Shinichi wie immer nicht eines Blickes würdigte. Scheinbar gelangweilt von dieser Show zupfte er ein paar überstehende Tabakfasern von seiner Zigarettenspitze.
 

Shinichi schluckte, er hatte sie schon lange nicht mehr besucht, jedes Mal wenn er hier war, wurde ihm nur einmal mehr deutlich, dass die Zeit nur mit ihm spielte. Wenn er seinen Bekannten aus früheren Tagen gegenüberstand, erkannte er einmal mehr, dass sie für alle anderen stetig geradeausfloss, vor niemandem haltmachte. Vielleicht der Grund, warum er so selten in seinem zweiten Zuhause aufzufinden war.
 

James Black steuerte auf seine Rente zu, den Falten um den mittlerweile grauweißen Bart hatten sich einige neue hinzugesellt, doch wer in die scharfen Augen des alten Mannes sah wusste, dass der nicht aufgeben würde, ehe er den schwarzen Schatten endlich geschnappt hatte, den sie nun schon so lange verfolgten… gänzlich.
 

„Hören Sie James, ich weiß, dieses Vorhaben verstößt gegen unser Abkommen und Sie wissen doch eigentlich selbst, dass ich es nicht tun würde, wenn ich eine Gefahr für die anderen darin erkennen könnte!“

Die Antwort Blacks wurde von einem leichten Hochziehen der Augenbaue begleitet.

„Und was ist mit der Gefahr für dich, Shinichi?“

Die Frage verlangte keine Antwort, abwertend schüttelte Black den Kopf.

„Bevor wir hier groß anfangen zu diskutieren, tu mir endlich den Gefallen und zieh die Maske aus! Du weißt, dass ich nicht gern mit einer Schicht Silikon spreche.“
 

Der Angesprochene hatte den Mund schon zum Widerspruch geöffnet, handelte dann mit einem leichten Grollen aber wie befohlen.

Die Brille fand ihren Weg in seine Jackentasche, geübt taste er am Hals nach dem Beginn der Maske, zwängte Finger zwischen Silikon und Haut und riss mit einem Ruck das Gesicht Bells von dem seinen.

Maske und Perücke fielen neben ihm zu Boden, während er ein paar Klammern entfernte, die sein widerspenstiges Haar darunter in Schach gehalten hatten. Mit den letzten Handgriffen löschte Shinichi nun auch Professor Bells Stimme aus. Eine Weiterentwicklung des Stimmentransposers von Agasa, ein Transmitter unter seinem Eckzahn, der seine Worte über den Transposer nach außen leitete, sodass er sich die lästige Fliege nicht länger vors Gesicht halten musste.
 

Nachdem er das kleine Gerät ebenfalls in seiner Tasche verstaut hatte, ließ er sich trotzig in seinen Sessel zurück fallen.
 

„Zufrieden?“
 

James zuckte bei der nun jugendlichen Stimme nicht mehr zusammen, die „Verwandlung“ Shinichis war längst etwas Alltägliches für ihn.

Er hatte diesen Jungen aufwachsen sehen, gesehen wie Conan Edogawa wieder zu Shinichi Kudo wurde… und doch noch immer weit entfernt von der Person war, die er eigentlich sein sollte.

Wahrscheinlich würde dieses Jahr für ihn anstrengender werden, als all die anderen zuvor, denn wenn Shinichi derzeit in den Spiegel schaute, wollte das Bild, das er sah ihn glauben machen, dass es die vergangen zehn Jahre nicht gegeben hatte - dabei sah er dem Schuldigen an dieser ganzen Misere jedes Mal wieder in die Augen.

Blacks Blicke huschten über das nun wieder junge Gesicht. Er war auffällig blass, kein Wunder wohl, wenn er seine Haut ständig unter dieser Maskerade versteckte.

Die Augen des Detektivs ruhten genervt auf ihm, die Stimme war zwar nicht mehr die Bells, aber beinhaltete weiter den unnachgiebigen Ton.

„Es könnte sicherer nicht sein, William Bell soll nach Japan, nicht ich! Ich werde den Fall lösen, den anderen vielleicht über den Weg laufen und das war’s, ich komme schön brav wieder zurück.“
 

„Und du glaubst wirklich, es wäre so einfach Shinichi?“
 

Der Angesprochene antwortete nicht, hielt den taxierenden Blicken Blacks stand und wartete. Nichts in der Miene seines Gegenübers verriet auch nur den geringsten Gedanken, doch Shinichi wusste, dass es hinter der mittlerweile faltenreichen Stirn arbeitete.

James Black kannte diesen Blick, Sturheit mischte sich mit Hoffnung - damals war das Ganze noch mit Angst gepaart gewesen, diesmal jedoch wurde in Shinichis Augen deren Gegenspieler sichtbar.

Freude.

Er freute sich.
 

Er war bereit alles zu riskieren, nur um ihnen einmal kurz nahe sein zu können… nach zehn Jahren. James zupfe sich nachdenklich an seinem Bart, er wusste, dass die letzten Jahre nicht leicht für seinen Schützling gewesen waren. Sie hatten ein Abkommen getroffen an dem Tag, als er sie aufgesucht hatte, Shinichi befolgte ihre Regeln, teilte sein Wissen und half bei dem ein oder anderen Fall. Dafür garantierten sie ihm Schutz und ermöglichten ihm ein Leben, dass den Umständen entsprechend angepasst war.

Er konnte sich nicht beschweren und er beschwerte sich nicht.

Er beschwerte sich nicht, wenn seine Augen ziellos in die Ferne schweiften.

Er beschwerte sich nicht, wenn er sein falsches Gesicht im Spiegel sah.

Er beschwerte sich nicht darüber, dass er ein Leben lebte, dass noch immer nicht seines war.
 

Black schluckte, betrachtete den Oberschüler in dem alten Sessel eingehend.
 

„Einverstanden.“
 

„W-was - aber James!“ Doch Jodies Prostest blieb ungehört.

Blacks Augen fixierten noch immer den jungen Detektiv vor ihm, dessen Blick hatte auf einmal einen schon längst vergessenen Glanz.

„Schauen, nicht anfassen, Shinichi… das weißt du ja. Tracy soll für dich alles vorbereiten.“

Shinichi nickte, noch immer sichtlich erfreut, auch wenn ihm Blacks Worte einen Dämpfer verpassten.

Er wusste es doch, wusste es nur zu gut.

Ein versonnenes Lächeln zeigte sich unter Blacks Schnurrbart.
 

„Na dann… viel Erfolg!“
 

Dankbar grinsend sammelte der junge Detektiv seine Sachen auf, verabschiedete sich mit einem kurzen Nicken von James und Jodie und hastete an Akai vorbei raus aus dem Büro.
 


 

„Verdammt noch mal, James! Das kann doch nicht Ihr Ernst sein! Nach allem, was der Junge durchgemacht hat, wollen Sie ihm diesen Rückfall zumuten? Sie wissen doch ganz genau, dass er immer noch etwas für sie empfindet, wie soll er sich denn da zurück halten? Sie schicken ihn wahrlich in die Höhle des Löwen!“

„Ich weiß es, Jodie.“

„Sie- Was?!“

Ihre Stimme wurde schrill, die ruhigen Worte James‘ hatten sie aus ihrem Redeschwall gerissen, zwangen sie nun endlich wieder Luft zu holen.

„Sie, sie wissen es? Ja aber warum in Gottes Namen dann diese Entscheidung?“

„Sie kennen ihn doch mittlerweile gut genug Jodie, er wäre geflogen, so oder so. Wir können es uns nicht leisten, dass er auf eigene Faust handelt. Mir gefällt das Ganze zwar auch nicht, aber Shinichi ist alles andere als Dumm, er weiß, was auf dem Spiel steht. Seinen Dickschädel hat er uns schon oft genug bewiesen, mir ist es ganz einfach lieber, wenn es unter meiner Kontrolle passiert.“

„Glauben Sie denn, das geht gut?“

Skeptisch sah sie zu James hinunter, erkannte hinter dem ruhigen Aneinanderlegen der Finger die innere Anspannung des Mannes, von der seine Stimme nichts verriet.
 

„Nein.“
 

„Ja aber wieso-?“

Mit einem kleinen Räuspern stand Black auf, trat vor Bürotisch und stützte sich an dessen Platte ab.

„Er hat es sich verdient Jodie… er muss wissen, dass es noch etwas gibt, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Ich denke, er brauch diesen Ausflug jetzt, er muss seine Erinnerung auffrischen, bevor er hinter den ganzen Masken völlig vergisst, wer er ist… und wer auf ihn wartet.“

Sie schnappte nach Luft, biss sich kurz auf die Lippen. Allein bei dem Gedanken daran zog sich ihr Herz zusammen, aber sie konnte diese Vermutung, diese Möglichkeit nicht unausgesprochen lassen.

„Was ist… sie wird wohl kaum noch auf ihn warten, nicht auf ihn?“
 

„Sie wird warten.“
 

Seine Stimme klang eisig wie eh und je, in seinen Worten lag keinerlei Emotionen für diese Behauptung. Jodie drehte sich zu Akai um, er hatte sich nicht gerührt, stand noch immer an der Tür und kämpfte nun schon eine geraume Zeit mit seinem Feuerzeug.

Kurz tauschten Black und sie Blicke aus, sie beide spürten das leise Brennen unter ihrer Haut, das seine Worte und die Geschichte hinter ihnen in ihrem Inneren auslöste. Sie sagten nichts, wussten wohl ganz instinktiv dass er weitersprechen würde.

„Sie wird warten. Vergiss nicht das Ran uns nie völlig geglaubt hat. Sie wird für immer auf ihn warten, so wie er auf sie wartet. Allerdings-„ Er stockte zündete sich nun endlich die Zigarette an, sodass seine nächsten Worte von einem dunklen Wesen aus Rauch begleitet wurden.

„Allerdings weiß ich nicht, ob er sie noch verdient.“
 

James Lippen wurden schmal, das einst so gute Verhältnis zwischen Shinichi und Akai schien seit dem Vorfall damals auf ewig zerstört.

Sie war das einzige gewesen … das ihm noch geblieben war.

Sie war es, um die er sich kümmern wollte, weil seine große Liebe es so gewollt hätte.

Shiho war ihr wichtig gewesen… nur wegen ihr hat sie ihr Leben aufs Spiel gesetzt, ein Spiel, das sie letztlich verloren hatte.

Er wollte ihrem Tod wenigstens noch irgendeinen Sinn geben … dieser Sinn war das Leben ihrer Schwester gewesen.

Mit ihrem Tod damals war auch diese Aufgabe aus Akais Leben gelöscht worden, nun gab es für ihn nur noch den Gedanken an Rache, ein Gefühl das seine Seele bis ins Innerste mit dunklem Teer verklebte.

Er hatte ihm nie verziehen…

Shinichi hätte sie beschützen sollen, er hatte es versprochen.

Anfangs war er aus den Worten des verwirrten Jungen, der immer wieder vor sich hinmurmelte, er hätte versagt, nicht schlau geworden.

Bis Kudo es ihm gebeichtet hatte.

Akai hatte das nicht hinnehmen können, so wie auch Shinichi sich nie verziehen hatte.

Sie sahen sich in diesen Dingen einfach viel zu ähnlich…
 

„Aber was wenn er sich verquatscht und die ganze Sache auffliegt?

Außerdem wissen Sie so gut wie ich, dass es Dinge gibt, die wir tun mussten, von denen der Junge keine Ahnung hat… seine Reaktion darauf wird ihn uns nicht grade gefügig machen.“

Akais missbilligender Tonfall schreckte Black aus seinen Gedanken auf, sein Blick flog zu seinem Agenten, hielt ihm eine ganze Weile stand, ehe er antwortete.

„Schon, aber das wird nicht der Fall sein,… schließlich werdet ihr ja auf ihn aufpassen.“

„Was?!“

Black lächelte leicht ob der offensichtlichen Bestürzung Jodies.

„Sie haben schon richtig gehört. Sie und Akai fliegen ihm nach und werden ihn im Auge behalten.“ Ein freches Grinsen zog den ergrauten Schnauzbart auseinander.
 

„Ganz wie in alten Zeiten.“
 

Skeptisch verschränkte Jodie die Arme vor der Brust, sie hatte zwar nichts gegen einen Trip nach Japan, dennoch gefiel ihr die Sache ganz und gar nicht. Sie hatte ein schlechtes Gefühl bei all dem und ihr Gefühl hatte sie bislang noch nie im Stich gelassen.

Von Akai kam wie zu erwartend nur wenig Begeisterung, sein mürrisches Grummeln aber wurde von Black nicht weiter beachtet und ohne zu fragen als ein „Ja“ notiert.
 

Nachdem die beiden mit dem Auftrag alles zu organisieren aus dem Büro verschwunden waren, breitete sich eine dichte Stille aus.

Nachdenklich hafteten die grauen Augen James‘ an der Tür, bohrten unsichtbare Löcher in sie hinein.

Nein, nein er hatte gar kein gutes Gefühl bei der Sache.

Aber wie er Jodie auch schon gesagt hatte, Shinichi musste jetzt gehen… auch auf die Gefahr hin, die von diesem Unternehmen ausging. Doch die dumpfe Stimme in seinem Inneren spielte mit der Idee, dass es vielleicht genau das Richtige wäre. Shinichi als Lockvogel zu gebrauchen stand nicht zur Debatte, aber vielleicht… vielleicht würde diese Reise dennoch etwas ändern. Vielleicht würde es ihnen endlich gelingen den dunklen Staub aufzuwirbeln, der sich im Laufe der Zeit auf ihre Spuren gelegt hatte.

Es war untypisch für den Detektiv, solche Entscheidungen zu fällen, wo er sein Leben doch so auf ihre Sicherheit ausgerichtet hatte, aber in diesem Fall gab es wohl lautere Stimmen, als die seines Verstandes.

Konzentriert legte er die Hand an die Stirn, rieb sich mit kleinen, kreisenden Bewegungen die Schläfe.
 

<Shinichi… es geht nicht nur darum, dass du ihr Gesicht wieder siehst, dass du dich wieder an sie erinnerst. Es geht nicht darum, ihr wieder in die Augen sehen zu können, sondern dir selbst, nach all den Jahren.

Wenn du dieses Risiko eingehen willst… so muss ich das wohl oder übel ebenfalls tun, Mr. Holmes. Auch wenn ich mir im Gegensatz zu dir im Klaren bin, dass dir diese Reise ebenfalls zeigt, was du alles verloren hast. >
 


 

Die Euphorie, mit der er seinen Koffer packte, sowie die Freude, dass er noch genug Klamotten hier gebunkert hatte, verschwand so schnell wie sie gekommen war. Die schnellen, griffsicheren Bewegungen, das nachlässige Zusammenfalten der Hemden, um ja alles schnell in dem Koffer verschwinden zu lassen, war mit jedem Kleidungsstück, nach dem Shinichi griff, langsamer geworden, das Zusammenlegen seines Pullovers hatte sich in ein langwieriges Origami verwandelt, bis er seine Bewegungen gänzlich eingestellt hatte.
 

Was zur Hölle tat er hier eigentlich?
 

Shinichi schluckte, spürte wie sein Hals nur noch trockener wurde, als er einen Blick in seinen Koffer warf.

Die Sachen gehörtem ihm nicht mal…

Sie gehörten Bell.

Und William Bell war es, der nach Japan zurückkehren würde, nicht Shinichi Kudo.
 

James Worte hatten ihm einen Dämpfer verpasst.
 

„Schauen, nicht anfassen, Shinichi…“
 

Natürlich war er noch immer froh, dass er sie sehen konnte, dass er überprüfen konnte ob es allen gut ging, er war dem alten Black dankbar, dass der seiner Bitte zugestimmt hatte - aber nach und nach wurde ihm klar, was das alles wirklich bedeutete.
 

Er würde sehen wie sie lebten, ein Leben führten, von dem er eigentlich ein Teil hätte sein sollen… von dem er sich wünschte, ein Teil zu sein.

Ein Teil ihres Lebens.
 

Shinichi schluckte.

Der Gedanke an Ran brachte sein Herz zum Rasen, er hoffte, hoffte so sehr dass er ihr begegnen würde, sie endlich wieder sehen könnte, nur sehen.

Aber genau dieser Gedanke war es auch, der ihn in die Enge trieb… der ihm Angst machte.
 

Er hatte Angst vor dem, was er sehen könnte.
 


 

„Und wie stellt der feine Herr sich das bitte vor!? Innerhalb von einer Nacht Präparate für zwei Wochen herzustellen? Eins kannst du mir glauben, Shinichi, ich steh mir nicht allein die Beine in den Bauch heute Abend, du-„
 

Doch die Frau mit der aufgebracht klingenden Stimme hielt stumm im Türrahmen inne, als sie ihn sah.

Wie lange der Junge mit dem halb zusammengelegten Pullover in seinem Schoß schon so da saß, konnte sie nur schätzen, sein Blick jedoch verriet Tracy dass sich seine Gedanken schon weit von diesem Zimmer entfernt hatten.

Ihre säuberlich lackierten Nägel gruben sich in den Holzrahmen seines Zimmers.
 

Schon lange hatte sie ihn nicht mehr so dasitzen sehen.

Der Ausdruck, der nun in dem Gesicht des Oberschülers stand, war eigentlich das Markenzeichen eines kleinen Jungen gewesen, der dieses Zimmer in der FBI-Zentrale vor zehn Jahren bezogen hatte.
 

Sie wusste, dass er sie nicht sah, wäre er sich ihrer Anwesenheit bewusst, hätte er schon lange eines seiner falschen Lächeln aufgesetzt, um das ihn wohl jeder Schauspieler beneiden würde.
 

Shinichi wollte nie, dass jemand ihn so sah.

Seine blauen Augen waren ohne jeglichen Glanz, starrten bewegungslos auf einen unbedeutenden Punkt auf dem Boden, ganz so als hätte man dem Oberschüler jegliches Leben entzogen.

Tracy wusste nicht, ob es wirklich seiner Eitelkeit zuzuschreiben war, dass er sich so benahm, oder ob der Detektiv einfach nur bemüht war, alles und jeden vor sich und seinen Problemen zu schützen.
 

Sie seufzte leise, schaute ihn betrübt an, ehe sie zaghaft auf ihn zuging.

Auch als sie sich neben ihn setze, nahm er sie erst wahr, als sie zu sprechen begann.
 

„Solltest du dich nicht eigentlich freuen, Shinichi?“
 

Der Angesprochene schrak aus seinen Gedanken hoch.

Betrachtete die Frau neben sich, mit weit aufgerissenen Augen, er hatte sie gar nicht kommen hören.

Nun starrte er sie überrascht an, wusste nicht recht, was er ihr antworten sollte, doch Tracy drängte ihn nicht.
 

Shinichi blickte sie nachdenklich an, sie sah wie immer tadellos aus.

Ihr brauner Pullover reichte ihr bis zu den Knien und wurde von einem Gürtel um ihre Taille fixiert, wie immer steckten ihre Füße in einem paar ihrer Lieblingspumps, mit denen sie eine Art Hassliebe verband.

Bis auf ein paar Strähnen, die sich zu ihrem Verdruss aus der Schlaufe gewunden hatten, war ihr schwarzes Haar zu einem ordentlichen Knoten gebunden.
 

Shinichi versuchte dem Blick ihrer Augen standzuhalten, er hätte nur zu gerne gewusst, wie weit diese Frau schon wieder in seine Gedanken eingedrungen war.

Sie kannte ihn mittlerweile einfach viel zu gut.

Es hatte keinen Sinn, ihr etwas vorzumachen.
 

Er seufzte, knetete sich nervös die Hände in seinem Schoß.

„Ich weiß nicht recht, was ich in Japan überhaupt zu suchen habe…“

Seine Stimme war blass, er sah nicht auf und konnte Tracys hochgezogene Augenbraue deswegen nicht erkennen.

„Na, soweit ich weiß, sollst du dort einen Fall lösen, Shinichi.“

Die gespielte Überraschung verfehlte ihre Wirkung nicht. Sie wusste längst, was ihm im Magen lag, es war gemein und hinterlistig von ihr, sich weiter dumm zu stellen. Aber etwas, dass der Junge lernen musste, war, die Dinge auszusprechen, nicht jeder würde es ihm so leicht machen.

„Nein… ich meine, ja. William Bell fliegt nach Japan um einen Fall zu lösen. Aber was… was soll Shinichi Kudo dort?“

Seine Stimme geriet hörbar ins Wanken als er seinen Namen aussprach, den er mittlerweile so selten benutzte.
 

Sie sah ihn eindringlich an, holte kurz Luft, ehe sie betont ruhig zu sprechen begann.
 

„Du sollst dich davon überzeugen, dass du all das nicht umsonst tust, Shinichi. Ich denke, das ist auch der Grund, warum dich unser sentimentaler Engländer fliegen lässt, auch wenn er das natürlich nie zugeben würde.“ Sie zwinkerte verheißungsvoll, doch das erhoffte Lächeln ihres Schützlings blieb aus.

Sie sah ihn energisch an, sprach nun mit gedämpfter Stimme und erreichte was sie wollte, er sah ihr in die Augen.
 

„Das heißt… das heißt, wenn es immer noch dein Ziel ist, die Organisation zu zerschlagen und zu ihnen zurückzukehren?“

„Verdammt, natürlich ist es das!“ Sie fing seinen wütenden Blick auf, zuckte nicht, ganz als ob sie die Reaktion erwartet hätte.

„Es ist nicht so, dass ich mich gar nicht auf die Reise freue aber…“
 

„Aber?“
 

Doch sie musste nicht weiter bohren, längst hatten seine Augen ihn verraten, auch wenn er jetzt den Kopf von ihr abwandte, seine plötzlich weißen Knöchel der zur Faust geballten Hand sprachen Bände.
 

Er dachte an sie.
 

Shinichi hatte Angst und war gleichzeitig unglaublich wütend auf sich, weil er sich diese Frage überhaupt stellte und noch wütender, weil er noch immer keine Antwort fand.

Aber er wusste einfach nicht, was ihm lieber war.

Er wusste es nicht, verdammt noch mal…

Zu sehen, dass Ran noch immer auf ihn wartete … oder sie glücklich in den Armen eines anderenzu wissen, beide dieser Vorstellungen rissen ihm das Herz in Stücke.

Shinichi schluckte, rieb sich müde über die Augen.

Sie sollte glücklich sein, das war es, was er sich eigentlich wünschen musste, und verdammt, das war es doch auch, was er sich wünschte, der Grund, warum er all das tat.
 

Sie sollte glücklich sein.

Leben.
 

Wenn das alles war, was er wollte, warum konnte er sich dann nicht freuen?

Warum konnte er sich nicht mit dem Gedanken abfinden?

Warum?

Er verachtete sich selbst für das zermürbende Gefühl, das ihn davon abhielt sie einfach gehen zu lassen. Nun lebte er schon zehn Jahre hunderte Kilometer von ihr entfernt mit dem guten Glauben und Gewissen das Richtige getan zu haben, und mit der Hoffnung, dass Ran, seine Ran, ihn endlich vergessen würde.
 

Die Wahrheit jedoch sah anders aus, zwar würde er ihr Glück niemals zerstören, dennoch gelang es ihm nicht, sie völlig loszulassen.
 

Die Tatsache, dass er sich von ihr fernhielt und sich versteckte, war nichts weiter als Heuchelei. Ein gut eingeübtes Stück, mit dem sich der Schauspieler selbst hinters Licht führen wollte, um sich die Szene nicht vor Augen zu halten und dann vor Schmerzen umzukommen.
 

Er war nichts weiter als ein elender Feigling.

Mehr nicht.
 

„Du liebst sie…“
 

Shinichi sah überrascht auf, als er Tracys stimme hörte, sah in ihre braunen Augen und fragte sich einmal mehr, wie diese Frau es fertig brachte, seine Gedanken zu lesen.

Sie strich ihm eine Ponysträhne aus dem Gesicht, ihre Stimme hatte einen warmen, wohlklingenden Ton als sie weiter sprach.
 

„Du liebst sie, Shinichi… das macht dich nicht zu einem schlechten Menschen, hörst du? Das darfst du nicht vergessen!“
 


 

„Ich muss doch jetzt nicht eifersüchtig sein, oder?“
 

Die beiden sahen auf, als sie die männliche Stimme im Türrahmen wahrnahmen.

Das braun karierte Hemd hing ihm auf der linken Seite aus seiner Hose, seine Haare hatten sich mal wieder nicht bändigen lassen, wahrscheinlich hatte Stuart den Kampf mit der Haarbürste schon längst aufgeben und überließ dem borstigen Dingern den Sieg.

Doch sein wie immer chaotisches Erscheinungsbild konnte das Lächeln nicht trüben, welches nun unter seinem Dreitagebart hervor blitzte.
 

„Das hier sollte reichen, denk ich.“ Demonstrativ schüttelte er das marmeladenglasähnliche Gefäß, in dem sich hunderte von Transmittern befanden, denen Bell seine Stimme zu verdanken hatte.

„Wenn du die nicht grade zum Frühstück isst, solltest du damit wohl locker zwei Wochen auskommen!“

Shinichi lächelte dankbar, sah zu wie der Erfinder die Dose auf seinen Schreibtisch stellte.

„Ich dank dir Stu, Professor Agasa wäre mit Sicherheit begeistert!“

„Ach was!“ Verlegen rieb sich Stuart das mittlerweile leicht ergraute Haar, noch immer war die Faszination nicht verschwunden, die der Wissenschaftler seit Shinichis Erscheinen für die Erfindungen des Professors aus Japan hatte, daher rührte wahrscheinlich auch seine unterschwellige Bitte.

„Sag mal Shinichi, ich weiß, dass du sie nicht einweihen darfst, aber wie wäre es denn, wenn dein alter Freund ganz zufällig eine meiner Visitenkarten in seinem Briefkasten finden würde? Ich meine, dann könnten wir doch-„
 

„Stuart Davis!“
 

Der Angesprochene zuckte zusammen, als Tracy seinen Namen unüberhörbar tadelnd aussprach.

„Du wirst dem Jungen keine Flausen in den Kopf setzen! Wir können froh sein, dass er nach zehn Jahren in deiner Gegenwart nicht allein auf so dumme Ideen kommt. Und überhaupt…“

Sie atmete lautstark aus, verschränkte die Arme vor der Brust und schaute beleidigt zur Seite.

„Das ist unfair! Mir steht eine Nachtschicht bevor und du tauchst hier mir nichts dir nichts mit der ganzen Kolonie dieser Dinger auf.“ Verachtend sah Tracy auf das Gläschen mit besagten „Dingern“. Stu ließ sich jedoch nicht von seiner Verlobten einschüchtern.
 

„Planung und Qualität bedeutet eben alles, Liebes, das weißt du doch.“
 

„Bitte?!“
 

Sie spuckte ihm die verächtliche Antwort gradezu entgegen, Tracy stand nun in dem kleinen Zimmer und tippte mit der Spitze ihrer schwarzen Pumps auf den Boden.

„Von wegen Planung und Qualität, die Idee zu dieser Erfindung war nicht deine, also hör auf, dich mit fremden Federn zu schmücken. Und außerdem…“
 

Shinichi sah den beiden mit ergebenem Lächeln beim Streiten zu, schon lange hatte er aufgehört, einzuschreiten, um die beiden zu beruhigen. Der beste Beweis dafür, dass diese Tätigkeit nicht nötig war, glänzte schon seit einem Monat golden an Tracys Ringfinger.
 

Das frisch verlobte Paar hatte sich neben Black und den anderen am meisten um ihn gekümmert.

Natürlich hatten die beiden nicht schlecht gestaunt, als sie sein Geheimnis erfahren hatten, doch es dauerte nicht lang, bis sie sich mit dem kleinen Jungen arrangiert hatten, der von dort an in der FBI Zentrale rumstromerte und so manch einem Kollegen mächtig auf die Nerven ging.
 

Tracy war als führende Chemikerin zuerst eingeweiht worden, ihre Aufgabe war es gewesen, anhand ihres Wissens und unzähligen Blutuntersuchungen an die sich Shinichi schmerzlich erinnerte, herauszufinden, ob es nicht doch eine Möglichkeit gab, dem Geheimnis des APTX auf die Schliche zu kommen.
 

Sie hatte es nicht geschafft, ihm sein altes Leben zurückzugeben, also hatte sie ihm geholfen, ein neues zu erschaffen. Da sie es nicht vollbracht hatte auch nur annähernd ein funktionierendes Gegenmittel zustande zu bringen schien sie ihr schlechtes Gewissen durch William Bell zu kompensieren, denn es war die Idee der Amateurschauspielerin gewesen, den fiktiven Autor mithilfe von Silikon, Schminke und Fingerfertigkeit ins Leben zu rufen. So war er auch endlich dem Griff des FBIs ein wenig entkommen und hatte seinen Hauptwohnsitz nach all den Jahren als kleines Maskottchen der Zentrale auf sein Apartment am Central Park verlegen können und so ein wenig Freiraum in diesem Labyrinth aus Regeln und Gesetzen ergattert.
 

Vor allem aber hatten beide ihm geholfen, die Wand aus Arbeit aufzubauen, hinter die er sich dankbar vor anderlei Gedanken versteckt konnte.

Sie hatten ihm unzählige Bücher und Fallakten zugeschustert, ihn unterrichtet und einige verblüffte Mitarbeiter gebeten, dasselbe zu tun.

Letztendlich war es ihm nur durch die beiden möglich, als William Bell hinter den Mauern des FBIs am Leben teilzuhaben.
 

Tracy hatte schon hundertmal versucht, ihm zu zeigen, wie er die Masken selbst anfertigen könnte, doch er scheiterte jedes Mal kläglich am flüssigen Latex und Makeup.
 

Shinichi schluckte, merkte erst jetzt, dass er seine Finger die ganze Zeit über nervös in seinem Schoss geknetet hatte und sah nun erneut zu den beiden Streithähnen auf.
 

„Danke.“
 

Das einfache Wort ließ beide innehalten, die Erwachsenen tauschten stumme Blicke miteinander. Tracy spielte nervös an ihrer olivgrünen Perlenkette, während Stuart sein Hemd schuldbewusst wieder in seine Hose pfriemelte.
 

Die Anspannung im Raum war greifbar, Shinichi wusste, dass auch sie sich Sorgen machten über das, was ihn Japan auf ihn lauerte, sie ließen ihn keineswegs gern gehen.

Doch anstatt Warnungen und Tadel auszusprechen, winkte Stu nur peinlich berührt ab, während Tracy mit einem leichten Rotstich auf den Wangen den Kopf schüttelte.
 

„Mach dir keine Gedanken Shinichi, pack ein was du brauchst, und leg dich hin, der Tag morgen wird anstrengend genug für dich. Außerdem hab ich ja schon einen Helfer.“

Während sie sprach trat ein breites Grinsen auf ihr Gesicht, längst hatte sie sich den Arm ihres Verlobten geschnappt, der den Braten nun zu riechen schien.

„Wen meinst du denn, Tracy?“

„Na dich, mein Lieber.“ Sie kicherte verheißungsvoll, sah ihm spöttisch in die blauen Augen, während sie sprach.

„Oder wer hat eben gemeint, dass er durch Planung und Qualität den Abend frei hat?“

„Wie? A-Aber ich kann das doch gar nicht Tracy! Und du weist das genau, wenn ich mit dem Zeug herumhantiere erschaffe ich dir vielleicht Frankensteins Monster, aber mehr Ähnlichkeit mit einem Menschen werde ich nicht herausschlagen.“

„Ach was, wir finden schon was für dich!“

Mit einem breiten Grinsen verabschiedete sich Tracy und zerrte Stu mit sich, von dessen stummen Lippen Shinichi nur noch ein verzweifeltes „Hilf mir!“ lesen konnte, ehe beide aus dem Raum verschwanden.
 

Shinichi blieb allein in seinem Zimmer zurück, mit einem leisen Lächeln schüttelte er nur ungläubig den Kopf über das im Flur nun ruhiger werdende Pärchen.
 

Er war Stuart dankbar, dass er seinen Part als Tracys Helfer übernahm, nicht nur, weil er noch einiges zu Packen hatte, sondern auch weil er sich mehr als ungern in Tracys kleinem „Atelier“ aufhielt.

Das stückweise Zusammensetzen von Bells… von seinem Gesicht, war für ihn jedes Mal mehr ein Horrorkabinett als eine Art Kunst.
 

Nachdenklich stand er auf, stopfte nun endlich den Pullover in seinen Koffer, den er die ganze Zeit über in der Hand gehalten hatte. Tracys Worte ließen ihn noch immer nicht los.
 

„Du liebst sie, Shinichi… das macht dich nicht zu einem schlechten Menschen.“
 

< Was, wenn doch? Was wenn du dich irrst, Tracy, und genau das der Fehler ist?>
 


 

Sie hielt seinen Arm noch immer eng umschlungen während sie gemeinsam durch den trüb beleuchteten Korridor gingen. Stuart konnte ihren unruhigen Atem an seiner Seite hören, der Tracys Anspannung verriet.

Sie hatte den Jungen lieb gewonnen, das hatten sie beide.
 

“Glaubst du, er weiß, was da auf ihn zukommt?”

Stuart biss sich auf die Lippe, sah seine Zukünftige nachdenklich von der Seite an. Tracy hielt inne, er konnte sehen wie sich ihr Brustkorb hob und langsam senkte während sie ihren Kopf in den Nacken legte und scheinbar auf der Suche nach einer Antwort in die weiße Deckenbeleuchtung blickte.

“Ich bezweifle, dass überhaupt jemand weiß, was auf ihn zukommt.”
 

Sie schluckte, schüttelte traurig den Kopf ohne den Haarknoten zu bedenken, der sich bei dieser Bewegung immer mehr löste.

“Ich glaube er denkt derzeit nur darüber nach, welchen Schaden er anrichten könnte… beziehungsweise, welchen Schaden er schon angerichtet hat. Ich vermute nicht, dass er sich der Gefahr bewusst ist, der er sich selbst aussetzt. Und selbst wenn dem so ist, glaube ich wäre es ihm egal…”
 

Sie schluckte, ihr Blick verlor sich in trüben Schleiern auf dem Boden.

“Das ist unfair. Was hat der Junge getan, um derart durch die Hölle gehen zu müssen? Das alles ist nicht fair.” Sie wand sich aus seinem Griff, schlug fröstelnd die Arme übereinander, um sich vor der unsichtbaren Kälte zu schützen.
 

Stuart konnte dem mitfühlenden Leiden seiner Verlobten nur stumm zusehen. Ihm blieb nichts anderes übrig, als ihr Recht zu geben.

Schon seit er Shinichi Kudo kannte, hatte ihn das Durchhaltevermögen des damaligen Kindes fasziniert. Als er die Geschichte von dem ominösen Gift erfahren hatte, hatte er es nicht glauben können, ehe er den kleinen Jungen, der eigentlich gar keiner war, selbst kennen gelernt hatte.

Es war ihm ein Rätsel, wie Shinichi das alles aushalten konnte, er hatte hier beim FBI seine zweite Kindheit durchlebt ohne sich jemals negativ zu äußern, dabei ahnten doch alle, wie dreckig es ihm gehen musste.
 

Erst jetzt hatten die Eingeweihten die Gelegenheit, den Oberschüler kennen zu lernen, der ihnen damals als Siebenjähriger vorgestellt worden war. Wenn man Shinichi sah, hatte man stets das Gefühl, er würde einen Wettlauf mit der Zeit führen, er war ihr dicht auf den Fersen, doch es war ihm unmöglich, sie einzuholen.

Egal, wie sehr sich Shinichi Kudo auch bemühte, er konnte nicht gewinnen.
 

Dennoch wurde es langsam aber sicher gefährlich für den Detektiv, denn im Zuge dieses Wettlaufes wurde ihm langsam jedes Mittel recht, um doch noch einen Sieg zu erringen.

Die Kosten, die er dafür erbringen musste waren ihm egal. Und ganz genau das beunruhigte Davis im Moment, er kannte Shinichi gut genug, um zu wissen, dass er bereit war, alles zu tun um die Organisation zu zerschlagen und all dem endlich ein Ende zu setzten.
 

Er schluckte ertappt, schaute sich unsicher nach seiner besseren Hälfte um. Wahrscheinlich würde es ihm nicht anders gehen.

<Nein … ganz bestimmt nicht.>

Langsam machte er einen Schritt auf sie zu, Tracy spürte seinen warmen Arm um ihre Schulter, doch seine Worte spendeten ihr nur wenig Trost.
 

“Shinichi wird das schaffen… es wird schon alles gut gehen.” Sie schaute auf, strich ihm sanft mit dem Handrücken über das stoppelige Kinn, doch in ihren braunen Augen dominierte noch immer die Sorge um ihren gemeinsamen Schützling.
 

“Ich hoffe du hast Recht… das hoffe ich wirklich.”



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Diracdet
2013-11-01T15:06:30+00:00 01.11.2013 16:06
Hallo Shelling__Ford,

wow, nun hast du wirklich einige Handlungsstränge aufgeworfen und mir viel Material geliefert zum weiter drüber grübeln.

Wo fangen wir mal an (ich weiß, am Anfang XP).
Nun zuerst mal, Ran lebt noch, was ich zwar vermutet hatte, aber ein paar Formulierungen in der Leichenbeschauung ließen mich wirklich am Ende zweifeln. Insofern juhu!

Und sie ist Lehrerin!!! Das mag vielleicht jetzt nichts so ungewöhnliches sein, aber mich freut das sehr. Es gibt einige Zukunfts-FFs, und oft (meistens?) tritt Ran dann in die Fußstapfen ihrer Mutter und wird Anwältin. Und mit dem Gedanken konnte ich mich nie richtig anfreunden. Es passt irgendwie für mich nicht zu Rans Art. OK, das energische für das Richtige einstehen vielleicht noch, aber es gehört ja auch noch diese... Kaltschnäuzigkeit' dazu, den Fehler des Gegenüber zu entdecken und eiskalt gegen ihn zu verwenden. Das kann ich mir bei ihr nie so wirklich vorstellen.
Wie dem auch sei, mal was anderes als Anwältin gefällt mir und Lehrerin scheint mir auch eine gute Wahl für sie.

Und dann haben wir die ehemaligen Detective Boys, die jetzt ihre Schüler sind. Witzig, der Gedanke hat schon was absurdes, was ja auch auf das angesprochene Namensproblem führt. Und das macht mich nun wieder stutzig. Ganz unbekannt dürfte die engere Bekanntschaft zwischen Lehrerin und Schülern ja nicht sein. Würde man da nicht automatisch sie einer anderen Klasse zuordnen, spätestens, wenn es ein paar mal passiert, dass sie in der Schule mit Ran angesprochen wird?

Das andere, was mich am Auftritt der Detective Boys wundert, sie sind nicht mehr so erfolgreich wie früher? Schon klar, damals war Conan, und zum Teil auch Ai, ihre Stimme, der Grund ihrer Erfolge. Selbst für einen Erwachsenen hatte Conan ja erschreckend viel drauf. Aber nun sind die drei (fast) erwachsen und waren doch immer als Detektive tätig. Zumal die drei als Gruppe ja auch ihre Stärken haben (Intelligenz, Kraft, Herz). Ich dachte schon, dass sie, am Ball bleibend jetzt auch sehr gute, selbst wenn nicht Shinichi Kudo-artige, Detektive wären.


So, zurück nach USA und damit... wohin eigentlich genau?
Ist Shinichi direkt nach Washington in die Zentrale beordert (ist ja von New York nach amerikanischen Maßstäben nicht sooo weit) oder hat Black seine Zentrale in der New Yorker Abteilung? Und wenn letzteres, dann in Brooklyn, Goshen, JFK Airport, Melville oder White Plains??? Ich musste jetzt einfach mal fragen, wie du dir das dachtest?

Black. Ich hätte mir fast vorgestellt, dass er schon einen Krückstock trägt, aber wahrscheinlich wäre das zu weit gegangen, so alt ist er noch nicht. Aber vom Charakter scheinen sie sich alle nicht viel verändert zu haben.
Das abnehmen der Maske, das ist so eine Szene wie von Vermouth immer, oder? Es hat direkt so eine Art davon. Hm... jetzt kommen die vielen Handlungsstränge, von denen ich erzählt habe.
Also, er hilft dem FBI für seinen Zeugenschutz, oder besser, man kann s gar nicht mehr richtig Zeugenschutz nennen.
Und Oha, sie haben in Japan erzählt, Shinichi wäre tot, was zum einen Ran nicht glaubt und zum anderen Shinichi nicht weiß??? Oh... die Möglichkeiten, die sich auftun, die Abgründe an sich überschlagenden Ereignissen, wenn sich jemand unbewusst verplappert, im Smalltalk. Denn zumindest mit der Polizei wird William Bell ja auf jeden Fall zusammen kommen und höchstwahrscheinlich auch mit den anderen dann.

'Ansehen, nicht anfassen!' Der Spruch gefällt mir irgendwie. Ich kann nicht genau sagen warum, aber er hat doch recht viele Interpretationen und ich biun mir nicht sicher, ob Black alle kennt, oder vielleicht ganz bewusst alle meint.

Eine 'notwendige' Reise um sich selbst 'wiederzufinden' und wieder zu motivieren, verstehe ich das richtig? Das passt dann wohl sehr zu seinen Gedanken im Prolog, wo er sich fragte, ob der Sinn, den er immer sah, noch wirklich existent ist. Insofern schöne Wiederaufnahme von dem Punkt.

Und dann ist da noch Akai. *grins* Hatte ich wohl doch recht mit meiner Vermutung, wer gestorben ist. Und... mhm, ja, ich kann verstehen, dass die beiden sich jetzt nicht mehr so gut verstehen. Ehrlich gesagt, mich wundert fast, dass Akai noch beim FBI arbeitet. So wie du es auch selber formulierst ist für ihn jetzt wirklich keinerlei Verbindung zur BO mehr vorhanden.

Tracy und Stuart. Meine erste Reaktion, also als beide vorgestellt waren, Takagi und Sato. Ich weiß nicht, ob du ihre Charaktere ihnen nachempfunden hast, oder ob sie überhaupt noch mal auftreten und überhaupt eine Charakterisierung verdienen, aber sie erinnerten mich hier halt sehr stark an die beiden.

OK, Shinichi hat doch nichts von seiner Mutter, Tracy macht die Masken in Eigenregie, weil er's nicht kann. Was da wohl Yukiko sagen würde, wenn ihr Sprössling so sehr weg von ihrem Schlag lebt?
Aber die Diskussion zwischen den beiden... mhm... ich denke so darüber nach, ob Shinichi das nicht schon selbst hätte begreifen müssen, mittlerweile. Zum einen, weil er in den letzten 10 Jahren genug Gelegenheit gehabt hätte, über sich und Ran nachzudenken. Aber auch weil er bei dir ja nun Kriminalschriftsteller ist, also auch die Zeit investieren müsste, die Gefühle und handlungsmotive der Menschen, besonders in extremen Situationen zu erläutern. Da wird ihm seine eigene doch sicher auch etwas Inspiration gegeben haben.

Und schließlich sind da noch die Vorahnungen am Ende. Shinichi wäre mittlerweile bereit jeden Strohhalm zu ergreifen und würde jeden Preis zahlen... jeden Preis. Wieder so etwas, was so unendlich viele Interpretation für zukünftige Handlungen offen lässt. Du eröffnest hier Möglichkeiten, Alternativen.

Oder anders gesagt, ich weiß immer noch nicht, was genau noch passieren wird, obwohl schon Prolog und 2 Kapitel rum sind. *menno* *ggg*

Also, insgesamt ein sehr aufschlussreiches und doch noch so viel offen lassendes Kapitel, dass ich nur noch neugieriger bin, welche Variante du dir für die weitere Entwicklung überlegt hast.

In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal!
Viele liebe Grüße,
Diracdet
Von:  kokuchou
2013-10-30T00:48:37+00:00 30.10.2013 01:48
super FF
es waren schon mal 3 spannende Kapitel mit einigen Erklärungen und die Spannung steigt
auch mag ich deinen Schreibstil, lässt alles flüssig davon lesen ;)
ich bin gespannt wie es weiter geht
bis zum nächsten Kapitel ^^

VlG ruha

Von:  Jankins
2013-10-26T15:22:34+00:00 26.10.2013 17:22
Wie auch die letzten Kapitel sehr spannend und toll geschrieben. Ich bin begeistert wie viel Charakter du deinen beiden selbst kreierten Charakteren verleihst, fand sie auf Anhieb sympatisch! :)

Auch diesmal hat mich die Spannung wieder nicht losgelassen, bin wirklich gespannt wie es Shinichi in Japan ergehen wird und wie du das Wiedersehen mit den anderen gestaltet hast. *-*

Freu mich auf das nächste Kapitel. <3
LG!
Von: abgemeldet
2013-10-25T20:29:38+00:00 25.10.2013 22:29
Ich weiß ich habe es beim letzten Kapitel schon gesagt, aber ich muss es noch einmal wiederholen: Deine neu eingeführten Charaktere haben Hand und Fuß und machen Shinichis/Bells Leben auf diese Weise glaubhaft. Tracy und Stuart habe ich schon ins Herz geschlossen und ich würde mich wirklich freuen, wenn sie noch den ein oder anderen Auftritt in dieser Geschichte hätten :3

"Es wird schon alles gut gehen". Ganz am Ende vielleicht. Aber bei Shinichis Talent in Fettnäpfchen zu treten wird auf dem Weg dahin garantiert eine ziemlich schwarze Wolke aufgewirbelt werden...
Aber gut, jetzt lassen wir ihn erst einmal in Japan ankommen ^^

Ich bin echt gespannt, was dort noch alles auf Shinichi zukommt und mit wem er alles zusammentreffen wird!

Liebe Grüße,

Puffie~
Von:  fahnm
2013-10-25T19:58:47+00:00 25.10.2013 21:58
Hammer Kapi^^

Ich hoffe das Shinichi einen weg findet mit Ran zu reden und mit seinen Freunden.
Freue mich schon sehr aufs nächste kapi^^


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