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Wichtel-OS-Sammlung 2011
von

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Attachment

Blaise rannte durch die Straßen von London und erreichte den Tropfenden Kessel.

Er grüßte Hannah Abbott, die neue Wirtin, kurz mit einem Nicken bevor er weiter stürmte.

Er tippte mit dem Zauberstab gegen die Steine und das Tor zur Winkelgasse öffnete sich viel zu langsam für ihn, sodass er ungeduldig von einen Fuß auf den anderen trat.

Dann war es offen und er stürmte durch.

Er musste sich unbedingt beeilen, denn er hatte schon wieder den Geburtstag seines Patenkindes vergessen. Warum Draco ausgerechnet ihn als Patenonkel gewollt hatte, war ihm völlig schleierhaft.

Er hatte es bis jetzt zu keinem einzigen Termin pünktlich geschafft, brachte meistens etwas völlig Unpassendes für Scorpius mit und konnte auch nicht wirklich etwas mit dem Kind anfangen.

Immerhin wurde Scorpius heute 16 Jahre alt, da konnten sie sich vielleicht endlich über ein vernünftiges Thema unterhalten. Über Frauen zum Beispiel.

Zumindest hatte Astoria ihm genau aufgetragen, was er dieses Jahr kaufen sollte. Hätte er es schon vor Wochen gekauft, müsste er sich jetzt nicht so beeilen. Aber er hatte es vergessen.

Es sollte der neuste Rennbesen sein. Was hatte er auch erwartet?

Die Kinder von heute wollten nur teure Geschenke haben.

Als ob er der reiche Patenonkel von nebenan war, der zuviel Geld hatte.

Er arbeitete sich dieses Geld mühsam und nun sollte er dafür einen Rennbesen kaufen, der spätesten in einem Jahr wieder ein Auslaufmodell war und dafür schmiss er das Geld aus dem Fenster.

Aber zumindest einmal sollte er tun, was Astoria ihm auftrug, damit Scorpius glücklich war und Draco nicht völlig enttäuscht von ihm war.

Er stürmte den Quidditchladen und kam nach Atem ringend vor dem Verkäufer an.

„Ich hätte gern den neusten Rennbesen.“

Blaise zwang sich es nicht als Befehl zu formulieren, denn er hatte es verdammt noch mal eilig.

„Tut mir leid. Dieses Modell ist gerade ausverkauft. Wir bekommen morgen erst eine neue Lieferung. Soll ich Ihnen einen Besen reservieren?“

Blaise ballte die Hand zur Faust. Das konnte jetzt einfach nicht wahr sein. Er bekam wirklich noch eine Krise. Jetzt hieß es nachdenken.

Sein Blick schweifte durch den Laden und blieb an dem Ausstellungsstück hängen.

„Was ist mit dem Besen in ihrem Schaufenster?“

Der Verkäufer schüttelte entsetzt den Kopf.

„Nein, der ist nicht zu verkaufen. Der lockt die Leute erst ins Geschäft.“

Jetzt war es Zeit ganz typisch Slytherin sich zu nehmen, was man wollte, ohne irgendwelche Kompromisse einzugehen.

Zehn Minuten später verließ er das Geschäft mit dem Besen und einem viel leichteren Geldbeutel das Geschäft. Jetzt musste er sich wirklich beeilen.

Zum Glück konnte er direkt vor Malfoy Manor apparieren.
 

Trotzdem war er viel zu spät dran, als er die Haustür erreichte, öffnete Astoria ihm mit einer missmutigen Miene.

„Die zwei sind im Salon. Ich muss mich noch um den Kuchen kümmern.“

Damit rauschte sie von dannen ohne ihn auch nur begrüßt zu haben.

Blaise seufzte. Patenonkel war wirklich der letzte Job für den er sich freiwillig gemeldet hätte.

Draco erhob sich aus seinem Sessel, um seinen Freund zu begrüßen.

Scorpius starrte einfach nur geradeaus und schien trotz seines Geburtstag völlig unglücklich zu sein.

Blaise ging auf ihn zu und Scorpius stand auf.

„Alles Gute zum Geburtstag, Scorpius. Hier ist dein Geschenk.“

Er schüttelte seinem Paten die Hand und reichte ihm den eingepackten Rennbesen.

Ohne große Begeisterung zerriss Scorpius das Geschenkpapier und hielt den Besen in der Hand.

„Super! Der neuste Besen“, sagte er, doch es klang seltsam tonlos.

Nachdem Scorpius eine Runde auf den Besen geflogen war, setzte sie sich in das Esszimmer, um den halbverbrannten Kuchen zu essen.

Auf dem Tisch stand eine Vase mit Sonnenblumen, die Blaise als völlig unpassend fand.

Die Stimmung in der ganzen Familie war niedergeschlagen und Blaise fragte sich, was zwischen ihnen vorgefallen war. Vielleicht sollte er mit Draco reden, doch eigentlich ging ihn das nichts an.

Er aß lustlos sein Kuchenstück und fragte sich warum er überhaupt gekommen war.

Es wäre besser gewesen er hätte den Geburtstag gleich ganz vergessen.

Hier herrschte eisige Stimmung und Blaise wollte sich gleich nach dem Kaffee wieder verziehen, doch Astoria zwang ihn mit ihren Blicken wenigstens noch eine Zeit mit Scorpius zu verbringen.

Sie gingen in sein Zimmer und setzten sich aufs Bett.

Dann herrschte Schweigen.

Da Blaise kein besseres Thema einfiel, erkündigte sich nach der Schule.

Scorpius murmelte etwas von guten Noten, aber er wäre wohl nicht Jahrgangsbester.

„Und wie sieht es mit den Mädchen aus?“

Blaise hoffte dort auf eine bessere Resonanz zu stoßen.

Doch Scorpius zuckte nur mit den Schultern.

Wieder herrschte Schweigen.

Blaise überlegte krampfhaft, worüber er mit seinem Patenkind reden konnte, doch es wollte ihm nichts einfallen. Wenn er jetzt das Zimmer verließ, würde Astoria ihm jahrelang deswegen grollen und Draco wäre auch nicht besonders begeistert sich zwischen seiner Frau und seinem besten Freund entscheiden zu müssen. Also sprach Blaise das einzige an, was ihm noch einfiel.

„Worüber streitest du dich mit deinen Eltern? Komm schon mir kannst du es doch erzählen.“

Er setzte sein gewinnbringendes Lächeln auf. Er wusste genau, dass er so gar nicht der Kumpeltyp für Scorpius war, aber einen Versuch war es wert.

Und zu seiner großen Überraschung ging Scorpius sogar auf seine Frage ein. Wahrscheinlich musste er mal ein wenig Dampf ablassen.

„Es geht um ein Mädchen. Sie ist in Ravenclaw und als ich Vater gegenüber erwähnte, dass ich sie mag, ist er ausgerastet, weil sie ein Halbblut ist.“

Da schlug einer der Malfoys ja aus der Art.

„Wie heißt sie?“

„Rose Weasley!“

Blaise zog überrascht die Augenbraue hoch. Da war es kein Wunder, das Draco sich so fürchterlich aufregte. Schließlich war sie die Tochter von Ron Weasley und Hermine Granger.

Völlig unpassend für einen Malfoy.
 

Plötzlich fühlte sich Blaise in die Vergangenheit zurückversetzt.

Er dachte an das sechste Schuljahr, als ihn Hermine Granger vom Hocker riss und er sich in sie verliebt hatte. Durch Slughorns Treffen hatte er sie näher kennen gelernt und angefangen sie zu mögen.

Auf der Weihnachtsparty hatte sie umwerfend ausgesehen und er hatte ihr Bild nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Hätte er es damals Draco erzählt, hätte dieser ihn sicher ausgelacht.

So blieb sie in seinem Kopf und bereitete ihm schlaflose Nächte.

Damals hatte er sich selbst dafür gehasst ausgerechnet an eine Muggelstämmige sein Herz zu verlieren. Vor allem waren seine Chancen durch den aufziehenden Krieg gleich null.

Nach dem Krieg war sie mit diesem Weasley zusammengekommen und hatte ihn geheiratet.

Blaise bereute es bis heute seine Gefühle für sie verdrängt zu haben.

Er fühlte unerwartet eine Verbundenheit mit seinem Patenkind.

„Ich war damals in Hogwarts auch in ein Mädchen verliebt, doch ich hab mich nach meinem Stand gerichtet und versucht sie zu vergessen. Doch ich bereue es bis heute. Wenn du sie wirklich magst, pfeif auf das, was dein Vater dir sagt. Er ist dein Vater. Er wird schon drüber hinweg kommen.“

Wenn Draco jemals erfuhr, was Blaise seinem Sohn riet, war er sicher ein Kopf kürzer.

Die Augen von Scorpius strahlten auf und verdunkelten sich wieder.

„Und was wenn er mich raus wirft?“

Blaise konnte Draco das zutrauen, auch wenn er umgänglicher war als es sein Vater je gewesen war.

„Dann ziehst du eben bei mir ein. Mit mir legt sich Draco sicher nicht an.“

Scorpius grinste und seinen Augen leuchteten. Blaise musste feststellen, dass er es auch ganz ohne Geschenke geschafft hatte, sein Patenkind einmal glücklich zu machen.

Astoria konnte jetzt jedenfalls nicht mehr meckern.

„Im Gegensatz zu mir wirst du das schon schaffen.“

Blaise fuhr Scorpius durchs Haar und grinste ihn breit an.

Seinen Fehler konnte er nicht mehr gutmachen, aber er konnte Scorpius davor bewahren den gleichen Fehler zu machen.

Vielleicht war er doch ein besserer Patenonkel als er gedacht hätte und Scorpius ein besseres Patenkind, als er sich hätte vorstellen können.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2011-08-08T10:51:43+00:00 08.08.2011 12:51
Danke <3
Vielen lieben Dank meine Gute für diesen schönen OS.
Ich war schon verliebt in die Geschichte als ich dein Bild dazu gesehen habe und gelesen habe um welche Charaktere es gibt.
Und als ich ihn gelesen habe, habe ich mich in der Liebe bestätigt gefühlt.
Zwar schade, dass Blaise Verliebtheit so kurz kam, aber dafür war es ein OS und da es um Scorp und Blaise ging, war das vollkommen okay.
Klasse gemacht :D
Von:  _Natsumi_Ann_
2011-08-08T01:33:23+00:00 08.08.2011 03:33
der arme Blaise!
frage mich nur wann und wie er in sie verliebt war, aber gut dazu ist das Ppeedwichteln zu kurz...
Blaise ist zwar nicht der beste Patenonkel, aber er hat das Herz am rechten fleck :-) ich mag ihn, und der OS zeigt, dass er durchaus nicht perfekt ist aber er versucht sich zu bessern.


03:32 : ich kann nicht pennen xD"


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