Zum Inhalt der Seite

Blatt im Regen

oder: Versteck mich!
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Sieben

Titel: Blatt im Regen

Autor: -Scarecrow-

Disclaimer: Die gehören alle mir *_________*

Teil: Sieben

Email: kyubimon1@gmx.de

Warnung: Evt. lemon/lime, auf jeden Fall sap

Kommentar:

Ähm... okay. Ich übernehme keinerlei Haftung für bleibende Schäden u___û Jetzt seid ihr schon viel zu tief in der Story drin, ich wedle mit ihr vor eurer Nase herum... Ihr könnt gar nicht mehr widerstehen... Ihr habt verloren.
 

xP
 

____________________________________________________________________________
 


 

Ich hatte tatsächlich aufgegeben. Der inneren Stimme, dem Herz nachgegeben. Hatte mir eingestanden, dass es falsch war, es zu leugnen. Und wieder war ich wütend auf mich selbst – Warum konnte ich, verdammt noch mal, nicht selbst entscheiden, in wen ich mich verliebe?!

Mit einem dicken Kopf und schmerzendem Hals kehrte ich ins Haus zurück. Vielleicht wäre es besser gewesen, sich etwas Wärmeres als nur die übliche Regenjacke anzuziehen, aber jetzt war es zu spät. Meine Laune war den Bach runter. Ich merkte nicht einmal, wie ich mich selbst auszog und unter die Decke in meinem Bett schlüpfte, gleich darauf die Augen schloss und einschlief, obwohl es noch nicht einmal halb Acht war.

Weit kam ich allerdings nicht; nach auf jeden Fall viel zu wenig Zeit klopfte es an der Tür. Ich brummte nur und öffnete nicht einmal die Augen. Es konnte schließlich nur einer sein, der außer mir noch durch das Haus wuselte.

„Ist mit dir alles in Ordnung?“, kam die verspätete Gegenfrage. Pah! Mich sollte man jetzt lieber nicht ansprechen. Sah er nicht das glühende Feuer, das über mir tanzte?!

Ich gab keine Antwort, worauf er näher kam und an das Bett trat. Ich zuckte zusammen, als sich eine kühle Hand auf meine Stirn legte. Cains Hand...

„Du bist ganz heiß!“, stieß er erschrocken aus.

„Kein Wunder“, murmelte ich in mein Kissen hinein. „Und jetzt verschwinde.“

Eine Weile herrschte Totenstille, dass ich glaubte, er sei tatsächlich schon gegangen. Müde blinzelnd schlug ich die Augen auf und erkannte das Gegenteil.

Er hatte sich ziemlich lautlos einen Stuhl herangezogen und neben das Bett gestellt – als stattete er mir einen verfluchten Krankenbesuch ab! Sah ich denn so todkrank aus, dass man mich schon in ein Krankenhaus wünschte?

„Ich kann dich doch nicht einfach so hier liegen lassen“, kam es unerwartet sanft. Ich hob den Blick.

„Wirklich nicht. Du...“ Er schluckte. „Du bist doch mein Gastgeber...“

Fast hätte ich laut aufgelacht, konnte es aber geradeso noch unterdrücken, stattdessen löste sich ein schmerzender Hustenanfall aus meinem Hals. Cains Gesichtsausdruck wurde panischer.

„Ich habe doch nichts falsch gemacht, oder? Sag mir, liegt es an mir?“

Augenblicklich löste sich mein Sarkasmus wieder in Luft auf. Ich versank geradezu in seinen unschuldigen, rehbraunen Augen, die mich hilflos anblickten. Er schien wirklich verzweifelt.

„Nein“, beruhigte ich ihn. „Es liegt nicht an dir.“ Zumindest nicht ganz.

„Aber sag mal...“ Ich leckte mir unbewusst über die Lippen. „Wer ist eigentlich Scar?“

Bei dem Namen fuhr er merklich zusammen. Der Schreck stand ihm in die Augen geschrieben.

„Scar ist... ein Freund“, antwortete er ausweichend.

„Aha.“ Ich hoffte, dass mein Blick verriet, dass ich mich damit nicht zufrieden geben würde.

„Er... Das ist alles nicht so einfach!“, schnauzte er plötzlich. „Und es geht dich auch überhaupt nichts an! Scar ist unschuldig!“

Wieder einmal ergriff Cain die Flucht, doch im letzten Moment hielt ich seinen Arm fest. Mein Griff war nicht fest, geradezu schwächlich, aber allein die Geste hielt ihn zurück.

„Du musst es mir nicht sagen“, sagte ich leise. Sein mir zugewandter Rücken zitterte. „Ich weiß, dass ich manchmal etwas aufdringlich bin. Und bitte tu mir einen Gefallen und lauf nicht immer vor mir weg“, fügte ich lächelnd hinzu.

Cain drehte sich langsam wieder zu mir um. Sein Blick huschte durch den Raum wie ein verschrecktes Kaninchen.

„Wirklich“, bekräftigte ich meine Aussage, selbst keine Ahnung habend, was ich da von mir gab. Oder welche Aussage von beiden ich bekräftigen wollte. Ich sagte es einfach.

Vorsichtig ließ der Junge sich auf die Bettkante sinken und strich die Decke glatt. Der kurze Druck jagte mir einen warmen Schauer durch den Leib.

„Es tut mir Leid. Es ist... einfach so über mich gekommen.“ Er schluckte. „Und mittlerweile ist es fast wie ein Reflex geworden...“

„Willst du mir nicht erzählen, was passiert ist?“, fragte ich sanft. Seine Finger zuckten zurück auf seinen Schoß und mir fiel siedend heiß ein, was der Arzt zu mir gesagt hatte. Fürs Erste sollten Sie ihn sich selbst überlassen, bis er selbst auf Sie zukommt. „Ich meine, du musst nicht, aber wäre es nicht vielleicht besser, es von der Seele zu reden? Dann fällt es dir eventuell leichter.“

„Nur durch Reden wird es nicht leichter“, spottete Cain, zögerte jedoch.

Ein paar Minuten war der Raum nur erfüllt von unserem Schweigen, fast unheimlich. Dann fühlte ich, wie er sich in eine bequemere Position brachte.

„Ich kann dir noch nicht alles erzählen“, sagte er mit einem raschen Blick auf mein Gesicht. Er schätzte meine Reaktionen ab. Ich nickte.

„Und... Schwörst du, es wirklich niemandem zu erzählen? Es könnte mir... Probleme bereiten.“

„Ich tue nichts, was dir Probleme bereitet.“

Dieser einzige Satz löste eine heftige Reaktion seinerseits aus. Seine Augen blitzten zu mir herüber und schienen mich zu durchbohren. Unwillkürlich wandte ich den Blick ab.

„Ähm, fang einfach an.“

Ich könnte mir selbst eine klatschen! Innerlich schalt ich mich einen Deppen und verfluchte mich in zehn verschiedenen Sprachen, das heißt, wenn ich es gekonnt hätte.

Noch einen Augenblick lang blieb sein scharfer Blick auf mir ruhen, dann starrte er die Wand an.

„Meine... Eltern“ – augenscheinlich kam ihm dieses Wort nur schwer über die Lippen – „habe ich früher nicht oft gesehen. Meine Mutter war als Kindergärtnerin engagiert und war oft den ganzen Tag weg, und mein...“ Er schüttelte hilflos den Kopf und sah mich verzweifelt an. Meine Augen weiteten sich, als ich Tränen in den seinen sah.

„Es tut mir Leid, aber... ich... kann nicht...“

Ohne zu zögern richtete ich mich auf dem Bett auf und schloss ihn in meine Arme. Sofort flossen ihm die Tränen über die Wangen, ich spürte sie an meiner Schulter, wo er seinen Kopf vergrub. Er schluchzte haltlos; ich verdammte mich noch viel mehr, als mir klar wurde, dass er einfach noch nicht bereit dazu war. Was, zum Teufel, hatte mich da geritten?! Aber er war doch darauf eingegangen, oder?

„Schon gut“, flüsterte ich, ließ meine Hand über seinen Rücken streichen. Wie gestern... War es nur so kurz her?

„Es tut mir so Leid...“, versuchte Cain sich noch einmal, doch seine Stimme brach mitten im Satz.

„Schon gut“, sagte ich noch einmal. „Schhh. Nicht sprechen.“

Um meine Worte zu unterstreichen, lehnte ich mein Kinn gegen sein Schulterblatt. Sein Körper war warm, aber ich merkte, wie unangenehm ihm die Umarmung war, trotz ihrer tröstenden Wirkung. Irgendetwas stimmte mit ihm nicht, und ich hätte zu gern gewusst, was. Aber dann hätte ich wieder eine Frage gestellt, die möglicherweise mit seiner Geschichte zusammenhing... Und das wollte ich nicht riskieren.

Also ließ ich ihn wieder frei und hörte ihn erleichtert aufatmen. Er sah fast ein wenig gequält aus. Ich sah ihn bloß an, versuchte zu lächeln. Es misslang mir vollends, aber ich hatte das Gefühl, dass seine Augen schon weniger feucht waren.

„Weißt du was?“

Er sah zu mir auf. Achtung, achtung! Jetzt kommt wieder eine meiner tollen Ideen!

„Ich werde dich zu meinen Eltern mitnehmen.“

Sein Blick wurde entsetzt. „Was -“

„Lass mich bitte aussprechen“, unterbrach ich ihn streng. „Ich fahre jedes Jahr zu Weihnachten zu meinen Eltern, ebenso wie meine Schwester Selaine. Und ich kann dich unmöglich eine Woche lang hier alleine lassen! Auf Umbrella passen natürlich die Nachbarn auf“, fügte ich hinzu, um ihn zu überzeugen. Doch noch immer war seine Haltung misstrauisch.

„Wirklich!“

„Schön.“ Seine Stimme verriet das Gegenteil.

Ich zog meine Decke höher und verkroch mich wieder tiefer ins Bett. Vom ganzen Sprechen tat mein Hals schon so sehr weh, dass er von innen bestimmt blutig aussah.

„Adrian“, begann er zögerlich. „Ich glaube, ich muss dir was sagen.“ Das ist mir schon von Anfang an klar gewesen, Junge. „Ich kann nicht gut mit anderen Menschen.“

Seine Stimme war zum Satzende hin immer leiser geworden, sodass ich ihn kaum noch verstand.

„Na und? Sie beißen doch nicht.“

„Ich weiß, aber... Ich kann wirklich nicht mit anderen Menschen.“

„Hm.“

Als ich nichts anderes mehr hinzufügte, seufzte er fast lautlos, stand auf und verließ das Schlafzimmer.

Meine Hand wanderte zu dem schnurlosen zweiten Telefon, das auf dem Nachttisch stand. Das hatte ich nur für den Notfall eingerichtet, aber irgendwie war mir gerade nicht danach, dass Cain mein Gespräch mit anhörte. Bevor ich jedoch die Nummer von Selaine wählen konnte, drückte ich aus Versehen die Taste der Wahlwiederholung.

Und stutzte.

Da war eine Nummer, die ich nicht kannte. Es war offensichtlich eine Mobilnummer, und ich hatte keine Ahnung, zu wem sie gehören konnte. Ich hatte dieses Telefon schon lange nicht mehr benutzt, war mir aber ziemlich sicher, noch nie damit auf ein anderes Handy angerufen zu haben...

Ohne ein weiteres Zögern rief ich die Nummer an. Ich war gespannt, wer abnahm.

Es kam mir vor wie Minuten, in denen sich niemand meldete. Das ewige Tuten war nervtötend, dass ich fast schon auflegen wollte, als jemand seinen Namen nannte.

Ich glaubte, mich verhört zu haben.

Hatte ich das Wort Kill wahrgenommen?

„Hallo? Wer ist denn da?“

Noch immer hatte ich keinen Ton gesagt. Ich schluckte. Das war definitiv keine Nummer, die ich je gewählt hatte.

„Verdammt, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit!“

„Entschuldigen Sie, mein Name ist Adrian... Ich habe Ihre Nummer in meinem Telefon gefunden, bin mir aber nicht bewusst, Sie jemals angerufen zu haben...“ Bin ich denn von allen guten Geistern verlassen?!

Der Mann am anderen Ende der Leitung räusperte sich nach einem kurzen Augenblick des Schweigens. „Haben Sie etwas mit Cain zu tun?“

Der Name weckte etwas in mir. Woher kannte der Typ Cain...? War ich hier etwa auf eines seiner Geheimnisse gestoßen?

„Ja“, antwortete ich, leicht misstrauisch. „Woher kennen Sie ihn denn?“

„Einen kleinen Augenblick, bitte“, sagte der andere. Ein leises Rascheln war zu hören. „Wie wär’s , wenn wir uns morgen um halb Vier im... BlackOut treffen?“

Ich runzelte die Stirn. Wer bist du?!, wollte ich in die Leitung brüllen. Stattdessen brachte ich wieder nur ein „Ja“ hervor.

„Hervorragend! Ich trage eine neongrüne Cappi, also nicht zu übersehen. Bis dann.“

Das Tuten zeigte mir wieder an, dass er aufgelegt hatte.
 

Das BlackOut war eine Art Café mit Karaoke-Anlage und Tanzfläche – also sowohl zum Nachmittag als auch zum Abend geeignet. Es besaß ebenfalls eine Bar mit hohen Hockern; das Café befand sich etwas außerhalb des Ortes, um dorthin zu gelangen, musste man das kleine Waldstück durchqueren und einen kleinen Feldmarsch hinter sich bringen. Alles in allem war es in etwa so abgelegen wie eine einsame Jägerhütte. Trotzdem war sie stets gut besucht; wahrscheinlich, weil es die einzige Gaststätte im Umkreis von mehreren Kilometern war.

Die Luft war stickig und warm, als ich eintrat. Ich hatte es endlich geschafft, meinen schwarzen Wintermantel aus Schafwolle aus dem Schrank zu kramen und einen weinroten Schal um den Hals geschlungen. Die befingerten Handschuhe waren schon abgelegt. Extra für ihn hatte ich mir heute frei genommen... Wegen eines Unbekannten, der mich wahrscheinlich nur verarschen wollte.

Nun hielt ich Ausschau nach der neongrünen Cappi, entdeckte sie fast sofort; und erkannte, dass er wohl keine Scherze mit mir trieb.

Der Mann namens Kill hockte an der Bar, ein Glas mit klarer Flüssigkeit vor sich auf der Theke stehen. Wasser? Auf keinen Fall. Dann wohl eher Whiskey. Er sah nicht wie der Mensch aus, der besonders auf seine Gesundheit achtete. Er hatte wirres, schwarzes Haar, das wahrscheinlich vor mehreren Tagen zuletzt gewaschen worden war. Seine Gestalt war relativ dünn und knochig, und sie kam mir merkwürdig bekannt vor...

Ich schritt zur Bar hinüber und kletterte auf einen der Hocker, nachdem ich Mantel und Schal abgelegt hatte.

„Adrian?“, fragte er mit einem Seitenblick zu mir. Ich nickte.

„Dann bist du also derjenige, der Cain Schutz bietet.“ Sein Blick glitt, soweit ich das sagen konnte, anerkennend über mich.

„Ja, der bin ich.“ Mir war aufgefallen, dass er sofort zum Du übergegangen war. „Und darf ich fragen, wer du bist? Außer deinem Namen weiß ich ja noch nicht wirklich viel.“

Er ließ ein raues Lachen hören. „Stimmt.“

Kill nahm einen Schluck aus seinem Glas und betrachtete mich kurz. „Zu Anfang sage ich gleich mal, dass ich Cain schon seit seiner Kindheit kenne. Er ist nicht der typische Durchschnittsteenager, wie du bestimmt schon festgestellt hast.“ Ich nickte zustimmend.

Der Wirt kam und ich bestellte einen Cappuccino. Als ich das heiße Getränk vor mir stehen hatte und vorsichtig daran nippte, sprach er weiter.

„Ich will dir gern erzählen, was mit ihm los ist, und warum er sich so benimmt. Aber zuerst musst du schwören, es für dich zu behalten. Es würde sein Leben in Gefahr bringen, wenn du es weitererzähltest.“

Ich schluckte. Was war so schlimm, dass es Cains Leben gefährdete...? In ganz, ganz naher Ferne roch ich den Braten...

„Ich schwöre, niemandem Cains Lebensgeschichte auf die Nase zu binden, egal, was kommen mag.“

Kill lächelte, dann wandte er sich wieder dem Glas zu. Dann wurde sein Blick wieder ernst; die Finger spielten mit dem Glasrand.

„Gut. Dann sage ich dir als nächstes, dass ich Cains Bruder bin.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-09-04T15:01:33+00:00 04.09.2007 17:01
Ooooooooooooh
*staun*

Sein Brudaaaaaaa
°O°
*aus dem staunen nicht mehr rauskomm*
Na, da bin ich ja jetzt gespannt.~


Die anderen Kapitel les ich spädder...
xDD



(ich hoff, ich vergess' es net~)
o __ O''
Von: abgemeldet
2007-08-24T18:34:29+00:00 24.08.2007 20:34
Ach ja xD zu deinem kommentar am anfang O-O

Stimmt. Ich bin viel zu tief drin.
Süchtig. o.o
Begierig darauf, das nächste und nächste kappi zu lesen o-o
*____________*
ich kann nicht mehr ohne Q________Q

<DD
Von: abgemeldet
2007-08-24T18:32:23+00:00 24.08.2007 20:32
Und geil xDD
Von: abgemeldet
2007-08-24T18:32:15+00:00 24.08.2007 20:32
O__________________________O
awwww~ XD cain hat einen BRUDER!!! *-*
wow ich bin so gefesselt von der story, sorry aber ich muss ersteinmal das nächste lsen XDD
*knuff*
genial X3


Zurück