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Anata wo sagashite iru - Search for you

Manchmal erkennt man das Ziel erst während der Reise.
von

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Tsumi - Schuld

Hi!
 

Jetzt hab ich endlich hier mal wieder ein neues Kapitel, ist auch ein wenig länger ^^... bis gestern tief in die Nacht hab ich daran herumgefeilt...

HOFFENTLICH HAT ES SICH GELOHNT!
 

Also, bis zum Zeitsprung wird es noch ein wenig dauern, aber ich glaube, das ist nicht weiter tragisch.

Ich möchte jetzt ein wenig mehr auf den Schicksalsschlag eingehen... Dramatik... Trauer...
 

Hier bei diesem Kappi habe ich ein paar persönliche Fragen einfließen lassen, die ich mir öfters stelle.

Ich hoffe, es wird nicht zu langweilig für euch werden! ^^
 

Viel Spaß!
 

*********************************************************************
 

Kapitel 3: Tsumi - Schuld
 

Stunden später wurde Naruto von Anbu Einheiten entdeckt. Inzwischen war es schon später Abend geworden. Der Angriff abgeblockt, die Feinde vertrieben.

Keine Gefangenen.
 

Erschüttert wagten die Anbu es nicht, in den Hohlraum hinab zu steigen. Das restliche Haus konnte jeden Moment zusammenstürzen. Sie mussten warten.

Auf was, das wussten sie selbst nicht genau.

Sie konnten nicht zu Naruto gehen. Dazu hatten sie kein Recht, das spürten sie.

Sie warteten.
 

So lange, bis Tsunade mit Sakura und Sasuke kam.

Sie hatten wiederholt dieselben Gerüchte gehört.

Zu schreckliche Gerüchte um sie einfach so zu glauben.

Ohne Beweise.

Ohne die vernichtenden Beweise.
 

Als Sakura in den Hohlraum hinuntergeblickt hatte, war sie Sekunden später zusammengebrochen. Leichenblass geworden, am ganzen Körper zitternd. Der Tod war hier gewesen.

Um Jahrzehnte zu früh. Aber kam er nicht meist zu früh? Und zu unerwartet? Viele Menschen hatten dieses Vorurteil über ihn. Manchmal hatten sie Recht. Aber meist verschlossen sie sich einfach gegenüber seinen Boten, mit denen er sich schon viel früher ankündigte.

Krieg.

Krankheit.

Wahnsinn.

Und die Geschwister Hass und Rache. Untrennbar.
 

Sasuke kniete sich neben sie und nahm sie sachte in den Arm. Doch beruhigen konnte er sie nicht.

Der Anblick war grausam.

Viel grausamer als alles, das er je erlebt und gesehen hatte. Grausamer als alles zusammen.

Naruto, sein bester Freund… Das hatte er nicht verdient. Nicht er.

Niemand.
 

Tsunade schluckte schwer. Horror. Für all das hier gab es kein anderes Wort. Eigentlich gab es überhaupt kein Wort dafür.

Welches konnte das hier schon treffend beschreiben?
 

Die Fünfte überfielen die Selbstzweifel mit voller Wucht, ohne Vorwarnung.

Wieso war sie Hokage, wenn sie das nicht hatte verhindern können? Wieso hatte es so weit kommen müssen? Sollten Hokage nicht die Dorfbewohner schützen?

Und jetzt? Was jetzt?
 

Jetzt musste sie dort hinunter.

Schließlich und endlich war sie trotzdem Hokage. Ob sie wollte oder nicht.

Ob sie das machen wollte oder nicht.

Ob sie hier sein wollte oder nicht.
 

Manchmal müssen Dinge getan werden. Ob wir wollen oder nicht.

Wir müssen es uns nur eingestehen.
 

Sie ballte ihre Fäuste zusammen und ihr Blick wurde hart und unnachgiebig.

Genauso wie man ihn von ihr kannte.
 

Mit einem federnden Sprung landete sich in dem Hohlraum. Feine Dreckpartikel wirbelte auf und nahm ihr vorübergehend die Sicht. Sie hielt sich die Hand vor den Mund um nicht Gefahr zu laufen an dem drückenden Staub zu ersticken.

Gleichzeitig schaltete sie ihre Gefühle ab. Regel 25.

Mittlerweile beherrschte sie sie nahezu perfekt.

Anders war vieles nicht zu überstehen. Nicht mehr.

Zu viele schreckliche Dinge um für alles gleich zu fühlen.

Welche Gefühle wären dann denn noch vorherrschend?

Wenn man auf all das Schreckliche reagieren würde?

Entsetzen. Trauer.

Man verschloss sie vor all dem um sich selbst zu schützen.

Vielleicht war das der Fehler, sie wusste es nicht.

Sie musste jetzt weitermachen.

Hokage sein.

Ärztin sein.
 

Ihr Blick fiel auf Hikaru und mit ausdrucksloser Miene ging sie neben ihm in die Knie. Routiniert überprüfte sie seine Lebensfunktionen.

Aber es gab keine mehr.

Der kleine Junge, Hikaru, war tot. Nicht einmal sie konnte ihm mehr helfen.
 

Ein unschuldiges Kind hatte sein Leben lassen müssen.

Seine kleinen Gesichtszüge spiegelten Schmerzen wider, seine Augen waren weit aufgerissen. Unnatürlich. Das brachte nur die Sekunde des Todes zustande.

Der Blick verlor sich im Nichts.

Nie wieder würde er etwas anderes erblicken. Die Augen würden zu Staub zerfallen, wie sein restlicher Körper. In vielen Jahren würde nichts mehr von ihm übrig sein. Und irgendwann dann, in Jahrzehnten würde niemand mehr an ihn denken. Ihn vergessen.
 

Was sollte das? Machte das Sinn?

Was war ein Mensch überhaupt? Ein Gebilde der Natur. Das einzige das sicher war, war das hier.

Der Tod.

Doch wieso nahm er Kinder zu sich?

Unschuldige Kinder?
 

Tsunade war es allmählich so verdammt Leid, immer wieder mit dieser Frage konfrontiert werden zu müssen.

Ihr Bruder. Obito. So viele junge Genin.

Hikaru.

Wieso war sie Hokage, wenn sie nicht einmal Kinder schützen konnte?

Wieso konnte man sie nicht schützen? Wieso gab es nicht irgendwen oder irgendetwas das die Menschheit und alles andere beschützte? Oder wenigstens die Unschuldigen? Vor Dummheiten. Vor Wahnsinnigen.

Vor dem hier.

Sie alleine konnte das nicht. Unmöglich.
 

Und da lief ihr doch eine einsame Träne über die Wange und sie schluchzte unterdrückt auf. Sofort presste sie sich ihre Hand auf den Mund.

Sie weinte nicht. Sie hatte schon so lange nicht mehr geweint.
 

All dieser Fragen zum Trotz…

Sie war Hokage. Sie musste stark sein. Wer denn sonst?

Überhaupt, sie war Tsunade.

Die, die mit dem Weinen aufgehört hatte.
 

Sie atmete tief durch und erhob sich wieder. Wischte sich schnell die Träne von der Wange. Atmete tief durch.

Sei wie immer. Als ob dich alles nichts angeht.

Mit der gewohnten Kraft in der Stimme rief sie Sakura zu sich.

„Sakura. Reiß dich zusammen. Wir haben keine Zeit für Zusammenbrüche. Du bist Medic-nin. Du musst wie wir alle deine Pflicht tun, auch wenn es in diesem Fall doppelt hart ist. Du weißt was zu tun ist. Komm hier runter und nimm Hikaru an dich.“, befahl sie unnachgiebig und fragte sich im selben Moment, ob sie zu hart reagierte.

Sie tat es.

Aber sie durften sich nicht der Trauer hingeben. Oder?

Nein, nicht jetzt schon.

Nicht jetzt schon.
 

Wenige Augenblicke kam Sakura mit starrem Blick in den Hohlraum hinunter gesprungen.

Wortlos hob sie den Kleinen hoch und wurde von stummen Schluchzern geschüttelt.

Ihr kleiner Patensohn. Hikaru…

Aber die Tränen hielt sie zurück. Irgendwann sind Dinge zu schrecklich um ihnen mit Tränen Ausdruck zu verleihen.
 

Sie wandte sich Richtung Naruto und erfasste mit einem Blick, dass er Shizuka bei sich hatte.

Ihre kleine Patentochter. Shizuka.

„Shizuka…“, flüsterte sie hohl und Tsunade nickte.

„Verschwinde von hier. Dieses Haus fällt bald vollkommen in sich zusammen. Geh!“, befahl Tsunade unnachgiebig.

Sakura nickte nur zögerlich. Sie wollte Naruto nicht alleine lassen. Er war ihr Freund.

Ihr Bruder.

Sie liebte ihn wie einen Bruder.
 

„Ich kann nicht gehen, Tsunade-sama. Das ist… Naruto.“, murmelte sie fassungslos.

„Ich weiß. Du hast Recht. Aber ich will nicht, dass noch mehr verletzt oder gar getötet werden. Es ist schon zu viel geschehen.“, sagte Tsunade leise.

Sakura verstand. Ihr Blick wanderte auf den toten Jungen in ihren Armen. Seine Mimik. Seine Augen. Das viele Blut.

Er war doch nur ein Kind gewesen.
 

Wieso hatte es soweit kommen müssen?

Hätte sie sich doch gleich auf den Weg zu Hinata gemacht, wie sie es versprochen hatte. Wieso hatte sie sich von diesen teilweise lächerlichen Angreifern ablenken lassen?

Sie hatte vollkommen falsch reagiert. Sie hätte wissen müssen, was vor sich ging.
 

Plötzlich spürte sie eine Windbewegung neben sich und blickte verstört auf.

Sasuke.

„Sasuke-kun…“, flüsterte sie mit gebrochener Stimme.

Er sah sie mit seinen schwarzen Augen an. Seinen unendlich schwarzen Augen.

Sie versank darin. Vergaß den Schmerz.

Sie war so unendlich dankbar, dass er hier war.

Er kannte sie. Er wusste was in ihr vorging, ganz ohne es sich mit sinnlosen Worten bestätigen lassen zu wollen.
 

Ohne sich zu wehren ließ sie zu, dass er ihr Hikaru aus den Armen nahm und sie sanft mit seiner freien Hand um die Hüften packte.

Noch bevor sie etwas sagen konnte war sie wieder oben am Tageslicht.

Raus aus dem Hohlraum.

Raus aus der Unwirklichkeit. Aus dem Albtraum.

Als sie das endlich begriffen hatte liefen ihr doch die Tränen in Strömen über die Wangen und sie begann laut zu weinen.

Ihre Seele drohte zu zerreißen vor Schmerz über das eben Gesehene. Sie glaubte, sie müsse sterben. Schlimmer konnte dieses Gefühl nicht sein.

Aber sie starb nicht und konnte dem Schmerz nicht entfliehen.

Hilflos klammerte sie sich an Sasuke, der sie an sich drückte und ihr beruhigend übers Haar strich.

„Ganz ruhig… ruhig, Sakura. Es ist vorbei. Alles wird wieder in Ordnung kommen. Alles wird gut.“, wiederholte er immer wieder, auch wenn er wusste dass er log.

Aber manchmal musste man lügen um den Schmerz zu töten. Oder zu lähmen.

Mit sanfter Gewalt drängte er Sakura von dem Hohlraum weg, Richtung Dorfzentrum.
 

Shinobi und Dorfbewohner kamen ihnen entgegen. Freunde. Unbeteiligte. Alle fühlten dasselbe. Konnten nicht fassen was sie sahen. Dieses tote Kind. Narutos Sohn.

Entsetzte Augenpaare verfolgten sie auf Schritt und Tritt. Reimten sich alles zusammen. Waren fassungslos.

Niemand hatte diesen Anblick so schnell vergessen.
 

Vorsichtigen Schrittes ging Tsunade auf Naruto und Shizuka zu.

Neben ihr fiel immer mehr loser Beton und Stein zu Boden und es knirschte verdächtig über dem Kopf der Fünften.

Es war ihr egal. Noch.

Sie musste sich um Naruto und Shizuka kümmern, das war das Wichtigste.

Beide schliefen noch und Tsunade konnte die Spur der Tränen an ihren Wangen sehen, die sich durch den Staub und das getrocknete Blut ihren Weg gebahnt hatte.
 

Sie beugte sich über die beiden und wollte Shizuka hochheben.

Doch Naruto ließ sie nicht los.

„Naruto… lass sie los, Naruto. Ich bring euch hier raus.“, flüsterte die Fünfte ein wenig ungeduldig, denn die Decke über ihr knarrte schon wieder laut. Nun war Tsunade doch ein wenig in Eile.

„Nein… ich lasse sie nie mehr alleine. Ich war zu spät. Ich lasse sie nie mehr alleine.“, murmelte Naruto im Halbschlaf vor sich hin.

Langsam schien er wieder zu sich zu kommen.

Tsunade biss sich auf die Unterlippe. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, was Naruto in den vergangenen Stunden für Qualen durchlebt haben musste. Doch sie wusste was es bedeutete, wenn über alles geliebte Menschen vor einem starben.

Niemand hatte es verdient so zu leiden.

Und doch geschah es, ob sie es wollte oder nicht.
 

Immer größere Steine der Decke fielen zu Boden und schlugen dicht neben ihnen ein. Gerade noch konnte Tsunade einen kleineren abwehren, der zielsicher auf Shizuka hinunterstürzte. Doch ein präziser Schlag der Fünften und der Stein war nicht mehr.

Jetzt wurde es aber wirklich ernst.
 

Tsunade beugte sich weiter zu Naruto und seiner Tochter hinunter.

„Naruto. Gib sie mir. Ich lasse nicht zu, dass ihr etwas geschieht.“, versuchte die Fünfte den Mann zu überzeugen.

Seine Augen waren nun schon geöffnet, doch es schien, als würde er sich nicht verstehen. Aber Tsunade war lange genug Ärztin um zu wissen, das er alles mitbekam und so

wiederholte sie ihre Bitte noch einmal eindringlicher.

Anfangs blieb er stumm und sah sie aus seinen trüben Augen unschlüssig an. Doch dann kam Leben in ihn. Im Bruchteil einer Sekunde wurde sein Gesicht wutverzerrt.

„NEIN! ICH WERDE SIE NIEMALS WIEDER ALLEINE LASSEN! ES WAR DEINE SCHULD, TSUNADE! DU HAST MICH ZU DIR GERUFEN! ICH MUSSTE SIE ALLE ALLEINE LASSEN! DU BIST SCHULD!“, brüllte er und stieß die Frau heftig von sich.

Erschrocken ließ sie es geschehen und stürzte hart zu Boden. An den Schuttbrocken schürfte sie sich ihre Handflächen auf, doch sie registrierte das Blut, das langsam aus den Wunden trat, überhaupt nicht. Entsetzt sah sie Naruto an. Seine Anschuldigungen klangen in ihren Ohren nach.

Du bist schuld.

Du bist schuld, du bist schuld, du bist schuld.

Diese drei Wörter brannten sich in ihr Gedächtnis. Für immer.
 

Als wäre nichts geschehen, wanderte Narutos Blick wieder zu seiner kleinen Tochter, die er noch immer fest in den Armen hielt. Murmelte ihren Namen vor sich hin und strich ihr über ihre dreckigen Wangen. Apathisch. Gespenstisch.

Sein Ausbruch war vorbei.
 

Doch er war nicht spurlos vorübergegangen. Narutos laute Stimme hatte den Schutt um sie herum in leichte Schwingungen versetzt und das hatte Folgen.

Tsunades Kopf ruckte in die Höhe, als die gesamte Decke zu knarren begann und nicht mehr aufhören wollte, dieses Geräusch von sich zu geben.

Und dann geschah es.

Das, das Tsunade seit Minuten fürchtete.

Das, das sie verhindern wollte.

Vergebens.
 

Ein riesiges Stück der Decke löste sich und fiel.

Es fiel, unaufhaltsam.

Raste auf Naruto und Shizuka zu.

Wie in Zeitlupe beobachtete Tsunade die Szene, welche sich vor ihr abspielte. Ihr stockte der Atem.

Das Deckenstück gewann an Schnelligkeit.

Naruto bemerkte es, doch er war unfähig sich zu bewegen. Instinktiv umhüllte er Shizuka mit seinem Körper und kniff fest die Augen zusammen.

Er würde sie nicht alleine lassen. Nicht im Stich lassen.

Aber er war zu langsam um sie und sich selbst zu retten.

Zu langsam.

Wie er es in dieser einen Stunde gewesen war.
 

Ein unnatürliches Geräusch ertönte. Ein grauenvolles Knacksen.

Ein unterdrückter Schmerzenslaut drang an Narutos Ohr und er öffnete überrascht seine Augen.

Was er sah ließ ihn fassungslos erstarren.

Eine Träne fiel auf sein Gesicht. Dann noch eine und noch eine.

Er blickte ihn das verweinte Gesicht von Tsunade.

Er sah sie so selten weinen. Hatte er sie überhaupt schon einmal weinen gesehen? Vielleicht.
 

Mit ihren Händen stützte sie sich an der Wand ab, an der Naruto gelehnt hatte. Das Deckenstück hatte sie volle Wucht am Rücken getroffen, doch Tsunade bemerkte den Schmerz nicht, der unnachgiebig von ihrem Körper Besitz ergriff.

Sie spürte nur den seelischen Schmerz, scharf wie Rasierklingen, der ihre Tränen verursachte.

Die Tränen, die sie schon so lange nicht geweint hatte.

Sie war schuld.
 

„Es tut mir so Leid, Naruto. Ich hab’ es doch nicht gewusst. Verzeih’ mir bitte. Ich hab’ es doch nicht gewusst.“, weinte sie. Ihre Tränen fielen zu Boden und benetzten Narutos Gesicht, der sie nur ungläubig weiterhin ansah.

„Tsunade-obaa-chan… du weinst…“, flüsterte er ein wenig irritiert, als ihm das bewusst wurde. Zitternd streckte er seine Finger nach ihrem Gesicht aus, fing ihre Tränen, wischte sie aus Tsunades Gesicht. Zwecklos.

Ungläubig sah er auf seine feuchte Hand.
 

Seine Worte und Berührungen ließen Tsunade laut aufschluchzen.

„Verzeih mir, Naruto. Ich wollte das nicht. Ich hab’ doch nicht gewusst, was geschehen wird. Ich will die Zeit zurückdrehen. Ich will dir das alles ersparen. Den unerträglichen Schmerz und diese Qual. Ich kenne es doch selbst. Ich will es ungeschehen machen. Aber ich kann nicht… ICH KANN ES NICHT!“, rief sie verzweifelt und ihr Körper erzitterte. Unter dem Gewicht der Decke, die auf sie gefallen war.

Und unter dem lastenden Druck der Schuld.
 

~ An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.
 

Naruto erwiderte nichts darauf. Er sah sie nur immerfort an. Doch als Shizuka sich ein wenig bewegte, ruckte sein Kopf sofort in ihre Richtung.

„Shizuka… Kannst du ihr verzeihen? Sie weint… nur wegen uns.“, flüsterte er und fuhr dem Mädchen mit bebenden Fingern durch ihr dunkles Haar.

Ihre blauen Augen huschten kurz zu Tsunade und fixierten dann ihren Vater.

„Papa.“, sagte sie dann deutlich, mit einem Glucksen und glänzenden Augen, und die Fünfte sah, dass Narutos Lippen sich zu einem warmen Lächeln verzogen.

„Ja… Ja, ich bin da. Du willst, dass ich ihr verzeihe? Ich weiß… es tut ihr Leid. Und sie wusste ja nicht, was passiert…“, sagte er leise und sah dann Tsunade an, die sich bemühte, ihren Körper unter Kontrolle zu halten, der dem Gewicht bald nicht mehr standhalten konnte.
 

„Ich muss doch nicht zu der Prüfung, oder?“, fragte er plötzlich hoffnungsvoll und sah sie dabei flehendlich an.

Tsunade schniefte und lachte dann sogar leise unter Tränen. Bei weitem kein glückliches Lachen. Ganz im Gegenteil.

„Nein… nein, da musst du nicht hin, Naruto. Du bleibst hier. Und jetzt… bitte mach, dass du mit Shizuka hier wegkommst. Das Haus stürzt gleich völlig zusammen. Bitte… geh jetzt…“, flehte die Fünfte und Naruto nickte langsam.

Er krabbelte mit Shizuka unter Tsunade hervor (sry wegen dem Zweideutigen) und richtete sich im Hohlraum auf.
 

Nun registrierte er erst, dass einzig Tsunades Körper verhindert hatte, dass die Decke auf ihn und Shizuka gefallen war. Das schwere Betonstück lastete auf ihrem Rücken und Tsunades Arme und Beine zitterten leicht. Man konnte die Anstrengung, nicht nachzugeben, deutlich sehen.

Zum ersten Mal zeigte sich wieder ein deutliches Gefühl in Narutos Gesicht.

Sorge. Richtige Sorge.

Sorge in seinen so trüben Augen, die ihnen wieder ein schwaches Flackern verlieh.
 

Tsunade stöhnte leise. Der Schmerz ging von ihrem Rücken aus, das wusste sie genau. Sogar ein Blinder konnte sehen, dass ihre Wirbelsäule verletzt worden war.

Das Taubheitsgefühl hatte sich schon bis zu ihren Armen ausgebreitet.

Ihre Kräfte ließen sekündlich nach.
 

Schließlich konnte sie nicht mehr verhindern, dass ihre Muskeln erschlafften und nachgaben.

Sie näherte sich dem Boden, die Decke über ihr ebenfalls.

Sie war nur froh, dass Naruto sich mit Shizuka aus der unmittelbaren Gefahrenzone begeben hatte. Wenigstens etwas hatte sie richtig gemacht.
 

Doch kurz bevor sie aufschlug, hörte sie ein lautes Krachen und spürte noch, wie ein Arm sie vor dem Aufprall abfing.

Nur einen kurzen Moment später kniff sie ihre Augen geblendet von Sonnenlicht fest zusammen. Ein lautes Donnern ertönte hinter ihr, gemischt mit einem spürbaren Beben der Erde. Eine eisige Kälte machte sich in ihr breit. Ihr Gehirn sagte ihr, dass das Haus eben komplett in sich zusammengefallen war.
 

Das Taubheitsgefühl hatte an ihren Armen wieder nachgelassen, doch ihre Beine waren weiterhin unbewegbar.

Aber das alles war nicht weiter wichtig. Nur Narutos nächste Worte hatten Bedeutung.

„Dumme Obâ-chan… ich verzeihe dir.“, sagte er leise an ihrem Ohr.
 

Dann wurde Tsunade ohnmächtig. Sie, ausgerechnet sie, die Godaime. Egal, nur seine letzten Worte waren wichtig. Für ihren inneren Frieden, den sie bis eben verloren geglaubt hatte.

Ein unsagbar erleichtertes Lächeln hatte sich auf ihren Lippen gebildet, bevor sie in die endlose Finsternis hinüber glitt.
 

******************************************************************
 

Fertig! ^^
 

Na, wie war es? Ich persönlich finde es gut und manche von euch wissen ja, dass das schon ein Erfolg an sich ist ^^.
 

Bin schon gespannt auf eure Meinungen!
 

Danke für eure Aufmerksamkeit!

Eure Fantasia



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Kommentare zu diesem Kapitel (31)
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Von:  Rukia-sama
2009-03-01T16:38:52+00:00 01.03.2009 17:38
Verzeih die frage aber bist du psychisch n bisschen leicht angeknackst?
Soll jetzt nich dumm rüberkommen aber wie bitte kommt man auf sowas krankhaft trauriges?
Ich geb selber zu, ich bin auch nicht ganz dicht, aber sowas würde ich nicht zustande kriegen, auf jeden fall nicht...in so einem ausmaß.
Ehrlich gesagt könnte ich sowas garnicht schreiebn....
also sry wenn du dich jetzt angegriffen fühlst
Von: abgemeldet
2008-07-29T22:57:06+00:00 30.07.2008 00:57
uff mir fehlen die worte....wirklich ich weiß nich was ich sagen soll
diese ff ist einfach so traurig und noch so unglaublich gut geschrieben

ich heul mir hier die seele ausm leib
hinata verschwunden
hikaru tot
shizuka ohne mutter und bruder
naruto ohne seine geliebte hinata und seinem sohn hikaru
tsunade mit den evtl. selbstzweifeln ob sie sich selbst verzeihen kann
alle in endloser trauer und voller schmerz.... warum nur...

grüße
holger
Von:  Kaisy
2008-02-16T10:18:45+00:00 16.02.2008 11:18
Das ist traurig, auch wenn er recht hat, so koinnte sie es doch nicht wissen, das ist einfach grausam. Ich hab auch keine Taschentücher mehr verdammt
Von:  Juditha
2007-08-15T11:12:35+00:00 15.08.2007 13:12
eijeijei... ;__; arme Tsunade-chan
immer diese traurige stimmung... *sight*
tja ich les mal weidda...
Juditha
Von: abgemeldet
2007-08-09T10:14:18+00:00 09.08.2007 12:14
hey^^
das war mehr als gut...ich musste wirklich zwischendrin weinen.
eigentlich tu ich das ja nicht -schließlich ist eine ff eben nur fiktion- aber du hast dieses kappi einfach so real rübergebracht und
die situation einfach so gefühlvoll. wirklich klasse!!!
besonders die letzte szene war schön. ist sie denn jetzt querschnittsgelähmt??? das wär schrecklich...ich weis nicht was ich schlimmer finden würde. nie wieder laufen und immer auf hilfe angewiesen sein oder sterben. wenigstens kann naru ihr verzeihen, aber ob tsunade das selbst kann?!?!?
lg yasmo

Von:  KeKsi
2007-08-03T21:52:18+00:00 03.08.2007 23:52
*schnief* bei diesem ff muss ich fast anfangen zu heulen... echt du schreibst einfach sooo gut... mach einfach weiter soo :D
Von:  maryland
2007-07-22T01:22:04+00:00 22.07.2007 03:22
wie...wie kannst du nur?

naruto, hinata, hikaru, shizuka...und auch tsunade...
so wie das klingt ist letztere bestimmt querschnittsgelähmt...oder so was in der art...
von hikaru und hinata gar nicht erst zu reden...wobei, ist hinata jetzt wirklich tot? also ich hab das jetzt so gelesen, dass man das nicht weiss...bitte nicht...
das kap ist wirklich voll depri...ich kann mich noch nicht mal richtig dazu aufraffen smileys hier reinzusetzen...
sieh das jetzt aber bitte nicht als kritik oder dergleichen, sondern eher als bewundernswerten schreibstil an. wie du die gedanken, die gefühle der charaktere beschreibst, die atmosphäre um sie herum, lässt dich richtig mit der person mitfühlen, mitempfinden...
ich habe ja die vier kapitel in einem zug durch gelesen, in den ersten beiden habe ich gelacht, einfach toll diese friedliche atmosphäre...
doch ab kapitel drei hat sich das um 180° gewendet. mich hat besonders hikarus tod mitgerissen...wie du das mit seinen augen beschrieben hast...ich bin urplötzlich erstarrt und es hat bei mir selbst erinnerungen wachgerufen. ich war selbst geschockt, aber irgendwie hat das ziemlich zugetroffen...
*kopfschüttel* tut mir leid, will hier nicht über mich reden (was tu ich denn schon wieder? ich red dusseliges zeug...).
deswegen, sieh dies als grosses lob von mir, da du wirklich super die gefühle und gedanken der personen rüberbringst (ich wieder hol mich...*verlegen am hinterkopf kratzt*), auch wenn sich das grade sehr widersprüchlich anhört...(?)

wie auch immer, mach bitte immer nur weiter so, wobei ich natürlich überhaupt nichts dagegen hätte, wenn naruto jetzt mehr glück widerfährt...auch wenn ich nicht wirklich daran glaube, leider. *die hoffnung dennoch nicht aufgibt* :)

ich bin wirklich gespannt auf das nächste kapitel, auch wenn ich es erst nach dem urlaub werde lesen können. freu mich schon es dann zu lesen. ^^
nun geh ich aber auch mal ins bett...ich glaub die uhrzeit lässt mich so seltsames zeug reden...^_^"

viele liebe grüße,

mary =)
Von:  Himbeerhexe
2007-07-20T08:56:08+00:00 20.07.2007 10:56
aaaaaaaaaaais des traurig......
des is so richtig schlimm...bitte lass tsunade widda gsund werden!!
Von:  chibineko-naru
2007-07-19T16:24:36+00:00 19.07.2007 18:24
wieder so ein trauriges und doch zugleich gutes kapi
*sniff*
mir tut der kleine immer noch leid
wieso er? erwar doch grade mal in Jahr!!! *Wasserfall heul*
dann wer'n auch noch beina naru und Shizuka erschlagen geworden und naru lässt seine wut an tsunade aus *fasst nen herzinfarkt bekommen*
ich bin so froh, dass es doch noch gut ausgegangen ist, also keine weiteren opfer,und das die zwei Tsunade doch verziehen haben(na ja eher naru)
*erleichtert ausatmet* puh
Von:  Easylein
2007-07-19T13:42:45+00:00 19.07.2007 15:42
*heul* Wie dramatisch *schnief*
Net auch noch Tsunade! Bitte net! *fleh*

Das warmal wieder ein total beeindruckender Part, wie du das alles rüber gebracht hast *gänsehaut*
Hoffentlich wendet es sich noch zum Guten.... und was ist aus Hinata geworden?

Bitte schreib ganz schnell weiter

Vlg Easy


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