Zum Inhalt der Seite

The Truth Beneath The Rose -

Taking Over Me
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Verändert [Azureshipping II]

Setos nächster Morgen ging so weiter, wie er vor dem Arzt Besuch hatte begonnen.

Nachdem er aus dem weniger erholsamen Schlaf erwacht war, führten ihn seine Schritte in das Bad.

Doch wohl der Medikamente wegen war es ihm vergönnt wenigstens wieder auf zu stehen.

Wie früh war es?

Seto ahnte es nicht, dennoch war es draußen schon langsam hell geworden.

Müde wand er sich zum Spülbecken und versuchte sich den Geschmack von dem rot das er wieder ausgespuckt hatte aus dem Mund zu spülen.

Aus erschöpften Augen wand er sich zur Seite, denn er war ja nicht dumm, nur etwas.. angeknackst, als das er nicht mehr bemerken würde, das sich ihn jemand näherte.

Die kleinere Person die er hofft hatte zu entdecken,war es nicht.

Die Kette trug er nach wie vor nicht, hatte sie neben seinem Bett liegen gelassen.

Tea hatte die Nacht hier verbracht, was für ein Skandal, aber er hatte keine Kraft mehr sie fort jagen zu wollen.

Er war froh das er noch stehen konnte, mehr oder weniger.

Langsam schloss er seine Augen wieder, nachdem er sie nur angesehen hatte und drückte sich eine Hand auf die Stirn hinter der es unendlich schmerzhaft begann zu Pochen.

Was war nur los mit ihm?

Seine Hand griff fester um den Rand des Spühlbeckenrands.

Sie sollte endlich verschwinden, hier hatte sie nichts verloren, doch sagen konnte er es nicht als er hart die Luft zwischen seinen Zähnen einsog.

Hatte sie auf Mokuba aufgepasst?

Hoffentlich, denn ansonsten hätte sie ja wirklich nichts mehr hier verloren gehabt.

Apropos verloren.. hatte sie nichts besseres zu tun als hier im Haus herrum zu lungern und Nanny zu spielen?
 

Tea war vor Mokuba auf den Beinen. Sie hatte in seinem Zimmer auf der Couch geschlafen.

Und während Mokuba noch immer schlief schlich Anzu sich leise hinaus.

Vielleicht sollte sie nach Kaiba sehen? Nun, sie konnte allerdings nur hoffen, das dieser auch noch schlief, was ohnehin bestimmt besser für seine Erholung war.

Doch Tea musste feststellen, das dieser eben nicht schlief, sondern sich allem Anschein nach im Badezimmer befand.

Sie hörte ihn hinter der Tür des Badezimmers husten. Ob alles in Ordnung war?

Langsam und vorsichtig öffnete sie die Tür und sah ihn dort überaus erschöpft am Waschbecken stehen.

Sofort strafte er sie mit seinem eiskalten und bitterbösen Blick, doch ehe Tea sich ihm gegenüber in irgendeiner Art und Weise empören konnte, hielt sie sich bewusst zurück, denn sie wollte ihn nicht verärgern – jedenfalls nicht in seinem derzeitigen Zustand.

So want sie sich lediglich wieder ab, wobei er sich allerdings nicht einbilden sollte sie würde immer so schnell kleinbei geben – oh nein!

Letztendlich wollte sie nicht dafür verantwortlich sein, das er sterbend am Boden lag.

So verstrich auch die Zeit in dem Anwesen der Kaiba Brüder.

Und während Kaiba offenbar wieder in sein Zimmer zurückgekehrt war und Mokuba noch immer nicht aus seinem Bett gekrochen war, versuchte Tea in der Küche Tee zu kochen, wobei es ihr egal war ob sie es nun durfte oder nicht!

Eine Tasse für Mokuba und eine Tasse für dieses Arschloch, sei es nun verdient oder nicht.

Sie wollte den beiden nur helfen, dem einen mehr, dem anderen weniger.

Und dieser Tee würde den beiden bestimmt gut tun.

Zuerst brachte Tea die erste Tasse zu Mokuba, welcher allerdings noch immer schlief.

So stellte sie die Tasse lediglich auf den Nachtspint neben seinem Bett, da sie ihn nun wirklich nicht wecken wollte.

Dann würde sie ihm eben später noch einen Tee kochen – ganz einfach.

Und schließlich war sie nun auf dem Weg zu Kaiba und dieser sollte es nicht wagen ihr gegenüber auch nur irgendein scharfes Wort an den Kopf zu werfen, denn dann .. würde sie ihm diesen verdammten Tee über den Kopf schütten!
 

Der Tag war schrecklich geworden.

Die Medikamente nahm er, damit ihn nicht einmal mehr Mokuba etwas vor zu werfen hatte.

Seto schwieg, rief nach niemanden und befand sich zwischen Schlafen und Wachen mal dann und wann in seinem Zimmer wieder.

Zum Abend hin saß er auf recht in seinem Bett und las in einem Buch.

Es war kein Buch über Daten, Zahlen oder Fakten.

Es war ein einfaches Buch.

Und über die drei Jahre benötigte Seto hin und wieder eine randlose Brille mit silbernen Bügeln um zu lesen.

Er tat es einfach, ob er sie wahrlich brauchte oder nicht würde sein Geheimnis bleiben.

Mokuba hatte man den ganzen Tag nicht im Haus gehört, nicht einmal Tea.

Ob sie gegangen war?

Vielleicht wäre es besser gewesen, hätte sie es getan, denn ob Mokuba sie brauchte oder nicht wusste hinterher doch keiner so wirklich, oder?

Seto hatte viel geschlafen an diesem Tag, doch das es ihn gut ging, konnte man nicht gerade behaupten.

Er war blass wie Kreide.

Trotz das er hier lag im Bett und nur selten in das Bad hatte laufen müssen, konnte man keine Besserung vorher sagen.

Ohne etwas zu erwarten, nicht einmal mehr Mokuba nachdem was passiert war, versuchte er sich ab zu lenken von dem was in ihm gewachsen war und nun sich in seiner Brust verbissen hatte.

Ob es etwas seelisches war?

Seto Kaiba war Herzlos, besaß er denn da eine noch so gute Seele als das er hätte anfällig für so etwas wie jetzt werden können?

Damit wollte er sich auseinander setzen sobald es ihn besser gehen würde, denn zusätzliche Sorgen würden ihn, so nahm der Kranke an, jetzt kaum wirklich helfen.

Als es leise klopfte, senkte er das Buch in seinen Schoß und blickte über das Brillenglas hinauf.

„Herein.“; sagte er laut und deutlich.

Leider aber schien seine Stimme dies kaum zu unterstreichen.

Und die, die er sah hatte er ehrlich nicht erwartet.

Hatte dieses Kind etwa kein zu Hause?

Argwöhnisch betrachtete er ihren todesmutigen Gang direkt in die Höhle des Löwens.
 

Oh, würde er es nur wagen sie auch ein einziges mal ein Kind zu nennen, dann würde sie ihm schon beweisen wer hier von ihnen beiden wirklich das Kind war!

Als Tea nun das Zimmer betrat und die Tür hinter sich schloss, trat sie langsam weiter an das Bett von Kaiba heran, während sie darauf bedachte den Inhalt der Tasse nicht über ihren Rand schwappen zu lassen.

Dann streckte sie ihm die Tasse entgegen.

„Hier. Ich habe Mokuba auch einen Tee gekocht! Der wird euch bestimmt gut tun!“, sagte sie dann ungewohnt ruhig ihm gegenüber, wobei sie selbst die innere Anspannung bereits spürte, weil er keine, absolut keine Reaktion zeigte!

Vielleicht, ja vielleicht würde sie sich nun nicht zügeln können.

Das heute Morgen war eine Ausnahme gewesen.

Ja, Seto Kaiba benahm sich wirklich wie ein Kleinkind.

Und das würde sie ihn auch hören lassen, wenn er es wagen würde auch nur irgendetwas falsches zu sagen!

Sie war nicht zu ihrem Vergnügen hier! Sie war nicht hier um sich bei ihm einzuschleimen! Sie war hier um IHM ausgerechnet auch IHM zu helfen!

Gott, was für ein absurder Gedanke es doch eigentlich war.
 

Mit dem Blick auf die Tasse die sie auf den Tisch stellte, auf dem auch seine Kette nach wie vor lag die doch scheinbar nichts weiter war, als eine Duell Monsters Karte, hob er seinen Kopf an um sie an zu sehen.

Was wollte er ihr sagen?

Sie sollte sich lieber mehr um Mokuba als um ihn Sorgen.

Er sah es ihr an, ganz genau wie widerlich sie ihn fand und das sie nur hier war um sich gleichermaßen um die Brüder zu kümmern.

Und er ahnte, das er, sobald es so ausgesprochen würde, sie an die Decke gehen würde weil sie ihn nicht verstand.

Natürlich würden dann wieder böse Worte kommen, das er sich gefälligst selbst um Mokuba bemühen sollte.

Doch sie verstand das alles nicht, überhaupt nicht.

„Du bist nicht dazu verpflichtet zu bleiben, wir waren nie mit einander befreundet.“, meinte er dann auf und blickte abermals herüber zum Tee.

Natürlich war es nett von ihr, gar keine Frage.

Eine gute Seele im Haus zu haben in einer solchen schweren Zeit erleichterte sein Gewissen gegenüber Mokuba.

Nicht das Tea Ersatz spielen sollte, nein sie sollte einfach nur für Mokuba als Freundin da sein und nicht als Bruderersatz, ganz gleich wie er es ihr erklären wollte, sie würde es nicht verstehen, ihr Horizont reichte nicht weit hinaus genug, seiner Meinung nach, da sie von vorne rein schon vollkommen gegen ihn eingenommen war.

Nach wie vor konnte er es förmlich spüren wie sie sich versuchte in Beherrschung zu üben.

„Wenn du etwas tust, dann für Mokuba, aber nicht für mich, wo ich dir genau ansehen kann wie sehr du mich verachtest.“, meinte er trocken und sehr emotionslos auf.

Für ihn waren diese Worte keine Besonderheit, ganz im Gegenteil.

Wie oft sah & hörte er von seinen Gegenüber etwas ähnliches wie gegenüber dem Mädchen das bei ihm stand?

Eigentlich tagtäglich.

Niemand mochte ihn, aber ein Problem schien er damit nicht zu haben.

Ruhig und belegt war seine Stimme, gleich so als ob es ihm egal wäre, wirklich nicht gemocht zu werden.

Er war eben Seto Kaiba und demnach war er so wie so der größte kaltherzigste Egoist den Domino zu beherbergen hatte.

Denn genauso waren die Vorurteile ihm gegenüber, was nicht unbedingt störte, so würde ihn niemand niemals zu nah kommen würden.
 

Tea stand dort und hob lediglich eine Braue an, während sie seinen Worten lauschte.

Sie waren niemals Freunde. Da waren sie ausnahmsweise wohl einmal einer Meinung. Und das war auch gut so .. nicht das sie einer Meinung waren, sondern das sie niemals Freunde gewesen waren!

Und während er weiter sprach, verzog Tea nur ihr Gesicht.

Oh ja, sie hätte ihm wahrlich gerne ihre Meinung gegeigt, doch beherrschte sie sich seinetwegen, bzw. seiner Gesundheit wegen!

„Trink lieber den Tee und halt den Mund!“, murrte sie dann, als sie sich wieder von ihm abwandte.

Doch ehe sie die Tür erreichen konnte, hielt sie noch einmal inne.

Es war schon eigenartig. Je länger sie darüber nachdachte; je länger sie seine Worte durch ihren Kopf gehen ließ ..:

Es erschien ihr so, als war es ihm ohnehin vollkommen gleich, ob ihn jemand mochte oder nicht mochte.

Ha, natürlich war es ihm gleich.

Solch ein arrogantes Arschloch wie er zählte bestimmt nicht auf die Meinung anderer, weniger noch würde er sich niemals auf das Niveau herablassen einen anderen als Freund zu bezeichnen.

Und trotzdem .. irgendwie tat ihr dieses Tatsache wirklich leid.

Wie konnte ein Mensch nur so sein? Ein Leben ohne Freunde .. so unendlich gleichgültig ..

„Ich verstehe nicht wie du so Leben kannst ..“, entwich ihr Gedanke dann laut ihren Lippen, während sie noch immer im Raum stand und ihm ihren Rücken zugewandt hielt.
 

Sie war mutig, das musste er ihr lassen, ihn so an zu fahren mit dieser leisen Wut in ihrer Stimme, die davon zeugte das er ins schwarze getroffen hatte.

Mit dem Blick gen Tee, lauschte er ihren Schritten.

Und schon war sie wieder weg, was nur gesund sein würde, für sie und für ihn.

Ihre Worte waren nicht mehr gewesen als die, vieler anderer doch es schien, das ihre damaligen bezüglich Mokuba etwas ins Rollen gebracht hatten was nicht mehr weit entfernt gewesen war sich zu zeigen.

Seto war deutlich angeschlagen.

Die Farbe war nach wie vor nicht in sein hübsches Gesicht zurück gekehrt und seine Augen leuchteten kaum noch so stark auf wie sonst.

Natürlich hatten sie den Willen und die Kälte nicht verloren,aber irgendwie erschienen sie etwas trüber als sonst in die Welt zu blicken.

Seto saß auf seiner Bettdecke, hielt das Buch nach wie vor auf seinen Oberschenkeln zusammen, als er wieder aufblickte.

Ihre Worte ließen ihn ihren Rücken mustern.

Tea würde nie etwas verstehen, weil sie es nicht versuchte, wenn es um ihn ging.

Diese Frage, ließ ihn leicht auf lächeln, es war ein unechtes spöttelndes Lächeln, eher er die Schultern anzog und leicht den Kopf schüttelte.

„Als ob es dich wirklich interessieren würde..“, meinte er dann bloß belustigt auf und sah sie wieder an.

Sie sollte endlich gehen, ihr Sein hier hatte keinen Sinn.

Nicht wenn es um seine Person ging.

„Niemand will das wissen. Niemand will irgendetwas über mich wissen, du selbst hast mir das damals oft genug entgegen geworfen. Und hinterher schimpfst du mich ja doch nur wieder einen Egoist.“, meinte er dann auf und legte das Buch zur Seite, auf den Schrank wobei sein Blick dort hängen blieb an jenen Anhänger, der doch nichts weiter war als eine Duell Monsters Karte.. eigentlich.
 

Er hatte recht. Und wieder einmal schienen sie sich einer Meinung zu sein, denn ..:

ES INTERESSIERTE SIE WIRKLICH NICHT IM GERINGSTEN!

Sie bezweifelte, das sie ihm noch jedes Wort einzeln buchstabieren musste, denn er hatte es ja bereits begriffen.

Schön, das er selbst begriffen hatte, was für ein Arschloch er doch war!

„Es muss doch wirklich hart sein, wenn man durch andere nur bestätigt wird in seinem Wesen, oder?“, spöttelte sie dann übermütig, ohne sich allerdings dabei zu ihm herum zu drehen.

Sie musste ihm nicht dabei ansehen. Lieber nicht .. bevor sie ihm noch an die Kehle springen würde!

Er war verdammt von sich und seiner Person eingenommen, nicht wahr?

Und doch war da etwas, was sie irgendwie gewaltig zu stören schien ..

Seine Worte weckten in ihr so etwas wie Mitleid.

Seine Worte erklangen in ihren Ohren schon fast .. wie sollte sie sagen? Kläglich? ..

Wohl kaum, denn schließlich wollte er ohnehin nie etwas an seiner Art ändern – da war sie sich ziemlich sicher.

„Entschuldige. Ich habe vergessen deinen Tee zu vergiften!“, knurrte sie dann, ehe sie nun schließlich die Klinke der Tür ergriff, um diese zu öffnen und auch sogleich zu verschwinden.

Oh, ihr würde es gewiss nicht noch einmal einfallen auch nur irgendetwas für ihn zu tun!
 

Natürlich war sie es bald schon Leid bei ihm länger als nötig atmen zu müssen nicht wahr?

Ja, er hatte Recht behalten denn niemand konnte es länger als nötig bei ihm aushalten.

Und er wusste auch wieso, weil sie jeder blenden ließ selbst die ach so schlaue Miss Gardner.

Ja, jeder ließ sich durch seine Worte blenden und wollte sobald nicht mehr hinter die Fassade blicken wollen, denn sie schien die Wahrheit zu sein.

Der Schein konnte trügen, doch dies würde er ihr nicht auf die Nase binden wollen.

Ihre Fragen, ihre Sorgen , keine davon war jemals wahr gewesen, deshalb hielt er es nicht für nötig ihr darauf Wahrheitsgemäß antworten zu müssen- überhaupt Worte zu vergeuden.

Als sie sich endlich ab wand blickte er zu der Tür die endlich geschlossen wurde.

Hatte er etwas von ihr verlangt?

Er hatte nicht mal darum gebeten das sie für Mokuba bleiben sollte,sondern Bruder selbst war es gewesen der sie darum gebeten hatte zu bleiben, was also suchte sie dann bei ihm, wo er doch abermals heraus finden durfte wie wenig sie in Wahrheit von ihm hielt?

Mit dem zurück lehnen gegen die Wand schaute er herüber zu seinem Tee.

Langsam schmunzelte er auf, das ihr solche Ideen auch leider nur immer viel zu spät kamen, würde sie wohl noch eines Tages bedauern, wohl in jenen Moment in dem er ihr als gesunder Mensch abermals entgegen treten müsste~

Auf der anderen Seite sollte sie bloß weit genug fort gelaufen sein, sobald er wieder auf seinen Beinen war.

Sie sollte sich auf keinen Fall einbilden, das er ihre Worte und ihr Verhalten vergessen würde.

Oh nein, sie sollte für jedes Wort das sie meinte in ihrem falschen Mut ihm gegen die blasse Stirn geworfen zu haben, büßen.

Ja, in jenen Moment sollte sie einen weiten Vorsprung haben damit sie eine Chance hatte seinen Blicken und Heimzahlenden Worten zu entkommen.

Doch so wie er das naive Mädchen kannte würde sie bis dato nach wie vor Mokubas Nachhilfelehrerin spielen wollen.
 

Tea bereute es sehr Kaiba den Tee am Ende nicht einfach in sein dämliches Gesicht gekippt zu haben.

Ein Jammer. Eine Schande! Solch ein Fehler würde ihr das nächste Mal bestimmt nicht noch einmal widerfahren!

Das nächste Mal würde sie gefasster und vorallen gewappneter sein für diesen Mistkerl!

Wieso kam sie überhaupt auf die Idee ausgerechnet auch ihm eine Tasse Tee zu bringen?

Er war ihr doch vollkommen egal. Sie war hier wegen Mokuba und das nicht als seine Nachhilfelehrerin, sondern als Freundin.

Vielleicht tat sie es ganz einfach, weil sie Mokuba versichern wollte, das sein großer Bruder im Bett war und auch für ihn gesorgt war, wenn sie ihm wieder gegenüber stehen würde.

Ja, das musste es sein!

Als sie nun Mokubas Zimmer erreichte, lächelte ihr der schwarzhaarige Junge auch sogleich entgegen, welcher zufrieden ihren Tee nippte.

Fein, wenigstens einer nahm es ohne dummes Geschwätz hin, dass sie helfen wollte.

Natürlich ..

Mokuba war doch so vollkommen anders als sein großer Bruder, nicht wahr?

Von ihr aus würde sie noch eine Weile bleiben. Sie hatte ohnehin nichts zu tun und ausserdem vermisste sie zu Hause eh niemand.

Zu ihrem Glück würde sie Kaiba kaum über den Weg laufen, welcher ohnehin an sein Bett gefesselt zu sein schien~.

Perfekt!
 

Der Abend war eingetroffen, irgendwie war der Tag eilig vorüber gezogen, vielleicht auch nur weil er zwischen durch lange geschlafen hatte.

Den Tee trank er aus ohne zu Wissen wie spät es eigentlich war, ohne jegliches Zeitgefühl stand er auf, nachdem er eine Weile weiter gelesen hatte.

Und selbst wenn, Mokuba würde Tea bei sich behalten wohl aus dem guten Wissen heraus, das er auf Nichts und Niemanden gut zu sprechen sein würde.

Und wie lange hatte Tea nun vor Babysitterin zu spielen?

Würde sie ewig hier bleiben würde Seto ja niemals die Chance bekommen mit seinen kleinen Bruder zu sprechen.

Mit genervten Auf seufzen wie aufsässig Menschen sein konnten war er kaum in der Küche angekommen um seine Tasse ab zu stellen schrillte das Telefon auch schon durch das Haus.

Absolut nicht gewillt ab zu nehmen, gab er den Drang allerdings nach und fand das nächste Telefon im Wohnzimmer läuten.

Nicht das er schon wieder hätte durch die Gegend laufen sollen, doch tat er es, eben ein wenig langsamer als sonst aber nicht weniger leise.

So setzte er sich endlich hin und spürte das der Schwindel ihn bald dazu gezwungen hätte, wäre er nicht freiwillig endlich in die Polster gefallen, wobei er das schnurlose Telefon an sich nahm um ab zu nehmen.

Mit kurzen Augen drehen ließ er sich seufzend zurück fallen als er dann erfuhr wer sich da meldet:

Seine 'Beziehung'.
 

Und während die Zeit verstrich, verbrachte sie diese mit Mokuba ziemlich sinnvoll, denn schließlich musste dieser noch einige Hausaufgaben erledigen und zudem für eine ziemlich wichtige Arbeit lernen, wobei sie ihm natürlich sehr gerne behilflich war.

Über seinen großen Bruder redeten sie in der Zeit kaum, nicht einmal, nachdem Tea Mokuba gesagt hatte, das sie ihm ebenfalls einen Tee gebracht hatte und ihn des weiteren wissen ließ, das er es offenbar wirklich ernst zu nehmen schien sein Bett zu hüten.

Als der Abend anbrach entwich ihr als erstes ein ziemlich erschöpftes Gähnen.

Und nachdem Mokuba nun selbst der Meinung war, das es für diesen Tag genügte, und dieser auch schon im nächsten Moment vorschlug etwas zum Abendbrot zu essen, schien Tea selbst wieder hellwach zu sein.

Ihr Magen hing ihr nämlich bereits in den Kniekehlen.

Oh ja und wie er knurrte ..

Sie hatte wirklich einen unheimlich großen Hunger.
 

Das Wohnzimmer war nicht hell erleuchtet, kaum eine Seele schlich in ihrem Zustand durch das Haus.

Selbst jetzt wo Seto hier saß und telefonierte, war es finster im Raum.

Dort auf dem Sofa sitzend also wand er sich kurz um, um den Stimmen und Schritten zu lauschen die sich durch den Flur kämpften.

Nur noch halbherzig hörte er zu und antwortete er, voraus gesetzt er tat es überhaupt.

Seto Kaiba war kein Freund großer Worte, wohl selbst nicht in einer Beziehung noch weniger, in einem Telefonat.

Irgendwann hörte er kaum noch zu, anschließend gar nicht mehr.

War Tea etwa immer noch hier?

Der wievielte Tag beherbergten sie dieses Mädchen schon?

Oder war sie zwischen durch selbst mal da Heim gewesen?

Seto wollte keine Aufsichtspflicht oder ähnliches für sie übernehmen, weniger noch Ärger bekommen wenn es hier die Zeit verbrachte und man sich vielleicht doch irgendwo in Domino begann um sie zu Sorgen.

Seto trug nicht den großartigen Titel Wohlfahrt oder Karritas.

Nicht das er scharf auf ein solches Aushängeschild war, doch noch mehr schlechte Nachreden wollte und konnte er zur Zeit nicht tragen wollen.

Während man am anderen Ende der Leitung immer noch davon aus ging das der Kranke lauschte, blickte Seto mit neugierigen Blick hin in Richtung Wohnzimmertür, um einen Augenblick gen Flur zu erhaschen um sich zu vergewissern das er wirklich zwei Leute sah und hörte.
 

Mokuba und Tea waren bereits bis zur Küche durchgebrochen, um ihren kleinen Hunger zu stillen.

Dieser Tag schien für ihn selbst erfolgreicher verlaufen zu sein, als der Tag zuvor.

Das musste er auch, denn in wenigen Tagen stand ein unheimlich wichtiger Test für ihn an, den er unbedingt bestehen musste.

Das Seto gut versorgt war, daran zweifelte er nicht. Der Arzt kam hin und wieder ohnehin vorbei, um nach ihm zu sehen. Des weiteren glaubte er, das auch Tea sich – auch wenn sie es niemals offen zugeben würde – sich um seinen Bruder sorgte und sich auch um ihn kümmern würde, was sie mit der Sache mit dem Tee auch bereits bewießen hatte.

Schade nur, das Tea und sein großer Bruder glaubten sich nicht austehen zu können.

Sie würden bestimmt wirklich gute Freunde werden können, wenn sie es doch nur zulassen würden.

Ausserdem würde ihm der Gedanken viel besser gefallen Tea in seiner Nähe zu wissen, als irgendeine von diesen dämlichen auftakelten Weibern, die ohnehin nur das eine von Seto wollten.

Er konnte nicht verstehen, was Seto nur an solchen Frauen fand.

Er würde sich jedenfalls niemals so von einer Frau ausnutzen lassen, nicht so wie sein großer Bruder, der diesbezüglich seine Meinung wohl ohnehin niemals ändern würde.
 

Die Küche war rießig, doch hatte sie kaum etwas anderes erwartet, denn auch das Anwesen an sich war rießengroß – fast schon viel zu groß für zwei Personen.

Wow, das sie sich noch nicht verlaufen hatte war unglaublich. Na gut~, die meiste Zeit war sie ohnehin Mokuba gefolgt, bis auf wenige Ausnahmen.

Das was Mokuba und Tea schnell für sich vorbereitet hatten war köstlich und bitter nötig, denn sie hatte einen unheimlich Hunger.

Der Kühlschrank war ebenso groß und prall gefüllt.

So saßen sie also nun gemeinsam am Tisch und aßen was das Zeug hielt.

Mokuba schien es bereits ein wenig besser zu gehen, obwohl sie wusste, das Mokuba und sein Bruder sich noch immer nicht ausgesprochen hatten.

Vielleicht sollte sie die beiden alleine lassen?

Als Tea allerdings eben dies vorschlug, beäugte Mokuba sie lediglich mit skeptischen Blicken.

Sie sollte hier bleiben, selbst wenn er sich mit seinem Bruder aussprechen würde oder nicht.

Mh, eigentlich hatte sie ja nichts dagegen aber ..

Tea hob eine Braue an.

Wurde sie soeben von einer Nachhilfelehrerin zur persönlichen Nanny befördert?

Wenn sie Mokuba so offensichtlich schon.
 

Das Telefonat wurde einseitig und eher er sich versah konnte sein Gesprächspartner auch endlich einsehen wieso: Seto gab kaum noch eine Antwort, weil er dazu nicht gerade in der Stimmung zu sein schien.

Endlich konnte er auf legen und seiner gewissen Neugierde nach gehen.

Wieso denn auch nicht, denn immerhin befanden sich die Hausgeister in seinem Anwesen.

Also legte er das Telefon endlich wieder zurück auf den Wohnzimmertisch um sich auf den Weg zu machen, dorthin wo er den Stimmen lauschen konnte, aber nicht würde, denn Leute in seinen eigenen Vier Wänden zu bespitzeln musste er nicht.

So schlich er wie ein blasses Gespenst durch den Flur so lange bis er die Küche erreichen konnte.

Nicht das er Hunger verspürte, denn er wusste dass das was er essen würde nicht lange in seinem Magen ruhen durfte, dennoch wollte er eins wissen.

Wie lange hatte Tea vor zu bleiben, wo sie scheinbar so wie so nicht mehr vor hatte hier ab zu hauen.

Langsam öffnete er die Tür und trat hinein.

Seine Bewegungen waren müde und langsam, sein aufrechter Gang war nicht verloren aber man sah ihn der Erschöpfung an.

Blass sah er aus, noch wie beim ersten Arztbesuch und dünn war er ungeheuerlich zu dem geworden was er ohne hin nicht wirklich besaß.

So stand er in dem Türrahmen, weniger bedrohlich und imposant als jemals zuvor und besah sich die beiden, die er gefunden hatte.

Kurz rieb er sich mit einer Hand über die Augen, hier war es für ihn noch viel zu hell und so viel wie er in diesem Moment durch die Gegend gerannt war hätte er auch noch nicht tun sollen, das wusste er wohl, da musste ihn Mokuba nicht darauf aufmerksam machen.

„Auch wenn du annimmst wir unterhalten hier eine Pension Tea, warst du auch mal zu Hause?“, fragte er auf und sah sie direkt an.

Einen Vorwurf konnte man kaum aus der Stimme hören die in der großen Küche beinahe verloren zu gehen schien, denn sie war leise.

Seto schien an Kampfkraft verloren zu haben und dies sichtlich.

Das was er wollte, war eine einfache Antwort auf eine einfache Frage, denn wenn dem nicht so wäre wollte er es geändert haben, sobald er heraus finden würde das sie bei Jemanden lebte oder noch zu Hause lebte.

Nicht das er ihr Hausmädchen war, dennoch wollte er gewisse Gerüchte und Streit vermeiden, vor allen jetzt wo er schon bessere Zeiten gesehen zu haben schien.
 

Eigentlich freute sie sich sehr über die Worte Mokubas .. bis zu jenem Moment, als dessen großer Bruder plötzlich in der Tür stand und die Küche schließlich betrat.

Trotzig erwiderte sie seinen Blick, ehe sie ihren Stuhl nun zurückschob, um aufzustehen.

„Du scheinst nicht verstanden zu haben warum ich hier bin! Ich bin jedenfalls nicht hier um mich bei anderen in irgendeiner Art und Weise durch zu schnorren!“, erwiderte sie, während sie demonstrativ ihre Arme vor ihrer Brust verkreuzt hielt.

Zu Hause vermisste sie ohnehin niemand.

Ihre Eltern waren mit ihren Entscheidungen bislang immer einverstanden gewesen, ausserdem war sie bereits alt genug, so dass sie nicht mehr nach irgendeiner Erlaubnis fragen musste oder dergleichen.

„Schon gut. Eigentlich wollte ich euch so wie so alleine lassen!“, bemerkte sie dann, bevor Kaiba seinen Mund abermals aufklappen konnte, um etwas zu sagen.
 

Was?

Mokuba blickte zwischen Tea und Seto hin und her.

Oh nein! Er würde nicht zu lassen, das sie nun ging. Eigentlich wollte er auch gar nicht, das sie ging.

Wenn Tea in seiner Nähe war fühlte er sich irgendwie gut. Sie war eine sehr gute Freundin, vorallem jetzt in dieser schwierigeren Zeit.

Nein, er wollte nicht, das sie ging!

„Komm schon, Tea. Du bist mein Gast. Ich will nicht das du gehst und ausserdem kannst du so lange bleiben wie du willst!“, sagte er dann, als er sich auf seinem Stuhl herum drehte, um auch zu seinem großen Bruder blicken zu können.

Warum würde Tea auch nicht bleiben können? Immerhin hatten sie genügend Platz.

„Vielleicht könntet ihr beide euch endlich ‚mal anfreunden, dann wäre bestimmt vieles leichter!“, sagte er dann, besonders an seinen großen Bruder gewandt.

Die beiden sollten sich nicht so anstellen.

Seto sollte sich nicht so anstellen!
 

Setos Lippen entwich ein frustriertes Seufzen.

Weshalb um alles in der Welt glaubte eigentlich die ganze Welt das er alles und jeden nur angreifen wollte mit seinen Worten?

Wobei dies brauchte er sich gegenüber dem Mädchen kaum fragen, sie sah von vornherein nie den Sinn seiner wahren Worte, genauso wenig wie sie es bei ihrer Teeparty geschafft hatte.

Genervt drückte er sich eine Hand auf die Stirn und fauchte beinahe im nächsten Atemzug regelrecht auf und seine leise dünne Stimme schien etwas energischer zu werden.

Nicht nur das Tea ihn grundlos mit Blicken hasste, jetzt wollte Mokuba ihn genauso wenig verstehen.

Herr Gott, ja er war schon ans Bett gefesselt, sollte er etwa am besten noch stumm werden und sterben damit es ihnen besser ging?!

Setos Frustration wechselte in ein nerviges aufstöhnen.

„Ich freunde mich mit niemanden an, der so taktlos ist, Mokuba.“, murmelte er schwer genervt auf und fixierte mit seinen nächsten Worten Tea.

„Außerdem hat er Recht, du bist sein verdammter Gast und wenn er es will noch bis in zwei Wochen- mir soll es egal sein.“, meinte er nur auf und spürte den Schwindel aufkommen, je länger er hier mit stressenden Gedanken in dem hellen Schein der Küche stand.

Gut das er noch in der Tür stand, so konnte er sich mit einer Hand daran abstützen.

Was plagte er sich hier eigentlich mit dem Kindergarten herum, wobei sein Bett wieder viel zu eilig nach ihm rief?

„Du dummes kleines Mädchen.“, beschimpfte er sie nur schwach und blickte nicht zu Mokuba dessen empörtes Schnauben bis hier her zu hören war.

Kurz holte er tief Luft, raffte sich noch einmal:

„Mir steht im Moment nicht der Sinn danach, das man mich mit irgendwelchen Gerüchten oder Vorurteilen betitelt nur weil es Madame nicht schafft sich bei Leuten zu melden die auf ihre Anwesenheit warten würden. Das war einzig und alleine das was ich euch sagen wollte, aber allen Anschein nach habt ihr keinen Platz mehr bei eurer Zwei Mann Verschwörung. Entschuldigt die Störung ich bin schon wieder weg.“, murrte er dann auf ,wobei er am Ende hin immer leise wurde und das nicht aus Traurigkeit, die man ohne hin kaum aus der sehr emotionslosen Ansprache zu hören war, sondern weil seine Kraft langsam zu ende ging.

Ja, Seto hatte alles gesagt was es zu sagen gab, also wand er sich wieder um, um wie angekündigt zu verschwinden, denn gegen den Komplott der ihm galt würde er wohl niemals dazwischen treten können.

Nicht nachdem Tea wohl Mokubas Tatendrang Seto kaum an sich heran zu lassen gestärkt hatte über die Zeit.

War er enttäuscht? Er wusste nicht wie es sich an fühlen konnte enttäuscht zu sein, wenn es um Mokuba ging.

So schlich er mit einer Hand an der Wand zurück in den dunklen Flur wobei er spürte das seine Sicht drüber wurde.

Langsam sich gegen die Wand drücken rutschte er gerade eben noch in sein eigenes Schlafzimmer, wobei er kaum in das Zimmer kam.

Dort angekommen drückte er die Tür hinter sich zu und lehnte sich schwer atmend dagegen.

Ja, das Erste Mal in seinem jungen spürte er, wie es war, wenn man sich einsam fühlte.

Es war ein merkwürdiges leeres Gefühl, wobei eine Spur von Sehnsucht melancholisch dabei mit klang mit ihrem Wunsch erfüllt zu werden.
 

Zurück blieb eine sehr entrüstete Tea, die es einfach nicht fassen konnte!

Was fiel ihm eigentlich ein? Ein kleines Mädchen?? TAKTLOS?

Oh, dieser Mistkerl.

Es würde ihm schon eines Tages noch vergehen, solch unverschämte Worte auszuspucken!

Ha ..

Und während Tea sich in ihren Gedanken so über Kaiba aufregte, war es dessen kleiner Bruder, welcher sie schnell aus ihren Gedanken riss, als er vorschlug sich im Wohnzimmer niederzulassen, um ein klein wenig fernzusehen.

Schön, warum nicht? Auch wenn sie zugeben musste, das sie wirklich schon ziemlich müde war.

So begaben sich die beiden also ins Wohnzimmer und ließen sich auf einer sehr großen und bequemen Couch nieder.

Das Zimmer hier war ebenfalls rießig groß und einfach unglaublich schön eingerichtet.

Trotz das Kaiba einen solch unverschämten Charakter hatte, schien sein Geschmack sehr gut zu sein – jedenfalls was die Einrichtung eines Hauses betraf.

Und während sie nun gemeinsam dort saßen, spürte Tea wie müder sie immer wurde ..

Sie konnte kaum noch ihre Augen aufhalten und so dauerte es nicht lange bis sie tatsächlich bald eingeschlafen war.
 

Mokuba hatte mit keiner anderen Reaktion seines Bruders gerechnet ..

Schade eigentlich.

Und während sie nun im Wohnzimmer saßen und einen Film schauten, bemerkte Mokuba gar nicht, das Tea bereits eingeschlafen war.

Er bemerkte es erst, als er diese ansprach und sie daraufhin nicht reagierte.

Lädchelnd betrachtete er die Schlafende.

Dann rutschte er leise von der Couch hinab, nahm sich eine Decke und breitete diese über sie aus, damit sie nicht fror.

Und sein großer Bruder ..? Ob dieser bereits auch eingeschlafen war?

An diesem Tag hatte Mokuba noch gar nicht wirklich nach ihm gesehen, was er nun wiederum nachholen würde.

So ging Mokuba also zu dem Zimmer seines Bruders, falls er ihn denn überhaupt sehen wollte ..
 

In der Zwischenzeit hatte Seto sich zurück in sein Bett gekämpft.

Oder verkrümelt?

Dunkelheit war die Herrschende Atmosphäre in der er im Halbschlaf lag, geplagt von Gedanken und so etwas wie ein schweres Gewissen.

Unruhig wälzte er sich hin und her, wobei er meistens nach einem Sekundenschlaf aufschreckte und dabei hoffte das sich das, was er erträumt hatte nicht wiederholen würde, da sein Herz bei jedem neuen Erwachen abermals ein Wettlauf gegen seine Gedanken abverlangte.

Und in dem Moment in dem sich seine Tür abschob und einen wagen Lichtstrahl in sein stilles Zimmer warf, schreckte er heftiger auf als zuvor.

So fand er sich sitzend in seinem Bett wieder und stöhnte kurz auf, wobei er sich seine kalte nasse Hand auf die ebenso klamme Stirn presste.

Mit kurzen hastigen Atemzügen sah er aus müden Augen herüber zu der sich nun öffnenden Tür.

Der helle Schein aus dem Flur ließ ihn die Augen zusammen drücken,, nur um dann anschließend doch dem Licht nachzugeben um ins Bett sich zurück fallen zu lassen.

„Was gibt’s Mokuba?“, fragte er leise auf, während er sich unter seiner Decke klein mache und sie über seine Schultern nach oben zog.

Nach diesem Schlafen und Wachen ging es ihm noch schlechter.

Warum war er eigentlich krank geworden?

Sollte etwa das, was ihn nun auch quälte dafür verantwortlich sein das er hier lag?

Seine Augen brannten doch schlafen konnte er nicht, weniger wohl noch daran denken.

Seine Frage war leise gewesen und seine Stimme hatte gezittert.

Kalt waren seine Hände, heiß seine Stirn.

Was würde er jetzt am liebsten nur machen?

Ganz gleich wie oft er sich auch herum wälzen noch würde, der rettende Schlaf würde in weiterer Unruhe enden.

Schwer seufzend versuchte Seto sich zur Ordnung zu schallen, während er den Jüngeren dann doch wirklich neben seinem Bett erkennen konnte.

Wage bloß waren die Umrisse des gewachsenen Jungen, der die Tür seines Schlafzimmers offen hatte stehen lassen um etwas Licht zu finden in dem Zimmer der Finsternis.
 

Mokuba trat vorsichtig in das dunkle Zimmer ein und schloss leise die Tür hinter sich.

„Ich wollte dich nicht wecken ..“, sagte er dann entschuldigend, wo er kaum damit gerechnet hatte, das sein großer Bruder bereits schlief.

Er hatte nach ihm sehen wollen – nicht mehr und nicht weniger, schließlich machte er sich Sorgen um ihn.

Reden mussten sie miteinander seiner Meinung nach am besten nicht, letztendlich würden sie vermutlich ohnehin wieder einmal nicht auf ein und den selben Nenner kommen, wie es in letzter Zeit schon viel zu oft bei ihnen gewesen war.
 

„Ich habe nicht geschlafen.“, murmelte er leise und rieb sich über seine Augen, während er sich auf die Seite drehte um den anderen besser an blicken zu können.

Aus müden Augen versuchte er im dunklen Raum den anderen aus zu machen wobei er sich eingestehen musste das seine Aussichten nicht von Erfolg gekrönt wurden.

„Mokuba, Tea soll keinen Ärger wegen uns bekommen.“, meinte er müde auf und schoss langsam seine Augen während die Worte kaum noch mehr als ein flüstern waren zum Ende hin.

Ja eigentlich.. eigentlich hatte er doch genau das gesagt vorhin in der Küche, nicht wahr?

Doch niemand hatte ihm zugehört, sogar Mokuba schien es allmählich nicht mehr zu wollen, ein Jammer.

Und seine Kette?

Die sollte der Jüngere aufbewahren doch dies tat er nicht, ganz im Gegenteil, setzte er ihm seine eigene bittere Medizin vor die all dies ein klein wenig schmerzhafter werden ließ.
 

Der Schwarzhaarige ließ sich an die Bettkante seines Bruders sinken, während er seinen Worten lauschte.

„Ich glaube Tea weiß was sie tut, Seto ..“, erwiderte er dann nur mit einem Lächeln auf seinen Lippen.

Dann erstarb eben jenes Lächeln, während er sich Seto so betrachtete.

„Du solltest ein wenig schlafen. Wenn du es nicht tust, dann kann es dir auch nicht besser gehen ..“, meinte er dann als gut gemeinten Rat, welchen er doch hoffentlich annehmen würde.

Gott sei Dank war diese dämliche Frau nicht hier, die gewiss ohnehin nichts für Setos Gesundheit tun würde.

Nein, eigentlich tat sie doch ohnehin nichts für ihn ausser vielleicht ihn auszunehmen.
 

„Hm.. da bin ich mir nicht sicher.“, hauchte er dann.

Ob es nun die Antwort bezüglich Tea war, oder doch die, zum Schlaf konnte sich der Jüngere aus suchen.

Müde war er, aber was überwog war, das er sich ziemlich kraftlos und erschöpft fühlte.

„Wie geht es dir?“, fragte er leise auf und es schien das er kaum noch wirklich in der Lage war deutlich zu sprechen.

Verdammte Müdigkeit wollte ihn zu sich zerren nur um ihn in unschöne Träume zu schubsen denen Seto nach Möglichkeit noch lange entgehen wollten, denn nur deshalb versuchte er wach zu bleiben und somit war Mokubas Anwesenheit nahe zu das einzige richtige für seinen Plan.

Albträume.

Wie alt war er denn bitte, das er sich vor dem einschlafen fürchtete?

Dennoch die Träume.. sie waren nicht schön, wenn sie kamen brachten sie böse und erschreckende Bilder die sich um Mokuba und ihn handelten.

Ja, er wollte fragen wie es Mokuba ging, das hatte er.. zugegeben schon seid einer sehr langen Zeit nicht mehr getan.
 

Mokuba saß dort und überlegte einen Moment, ehe er nun zu einer Antwort ansetzte:

„Mir geht es besser. Ich bin froh, das Tea hier ist!“, erklärte er dann.

Und als sein Blick plötzlich auf die Kette seines großen Bruders auf dem Tisch fiel, konnte er ein frustriertes Seufzen einfach nicht für sich behalten.

„Noch besser würde es mir gehen, wenn du dir doch nur die Chance geben würdest so wie früher zu werden ..“,

Was würde er wohl sagen? Er konnte es sich schon fast denken.

Vermutlich würde er sagen, dass alles vergangene nun einmal der Vergangenheit angehören würde und das er so wie so nicht mehr der alte werden wollen würde.
 

Mit dem unerwarteten Worten die ihm galten blinzelte er zu ihm herüber.

Jetzt würde er sicherlich noch schlechter in den Schlaf finden.

Seto schweig eine verräterisch lange Weile und doch konnte man das auf glitzern seiner Augensterne noch deutlich erkennen sodass man sich nicht davor fürchten musste das er eingeschlafen war.

Das hier war kein einfaches Gespräch nicht wahr?

Es war das fehlende Gespräch das schon lange fällig war, oder etwa nicht?

Hier dürfte er nicht weiter auf seiner alten erbärmlichen Position von Stolz und Trotz verharren.

Nicht wenn es um Mokuba ging.

Hier ging es um viel mehr, eigentlich um alles, wenn er es sich recht überlegte war vieles kaputt gegangen in letzter Zeit zwischen ihnen und es war nicht schön sich dies bewusst zu werden, so deutlich wenn er den Jüngeren hier bei sich wusste.

Seine einfachen Antworten würden die falschen, wohl wahr.

Mokuba sprach mit ihm nicht als Präsident der Kaiba Coporation oder als einen Geschäftsmann.

Seto durfte ein wenig schwächer sein in Mokubas Nähe, doch wollte er es nie.

Der Ältere durfte auch mal Lächeln in der Nähe seines Bruders, doch fiel es ihm schwer.

Und nun?

Die ganze Zeit über blickte der Kranke in die Augen des anderen der doch nur für ihn versuchte mit zu kämpfen oder?

Langsam begriff Seto das sie hier sprechen als einfache Brüder mit einer traurigen und harten Vergangenheit die ihn wohl ein zu holen schien in jenen Tagen mehr als jemals zuvor.

Vorsichtig ließ er seine Hand unter der Bettdecke hervor rutschen und hielt sie dem am Bett hockendem entgegen.

Würde er sie nach all dem was geschehen war, hauptsächlich aus seiner Schuld heraus noch annehmen?

Mit der Kraftlosigkeit in seinen Gliedern war dort keine Aufforderung mehr in seinen Augen zu erkennen nur noch ein leises Bitten.

Seto schien dringend Hilfe zu gebrauchen auch wenn er es wohl niemals jemand anderen als Mokuba zu wispern würde und das auch nur im Notfall, wenn es danach aussah das gar nichts mehr ging und wenn, dann nur kaputt.

„Ich weiß nicht wie..“, hauchte er leise, ganz leise.

So war er am Ende doch auch nur ein Mensch.. und ein großer Bruder.
 

Natürlich ergriff Mokuba die Hand seines großen Bruders und hielt sie dabei ganz fest.

Er würde sie immer halten, er würde immer daran glauben, das Seto eines Tages wieder der werden würde, der er einst war ..

„Du hast es nur vergessen ..“, erwiderte er, während er die Hand seines großen Bruders leicht drückte.

„Du solltest vielleicht hin und wieder einfach ein wenig lächeln ..“, meinte er dann.

Ja, das wäre doch schon einmal ein guter Anfang.

Alles weitere würde sich gewiss mit der Zeit ergeben ..

Vielleicht, ja vielleicht würde Seto dann endlich wieder zu sich finden.

Vielleicht würde er auch endlich begreifen, das seine sogenannte Freundin ihn einfach nur ausnutzte.
 

Die warme Berührung des Jüngeren waren sehr viel mehr als ein einfaches Halten seiner Hand.

Mokuba berührte seine Seele so wie niemand anderes es jemals geschafft hatte und wohl würde, davon ging er fast sicher aus.

Langsam schloss er seine Lieder und seufzte tief auf.

Mokuba war bei ihm.. es würde alles wieder gut, nicht wahr?

Manchmal.. ja manchmal brauchte er einen Bruder der ihm auf die Beine half wenn er fiel. Sie hatten doch nur sich und niemand anderes der ihnen dabei helfen könnte.

Langsam und doch mit Willen kroch Seto von der Mitte des Bettes hin zum Bettrand, nahe herüber zu seinem jüngeren Bruder, dessen Hand er nicht los lassen wollte, ganz gleich wie müde er auch wurde.

Mit geschlossenen Augen blieb er liegen und sein Atem war sehr viel ruhiger als zuvor, vielleicht so angenehm wie den ganzen Tag über schon nicht.

„Deshalb brauche ich dich, ohne dich vergesse ich zu vieles..“, hauchte er und öffnete langsam die trüben Augen die kaum noch deutlich aufgeschlagen wurden.

So war es, denn ohne Mokuba schien er viel zu oft vergessen wer er war, was er konnte und für wen er doch da sein musste, für die gute Seele vor sich.

Seto brauchte Mokuba um nicht zu vergessen.

Nur der Jüngere wusste von Setos wahren Bemühungen und Absichten, nur der schwarz haarige kannte den wahren Seto der verloren gehen würde ohne seine Nähe.

Sie waren beiden Älter geworden, doch manchmal vergaß Seto jegliches Alter.

Er war dann nur der Ältere Bruder.
 

Seto hatte damals hart gekämpft .. für sie beide. Für ihre Zukunft.

Doch irgendwann .. hatte er ganz einfach vergessen was es wirklich hieß Mensch zu sein. Er hatte es vergessen .. ganz einfach vergessen, doch er würde ihn gerne daran erinnern wollen, wie auch in diesem Moment.

Und .. Seto würde es schaffen.

Er würde schon wieder zu sich selbst finden – irgendwann.

Vielleicht würde er auch dann wieder auf seine Meinungen zählen und bauen, welche er viel zu lange schon nicht annehmen wollte ..
 

Und während die Hand des anderen seine nicht los ließ schloss Seto endlich beruhigt seine Augen.

Mokuba war der Einzige dem er wahrlich vertraute.

Müsste er dem anderen sagen das er kämpfen wollte für ihn?

Vielleicht nicht, vielleicht hatten sie mit diesem Gespräch schon ein wenig hinter sich gebracht von dem was zwischen ihnen stand, das wünschte er sich sehr sogar.

Der Anfang war hoffentlich gemacht.

Das Schwierigste konnte Seto aber unter Umständen noch vor sich haben, denn er musste sich erst einmal selbst verzeihen, bevor er weiter auf Mokuba eingehen konnte und wohl auch durfte.

Und während er so lag, seine Hand in der des anderen raffte ihn der Schlaf gierig fort aus seinem Bewusstsein sodass er endlich schlafen durfte, vielleicht sogar gut in jener Dunkelheit.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-06-08T10:07:01+00:00 08.06.2011 12:07
Klasse Story bisher
bin ein riesiger Azureshipping-fan
glg Pumpkinlady
Von:  Cam-chan
2009-10-27T18:29:14+00:00 27.10.2009 19:29
Dieses Kapitel ist mal wieder klasse, genau wie die anderen^o^ GGLG Cam-chan


Zurück