Zum Inhalt der Seite

Taking Over Me -

The Truth Beneath The Rose
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Eis & Himmelblau [Azureshipping XXXXVII]

Seto erwachte sehr spät an diesem bereits weit fortgeschrittenen Morgen.

Als er seine Augen aufschlug brummte sein Schädel nicht mehr so, als wollte er jeden Moment explodieren.

Leichter Schwindel folgte, wobei sich dies im Gegensatz zum vorher gegangene Abend als ein Kinderspiel erwies.

Als er sich den Kopf mit einer Hand haltend aufsetzte drückte man ihn gleich Wasserglas und zunehmende Medikamente in die Hand.

Missmutig besah er sich das, was helfen sollte.

Konnte es schlimmer kommen?

Wohl kaum.

Und wenn er schon Amok lief,dann bitte richtig,also nahm er auf gut glauben seine Medikamente ein und seufzte geschlagen auf.

Gerade als er nach seinen Bruder fragen wollte, kam dieser schon mit einer Handvoll belegten Brötchen herein,wobei er selbst noch eine Hälfte in den Mund gesteckt behielt.

Mit gehobener Braue sah er zu Mokuba, der sich neben ihn auf die Liege setzte und fröhlich zu sein schien- wobei er den Grund nicht kannte.

Dann fiel es ihn wieder ein,mehr oder weniger, was passiert war.

„Habt ihr..?“, fragte er nicht einmal ganz auf als die Schwester ihm sagte er sollte sich ruhig etwas zutrauen zu essen.

Mokuba jedoch nickte nur, gab ihn ein Brötchen und nickte wieder auf,als er Anzus Namen erwähnen wollte, was er wohl nicht musste.

Mokuba berichtete ihn sogleich,das es ihr auch gut ging.

Oh ja,sie waren Brüder und Mokuba verstand ihn so gut wie kein anderer, musste er nicht einmal wirklich fragen stellen um Antworten zu bekommen.

Gedanken verloren nuckelte Seto an seinem halben Brötchen und blinzelte dann zu seinem Bruder herab der ihn kauend fragte ob es ihm besser ging.

„Ich fahre Achterbahn,aber ansonsten ist alles okay.“, sagte er leicht schmunzeln auf und meinte doch , das dem so wahr.

Ja,er würde Anzu erst begegnen wollen, sobald sie nach ihm verlangte, etwas anderes konnte er sich nicht erlauben oder vorstellen, denn es war etwas furchtbares passieren müssen um eine solche Reaktion von ihr zu verlangen.
 

Liebend gerne hätte Mokuba abermals die Frage gestellt was am vergangenen Abend vorgefallen war und doch verkniff es sich jene Frage, wo ihm ohnehin niemand eine Antwort darauf geben konnte, ausser Anzu vielleicht selbst, die allerdings – wie er wusste – noch immer schlief.

„Anzu schläft noch ..“, meinte er dann, während er weiterhin auf seinem Brötchen herum kaute und seinen großen Bruder dabei eingehend betrachtete.

Zudem drängte sich ihm die Frage auf, warum Anzu gestern ihr Kleid ausgezogen hatte, nachdem sie die Braunhaarige nur in Unterwäsche bekleidet gefunden hatten, doch wohl auch darauf würde ihm nur Anzu eine Antwort geben können, nicht wahr?

Ein leises Seufzen entrang ihrer Kehle, als er nun den letzten Bissen in seinen Mund schob.

„Willst du mit ihr reden?“, fragte er dann ziemlich hoffnungsvoll, wo er doch nicht wollte, das sein großer Bruder und Anzu in einem ‚Streit’ auseinander gingen; wo er nicht wollte das sie überhaupt niemals auseinander gingen ..
 

Ein schmerzbedingtes Keuchen entrang ihrer Kehle, als Anzu erwachte und ihre Augen aufschlug.

Sie setzte sich langsam auf und wandte ihren Kopf nach links und nach rechts, um sich ihrer Umgebung zu orientieren?

Was ar geschehen und vorallem .. wo war sie?

Anzu blickte an sich herab und sah diesen fremden Mantel, welchen sie an ihrem Körper trug, ehe ihr Blick auf die beiden Ringe fiel, welche direkt neben ihr auf der Matratze lagen.

Schließlich kehrten die Erinnerungen zurück und das ziemlich hart und schmerzhaft.

Wieder war da dieses Bild, welches sie einfach nicht vergessen konnte ..

Das Bild, welches ihr abermals Tränen in die Augen trieb.

Anzu legte sich zurück und verkroch sich unter ihrer Bettdecke, während sie wieder einmal begann zu weinen.

Wo Seto war, war ihr egal .. die Gedanken an ihn schmerzten einfach viel zu sehr ..

Doch was sollte sie nun tun ..?

Würde sie ihm hier aus dem Weg gehen können? Vielleicht ..

Sie hoffte es wirklich sehr, denn direkt mit ihm wollte sie nicht Konfrontiert werden; es würde den letzten Rest ihres Herzens gänzlich zerfetzen, vorallem wenn sie erfahren würde, wie der Abend mit dieser Frau für ihn ausgegangen war ..
 

Mit einem Nicken gab er es schließlich auf den Hunger, den er niemals verspürt hatte zu verdrängen.

„Ich muss doch..“, murmelte er nieder geschlagen und leise.

..wenn ich sie nicht verlieren möchte, dachte er verzweifelt auf und sah zu der Schwester, die in Ruhe ihre Aufzeichnungen machte und anschließend daran unterbrochen wurde als sich die Tür öffnete und ein Jemand ihnen verriet das Anzu wieder wach war.

Sofort rutschte er von der Liege, vergaß das er vielleicht nicht einmal schaffen würde den weiten Weg zu ihr zu schaffen, als die Schwester bloß meinte sie würde sich jetzt ein Bild machen von ihrem Zustand und das er hier bleiben sollte- da es das Beste für seine Gesundheit wäre.

Mit einem mürrischen Blick bestrafte er die freien Worte der, die nun eilig sich darauf machte sich nach Anzu persönlich zu erkunden, während er ihr beinahe neidisch dabei zusah.

Wenn er nur könnte,wäre er schon drei Mal an ihrem Bett gewesen!

Allen Anschein nach konnte er selbst das nicht vor seinem Bruder bewahren, denn dieser stand nun auf und ergriff sanft seine Hand.

Etwas überrascht sah er hinab, bis Mokuba erklärte das auch sie nach Anzu schauen gehen sollten und er ihm helfen würde dort hin zu gelangen.

Erstaunt über die Worte des anderen,der doch sonst immer dafür war das Seto es nicht übertrieb mit seinem Gesundheitszustand, ergriff er die führende Hand seines Bruder der nun wusste wo sie sich befinden musste,darüber hinaus würde Mokuba ihn stützen können.

Ja vielleicht war der Weg zu ihr plötzlich gar nicht mehr so unmöglich.

Mit einem Nicken also zog er an der Hand des anderen los und ließ ihn voran gehen.

Man konnte behaupten was man wollte, dich die beiden Brüder hatten eine Art von Mut an sich sich Dingen gegenüber zu stellen wie niemand anderes.

Natürlich konnte er erahnen das er mit seinem Auftauchen vielleicht alles schlimmer machte ,aber er hatte keine Wahl er musste einfach mit ihr sprechen ob er oder sie nun wollten oder nicht.

Und so begannen sie nicht eilig dennoch mit dem festen Willen sie zu finden, den Weg zu begehen, der Seto einiges an Kraft kostete.

Schließlich würde er nicht nur seinetwegen zu ihr wollen,sondern für sie.
 

Blair hatte den Abend untergehen lassen.

Irgendwo war sie in den Menschen verschwunden gewesen und eher sie Mokuba hätte finden können,war plötzlich der ganze Abend nicht mehr der,wie er zu Anfang gewesen war.

Verzweifelt hatte sie ihn finden wollen,aber es nicht geschafft sodass sie vollkommen Niedergeschlagen war in ihr Haus zurück gekehrt.

Als sie nun gehört hatte, das Mokuba, Anzu und Seto noch hier waren, erlauschte sie auch wo sich Mokuba wohl aufhielt.

In ihrer roten Uniform,in der sie sich viel wohler fühlte als in einem Kleid, rannte sie also zu dem Zimmer, von dem sie erahnen konnte dort den richtigen zu finden.

Bingo.

Gerade als sie die Tür aufzog um hinein zu gelangen, natürlich ohne zu klopfen, standen vor ihr der, den sie suchte an der Hand von dem, der schon einmal bessere Tage erlebt zu haben schien.

„Mokuba!“,entwich es ihr erschrocken, denn das was sie mit bekommen hatte hatte sie Sorge tragen lassen.

Es ging ihnen gut.

Nach und nach waren am letzten Abend die wildesten Geschichten ausgebrochen sodass es zwischendurch sogar hieß, Mokuba wäre auch noch etwas zugestoßen.

Doch allen Anschein nach war dem nicht so.

Etwas verwundert sah sie den beiden dabei zu, wie sie nun begannen zu wandern, lief leise neben Mokuba her, der nun zwischen ihr und Seto stand.

Ja irgendetwas an dem größeren ließ sie klein werden.

„Was habt ihr vor? Kann ich..irgendwie helfen?“, fragte sie verzweifelt auf im dem sie ihn fragend ansah. Auch wenn man es wohl nicht gerne sehen würde was sie hier tat, doch war es ihr egal, irgendetwas wichtiges schien dabei zu sein.
 

Mokuba wusste nicht, was geschehen war und somit hatte er auch keine Gerüchte an sich heran tragen lassen, die er ohnehin nicht für bare Münze genommen hätte.

Das sein großer Bruder Anzu dennoch betrogen haben sollte, würde er niemals glauben können .. niemals.

Als sie gemeinsam auf den Flur traten auf ihrem Weg zu Anzu hin, die weder sein großer Bruder noch er selbst je verlieren wollte, begegneten sie Blair, doch ob sie ihnen helfen konnte ..?

Ob Mokuba überhaupt helfen konnte ..?

Mokuba konnte Blair nur ein mattes Lächeln schenken, ehe er unbeholfen seine Schultern hob und senkte, denn auch wenn er ihr wirklich dankbar war für ihre Anteilnahme, so wusste er nicht ob sie ihnen Hilfestellung leisten könnte ..

„Wir gehen zu Anzu ..“, sagte er schließlich nur, ehe er zu seinem großen Bruder hinauf sah.

Nun ja, vielleicht konnte Blair mit ihnen kommen, denn letztendlich würde es ohnehin darauf hinaus laufen, das Seto und Anzu die Geschehenisse des vergangenen Abends selbst und vorallem alleine klären mussten, nicht wahr?

Als sie also nun durch die Gänge streiften und schließlich nach diversen Anweisungen endlich das Zimmer erreichten in welchem Anzu sich aufhalten sollte, schien es nicht nur an ihm zu sein tief durchzuatmen, ehe sie nun endlich die Tür öffnen konnten.
 

Immer wieder sah Anzu sie .. die andere Frau in Setos Armen. Niemals hätte sie je geglaubt, das er sie betrügen würde .. doch offenbar hatte sie sich getäuscht.

Vielleicht war sie selbst von Liebe einfach viel zu sehr geblendet gewesen ..

Das Bild hatte sich wie Säure tief in ihr Gehirn hinein gefressen und noch immer hörte sie das Keuchen der Frau, welches Seto ihr durch seine Taten entlockt hatte.

Anzu lag da und presste ihre Hände auf ihre Ohren, während sie ihre Lider geschlossen hielt und doch konnte sie es nicht verdrängen ..

Sie musste vermutlich ganz fürchterlich aussehen und doch war es ihr vollkommen egal ..

Ihr Herz wart zebrochen und das von der Liebe ihres Lebens ..

So hatte Seto am Ende also wirklich recht mit seinen Worten: eines Tages würde er ihr Herz brechen ..

Wie dumm sie doch gewesen war ..

Als es plötzlich an der Tür klopfte, vergrub sie sich tiefer unter der Bettdecke in der Hoffnung man würde es nicht wagen das Zimmer zu betreten und doch konnte sie hören, wie man zaghaft die Tür öffnete.

Ihr Herz schlug schnell gegen ihre Brust, während sie sich regelrecht an die Bettdecke klammerte und es doch nicht zu wagen versuchte über diese hinweg zu blicken ..
 

So hängte sie sich also bei den beiden ein und hoffte auf ein Happy End, das was sie gehörte hatte war furchtbar gewesen ,viel schlimmerer jedoch war, die Ungewissheit.

Als sie also oben waren bei dem Zimmer in dem Anzu liegen sollte blickte sie , in der Tür bleibend zu dem Haufen Decke.

Mit einer Hand an ihrer Wange sah sie voller Mitleid darauf.

Doch schaffte sie es ,sich ein Kommentar zu verkneifen, denn Mokuba kam ihr auch schon gleich wieder entgegen, ergriff ihre Hand vorsichtig und zog sie ohne ein Wort mit sich aus dem Zimmer.

Als die Tür hinter Mokuba ins schloss fiel, war es eine Stimmenlose Übereinstimmung so schnell wie möglich von dieser zu gehen, denn mit anhören wie viel geweint wurde,das wollte wohl sicherlich keiner der beiden kleinen Menschen.

An Mokubas Hand also hielt sie sich fest und dann waren sie auch schon wieder im Erdgeschoss.

Erst jetzt begann sie Mokuba zu mustern und ihre Sorge stand ihr ins Gesicht geschrieben.

„Gestern..war ich dich suchen. Auf einmal waren alle weg und es wurde furchtbar viel erzählt, so viel das ich mich gesorgt habe, Mokuba!“, platzte es dann plötzlich aus ihr heraus, als auch ihre zweite Hand die seine ergriff damit er sie ansah, vielleicht.

Nein Blair fragte nicht wie viele andere aus Neugierde, was geschehen war.

Sie sprach ganz anders von der Sache die am vorher gegangenen Abend passiert war.
 

Während Mokubas neue Freundin ihn also begleitete war der Weg nicht lang und doch hätte er sich ihn noch länger gewünscht,nachdem sie auf Grund ihrer Nichtachtung die Tür öffneten, was er niemals hatte sehen wollen.

Mokuba musste nichts mehr gesagt bekommen, eins war klar,das hier müssten sie nun alleine untereinander ausmachen.

Unsicher blieb er im Raum selbst stehen, hörte das eilige davon laufen der beiden kleinen im Treppenhaus.

Sein Blick fiel auf die Decke und nein,er wollte nicht sehen wie es darunter aussah,wie es um Anzu stand,er konnte es sich denken und dieses Wissen war weitaus schlimmer.

Unschlüssig was er tun sollte,wo sie ihn wohl nicht einmal sehen wollte,blickte er auf seine Hand hinab die keinen Ring mehr trug.

Wusste sie überhaupt das er es war, der hier stand?

Sollte er es ihr sagen oder würde er dann nur gleich raus geschmissen werden wollen?

Verzweifelt seufzte er auf und bat sonst wen um ein wenig Hilfe, denn das Ergebnis seines Besuches würde er nicht berechnen können.

Und wenn er ganz ehrlich war,fürchtete er sich vor dem Ausgang ihres Gespräches.

Wie würde er zur Tür gehen,als baldiger Ehemann oder als verstoßener Egoist?

Verzweifelt sah er sich um und stellte sich an das eine kleine Fenster,blickte ziellos heraus und wusste doch nicht was er sagen sollte, doch das ihm etwas Leid tat, das wusste er,doch was?

Irgendetwas hatte er getan,sonst würde ihn die Reue nicht so folgen.

Nur war es eine andere Sache das es auch Anzu so annahm.

Wenn er sich nur erinnern könnte.

Hilfe suchend beinahe sah er zu der Decke die sich kaum regte.

Was hatte er ihr nur angetan?
 

Ziemlich überrascht sah Mokuba direkt in die Augen seiner Gegenüber.

Von wem hatte er schon einmal so etwas gehört – abgesehen von Anzu und Seto natürlich ..

Von niemanden ..

Ziemlich verlegen kratzte sich der Schwarzhaarige an seiner Wange, ehe er dem Mädchen vor sich ein ziemlich unbeholfenes Lächeln schenkte.

„Tja weißt du ... danke ... aber vergessen wir diesen Abend einfach!“, erwiderte er dann, während er hoffte, das sein großer Bruder und Anzu diesen Abend auch so einfach vergessen könnten wie er und Blair, wobei er dieses bezweifelte ..
 

Die Tür ging auf und auch bald darauf wieder zu. Sie wusste, das jemand bei ihr im Zimmer war und sie ahnte auch bereits wer es war, doch warum war er noch hier ..?

Glaubte er wirklich sie würde ihm verzeihen? Glaubte er, sie wäre so naiv und würde so etwas wirklich durchgehen lassen ..? Glaubte er wirklich, das sie so etwas einfach so hinnehmen würde?

Schön, sie mochte seine Verlobte sein, bzw. gewesen sein .. aber was bedeutete es schon, wenn er ihr nicht von Herzen treu war ..?

Und offenbar war er das nicht ..

Vielleicht, ja vielleicht hatte Seto noch einer viel erfahreneren Frau gesucht ..?

Vielleicht war sie ihm nicht genug ..? Kein Wunder, wenn man bedachte, dass sie im Gegensatz zu manch einer schönen Frau am Ende doch nur ein dummes Schulmädchen blieb, welches es noch nicht einmal geschafft hatte ihren Traum zu verwirklichen ..

Anzu hielt die Ringe in ihrer Hand, ehe sie nun schließlich die Bettdecke zur Seite schlug und sich aufsetzte.

Egal wie fürchterlich sie auch aussah .. vielleicht wäre es besser würde sie ihm nicht zeigen, wie sehr sie litt, was alles wiederum noch schwieriger machen würde, wobei sie allerdings wusste, das sie vor ihm niemals etwas verbergen konnte.

Aus traurigen, enttäuschten und teils wütenden blauen Augen sah sie zu ihm hin und fixierte seinen ihr zugewendeten Rücken, während er seinen Blick aus dem Fenster gerichtet hielt.

Sie wollte nur eins: Das er ging ..

Selbst wenn er sie nach Hause begleiten wollen würde, so würde sie seine Einladung ablehnen, denn sie brauchte ihn dafür nicht ..

Auch wenn es alles gewesen war, was sie sich je gewünscht hatte, so war ihr Versprechen für die Ewigkeit vielleicht doch vorschnell entstanden ..

Sie wollte etwas sagen und doch gelang es ihren Lippen nur lautlose Worte zu formen, während abermals Tränen über ihre Wangen hinab tropften, woraufhin sie ihr Gesicht auch sofort vor ihm verberg, in dem sie es zur Seite abwandte und hinter ihren Händen versteckte.
 

Zögerlich nickte sie auf,und drückte seine Hand etwas fester,als ein jemand polternd an ihnen vorbei zog.

Mit großen Augen folgte sie Chazz.

Doch wo war Alexis?

Zögernd wand sie sich dem anderen zu.

Der Abend war wahrlich mehr als merkwürdig verlaufen..

Inne haltend schluckte sie ihre Fragen herunter, Mokuba hatte sie darum gebeten zu vergessen..
 

Als sich Leben zeigte auf dem Bett drehte er sich nicht herum.

Oh ihre Blicke waren soviel mehr als ein Wort wert.

Auch wenn er sie nicht sah,so spürte er all ihren Unmut,ihre Enttäuschung und ihren Zorn,vor allen aber ihre Abneigung über seinen jetzigen Aufenthalt bei ihr.

Verzweifelt wand er sich zögernd, wie ein ausgeschimpftes Kind zu ihr um und bemerkte wie sie sich abgewendet versuchte an den eigenen Tränen zu ersticken.

Was sollte er bloß sagen wo alles einfach falsch war was er tun könnte oder jemals sagen würde?

Mit traurigem Blick besah er sich dort seine Liebe, sein Leben..alles was er jemals besaß.

Hatte sie die Ringe wohl noch?

Gut ging es ihr den Umständen entsprechend,was ihn doch sichtlich erleichterte,doch das was tief in ihr verletzt war,hatte er damals schon mit ungeahnter Absicht böse zerstückelt: Ihr Herz.

Das er Opfer einer bösen Absicht geworden war,davon ahnte Mokuba bisher wohl am meisten.

Keiner bis auf Anzu wusste mehr über die Gedächtnislücke Setos sodass er nichts konnte außer sich entschuldigen für etwas von dem er nicht die leistete Ahnung hatte.

Jede Sekunde war eine Unendlichkeit.

Jede Träne die Ewigkeit.

Verzweifelt wünschte er sich fast,sie würde ihn anschreien,ihren Tränen freien Lauf lassen oder ihn Ohrfeigen.

Vielleicht wüsste er ja dann,was er getan hätte,doch sie schwieg und sie wusste doch genau das Seto..nicht reden konnte.

Nicht über Gefühle oder ähnliche Gedanken.

Kaum sprach er, und wie sollte er jetzt sprechen, wenn er nicht einmal in der Lage war sie wirklich anzu sehen?

Vielleicht fürchtete er sich,das einer von ihnen sprach denn wohl möglich würde ihre ersten und letzten Worte die Aufforderung ergeben, das er verschwinden sollte wohl möglich für immer.

Zwar öffnete er seinen Mund doch schließlich war ihr Name ohne einen Ton mit seinen Lippen geformt worden und er senkte seinen Blick, legte sich eine Hand auf seine Stirn und seufzte schwer auf, während er sich wieder dem Fenster zuwand.
 

Sie schwiegen; was hätte sie auch erwarten sollen ..?

Sie war nicht in der Lage auch nur ein Wort an ihn zu richten – Seto schien es ebenso wenig zu sein ..

Doch wie konnte er nur ..? Wieso sagte er denn nichts ..? Nicht ein einziges Wort von Reue.

Bereute er es ..?

Ein Blick zu ihm verriet ihr mehr als tausend Worte, doch meinte er es wirklich ernst.

Wenn er alles so ernst meinen würde; warum hatte er das dann getan ..?

Gelüstete es ihm nach ‚Abwechslung’? Nun, die hatte er gewiss durchaus erhalten ..

Vielleicht hätte sich Anzu nicht mehr gewünscht, als von ihm in seinen Armen gehalten zu werden, von ihm geküsst zu werden .. doch all das wollte sie nicht mehr, denn mit den Gedanken daran überkam sie das Gefühl von Ekel, gepaart mit den Gedanken an diese Frau ..

„W-Warum hast du das getan ..?“, wich es ihr nun schwach über ihre Lippen, als sie ihre Hand öffnete, in welcher sie die beiden Ringe hielt, die sie nun betrachtete.

„Bin ich dir zu jung und unerfahren?“, verlangte sie dann zu wissen, während sie das Zittern ihres Körpers, welches sie abermals überfiel, nicht kontrollieren konnte, ebenso wenig wie das starke Beben ihrer Lippen.

Anzu ließ die Ringe zu Boden fallen, ehe sie ihre Hände zu Fäusten ballte und diese auf ihre brennenden Augen drückte.

„Na klar. Wer würde nicht lieber eine Frau haben, die nicht mit Kissen nach einem wirft, nicht?“, platzte es dann aus ihr heraus, während sie weder ihre Stimme noch ihre Tränen unter Kontrolle hatte, die unaufhaltsam über ihre Wangen hinab rannen.

Vielleicht hätte sie sich ironischerweise Seto als zusätzliche kleine Schwester anbieten sollen, und nicht etwa für den Part als Frau an seiner Seite .. jedenfalls nicht für die Ewigkeit ..

Es mochte sein, das es ihn nach Liebe gedürstete, die sie ihm aber auch auf andere Art und Weise hätte vermitteln können, nicht wahr ..?

Ja, vielleicht wären sie sogar Freunde geworden .. hätte sie sich nicht ausgerechnet in ihn verliebt.

Anzu hob die Bettdecke an und presste ihr Gesicht dann in den dicken Stoff, welcher nicht nur ihre Tränen aufsog, sondern auch ihr Schluchzen verstummen ließ.

Sie hätte niemals gewollt, das er ging .. und selbst jetzt in diesem Moment wollte sie es nicht, wenn doch nur nicht dieses Bild war, welches sich einfach viel zu intensiv eingeprägt hatte ..
 

Als sie sich endlich an ihn wand fiel er tief in ein schwarzes Loch,ein Loch das er in seinen Erinnerungen trug.

Also doch.

Doch was war passiert? Er hatte sie niemals so sehr in die Tränen treiben wollen wie jetzt,sogar so sehr das er sie kaum verstand vor lauter Schluchzen, zitternder Stimme und bebenden Worten.

Als er das Geräusch hörte was ihn ins Herz schnitt betrachtete er die beiden Ringe,die nicht fort waren.

Anzu hatte sie also doch bei sich gehalten.

Zögernd nur bewegte er sich,aus Angst sie würde ihn auf der Stelle in den Tod wünschen,egal was er auch jemals noch tun oder sagen würde in ihrer Nähe.

Behutsam hob er sie beide auf,sah sie an und schluckte hart.

Ob er sein gebrochenes Herz dort in den Händen hielt in Form jener Ringe?

Er flehte innerlich darum das dies niemals passieren würde..

Langsam und beinahe torkelnd aus lauter Schwindel und dem schlechten Gefühl in seinem ganzen Körper das ihn zu vergiften drohte,setzte er sich nicht an die Bettkante, sondern ging in die Knie,hockte sich hin an ihrem Bett,dort wo sie saß.

Nein,er durfte es sich nicht mehr erlauben,ihr gleich auf zu sein,nachdem was auch immer er ihr angetan hatte.

Ihre Worte ließen ihn schwindelig werden und das Gefühl,die nächste Toilette auf zu suchen wurde enorm stark.

Wehleidig sah er zu ihr hin, als sein Blick abermals auf die Ringe in seiner Hand fiel.

Während sie in die Decke weinte bemerkte er erst jetzt, wie sehr er zitterte, denn seine Hand in dem die Ringe lagen war alles andere als kühl und ruhig.

Ja..er hatte wirklich Angst.

Und es war eine nie zuvor gekannte wirkliche Angst.

Sie könnte ihn verlassen,allen Anschein nach hatte sie genügend Gründe gegen ihn,nicht wahr?

Seine Fragen würden sie sicherlich zum Lachen bringen,da war er sich sicher,so bitter wie sie sprach war etwas unheimliches vorgefallen was ihr wohl das Recht gab so zu reagieren und zu handeln, das er kaum klar denken konnte.

Er wollte sie nicht so sehen,doch er traute sich nicht sie in seine Arme zu ziehen,denn gut war es wohl lange nicht mehr,was sie nun hatten..

Verständnislos sah er sie an.

„Ich glaube deinen Worten.“, begann er zu versuchen zu erklären.

Eine Erklärung die so fadenscheinig erklingen würde das er nun daran zweifelte,das sie ihn glauben schenken würde.

„Aber bitte,sag mir was ich getan habe, wenn du mir glaubst das ich es nicht weiß,Anzu.“, sprach er leise und er war zutiefst erschrocken wie wehleidig er sich anhörte.

Unentwegt sah er zu ihr auf,nein eine Bitte lag da nicht mehr in seinem Blick.

Es war ein Flehen.
 

Sie hasste ihn in diesem Moment dafür, das er solch einen Einfluss auf sie ausüben konnte – wie immer ..

Sie hasste ihn für den überraschten, verständnislosen Blick, den sie ihm zuwarf, weil sie seinen Worten glaubte, weil sie ihm tatsächlich noch immer vertrauen wollte.

Sie hasste ihn dafür, das sie abermals nachgeben würde, obwohl sie es doch nicht durfte ..

Sie hasste ihn für das was er getan hatte ..

Doch am meisten hasste sie sich selbst, denn die Wahrheit war, das sie ihn nicht hassen konnte, weil sie ihn überalles liebte ..

Anzu sah also zu ihm hin und sah geradewegs in seine Augen, ehe sie ihren Kopf zur Seite neigte.

Nein, es war eine Qual in seine Augen zu blicken, wo sie doch genau wusste, dass diese Augen es ebenso wie sein gesamter Körper genossen hatten es einmal mit einer anderen Frau zu versuchen, ohne dabei von ihm wahrgenommen zu werden ..

„Du hast mit ihr ..“, begann sie zaghaft, ehe sie sich auf ihre Unterlippe biss und sich schließlich selbst auf ihre Knie setzte und sich zu ihm drehte.

„Du hast mit ihr .. geschlafen .. nicht wahr?“, versuchte sie dann seiner Erinnerung wieder ein wenig auf die Sprünge zu helfen, doch war sie nun selbst vollkommen ausser sich, so dass etwas geschah, was zuvor noch nie geschehen war ..

In Anzus Verzweiflung holte sie mit ihrer rechten Hand aus und traf Seto schon im nächsten Augenblick schmerzhaft an seiner Wange.

Die erste Ohrfeige, welche von ihr kam .. und doch hatte er es ihrer Meinung nach verdient.

„Du .. du hast mich betrogen ..“, schluchzte sie hemmungslos, ehe sie sich wütend über sich selbst über ihre Wangen wischte.

„Ich .. ich habe dir vertraut. Aber schließlich bin ich doch nur ein kleines junges unerfahrens dummes Mädchen, nicht wahr ..?“, fuhr sie dann fort, ehe sie nun von dem Bett hinab rutschte und sich von ihm abwendete.

Sie hatte sich ihm gegenüber nie wie eine Frau verhalten, die ihm die Welt zu Füßen legen würde; ja, die ihm sogar die Füße küssen würde .. und doch hatte sie immer geglaubt, das sie ihm trotzallem die Welt – ihre Welt – vor seine Füße gelegt hatte ..

Sie gab es zu, es mochte nicht immer leicht mit ihr gewesen sein, wo sie manches mal auch ein ziemlicher Tollpatsch sein konnte und doch hatte sie niemals damit gerechnet, das er sie je betrügen würde ..

Anzu wusste, dass sie nicht die Erste in seinem Leben war .. und doch hatte sie geglaubt in seinen Augen anders als die anderen zu sein .. etwas ganz besonderes ..

Ihr Fehler war es allerdings sich in ihn zu verlieben, wo er der Erste in ihrem Leben war .. ihr Fehler war es gewesen ihm alles gegeben zu haben von ihr und ihrem Leben .. ja, letztendlich sogar ihren Traum ..

Sie war so unendlich dumm ..

In ihrer eigenen Verzweiflung kehrten Gedanken zurück, die sie niemals wieder hegen wollte .. Dinge, die ihn damals verletzt hatten, doch nur, weil sie in diesem Moment überaus gekränkt war und nicht wusste wie sie nun mit der Situation umgehen sollte.

So würde sie ihn lieber mit Händen und Füßen von sich treten, ehe sie ihn darum anflehen würde sie endlich wieder in seine Arme zu nehmen, um sie nie mehr los zu lassen .. das konnte sie einfach nicht, egal wie sehr sie es sich auch gewünscht hätte ..
 

Nun seine Vermutung war richtig gewesen.

Eigentlich alle jener.

Sie würde ihn nicht mehr haben wollen und ihrer Wut Luft machen,doch das dies über das Verbale hinaus gehen sollte,hatte er nicht mit bedacht,doch spürte er seinen Fehler seiner Gedanken deutlich.

Aus der Überraschung heraus klimperten die beiden Ringe fröhlich fort laufend aus seiner Hand wieder gen Boden.

Wieder ein Stück Herz das zerschellte.

Mit gesenkten Blick und leicht pochender Wange ließ er den Schmerz in sich hinein dringen, während er ihren Worten kaum noch fähig versuchte zu lauschen.

Und endlich erfuhr er was sie gesehen hatte.

Es erschütterten ihn über all Maße,denn seine aller schlimmste Befürchtung bewahrheitete sich wohl.

„Hab ich..das?“, fragte er leise auf , wohl kaum das sie es hören könnte und sah auf einen der Ringe,während er langsam eine Hand hob und sie an seine getroffene Wange legte.

Die andere drückte er auf die Bettkante um sich auf zu stellen.

All die scharfen Worte,hatte er ihr niemals gesagt.

Noch nie hatte er sie ein kleines dummes Mädchen genannt,mit dem er sich die Zeit gelangweilt vertreibe.

Zuvor hatte er auch nicht einmal gesagt das ihm ein ernsteres Mädchen lieber gewesen wäre.

Nicht umsonst hatte er all die schweren Abende bei ihren Eltern gesessen um sie davon zu überzeugen das Anzu es bei ihm gut haben würde, als Frau an seiner Seite.

Ja,er hatte eigentlich etwas versprochen doch es nicht einmal halten können.

Unbewusst, er hatte keine Ahnung von was sie sprach.

Gequält zwang er sich auf zu blicken und ließ sich mit Worten das bald zerspringende Herz aus der Brust schneiden,das eigentlich ihr gehörte.

Seto schien vollkommen neben sich zu stehen,während Anzu aufgelöst sich selbst in Grund und Boden rede, oder ihn Worte in den Mund legte die er niemals gesagt hatte.

Nebenher schien Seto auch gar nicht wirklich hier zu sein,bei ihren Worten,denn zu groß würde der Schmerz beim zuhören werden, wo er doch versuchte zu verstehen.

Ob er all seine Unschuld nur spielte oder nicht,das wusste Anzu nicht einzu schätzen denn was sie gesehen hatte sprach eindeutig für sich -unter anderen Umständen gewiss.

Eigentlich wollte er sie in den Arm nehmen und sagen,das alles ganz anders war ,aber er konnte es nicht einmal weil er es sich selbst nicht eingestehen konnte, geschweige denn ihr nun seine Nähe auf zwingen wollte.

Wie ein geprügelter Hund stand der sonst ach so große Seto Kaiba vor dem Mädchen seiner Träume und ließ verbal auf sich ein prügeln ohne etwas gegen sie sahen zuwollen. Er konnte nicht, denn er wusste es nicht besser, als wie wohl sie.

Mitleid war das letzte was er wollte,doch..was sollte er tun? Verlieren wollte er sie doch niemals.
 

Auf einmal trat das ein, was sich ein jedes Paar sicher nicht gewünscht hätte; was sich Anzu nicht gewünscht hätte ..

Vollkommen unerwartet und ohne jegliche Warnung ..

Doch eines war ihr klar, ebenso wie auch Seto – woran sie nicht zweifeln wollte:

Keine andere Frau würde durchs Feuer gehen für ihn ausser sie selbst ..

Und ob ihn je eine andere so sehr lieben würde wie sie?

War sie endlich erwacht aus ihrem langen Traum, welchen sie mit Seto gerne hätte weiter träumen wollen?

Anzu presste ihre Lippen aufeinander, während sie reglos dort stand und seine eigenen Worte nicht fassen konnte.

Wie konnte er es nicht wissen ..? Wie konnte er ..?

Was war mit ihnen passiert?

„Seto ..“, brachte sie schließlich unter größten Mühen heraus, während sie weiterhin ihren Rücken zu ihm gewandt hielt.

Ihre Schultern bebten, ihr gesamter Körper zitterte ..

„Du bist der Mittelpunkt meines Lebens .. ich würde alles und noch viel mehr für dich tun ..“, begann sie, als sie sich schließlich ganz langsam zu ihm herum drehte und ihn enttäuscht und verständnislos betrachtete.

Er brauchte so viel Leibe mehr, als er verdiente .. aber ob ihn je eine andere Frau so sehr lieben würde wie sie ..?

„Warum haben wir uns so umeinander bemüht, wenn du .. wenn du ..“, endete sie abrupt, während abermals warme Tränen über ihre Wange kullerten

Nein, sie konnte es nicht noch einmal aussprechen. Mit den Worten, kehrten die Erinnerungen zurück; Bilder .. die sie verdrängen wollte, weil sie ihr Herz zerissen ..

„Ich bin vielleicht nicht die Frau, die die Gesellschaft erwartet an deiner Seite zu sehen .. ich bin vielleicht kompliziert und habe meinen eigenen Kopf.. aber warum .. warum ..“.

Warum tat er so etwas hinter ihrem Rücken ..

Ja, es wäre ihr lieber gewesen hätte er ihr gesagt, das sie seinen ‚Erwartungen’ nicht entspräche oder irgendetwas anderes, doch nicht so ..

„Ich liebe dich .. ich bin verrückt nach dir .. ich kann diese Bilder einfach nicht vergessen ..“, klagte sie dann in ihrer Verzweiflung, während sie sich ihre Hände an ihren Kopf drückte und diesen immer und immer wieder schüttelte und doch wurde ihr Herz auch dadurch nicht leichter ..

Selbst wenn sie auseinander gehen würden, so würde sie ihn immer lieben .. ihm gehörte einfach alles von ihr ..

Ihr Herz, ihre Gedanken .. einfach alles .. auch wenn sie es vielleicht in diesem Moment hasste es zugeben zu müssen ..
 

Verstehend und dennoch hin und her gerissen blieb er stehen und hörte sich jedes einzelne verdammte Wort an.

Es war Anzu die dort sprach,die Frau die er liebte.

Seine Leben,seine Liebe, seine Zukunft, sein Herz.

Irgendetwas schlimmes war passiert und mittlerweile konnte er erahnen was, auch wenn es weh tat, er hatte etwas getan wofür es keine Entschuldigung geben würde.

Auch wenn er dabei kaum Einfluss hatte haben können?

Wohl kaum, denn Anzu sah nur das,was sie gesehen hätte, also hatte sie das Recht dazu ihn mit solchen Worten und Anklagen zu belasten,mit Sicherheit.

Unschlüssig sah er gen Boden und hob die Ringe, die er fand auf.

Ihre Worte ließen kaum Zweifel offen:

Sie war zu triefst verletzt unscheinbar nicht mehr dazu gewillt weiterhin an seiner Seite zu bleiben.

Langsam ging er auf sie zu und blickte ihr dabei fest in die Augen.

Nun auch wenn er sich noch eine fangen würde von ihr,so wäre es seine Worte wert.

Seine Wange war noch leicht gerötet, sie hatte ihren Frust nicht milde ausgedrückt.

Als er vor ihr stehen blieb nahm er rasch eine ihrer Hände und legte dort hinein die Ringe.

Anschließend schloss er ihre zitternde Hand um diese und sah darauf hinab.

Das was er sagen würde, ja es würde Worte sein,die nur für sie waren.

„Ich habe dir viel zugemutet und dir aufgelastet,das gebe ich zu. Deshalb werde ich es nicht tun können,dir noch mehr aufzubürden.“, sprach er leise und ließ ihre Hand wieder los und ging ein paar Schritte zurück.

Seine Nähe müsste unerträglich für sie sein, ihr ganzer Körper bebte und leise Tränen fielen wohl ohne ihr Wollen gen Boden.

Es tat unheimlich weh tief in ihm..also hatte er doch nicht all sein Herz verloren?

„Wenn du mir jemals verzeihen kannst, und dein Herz dich zu mir zurück schickt, dann zögere nicht, denn ich werde auf dich warten. Auch wenn du es mir wohl kaum noch glauben willst, ich liebe dich. Und ich werde ewig warten, denn niemanden anderen habe ich jemals so viel gegeben wir dir, Anzu. Du hast alles von mir bekommen was ich dir jemals habe geben können.. mein Leben, meine Liebe, mein Herz und.. meine Vergangenheit.

Wenn dir meine Gegenwart unerträglich erscheint, dann werde ich dich niemals zwingen zu bleiben und heute auch nicht mehr darum bitten, denn ein Recht dies zu tun besitze ich nicht mehr. Mach mit den Ringen was du willst, wenn du nicht mehr vorhaben würdest..“, doch er brach ab und sah sie mit einem traurigen Schmunzeln an.

Nein aussprechen konnte er es nicht.

Nicht das sie niemals wieder kommen wollte.

Seto sprach ganz beherrscht, ganz neutral, ziemlich gleichgültig doch tief in seinem Innersten wusste er, das ihn niemals zuvor ein Mensch so sehr an seine Grenzen getrieben hatte.

Niemals zuvor hatte ihn ein anderer so fühlen lassen wie Anzu und deshalb tat es jetzt so sehr weh zu ahnen das sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte.

Es war doch egal, das Mokuba ihn Zusammengebrochen an jenen Abend gefunden hatte nur um, als er endlich wieder wach war einen Aufstand zu fabrizieren, gegen seine eigenen Gesundheit mit der Angst um seiner Verlobten.

Von all seiner Angst an dem Abend ahnte sie nicht das geringste.

Er bat sie nicht um Verzeihung denn so einfach war es dieses Mal nicht,auch wenn er nicht genau wusste was sie gesehen hatte, ihre Worte genügten ihm, um ihn zu zeigen, das er dieses Mal nicht ungeschoren davon kommen würde.

So senkte er seinen Blick und schmunzelte voller Demut auf, doch seine Augen wurden von seinen braunen Haaren verdeckt.

„Ich habe niemals behauptet du seist mir zu wenig. Und nicht einmal habe ich gesagt das ich etwas besseres verdienen würde. Es tut mir aufrichtig Leid das ich dir wohl doch all dies niemals mit meinen Gefühlen habe deutlich machen können.“, wisperte er jetzt mit dünner Stimme und sah sie wieder direkt an.

Keine Träne. Keine Gefühle.

Stummer blauer Ozean.

Er wollte sie nicht damit ´überreden´ mit dem, was passiert war noch an dem Abend sobald er zu sich gekommen war,oder gar seinen kleinen Bruder mit ins Spiel bringen.

Vielleicht..vielleicht hätte er es tun sollen, damit sie verstand was für eine Angst er um sie gehabt hatte, nachdem sein kleiner Bruder ihn gefunden und erklärt hatte was irgendwie irgendwo so ähnlich war passieren können.

Mokuba hatte gesehen, das Seto keine Ahnung gehabt hatte und voller Verzweiflung gewesen war als er zu sich gekommen ist.

Doch von dem wusste sie nichts.

So holte er kurz tief Luft und ging mit eiligen Schritten an ihr vorbei um ihr Zeit zu lassen und die Einsamkeit, denn seine Nähe war wohl nicht länger erwünscht und dies würde er akzeptieren..weil es Anzu war die dies von ihm verlangte.

Mit dem Griff um die Türklinke hielt er mit Schmerzenden Herz für einen Wimpern schlag inne.

Nein sie würde ihn nicht zurück halten.
 

In ihr war es leer, so unheimlich leer ..

Ob ihr Blick ebenfalls so unendlich leer wirkte ..?

Das himmelblau ihrer Augen hatte jeglichen Glanz verloren .. den Glanz von Liebe, Freude und Glück ..

Seine Worte waren schwer für sie zu verstehen, denn das alles erklärte einfach nicht warum er sie betrogen hatte ..

Wenn er sie doch so sehr liebte, warum hatte er das dann getan ..?

Ja, es stimmte: Vielleicht hätte sie manchesmal gerne öfter aus seinem Mund gehört wie sehr er sie liebte und doch wusste sie doch, das er kaum offen über seine Gefühle sprach, denn schließlich war er eher ein Mann von Taten..

Und nun stand die Braunhaarige da und wusste einfach nicht was sie noch sagen wollte, ausser eines ..

Sie musste sich nicht die Frage stellen wie es weitergehen sollte, denn für sie war es erdenklich einfach, auch wenn sie es vielleicht noch einmal bereuen würde ..

Ihre Liebe zu ihm war groß, sehr groß .. ohne ihn fehlte ihr ein wichtiger Teil in ihrem Leben; ohne ihn war sie einfach nicht Ganz ..

Sie brauchte ihn und wenn er sie nochmals und nochmals verletzen würde ..

War es falsch so zu denken und so zu empfinden? Vielleicht aber letztendlich konnte sie sich einfach nicht von Seto lösen ..

Sie glaubte ihm, das er sie liebte .. sie glaubte ihm das alles, auch wenn es noch immer unerklärlich war, warum er sie betrogen hatte ..

Ob er es wieder tun würde, würde er die Gelegenheit dazu erhalten ..?

Ja, Anzu würde es wagen, sie würde den Schmerz weiterhin ertragen nur um ihn nicht zu verlieren ..

Sie mochte naiv sein, töricht und vielleicht sogar dumm .. aber sie konnte einfach nicht.

Ihr Verstand riet ihr von ihm zu lassen, doch ihr Herz weinte unendlich um ihn ..

Doch nun musste sie handeln, ehe er nun das Zimmer verlassen würde, um sie in der Einsamkeit zurückzulassen.

„Warte!“, rief sie also um ihn aufzuhalten, ohne ihn dabei direkt anzusehen.

Ihr Blick wart gen Boden gerichtet, während sie sich noch immer nicht beruhigen konnte – ihr Körper zitterte, das Atmen fiel ihr immer schwerer und auch ihre Tränen wollten einfach nicht trocknen.

Langsam wankend ging sie auf ihn zu, ehe sie nun direkt hinter ihm stehen blieb und wartete, das er sich wieder zu ihr herum drehte.

Als er dies tat sie sie eingehend in seine ozeanblauen Augen, während sie seiner Hand ergriff, an welcher zuvor ihr Verlobungsring gesteckt hatte ..

Schweigend nahm sie seinen Ring und steckte ihn wieder an seinen Ringfinger, während das unerträgliche Zittern ihrer Hände immer schlimmer zu werden schien.

Dann, steckte sie ihren Ring vorsichtig zurück an ihren Finger und sah ihn weiterhin unentwegt an, ehe sie sich an seinen Hals schmiss, woraufhin er zurücktaumelte und schließlich mit dem Rücken an der Wand verharrte.

Anzu hielt sich an ihm fest, klammerte sich an ihn und drückte sich eng an ihn heran, während sie stumm an seiner Brust weinte und sich nicht mehr von ihm lösen wollte.
 

Ohne sie würde er nicht können.

Doch wie sollte er sie jemals bei sich behalten, wenn sie es nicht wollte?

Schweigend war er dabei die Tür zu öffnen als etwas geschah was ihn beinahe sofort herum drehen ließ.

Was würde folgen?

Als sie auf ihn zu kam öffnete er erschrocken etwas weiter seine Augen.

Doch zurück weichen konnte er nicht- er konnte es nicht einmal wenn er wollte,die Tür war in seinem Rücken.

So besah er sich die stumme Prozedur mit..ja mit schnell schlagendem Herz.

Würde er es nicht besser wissen so überkam ihn beinahe das Gefühl das er jeden Moment abermals sein Bewusstsein verlor.

Doch er konnte nicht, nicht jetzt wo sie ihn mit unendlich zitternden Händen ohne Worte zu verstehen gab, das er bleiben sollte- in ihrem Leben.

Als er sie ansah mit vollkommener Leere in seinem Kopf, wusste er nichts zu sagen,öffnete stumm seinen Mund.

Das ausgerechnet ihm, Seto Kaiba, die Worte fehlten oder er so etwas zeigte wie sprechende Mimik, war eine Seltenheit.

Eine absolute Ausnahme.

Als sie sich an ihn schmiss um nun noch erbarmungsloser zu weinen, drückte er sie fest an sich und senkte seinen Kopf hinab,während er seinen eigenen Körper nicht länger oben halten wollte.

Mit dem Rücken zu der Tür nun gedrängt worden, entglitt ihm der Wille zu stehen, sodass er sich selbst endlich aufgab und zeigte wie schwer aus auch für ihn war zu atmen in Augenblicken wie diesen.

An der Tür sitzend, drückte er sie eng an sich, vergrub sein Gesicht in ihr Haar und schloss fest seine Augen.

Sein Herz es weinte. Ganz leise vor Glück, Erleichterung und zurück gewonnener Hoffnung.

Und aus Angst.

Er hatte unendliche Angst sie zu verlieren und zwar für immer.

Sie konnte ihn nicht abkaufen, das er nicht wusste was passiert war, das verstand er denn er erahnte um das, was sie gesehen haben musste.

Vielleicht würde sie eines Tages die Wahrheit erfahren.

Aber nicht von ihm, denn es schien als sei seine Version, die ein Teil großer reuevoller Wahrheit war Erstunken und erlogen in ihren Augen.

Mit schweren zitternden Atem ließ er sie an seiner Brust weinen.

Wen nötig für immer, denn dann wüsste er, das er sie niemals wieder los lassen müsste.

Tiefe Dankbarkeit war das Glück, das er nun empfand.
 

Sie wusste nicht wie andere an ihrer Stelle gehandelt hätten, doch das spielte auch keine Rolle.

Sie wusste ebenso wenig was andere nun sagen würden, nachdem sie ihn so verzweifelt darum gebeten hatte ihr Leben weiterhin gemeinsam zu teilen, doch das war ihr egal ..

Andere hätten sich vielleicht sofort von ihm getrennt; andere hätten es ihr vielleicht geraten es zu tun und doch konnte sie einfach nicht.

Der vergangene Abend hatte ihr große Schmerzen zugefügt und doch konnte sie einfach nicht ..

Würden sie auseinander gehen, würde sie nicht mehr atmen können ..

Eine Trennung von ihm würde ihr Nächte rauben; ihr die unendliche Einsamkeit bringen ..

Sie brauchte ihn, auch wenn es Ohren anderer vielleicht lächerlich klingen mochte .. sie brauchte ihn dringend ..

Zu viel hatte sie schon mit ihm erlebt, um sich einfach von ihm lösen zu können ..

Viel zu viel hatte sie ihm gegeben, um ihn irgendwann vielleicht vergessen zu können ..

Ob sie blind vor Liebe war? Ob sie einfach viel zu hoffnungslos in ihn verliebt war? ..

Es war ihr nicht egal, das er sie betrogen hatte; das würde niemals so sein .. die Erinnerungen daran würden weiterhin unendlich schmerzen und doch ..

Ihre Hände verkampften sich, während sie sich weiterhin an ihn klammerte ..

Sie weinte und weinte und doch schien kein Ende in Sicht .. kein Ende, welches sie von dem Schmerz erlösen würde ..

„Vielleicht bin ich viel zu naiv und dumm aber .. aber .. ich kann nicht .. und selbst wenn du .. wenn du ..“, stammelte sie unbeholfen und verzweifelt vor sich hin, ehe sie hemmungslos aufschluchzte.

„Ich .. brauche dich ..“, whisperte sie dann unter Tränen, welche ihre Kehle zuschnürrten an seiner Brust.

Es tat so unendlich weh .. doch was würde mehr schmerzen? Zu gehen oder zu bleiben ..?

Letztendlich war es egal, denn Anzu hatte sich schon lange entschieden zu bleiben, selbst wenn ihr Fall tief sein würde ..
 

Nur undeutlich waren ihre Worte doch er versuchte ihnen sein Gehör zu schenken, selbst wenn sein Kopf nicht fähig war wirklich gescheit zu denken,das ein Herz viel zu laut dies tat.

Ja, das war seine Vergeltung für ein Meer aus schwarzen Glück.

„Hör auf..“, wisperte er mit zittriger Stimme.

Anzu einzig und alleine würde ihn jemals so sprechen hören.

Unsicher und ängstlich.

„Hör auf zu sagen das ich dich nicht will. Du bist nicht dumm, du bist nicht hinderlich, du bist nichts von dem, von dem du abnimmst das ich es dir immerzu sagen wollte. Weißt du was du verdammt noch mal bist? Mein Leben.“, hauchte er erschöpft auf und legte eine Hand auf ihren Hinterkopf.

Sie wusste das jedes Wort an einen dünnen Faden hing, doch ahnte sie auch wie tief sich seine Seele in ihrem Himmel hatte verfangen?

Wie ein Geheimnis trug er sie stumm in sich, jede Faser seines Körper sehnte sich Einzig und alleine nur nach ihr.

„Ich..ich weiß nicht was ich getan habe. Aber das ist keine Entschuldigung, ich weiß.“

Wie viele Sätze wollte er sprechen um seine Hoffnung stets aufs neue zu beschwören?

In ihm war nichts mehr wie es war, seitdem er sie getroffen hatte.

Ob sie verstand das er es wirklich so meinte wie er es sagte?

Den Abgrund hatte er vor sich, den Horizont vor sich, und je näher er darin versank,desto näher fühlte er sich ihr.

Er war das, was der Himmel nur betrachten durfte.

Während er still schweigend ehrfurchtsvoll nach oben blickte.

„Keine andere Frau hat mich bisher so.. akzeptiert wie ich bin. Niemand hat mich wirklich geliebt, wie du es jemals getan hat. Niemals würde ich dich wieder hergeben wollen, bitte glaube mir.“, hauchte er nun mit sterbenden Stimme.

Ja er liebte sie.

Seto holte tief nervös Luft und vergrub sein Gesicht noch tiefer in dem dichten Braun, während er sich an sie klammerte und sie weinen ließ.

Egal was er auch sagen würde- er spürte das ihre Zweifel von damals immer noch da waren und auf Ewig bleiben würden.

Sie hatte Angst ihm nicht genug zu sein.
 

„Natürlich! Natürlich genauso war es du Idiot!“, verlor sie ihre Beherrschung erneut,nun aber in eine ganz andere Richtung.

Er wollte den Rosenkrieg? Den konnte er haben!

Wollte er wirklich meinen alleine so böse Worte wie Scherenschnitte werfen zu dürfen?

Nein,nicht länger war sie gewillt seinen Schwachsinn über sich einbrechen zu lassen,vor allen aber ging es ihr gehörig auf den Zeiger das er sich nicht einmal versuchte ihrer Worte anzu nehmen.

Natürlich sie hatte ihn belogen, aber auch nie wirklich oder mit einer so kaltherzigen Absicht wie er es behauptete.

Irgendwo hatte sie auch ihren stolz und ein Herz, das er nun anfing zu malträtieren.

„Als ich geahnt habe das ich dich nicht so halten konnte wie du mich, wollte ich es dir sagen, aber das war ja wohl nichts!“, polterte sie verzweifelt los und ballte ihre Hände fest zu Fäusten.

In ihren Rausch vergaß sie die Müdigkeit, die Kraftlosigkeit und stemmte sich von der Wand.

Nein klein und schwach war sie noch nie gewesen, vor allen auch nicht gegenüber ihn, Chazz Princeton.

Er sollte seine Zunge hüten,wenn sie ihn bleiben sollte.

„Also bin ich rüber nach Jaden, es ist doch jetzt so wie so egal was ich dir erklären wollte- du hörst mir ja doch nicht zu, weil ich dich ja zuvor wohl auch von vorne bis hinten belogen haben, also bitte, soll ich dir noch ein wenig mehr erzählen an dem du dich fest halten kannst?“, wurde ihre Stimme immer lauter, sodass sie sich kaum selbst wieder erkannte.

Das er so offensichtlich daran zerbrach sah sie nicht, denn er hatte bisher so eiskalt gesprochen das sie nicht sah wie dünn diese Maske aus Lügen war die er trug.

Er liebte sie, immer noch so sehr das er es nicht verkraftete sie weiterhin an zu sehen.

Das sah sie nicht, er hatte ihr gestern Abend und eben gezeigt wie sehr er sie hasste für das was sie angeblich ohne Reue durchgezogen hatte und ihn dabei als Puppe missbraucht.

„Jetzt sieh mich gefälligst an, meinst du ich lasse mir wirklich alles von dir gefallen Chazz Princeton!“, fauchte sie aggressiv und sah nicht länger ein,wieso er mit scharfen Worten verletzen durfte und sie nicht.

Worte hatte sie genügend- wohl alles Lügen aber das war ihr egal, als sie zu ihm trat und ihn mit ihrer letzten Kraft an der Schulter herum zerrte wie es ihr noch möglich war unter den Zittern ihrer Beine und den bebenden Händen.

Doch sofort ließ sie erschrocken von ihm ab,hielt plötzlich inne als er sie so gar nicht mehr ansehen wollte und sich halbherzig mit dem Handrücken über seine Augen strich.

Ihr gefror der Atem,ihr Herz setzte aus und sie sah ihn mit großen Augen an und plötzlich war da nur noch Stille.
 

Kraftlos blickte er zu ihr und ließ sich zum Schweigen verurteilen.

Keine Worte hatten mehr die Kraft sich dagegen auf zu bäumen.

Seine eigene Kraft war verloren.

Es tat ihm so unendlich weh in ihre Augen zu blicken.

Langsam legte er mit geschlossenen Augen seine Stirn auf die ihrige, um vielleicht ein wenig zur Ruhe zu kommen.

Doch beide wussten sie das diese noch sehr lange auf sich warten lassen würde.

Langsam nur legten sich seine Hände um ihre Hüfte, vorsichtig, beinahe ängstlich sie falsch zu berühren.

Doch er musste sie halten, wollte sie nicht hergeben.

Es war schwer sie nicht zu küssen, auch ihm würde dieser Kuss keine Freude bringen also legte er sich vollkommen ausgelaugt mit seinem Hinterkopf an die Tür und schloss seine Augen.

Vollkommen fertig saß er dort und er hatte nicht einmal etwas getan.

Seine Seele war das schwerste was er besaß.

Sein Herz folgte kurz danach.

Seto war eigentlich so gut wie nie in einem solchen Zustand zu erleben und doch schaffte es nur Anzu ihn dies anzu tun.

Er trug diese Bürde, auch wenn er wusste das sie ihn nicht immer gut tat dennoch würde er sich niemals von ihr trennen wollte, nein.

Schwer atmete er aus, es schien als ob sich die Welt seit gestern Abend erst jetzt wieder begann in Gang zu setzen.

Was sollte er noch sagen? Er wusste es nicht, denn das was sie tat war das was er wollte:

Bei ihm bleiben.
 

Das Schweigen erschien ihr unerträglich und so war sie gewillt dieser wieder zu brechen, als sie sich an ihm schmiegte und sich mit ihren Handrücken über ihre Wangen wischte; die Tränen waren versiegt .. oder fehlte ihr letztendlich einfach nur die Kraft weitere Tränen zu vergießen ..? Sie wusste es nicht.

„Es ist .. in Ordnung Seto. Wir beide wissen nur zu genau was wir füreinander empfinden .. ich will dir vertrauen ..“, sagte sie leise.

Ja, Seto wusste was sie für ihn fühlte .. das sie nahezu hilflos ohne ihn war, doch auch Anzu wusste es, hatte es herausgefunden, nachdem sie ihn solch lange Zeit alleine gelassen hatte, als sie nach New York gegangen war, um ihren Traum zu verwirklichen ..

„Seto .. ich .. ich ..“, begann sie, als sie nach einer seiner Hand suchte, diese auch fand und zärtlich mit der ihren festhielt.

„Ich möchte .. das wir .. wir ..“, Anzu endete, ohne wirklich das ausdrücken zu können was eigentlich ihre Bitte gewesen wäre ..

Vielleicht mochte es lächerlich sein aber sie wollte den letzten Schritt mit ihm gehen ..

War sie zu voreilig? War es die Angst die sie trieb ..?

Anzu umfasste seine Hand ein wenig fester und hielt sie fest bei sich, als sie wieder zu ihm aufsah.

Für sie stand es fest, das sie mit ihm ihre Zukunft, ihr Leben teilen wollte .. bis zu ihrem endgültigen Ende, welches sich nicht in Form eines Betruges ausdrücken sollte ..
 

Langsam nur öffnete er müde seine Augen.

Er war nur langsam hier oben angekommen und das auch nur Dank Mokubas Hilfe.

Sein Puls ging noch flüchtig etwas schneller als sonst und die Erschöpfung machte sich jetzt deutlicher in ihn breit und nicht mehr durch die seelische Belastung.

Ihre Hände um die seinige waren sein Ziel gewesen und er hatte es erreicht.

Sie blieb.

Leicht schüttelte er seinen schweren Kopf der wieder leicht begann zu Schmerzen,jetzt wo sein Herz seiner Gefühle wegen etwas ruhe bekam ohne noch große Angst zu verspüren.

Langsam schüttelte er den Kopf und konnte erahnen worauf sie hinaus wollte.

Hatte sie tatsächlich Angst davor ihn zu verlieren, wenn sie ihn nicht so bald wie möglich endgültig an sich kettete?

Niemals würde er ihr fort laufen doch wie es schien hatten diese Hintergedanken sie nie ganz verlassen denn jene waren das Erste gewesen was er eben von ihr noch hatte hören müssen.

Sie war tief verletzt worden und noch ziemlich durch einander.

Wahrscheinlich kam dies viel zu eilig über ihre Lippen.

Zwar blieb sie bei ihm, jedoch meinte er das sie noch Zeit benötigen müsste um sich selbst sicher zu sein, auch wenn sie es jetzt zu sein schien, er wollte nichts überstürzen nicht so etwas.

"Versteh´ mich nicht falsch.", flüsterte er nur und schloss wieder seine Augen.

Nein er wollte sie und niemand anderen, jedoch nicht in einer solchen Sitation.
 

Viel zu viele Dinge; Gedanken und Sorgen waren gleichzeitig auf sie niedergeprasselt, so dass es ihr ohnehin viel zu schwer viel um einen klaren Gedanken fassen zu können.

Vielleicht .. ja, vielleicht benötigte sie einfach nur ein wenig Ruhe .. vielleicht wäre es gar nicht mal so falsch, würde sie für einen unbestimmten Zeitpunkt die ‚Einsamkeit’ empfangen.

So stand Anzu langsam auf und hielt ihm ihren Rücken zu gewandt.

Sie fühlte sich nicht gerade besonders fit, so dass sie wieder zu dem Bett zurück ging, und sich auf diesen niederließ.

Sie sagte nichts .. sie schwieg, denn sie wusste einfach nicht mehr was sie noch sagen sollte und was sie nicht mehr sagen sollte ..

Ja, sie war noch immer ziemlich durcheinander aber wer sollte es ihr schon verübeln wollen? ..

Geschlagen ließ sie sich zurück fallen, hob ihre Hand und betrachtete den Ring an ihrem Zeigefinger, den sie vielleicht zurecht von sich fort geworfen hatte nun doch aber wieder gewillt tragen wollte ..

Ja, sie wollte diesen Ring tragen, er bedeutete ihr viel .. viel zu viel ..

Ebenso wie der Mensch, von dem sie diesen Ring erhalten hatte ..
 

Schwer seufzte er auf und als sie sich abwand ohne große Enttäuschung fiel es ihm etwas leichter sich zurück auf die Beine zu hieven.

„Darf ich bei dir bleiben oder besser verschwinden?“, fragte er leise auf und spürte, das der Weg hinab ins Krankenzimmer bald ein unmögliches Unterfangen für ihn dar stellen würde.

Geschlagen drückte er sich eine Hand auf die warme Stirn und senkte seinen Kopf, während die andere sich Halt suchte an der Türklinke.

War er zu geschwächt von dem, was er mit Anzu durch lebte oder war das Mittel das ihn verabreicht worden doch nicht zufällig gesundheitsschädigend ihn verabreicht worden?

Fest drückte er seine Lieder zusammen und lehnte sich gegen die Tür.

Von Mokuba war sicherlich weit und breit nichts zu sehen.

Wie froh wäre er bald darum endlich zu Hause zu sein, hoffentlich mit Anzu.
 

Murrend lehnte er sich gegen diese verdammte Tür, welche sich einfach nicht öffnen ließ.

Natürlich erfüllte sich auch hier wieder ein längst erstorbener Traum von ihm einmal mit Alexis in einem Zimmer eingeschlossen zu sein – mehr oder weniger .. aber was war es schon noch wert?

Sie wollte ihn nicht, hatte ihn niemals gewollt und somit waren weitere Bemühungen überflüssiges, Träume lediglich nur noch Schäume und die Gedanken um sie mehr als lästig ..

Wie hatte er je sein Herz an sie verlieren können? Sie war es einfach nicht wert gewesen; nichts von alledem was er ihr gegeben hatte.

Und dennoch würde er wohl nie ganz über sie hinwegkommen können .. und letztendlich würde es auch bei Alexis gegenüber Jaden so sein, nicht wahr?

Ein Schnauben entrang seiner Kehle.

Und abermals musste er sich die Frage stellen wie es von nun an weitergehen sollte, denn schließlich waren auch diesesmal seine Erwartungen nicht erfüllt worden und er stand wieder einmal da wo er niemals hatte stehen wollen.

Doch zuerst einmal musste er aus diesem Zimmer heraus, denn er war es leid in ihrer Nähe zu sein ..

Somit blieb ihm also nur ein letzter Ausweg, bzw. Fluchtweg.

Sein Blick fiel auf das Fenster, auf welches er zutrat, um es auch schon im nächsten Augenblick zu öffnen.

Er würde gewiss an der Hauswand der Unterkunft voran klettern können und das tat er auch schon im nächsten Moment.

So wagte er sich schleichend voran, bis er kurz vor dem beschlagenen Fenster inne hielt, hinter welchem sich Alexis verbergen musste.

Er würde sie wohl nie aus seinen Gedanken streichen können, die ohnehin schon von ihr besitzergriffen hatten – was für eine Schande ..

Und plötzlich, als er weiter voran wollte, rutschte er plötzlich ab, schlug gegen das Fenster, ehe er nun rücklings zurück und hinab fiel ..

Sein Fall war nicht unbedingt sehr tief gewesen, allerdings tief genug um seiner Kehle ein schmerzbedingtes Keuchen zu entlocken; so war der Aufprall unwahrscheinlich hart gewesen, auch wenn er in einem Busch gelandet war, der vielleicht sogar noch das Schlimmste hätte verhindern können.
 

Mit einem langsamen Nicken also hoffte er auf Mokuba.

Teilnahmslos wand er sich nun zum gehen und kam zumindest in den Flur und schloss hinter sich die Tür.

Langsam und mit hoffentlich aller Zeit der Welt schlurfte er zu dem Gellender, umklammerte es fest und versuchte nun den Weg zurück zu gehen den er eben noch mit Mokuba her geschafft hatte.

Blieb ihn etwas anderes übrig?

Für Anzu.. würde er sogar abermals Gift einnehmen.
 

Allein blieb sie zurück, so wie sie es gewünscht hatte ..

Wie lange würde es dauern, bis sie sich wieder beruhigt hatte ..? Vielleicht einen Tag, vielleicht sogar zwei Tage .. wer wusste das schon?

Anzu quälte sich auf die Seite und verfluchte den Tag an dem Mokuba und sie Seto überredet hatten hier her zu kommen ..

Das was sie erreichen wollten war ins Gegenteil umgeschlagen .. es war fürchterlich ..

Eine letzte vereinzelte Träne kullerte über ihre Wange hinab und tropfte auf die Bettdecke, auf welcher sie nun wie das letzte häufchen Elend lag.

Vielleicht würde ihr ein wenig Schlaf gut tun und vielleicht, ja vielleicht würde die Welt danach schon wieder etwas besser aussehen ..
 

Sein Weg war schwer gewesen, doch immerhin war er angekommen ohne das etwas passiert war.

Als er sich auf einem Stuhl nieder ließ um sich anschließend die Bemerkung anzu hören das er besser an weniger Spaziergängen tat rollte er genervt mit seinen Augen.

Keinen Augenblick später erkannte er jemanden nun hier rein kommen, den er nur übermütig musterte.

Die Mitschüler verschwanden darauf wieder, doch Chazz wart nicht lange alleine, denn kurz darauf fiel Alexis mit der Tür ins Haus.

Umbringen?

Etwas perplex musterte er das durchaus viel zu unpassende Paar.

Während Chazz also mehr oder weniger unsanft untersucht wurde von der strengen Krankenschwester war es an Alexis ihn voller Unsicherheit und leichter Angst zu mustern.

Ah, allen Anschein nach hatten er, Mokuba und Anzu das Unglück hier her gebracht.

Seufzend lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und weigerte sich noch die Medikamente einzunehmen die neben ihm auf dem Tisch lagen, denn er befürchtete das er sie nicht lange halten würde.

So hatte sein sitzen etwas gutes, denn Chazz konnte nun auf der Krankenliege liegen, beziehungsweise musste er es nun.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück