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Taking Over Me -

The Truth Beneath The Rose
von

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Hoffnungslose Verzweiflung [Valentinshipping XIII]

Alexis wollte kaum auf wachen und als sie es dann doch irgendwann einmal tat,lauschte sie eine Weile irritiert den Stimmen,die um sie herum leise waren.

Als sie sich aufsetzte,müde und vollkommen fertig mit der Welt und ihren Nerven, sah sie zu ihren Freunden,die sie sanft Lächelnd begrüßten.

Mit dem versprechen das es ihr gut ging, durfte sie sich dann unter der Begleitung ihrer Freunde, und auch Jaden auf den Weg zu ihrem Haus machen.

Mit ihrer Begleitung also kam sie schließlich zu ihrem Zimmer, bei dem sie sich für ihre Hilfe bedankte und dann sofort unter die Dusche sprang.

Es dauerte eine Ewigkeit bis sie wieder raus kam und sich lustlos angezogen in ihr Bett verkroch.

Oh nein,sie wollte heute nirgendwo hin,sie war krank.

Und sie würde sterben, an gebrochenem Herzen.

Unter der Dusche hatte sie noch einige Tränen vergossen und sie wusste nicht was schlimmer war, sich zu verlieben und nicht zu wissen wie man den anderen näher kommen sollte,oder der Schmerz der kam, wenn der andere ging,den man endlich lieben konnte?

Auf jeden Fall fraß das schwarze Loch unschön in ihren Körper tiefe Löcher und überall wo die Liebe war, war es leer und einsam.

Es war schwer zu atmen,schwer zu denken, schwer die Augen offen zu halten.

Und noch schwerer war es, einfach mal nicht zu weinen.

Er war fort.

Wirklich gegangen und sie war ihm nicht einmal nachgerannt.

Schuldig zog sie sich die Decke über ihr nasses Haar und verkrümelte sich in dem schwarz,das unter der Decke lag.

Ja,genauso sah es tief in ihrer linken Brust nun aus.

Würde er..jemals wieder kommen?
 

Seine Mitschüler sollten ruhig glauben, das er bereits über alle Berge war, denn letztendlich war dem leider noch nicht so ..

Er hatte zwar am vergangenen Abend seine Brüder kontaktieren können, doch waren sie noch lange nicht bereit dazu ihn sofort abzuholen, wo es ohnehin schon eine Qual war sie überhaupt dazu zu überreden, bzw. anzuflehen, das man ihm einen Helikopter schickte, der ihn von hier fort bringen sollte ..

Er würde sein altes Leben unter erschwerten Bedingungen weiter leben aber was blieb ihn letztendlich auch anderes übrig ..?

Hier hatte er nichts mehr verloren und wenn er erst einmal fort war, dann würde er auch Alexis vergessen können, so glaubte er.

Die Nacht hatte er irgendwo in der Akademie verbracht und nun war es letztendlich an ihm zu warten, während er nicht die rote Slifer Jacke trug, sondern einen schwarzen langen Mantel.

Zu seinem Unglück hatten ihn einige der Nieten entdeckt, darunter auch Jaden, die nun meinten ihn irgendwie aufhalten zu können, doch leider vergeblich, denn er würde sich von niemanden mehr umstimmen lassen, selbst nicht einmal von Alexis und wenn sie ihm sagen würde, das sie ihn wirklich liebte ..

Nein, er wollte als das aus dem Mund dieser Verräterin nicht mehr hören.

Sie hatte ihn nur benutzt, nicht wahr?

Im Grunde kannte er die Wahrheit nicht und doch wollte er diese auch gar nicht wissen, nicht nachdem er offensichtlich schon einmal von ihr belogen und betrogen wurde.

Und doch wusste er, das es für ihn nicht leicht werden würde Alexis zu vergessen ..
 

Sollte sie zu Anzu gehen und ihr erzählen wie hart, aber gerecht es sie verurteilt hatte für ihr Zögern?

Ja, sie hatte sich zu lange versteckt vor der Wahrheit die Chazz gehören sollte und sie hatten den höchsten aller Preise dafür zahlen müssen.

Das er eine andere Wahrheit für sich gefunden hatte und an ihr nun fest hielt wobei er sie nun wohl aus tiefster Seele verachtete.

Irgendwo erkannte sie darin die Gerechtigkeit,dennoch konnte sie nicht leugnen das diese Version ihrer Trennung ungemein schmerzte, nicht einmal mehr anhören wollen hatte er sie,sodass der kriechende Schmerz der Reue sich begleitete.

Nicht einmal mehr gerufen hatte sie,das sie ihn liebte,denn das, so konnte sie es sich ausmalen,hätte Chazz dann endgültig die Sicherungen durchbrennen lassen.

Als sie an seine eiskalten Blicke dachte und seine stechenden Worte, blieb ihr Herz mühselig stehen und das auch nur,damit abermals begannen die Tränen über ihre Wange zu kullern.

Die Enttäuschung und die Wut in dem,was sie gesehen und gehört hatte war die das,was am tiefsten saß und ihr Unbehagen brachte.

Zuvor schon hatte sie befürchtet ihn sehr tief zu verletzten doch es zusätzlich zu tun mit dem,was er sich einbildete zu wissen,war für sie eine kaum tragbare Last.

Vielleicht wurde sie auf einer der unschönsten Art und Weisen verlassen die es gab.

Durch Missverständnisse und bloßer gnadenloser Enttäuschung,plötzlich und mit Vorwürfen die sie nicht einmal hatte geschafft zu richten.

Als es an der Zimmertür klopfte,wusste sie das es nicht ihre Zimmerkameradin war.

Schweigen biss sie sich auf die Zunge und wischte die schmerzenden Tränen weg,die nicht mehr eilig vielen, wie gestern.

Sie konnte kaum noch wirklich weinen.

Als sich die Tür trotzdem öffnete blieb sie regungslos unter der Decke liegen und hörte darauf hin die Stimmen ihrer Freunde.

Nein,keiner sollte sie wieder so sehen wie sie ihnen gestern Abend begegnet waren.

Als man anfing zu rede,man wüsste doch das sie wach war, muckte sie dennoch nicht auf und lauschte widerwillig dem,was man ihr vor die Nase hielt.

Sie hatten Chazz gefunden, und ihn nicht dazu bringen können zu bleiben.

Natürlich nicht, dachte sie bitter auf, ich bin doch auch der Grund dafür.

Hätten die anderen es ihr doch bloß nie erzählt, ihr Herz verkrampfte sich und ihr kam die Kette wieder in die Erinnerung die sie endlich schaffte sich vom Hals zu lösen.

Unter der Decke warf sie die Kette auf den Boden,bleib aber verkrochen unter ihrer Decke.

„Ich darf sie nicht mehr tragen gibt sie ihm oder sonst wen.“, sagte sie mit nervös bittender Stimme laut auf.

Wie gerne hätte sie ihm sie selbst zurück gegeben, aber sie würde es nicht schaffen ihn nochmal zu finden,weil er von ihr wohl niemals wieder wieder gefunden werden wollte.

Wie gerne hätte sie ihn noch für den Abend gedankt, für den Teil der schön gewesen war, doch es ging einfach nicht.

Und in gewisser Hinsicht fürchtete sie sich vor seinen Reaktionen und Worten,die letzte Nacht so anderes gewesen waren als jemals zuvor, das seine Kälte ihr immer noch einen Schauer über den Rücken lief.
 

Chazz wartete und wartete und wurde immer ungeduldiger und ungeduldiger ...

Hatten seine Brüder am Ende niemals vorgesehen ihm einen ‚Gefallen’ zu tun? Offensichtlich nicht ..

Murrend stand er da und hätte am liebsten sofort alles in seiner unmittelbaren Umgebung niedergebrannt, doch wusste er seine Wut zu zügeln; mehr oder weniger ..

Alexis ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf und ja, er hasste sich selbst dafür noch immer so sehr an sie denken zu müssen.

Im Grunde wollte er gar nicht von hier fort. Er wollte den Weg seiner Vergangenheit nicht noch einmal einschlagen und doch hatte er keine Wahl, nicht wahr?

Nun, wenn er allerdings auf seinem erhofften Weg nicht von hier fort kommen würde, dann würde er sich eben ein Boot nehmen müssen.

Sein Blick wanderte unvermittelt zu der Unterkunft von Obelisk blue. Ob sie an ihn dachte?

Ha, gewiss nicht .. vermutlich lachte sie sich noch ins Fäustchen über ihn.

Doch warum .. warum .. nahm er sich nicht einfach das was er wollte, vorallem aber verdient hatte?

Er wusste das Alexis sich gegen ihn nicht wehren konnte, so war es schon damals im Hause von Seto Kaiba gewesen, nicht wahr?

Woher also diese Zurückhaltung? Er könnte sie sich einfach nehmen, denn ausser ihm sollte sie niemand haben .. ja, so hätte es sein sollen ..

Er sollte seine Gefühle für sie vergessen – schließlich blieben sie ohnehin nur einseitig also warum tat er sich selbst nicht etwas Gutes?

Er mochte ein Egoist sein, doch letztendlich war es Alexis auch gewesen ..

Unschlüssig über seine nächsten Schritte stand er da und sah unentwegt zu der Unterkunft von Obelisk blue.

Es könnte so einfach sein ..
 

Es hatte einen kurzen Augenblick gedauert, da kullerten schon wieder die Tränen.

Ihren Freunden konnten sie so nicht entgegen treten,weniger noch ihr Gesicht offenbaren welches sie unter der Bettdecke versteckt hielt.

„Geht.. bitte.“, sagte sie leise schluchzen und hicksend auf.

Die Welt sollte sie endlich in die Verdammung in der tiefsten Hölle schicken,damit die Gefühle wie Reue oder großer Schmerz in ihrer Brust endlich ein Ende finden konnten.

Es war merkwürdig,war sie doch die,die ihn hatte verlassen wollen um ihn nicht zu unfair zu behandeln,was wohl unmöglich gewesen war zu dem Zeitpunkt und doch hatte Chazz all dies geändert, hatte etwas andere nun in seinem Glauben genommen und sich bevor sie eine Chance gehabt zu gehen, ihr den Rücken zugewandt.

Ja,sie war die,die verlassen worden war und es tat unheimlich weh.

Ob sie ihn liebte oder warum sie sonst weinte?

Sie wusste gar nichts mehr, eigentlich hatte sie gedacht zu wissen,was zu tun war nach Anzus Auffordernden Worte,aber allmählich zweifelte sie selbst an ihren Verstand.

Und an ihrem Herz.

Wieso hatte sie sich von Chazz trennen wollen,wo sie merkte nun, wo es zu spät war, wie sehr es weh tat?

In all dem Kummer, überhörte sie wie die anderen nun endlich doch ihr Zimmer verließen.

Nach einer Weile,als sie viel zu müde zum weiter weinen war, blinzelte sie unter ihrem Versteck hervor und erkannte das, was sie fort geworfen hatte immer noch am Boden liegen.

Seine Kette.

War dies alles wirklich am letzten Abend passiert?

Es fühlte sich jetzt schon wie eine Ewigkeit unter Schmerz an, zu atmen..wie sollte sie jemals wieder glücklich werden wo ein Tag eine Ewigkeit bedeuten konnte?

Nein,heute würde sie definitiv nicht mehr wirklich aus dem Zimmer oder großartig aus ihrem Bett kriechen.

Also rollte sie sich unter der Decke ein und jammerte leise vor sich her.

Sie hatte nie zuvor auf diese Art und Weise von der Grausamkeit der Gefühle lernen müssen wie es war, wirklich allein zu sein.

War das Liebeskummer?

Fühlte sich so ein gebrochenes Herz an und litt?

Sie ahnte es nicht,sie wusste gar nichts,alles woran sie dachte waren ihre gemachten Fehler,ihre falschen Gefühle und Gedanken, vor allen aber Worte oder gerade die, die sie nicht hatte mehr geschafft aus zu sprechen.

Die Welt war gar nicht mehr so schön und bunt, wie vor dem Sturz aus der Wolke Sieben...
 

Es hätte natürlich durchaus einfach sein können und dennoch konnte er einfach nicht tun und lassen was er wollte, das hatte er schon damals begriffen, auch wenn er es nun vielleicht bereute.

Er könnte nun einfach zu Alexis gehen und das einfordern, was er vielleicht niemals von ihr bekommen würde ..

Dieser Punkt schied schon einmal aus, weil er einfach nicht konnte .. vielleicht mochte man ihn als Schwächling ansehen, würde je jemand davon erfahren, doch er konnte es einfach nicht ..

Er konnte es nicht, weil er sie einfach viel zu sehr liebte ..

So tun als ließ ihn alles eiskalt konnte er natürlich tun, doch was würde es ihm bringen?

Aber vielleicht .. ja, vielleicht sollte er Alexis zeigen, was sie verpassen würde, indem er sie mit Eifersucht konfrontieren würde?

Ein schweres Stöhnen entrang seiner Kehle; nein, auch das hatte er hinter sich ..

Doch was sollte er verdammt nochmal nun tun?

Jedenfalls konnte er so sein Leben nicht weiter leben – das glaubte er zumindest.

Vielleicht gab es da aber noch einen anderen Weg, um sich von seiner Schmach zu befreien und zwar indem man ihn endlich wieder in die Unterkunft von Obelisk blue ließ, damit er nicht mehr länger zu diesen Nieten zählte ..

Er musste wieder zu dem werden, was er einst war – darin sah er seine einzige Chance.

Und um das zu erreichen, sah er nur einen einzigen Weg.

Er musste mit seinem ehemaligen Professor reden, der, der für die Obelisken zuständen war ..

Konnte er nicht ein Duell bestreiten, was ihn wieder zu Glanz und Gloria verhelfen konnte?
 

Würde man nur wissen was vor sich ging in der wahren Welt wäre Liebeskummer nicht so schwer.

Am liebsten würde sie jetzt versuchen es so zu machen wie es scheinbar alle Welt tat mit gebrochenem Frauen Herz:

Sich hinsetzen Schnunzeln rein ziehen und futtern wie es ungesünder kaum gehen konnte!

Sie hatte nicht einmal ein Bild von ihm das sie unter einen Berg voll von gebrauchten Taschentüchern verenden lassen könnte.

Oh ja,sie hatte wirklich eine großartige kurze erste wahre Liebe gehabt-so wunderbar das sie sie nicht einmal erkannt hatte als sie sie besaß!

Aber was sollte es nun schon noch daran zu ändern geben?

Gar nichts,leider.

Denn nun war Chazz vermutlich schon über alle Berge fort verschwunden und dachte nicht mehr im Guten an sie.

Sie hatte kein Bild-aber etwas anderes von ihm.

So kroch sie auf allen vieren aus Dem Bett über den Boden.

Oh, hatten sich ihre Glieder jemals so schlimm während einer Grippe angefühlt?

Sie wusste es nicht,aber als sie dann vor der Kette kniete rannen warme Tränen wieder über ihr verweintes Gesicht.

Konnte man denn so viel weinen?

Sich selbst eine Versagerin schallen ergriff sie die Kette mit überaus zitternden Händen und drückte sie an ihre Brust und hätte am liebsten einfach nur laut geweint,doch stattdessen verschluckte sie sich an ihrem Versuch leise zu Wimmern so sehr,das sie röchelnd auf hustete und kaum Luft bekam, durch die Nase oder nun durch ihren Mund,denn anstatt laut nach Luft zu schnappen brachen ihre Dämme,die angekratzen wohl endgültig.

Anstatt lautes hastiges Atmen entdrang ihr ein lautes Hicksen eher sie laut los weinte,so wie sie es bisher noch nie getan hatte,seitdem sie wusste das sie verloren hatte.

Viel schlimmer jedoch war zu wissen was sie nun verloren wusste.

So saß sie da auf den kalten Boden, drückte die Kette an ihre Brust und weinte laut, wie erbärmlich es sich an fühlte und zugleich so vollkommen richtig.
 

Sein Weg war nicht weit und somit war er schnell bewältigt.

Zu seinem Glück sah ihn sein ehemaliger Professor immer als einen sehr begabten Duellanten und Schüler an, der – vielleicht nur wegen seines Namens – von ihm besonders geschätzt wurde.

So war es ihm letztendlich ein Leichtes seine Anforderung zu stellen, denn dank seiner guten Noten würde er sich bereits wieder für Obelisk blue qualifizieren können, doch letztendlich galt es sich auch anderswo zu beweisen ..:

In einem Duell.

Natürlich sollte er sich gegen einen anderen Obelisk duellieren, doch wer dies genau sein sollte ahnte er wiederum nicht.

Ihm musste entfallen sein, das Alexis als die Königin von Obelisk blue angesehen wurde und somit die beste Duellantin war, die letztendlich seine Gegnerin sein sollte.

Als er dies erfuhr, fiel ihm natürlich auch sogleich die Kinnlade hinab und doch musste er Haltung bewahren.

Er würde Alexis besiegen und somit auch gleichzeitig seine Liebe zu ihr, ehe er endlich wieder dort weiter machen würde wo er begonnen hatte sich zu verlieren, bevor er sich viel zu sehr ihn Alexis verliebt hatte ..

Doch würde er Haltung bewahren können, würden sie sich in einem Duell gegenüber stehen?

Er musste sie ganz einfach in Grund und Boden stampfen. Seine Rache an ihr .. ihre Blamage vor der gesamten Akademie, doch würde er es wirklich übers Herz bringen ..?

Ha, Herz hin oder her .. er durfte sein Herz nicht noch einmal riskieren ..
 

Während sie weinte und weinte,war sie Dankbar für die Kälte an ihren Beinen,die ein wenig ablenkte von den warmen Kummertränen einer zu spät erkannten Liebe.

Nun denn ein Duell war immer gerne gesehen und bot natürlich zum Lernen einiges.

Doch danach war ihr nun gerade absolut nicht.

Leider war es dem Schicksal egal-oder gerade jenes wollte sie auf die Beine zwingen als es an ihrer Zimmertür klopfte.

Erschrocken holte sie tief Luft, machte sich kleiner und schloss fest die Augen.

„Einen Moment!“,rief sie, nach einer langen Pause,denn der der sich dort mit Namen ankündigte war der,der seine blau gekleideten Schäfchen hütete.

Sofort stolperte sie , kleine Tränen weinend ins Bad,was sich kaum zu überhören ließ,als sie auch noch laut fluchte, da sie sich ihren nackten Fuß gestoßen hatte.

Flüchtig drückte sie ihr Gesicht in die Handflächen mit kaltem Wasser,sah in den Spiegel und war abermals den Tränen nahe.

Das war nicht sie.

Das dort im Spiegel,war jemand anderes.

Nun, oft wurden Duelle durch persönliches Erscheinen angekündigt,doch davon ahnte sie ja nichts, vielleicht war es auch einfach was wegen gestern Abend und er wollte ihr sagen wie schön sie hatte tanzen können in Chazz seinen Armen?

Gequält stöhnend zog sie sich eilig ihren blauen Rock an, denn eigentlich hatte sie sich das Bett als besten neuen Liebhaber auserkoren lassen indem es sich am besten mit weitem T-shirt, und Slip liegen ließ.

Stolpernd torckelte sie mit schweren Augen zur Tür, zog den Rock zupfend irgendwie zurecht und öffnete die Tür nur einen Spaltbreit, sodass sie sich beinahe vollkommen dahinter verstecken konnte mit ihrer T-shirt und Rock Kombination.

Ganz zu schweigen von ihren gekämmten Haare und Top geschminkten Gesicht...schön wärs.

Als man nachfragte ob man herein kommen dürfte, schüttelte sie eilig den Kopf.

„Ganz ungelege-“, hielt sie inne als man ihr die Tür auch schon an der Nase platt drückte.

Gängelnd hüpfte sie auf nackten Füßen ungerne zurück und ließ den,der sie doch alle mehr oder weniger heimlich liebte, eintreten.

Ah~ wieso konnte ihr niemand sagen das es im Bett nicht sicher war vor solchen Leuten?!

Genierend zupfte sie sich mit ihren Händen an ihrem weiten Shirt rum und sah stramm gen Boden,auch wenn es unhöflich war,einen solchen Menschen gegenüber, doch sie wollte ihr Gesicht verbergen.

Die Kette lag auf dem Boden,doch erkannte sie diese zu spät und biss sie qualvoll aufkeuchend auf die schmerzende Zunge,die zu fest vergewaltigt worden war.

Als sich der selbst eingeladene nun mit seinem Grund präsentierte wurde ihr beinahe schwarz vor Augen.

Nur beinahe.

Perplex sah sie auf,öffnete ihren Mund und bekam doch keine Silbe hinaus.

Oh,er war doch wegen einem Duell hier und als sie dann hörte,wie der Direktor,an der offenen Tür nachfragte,vollkommen unwissend und herzlich in den Flur, wieso Chazz denn nicht eintrat, war es um sie geschehen und ja, jetzt wurde ihr wirklich schwarz vor Augen.

Der anderen hatte sich nach wie vor im Flur aufgehalten,während Alexis mehr oder weniger „hinter“ der geöffneten Tür gestanden ist.

Leicht taumelnd trat sie zurück in den Wissen das Bett ihrer Kameradin würde hinter ihr stehen um sie zu fangen.

Nein,die Tür eilig zuschlagen, das schaffte sie nicht mehr.

Er war doch fort!
 

Nein, er war nicht fort ..

Er war zurück; endlich ..!

Dummes Geschwätz hatte ihn neben diesen lächerlichen Empfindungen zu Alexis geblendet .. dummes Geschwätz, welches ausgerechnet über die Lippen des Mädchens wich, welches ihn verraten hatte ..

Natürlich hatte sie ihn zuerst um ihren Finger wickeln wollen, nicht wahr? Und ja, es war ihr hervorragend gelungen .. es war ihr sogar ein Leichtes gewesen, doch dies würde sie schon noch bezahlen, auch wenn es ihm schwer fallen würde seine ‚Maske’ aufrecht zu erhalten die Alexis fortan nur noch böses wollen würde .. denn leider, leider war da noch sein Herz, welches ihn davon abhalten wollen würde..

Als Chazz nun endlich ebenfalls direkt gegenüber Alexis stand, schließlich blieb ihm nichts anderes übrig, denn immerhin ging es hier um so viel für ihn .. allerdings ging es ihm dieses mal – wie sonst immer – um sie ..

Sollte sie vor seinen Augen zu Boden stürzen .. sie würde ihr nicht aufhelfen – zumindest so tun, als wäre es ihm vollkommen gleich.

Das sie wegen ihm wirklich noch einmal geweint hatte konnte er sich nicht vorstellen, doch interessierte es ihn auch nicht ..

So baute er sich in seiner altbekannten arroganten Art und Weise vor ihr auf, sah sie allerdings nicht an, während er es dem Professor überließ sich zu erklären, ebenso auch wie die ‚Spielregeln’ die ihnen bevorstünden ..

Ja, würde er Alexis schlagen würde er endlich wieder in die Unterkunft von Obelisk blue ziehen können .. seine Brüder würden ihn wieder mit Stolz als ihren Bruder bezeichnen und er müsste sich nicht weiterhin mit Jaden und den anderen Slifer Nieten herum quälen.

Und wenn er erst einmal Alexis besiegt hatte, dann würde er gewiss auch endlich die Liebe zur ihr besiegt haben .. und dann würde er den Schmerz endlich vergessen können .. doch würde er wirklich jemals ihre wunderschönen Augen vergessen können?

Für einen kurzen Moment – und er verfluchte sich wirklich innerlich selbst dafür – schenkte er ihr einen wehleidigen und überaus besorgten Blick, denn sie sah wirklich nicht gut aus ..

Verdammt, warum konnte man Gefühle für einen anderen Menschen nicht einfach ‚abschalten’, wenn sie ohnehin nicht erwidert würden und überflüssig waren ..

Das Duell würde vor der gesamten Akademie ausgetragen und letztendlich würde er sie doch in Grund und Boden stampfen, ebenso wie sie es mit seinem Herz getan hatte ..
 

Worte,überflüssige Worte wurden vor sich her geplappert.

Alexis hörte gar nicht zu.

Mit offenem Mund vollkommen neben der Spur sah sie zu Chazz.

Die Welt war nicht mehr hier,sie war nicht mehr dort,auf einmal war sie taub und das Atmen wurde überflüssig.

Einige Augenblicke brauchte sie um zu spüren,das sie gar nicht träumte,das er gar nicht ging,sonder wider Erwartungen und eigenen Worte bleiben wollte.

Gequält,leise aufkeuchend drückte sie sich eine Hand auf den Kopf,alles drehte sich plötzlich und sie schloss schwer ihre Augen.

Die Nacht war die Hölle gewesen,der Abend zuvor der Gang dorthin,doch sie wusste nicht das ein fliehendes Herz so viel mehr Schmerz war als ein Gang durch die Hölle.

Perplex sah sie auf zu dem Direktor der inne hielt und ihren Namen leise fragend erwähnte,während er sich nach ihrem Wohlbefinden erkundigte,denn auf ihre Röte,der Tränen wegen war Blässe gefolgt.

Erst nach einem weiteren Versuch sie zurück zu holen,war sie wieder da,in ihrem Kopf war alles voller Watte.

Wieso erklärte er ihr,was zu tun war,wo sie es doch wusste.

Aber nicht begriff.

Chazz forderte sie offensichtlich heraus.

„Raus..“wisperte sie nur leise und sah Chazz nicht an, denn sie war nahe eines Nervenzusammenbruchs und den wollte sie bitte nur mit ihrem Bett zusammen feiern.

Als man nun nachfragte was sie gewispert hätte,stand sie auf und hielt sich mit einer Hand auffordernd an der Tür fest,um ihren Worten Nachdruck zu verliehen.

Doch in Wahrheit sah das ganz anderes aus, ohne die Tür würde sie fallen.

„Raus! Alle beide! Ich duelliere mich nicht mit Chazz Princeton,verstehen Sie? Punkt!“, wurde sie lauter und ihre Stimme war kein auf brausendes Donnern,sondern eine wacklige schwankende Stimme die in den Untergang zu fallen drohte,doch Glück im Unglück habend schafften sie es in der kurzen Verwirrung beide hinaus zu schmeißen,und hinter ihnen die Tür zu zu werfen.

Mit nervösen Atemzügen, setzte sie sich fallen zurück auf das Fremde Bett und starrte Fassungslos auf die Kette.

Nein..sie hatte gedacht bereits in einem Albtraum zu leben,doch was war das was sich nun erkennbar zeigte?

Chazz war zurück..und das aus einem üblen Grund den sie nach voll ziehen konnte,jedoch nicht in ihrem Zustand.

Als sich die Tür wieder öffnen wollte- ohne ihre Bitte hinein zu treten, rettete sie sich ins Bad und schloss dort eilig hinter sich ab.

Na super,jetzt hatte sie die sorgsame Seite ihres Direktor geweckt,der zwar mit Hintergedanken,dennoch nun Sorgen ins Zimmer gestolpert kam,an die Badtür und selbst da noch rein wollte.

Jedoch erfolglos.

Auf dem Klodeckel sitzend drückte sie sich ihre Hände auf die Augen und holte tief Luft um abermals zu verneinen.

„Es gibt andere Duellanten!“,rief sie dann eilig und hilflos auf.

Sie konnte das erste Mal in ihrem Leben sich nicht gegen ihren Gegner stellen.

Nicht jetzt,wo das Blut ihres Herzens sich noch in ihre Tränen mischte.
 

Sein Weltbild, welches er sich wieder perfekt anlegen und zurechtlegen wollte, wurde abermals von ihr angeknackst ..

Den lächerlichen Versuch ihres Professors ignorierte er gekonnt, während er geduldig darauf wartete, das dieser endlich wieder aus ihrem Zimmer kam, doch nur aus einem einfachen Grund.

Als es endlich soweit war, war er derjenige der ihr Zimmer unter den verblüfften Blicken des Professors betrat, die Tür hinter sich zu warf und schloss, während er den Schlüssel geschickterweise an sich nahm.

Und egal wie lange er darauf warten würde bis sie endlich aus ihrem Badezimmer heraus kommen würde, er würde warten ..

Warten ..

Das hatte er schon immer getan .. auf ihre Beachtung, ihre Liebe .. und was hatte er letztendlich dafür bekommen?

Chazz stand lautlos nahe der Tür zum Badezimmer und wartete eine lange Zeit, bis sich die Tür schließlich endlich zaghaft öffnete.

Rasch ergriff er die Tür, riss diese auf und drängte die überraschte Alexis zurück in das Badezimmer, ehe er sie überrumpelte, ihre Schultern ergriff und sie gegen die nächste Wand drückte ..

Und doch war er noch immer darauf bedacht ihr durch seinen Griff nicht weh zu tun ..

„L- ..“, so wollte ihm gerade ihr Spitzname über seine Lippen weichen und doch konnte er sich noch rechtzeitig besinnen sie nicht unter ihrem Spitznamen anzusprechen, während seine Blicke unheil geschwängert auf ihr ruhten und doch .. war da mehr als nur das was er ihr gegenüber eigentlich hatte ausdrücken wollen .. das was er vergessen und vernichten wollte; das was sein Herz ihm zu whisperte, wenn er ihren Namen hörte ..

„Duelliere dich mit mir!“, zischte er ihr dann zu, ehe er eine Hand unter ihr Kinn legte und ihr Gesicht zu sich drehte, um sie dazu zu zwingen ihm direkt in die Augen zu blicken, wo sie seinem Blick so ungeschickt ausweichen wollte.

„Das bist du mir schuldig!“.

Und dann konnte er genau spüren wie zusammenzusacken drohte und doch war er zur Stelle, um sie an einem Sturz zu hindern, um sie aufzufangen, obwohl er es doch nie wieder tun wollte ..

So hielt er sie nun fest in seinen Armen und drückte sie schon im nächsten Moment nahezu besitzergreifen an sich heran.

Er durfte sich nicht vergessen; weniger noch sein neues Ziel und doch konnte er die Worte einfach nicht verhindern, welche sich ihm schließlich unweigerlich auf die Zunge legten ..

„Ich will das du mir gehörst ..“, whisperte er in ihr Ohr.

Und wieder nahm er bewusst ihren Duft war und doch war es nicht das Einzige ..

Sie zitterte und weinte ..

Er konnte dem Drang einfach nicht wieder stehen seine Gesicht über ihren Haarschopf streichen zu lassen, wofür er sich unter ‚normalen Umständen’ natürlich abermals sofort verflucht hätte und doch war ihre Nähe wieder einmal viel zu betörend ..

Er begehrte sie .. er konnte einfach nicht anders ..
 

Als sie sich eigentlich alleine wusste und in ' Sicherheit' der Stille wegen,öffnete sie die Badtür und hielt erschrocken inne, reagierte zu spät als man diese ihr entgegen drückte.

Heiser auffiepsend sah sie vollkommen überrumpelt auf und spürte vor sich Chazz,während hinter ihr die Wand stand.

Nein,niemals würde sie ihn anschauen wollen, doch wie so oft ließ er ihr keine Wahl und sie war zu schwach um sich abzuwenden.

Nein, sie weinte nicht um ihn.

Er hatte es nicht sehen wollen..nicht einmal den Abend zuvor hatte er ihre Tränen gesehen!

Seine Aufforderung war absurd.

Nein, sie würde ihn nicht die Gelegenheit geben sich für den Schmerz den er fühlte zu revanchieren.

Sie wollte ihm keine Chance geben sie zu Boden zu bringen.

Seine Worte waren kaltes Eis, tief in ihrem Atem der stockte, doch das sie sich ihm entzog, in dem sie einfach ihren viel zu schwachen Beinen nachgab, konnte sie ebenso vergessen wie der sich abwendende Blick.

Denn er hielt sie fest bei sich.

Mit geschlossenen Augen rannen wieder die Tränen über ihr Gesicht,heiß und Schmerzerfüllt.

„Nein..! Nein geh! Du wolltest mich verlassen, also verschwinde endlich!“, fuhr sie ihn unter Tränen an und doch hatte sie nie eine Chance gehabt sich ihm zu entziehen.

„Lass mich los.“; schluchzte sie nun weniger wortgewandt und würde doch fallen,wenn er sie los lassen würde.

Sie sollte ihm gehören?

Nein, sie gehörte Jaden,genauso hatte er es sich gedreht um sie zu verlassen, mit bösen Worten und tiefes Seelenschnitten.

„Ich gehöre nicht mehr dir.“, hauchte sie unter Tränen die ihre Stimme nahm.

Verzweifelt drückte sie sich von ihm fort,ob er überhaupt merkte das sie es versuchte?

Er hielt sie.

Er war da.

Chazz war bei ihr.. und doch war er es nicht.

Seine Nähe war Segen und Fluch zugleich. Fürchtete sie sich davor oder genoss sie jene?

Ihre Gefühle waren sich nicht sicher, denn sein Anliegen schien ein vollkommen falsches zu sein als jemals zuvor.

Ihre Hoffnung begann zu sterben.

Niemals wieder würde er ihr wahre Blicke würdigen wollen.
 

Keine andere Reaktion hatte er von ihr erwartet.

Keine anderen Worte hätte er erwartet aus ihren Mund hören zu müssen.

Chazz verdrehte seine Augen, während ein ziemlich spöttelndes Lächeln sich auf seinen Lippen abzeichnete, als er abermals seine Hände auf ihre Schultern legte, umd sie von sich zurück an die Wand zu drücken.

„Du hast niemals mir gehört! Sondern diesem Idioten, nicht wahr? Du hast mich BELOGEN! DU hast mich verlassen!“, zischte er sie an, während sich sein Griff unbewusst etwas verfestigte um ihre Schultern.

„Ich habe nicht gesagt, das du mir gehörst .. sondern das ich es will ..“, korrigierte er sie dann, während er eine Hand hob und diese sacht über ihre Wange streichen ließ.

„Was muss ich tun, damit du mich liebst ..? Soll ich es mir einfach nehmen, was ich will, nachdem du mich schon darum gebeten hast dich zu halten, auch wenn es nur eine dämliche Lüge war?“, verlangte er dann von ihr zu wissen, während er ihr fest und bestimmt in die Augen sah.

„Meine Liebe zu dir hat mein Leben verändert. Hättest du mir nicht früher sagen können, das dir mehr an diesem Kerl liegt, als an mir? Ich hätte so etwas von dir nicht erwartet .. aber es ist ein tolles Gefühl ihm Mittelpunkt zu stehen, oder?“, fuhr er dann fort, während sein Blick immer unverständlicher wurde ihr gegenüber.

Vielleicht sollte er sie einfach von der Liebe zu Jaden befreien, vielleicht sollte er ihr dabei behilflich sein?

Sie hatte etwas besseres verdient als diese Niete.

Und er hatte es verdient endlich ein wenig Glück zu haben, nachdem sie schon diese lächerliche Hoffnung ihn ihm entfacht und geschürrt hatte.
 

„Hör auf.“, wisperte sie leise und hilflos während sie ihn so unglaublich ungerne ansah wie niemals zuvor.

Doch er sprach weiter, immer weiter und jedes Wort war ein weiterer hilfloser Tod in ihr.

Sie hatte ihn niemals benutzen wollen.

Tatsächlich hatte sie versucht ihn zu lieben, wirklich..

Doch bevor sie irgendetwas hatte fühlen können war es schon zu spät gewesen ihre Gefühle zu ergründen, zu viel war auf sie hinein gebrochen, Chazz hatte sie verschreckt mit seiner wahren und scheinbar endlosen Liebe das sie sich nicht getraut hatte, oder zu spät ihn etwas wichtiges mit zu teilen, das sie gar nicht wusste ob sie etwas solches wie er schaffen könnte für ihn.

„Das ist nicht wahr.“, hauchte sie dann und legte ihre Hände kraftlos an die Wand hinter sich und sah ihn zitternd an.

Alexis biss sich auf die bebende Unterlippe.

Ja er hatte sie halten sollen,weil sie Angst vor ihren Fehler hatte den sie letzten Endes doch begangen hatte, denn sie war Jaden kraftlos erlegen gewesen sobald sie auf einander getroffen waren.

Und ja, sie hatte ihn lieben wollen, aber niemals so sehr verletzten wie sie es geschafft hatte durch ihre Feigheit: Er hatte eine längst erahnte Lüge gefunden, denn die trübe Hoffnung hielt er schon viel zu lange umklammert.

„Das ist alles so nicht wahr!“, versuchte sie sich zu rechtfertigen doch was sie in seinen Augen spiegelte das wieder was sie scheinbar trennte.

Er glaubte ihr nicht- und er würde es nie, denn sie hatte ihn tief getroffen.

Viel zu tief.

Als er seine Hände fester noch um ihre Schultern schloss aus der Unmut die kam,als sie ihr als Lügner datieren wollte ließ sie heiser auf schreien.

Endlich löste sie sich von diesen strengen Blick und rang um Fassung.

„Du wirst mir doch nicht glauben wenn du mich ausreden lassen würdest.“, murmelte sie leise und es tat weh, tief in ihr genau das zu erkennen.

Ihr Schatten würde ihr nicht mehr folgen. Nicht mehr da sein wie immer.

Es gab keine Vergangenheit mehr die so einfach war.. wegen ihr.

Müde schloss sie ihre Augen und holte tief Luft, doch der andere ließ ihr dies kaum zu.

Seine Nähe schlang sich um sie und erdrückte sie beinahe.

Hatte er sie gestern nicht schon genug gestraft mit seinen Blicken und Worten? Wieso kam er wieder um sie noch mehr zu quälen?

Mit unsicher wirkenden Augen blickte sie zögernd nur auf.

„Ich bin keine Lügnerin.“, holte sie tief Luft und sah ihn plötzlich mit einer ungeahnten Gewissheit an.

Er konnte sie nennen wie er wollte, aber nicht als Lügnerin dar stellen wenn er sich nicht einmal ihre Wahrheit versuchen wollte anzu hören!
 

Er brauchte sie nicht anhören, denn die Antwort lag klar und deutlich auf der Hand.

Zornig ihrer eigenen Worte wegen ließ er von ihr ab, blieb aber bei ihr stehen.

„Du hast mich nie geliebt! Was ist? Hattest du Mitleid mit mir und hast am Ende daran geglaubt so etwas wie Liebe für mich zu entwickeln? Das ist erbärmlich, Alexis .. wirklich erbärmlich und so etwas habe ich nicht nötig!“, blaffte er sie dann seiner Meinung nach zurecht an oder glaubte sie wirklich, das er all das so einfach und leicht verarbeiten könne? Wohl kaum ..

Es war eine überaus lächerliche bitte von ihr .. etwas was ihn noch viel mehr schmerzte ..

„Wenn du nicht die Kraft hattest bei mir bleiben zu wollen, dann hättest du mich nicht um solch einen Unsinn bitten sollen! Was wolltest du damit bezwecken, mh? Deinen kleinen Freund eifersüchtig machen?“, fuhr er unwirsch fort, ehe er sich nun von ihr abwandte, denn auch er sah sich nicht mehr in der Lage ihr noch länger in die Augen zu sehen.

In seinen Augen lag ein verräterisches Glanz ..

Seine Augen hatten sich mit Tränen gefüllt und doch musste er Haltung bewahren, wo er doch noch nie offen und ehrliche Tränen vor ihr oder noch irgendjemanden an der Akademie gezeigt hatte ..

Er wünschte er könnte sie hassen, denn er wollte ihr nicht länger sehnsüchtige Blicke zu werfen, wenn er ihr schon nicht nahe sein durfte; all das konnte er – vorallem aber sein Herz nicht länger verkraften ..

So stand er mit dem Rücken zu ihr gewandt und hielt sich am Rahmen der Tür fest.

Noch nie in seinem Leben kam er sich so verloren vor wie in diesem Moment.

Weniger noch hatte er die Kontrolle über seine Gefühle, noch über sein Leben, welches ihm bereits durch seine Finger geglitten und somit verloren war ..

Wie dämlich er doch war.

In seiner Wut trat er gegen die Tür, woraufhin diese noch einmal mit Schwung aufschwank und hart gegen die Wand schlug, während er leise auffluchte und sich doch auf die Unterlippe beissen musste, um nicht aufzuschluchzen.
 

„Natürlich! Natürlich genauso war es du Idiot!“, verlor sie ihre Beherrschung erneut,nun aber in eine ganz andere Richtung.

Er wollte den Rosenkrieg? Den konnte er haben!

Wollte er wirklich meinen alleine so böse Worte wie Scherenschnitte werfen zu dürfen?

Nein,nicht länger war sie gewillt seinen Schwachsinn über sich einbrechen zu lassen,vor allen aber ging es ihr gehörig auf den Zeiger das er sich nicht einmal versuchte ihrer Worte anzu nehmen.

Natürlich sie hatte ihn belogen, aber auch nie wirklich oder mit einer so kaltherzigen Absicht wie er es behauptete.

Irgendwo hatte sie auch ihren stolz und ein Herz, das er nun anfing zu malträtieren.

„Als ich geahnt habe das ich dich nicht so halten konnte wie du mich, wollte ich es dir sagen, aber das war ja wohl nichts!“, polterte sie verzweifelt los und ballte ihre Hände fest zu Fäusten.

In ihren Rausch vergaß sie die Müdigkeit, die Kraftlosigkeit und stemmte sich von der Wand.

Nein klein und schwach war sie noch nie gewesen, vor allen auch nicht gegenüber ihn, Chazz Princeton.

Er sollte seine Zunge hüten,wenn sie ihn bleiben sollte.

„Also bin ich rüber nach Jaden, es ist doch jetzt so wie so egal was ich dir erklären wollte- du hörst mir ja doch nicht zu, weil ich dich ja zuvor wohl auch von vorne bis hinten belogen haben, also bitte, soll ich dir noch ein wenig mehr erzählen an dem du dich fest halten kannst?“, wurde ihre Stimme immer lauter, sodass sie sich kaum selbst wieder erkannte.

Das er so offensichtlich daran zerbrach sah sie nicht, denn er hatte bisher so eiskalt gesprochen das sie nicht sah wie dünn diese Maske aus Lügen war die er trug.

Er liebte sie, immer noch so sehr das er es nicht verkraftete sie weiterhin an zu sehen.

Das sah sie nicht, er hatte ihr gestern Abend und eben gezeigt wie sehr er sie hasste für das was sie angeblich ohne Reue durchgezogen hatte und ihn dabei als Puppe missbraucht.

„Jetzt sieh mich gefälligst an, meinst du ich lasse mir wirklich alles von dir gefallen Chazz Princeton!“, fauchte sie aggressiv und sah nicht länger ein,wieso er mit scharfen Worten verletzen durfte und sie nicht.

Worte hatte sie genügend- wohl alles Lügen aber das war ihr egal, als sie zu ihm trat und ihn mit ihrer letzten Kraft an der Schulter herum zerrte wie es ihr noch möglich war unter den Zittern ihrer Beine und den bebenden Händen.

Doch sofort ließ sie erschrocken von ihm ab,hielt plötzlich inne als er sie so gar nicht mehr ansehen wollte und sich halbherzig mit dem Handrücken über seine Augen strich.

Ihr gefror der Atem,ihr Herz setzte aus und sie sah ihn mit großen Augen an und plötzlich war da nur noch Stille.
 

Ihre Worte nahm er kaum noch wahr .. und das musste er auch nicht mehr, als sie ihn plötzlich zu sich herum riss und es um sie beide herum still wurde ..

Es war nicht der Ärger, der ihn Tränen in die Augen trieb .. nein, es war die Liebe zu ihr, die er derweilen als lästig und verabscheuungswürdig ansah ..

Sein Herz schmerzte und noch nie in seinem Leben hatte er solch einen unglaublichen Schmerz empfunden, welchen er nicht einmal zu beschreiben wusste.

Das Atmen fiel ihm schwer, seine Brust zog sich schmerzbedingt zusammen ..

Seine Augen brannten und das obwohl er sich um Haltung beherrschen wollte, wo er nicht vor ihren Augen weinen wollte; wo er doch niemals weinen wollte ..

Tränen zeugten von Schwäche und sie war nun der Zeuge wie schwach er eigentlich war; wie hilflos er überall die Zeit gewesen war ..

Die Liebe hatte ihn nicht gefragt ob sie von ihm empfangen werden wollte ..

Zuerst begann alles mit einer einfachen Schwärmerei und doch hatte sich daraus viel mehr entwickelt, als er selbst verkraften konnte.

Doch all das spielte ohnehin keine Rolle mehr, denn er konnte nichts erzwingen und wenn sie Jaden so sehr liebte wie er sie, dann würde sie ihn auch niemals vergessen können.

Er hatte verloren und vielleicht war es an der Zeit es zu akzeptieren ..

Geschlagen wandte er sich wieder herum und verschwand aus dem Badezimmer, während er mit zittrigen Fingern nach dem Schlüssel zu ihrem Zimmer suchte, welchen er eingesteckt hatte, um die Tür wieder zu öffnen.

Wie es fortan weitergehen sollte wusste er nicht. Abermals hatte er sich zum Affen gemacht und noch viel mehr ..

Seine Brüder ignorierten seine Bitte, die Chance zurück zu Obelisk blue zu kehren blieb ihm verwehrt ..
 

Mit zittrigen Fingern fuhr sie sich an die Lippen und sah ihn wortlos an.

Dieser Anblick raubte ihr alles.

War sie das in Schuld?

Hattesie all das wirklich getan in ihm?

Tränen brannten abermals in ihren Augen.

Und immer noch nicht war sie ertrunken.

Sollte sie ihn jetzt gehen lassen?

Sie musste es doch klären,deshalb war sie doch in der letzten Nacht vollkommen am Ende zur Unterkunft der Slyfer gewandert um anschließend vor seinen Füßen zu Boden zu gehen und verlas sen zu werden.

Unsicher torckelte sie in den Türrahmen, an dem sie sich hielt.

Als er nun fahrig versuchte den Schlüssel in das scheinbar viel zu kleine Gegenstück zu stecken holte sie tief Luft.

Jetzt durfte sie nicht ihren weichen Knien nachgeben.

Nicht jetzt,denn nie wieder, so erahnte sie, würde sie eine ähnliche Chance vom Schicksal bekommen.

So wankte sie unsicher auf ihn zu, und just in dem Moment wo er endlich den Schlüssel in das Schloss hatte stecken können, griff sie mit verkrampfter Hand in seinen schwarzen Mantel und hielt sie sich fest, während er ihr seinen Rücken zugewandt hielt.

Stumm kullerten heiße Tränen über ihre roten Wangen, doch hören konnte er es nicht.

„Geh und hasse mich, aber ich habe eine aller letzte Bitte an dich, bevor du mich wirklich verlassen willst. Bitte höre mir ..nur einen Moment zu.“, hauchte sie letzten Endes kaum mal mehr vernünftig während sie hart schluckte.

Er wollte sie verlassen.

Wirklich.

Für immer gehen.

Krampfhafter drückte sich ihre Hand in den schwarzen Stoff während sie sich auf die Unterlippe biss und leise aufhickste während sie das laute Wimmern verschlucken wollte was ihr kaum gelang.

„Bitte.“, gluckste sie bloß auf, denn das Wort ertrank in den lauten auf weinen.

Er durfte nicht gehen.

Auch wenn sie ihn niemals hatte zeigen wollen, das sie weinte wegen ihm, um ihn so tat sie es schon wieder.

Ob er ihr jemals glauben würde das es wahre Tränen waren?

Also stand sie hinter ihm, mit einer Hand im schwarzen Stoff und weinte dicke Kummertränen aus tiefsten schweren Herzen das ein letztes Mal in Hoffnung ertrinken wollte bevor es nie mehr eine solche tragen würde für Chazz.

Ja sie wollte ihn ihre Version erzählen, danach war es leichter verlassen zu werden.

Vielleicht.

Aber eigentlich nicht..
 

Als sie ihn fest hielt beherrschte er sich, sie nicht anzublicken, um ihr nicht noch einmal zu zeigen, was er fühlte, wie sehr es ihn verletzt und getroffen hatte ..

Seine Maske die er auch damals ihr gegenüber trug war verutscht, denn gegenüber Alexis war er nie länger der arrogante Chazz Princeton gewesen, der er einst gewesen war und nun wieder sein wollte, bzw. versuchte es sein zu wollen ..

„Du weißt genau, das ich dich nicht hassen kann ..“, murmelte er dann niedergeschlagen, als seine Hand von dem Schlüssel abließ und haltlos hinab sank.

„Aber bitte .. wenn du unbedingt willst ..“, fuhr er dann ohne Widerworte fort.

Sollte er ihre letzte Bitte erfüllen; sollte er eben zulassen, das sie sein Herz gänzlich in tausend Stücke zerfetzte; sollte er den Erklärungen lauschen, die ihn ohnehin niemals das Glück bringen würden, welches er sich immer mit ihr erhofft hatte.

Ihre Worte sollten sein Gnadenstoß sein .. aber bitte .. vielleicht hatte er es letztendlich verdient.

Träume waren Schäume .. das hatte er erfahren müssen .. doch war es ohnehin lächerlich gewesen sich Träumen überhahupt hinzugeben ..
 

Es dauerte scheinbar unendlich lange bis er einwilligt.

Als er dann den Schlüssel zur Freiheit los ließ, lag es auch an ihr ihn los zu lassen.

Für einen Augenblick wollte er bleiben, wunderbar.

Oder auch nicht.

Nun sie würden sehen wie geschickt sie sich anstellen würden,es la nun alleine an ihr wie es weiter gehen würde und so raffte sie sich, ging sich mit den Händen eilig über ihr Gesicht und flüchtete auf ihr Bett, denn länger noch zu stehen vermochte sie nicht mehr.

Endlich sich nieder lassend wiederstand sie dem Drang sich hin zu legen.

Unschlüssig blickte sie zur Kette die nach wie vor auf dem Boden liegen geblieben war.

Vielleicht würde er sie mit nehmen wenn er ging, vielleicht würde sie dieses Schmuckstück auch behalten dürfen?

Doch sehr hoch war die Wahrscheinlichkeit sicherlich nicht.

„Ich wollte gestern Abend über uns sprechen, aber..es ist alles ganz anders gekommen. Und bevor ich dich hätte finden können, hast du es getan.“, murmelte sie leise und sah ziellos im Zimmer umher, überall war es gut, nur nicht jetzt zu ihm zu blicken.

„Anzu und ich sind raus aus dem Saal und als Jaden uns dann begegnet ist, ist Anzu fort.“, murmelte sie leise auf und legte sich eine Hand an die schmerzende Stirn.

Ob er ihr wirklich zu hören könnte ,immerhin ging er von etwas vollkommen falschen aus.

„Ich wollte dir niemals so weh tun wie ich es geschafft habe. Du musst mir all das nicht glauben,aber welchen Grund hätte ich dich anzu lügen?“, redete sie monoton weiter gleich so als ob sie langsam bemerkte das ihr Versuch dem Scheitern nahe lag.

„Doch bevor ich dir die Wahrheit sagen konnte, hast du mich und Jaden zusammen gesehen und dir Voreilig deine Schlüsse gezogen. Eigentlich..“, sie spürte wie sich ihr Sitz verkrampfte und ihre Hände haltlos in der Decke verzweifelt nach Halt suchten.

Tief holte sie Luft und schloss fest die Augen.

„ ..habe ich Jaden Auf Wiedersehen sagen wollen, damit ich dich endlich so behandeln könnte wie du es getan hast. Ich war unfair dir gegenüber und habe es eingesehen, aber bevor ich es dir hätte irgendwie sagen können.. ging das Chaos auch schon los und das wohl zu Recht. Es tut mir Leid, ich wollte dir dein Herz nicht so zerbrechen, nicht so..“, flüsterte sie nun und sie wusste das sie es vermasselt hatte.

All die Worte waren nicht genug um das auszudrücken was in ihr vor ging.

Alexis hatte versagt, diese Entschuldigung war noch schlechter als die Tränen die sie um ihn weinte, sicherlich verstand er sie falsch.

Chazz durfte gehen, ihre Chance war ein verpasster Versuch gewesen.
 

Ihre Worte erklangen mehr als lächerlich in seinen Ohren.

Warum sagte sie ihm so etwas? Warum hatte sie ihn überhaupt so behandelt, wie sie ihn tatsächlich behandelte?

Oh, weil sie ihn ebenso behandeln wollte wie er es getan hatte? Wollte sie ihm eine falsche Liebe vorheucheln?

Unweigerlich drang ein Knurren über seine Lippen, ehe er sich mit vorwurfsvollen Blicken zu Alexis herum wandte.

Das glaubte sie doch wohl selbst nicht oder?

„Wenn du Jaden so sehr liebst, wie ich dich liebe .. dann kannst du ihm nicht einfach auf wiedersehen sagen!“, knurrte er dann verächtlich.

Er konnte ihr Verhalten einfach nicht fassen; ja .. sie war wirklich unfair ihm gegenüber gewesen aber vielleicht war es seine eigene Schuld, denn schließlich lebte er eine lange Zeit lang mit dem Glauben sie würde ebenfalls Gefühle für ihn hegen noch bevor sie ihm ihre Lüge aufgetischt hatte.

„Du solltest dir erstmal im klaren sein was DU willst!“, fuhr er sie dann unbeherrscht an, ehe er sich wieder zu der Tür herum drehte, um endlich aus diesem Zimmer zu verschwinden.

Zwar hätte er nie gedacht jemals so etwas zu sagen, aber er tat es tatsächlich ..

„Ich weiß jedenfalls was ich will ..“

Und es würde endlich an der Zeit sein ein wenig Abstand zu gewinnen ..

„Und trotzdem werde ich es nie bekommen ..“, endete er dann und griff nach der Türklinke, um nun endlich zu verschwinden ..

Doch leider .. leider schien ihm das Schicksal auch diesesmal wieder nicht hold zu sein, denn die Tür ging nicht auf.

Chazz drehte den Schlüssel noch einmal im Schloss herum, doch auch diesesmal geschah nichts ..

Chazz furchte seine Stirn und versuchte es nochmals und nochmals, ehe er wütend von der Tür abließ, allerdings nicht ohne noch einmal gegen diese zu treten.

Was war das wieder für ein dummer Scherz?

Obwohl der Schlüssel im Schloss steckte ließ sich diese verdammte Tür einfach nicht öffnen – verdammt.
 

Nun wollte man sie also wirklich verlassen.

So traurig es war, so wirklich wahr erschien es.

Als er sich abwand machte sie keine weiteren Anstalten mehr ihn noch nach zu laufen.

Sie hatte verloren, ihre Chance unnütz vergeben und sie hatte um den Preis gewusst.. und nahm ihn nun mit bitterer Erkenntnis an.

Dennoch schien er zu bleiben?

Als sie unbeholfen auf sah neigte sie ihren Kopf zur Seite und zog die Brauen zusammen.

Ah- ah jetzt viel ihr ein wieso sie dieses Zimmer nicht so gerne hatte.

Abschließen sollte man auf gar keinen Fall diese dumme Tür und er hatte es doch getan.

Planlos wich sie vom zerwühlten wich, drückte sich an ihm vorbei und versuchte es selbst erneut.

Erfolglos.

Frustration machte sich in ihr breit und nach einem weiteren mutlosen Versuch holte sie tief Luft und seufzte dann auf.

„Dann gehe ich mal anfangen zu überlegen!“, sagte sie dann sich selbst in Ironie ertrinkend auf, wand sich unwirsch von Tür und dem anderen, wobei sie eilig endlich den Rest ihrer Uniform zusammen sammelte und im Bad verschwand.

Sollte er noch eine Weile seinen Frust an der blöden Tür auslassen, dann musste sie sich damit nicht rumplagen.

Die Badtür abschließend hinter sich entkleidete sie sich, denn sie wollte ihm ihren widerlichen verweinten Anblick ersparen in dem sie duschen ging.

Da er so wie so nun Abneigung verspürte, Wut gegenüber seinen niemals wohl gekrönten Bemühungen egal was er auch anstellte, war es das Beste es wenigstens zu versuchen aus zu sitzen.

Gänzlich unberührt wie er sich jetzt fühlen musste, selbst von ihr abermals so übergangen zu werden, stand sie nun unter dem warmen Wasser und versuchte sich zu beruhigen.

Und dennoch würde er gehen, das er hier nun in dem Zimmer war hieß nichts.

Absolut überhaupt nichts.

Chazz hatte recht, sie hatte Jaden wirklich sehr geliebt.

Doch ohne Erwiderung war es schwer gewesen diese auf Recht zu erhalten und schließlich war dort jemand gewesen der bereit gewesen war ihre Augenblicke eher zu erwidern als der, der sie übersah.

Schwer seufzte sie auf.

Wieso waren ihre Worte so falsch?

Sonst hatte sie immer die richtigen Worte parat doch jetzt, wo es ihr um so viel ging, schien es als ob alles keinen Sinn mehr ergeben würde.

Es schien als ob er ihr nie wieder eine Chance geben wollte.

Resigniert schäumte sie sich lustlos ihre langen Haare ein, fluchte allerdings einen Moment später auf, denn als ihre Augen begannen zu brennen und nun ohne Tränen als Grund, war es für einen Moment nicht mehr so wichtig über sich und Chazz nach zu denken.
 

Murrend lehnte er sich gegen diese verdammte Tür, welche sich einfach nicht öffnen ließ.

Natürlich erfüllte sich auch hier wieder ein längst erstorbener Traum von ihm einmal mit Alexis in einem Zimmer eingeschlossen zu sein – mehr oder weniger .. aber was war es schon noch wert?

Sie wollte ihn nicht, hatte ihn niemals gewollt und somit waren weitere Bemühungen überflüssiges, Träume lediglich nur noch Schäume und die Gedanken um sie mehr als lästig ..

Wie hatte er je sein Herz an sie verlieren können? Sie war es einfach nicht wert gewesen; nichts von alledem was er ihr gegeben hatte.

Und dennoch würde er wohl nie ganz über sie hinwegkommen können .. und letztendlich würde es auch bei Alexis gegenüber Jaden so sein, nicht wahr?

Ein Schnauben entrang seiner Kehle.

Und abermals musste er sich die Frage stellen wie es von nun an weitergehen sollte, denn schließlich waren auch diesesmal seine Erwartungen nicht erfüllt worden und er stand wieder einmal da wo er niemals hatte stehen wollen.

Doch zuerst einmal musste er aus diesem Zimmer heraus, denn er war es leid in ihrer Nähe zu sein ..

Somit blieb ihm also nur ein letzter Ausweg, bzw. Fluchtweg.

Sein Blick fiel auf das Fenster, auf welches er zutrat, um es auch schon im nächsten Augenblick zu öffnen.

Er würde gewiss an der Hauswand der Unterkunft voran klettern können und das tat er auch schon im nächsten Moment.

So wagte er sich schleichend voran, bis er kurz vor dem beschlagenen Fenster inne hielt, hinter welchem sich Alexis verbergen musste.

Er würde sie wohl nie aus seinen Gedanken streichen können, die ohnehin schon von ihr besitzergriffen hatten – was für eine Schande ..

Und plötzlich, als er weiter voran wollte, rutschte er plötzlich ab, schlug gegen das Fenster, ehe er nun rücklings zurück und hinab fiel ..

Sein Fall war nicht unbedingt sehr tief gewesen, allerdings tief genug um seiner Kehle ein schmerzbedingtes Keuchen zu entlocken; so war der Aufprall unwahrscheinlich hart gewesen, auch wenn er in einem Busch gelandet war, der vielleicht sogar noch das Schlimmste hätte verhindern können.
 

Alexis hatte vielleicht nur eine geringe Wahl in welchem Maß sie hatte Jaden vergessen wollen, war es jedoch bei Chazz nicht anders?

Doch so einfach die Vergleiche auch sein wollten, desto falscher erschienen sie.

Seufzend kam sie endlich zum Ende, denn all zu lange wollte sie ihn auch nicht lassen denn in seinem Zustand schien er verrückte Sache zu unternehmen und wer wusste nicht ob er sich daran versuchte die Tür auf unmöglichsten Wege zu knacken?!

Fertig umgezogen und frisch geduscht also, kam sie zurück in das Zimmer und sah sich blinzelnd um.

Hatte er sich in Luft aufgelöst?

Etwas perplex wisperte sie ahnungslos seinen Namen.

Bis ihr Blick auf das offene Zimmerfenster fiel.

Alle Farbe wich ihr aus dem Gesicht, als sie auf jenes zu lief und atemlos, sich kaum traute hinaus zu schauen.

Hinab gebeugt über den Rahmen blickte sie nach unten.

Ihre Hände krallten sich etwas fester um den Rahmen als sie ein leises ächzen und stöhnen im raschelnden Busch vernahm in dem sie nun, wenn man es wusste erkennen konnte das dort jemand tatsächlich hin ein gestürzt war.

„Oh mein Gott!“; hauchte sie auf und drückte sich gedankenlos von dem Fenster, lief herüber zur Tür und wollte sie aufziehen.

Und da fiel ihr Chazz sein Grund für diese unsinnige Abkürzung ein.

Die Tür war nach wie vor verschlossen.

Verzweifelt schlug sie nun dort gegen und schimpfte laut.

Doch all das brachte wohl kaum etwas sodass sie zurück zum Fenster flüchtete und mit eilig hüpfendem Herz hinab sah, wo er immer noch im Grün lag.

Ob das gesund war?

„Chazz! Chazz!“, rief sie dann verzweifelt und drohte beinahe selbst aus dem Fenster, Kopf über zu fallen, so weit wie sie sich hinaus lehnte.

Ob er antworten würde?

Fluchend sah sie zurück zu der Tür.

Ob sie den selben Weg nur etwas geschickter gehen würde wie Chazz um ihn zu helfen?!

Ja verdammt sie machte sich Sorgen um ihn, auch wenn er böse fauchte und mit Krallen ihr Herz langsam in Stücke Schnitt.

Auch wenn er kalte Blicke in mitten ihre Seele bohrte um ihr den Schmerz zu bringen den er fühlen musste.

Auch wenn er versuchen wollte sie zu vergessen- sie hatte gemerkt das sie es nicht konnte.

Alexis brauchte ihren Schatten der mit Liebeserklärungen um sich warf die nur ihr galten.

Nun nicht mehr.

Dennoch sie brauchte ihn und so würde sie versuchen ihn zu behandeln, auch wenn er es von nun an niemals wieder sehen wollte.
 

Hin und her gerissen war sie ihm bald nahe ebenbürtig und würde ebenso ungeschickt fallen wie er.

Als sie eine kleinere Gruppe näher kommen sah, fing sie an sie auf sich aufmerksam zu machen.

Mit einem Fingerzeig unter ihrem Fenster rief sie die anderen dazu auf, ihm zu helfen und zur Krankenschwester zu bringen, wobei auch hier oben an ihrer Zimmertür jemand sein sollte.

Nachdem die Gruppe erkannte und welches ´Paar´ es sich hier handelte stimmte man endlich zu und half.

Alexis sah gebannt dabei zu, wie man Chazz aus dem Grün half, wobei die Farbe in dessen Gesicht alles andere als gesund wirkte.

Beinahe blieb sogar sein Stolz aus der den anderen verbat ihn zu helfen- doch vergebens er konnte kaum wirklich stehen.

Als es nach einen unendlich langen Moment auch endlich an ihrer Tür klopfte, wusste sie um den Trick dieser.

Es musste lediglich von außen dagegen gedrückt werden.

Gesagt getan.

Nach einer kurzen Danksagung rannte sie nun durch das Treppenhaus hinab in das Krankenzimmer in ihrem Gebäude.

Dort war auch schon Chazz, wobei sie auch Seto dort sitzen sah.

Wenn sie sich beide ansah- sie hatten schon viel bessere Tage erlebt.

Etwas außer Atem war sie ohne zu klopfen hinein gepoltert und erklärte der Krankenschwester das, was sich erahnen ließ.

„Du Idiot du musst dich doch nicht gleich wegen mir umbringen wollen!“, rief sie verzweifelt und ballte die Hände fest zu Fäusten, während der gängelnde Vogel sich nur ungerne untersuchen ließ.
 

Irgendwann gelang es ihm endlich diese lästige Frau von sich zu schubsen, welche mit allen Mitteln versuchte ihn zu untersuchen, was ihm wiederum ganz und gar nicht gefiel.

Die Anwesenheit eines anderen ignorierte er ganz einfach königlich, auch wenn sich ihm schon die Frage aufdrängte warum ausgerechnet er hier war.

Als nun auch noch Alexis in das Zimmer hinein platzte, musste er dem Drang widerstehen wild mit seinem Kissen herum zu schmeissen, in welches in die Krankenschwester immer und immer wieder versuchte hinein zu drücken.

Konnte er nicht einfach seine verdammte Ruhe haben? Schön, er hätte sich sonst was brechen können, doch schließlich hatte er dank dieses Busches der ihn aufgefangen hatte noch einmal Glück im Unglück gehabt und das obwohl er sonst kaum Glück hatte, oder?

Also sollte sie ihn endlich in Ruhe lassen, was er ihr auch schon im nächsten Moment mehr als klar und deutlich sagte.

Und Alexis?

Ihr Kommentar ignorierte er ebenso wie die Anwesenheit Seto Kaibas. Sollte sie doch sagen und glauben was sie wollte, doch umbringen würde sie sich wegen seiner einseitigen Liebe zu ihr gewiss noch lange nicht.

Ein Schnauben war das einzige Geräusch womit er die derzeitige Situation kommentierte, ehe er nun geschlagen auf der Krankenliege liegen blieb – doch nicht lange, das nahm er sich jetzt bereits schon vor.

Warum konnte er nicht einmal ein wenig Glück haben? Wenn er ‚Glück’ meinte, redete er nicht einmal von der Liebe die er sich immer von Alexis erhofft hatte; nein .. er wollte nur einmal wieder ein wenig Glück haben, doch seit Tagen schien ihn dieses einfach verlassen zu haben.



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