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Kaizoku no Baroque

I. Träume
von

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Kokoroshima - Nebel

Vier Tage waren vergangen seit die Crew Kata-marie verlassen hatte. Das Wetter blieb weiterhin ruhig, die Stimmung fröhlich, wenn auch gespannt. Niemand wusste oder ahnte, wie lange es noch zur nächsten Insel dauern wurde, aber zumindest würde ihr Proviant reichen. Das Blumenvolk hatte ihnen bergeweise Früchte und Gemüse an Bord geschleppt, dass die Lagerkammer fast zerborsten wäre. Wenn man davon absah, dass Bon immer wieder bemängelte, dass ihm langweilig war, war die Reise wirklich angenehm. Bald würden sie Suimin erreichen, Pluton erreichen. Bald würde ihre Fahrt ihrem Ende zukommen, ihr Ziel erreichen. Endlich.
 

»Ich weiß gar nichts über die Insel. Nur ihren Namen.« antwortete Robin ruhig und sachlich auf Crocodiles Frage, während die beiden gegen Mittag an Deck standen und sich die frische Meeresbrise um die Nase wehen ließen. »Sie heißt „Kokoroshima“.«

»Oi!« erschallte es daraufhin. Gal Dino, der im Krähennest seine Schicht absaß, beugte sich über den Rand und rief nach unten, zu seinen beiden Bossen. »Auf 12 Uhr ist etwas!«

Sowohl Crocodile als auch Robin drehten sich reflexartig in die Richtung, die ihnen der Agent gegeben hatte und stockten gleich im selben Moment. Was war das denn? Vor ihnen, nur wenige Meilen entfernt, spielte sich wahrhaft merkwürdiges ab. Es sah beinahe so aus als schwebe ein Schwarm Insekten in der Luft, nahe über dem Wasser. Jedoch waren sie so fein, dass man sie kaum erkennen konnte, vielleicht also doch eher Nebel. Er tat sich wie eine weiße Wand vor ihnen auf, versperrte ihnen gänzlich die Sicht auf den weiteren Kurs. Aber das eigenartigste dabei war... dass der Nebel glitzerte. Wirklich, seine Partikel funkelten, schimmerten wie Diamanten und stachen einem fast schmerzlich in die Augen, wenn man zu direkt hineinsah.

Nur kurz blickte Crocodile seine Partnerin an und entschied dann weiter darauf zuzusegeln, vor dem eigentlichen Kontakt aber Anker zu werfen. Er würde ganz sicher nicht in so etwas Außergewöhnliches ohne nachzudenken hineinsegeln. So unvorsichtig war er nicht. Er ging niemals ein Risiko ein, wenn es nicht unbedingt nötig war, plante alles bis ins Detail durch, falls dies möglich war. Am liebsten würde er es ja einfach umsegeln, aber der Log Post verweigerte ihm diese Handlung und er befürchtete aus dem Magnetstreifen zu rutschen, wenn er zu weit vom Kurs abkam. Während der Captain noch weiter an Deck stand und misstrauisch den glitzernden Nebel musterte, kam der Rest der Crew hinauf und debattierte gleich wild darauf los um was es sich wohl handeln könnte.

Je näher sie kamen, umso besser erkannten sie was es war. Und tatsächlich, es wirkte wie ein großer, glitternder Schwarm. Aber dieses Etwas verhielt sich nicht wie ein Tier, oder ein Lebewesen. Er hing einfach so in der Luft, wie ein undurchdringlicher Schleier. Wahrscheinlich wirklich Nebel. Während Crocodile noch immer grübelte und abwog ob sie hindurchfahren sollten oder nicht, kam wieder eine Nachricht von oben, aus dem Krähennest.

»Da... sind Umrisse. ...Eine Insel... Der Nebel scheint von da zu kommen.« Mister 3 starrte angestrengt durch das Fernglas und versuchte mehr zu erkennen.

Robin nickte. »Das muss Kokoroshima sein.«

»Hmm...« Ihr Partner verschränkte die Arme. »Irgendwer ne Ahnung was das sein könnte?«

Paula, Bon, Miki und Uma rätselten noch immer, als die kleine Miss Goldenweek sich zu Wort meldete »Es sind keine Tiere... nichts wirklich lebendiges.«

Uma wandte sich zu ihr. »Und woher weißt du das? Eh? Na? Woher?«

Nur Schulterzucken.

»Egal was es ist, wir müssen scheinbar hindurch um zur nächsten Insel zu gelangen...« murmelte ihr Captain leise vor sich hin.

Bon Clay sprang zu gleich auf die Reling und spreizte akkurat sein Bein danach aus, dass es den Nebel berührte. »Uhh, fühlt sich nett an.«

»Wonach denn?« erkundigte Paula sich neugierig.

»Wie Sand, der über deine Haut rieselt. Hahaha.« Er drehte eine Pirouette auf dem Holz, dann noch eine und wirbelte wieder herum.

»Uh, nicht schon wieder.« murmelte Robin leise.

»Also?« Miss MerryChristmas drehte sich zu ihrem Boss. »Segeln wir durch? Ja? Nein?«

»Uns bleibt wohl nichts anderes übrig.« Noch einmal zögerte er, dann nickte er. »Lichtet den Anker, wir fahren rein.«
 

Sie alle spürten, was Bon gemeint hatte. Es fühlte sich in der Tat genau wie Sand an, der sich gegen ihre Haut rieb. In der Ferne kam die Insel langsam näher und zeigte ihre Konturen. Sie war relativ groß, trug eine kleine Gebirgskette auf ihrem Rücken und war umringt von bunten Wäldern und einem rauen Kiesstrand. Eine Herbstinsel, auch wenn das Wetter ruhig und die Temperaturen recht warm zu bleiben schienen. Das Schiff kam recht schnell voran, obwohl hier kaum Wind herrschte. Doch dann, kurz bevor sie nahe genug waren um erneut den Anker zu werfen und wieder an Land zu kommen, war da etwas, das sie aufhielt. Wie eine Art Gegenwehr, als schwebte eine unsichtbare Mauer vor ihnen in der Luft. Und dann hob sich der Wind schlagartig an, als wollte die Natur ihnen helfen weiter voranzukommen. Der Wind stach in ihren Rücken, peitschte sie voran, doch es war als liefen sie auf Grund. Ein heftiger Ruck erfolgte und die Hälfte der Crew fiel nach hinten und landete unsanft auf dem Holz. Robin schaffte es gerade noch so sich an der Reling fest zu halten, um die Störung auszubalancieren. Es war als hätten sie eine Schallmauer durchbrochen, zumindest fühlte es sich so an. Und dann war es wieder da, dieses Mal viel heftiger, sodass sie alle auf dem Rücken landeten.

Hastig rappelte Robin sich wieder auf und sah sich um, aber etwas hatte sich gewaltig verändert. Instinktiv hatte sie nach Crocodile gesucht und sie sah ihn, doch es ergab überhaupt keinen Sinn. Denn sie sah sich selbst. Direkt neben ihm auf dem Boden lag sie, ihr Körper. Ihr Selbst erstarrte in völliger Verwirrung, nur aus dem Augenwinkel bemerkte sie, dass auch die anderen sich zu bewegen begannen.

»Oh, hahaha. Das war aber ne Fahrt, wie?« Es klang wie Bon, aber... sie wandte den Kopf und sah Jazz.

Panisch fast blickte sie an sich herunter. Ihre Finger waren so klein, viel zu klein. Als sie sich aufrichtete, bemerkte sie dass sie viel kleiner als die anderen war und dass sie einen Hut trug. Sie war... Iroko?!
 

Auch die anderen schienen nun zu bemerken, dass etwas ganz und gar nicht richtig war. Uma wandte sich erschrocken um und befühlte ihren Kopf. Sie fand zwar Haar, aber es war so glatt und weich und... es war in der Form einer Drei? Auch Miki starrte irritiert an sich herunter. Noch immer war er groß, aber diese Kleidung... und er war plötzlich so schlank. Vorsichtig berührte er sein Gesicht und seine Bewegung ging viel schneller vor sich, als er es gewohnt war. Waren das künstliche Wimpern? Waren das Balettschuhe an seinen Füßen? Trug er etwa Make-up? Gal versuchte ebenfalls aufzustehen, fiel aber sofort wieder nach hinten, weil er zu sehr ins Schwanken kam. Wieso das denn? Oh mein Gott... er trug.... High Heels. Als er es endlich geschafft hatte wackelnd auf die Füße zu kommen, stolperte er nach vorn und seine Hüfte begann sich wie von ganz alleine zu bewegen, hin und her und es war nicht einmal unangenehm. Paula auf der anderen Seite war noch viel irritierter. Ihr Blick glitt an sich herunter, aber nur ganz ganz langsam. Dann quieckte sie erschrocken auf, ebenfalls ganz ganz langsam. Jazz hingegen sah nach oben, sehr weit nach oben, musste den Kopf in den Nacken legen um die anderen überhaupt richtig sehen zu können. Wieso waren plötzlich alle so viel größer als er? Reflexartig berührte er seinen Körper, spürte die großen Brüste, die engen Schultern, die Brille auf der Nase und die krausen, zurückgebundenen Haare. Was zum...

Instinktiv sah sich auch Crocodile um. Alle um ihn herum wirkten so irritiert und verwirrt, nicht ganz... sie selbst. Und, kam es ihm nur so vor oder war er etwas kleiner geworden? Und überhaupt, wieso lagerte so viel seines Gewichtes auf seiner Hacke? Wieso fühlte er sich plötzlich so schwach? Hastig blickte er sich um und hielt die Luft an, als er sein Ebenbild direkt neben sich entdeckte. Vollends irritiert blickte er nun an sich hinab. Er hatte Brüste, sehr bekannte Brüste, und der Hintern erst... Ach du scheiße. Zuletzt wandte Iroko sich um und sie sah sofort was los war. Ach du Scheiße... Das war das erste Mal in ihrem Leben, dass sie so etwas dachte. Aber verdammt nochmal... Ach du Scheiße. Ihr Arm hob sich an und tatsächlich, daran prangte ein riesiger Haken.
 

»Naaaaannnniiii? Was zur Hölle? Ich bin... ich bin das... BUTTERMESSER?!« Bon, in Jazz' Körper sprang herum, wirbelte aufgebracht über das Deck. »Mach das es weg geht, oh lieber Gott! Bitte mach, dass ich aufwache aus diesen schrecklichen, schrecklichen Albtraum!«

»Waaaaaaaaass zuuuuuuum...« Paula sah sich um, aber alles ging so langsam und sie fühlte sich so groß und schwer. Sie war... nicht wirklich gerade in Mikis Körper, oder? Verzweifelt erblickte sie sich selbst etwas weiter entfernz, wie sie herumstolperte und fast hinfiel. »Siiiiiiiiiiiiinnnnnd wiiiiiiiiiiiiir eeeeeeetwaaaaaa...«

Jazz knurrte und verschränkte die Arme, was in Umas Körper sehr seltsam aussah. »Ich bin nicht ich...«

»Ich...« Gal stotterte. »...kann nicht laufen.«

Paula fuhr ihn wütend an »Gaaaaaaaaal, biiiiiiiiist duuuuuuuuuu daaaaaaaaas iiiiiiiiiiiiin meeeeeeeeineeeeeeeem Köööööööörpeeeeeeer?!«

Sofort schrak der Angesprochene zusammen und machte sich klein, sah sie verängstigt an... was für ein Anblick. »Miki... oder... Paula?«

»Gaaaaaaal, duuuuuuu Idiiiioooooot!« Sie fuhr ihn an, wollte auf ihn zulaufen, aber sie war so schrecklich langsam. »Laaaaaaaaaaaass daaaaaaaaaaaaas gefäääääääääälligstttttttt!«

»Wa-wa-was denn?« Eine eingeschüchterte Paula, das war wirklich kaum zu glauben.

Bon, beziehungsweise Jazz, sprang zu seinem Körper und schüttelte ihn heftig durch. »Loooooos! Gib ihn mir wieder zurüüüüück!!!«

Miki, in seinem Körper, starrte ihn nur entgeistert, aber ruhig an. Ein sehr seltenes und skurriles Bild.

»Was soll der Scheiß?!« Crocodile knurrte, suchte nach Robin.

Irokos Augen sahen auf, sich weiter um, versuchte zu erfassen wo er war. »Seelentausch...« flüsterte sie und man, was für eine Stimme. Sie musste schlucken. Vorsichtig ging sie auf ihren Körper zu und sah auf, sehr weit auf. »Ehm... Crocodile?«

Er zischte wütend, erkannte sie aber dann. »...Robin?«

Sie nickte und der Hut rutschte ihr etwas ins Gesicht.

Uma tanzte irritiert herum, sie spielte mit der Drei auf ihrem Kopf. Es war merkwürdig, aber irgendwie auch witzig. Neugierig entfachte sie das Feuer auf ihrem Haar. Es war ganz einfach, sie musste sich nur auf ihre Kräfte konzentrieren. Offenbar funktionierte das genauso wie bei ihr. »Hahaha, seht mich an! Ich bin eine Kerze, ja eine Kerze, hahaha!«

»Wa-wa-was?! Wer ist da in meinem Körper!« stotterte der echte Gal.

Crocodile alias Robin hatte noch immer die Arme verschränkt und runzelte die Stirn. »Heißt das wir haben auch die Kräfte der anderen... mein Gott... das ist ein schlechter Witz.«

Bon sah verstört auf. »Die Kräfte? Oh Gooooott!« Er stellte sich in seine gewohnte Pose, um sich zu verwandeln, doch stattdessen spürte er nur die Klinge an seinem Arm. Bitterlich weinend war wohl noch zu harmlos ausgedrückt für das, was er nun tat. »Wääääääääh! Ich will kein verdammtes Obstmesser sein!«
 

Iroko sah ziemlich lässig und ruhig aus, auch wenn sie alles andere als das war. Sie war im Körper ihres Bosses, ihres Captains... dem Stärksten auf dem ganzen Schiff. Der seine Teufelsfrucht am besten beherrschte und sie... sie konnte gar nichts damit anfangen. Gerade sie, neben Miki die einzige, die überhaupt keine Teufelsfrucht gegessen hatte!

In diesem Moment hörte Bons wildes Spektakel plötzlich auf. Etwas war anders, etwas brachte ihn wieder auf den Boden. Er fühlte sich ruhiger, gelassener und dadurch noch merkwürdiger. Lag das an Jazz' Körper? Auch Uma spürte eine Veränderung in sich. Als sie zu Crocodiles Körper blickte, wurde ihr plötzlich mehr als nur mulmig zumute. Ihr Atem stockte, ihre Knie begannen zu zittern und plötzlich fühlte er sich vollkommen schwach und nutzlos. Wieso? Das war doch nur ihr Boss. Sie hatte doch keine Angst vor ihrem Boss?! Jazz in ihrem Körper ging es nicht viel besser. Er spürte wie er immer unruhiger wurde, richtig hibbelig, voller überschüssiger Energie, einer Angst stehen zu bleiben und sich nicht zu bewegen. Seine Füße begannen zu zittern, als wollten sie dass er gleich lossprang und herumtippelte. Der Kopf drehte sich um, um die Umgebung zu scannen, aber viel zu schnell. Viel schneller als gewohnt, dass ihm fast schwindlig wurde. Und vor sich sah er Miki... oder doch Paula? Doch da war noch etwas anderes, Anziehung. Was zum...? Was war das? Uma, die auf Miki reagierte? Oder war es er selbst, der Paula erkannte?

Iroko ging es ähnlich, sie musste zum ersten Mal erleben was es hieß, jemanden zu wollen. Sie sah zu Robin, in deren Körper nun ihr echter Boss steckte und schluckte, schluckte wirklich hart. Oh Gott... das spürte ihr Chef, wenn er Miss Allsunday ansah? Er sah zurück, seinen eigenen Körper an. Fragte sich, wer nun in ihm stecken mochte. Nur noch Miki und Iroko blieben übrig, die anderen hatten ja bereits lautstark kundgetan, wo sie waren. Er kam nicht umhin sich genauer anzusehen. Und dann spürte er plötzlich tief in seinem, oder in ihrem Inneren etwas. Wie eine kleine Flamme, die jedoch von ihrem Körper sogleich und ohne sein Zutun wieder unterdrückt wurde. Doch da war noch etwas anderes, noch tiefer. Eine Erinnerung. Etwas, das ans Licht kommen wollte. Es verursachte einen höllischen Schmerz in seiner Brust, in seinem Kopf, in ihrer Brust, ihrem Kopf. Er konnte seine und ihre Gefühle leicht auseinander halten, aber das war irgendwie... ziemlich schmerzhaft. Sein Herz schlug immer schneller bei seinem eigenen Anblick. Und er kannte diese Empfindung sehr gut. Sie war genau die gleiche, wenn er sie ansah. Robin hingegen hatte von allen die wenigsten Probleme. Sie spürte eine innere Ruhe, die sie lange nicht mehr gespürt hatte, ähnlich ihrer eigenen. Jeder war ihr willkommen, sie fühlte sich wohl. Doch wenn sie Crocodile ansah, war etwas komisch. Sie spürte die Anziehungskraft, aber sie war nicht so stark wie sonst. Es war als würde ihr eigenes Ich ihn wollen, Irokos Körper das aber anders sehen.
 

Gal, beziehungsweise Paulas Körper, in dem er steckte, begann plötzlich zusammenzucken, als sie ihren Boss und Jazz erspähte. Ihm wurde auf einmal so heiß und er spürte, wie ihm das Herz aufging, als schwänge ein Fenster auf und warme Sommerluft strömte ihm entgegen. Schmetterlinge flatterten in seinem Bauch, wie er es noch nie gespürt hatte. Und ehe er es sich versah, schwang sich seine Hüfte von ganz allein anzüglich hin und her, allein noch erfüllt von diesem wundervollen Gefühl. Aber wenn ihn das irritiert hatte, dann wollte er jetzt am liebsten sterben. Sein Körper bewegte sich von ganz alleine und warf den beiden einen Handkuss zu. Seinem... seinem... SEINEM BOSS! Er wurde gleich ohnmächtig und schwankte schon.

»Gaaaaaaaaaaal! Waaaaaaaas-«

Die kleine Iroko verschränkte die Arme und wandte sich mit Robins Ruhe an die anderen. »Ich denke, wir sollten erst einmal genau herausfinden wer wo drin steckt.

»...maaaaaaaaaaaachssssssst duuuuuuuuuuu daaaaa.....?!« Paula ging immer noch auf ihren Körper zu und gab ihm eine Kopfnuss, ganz langsam natürlich. Und ihre Stimme war so schrecklich langsam, viel langsamer als ihr Kopf. Bald drehte sie durch. »Laaaaaaaaass deeeeeeen Scheeeeeeiiiiißßßßß miiiiiiit meeeeeeiiiiiineeeem Köööörpeeeeeeeer duuuuuuuu Idiooooooooot!«

Der echte Miki starrte sie irritiert an und konnte nicht glauben, was sein Körper da tat. »Was machst du denn da?« Er erschrak. Hatte er das gerade wirklich so schnell gesagt?

Crocodile alias Robin runzelte die Stirn und spürte sein Auge zucken. Er steckte in ihrem Körper und er fühlte sich irgendwie auch wie sie, so ruhig und verschlossen. Aber er war noch immer er und er hatte einen starken Willen, unterdrückte ihre Gefühle für einen Moment. Er konnte noch immer nicht glauben, dass das hier wirklich passierte. Das war... ein schlechter Scherz. Iroko in seinem Körper taumelte an die Reling und musste sich kraftlos dort anlehnen. Das war wirklich zu viel. Diese Gefühle, diese Anziehungskraft, sie konnte sich kaum zurückhalten. Sie... sie wollte Miss Allsunday... sie wollte sie...

Plötzlich hörten sie Crocodiles Stimme, deutlich verärgert. »Verdammter Mist!« Und zum ersten Mal konnten sie ihren Boss, das hieß seinen Körper, vollkommen panisch und verängstigt sehen, die Augen weit aufgerissen, ungläubig den Kopf schüttelnd. Was war das nur für eine Stimme? So laut, so bestimmend, so kraftvoll, so tief, dass es in ihrer Kehle vibrierte. Oh Gott... alle starrten sie an.

Der echte Crocodile kam nun auf sie zu und sein Auge zuckte erneut. Er knurrte, wirkte mächtig wütend. Robin knurrte, und ihr sanftes Antlitz war vollkommen verzerrt. »Wer ist da in meinem Körper?!«

Sie sah ihren Boss fast schon ängstlich an. Zumindest stimme das noch, auch wenn es nun der andere Boss war. »Bossu...« Normalerweise hätte sie sich nun geräuspert und mit vollkommen emotionsloser, ruhiger Stimme geantwortet, aber der Körper wehrte sich dagegen, stieß sie ab und ließ ihr nicht ihren Willen. Es waren ihre Worte, aber die Tonlage eine völlig fremde. »Miss Goldenweek!« Verdammte Scheiße, das kam viel zu bösartig herüber. Sie brüllte ihren Boss fast an. Oh Gott! Ah und seit wann fluchte sie so schlimm?

»I...roko...?« Er runzelte irritiert die Stirn, seufzte dann aber. Zumindest eine kleine Erleichterung. Er wollte gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn Bon dort drin gesteckt hätte... oder Robin.

Eigentlich wollte sie ihn ganz ruhig, lässig ansehen und nicken, stattdessen warf sie ihm einen bösen Blick der übelsten Sorte zu. Schockiert, aber immer noch wütend, fasste sie sich an den Kopf. »So ein Scheiß!«

Sofort nahm er jede ihrer, jede seiner Bewegungen auf und knurrte abermals. Er hatte was dagegen wenn ihn jemand doof anmachte, selbst wenn es er selbst war. »Gibts n Problem, Miss Goldenweek?«

Wieder stockte sie. Ahhh, sie würde hier drinnen noch wahnsinnig werden! Sie konnte sich selbst sehr gut zurückhalten, aber dieser Körper war viel zu starrsinnig. Sie kam einfach nicht dagegen an. »Tut mir leid, Boss...« Ihr Blick war bitterböse. Oh, sie musste sich so zusammenreißen ihre lose Zunge zu zähmen um ihn nicht gleich einen ganzen Schwall an Beleidigungen zuzuwerfen. »Das ist gar nicht so einfach, man.« Mist, das „man“ war ihr so rausgerutscht. Ok, er wollte also Krieg? Das konnte er haben! Sie stellte sich so stur wie möglich und seine Muskeln folgten ihr, zumindest etwas.
 

Sein Auge zuckte ein weiteres Mal und er spürte eine unbekannte Wut in ihm aufkommen, nicht seine irgendwie... eine andere Wut. Wenn er wütend war dann war das vernichtend aber diese Wut die ihn nun befiel war irgendwie so bittersüß. Sie war einfach gekommen, wie ein Automatismus, als er... also er sich... also er Robin angefahren hatte. Es war... er kannte es... wenn er sauer auf Robin war, das war die gleiche Wut. Aber sie war trotzdem noch etwas anders, sehr viel bitterer und süßer, sanfter. Er fühlte sich irgendwie überrumpelt. Schließlich riss er sich zusammen und starrte in die Runde, verschränkte seine Arme. »Also, wer steckt wo drin?«

»Ich bin hier drin, Bossu!« Uma trat hervor. »Miss MerryChristmas, Sir, Bossu, Captain...!« Wütend schalt sie sich. Na jetzt reichte es ihr aber.

»Und wo ist Mister 3?«

Paula errötete heftig und sah ihn mit funkelnden Augen an. »Ahhh, hier Bossu~!.... Nein, verdammt!«

Erneut zuckte Crocodiles Auge, aber er ignorierte das. »Und Paula, du bist in Mikis Körper, oder?«

Sie nickte. »Jaaaaa..... Bossssuuu.... aaahhhhhhh..... verdaaaaaaaammmt.... waruuuuummmmm redeeeeeee iiiiiiiiccccch soooooooo laaaaaaaaangsaaaaaaaaamm!«

Bereits mitten im Satz drehte er sich schon wieder von ihr weg. »Miki?«

»Ich kann nichts dafür!« entschuldigte sich dieser über Bons aufgeregte Art.

Kurz sah er den bunten Vogel an und stutzte. Miki konnte also doch ganz normal reden? Dann lag das wohl an seinem Körper.

Miki biss die Lippen zusammen und hatte alle Mühe damit sich davon abzuhalten, sich im Kreis zu drehen und zu singen.

»Und Bon?«

»Buhuhu... Zero-chan! Sieh mich nicht an, ich ertrage das nicht!« Jazz kamen fast die Tränen und er sah aus wie ein verängstigtes kleines Mädchen.

»Jazz?«

Er trat hervor. Gott er war so klein, er musste immer nach oben sehen außerdem trug er einen BH und hatte hängende Brüste... er glaubte er spinnte. Er wollte etwas sagen, aber die Worte sprudelten nur so aus ihm raus. »Ja ich bin hier Bossu! Ich bin hier, Bossu! Hier, hier, hier!« Dann verstummte er und sein Blick verfinsterte sich ganz übel. »...«

Robin alias Crocodile nickte. »Also haben wir... Mich in Robins Körper, Robin in Irokos Körper, Iroko in meinem Körper. Jazz in Umas Körper, Paula in Mikis, Gal in Paulas, Bon in Jazz und Miki in Bons. Und Uma in Gals Körper natürlich.«

Ihr Körper zuckte zusammen, als wäre er es gewohnt vergessen zu werden. Aber sie ignorierte das, die Neugier überwog in diesem Moment. Sie versuchte noch immer die Flamme in ihrem Haar auszubekommen. »Ah, wie macht man das aus? ...Ehh... ich meine... ehm...« Sie schrie sich von innen heraus an. Jetzt sag doch was Sache ist verdammt noch mal!

»Tja...« Crocodile wirkte nachdenklich. »...Und was machen wir jetzt?«

»Hängt mich auf... ich meine....« Miki verstummte wieder und man sah einen seiner Fuße schon tanzen, bis er es irritiert unterband.
 

Robin sah nun zur Insel »Was auch immer passiert ist, eine Antwort finden wir wohl wenn überhaupt nur dort.«

Iroko seufzte innerlich. Wirklich, sie war unheimlich dankbar, dass Miss Allsunday in ihrem Körper steckte. Sie war von Natur aus genauso ruhig wie sie und würde sicherlich keinen Unsinn machen. Versuchsweise sah Crocodile Iroko an und spürte nichts, dann wieder zu sich selbst und es zwickte in seiner Brust. Grrr.... Er verschränkte die Arme und das nervte ihn noch mehr. Es fühlte sich so komisch an, ihre Brüste waren im Weg. So was von unhandlich...

»Also ich weiß nicht wies euch geht aber ich würde gern in meinen Körper zurück.«

»Grrr das kannst du laut sagen, laut sagen! Ja, ja, ja, ja, ja!«

»Und wie!« brach es wütend aus Iroko heraus, dann war seine Stimme leiser. »Scheiße man...«

Jazz stampfte auf dem Boden auf. »Scheiße man, scheiße scheiße!«

»Aber Bossu... ahhhh~ Bossu~! Nein... ich meine... äh Bossu...«

»Laaaaaaassss daaaaaaaaaas!«

»Scheinbar ihr auch. Also, was machen wir? Fahren wir zur Insel?« Crocodile stockte. Hatte er sie gerade gefragt? Oder hatte er einen Befehl gegeben?

»Macht endlich!« sprudelte es aus Iroko heraus, ehe sie sich erschrocken umwandte und wieder über diesen sturen Mann fluchte. Himmel, sie musste sich so sehr beherrschen. »Verdammt...«

Crocodiles, beziehungsweise Robins Auge zuckte wieder und er sah sich abschätzend an. »Auch wenn ich nicht in meinem Körper bin, gebe immer noch ICH hier die Befehle!« Er wusste gar nicht warum, das war nur Iroko. Aber seine Art machte ihn gerade irgendwie wütend.

»Kukukuku...« Dieses Mal erschien ein Grinsen auf seinem Gesicht, es ging einfach nicht anders. »Wie du meinst...« „Liebes“, aber das konnte Iroko mit allergrößter Mühe unterbinden.

Sein Auge zuckte ganz gewaltig, er konnte es kaum kontrollieren. Er drehte sich lieber weg, bevor noch ein Unglück geschah. »Jazz, Anker lichten, Miki, ans Steuer!«

»Boooooooossuuuuuuuu!« Paula fluchte innerlich. Das war so langsam. Sie dachte ganz normal und er sprach so langsam. So ging das nie voran!

Jazz trat vor. »Ich glaube was Paula sagen will, ist, dass wir es nicht können, oder, oder, oder? Oder haben wir wirklich die Fähigkeiten und Kräfte unserer Körper, ne ne ne? Haben wir, haben wir?« Er trampelte nun wütend auf der Stelle herum. »Ah, warum kann sie nicht die Klappe halten, die Klappe halten?!«

Ihr Captain zögerte. Das war ein guter Punkt. Hatten sie die Kräfte ihrer Körper? Noch einen Moment hielt er inne, dann konzentrierte er sich und ließ einen zweiten Arm aus seinem Gelenk wachsen. Noch mehr verwundert und irritierte ihn jetzt jedoch die Tatsache, dass er wieder zwei Hände hatte. Daran hatte er noch gar nicht gedacht. Hart schluckte er und drehte sich ernst zu seiner Crew. »Tja...«

Robin sah auf. »Dann bleibt uns wohl erst mal nichts anderes übrig. Jazz und Bon werden den Anker zusammen lichten müssen und Paula und Miki das Steuer übernehmen.« Sie sah sich selbst an, so ernst wie sie es als die kleine Iroko nur konnte. Es behagte ihr irgendwie gar nicht so mit ihm zu reden, aber das musste raus. »Komm bloß nicht auf falsche Gedanken, solange du da drin steckst.«

»Klappe zu, Robin.« sein Blick war wirklich wütend.

»Oh Gott, das überlebe ich nicht.« kam es dieses Mal kleinlaut von Iroko, das hieß kleinlaut aus dem Körper ihres Bosses.

»Was überlebst du nicht?« kam es von seinem echten Inhaber gezischt.

Sie sah ihn nur an. Sie wusste, was der Körper sagen wollte. Es quoll immer weiter hervor und hätte sich bald über seine Zunge geschlichen, aber sie zwang ihn zu schweigen. Ein Grinsen jedoch konnte sie sich nicht verkneifen.

Ihr Aug zuckte wieder und Robins Körper kam näher, stellte sich vor ihn und stemmte die Arme in die Hüfte. »Du hast ein Problem, oder?«

Das Grinsen wollte einfach nicht weggehen, egal wie sehr sie sich bemühte. Am liebsten wollte sie schreiend weglaufen. Vor sich sah sie Miss Allsunday, aber sie konnte auch ihren Chef dahinter nur zu gut wahrnehmen. Oh, aber seinem Körper gefiel ihr wütender Ausdruck, heizte ihn richtig an. Am liebsten hätte sie... Doch sie konnte nur Grinsen.

Sein Blick war vernichtend. »Werd nicht übermütig da drin, Iroko...«

Robin zupfte sich selbst nun am T-shirt herum. Oh Gott, das war seltsam so klein zu sein. »Hör auf, Crocodile. Sie kann nichts dafür.«

Er knurrte und dann stach er sich selbst mit einem Finger in die Brust, er wusste auch nicht woher das kam. Sein Körper tat es einfach. »Mach keinen Scheiß da drin, Iroko!«

Sie grinste noch immer, konnte es einfach nicht abstellen. »Alles klar, Bossu.«

Oh, sein Auge zuckte ganz ganz böse. Hastig wandte er sich an Robin in Irokos Körper und zischte sie an. »Du kommst jetzt mit mir!«

Am liebsten hätte sie ihm etwas entgegengeworfen, aber sie war die Ruhe in Person. Nur ein Nicken, dann folgte sie sich selbst.
 

Er trampelte in ihre Kajüte hinein und warf dann die Tür hinter sich zu. »So ein Kack hier!«

»Hey, achte ein bisschen auf deine Worte, ja?«

»Was?« Er fuhr sie an, aber er spürte wie seine Wut schwand. »Ich mach hier was ich will.«

»Aber nicht in meinem Körper, Boss... ich meine Crocodile.«

»Ich mach mit deinem Körper was ich will!« Hastig drehte er ihr den Rücken zu und stöberte durch die Regale, suchte nach dem Logbuch.

Sie schwieg, wollte ihm eigentlich etwas entgegnen, aber irgendwie war ihr nicht so sehr danach wie sonst.

Plötzlich raufte er sich die Haare. »Verdammt man!« Sein Blick krachte an sich herab. »Und was soll das überhaupt? Wie kannst du so was tragen? Das fühlt sich ja eklig an!«

Desinteressiert wanderte sie zu einer Schublade und zog das Logbuch heraus. »Suchst du das hier?«

»Ja.« Er riss es ihr aus der Hand, obwohl sich seine Wut immer weiter abkühlte. Gerade wollte er es aufschlagen, als ihn eine weitere Wutwelle schüttelte. »Ah, das hält ja kein Mensch aus!« Seine Hände griffen nach dem Bund seines T-shirts und stülpte es sich über, versuchte den BH aufzukriegen.

Etwas irritiert, aber noch immer ruhig sah sie ihm dabei zu. Schließlich bekam er ihn auf und schmiss ihn in die Ecke. »Gott, diese Dinger sind ja eklig.«

Sie hatte die Arme verschränkt, war jedoch noch immer ruhig. »Du stehst doch so drauf. Außerdem... gehst du hier nicht ohne BH raus.«

»Ich mach hier, was ich will!«

»Und du meinst, du kannst allen meine Brüste so zeigen ja?«

»Ich zieh doch das T-shirt wieder drüber!«

»Das reicht aber nicht...«

»Ach sei still!« Er zog sich das T-shirt wieder über. »In diesen BH bekommst du mich nicht mehr!« Ungeduldig wandte er sich dem Logbuch zu.

Sie ging an eine andere Schublade, zog etwas heraus. Einen anderen Büstenhalter, weicher, geschmeidiger, fast wie ein Sporttop. »Dann zieh zumindest das hier drüber. Ich habe wirklich keine Lust mit anzusehen, wie Iroko-chan in deinem Körper gegen Erregung ankämpfen muss.« Sie war so sachlich dabei, dass sie bald selbst an sich zweifelte.

»Wird sie schon nicht.« Er winkte ab, dann grummelte er und warf ihr das Logbuch hin. »Verdammt, lies mir die Stelle mit dieser Insel vor.«

»Zieh das Teil an.«

»Nein.«

»Wie du willst.« Sie verschwendete nicht einen Blick auf das Logbuch.

»Tss ist das jetzt Erpressung?«

»Nenn es wie du willst.« Noch immer war ihr Körper kühl und ruhig. Kein Zeichen von Nervosität oder Ärger. Wirklich, das gefiel ihr irgendwie.

»Tss.« Crocodile stand auf und stellte sich vor sie, stemmte die Hände in die Hüfte, sodass seine Brüste zu wackeln begannen. »Ich geh aber nicht auf dich ein.«

»Dann sieh zu wie du das Logbuch liest.«

Er knirschte mit den Zähnen und in seinen Augen loderte es. Doch dann schloss er sie und atmete aus. Er musste sich das nicht antun.

Das kleine Mädchen in ihr wollte zurückweichen. Aber sie machte sich doch selbst keine Angst.

Sobald seine eigene Wut verschwunden war, spürte er wie eine seltsame Ruhe ihn befiel. Eine angenehme Ruhe. Er war noch vollkommen bei Verstand, aber er musste nun leicht lächeln. Wenn sie es eben so haben wollte... Frech, aber vor allem ruhig lächelte er sie an. Abschätzend, distanziert und scheinbar freundlich. Das typische Lächeln seiner Robin. »Oh wie du willst, dann eben nicht.«

Nur Schulterzucken. »Also gut, aber beschwer dich am Ende nicht, wenn Iroko beziehungsweise dein eigener Körper komisch reagiert.«

Er runzelte die Stirn. >Als würde ich auf mich selbst stehen.«

»Du bist aber nicht alleine da drin.« Ihr Blick war apathisch.

»Hehehe.« Plötzlich ignorierte er sie und sah an sich herunter. »Das was ich will ist doch direkt hier vor meiner Nase.«

»Ich bezweifle, dass mein Körper heiß wird, nur weil du ihn mit seinen eigenen Augen anstarrst.«

Das schien er nicht wahrzunehmen, er befasste seine Brüste. »Hmm~ von hier sehen sie ja noch viel besser aus.«

Ihr Blick war gelangweilt. »War sonst noch was, oder kann ich dann gehen?«

Noch immer ignorierte er sie und und zog nun den Bund seiner Hose nach vorn. »Hehehe... nein nein, geh ruhig. Ich werd meinen Spaß schon haben.«

Plötzlich spürte er, dass er sich nicht mehr bewegen konnte. Als er aufsah, erkannte er, dass Iroko einen Pinsel in der Hand hatte, der Blick noch immer ausdruckslos. »Sehr praktisch.«

»Hey... du... « Ein Knurren kam aus seiner Kehle. »Was....«

»Wir sollten ein paar Spielregeln festlegen, solange du da drin steckst.«

Das Funkeln in seinen, das hieß ihren eigenen Augen, war bösartig. So bösartig, wie sie es nicht kannte. »Du hast mir gar nichts zu sagen.«

»Stimmt.« Sie wandte sich ab. »Ich komm dich dann abholen, wenn wir den Anker wieder werfen.«

Vor lauter Wut rief ihr sonst so ruhiges Gesicht puterrot an, er brülle. »Blieb hier!«

Ganz ruhig blieb sie stehen und sah über ihre Schulter. Diese unnatürliche Ruhe machte ihr schon fast selbst Angst.

»Ich werde den BH nicht anziehen!« schrie er mit geschlossenen Augen, dass es bis oben auf Deck zu hören war.

»Wie du meinst.« meinte sie wieder und ging zur Tür.

»ROBIN! Wag es dir nicht!«

Ihre kleinen Finger öffneten die Tür.
 

»So, jetzt reichts!« Er setzte seine gesamte Konzentration daran, bis er es schließlich schaffte. Um ihn herum wuchsen überall Arme und wollten sie fest halten. »Lass den Scheiß hier!«

Allerdings ergriffen die Finger sie nicht und Crocodile hatte am Ende gar nichts erreicht. Unberührt drückte Iroko die Klinke herunter.

»Du kannst was erleben, wenn ich dich in die Finger bekomme!« Sie wusste, dass er das nicht nur so dahin sagte.

Nochmals drehte sie sich zu ihm um. »Dann warte aber bis wir wieder in unseren Körpern sind. Iroko-chan kann nichts dafür.«

»Einen Scheißdreck werd ich tun!«

Ihre Schultern zuckten und die Tür sprang auf. »Wie man sich nur so wegen eines BHs anstellen kann... und ein paar Regeln.« Ihre Füße traten aus der Tür heraus. »Bis gleich.«

»Grrr...« er brodelte vor Wut, holte Luft so tief er konnte und brüllte dann aus vollem Halse, das man glaubte Robins Stimmbänder würden ihn nicht aushalten. »JAZZ, PAULA! MACHT EUCH SOFORT HIER HER!!!«

Iroko begegnete Umas und Mikis anrennenden Körpern und verpasste ihnen ohne zu Zögern ein schwarzes Symbol auf die Rücken. Verrat. Sie drehten sich sofort um und schlenderten zurück. Und als Crocodile hörte, wie seine Agenten mitten im Gang Kehrt machten, wurde er erst richtig böse. Er schrie sich fast die Seele aus dem Leib.

»ROBIN! DU ELENDES MISTSTÜCK!!!«

Sie verzog keine Miene, nur er selbst spürte wie ihr Körper, in dem er sich befand, zusammenzuckte, als wäre er verletzt oder im Begriff panisch zu werden. Iroko auf der anderen Seite, die das ganze vom Deck aus halb mitbekommen hatte, kämpfte selbst mit aufsteigenden Aggressionen, als wolle der Körper seinem eigentlichen Besitzer zu Hilfe kommen.
 

Doch niemand half ihrem Captain. Er stand die ganze Zeit über absolut unbeweglich unter Deck und riss sich zusammen nicht noch mehr, noch lauter zu schreien. Das Schiff segelte inzwischen näher an die Insel heran und nach einer kurzen Weile fanden sie einen geeigneten Ankerplatz, das Wasser tief genug zum Anlegen. Es gab sogar einen kleinen Steg. Das hieß wohl die Insel war bewohnt. Noch mehr Probleme, befürchtete Robin. Hastig warfen die Baroque Piraten den Anker und die kleine Iroko gab zaghafte Befehle. Sie würden an Land gehen, und das alle zusammen. Lieber keine Risiken eingehen, solange sie in den fremden Körpern steckten. Während sich die anderen bereit machten das Schiff zu verlassen, ging Robin wieder unter Deck, um Crocodile abzuholen. Knapp eine halbe Stunde war vergangen.

Wie erwartet stand er noch immer dort, als sie die Tür öffnete. Ihr Herz drückte sich ein wenig zusammen, wie immer wenn es um ihn ging. Aber Irokos Körper ließ das nicht zu, er spürte ja auch nichts anderes als Respekt vor Robin. Langsam ging sie ein paar Schritte auf ihn zu und musterte ihn ruhig. Er regte sich nicht, das Gesicht zu Stein erstarrt, Robins Ruhe, aber seine dunklen, bedrohlichen Augen. Der Blick war vernichtend, aber der Körper versteckte ihn gut.

»Bereit?« fragte sie desinteressiert.

»...Trau dich ruhig mich loszumachen. Das ändert nichts daran, dass ich dir den Kopf abreißen werde... « Er sagte es ruhig, kaum bedrohlich, aber der Unterton hätte jedem gesunden Menschen eine Gänsehaut verpasst.

Es waren seine Worte, aber ihre Stimme und obwohl Irokos Körper merklich zucken wollte, blieb sie still. Sie kam etwas näher, malte ihm ein grünes Zeichen auf und wischte das alte weg. Weil er jedoch den Kopf nicht bewegen konnte, konnte er nicht sehen wo sie es hinmalte. »Dann komm mal mit.«

Urplötzlich zuckte er zusammen und spürte wie die Ruhe sich auf ihn quetschte, ihn fast zerquetschte. Es war so ein beschissenes Gefühl, denn in ihm tobte es. Er versuchte dagegen anzukämpfen, aber alles was er herausbrachte war... »...Du macht deine Lage.... nur noch schlimmer.... irgendwann.... musst du mich... ganz befreien...«

Ihr Blick war emotionslos »Wenn ich wieder in meinem Körper bin, kannst du gerne rumtoben, aber ich lasse nicht zu, dass du mich betaschst, während ich hier zusehen muss oder dass du Iroko-chans Körper Schaden zufügst.« Damit ging sie voran und er musste ihr zwangsweise folgen.

»...Das wirst du... noch bereuen... glaubs mir...« Selbst „verdammt wütend“ umschrieb seinen Umstand schlecht. Er hatte nicht übel Lust jemanden richtig wehzutun.

»Das tue ich.« meinte sie erst.
 

Sie kamen an Deck und Iroko musste sich so beherrschen, damit ihr Körper seinem eigentlichen Besitzer nicht zu Hilfe kam. Auch ihr selbst wurde flau bei dem Gedanken daran ihren Boss so zu demütigen. Aber Robin hatte wohl sehr Recht damit dies zu tun. Würde sie ihrem Boss jetzt helfen, würde er ihren echten Körper in kleine Stücke hacken. Crocodiles, das hieß Robins Blick war vernichtend, als würde er sie wirklich alle gleich töten wollen. Er hasste es, er hasste alles. Seit einer halben Ewigkeit hatte jemand so etwas nicht mehr so einfach mit ihm machen können. Und dann auch noch Robin...

»...Ihr werdet das alle... bereuen...«

Alles, was sie erwiderten, war ein freundliches Lächeln. „Verrat“, Robin schien gut vorgesorgt zu haben. Diese Schlange. Jedes einzelne Mitglied vermied den Blick des Bosses, als sie an den Strand wanderten. Einige von ihnen haderten mit sich, ob sie ihm nicht helfen sollten, aber am Ende waren sie alle recht froh, dass er gebändigt war und so niemanden umbringen konnte. Sie hatten auch alle ziemlich schwer mit ihren neuen jeweiligen Selbst zu kämpfen, vor allem Miki und Jazz fiel dies stellenweise sehr schwer.

Sie kamen nun näher an den Wald heran. Dieser war weniger dicht bewachsen als es aus der Ferne ausgesehen hatte. Man konnte problemlos durch die wunderschönen bunten Bäume treten und mühelos die Anstiege bewältigen. Bald jedoch wurde das Geäst und Gebüsch dichter und Jazz wollte sich schon kampfbereit aufstellen, als Bon in seinem Körper herzhaft lachte.

»Hahaha, schon vergessen wer jetzt die Säbelchen schwingt?« Sein Lachen war längst nicht mehr so hoch, er klang wirklich sehr nach Jazz.

»Halt dein blödes Maul, Maul, du Hirni! Hirni, du Hirni!«

Bon grinste nur und wo er sonst sein Tänzchen aufgeführt hätte, säbelte er kurzerhand alles klein. Eigentlich gar keine so schlechte Fähigkeit dachte er. Hehehe, und oh man war er scharf. Der Witz gefiel ihm so gut, dass er ihn in seinen Kopf ständig wiederholte um immer wieder in leises Kichern zu verfallen. Durch seine Hilfe drangen sie weiter in den Wald hervor und keiner von ihnen bemerkte, dass sie beobachtet wurden. Ihre eigenen Probleme nahmen da wichtigere Positionen ein. Über ihnen zwitscherten vergnügt die Vögel und ab und zu sahen sie sogar ein paar Rehe durch das Gestrüpp waten. Es war friedlich und sehr ruhig hier. Fast eine ganz normale Insel, wenn da dieser Seelentausch nicht gewesen wäre. Und dann kamen sie an ein Tor, mitten im Wald, umringt von einem Wall gemischt aus Lehm, Holz und Sträuchern. Ein Dorf und dahinter sahen sie Rauch aufsteigen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  -NicoRobin-
2010-10-23T22:23:04+00:00 24.10.2010 00:23
Finde die Idee mit dem Körpertausch auch super. :)
Ist allgemein ein sehr gutes Kapitel.

Nur etwas verwirrend alles. xD
Von:  Aja1992
2010-04-18T17:11:36+00:00 18.04.2010 19:11
das Kapitel ist voll lustig^^
mach bitt schnell weiter
Von:  fahnm
2010-04-18T00:52:44+00:00 18.04.2010 02:52
Klasse kapi!^^
Von:  BlackMateria
2010-04-17T19:29:15+00:00 17.04.2010 21:29
Wohaaa ich bin schon wieder von dem neuen Kapitel begeistert, die Idee mit dem Körpertausch ist einfach nur genial! Und dass sie die Emotionen der jeweiligen Personen in den Körpern auch noch fühlen können und je nach dem reagieren - das ist der absolute Hammer!
Es muss ja irre schwer sein die ganze Baroque Works in den unterschiedlichen Körpern trotsdem noch In-Character zu halten aber Respekt: Ein geniales Kapitel! Einfach Perfekt. Was bin ich froh dass ich jetzt noch ein zweites hintennach lesen kann ;)
(Ich würde höchstens noch entweder in die FF-Beschreibung oder vor das jeweilige Kapitel kurz schreiben wer in welchem Körper ist also:
Crocodile - Robins Körper
Robin - Irokos Körper und so weiter, man kann sich das natürlich in den Kapiteln merken wenn mans nacheinander ließt aber falls ein paar Tage bis zum nächsten update vergehen vergisst man dann doch wieder einen Teil davon^^'')


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