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Vera Lamia

von

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Alte und Neue Bekannte

Als ich am nächsten Morgen langsam aufwachte, ging es mir zwar um einiges besser als am Tag zuvor. Dennoch fühlte sich mein ganzer Körper so schwer an… Besonders mein… Moment… Ich war schlagartig hellwach. Nicht mein Körper war es der sich schwer anfühlte, sondern das was da zur Hälfte auf mir lag!
 

Dieser Vampir… wie hieß er doch gleich? Satoru? Er hatte sich mir, anscheinend irgendwann in der Nacht, buchstäblich an den Hals geworfen! Mag ja sein, dass er einsam war und auf irgendeine Weise Nähe brauchte, das hier ging mir allerdings entschieden zu weit! Ich schob seinen Arm beiseite, der schwer auf meinem Oberkörper lag. Dann schlüpfte ich aus dem Bett. Für einen kurzen Moment blieb ich stehen und betrachtete den Schlafenden… Er sah so friedlich… ja fast harmlos aus. Er trug immer noch das Selbe wie auf der Veranstaltung. War er etwa seit dem die ganze Zeit hier gewesen? Auch lag er auf der Bettdecke… Er schien kurz nach mir eingeschlafen zu sein.
 

Wo war ich hier eigentlich? Immer noch in Tokyo? Ich ging zu einer Tür die nach draußen zu führen schien… Das heißt ich wollte zu dieser Tür gehen, als ich bemerkte dass ich lediglich das Hemd von der Veranstaltung trug… Es war ohne Hose zwar lang genug um das Wesentliche zu verdecken, dennoch wollte ich so nicht raus.
 

Am unteren Ende meines Hemdes ziehend, suchte ich im Raum nach meiner Hose und meinem Jackett. Aber meine übrigen Kleider waren nicht aufzufinden… “Eigentlich wollte ich dir deine Unterwäsche lassen, aber du hattest keine an.” Ich wirbelte herum. Der Vampir der eben noch tief zu schlafen schien, stützte sich nun breit grinsend auf seinen Arm. “Ich hatte das eigentlich für ein Gerücht gehalten, dass Franzosen gerne mal auf Unterwäsche verzichten.” Diesen Kommentar ignorierend, setzte ich mich auf einen der Stühle, die an der Wand standen. “Wo sind meine Sachen?”
 

“Die brauchst du nicht mehr. Ich habe neue Kleidung für dich bereitlegen lassen.”, “Dann… Wie die brauche ich nicht mehr?! Was soll das heißen?!” Ich sprang auf, er erwiderte mir jedoch nur mit einem Lächeln: “Du bist jetzt mein Gefährte. Es ist nicht nötig, dass du Dinge aus deinem alten Leben behältst.” Ich wollte gerade etwas erwidern, als hinter der Tür eine leise Frauenstimme erklang. Da sie Japanisch sprach, konnte ich sie nicht verstehen. Satoru atmete geräuschvoll aus, stand auf und antwortete dann.
 

Auf seinem Weg zur Tür blieb er vor mir stehen. “Raja hat dir ein Bad eingelassen. Wenn du fertig bist bringt sie dich zu mir zum Frühstück. Da werde ich dir dann alles weitere erklären.” Er öffnete die Tür und ein junges Mädchen mit langen pechschwarzen Haaren, verbeugte sich kurz vor mir. “Bitte folgen mir.” Brachte sie in gebrochenem Englisch hervor. Ein Vampir war sie nicht…
 

--
 

Ich wurde einen langen Gang entlang geführt. Rechts von mir befanden sich wieder diese Papierwände mit Holzgitter. Ab und an gab es eine Schiebetür. Auf der linken Seite befanden sich ungefähr bis zur halben Höhe verzierte Holzvertäfelungen. Die obere Hälfte bestand wieder aus einem Holzgitter, dass hier allerdings mit Glas ausgefüllt war. Das erlaubte mir einen Blick in den scheinbar quadratischen Innenhof zu werfen. Dort gab es einen kleinen Teich und einen großen Baum.
 

Momentan ließ ich mich zwar einfach so treiben, aber auch meine Geduld hatte mal ein Ende! Wie konnte er es wagen mein vorheriges Leben auslöschen zu wollen! Und überhaupt mich so herum zu kommandieren! Ich blieb stehen. Warum… machte ich das alles eigentlich mit..? Wieso hatte ich ihm das durchgehen lassen..?
 

“Mein Herr..?” Das Mädchen im rosa Kimono hatte ein paar Schritte vor mir eine Tür geöffnet. Ach ja. Ich sollte Baden. Mit ihm werde ich mich dann wohl erst beim Frühstück befassen können.
 

Trotz allem tat mir das Bad gut. Ich blieb länger als eigentlich nötig. Das Wasser roch nach Nelken und kleine Blüten schwammen auf der Oberfläche. Während ich mir Argumente zurecht legte, für das mir bevorstehende Gespräch, erklang wieder die Stimme des Mädchens vor der Tür. “Mein Herr, es wird Zeit.” Ich zuckte zusammen. Ich befürchtete erst sie würde gleich herein kommen. Aber wie vorhin, wartete sie scheinbar lediglich auf eine Antwort. Vielleicht durfte sie die Tür auch nicht selbst öffnen..? “Ja, noch einen Moment.” Ich stieg vorsichtig aus und nahm mir eines der bereitgelegten Tücher. Daneben lagen anscheinend meine neuen Sachen. Widerwillig zog ich sie an.
 

Als ich nach einigen Minuten schließlich die Tür öffnete, saß das Mädchen mit gesenktem Kopf davor. Sie stand auf und bedeutete mir ihr zu folgen. Nicht das wir zuhause keine Bediensteten gehabt hätten. Doch an diese Art Unterwürfigkeit musste ich mich erst gewöhnen.
 

Sie führte mich zu einem Gewächshaus. Genau im Zentrum stand ein Tisch und ein paar Stühle. Auf einem davon saß der Vampir. Es machte den Eindruck, als wenn alle Pflanzen Abstand zu ihm halten würden. Als würden sie Angst oder Respekt vor ihm haben. Er sah mit seinen grünen Augen zu mir auf. Erst jetzt merkte ich, dass das Mädchen längst wieder verschwunden war.
 

“Was ist? Setz dich.” Er lächelte und deutete auf einen der Stühle. Der Tisch war gedeckt mit japanischem Essen. Um ehrlich zu sein freute es mich. Bis jetzt war ich nicht dazu gekommen ein traditionelles japanisches Frühstück zu probieren. Ich setzte mich und betrachtete den Inhalt der kleinen Schalen und Teller. Es waren viele verschiedene Dinge aber nur in kleinen Mengen.
 

Satoru nahm einen Schluck aus der Teetasse die vor ihm stand. Auch vor mir stand eine. Zu meinem Bedauern schien diese ein Import aus England zu sein, genau wie der Inhalt. Er schien meine Enttäuschung zu bemerken. “Glaub mir, echter japanischer Tee ist nichts für dich.”, “Wäre schön wenn ich das selbst entscheiden könnte. Genau wie manch andere Sachen.” Ich nahm die Stäbchen die neben der Reisschüssel lagen und versuchte zu essen. Alle Speisen waren herzhaft. Zuhause gab es zum Frühstück immer Milchkaffe und Croissants. Also war das für mich recht gewöhnungsbedürftig, genau wie das essen mit Stäbchen.
 

Satoru beobachtete mich lächelnd. “Isst du nichts?”, fragte ich schließlich, um von mir abzulenken. “Nein. Ich kenne das Essen hier lang genug, mit der Zeit wird es langweilig.” Ich sah ihm dabei zu wie er einen weiteren Schluck aus seiner Tasse nahm. “War das vorhin dein Ernst? Ich meine das mit meinen Sachen?” Er antwortete ohne mich anzusehen: “Natürlich. Ich schicke nachher ein paar meiner Leute die dein Hotelzimmer leer räumen.” Das war ja wohl das letzte! Ich sprang auf und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, sodass das Geschirr klapperte. “Was fällt dir ein! Mal von den Sachen abgesehen, sind da ein paar Dinge dabei die ich noch gebrauchen kann! Auch Geschenke für meine Familie!”
 

Er sah zu mir auf und fing wieder an zu lächeln. “Etwa aus den Ländern in denen du warst?” Hatte ich jetzt etwa sein Interesse geweckt? “Meinetwegen. Gehen wir eben gemeinsam da hin und holen ein paar Dinge. Du solltest sie dann aber bald zu deiner Familie schicken.”, “Wieso hast du eigentlich so viel Interesse daran, alles was mir gehört loszuwerden?!” Einen kurzen Moment sahen wir uns einfach nur an. Er schien zu überlegen. Suchte er nach einer Ausrede oder überlegte er ob er mir die Wahrheit sagen konnte..?
 

“Einfach weil ich es so will.” Wie ein trotziges Kind, drehte er seinen Kopf zur Seite. Ich ließ mich wieder auf meinen Stuhl fallen und schloss die Augen. Mir war der Appetit vergangen.
 

“Wie… fühlst du dich?”, begann er schließlich nach einer längeren Pause. Ich sah wieder hoch. Das Mädchen im Kimono räumte gerade das Geschirr ab. “Den Umständen entsprechend, schätze ich… Wieso?”, “Heute Nachmittag findet hier im Haus eine Art… Feier statt. Ich will wissen ob du dafür fit genug bist.” Wie konnte ich auch annehmen, dass das eine Entschuldigung für das werden sollte..?! Dummer William.
 

Mittlerweile war mir ziemlich egal was er mit mir vorhatte, also nickte ich kurz. Obwohl ein Teil meines Verstandes immer wieder rief: “Wieso lässt du dich auf das ganze hier ein?!” Meine Antwort darauf brauchte anscheinend noch ein wenig mehr Bedenkzeit…
 

--
 

Den Rest des Vormittages verbrachte ich damit mir das Haus anzusehen. Alles befand sich auf einer Etage. Überall hatte man eine schöne Aussicht auf Gärten mit kleinen Teichen und Steinen. Alle Angestellten, denen ich begegnete waren Menschen, die mich nur wenig oder gar nicht verstanden. Eigentlich wollte ich herausfinden wo sich mein neues Zimmer befand, was so natürlich nicht möglich war. Also endete meine Erkundungstour am frühen Nachmittag wieder im Zimmer des Hausherren.
 

Er hatte sich umgezogen und schien schon auf mich zu warten. “Das wird auch Zeit. Man lässt seine Gäste nicht warten.” Ich sah ihn verdutzt an. Was hatte ich denn mit seinen Gästen zu tun? Und überhaupt, er hatte nicht gesagt, dass mein Ausflug zeitlich begrenzt war…
 

So kam es dass ich zum wiederholten Male an diesem Tag, wie ein Hund hinter jemandem herlief. Er blieb vor einer Tür stehen, die mir bis dahin nicht aufgefallen war. Sie schien größer als die übrigen Türen und bestand aus zwei Flügeln, wenn man das bei Schiebetüren so nennen kann… Er sah mich an und hielt mir seine Hand entgegen. “Was soll das?” fragte ich während ich das Zeichen darauf ansah.
 

Ohne mich anzusehen, antwortete er nur: “Du sollst wissen auf was du dich einlässt.” Was sollte das jetzt wieder heißen..? Ich atmete aus und nahm widerwillig seine Hand. Wieder protestierte die Stimme in meinem Kopf…
 

Die Tür wurde nun von innen von zwei Bediensteten geöffnet. Den einen zu meiner rechten erkannte ich als Kazuki, von der Veranstaltung. “Geht es Sophie gut?”, fragte ich ohne auch nur eine Sekunde zu verschwenden. Bis zu diesem Zeitpunkt war mir nicht bewusst geworden, dass sich ein Teil von mir um sie sorgte. Er sah mich verwirrt an und warf dann einen fragenden Blick zu seinem Herren.
 

“Au!” Satoru verstärkte seinen Griff, sodass ich zu ihm sehen musste. Der Blick den er mir und Kazuki zuwarf war eiskalt. Gut. Dachte ich. Dieses Thema schien ihm nicht zu gefallen.
 

Die beiden Bediensteten schlossen die Tür von Außen. Mitten im Raum befand sich ein großer Tisch mit knapp ein dutzend Stühlen. Die Wände waren komplett aus Holz. Bis auf die Tür hinter uns und eine Weitere am anderen Ende des Raumes, gab es keine Ausgänge, nicht einmal Fenster. Der Raum wurde von ein paar Kerzen erhellt, die sich ringsum in kleinen Schalen an der Wand befanden. Der ganze Raum roch nach Blut. Altem Blut, für einen Menschen wahrscheinlich unmöglich wahrzunehmen.
 

Er zog mich an das Kopfende des Tisches. Im selben Augenblick wurde die hintere Tür geöffnet und sechs Männer und eine Frau nahmen jeweils ihren Platz hinter den Stühlen ein. Hinter drei der Männer stellten sich Frauen, die ihren Blick gesenkt hielten. Zu meinem Erstaunen waren alle Anwesenden geborene Vampire.
 

Jetzt verstand ich auch warum Satoru meine Hand hielt. Durch die aufeinander liegenden Zeichen, gab er mir zu verstehen welche der Vampire seiner Ansicht nach harmlos und welche gefährlich waren. Als er einmal reihum war, ließ er meine Hand los und gab den anderen ein Zeichen sich zu setzen. Alle am Tisch leisteten dem Folge. Die drei Frauen die etwas Abstand hielten, machten ein paar Schritte rückwärts und setzten sich jeweils auf ein Kissen an der Wand. Da sie auch geborene Vampire waren, ging ich davon aus, dass sie die Gefährtinnen derjenigen waren die vor ihnen saßen.
 

Scheinbar saßen nur diejenigen am Tisch, die die Kontrolle über ein Gebiet hatten. Hieß das ich sollte es diesen Frauen gleich tun..? Immerhin befand ich mich auf fremden Boden. Ich warf einen kurzen Blick über die Schulter, aber hinter mir an der Wand war kein Kissen. “Was machst du denn da? Setz dich.” Satoru riss mich aus meinen Gedanken. Ich nahm neben ihm Platz. Der Vampir der rechts neben mir saß, gab ein kurzes, glucksendes Kichern von sich.
 

Satorus Einschätzung zu ihm: Harmlos.
 

Hatte er nicht etwas von einer Feier gesagt..? Der Tisch war komplett leer und alle Anwesenden schwiegen. Gut. Es wäre kein Problem gewesen, wenn sie nur das getan hätten… Aber… sie starrten mich an. Ich fühlte mich ganz und gar nicht wohl. Einer der Männer, der in Begleitung einer Frau war, hatte ein ähnliches Zeichen am Hals, wie ich auf der Handfläche. Die Zeichen waren anders und es war nicht rot sondern schwarz, aber es bestätigte mich in meiner Gefährten-Theorie.
 

Aber wieso durfte ich mit den anderen am Tisch sitzen?
 

Während ich noch sein Zeichen anstarrte, fing er an zu reden: “Das ist er also..? Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten.” Er verzog sein Gesicht zu einer Grimasse. Langsam drang auch zu mir durch das ich hier gerade ausgestellt wurde… Die einzige Frau am Tisch, strich sich schwungvoll eine Strähne ihrer langen schwarzen Haare aus dem Gesicht. “Also ich finde ihn süß.” Sie lächelte mir aufmunternd zu. Aber mir war nicht grad nach lachen zu mute…
 

Besonders da Satorus Einschätzung zu ihr “gefährlich” war…
 

Ein anderer sprang auf. “Ist doch egal! Wir haben was zu feiern! Also wo bleibt das Essen?!” Der mit dem Zeichen auf dem Hals verzog wieder das Gesicht. “Es ist eben nicht egal. Er hat ein Prinzchen aus Europa zu seinem Gefährten gemacht. Das kann nur Ärger bedeuten.” Der dicke Vampir neben mir fing wieder an zu lachen.
 

Ich sah hilfesuchend zu meinem Gefährten, doch der hatte die Augen geschlossen und die Arme vor der Brust verschränkt. Er wollte dazu also nichts sagen und mir wurde das ganze hier langsam zu bunt. Ich spürte wie Wut in mir aufstieg. Diesmal jedoch anders als am Abend zuvor. Viel extremer. Ich biss die Zähne zusammen und blieb ruhig. Ich musste mir etwas einfallen lassen um hier raus zu kommen.
 

“Kazuki!” Ich zuckte zusammen. Satoru hatte die Augen geöffnet und nach seinem Diener gerufen. Als dieser von draußen antwortete, gab er ihm einen Befehl auf Japanisch. Alle Anwesenden fingen daraufhin an zu grinsen. Es machte mich nur noch wütender, dass ich ihn nicht verstand.
 

Dann wurde die Tür am anderen Ende des Raumes geöffnet.
 

Ich konnte fühlen wie jegliche Farbe aus meinem Gesicht verschwand. Wie erstarrt verfolgte ich das Geschehen vor mir. Zwei Männer trugen ein Mädchen in einem zerrissenen Kleid hinein und legten sie auf den Tisch. Die Anwesenden fingen an zu jubeln. “Essen“ hatte der eine gesagt… SIE war das Essen. Man hatte sie mit dem Kopf zu mir und dem Gesicht nach unten gelegt. Obwohl sie nicht gefesselt war, bewegte sie sich nicht. Sie atmete nur leicht.
 

Ich fing an zu zittern. War das ihr ernst? Wollten sie dieses Mädchen etwa… Erst jetzt viel mir auf dass das blau ihres Kleides mir bekannt vor kam…
 

!
 

Vor mir auf dem Tisch lag Sophie! Sie trug noch das Kleid von der Veranstaltung. Ich sprang auf und drehte sie um. “Sophie!” Der Mann mit dem Zeichen lächelte nun. “Ich wusste er würde uns Ärger machen. Sein Vater hat doch dieses idiotische Gesetz erlassen. - Wir töten nicht!-” Er verstellte die Stimme bei seinem letzten Satz. Die Frau mit den schwarzen Haaren lächelte nur. “Er ist jetzt aber nicht mehr in Europa. Ihre Gesetze interessieren uns hier nicht.”
 

Satoru beobachtete und schwieg. “Sophie..? Kannst du mich hören? Sophie!” Ich redete weiter auf sie ein. Sie sah mich an und ich hatte den Eindruck für den Bruchteil einer Sekunde ein Lächeln wahrzunehmen. Dennoch reagierte sie nicht weiter. Was hatten sie ihr nur angetan? All meine Bemühungen waren umsonst. Was sollte ich nur tun? Ich konnte das hier doch nicht einfach geschehen lassen.
 

Mein Problem war weitaus komplizierter als es für euch vielleicht den Anschein hat. Ich hatte schon eine Weile nichts mehr gegessen. Deshalb war ich mir nicht sicher wie ich bei dem Anblick von Blut reagieren würde. Was wäre wenn meine Instinkte zu stark wären und ich mich auch noch an diesem Mord beteiligen würde..?
 

Der dicke Vampir schob mich letztendlich ohne Mühe zur Seite. Hilfe suchend sah ich wieder zu Satoru. Doch der erwiderte meinen Blick mit einem eiskalten Ausdruck. Er würde sie nicht stoppen und ich konnte es nicht. Aber ich durfte es auf keinen Fall riskieren mir das anzusehen.
 

Ich wollte mich gerade zu Tür drehen, als Satoru meinen Arm schmerzhaft festhielt und mich mit erschreckender Leichtigkeit wieder auf meinen Platz zwang. Sophies Augen schienen in meine Richtung zu sehen, auch wenn sie mich nicht wahr nahm. Als die andern Vampire sich auf sie zu bewegten, kniff ich die Augen zusammen. Als wenn das auch meine übrigen Sinne ausschalten würde…
 

“Es reicht.”, plötzlich war Ruhe. Ich öffnete die Augen ganz langsam wieder. Die Vampire bewegten sich nicht mehr. Mein Arm wurde immer noch brutal festgehalten. “Mein Gefährte fühlt sich nicht wohl. Wir werden uns zurückziehen. Aber lasst euch davon nicht den Appetit verderben! Greift ruhig zu.” Er lächelte und zog mich nach draußen.
 

Sobald die Tür hinter uns verschlossen war, drückte er mich gegen die Wand. Ich befreite mich aus seinem Griff. “Was sollte das?!! Erst stellst du mich wie eine Trophäe zur Schau und dann… War das von Anfang an dein Plan?! Sophie dieser Meute zum Fraß vorzuwerfen?! Deine Leute müssen sie doch gleich nach der Feier entführt haben! Wieso tust du so was?! Sie hat doch nichts damit zu tun!” Ich hatte ihn die ganze Zeit ins Gesicht geschrien, jetzt schnappte ich nach Luft.
 

“Sie… hat eine Schwäche für dich…”, “Was..?” Es gelang mir nicht den Ausdruck in seinen Augen einzuordnen. “Ich lasse nicht zu, dass jemand dich mir wegnimmt.” Ich starrte ihn an, ohne zu wissen was ich sagen sollte. Er drückte mich nun wieder mit dem Rücken gegen die Wand. Seine goldenen Augen funkelten mich bedrohlich an. “Das ist eine Warnung. Solltest du versuchen mit jemanden davon zulaufen… Ich verspreche dir: Ich werde dich finden!” Ich hielt die Luft an. “Ich werde diese Person töten, ob Mensch oder Vampir.”
 

“Und mich..?”, brachte ich erstaunlich ruhig hervor, “Wirst du mich auch töten..?” Er lächelte und ließ den Kopf hängen. “Nein. So leicht werde ich es dir nicht machen. Was hätte ich denn davon?! Ich werde dich zurückholen, dich einsperren und glaub mir, dann werde ich nicht mehr darauf warten, dass du…” Er drückte mir seine flache Hand auf die Brust. Einige Sekunden verstrichen ohne dass wir uns bewegten, dann stieß er sich von mir ab. “Und lass dir nicht noch einmal einfallen ohne meine Erlaubnis zu handeln!” Er ging wieder in den Saal und schmiss die Türen laut krachend hinter sich zu.
 

Ich rutschte an der Wand herunter und blieb auf dem Boden sitzen.
 

Es gab kein Entkommen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  HikaruHoshi
2010-03-21T20:33:05+00:00 21.03.2010 21:33
Ich dachte sie sind Gefährten und nicht Diener und Herr .. Oder soll das dasselbe sein? Schließlich dürfen die Gefährten der anderen auch nicht an den Tisch ... Hmmmm ...
Aber ich mag Saturo noch geiler *___* Ich liebe ihn!!!

Von: abgemeldet
2009-04-06T15:20:05+00:00 06.04.2009 17:20
Omg
Jetzt hab ich Angst vor Saturo! xD
Der ist ja gruselig,wenn er böse ist ô.o
William tut mir Leid.Der Arme TT_TT
lg
Von: abgemeldet
2009-02-27T21:32:07+00:00 27.02.2009 22:32
jjaa ´finde ich auch ich hatte richtig mitleid und gänse haut die arme SOPHIE ja aba ich ´muss sagen der herr ist ja ma oba hamma ich liebe die geschichte jetzt scho hammmmmmmmma
Von:  Toastviech
2009-02-14T14:56:48+00:00 14.02.2009 15:56
Böse q.q
Da bekommt man ja angst. Das heißt er darf nicht mehr wag?
GEfangen im goldenen Käfig?
Das wird noch was.
Satouru ist gefährlich. Ich hoffe er zerbricht seinen Schatz nicht den er gefangen hält.

lg Toasty
Von: abgemeldet
2009-02-14T13:19:49+00:00 14.02.2009 14:19
Uuuuhhhhh...so finster!! O.O

Gefällt mir!!! ^n^
Ok, auch etwas anstößig - war ja klar - aber süüüüüßß!!!
Dieser Satoru ist wie ein kleines bockiges Kind das man das Spielzeug wegnehmen will....;)

Mal auch von ihm mal ein Bild, will sehen wie er ausschaut!!! ^___^

Zu der "Dinnerszene" im Saal - hätts ruhig noch etwas mehr ins Detail gehen können...so "blutig" wars ja dann nicht....aber na ja, dann wärs wahrscheinlich schon "adult" gewesen....^^

Bin gespannt wies weitergeht!!

***


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