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Kaizoku no Baroque

I. Träume
von

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Nankin-mushi - Schwarzer Sand

Robin und Paula waren nun schon seit ein paar Stunden eingesperrt. Sie befanden sich in einem ähnlichen Zimmer wie dem, in welchem sie aufgewacht waren. Dieses Mal jedoch waren die Türen abgesperrt und das Fenster lag etwas höher, sodass man nur den Himmel, aber nicht mehr den Strand sehen konnte. Es war sehr dunkel im Raum, weil nur die Sterne auf dem Firmament und dumpfer Fackelschein vom Boden her hinein schienen. Sie hatten sich nicht erbarmt ihnen ein paar Kerzen oder Decken zu geben. Die beiden saßen auf dem Bett und blickten in die Dunkelheit. Langsam wurde es kühl, aber Dank des Sommers, der hier stets herrschte, war es auszuhalten. Robin blickte zu Boden und drückte ihre Beine noch ein wenig an ihren Körper, um sich zu wärmen. Sie schwiegen schon seit einer Weile, aber nun machte sie den ersten Schritt.

»Wie geht es deiner Wange?«

Sie war etwas geschwollen. »Wie geht’s deiner?«

»Alles okay.«

»Bei mir auch.« Paula blickte zu Boden. »Bis auf die Tatsache, dass ich noch immer den Geschmack seines ekligen Blutes im Mund hab.«

Vorsichtig lächelnd legte sie ihr eine Hand auf die Schulter. »Das war eine klasse Leistung gewesen.«

Ihre Miene wirkte angewidert. »Na wenn du es nicht geschafft hast, musste ich ja ran.« Sie schüttelte sich. »Gott ist er Typ eklig gewesen.«

Die Finger strichen über eigenes Knie, das nun Dank Amir blau angelaufen war. »Tut mir leid, ich hätte ahnen müssen, dass ihm das schon öfter passiert ist und er Vorkehrungen getroffen hat.«

»Unkraut vergeht nicht, leider.« schmunzelte sie.

»Hast du den Schlüssel noch?«

»Ja.« Sie zog ihn aus ihrem Hosenbund. »Tut mir leid, dass ich ihn dir nicht schon früher gegeben hab.« Ehrlich gesagt, war sie ihr ein bisschen sauer über die Äußerung gewesen.

»Schon gut.« Hastig schloss sie sich die Fessel auf. Es ging ihr gleich deutlich besser, auch wenn sie sich noch immer etwas schwindlig fühlte. »Ich frage mich, wie gut sie uns hier von unten hören können.«

»So wie manche hier stöhnen, glaube ich nicht sonderlich viel. Ich glaube auch, dass sie uns eh nicht wirklich bewachen.« Die Blauhaarige nickte zum Fenster. »Wenn die ganze Insel aus Seestein besteht, dann ist es auch egal wohin wir gehen. Schwimmen können wir auch nicht. Sie haben keinen Grund uns wirklich zu überwachen...«

»Das ist gut so. Je mehr sie glauben wir sind völlig hilflos, desto besser. Aber testen möchte ich es schon gerne.« Mit Vorsicht stand sie auf, ging zum Fester und warf schließlich die Kugel im hohen Bogen hinaus.

Das Metall schlug durch die Holzstreben und zerbarst sie, Glas hatte das Fenster keines. Dann, Sekunden später, traf sie unten auf dem sandigen Boden auf, mit einem dumpfen Geräusch. Sie warteten gespannt, ob sich etwas regen würde. Aber es tat sich nichts, rein gar nichts. Nur das matte Gelächter kam ihnen von unten entgegen.

Kurz entschlossen ging Robin näher zum Fenster und gab der Blauhaarigen ein Zeichen. »Komm Mal her, ich heb dich hoch und du sagst mir wie tief das ist.«
 

Sie bemühte sich ihr dabei nicht zu sehr wehzutun, als sie auf ihre Schultern kletterte und sich dann auf dem Fenster abstützte, um ihr das Gewicht zu nehmen. »Vielleicht... ich weiß nicht. Sechs Meter? Oder Acht?«

»Meinst du, du würdest es nach unten schaffen, ohne dich zu verletzten?«

»...Ohne Schuhe? Nun ja, wahrscheinlich, aber... uh...«

»Siehst du jemanden?«

Sie zögerte. »...Sieht aus wie...« Blinzeln, dann erhellte sich ihre Miene. »Unser Schiff!« kam es freudig, doch ihr Lächeln ermattete schnell wieder. »Aber... ich bin mir nicht ganz sicher. Ich kanns nicht genau erkennen...«

Ihr Schiff? Wirklich? Oh Gott, hoffentlich... »Wachen?«

Der Blick schwang herum. »Nein.«

»Und sonst erkennst du nichts weiter?«

Abermals Blinzeln. »Es ist so dunkel und die Schiffe sind so weit weg... wahrscheinlich bilde ich mir das auch nur ein.« Dann schielte sie wieder zu ihr hinab. »Was sollen wir tun? Sie werden uns sicher irgendwann finden, wenn wir abhauen.«

»Willst du lieber hier warten?« meinte Robin ruhig.

»Aber Iroko... und Bon.«

»Mach dir um die zwei erst einmal keine Sorgen. Traust du dir den Sprung zu?«

»Ja. ...Ich hoffe, den anderen ist nichts passiert.«

»Die sind zäh. Okay und nun mach dich runter. Geh direkt zu diesem Schiff, aber sei vorsichtig.«

»Und du bleibst hier?«

Robin antwortete nicht gleich. »Mach schon, du wirst schwer.«

Sie kletterte auf den Sims und hockte sich hin, streckte ihr die Hand entgegen. »Nicht ohne dich.«

Ihr Kopf schüttelte sich. »Ich will noch mehr Informationen haben. Aber ich kann mich nicht darauf konzentrieren, wenn ich Angst um dich haben muss.«

Der Blick ihrer grünen Augen wurde ernst. »Geht mir genauso. Ich denke Bon und Iroko kommen klar, aber du scheinst dem Kerl zu gefallen. Also komm mit, ich will nicht da draußen herum rennen und mir vorstellen müssen, dass er dich dieses Mal wirklich einfach nimmt. Er hätte sicher kein Problem damit dich ruhig zu stellen, während er...« Die Hand streckte sich ihr noch mehr entgegen. »Komm mit, wir suchen gemeinsam einen Weg.«

»...«
 

»Ich möchte hier auch nicht versauern, aber... wir sollten die Möglichkeit nutzen. Er sagte doch wir dürfen das Grundstück nicht verlassen, oder? Hier nachforschen können wir auch später. Sieh dir an was unsere Bestrafung dafür ist, dass ich ihm fast die Zunge abgebissen habe. Wir versauern hier ohne Essen. Er scheint sehr selbstbewusst zu sein und scheinbar auch sehr geduldig. Er hat es nicht eilig uns zu zähmen. Und... ich möchte dich wirklich nicht allein lassen, aber... wenn das wirklich unser Schiff ist...« Paula schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich bilde ich mir das nur ein, aber wir sollten es versuchen.«

Seufzend griff sie nach ihrer Hand und ließ sich mit ihrer Hilfe ebenfalls auf den breiten Fenstersims ziehen. Sie hatten zusammen gerade einmal so viel Platz um nicht wieder herunterzufallen. Zusammen blickten sie nach unten.

»Auf drei?« flüsterte die Schwarzhaarige.

»Ok...«

»Eins... zwei...«

»Drei!« riefen sie zusammen und sprangen nach unten.
 

Ihr Aufprall war hart, wurde aber durch die Konsistenz des Sandes aufgefangen. Es schmerzte etwas in den Knöcheln, aber schlimmeres war nicht passiert. Mit zwickenden Muskeln und Knochen rappelte sich die beiden Frauen mühselig auf und unterdrückten mit aller Macht ein Keuchen, das sie vielleicht verraten hätte. Hastig drückten sie sich an die Hauswand und blickten sich um. Sie standen am hinteren Eingang des Hauses, nahe dem Strand. Niemand schien sie bemerkt zu haben. Weder die Wachen noch sonst jemand.

»Wo hast du das Schiff gesehen?« Robin hielt ihre Stimme unten und blickte sie eindringlich an.

Ihr Körper drehte sich in Richtung Hafen. »Genau da. Ahh...«

»Was?«

Hastig lief sie bis zur Ecke, um es besser sehen zu können. »Es ist weg.«

»Wenn es wirklich unser Schiff war, dann haben sie sicher einen weniger offensichtlichen Ort gewählt um an Land zu gehen. Sie wissen bestimmt schon, was hier los ist. Merkt man ja sofort...« Dann suchte sie Paulas Blick. »...Ich wollte dich schon die ganze Zeit etwas fragen.«

»Was denn?« fragte sie etwas atemlos nach.

»Wenn wir Iroko und Bon da raus haben...« Sie wirkte sehr ernst. »...könntest du die Insel einfach verlassen und die anderen Frauen und Männer hier lassen?«

»...Wie sollen wir sie denn befreien?«

Wirklich, sie war in mieser Stimmung. »Keine Ahnung, aber ich glaube nicht, dass ich einfach so gehen kann. ...Aber lass uns erst einmal nach dem Schiff suchen.«

Paula nickte, drehte sich wieder zum Hafen in der Bucht hin. »Nur in welche Richtung ist es gefahren?«

Angestrengt versuchte sie sich an die Form oder andere Informationen, die sie über Nankin-mushi im Logbuch gelesen hatte, zu erinnern. »Wir müssen wohl raten.«

»Ich glaube es stand links von dem anderen Schiff dort.« Ihre Finger deuteten auf das Wasser, wo nur noch der Dreimaster stand.

»Sind sie also weiter vorbei gesegelt oder wieder zurück dahin, wo sie herkamen? Hmm...«

»Nun...« Sie tat gerade einen Schritt nach vorn in den Sand, als sie zurück zuckte und zu Boden starrte.

»Was ist los?«

Die Blauhaarige zögerte, dann beugte sie sich herunter und fuhr durch den Sand. »...Ich hab mir wehgetan..«

Robin kam nun näher, um sich das genauer anzusehen. Nun erkannte sie, was ihr zuvor nicht aufgefallen war, weil die Nacht so dunkel war. Überall lagen schwarze Steine im Sand, wie Kieselsteine, manche sehr spitz, manche eher rund. Sie befanden sich überall, in unregelmäßigen Abständen, am Strand besonders schlimm.

Paula fasste einen an, ließ ihn dann aber wieder fallen und wich zurück.»...«

»Jetzt sag mir nicht, dass das Seestein ist.«

»...Fühlt sich zumindest so an.«

»Wunderbar.« murmelte sie zu sich sich selbst. Ihr Kopf blickte sich um, analysierte die Umgebung. Wohin sollten sie gehen?

»Was machen wir? Welche Richtung?«

Nachdenken, Robin! Nachdenken. Crocodile würde sicher eine Richtung wählen, in der das Schiff nicht auffallen würde. Aber zu beiden Seiten der Bucht gab es einen hohen, schwarzen Wald. Jede der beiden Küsten kam in Frage. Also blieb ihr wohl am Ende nur übrig zu raten. »Links. Wird aber nicht einfach mit all diesen Steinen.«

Nicken. »Ich denke es ist sowieso egal, aber gehen wir hinter dem Haus lang.«

Auch Robin nickte darauf.

Sie drückten sich langsam an der Hauswand vorbei. Laute Stimmen kamen ihnen immer wieder entgegen und ließen ihren Puls beschleunigen. Einmal mussten sie unter einer breiten Fensterfront vorbei kriechen, von dort kam der wohl lauteste Krach. Stöhnen, Gelächter, der Geruch von warmen Essen und sogar ein bisschen Musik. Sowohl Robin als auch Paula merkten, wie ihnen der Bauch knurrte. Sie hatten lange nichts mehr gegessen, aber das war nun völlig unwichtig. Sie hatten Glück, niemand bemerkte sie. Sie schlichen weiter. Endlich kamen sie an die andere Seite des Hauses. Alles vor ihnen war schwarz, Neumond. Sie wusste nicht, ob ihnen das helfen oder doch eher das Gegenteil erbringen würde. Sie hatten strahlend weiße Kleidung an, das hieß sie würden mit Sicherheit auffallen. Aber vor ihnen war der schwarze, unheimlich dichte Wald. Sobald sie dort waren würden sie sich wohl gut verstecken können. Also was? Schleichen oder drauf los rennen?

»Ok.« Paula nickte entschlossen. »Rennen wir einfach drauf los...«

»Gut. Bereit?«

Ein Nicken.

»Okay, dann los!«
 

~ ~ ~
 

Die Piraten fuhren in der Dunkelheit des Neumondes an die Insel heran, hielten sich aber weit genug vom Ufer entfernt, dass man das Schiff nicht erkennen konnte. Die verbliebenen vier Mitglieder holten die Segel ein, während ihr Captain am Steuer stand und die Befehle gab. Sie umfuhren die Insel und als sie schließlich in Sichtweite der Lichter waren, hielten sie endgültig an. Crocodile beorderte die vier wieder herunter und schaute durch das Fernglas. Es waren vielleicht fünfhundert Meter bis zu dem anderen Schiff, das selbst einige hundert Meter von der Bucht, in dem die Häuser standen, entfernt war. Ihr eigenes lag hinter einer großen Felsklippe, im Schatten der Bäume. Sie konnten in Ruhe den Hafen und das Schiff beobachten, während sie selbst Dank der tiefschwarzen Dunkelheit kaum auffielen. Noch näher heran ging es allerdings nicht und so betrachtete Crocodile sehr sehr lange das Szenario, bis er das Fernglas schließlich absetzte und sehr ruhig sprach.

»...Sie haben Anker gelichtet. Ich seh keinen auf dem Schiff und...«

Kurz war er ruhig und alle hörten wieder, was er sie hören lassen wollte. Es drangen Stimmen an ihr Ohr, Gelächter, Jubelschreie, Gespräche. Seine Finger deutete auf das große Haus nahe am Strand, das einzige Gebäude, das sie auf dem Weg hierher gesehen hatten. »Scheinbar feiern da Leute ziemlich wild.«

»Ahh! Sie sind bestimmt da, ja? Oder? Nein?«

»...Keine Ahnung.« Er gab seinem ersten Maat das Fernglas in die Hand. »Aber das Schiff ist da.«

Dieser blickte selbst noch einmal sehr lange durch, bestätigte dann aber, was sein Captain zuvor schon gesagt hatte.

»Und... was machen wir jetzt?« fragte Gal kleinlaut.

Miki machte ein paar Zeichen und Uma wirkte noch aufgeregter als zuvor. »Er meint, dass sie keine Zeit haben konnte, die anderen noch wo anders hin zu schleppen. Entweder auf der Insel oder auf dem Schiff, ja das denkt er!«

»Auf dem Schiff würden sie sie niemals lassen.« Crocodile war angespannt. »...Zumindest wenn sie Sklavenhändler sind.«

»Suchen wir sie, suchen wir sie da drin!« Uma deutete auf das erleuchtete Gebäude in der Bucht.

»...Noch nicht...« Crocodile starrte noch immer auf das Schiff. »...Nicht bis ich mir über eine Sache sicher sein kann.« Er wandte sich wieder an die Crew. »Ich will mir das Schiff ansehen. Die Frage ist nur wie. Beiboote wären unauffällig, aber wir wären zu langsam. Und es einfach mit unserem Schiff anfahren wäre vielleicht zu auffällig, aber ich weiß nicht wie viel man vom Land aus sieht .Oder ob überhaupt jemand das Schiff bewacht.«

»Schwiiiiiiimeeeeeeen?«

Er klang genervt. »Klar... du allein, oder was?«

Ein langsames Nicken.

»Und wohin willst du schwimmen?«

Wieder übersetzte Uma. »Er meint, ehm... vergiss es Miki, ich weiß du kannst gut schwimmen, aber was ist wenn da einer auf dem Schiff ist? Wie? Ohh...« Sie wirbelte zu ihrem Boss. »Miki ist sehr schnell im Wasser und wir haben eine Taktik. Er trägt mich rüber, ich bin ja nicht groß, nein, und fall nicht auf, nein gar nicht. Und ich könnte nachsehen, ob da jemand ist, ja das könnte ich.

»Uma... « Er sah sie streng an. »ICH muss mir das Schiff aber ansehen.«

»Er kann sie auch tragen, Bossu. Das kann er gut!«

»So wird das nichts!« zischte er und sah wieder auf das Schiff, schnappte sich das Fernglas und graste jeden einzelnen Winkel ab. Dann das Haus. Es dauerte einen Moment, bis er wieder zu reden anfing. »Das Schiff scheint leer zu sein... und ich frage mich ob die an Land Schreie hören würden. Bei dem Lärm. Außerdem ist Neumond. Und...« Er zögerte. »Entweder haben sie hier die perfekte Verteidigung, oder sie fühlen sich wirklich sicher, dass hier niemand her kommt. Wir befinden uns immer noch an einem Ort der Grand Line, der fast nie befahren wird.«

»Wenn sie Seestein haben, dann fühlen sie sich ganz toll. Ganz bestimmt sogar!«

»Das denke ich auch, aber... bleibt die Tatsache, dass sie uns so nah an ihrer Basis überfallen haben. Sie müssen doch wissen, dass das unser nächster angesteuerter Ort sein würde. Uns können sie ja nicht mit Seestein wegsperren...«

Auch Miki grübelte nun angestrengt nach.

Es herrschte einen langen Moment lang Stille, dann sprach Crocodile wieder. »Ok, das hier bringt alles nichts. Ich will nicht an Land gehen ohne zu wissen was das hier ist und ich glaube kaum, dass das Schiff komplett leer sein wird. Wir haben wohl keine andere Wahl und wenn wir auffliegen, dann geben wir eben alles was wir haben.«

Uma nickte wild, Miki, Gal und Jazz etwas langsamer.

»Also, zurück an die Riemen und dann so schnell wie möglich wieder an Deck. Ich geb euch ein Zeichen, wenn wir nahe genug sind.«

»Yosh!«
 

Akama lag an Deck seines Schiffes, die Arme verschränkt und blickte in die Sterne. Er war sauer. Sie hätten ihn nicht so auslachen müssen, jeder machte Mal Fehler und immerhin war es dunkel gewesen. Es war also nicht seine Schuld, dass er den blöden Kerl nicht als Transe hatte entpuppen können. Diese Insel... manchmal hasste er diese Insel wirklich. Sein beschissener Cousin und seine blöde Furie von Cousine. Und vor allem diese dämliche Tradition, dass man der Familie keinen Wunsch abschlagen durfte. Mein Gott... manchmal hasste er diesen Kodex seines Volkes. Aber nun ja, zumindest bekam er was er wollte und das kostenlos.

Eine Frau wandelte über das Deck, ganz in Blau, mit Schleier und einem eisernen Halsband. Sie setzte sich neben ihn und lächelte. »Du hast nach mir schicken lassen?«

Er maulte etwas. »Sie sind so gemein zu mir.«

Und sie lachte. »Du bist ja auch ein Vollidiot.«

»Bin ich nicht. Pass auf, was du sagst, Esme.«

»Was? Sag nicht du kannst jede andere haben, das wäre gelogen. Keine Frau kommt freiwillig auf dein Schiff, nur weil du die Insel nicht betreten kannst. Und außerdem kenn ich keine der bei deinem Atem nicht schlecht geworden wäre, außer bei mir vielleicht..«

»Ja ja, versteh schon. Ich halt mich ja auch zurück.«

Sie beugte sich über ihn und lächelte weiter. »Und? Wie sah der Mann aus?«

»Reiz mich nicht.« funkelte er böse.

Erneutes Lachen. »Sonst schläferst du mich ein? Tja Pech gehabt, davon ziehst du keinen Nutzen.«

»Grr...«

Sie legte sich auf seine Brust und sah ihn lächelnd an, aber es war gebrochen. »...Würdest du mir mein Halsband abnehmen?«

»Und was dann?«

Das Mädchen seufzte ernst. »Du weißt, dass ich dir nichts tun kann.«

»Ich darf keiner Teufelsfruchtbenutzerin das Halsband abnehmen.«

Unterschwellig kam die Wut in ihr auf. »Und was soll ich bitte tun? Dich zum Lachen bringen und abhauen? Alleine mit deinem Schiff?«

»Esme, bitte.«

Ihr Blick war verletzt. »Man gewöhnt sich schlecht daran, dass es einem immer schlecht ist und man sich am liebsten gar nicht mehr bewegen würde...«

»Nein.«

Sie schloss die Augen. »Gut...« Nun beugte sie sich über ihn und begann ihn zu küssen. »Dann mal viel Spaß mit meinem Körper, ich kann mich ja eh nicht wehren oder es dir besorgen...«

»Tsss...« er griff nach ihrem Kopf und drückte sie zu sich.

»...Putz dir mal die Zähne...«

»Als würde es davon weg gehen...«

»Hab gehört andere würden ihre Teufelsfrüchte besser kontrollieren können...«

»Na vielen Dank.«

»Uh...ich werd müde...«

»Wirst du nicht!«

»Uhh...«

»Hey, schlaf nicht ein!«

»Ah...« Sie begann wild zu kichern. »Sieh mal, ein Riesenrad!«

»Grr... Esme!«

Klonk. Es hörte sich an, als wäre ihr Kopf auf dem Holz aufgekommen.

»Esme!«
 

In diesem Moment ertönte ein Trampeln und Poltern, das Akama aufschrecken und sich umsehen ließ. Vor ihm standen fünf Piraten, die ihm leider noch zu gut im Gedächtnis lagen. Hastig schob er Esme von sich herunter, welche auf seiner Brust eingeschlafen war. Seine Stimme schallte über das Deck.

»Was zum Teufel macht ihr denn hier?!«

Erst jetzt konnte Crocodile sich von der anfänglichen Irritation über diese Szene losmachen und reagieren. Er hielt den Atem an. Mit einer einzigen Bewegung stürmte er auf ihn zu, schmiss ihn zu Boden und presste die Hand auf seinen Mund. Sein Blick sprühte nur so vor Gift. »Grr... du also... Wag es dir deine Fähigkeit zu benutzen und du bist gleich nicht mehr als ein Stück Asche.«

Schimpfend begann Akama um sich zu schlagen. »Grmlsgbd jsgdumhs!«

Crocodile reagierte und griff ihm so hart ins Gesicht, dass er ihn mühelos hochheben konnte. Dann schlug er ihn blitzschnell wieder nach unten, sodass das Holz eine große Delle bekam. »Schnauze hab ich gesagt!«

In diesem Moment erst fiel ihm auf, dass es wirklich ungewöhnlich ruhig auf dem Schiff war. Er presste Akamas Gesicht noch immer zusammen und hielt ihm den Mund zu, während er über seine Schulter blickte. Und was er dort sah, brachte das Faß zum Überlaufen. Seine Agenten lagen allesamt auf dem Deck und schnarchten. Miki ausgeschlossen, der auf seinem Schiff stand und ihm verwirrt entgegen sah.

Wider seiner eigentlich Vorsicht begann er nun zu brüllen. »Würdet ihr dämlichen Vollidioten wohl aufwachen?! Seid ihr alle nur bescheuert oder was? Das kann doch wirklich nicht wahr sein!« Ihr Captain steigerte sich immer weiter hinein, aber seine Agenten wachten bereits wieder auf, genau wie die Frau in Blau. Als er das bemerkte, schluckte er seinen Ärger vorerst herunter und wandte sich wieder an Akama, dem Sternchen vor den Augen herumtanzten. »Und du Sohn einer Hure wirst mir jetzt meine Fragen beantworten...«

Plötzlich ertönte ein Kreischen, es war das Mädchen, das sich ebenfalls an Deck befand, aber zuvor geschlafen hatte.

»Ruhig stellen!«

Jazz tat es, indem er ihr einfach den Mund zuhielt und sie gefährlich an sich presste, den anderen Arm zur Klinge gewachst, die sich an ihren Hals legte. »Halt deinen Mund, wenn dir dein Leben lieb ist.«

Crocodile schleuderte indessen Akama seinen Hass entgegen. »Du hast mich ziemlich wütend gemacht.«

Dieser konnte zwischen den Sternen nun einen äußerst beunruhigenden Typen erkennen, der ihm ziemlich weh tat. Seine Augen öffneten sich und starrten ihn an. In diesem Moment erst fiel Crocodile auf, dass er aus dem Kerl nichts rausbekommen würde, ohne seiner seltsamen Fähigkeit zu unterliegen. Schöne Scheiße. Einen Moment überlegte er, dann wandte er sich an die Frau.

»Gehörst du zu ihm?!«

Sie schluckte und deutete auf ihr eisernes Halsband. »Wie man das auch immer interpretieren möchte...«

Akama begann sich unter seiner Hand nun wieder zu wehren, weil er keine Luft mehr bekam. Dem Shichibukai wurde das Ganze nun zu bunt. Er holte nochmal aus, schlug seinen Kopf jetzt so hart auf den Boden, dass die Delle fast das Deck durchschlug.

Esme zuckte zusammen.

Doch gerade als sich der Pirat an den Kosaken wenden wollte, bemerkte er, dass dieser durch den Aufschlag ohnmächtig geworden war. »Was zum...?« Er runzele die Stirn. War der Typ wirklich so schwach, dass ihn so was ausknockte?

»Das reicht.« mischte sich die Frau nun ein. »Ihr braucht ihm nicht länger weh zu tun... er ist k.o.«
 

»Wer bist du?« Jazz drückte die Klinge etwas näher an ihren Hals.

Sie keuchte daraufhin. »Auf jeden Fall niemand, der euch wehtun will.«

»Was hast du da um deinen Hals?« Crocodile wandte sich nun zu ihr und von Akama ab.

Leicht panisch versuchte sie Jazz' Klinge zu entgehen. »Ne Fessel, wonach siehts denn sonst aus?«

»Und aus was ist die? Eh? Sag schon, Mädchen!«

»Seestein.«

Uma warf die Hände in die Luft. »Toll, ganz toll! Sie haben es also wirklich auf der Insel, super!«

»Also bist du eine Gefangene, eine Sklavin?« fragte Jazz, ohne den Griff zu lockern.

Ihr kamen die Tränen, weil er ihr die Luft abdrückte. »Ja verdammt! Und wie ihr seht, kann ich mich nicht wehren! Wieso sollte ich auch?!«

»Sklavin von wem? Huh? Huh? Huh?«

Esme keuchte noch mehr. »Ich werde euch nichts tun, aber es lässt sich nicht sonderlich gut sprechen mit ner Klinge am Hals.«

Crocodile nickte. »Lass sie los.«

Sein erster Maat tat es widerwillig und die Frau kam wieder auf ihre Knie, keuchte atemlos. »Sehr nett von euch.«

»Eh Kleine, wir sind nicht wegen dir hier, ja?! Wir wollen nur Antworten! Ja, aber pronto, pronto!«

Sie rieb sich den Hals, sah Uma wieder an. »Eure Freunde wurden verschleppt, nicht wahr?«

»Wir stellen dir Fragen, ja das machen wir! Also wer ist der Typ, der dich als Sklavin hält? Oder ne Frau? Eh? Ist es etwas ne Frau?«

Gal legte Uma die Hand auf die Schulter. »Be... beruhig dich. Das Mädchen wird uns schon Auskunft geben.«

Die Fremde sah Gal ernst an. »Ich werde euch erzählen was ihr möchtet, aber...« dann zu Akama und Crocodile. »...Ihr müsst ziemlich verrückt sein hier einfach vor dem Hafen Anker zu legen. Wollt ihr ertappt werden, bevor ihr überhaupt eine Chance habt diese Insel zu betreten?«

Uma wollte wieder losrattern, aber Gal schüttelte nur den Kopf. »Was müssen wir denn befürchten?«

Sie sah niemanden mehr an, sondern stand auf und ging zu Akama. »...Wenn ihr wirklich vor habt eure Freunde zu retten, dann...« Sie riss an seiner Kleidung und zog sie ihm aus. »...solltet ihr lieber auf mich hören.«

»Warum sollten wir?« Jazz verschränkte die Arme.

»Tja, wieso nicht?« zischte sie und riss ihm die Kleidung vom Leib. »Es ist niemand sonst auf dem Schiff, greift euch die Kleidung, die ihr tragen könnt und bitte holt mir ein Seil.«

»Und seit wann kommandierst du uns herum?« merkte Crocodile brummend an.

Ihr Blick traf den seinen mit einer unerschütterlichen Entschlossenheit. »Vier Neuzugänge, wenn ich mich erinnere. Zwei hübsche Frauen. Hab gehört sie sollen ziemlich was abbekommen haben...«

»Was? Was abbekommen? Was ist passiert? Sag schon!«

Crocodiles Blick wurde starr und sehr sehr wütend. »...Was-haben-sie-abbekommen...?«

Miss MerryChristmas begann die Frau nun zu schütteln. »Sag schon, los, los! Sag schon, mach endlich!«

Ihre Miene war eisern. »...Ich brauche das Seil. Je länger wir warten, umso schlechter stehen eure Chancen.«

»Ah, Erpressung! Erpressung!«

Nun begann Esme zu kreischen und ihre Stimme bröckelte dabei gefährlich ab. Sie wirkte beinahe, als hätte sie gleich einen Nervenzusammenbruch. »Ach ja?! Meint ihr ich will nicht hier raus?! Tut mir ja leid, aber jeder der bisher hier herkam um seine Freunde zu retten ist erbärmlich gescheitert! Und jetzt holt mir das Seil, damit ich Akama festbinden kann!« Sie stolperte in den Stand. »Ach vergesst es, ich hole es selbst!« Damit rannte sie unter Deck.
 

Die Fünf schwiegen einen Moment lang. Dann blickte Crocodile sie ernst an. »Versuchen wirs.«

»Ok, Bossu...«

Nur Sekunden später kam Esme wieder angestolpert, vor lauter Sachen, die sie mit anschleppte, kaum wiederzuerkennen. Sie ließ einen riesigen Haufen Kleidung vor ihnen fallen, dann das Seil und noch etwas. Sie hastete zu Akama. »Wärt ihr so nett mir zu helfen, damit wir endlich vom Hafen wegkommen, bevor sie uns noch sehen?«

Crocodile nickte Gal zu, der auf sie zukam und ihr dabei half ihn zu knebeln und zu fesseln. Er wirkte kleinlaut, aber dennoch sehr ernst. »Du solltest uns, wenn wir dir helfen sollen, noch ein paar mehr Informationen geben.«

»Verdammt nochmal!« fauchte sie zurück. »Seid ihr schwer von Begriff?! Wenn wir aus der Bucht raus sind, dann haben wir Zeit darüber zu reden! Aber wenn sie uns sehen, dann könnt ihr euch so was von abschminken, dass ihr eure Freude retten könnt!«

Nun kam Gal wieder ins Stottern. »Ich helfe dir doch gerade, oder? Du... du kannst sprechen, während wir... wir hier verschwinden. Oder...« Er nahm seinen Mut zusammen, der so oft so sehr bröckelte, wenn er den Blick seines Bosses in seinem Nacken spürte. »...oder kannst du das nicht gleichzeitig, huh?«

Sie knurrte nur. Himmel war sie aufgeregt. Beiläufig klebte sie Akama ein riesiges Pflaster auf den Mund und wandte sich dann um. »Nehmt die Sachen und ab auf euer Schiff, dann erkläre ich.«

Crocodile nahm es hin und nickte seinen Agenten zu, griff nach Akama und schmiss ihn mit einer einzigen Handbewegung unter Deck. Zusammen hasteten sie zurück auf ihr Schiff, wo er Miki und den anderen den Befehl gab in die Riemen zu gehen. Er selbst wandte sich wieder dem Steuer zu, drehte bei und lenkte ihr Zuhause wieder in die Dunkelheit, wo es bald danach verschwand.

Esme starrte einfach nur auf die See, atmete aber erst auf, als sie außer Sichtweite waren. »Oh Gott...«
 

Die Crew war wieder oben und Crocodile bei ihr, umzingelten sie regelrecht. Seelenruhig drehte sie sich zu ihnen um und blickte sie ernst an. »Danke, dass ihr auf mich gehört habt.«

»Bedank dich nur beim Boss! Ich hätte keine Geduld gehabt, nein ganz sicher nicht!«

Ihr Captain verschränkte die Arme. »Also, erzähl uns endlich was du weißt.«

Sie nickte und redete nun ganz schnell. »Ich weiß nicht wie viel ihr bereits wisst, aber ich lasse die ganzen unwichtigen Details erst einmal raus. Dies ist eine Sklaveninsel, sie halten uns hier gefangen und zwingen uns...« Sie schluckte nur einmal kurz, dann redete sie weiter. »Das hier ist ein überdimensionalisierter Harem. Hauptsächlich für Frauen, aber auch teilweise für Männer. Und er ist gut bewacht, niemand ist je wieder von dieser Insel herunterkommen... niemand. Weder wir, noch die Menschen, die einige von uns retten wollten.« Ihre Stimme hob sich weiter an. »Sie lassen uns jede Menge Freiheiten, wir bekommen genug zu Essen und dürfen tun was wir wollen. Aber das ist nur Schein. Wir können diese Insel nicht verlassen, unter keinen Umständen. Sie halten uns...« Hastig griff sie nach ihrer Halskette. »Scheiße... der Schlüssel...«

Sofort kramte sie in Akamas Klamotten herum und fand ihn, zögerte nicht lange und schloss sich das Halsband auf. Und dann, im nächsten Moment, riss sie sich vor ihren Augen die Kleidung vom Leib.

Gal musste heftig schlucken, lief etwas rot an und drehte sich sogleich zur Seite.

Crocodile starrte ihr hingegen einfach nur perplex entgegen. Sein Kopf kam gerade nicht mehr hinterher. Wie? Harem? Fesseln? Festung?

Uma schlug Miki gegen den Magen, so dass auch er sich umdrehte. Die Frau passte ihr gar nicht.

Ohne ihre Kleidung konnte man nun erkennen, wie sie wirklich aussah. Sie war klein und hatte kinnlanges, rosanes Haar und große blaue Augen. Sie stand einfach nur da und sah auf ihre Hände. »...«

»...Wir haben nicht nach dem Strip gefragt, Mädchen.« knurrte der Captain etwas genervt.

»Ihr werdet schon nicht sterben.« meinte sie etwas rot im Gesicht. Nur schnell warf sie sich daraufhin etwas drüber und kam dann näher zu Crocodile und Jazz. »...Darf ich kurz... etwas ausprobieren?«

»Du solltest uns lieber endlich weiter erzählen, sonst werde ich richtig ungemütlich.«

»Ich würde nur gern was testen! Wäre sinnvoll, wenn ich diese Info noch hätte!« fauchte sie zurück.

Seine Miene verfinsterte sich gefährlich. Gott, unter anderen Umständen würde er sich das nicht zwei Sekunden lang antun. Er wollte ihr gerade etwas entgegenbringen, als sie einfach ihre Hand auf seine Brust legte und die Augen schloss.

Er zuckte zurück, aber er entkam nicht mehr. Sein Atem stockte, er konnte sich nicht mehr bewegen. Langsam hob sie den Kopf an und sah tief in seine Augen.

»Was zum...« Crocodile knurrte, oder zumindest wollte er das, aber seine Stimme klang so weich, wie sie noch niemand seiner ganzen Crew je gehört hatte. Fast schon verliebt.

Sie blinzelte und schließlich änderte sich Crocodiles Gesichtsausdruck noch einmal. Er wirkte nun als wäre er den Tränen nahe. Ihm blieb vollkommen die Luft weg von der ganzen Trauer, die ihn nun übermannte.

Gal starrte nur perplex, Uma wirkte total vor den Kopf gestoßen und Miki... der hatte das Ganze noch gar nicht begriffen.

Vorsichtig wich Esme wieder zurück und stierte hinab auf ihre Hände. »...Ich kann es wieder...«

Crocodile wirkte nun wieder völlig wie er selbst, aber dennoch schien er äußerst beunruhigt zu sein. »Was zum Teufel war das?«

Ihr Blick trieb wieder nach oben, wirkte sehr ernst. »Meine Teufelskraft. Ich kann jegliche Emotionen in anderen auslösen, sobald ich sie zu fassen bekomme. Sie funktioniert wieder, eure sicherlich auch noch, oder?«

»“Noch“?« brummte Jazz gefährlich.

Sie nickte. »Habt ihr alle eine Teufelsfrucht gegessen?«

»Spielt das eine Rolle? Eh? Was soll der Blödsinn?«

»Das ist sogar der Kern dieses ganzen Unterfangens. ...Bitte sagt mir, dass zumindest einer von euch keine Teufelskräfte hat...«

Sie sahen zu Miki, der noch immer etwas verwirrt war.

»Einer?« meinte sie enttäuscht. »Scheiße.«
 

»Auf der Insel ist noch Iroko-chan, sie hat auch keine, nein hat sie nicht. Aber warum ist das so wichtig? Eh? Warum?«

Crocodile verschränkte die Arme. »Du willst mir doch nicht erzählen das ganze Gebäude da besteht aus Seestein, oder?«

»Nein...« Ihre blauen Augen versanken beunruhigt in den seinen. »Es ist eher die ganze Insel.«

»Wie bitte?!«

»Waaaaaas?«

Uma starrte sie perplex an, Gal hingegen musste immer wieder schlucken. Was? Die ganze Insel? Sie waren verloren! Oh nein, vollkommen verloren! Das Spiel war aus! Keine Chance! Oh nein!

»Wie soll denn bitte eine ganze Insel aus dem Gestein bestehen?« Es war offensichtlich, dass Jazz ihr nicht glaubte.

Nun wurde sie wieder wütend. »Ich glaub, ihr habt nicht die Zeit euch das anzuhören, oder? Wenn sie uns gesehen haben, sind sie bald hier... oder sie locken euch in die Falle. Und ich weiß schon was mich erwartet, wenn sie herausfinden, dass ich euch helfe.« Erneut musterte sie jeden einzelnen von ihnen intensiv. »Ihr kämpft alle nur mithilfe eurer Teufelskräfte, oder?«

Sogar Uma schwieg. Da hatte sie nicht ganz unrecht. Bis auf Iroko und Miki taten das alle. Außer Bon vielleicht, aber der würde sich wohl zu schlapp dafür fühlen. Also kein Ballett oder Karate.

Esme wandte sich an Crocodile und Jazz. »Ihr seht stark aus, aber ihr werdet auf der Insel nicht eure ganze Kraft gebrauchen können. Die Wächter im Harem haben Schwerter, allerdings...« Ihr Blick ging kurz zu Boden, dann wieder hinauf. »...sind sie um diese Zeit eher mit was anderem beschäftigt.«

»Waaaaaaaaaaaaaaaas deeeeeeeeeeeeeeenn?«

»Sei nicht so blöd, Miki! Wenn das ein Harem ist, was meinst du was die Kerle hier machen? Eh? Was denkst du denn?«

Es dauerte einige Sekunden, bis seine Augen riesig wurden.

»Wir müssen an Land... wir können hier nicht bleiben.« warf die Fremde ein, zwängte sich dabei widerwillig zurück in ihre Kleidung. »...Mir gefällt es zwar gar nicht das wieder zu tragen, aber...« Sie schnallte sich das Halsband um. »...geht wohl nicht anders.« Dann wandte sie sich an Gal. »Ich denke, Akamas Kleidung sollte dir passen.«

Zuerst nickte er nur, blickte sie an, als wollte er etwas sagen, bis er es schließlich doch herausbrachte. »Gibt es viele mit so einer Kette um den Hals auf der Insel? Wie viele sind eigentlich insgesamt dort?«

Während sie auch den anderen Kleidung heraussuchte, antwortete sie ihm. »...Ich weiß nicht, ich kann nicht gut schätzen. Aber vielleicht an die fünfhundert Frauen? Vielleicht 200 Männer insgesamt. Und ja, alle dort tragen entweder eine Kette um den Hals oder um den Fuß, außerdem ist unsere Kleidung mit Seesteinfasern verwoben. Sie haben alles dreifach abgeriegelt, aber die Kraft der Insel reicht eigentlich schon aus. Die Sache mit den Ketten und der Kleidung machen sie nur zur Belustigung der Neuankömmlinge.« Sie reichte jedem ein paar Kleidungsstücke. »Tja, fünf Mann gegen 200 Männer.« Ein mutloses Lächeln erschien auf ihren Lippen. »Klingt gut, was?«

»Pah!« meinte Uma mit verschränkten Armen. »Was sind schon 200 Kerle gegen Miki?« Die kleine Frau wirkte stolz. »Man müsste natürlich schlau an die Sache herangehen.«

Esme nickte. »Ich würde diesen Kerlen gern in den Arsch treten, aber... es reicht mir auch schon mit meinen Freunden endlich von hier zu verschwinden. Und nun zieht euch um! Wir müssen hier weg!« Bei dem letzten wirkte sie beinahe panisch.

»Ein „Bitte“ tut auch nicht weh, nein tut es nicht. Nein, gar nicht.« murmelte Miss MerryChristmas leise.

Die Frau mit den rosanen Haaren drehte sich hastig um und warf die restliche Kleidung über Bord. »Am Besten wir trinken noch ne Tasse Tee, was? Muss ich sagen, dass ich mich dort drinnen auskenne?«

Jazz und Crocodile hielten die Kleidung noch immer in der Hand und rührten sich nicht. Miki, Uma und Gal warteten auf den Befehl ihres Bosses.

Ihre blauen Augen richteten sich starr auf sie. »Ok, ihr glaubt mir nicht. Ich führe euch hin und ihr könnt euch selbst überzeugen. Ich kann euch helfen, aber wenn ihr lieber reinstürmen wollt, so ganz ohne eure Fähigkeiten und kaum kampfbereit, dann bitte. Habt sicher ein schönes Leben gehabt.«

Crocodile knurrte. Was erlaubte sich diese Frau eigentlich?

Einen Moment lang sah sie die Piraten einfach nur an, dann drehte sie sich um und sprang von Bord in das seichte Wasser, ließ die Strickleiter einfach außen vor.

»Und? Vertrauen wir ihr?« wollte sein erster Maat wissen.

»Bleibt uns was anderes übrig?«

»Ohne konkreten Plan? Eh? Gehen wir da jetzt hin? So ganz ohne?«

Er blickte den Rest seiner Crew an. »Sie hat wohl Recht, ohne sie kommen wir da nicht rein und ich hatte schon vorhin so ein Gefühl, dass hier etwas nicht stimmt. Das mit dem Seestein ist zwar absolut absurd, aber ich sehe keinen Grund warum sie uns anlügen sollte. Ich bin sicher, sie will hier selbst raus...« Aus diesem Harem. Harem... Harem! Er glaubt,e er drehte gleich durch. Wenn Robin angefasst wurde, wusste er nicht ob er sich mit seinem ach so dezenten Plan zurückhalten konnte. »Sehen wir uns das Ganze von Nahen an. Was anderes können wir nicht tun. Dann entscheiden wir...«



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  -NicoRobin-
2010-11-02T15:12:12+00:00 02.11.2010 16:12
Das Kapitel ist klasse. :)

Ich muss ehrlich sagen, dass mir die Insel Nankin-mushi von allen Inseln am besten gefällt. ^^


Von:  fahnm
2010-07-19T23:02:52+00:00 20.07.2010 01:02
Hammer Kapi!^^
Von:  Aja1992
2010-07-19T21:25:26+00:00 19.07.2010 23:25
Super kapi^^


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