Zum Inhalt der Seite

Anata wo sagashite iru - Search for you

Manchmal erkennt man das Ziel erst während der Reise.
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kettei - Entscheidung

Hi Leute!

SORRY, DASS ES SCHON WIEDER SO LANGE GEDAUERT HAT!! Tut mir wirklich verdammt leid! *sich auf die Knie wirft und um Verzeihung bettelt*

Aber dafür bekommt ihr hier jetzt eigentlich zwei Kapitel in einem, die ich aber in eines zusammengefasst habe.

Also nicht wundern, wenn das nächste wieder ein bisschen länger dauert... *sich gleich wegduckt*

Sorry... aber hier bei AWSI hab ich nicht so regelmäßig geschrieben, aber ich hab jetzt sogar schon vorgearbeitet... ach, ich sollte mit den Entschuldigungen aufhören, das hier liest eh keiner... ^^
 

Viel Spaß!!!
 

*****************************************************************************
 

Kapitel 5: Kettei - Entscheidung
 

Sakura zögerte. Sie traute sich nicht zu klopfen. Unruhig glitt ihr Blick immer wieder über die Zimmernummer.

2712.

Was für eine grausame Ironie. (Hinata hat am 27.12. Geburtstag).

Wieso hatte niemand darauf geachtet?
 

Sakura fasste sich ein Herz. Zögerlich drückte sie die Klinke hinunter und die Tür öffnete sich beinahe lautlos.

Sie atmete noch einmal tief durch und trat vollständig ein.
 

Ihr stockte momentan der Atem.

Verwüstet. Mit einem Wort zu beschreiben.

Die Überreste des kleinen Tisches lagen in einer Zimmerecke, die zerborstenen Holzstühle in der anderen.

Das Krankenbett war anscheinend mit einem heftigen Ruck umgeworfen worden, denn das Metall war an manchen Stellen durch den Aufprall verbogen worden.

Die Geräte waren ebenfalls nicht mehr zu gebrauchen.

Nur noch diese grauenvolle, einen durchgehenden Pfeifton von sich gebende Maschine funktionierte noch.

Eines der Geräusche des Todes. Von Menschen geschaffen.

Es hallte in Sakuras Ohren nach.
 

Mit wenigen Schritten war sie an dem kleinen Metallkästchen und wollte es abstellen. Doch die Knöpfe waren unbrauchbar und so funktionierte es nicht.

Seufzend gab Sakura auf.
 

Ein sanfter Windhauch strich über ihr Gesicht und zum ersten Mal richtete sie ihren Blick auf Naruto.

Da stand er, am Fenster. Ein Wunder, dass es heil geblieben war.

Der linke Flügel war gekippt und der Wind ließ den hellgelben Vorhang aufflattern und ein leises Rascheln von sich geben.

Narutos Stirn ruhte auf dem Glas und seine linke Hand umfasste den Fenstergriff.

Vorsichtig kam Sakura näher.
 

„Naruto?“, fragte sie leise.

Er reagierte nicht. Starrte nur stumm auf das morgendliche Konoha.

Sakura stand unmittelbar hinter ihm. Keiner sagte ein Wort.

Nach mehreren Minuten schließlich legte Sakura zaghaft ihre Hand auf Narutos Schulter. Er zuckte unter ihrer Berührung zusammen.

Seine Finger entließen den Fenstergriff und er wandte sich langsam zu ihr um.

Sakura war im ersten Moment erschrocken.

Seine Augen… sie waren so leer. Ohne Gefühlsregung.

Ein so unbeteiligter Blick, dass es der jungen Ärztin kalte Schauer über den Rücken jagte.

Doch sie fasste sich schnell.
 

„Naruto… Sasuke-kun meint, du hättest hier randaliert…?“, fragte sie schwach.

Eigentlich erübrigte sich diese Frage. Das Zimmer war Beweis genug.

Der Mann reagierte überhaupt nicht.

Sah sie aus seinen toten Augen nur an.
 

Wartete darauf, dass sie sagen würde, was sie zu sagen hatte. Dass sie wieder verschwinden, ihn alleine lassen würde.

Er brauchte jetzt kein Mitleid.

Noch hatte sie es nicht gesagt, aber Naruto konnte es in ihren Augen lesen.

Er hasste dieses Mitleid jetzt schon.

Er hatte es noch nie gebraucht.
 

Mitleid hinderte nur am Vergessen.

Er wollte vergessen, nicht mehr an gestern erinnert werden. Die Bilder verfolgten ihn sowieso überall hin, bis in den tiefsten Schlaf.

Deshalb war er auch so schnell aufgewacht.

Er konnte es so schon nicht ertragen. Er brauchte niemanden, der ihn immer wieder daran erinnerte.

Kein Mitleid.
 

Aber wenn er genauer darüber nachdachte… eigentlich war es doch egal.

Als er aufgewacht war… er hatte gedacht, er wäre zu Hause. Er hatte ihren Duft in der Nase gehabt. Er hatte sich umgedreht… die Augen geöffnet… und eine weiße Wand entdeckt.

Keine dunkelblauen Haare… nicht ihre entspannten Gesichtszüge.

Nur weiß.

Unnachgiebiges Weiß.
 

Und alles war ihm mit einem Ruck eingefallen. Tod. Nur Tod.

Minuten lang hatte er sich seiner Verzweiflung erneut hingegeben. War innerlich tausende Male qualvoll gestorben.

Und dann war er wütend geworden. Wütend auf alles und jeden.

Auf Kabuto, mit seinen verdammten scheiß Versuchen.

Auf Tsunade, die es nicht verhindert hatte.

Auf die Wachen am Tor, die nicht rechtzeitig Alarm geschlagen hatten.

Auf den Fehler im Evakuierungsplan.

Auf Hinata. Sie hatte ihn einfach hier alleine gelassen. Was hatte sie sich dabei gedacht, einfach so zu verschwinden und ihn zurückzulassen?! Dabei wusste sie doch, dass seine größte Angst das erneute Alleinsein war.

Auf Hikaru. Weil er nicht länger durchgehalten hatte.
 

Und am allermeisten war er wütend auf sich selbst. Er war zu langsam gewesen. Wäre er Minuten vorher gekommen… hätte er nicht mit diesem idiotischen Shinobi gesprochen… er hätte es verhindern können. Bestimmt.

Wäre er erst gar nicht zu Tsunade gegangen. Wäre er daheim geblieben.

Er hätte sie alle retten können.
 

Nach dieser Phase, die ihm schier den Verstand geraubt hatte, richtete sich seine Wut gegen die Gegenstände im Raum. Wie konnten sie nur so seelenruhig hier stehen, während er litt?

Sie sollten auch leiden.

Und er wollte etwas zerstören. Irgendetwas.

Er war aufgesprungen und hatte alles das ihm in die Finger kam wahllos durch den Raum gedonnert. Das ganze Stockwerk musste ihn gehört haben.

Es war ihm egal gewesen.
 

Aber dann war die Wut unerwartet verraucht, von einer Sekunde auf die andere.

Sie war Gleichgültigkeit gewichen.

Einer erlösenden Gleichgültigkeit, die er wie eine Maske tragen konnte. Sie verbarg den unendlichen Schmerz tief in seinem Inneren.
 

Aber ein Gedanke drängte sich ihm immer wieder auf.

Er wollte es nicht.

Aber er ließ ihm keine Ruhe. Er musste es wissen.
 

Sakura beäugte Naruto misstrauisch. Er schien gerade völlig im Gedanken versunken.

Sie kannte solche „Patienten“. Sie hatten einen schweren Schock erlitten und das war ihnen selbst nicht bewusst. Auch wenn es so aussah, als wäre ihnen alles egal, auch wenn sie selbiges glaubten-… es war nicht so. Sie verdrängten bloß.

Sie waren unberechenbar.
 

Plötzlich fixierten Narutos Augen die der jungen Frau eindringlich und sie zuckte ein wenig zusammen.

„Sakura…“

Sie wartete auf sein typisches –chan, doch es kam nicht. Er sah sie nur ernst an und schien zu überlegen, was er nun sagen sollte.

Sakura geduldete sich und versuchte das Pfeifen zu ignorieren, das keineswegs aufgehört hatte und einem durch Mark und Bein ging.
 

„Habt ihr sie gefunden?“, fragte er schließlich emotionslos. Zumindest versuchte er es so klingen zu lassen.

Sakura fuhr sich mit der rechten Hand über ihren linken Oberarm. Sie hatte in den letzten Minuten eine Gänsehaut bekommen.

„Nein. Wir haben die Ruinen grob durchkämmt, aber wir haben nichts gefunden. Es wird noch gearbeitet.“

Naruto schloss die Augen und für Sakura sah es so aus, als würde er versuchen, einzuschlafen, zu verdrängen. Hoffen, dass es nicht wahr war.

Er tat Sakura so unbeschreiblich leid. Wenn sie daran dachte, dass sie Sasuke und Masaru hätte verlieren können… ihr wurde schlecht bei dem Gedanken.

Und Naruto… es war einfach so verdammt unfair.
 

„Naruto-kun… ich-… es tut mir so-…“

Naruto schlug ruckartig die Augen auf. Jetzt war es also so weit.

Wie er es hasste. Er brauchte kein Mitleid. Er brauchte doch nur-…

„Ich muss los.“, unterbrach er Sakura kalt.
 

Sie starrte ihm sprachlos nach, als er an ihr vorbeirauschte.

Sie war wie erstarrte.

Doch sie schrak völlig zusammen, als er auf dem Weg zur Tür mit einem gezielten Faustschlag das beschädigte Gerät in zwei Hälften teilte. Sofort verstummte das durchgehende Pfeifen und absolute Stille kehrte ein.

Naruto ging weiter, als wäre nichts gewesen.

Kurz bevor er den Raum verließ, fand Sakura ihre Stimme wieder.

„Wo-… Naruto, wo willst du hin?“, rief sie ihm nach.

Im Türrahmen blieb er stehen und wandte sich noch einmal zu ihr um.

„Kümmere dich bitte um Shizuka. Ich komme später wieder. Viel später.“

„Versprochen?“, fragte Sakura hoffnungsvoll. Sie wusste, dass sie ihn nicht aufhalten konnte. Es war ihm todernst.
 

Naruto sah sie eine Weile ausdruckslos an.

Versprochen…

Seine letzten Versprechen hatte er alle gebrochen. Ausnahmslos.
 

Ohne ein weiteres Wort wandte er sich von Sakura ab und schritt hinaus auf den Flur. Sein Blick glitt noch einmal über die Zimmernummer.

2712.

Hinata…
 

Niemand stellte sich ihm in den Weg, als er das Krankenhaus verließ.

Nur diese verdammten mitleidigen Blicke. Er ging schneller.

An ihm zogen vertraute Gesichter vorbei, doch er blieb nicht stehen, grüßte nicht. Er sah sie nicht einmal an.

Sein Blick starr nach vorne gerichtet.

Hinata.
 

Sakura war wie gelähmt.

Er hatte nichts versprochen. Gar nichts.

Kein Wort hatte er gesagt.

Hatte sie einfach stehen lassen.

Ohne Versprechen.
 

Es gab nichts mehr, auf das sie sich richtig verlassen konnte.

Tsunade war zusammengebrochen. War hilflos, schlicht und ergreifend hilflos.

Narutos Augen waren leer geworden. Er versprach nichts, auch wenn er wusste wie wichtig dieses Versprechen für Sakura gewesen wäre.
 

Aber…

Sasuke. Er war noch da.

Sie würde jetzt zu ihm gehen. Und dann zu Shizuka. Sie war ihre Patentochter. Sie musste sich um sie kümmern. Naruto hatte sie darum gebeten.

Für wie lange?

Er würde später kommen. Viel später.

Was, wenn er nicht mehr kommen würde? Nie wieder?
 

Wie in Trance verließ Sakura das Zimmer.

Nein… er würde doch wieder kommen. Was auch passiert war… Konoha war seine Heimat. Hier waren seine Freunde. Shizuka.

Er musste zurückkommen.
 

2712.

Eine unbändige Wut packte Sakura.

„WER HAT IHN IN DIESES SCHEIß VERDAMMTE ZIMMER LEGEN LASSEN?“, brüllte sie und holte mit ihrer Faust weit aus.

Einen Moment später klaffte ein riesiges Loch in der Wand und das Schild mit der Nummer war verschwunden.
 

Seelenruhig ging Sakura danach weiter.

Sasuke sah ihr mit hochgezogenen Augebrauen entgegen, als sie auf ihn zukam. Er hatte gleich um die Ecke mit Masaru gewartet, der jedoch schon ungeduldig herumgequengelt hatte.

Naruto war in die andere Richtung losgegangen. Sasuke hatte es bemerkt. Aber er wusste wie seine Frau, dass ihn nichts und niemand würde aufhalte können, wenn er dieses Krankenhaus verlassen wollte. Und wenn sich ihm keiner in den Weg stellte, so war es für die anderen Anwesenden in diesem Gebäude bei weitem sicherer.
 

Sogar Masaru war vor Schreck ganz ruhig geworden, als er den lauten Rumms vernahm, als die Wand zertrümmert wurde.

Viele Krankenschwestern und Ärzte sahen der rosahaarigen Frau entweder völlig perplex oder starr vor Schreck nach, als sie den Flur entlang schritt.

Sasuke konnte sich ein Kommentar nicht verkneifen.

„Nettes Loch. Aber du solltest nicht vor Masaru fluchen.“, meinte er trocken. Sakura erwiderte nichts darauf. Sie streifte sich den Arztkittel ab und ließ ihn achtlos zu Boden fallen.

„Genug für heute. Lass uns gehen. Wir holen Shizuka. Und dann gehen wir nach Hause. Wir werden auf Naruto warten.“, meinte sie mit gefasster Stimme, doch Sasuke konnte die Unsicherheit in ihren Augen lesen.

„Er kommt wieder. Heute noch. Ganz bestimmt.“, meinte er überzeugt.
 

Zusammen machten sie sich auf den Weg zur Kinderstation und die Ärzte und Patienten starrten ihnen nach, während die ersten Shinobi begannen, die Trümmer der eingeschlagenen Mauer abzutransportieren.
 

Shizuka schlief seelenruhig. Sie hatte eine kleine Schramme schräg unter ihrem linken Ohr davongetragen. Wahrscheinlich würde ihr eine feine Narbe bleiben.

Aber sie lebte.

Sakura hob die Kleine, die in eine hellrosa Decke eingehüllt war, vorsichtig aus ihrem Bettchen, welches in einem kleinen separaten Raum stand und viertelstündig von Krankenschwestern kontrolliert wurde. Natürlich wussten jene, dass Sakura die Kleine mitnehmen würde.

„So… wir gehen jetzt nach Hause. Und dann mache ich uns was Leckeres zu Essen. Und dann… dann wird dein Papa wiederkommen. Und dann sehen wir weiter.“, redete Sakura leise auf die Kleine ein.

Sie baute sich selbst auf.

Die letzten Gespräche, mit Tsunade, mit Sasuke, mit Naruto… sie hatten ihr eines klar gemacht.

Es war schlimm. Schlimmer als je zuvor. Aber es gab Bewegung. Noch immer. Die Zeit blieb nicht einfach stehen.

Sie würden weitermachen. So, wie sie es immer taten.

Es blieb ihnen nichts anderes übrig.
 

„Mama… wer ist das?“, fragte Masaru stirnrunzelnd. Er sprach nicht viel. Aber wenn er sprach, dann sprach er richtig und mit einer klaren Aussprache.

„Das ist Shizuka. Sie wird ab heute bei uns sein. Du musst gut auf sie aufpassen.“, antwortete Sasuke an Sakuras Stelle und sein Sohn sah ihn mit großen Augen an.

„Shizuka… Gut. Masa wird aufpassen. Immer!“, meinte er todernst und Sakura lächelte. Sanft fuhr sie Shizuka über ihre Wange.

„Deinen richtigen Bruder hast du verloren. Aber du hast einen neuen gewonnen.“, flüsterte sie.

Die Kleine rekelte sich leicht, schlief aber weiter und schmiegte sich etwas an Sakura. Shizuka hatte Erholung bitter nötig.

„Gehen wir nach Hause!“, meinte Sakura entschlossen und Sasuke nickte.
 

Die vier machten sich auf den Heimweg.

Durch das morgendliche Konohagakure, in das langsam wieder Normalität einkehrte.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Ein halbes Jahr später
 

An dem Tag damals war Naruto zurückgekommen. Spät, aber er war zurückgekommen.

Sasuke hatte am Haupttor auf seine Rückkehr gewartet.

Der Uchiha hatte genau gewusst, dass Naruto niemals einfach so verschwinden würde. Sakura war da schon skeptischer gewesen, auch wenn sie sich so gut wie nichts hatte anmerken lassen. Sasuke kannte sie.

Ohne Widerspruch zu dulden hatte er gesagt, dass er Naruto abholen und mit ins Uchiha-Anwesen nehmen würde, ihm sagen würde, dass er vorerst dort wohnen konnte.
 

Die Wachen wollten das Tor damals schließen, doch ein Blick von Sasuke reichte und hastig schoben sie andere Aufgaben vor.

Es war schon stockdunkel gewesen, als Naruto langsam auf das Tor zugekommen war, den Blick an Sasuke vorbei.

Die Augen des Uchiha verfolgten jede seiner Bewegungen und schließlich war Sasuke ihm gefolgt, als er schon mehrere Meter an ihm vorbei war.

Die Straßenlaternen hatten nur spärlich Licht gespendet und alles war schon ruhig gewesen. Mit Ausnahme der Eulen, die wie jede Nacht geschrieen hatten.

Schweigend waren sie nebeneinander hergegangen, außer den wenigen Minuten, in denen Sasuke sachlich klar gemacht hatte, dass Naruto und Shizuka von nun an im Uchiha-Anwesen bleiben würden.

Sonst war nichts gesprochen worden.
 

Nie war Naruto dem Uchiha dankbarer gewesen, als in diesen Minuten.

Kein grauenhaftes ‚Es tut mir Leid’, keine mitleidigen Blicke.

Jeder andere hätte an der Freundschaft des Uchiha mehr denn je gezweifelt, doch für Naruto war es ein tiefsinnigerer Beweis gewesen.

Sasuke verstand. Er verstand, dass Naruto nicht darüber reden wollte, nicht konnte. Er selbst war ja auch schon mit dem Tod von Familienangehörigen konfrontiert worden. Und Sasuke wusste noch genau, dass er dieses Mitleid gehasst hatte.

Und, dass er Rache wollte.

Doch er schwieg.
 

Für Naruto war es in diesem Moment Trost gewesen, dass er einfach da war und sein Handeln, seine Aggressivität im Bezug auf das Mitleid nachvollziehen konnte. Mehr Trost, als es Sakuras Mitgefühl gewesen war.

Und es war ja nicht so, dass Sasuke überhaupt keine Gefühlsregung hatte. Naruto wusste, dass, wenn er selbst es gewollt hätte, Sasuke anders gehandelt hätte.

Doch er schwieg einfach und Naruto war dankbar, dass seine wirren Empfindungen ohne Worte verstanden wurden.
 

Sakura war noch wach gewesen, als Sasuke und Naruto das Anwesen betreten hatten. Ohne ein Wort war sie Naruto um den Hals gefallen und hatte ihn fest umarmt. Er hatte es widerstandslos über sich ergehen lassen, die Umarmung nur halbherzig erwidert.

„Arigatô, Naruto-kun.“, hatte Sakura geflüstert und er hatte abwesend genickt. Ihm war klar gewesen, auf was sie hinausgewollt hatte.

Sasuke führte Naruto danach ins Gästezimmer, in dem Shizuka schon seelenruhig geschlafen hatte.

Bevor Sasuke sich damals zurückgezogen hatte, war ihm aufgefallen, dass Narutos Augen Anzeichen von Wärme zeigten, als er dem kleinen Mädchen sanft über ihr dunkles Haar gestrichen hatte. Er hatte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn gehaucht und sie aus dem Bettchen gehoben, ohne sie aufzuwecken.

Zusammen mit ihr hatte er sich auf das breite Doppelbett gelegt und sie einfach nur aus seinen müden Augen angesehen, bis er schließlich in einen unruhigen Schlaf gefallen war.
 

Seit diesem Tag war ein halbes Jahr vergangen. Shizuka hatte sich prächtig erholt und war eine perfekte Spielkameradin für Masaru geworden.

Der kleine Junge hatte das Versprechen nicht vergessen, welches er seinem Vater und seiner Mutter gegeben hatte.

Er würde auf Shizuka aufpassen. Immer.
 

Er selbst war jetzt zwei Jahre alt, was er auch sehr stolz verkündete, sobald er danach gefragt wurde.

Shizuka war folglich ein halbes Jahr jünger als er. Ihr Geburtstag war knappe drei Wochen nach dem Angriff auf das Dorf gewesen.
 

An diesen Tag war im Uchiha-Anwesen mächtig was los gewesen. Alle zehn Minuten waren Shinobi und andere Dorfbewohner an der Tür und wollten dem kleinen Mädchen Geschenke bringen. Nach der Tragödie vor wenigen Wochen.

Sasuke war bald mehr als genervt gewesen. Immerhin war das hier noch immer das Uchiha-Anwesen, und keine Partyzone.

Sakura jedoch hatte ihm schnell klar gemacht, dass er an Shizukas Geburtstag überhaupt nichts zu melden hatte.

Herzlich bedankte sie sich bei den Dorfbewohnern mit einem strahlenden Lächeln und nahm die kleinen Präsente im Namen von Shizuka entgegen.

Sasuke hätte schwören können, dass das ganze Dorf an ihrer Tür geläutet hatte. Wenn er oder Sakura es gewagt hätten mit Shizuka an diesem Tag nach draußen zu gehen… wahrscheinlich hätte das kleine Mädchen bleibende Schäden davongetragen.

Kurz hatte Sasuke sogar Angst gehabt, dass die Shinobi einbrechen würden, um Shizuka zu sehen. Zuzutrauen wäre es ihnen gewesen, in ihrer nur zu typischen Euphorie. Als wären sie alle zu Gais und Lees mutiert.
 

„Masaru, wenn du irgendjemanden siehst, den du nicht kennst… dann schreist du ganz laut und beschützt Shizuka, verstanden?“, hatte er seinen Sohn ernst gefragt und Sakura hatte ihm einen missbilligenden Blick zugeworfen.

„Sasuke-kun, jetzt übertreib doch nicht so.“

„Tu ich nicht.“, hatte sich der Uchiha entrüstet.

Shizuka und Masaru hatten mit großen Augen zwischen den beiden hin und her gesehen.

„Ich beschütze Shizuka.“, hatte Masaru mit wichtiger Miene verkündet und Shizuka hatte begeistert in Hände geklatscht.

„Jaah! Masaru beschützt Shizuka!“

Natürlich hatte sich ihre Sprache in Gesellschaft von Masaru deutlich verbessert.

Sie liebte es zu reden… ihr Lieblingswort jedoch war Papa geblieben.
 

Sie fragte andauernd nach Naruto.

Sakura lenkte dann geschwind vom Thema ab und Sasuke Miene verdüsterte sich.

Naruto… in diesem halben Jahr hatte sich sein Leben komplett verändert. Zeitig am Morgen brach er auf und kam erst spät in der Nacht zurück.

Wenn er überhaupt kam.

Es war in letzter Zeit sogar vorgekommen, dass er mehr als zwei Tage lang unauffindbar war. Als das das erste Mal passiert war, hatte Sakura beinahe einen Nervenzusammenbruch erlitten.

Tsunade war ebenfalls hilflos gewesen. Es war ja nicht so, dass Naruto einfach so verschwand. Zumindest bei ihr meldete er, dass er auf unbestimmte Zeit gehen würde. Aufhalten konnte Tsunade ihn nicht. Auch wenn sie Hokage war… auch wenn er ihr verziehen hatte…

Sie stand, ihrer Meinung nach, für immer in seiner Schuld.

Also verbot sie ihm diese ‚Ausflüge’ nicht. Jeder wusste, was er tat und keiner konnte es ihm verübeln.
 

Doch bisher war Naruto immer zurückgekehrt.

An Shizukas Geburtstag jedoch war er erst mitten in der Nacht wiedergekommen. Sakura hatte ihn darauf angesprochen, doch er war ausgewichen und gleich in dem Gästezimmer verschwunden.
 

So ging es jetzt eine Weile hin und her.

Er ging früh und kam spät.

Eigentlich war es das Ereignis des Tages, wenn man Naruto Uzumaki mehr als eine Minute lang sah.
 

Eines Morgens beim Frühstück schließlich platzte Sakura der Kragen. Naruto war um zirka fünf Uhr morgens außer Haus gegangen, nachdem er in der Nacht zuvor erst um halb Eins wiedergekommen war.

Sasuke seufzte tonlos und schmierte sein Brot seelenruhig zu Ende. Herzhaft biss er ab, während Sakura loswetterte.

„Okay. Okay, ich verstehe ja, dass er den Angriff niemals überwinden wird können. Niemand wird das können. Aber so geht es einfach nicht weiter! Er ist überhaupt nicht mehr im Dorf. Er redet mit niemandem mehr. Shizuka fragt andauernd nach ihm. Wann hat er sich das letzte Mal mit ihr beschäftigt? Ich weiß es gar nicht mehr! Es muss schon Wochen her gewesen sein. Tagein Tagaus dasselbe! So geht das nicht mehr! Die Kleine kennt ihren Vater überhaupt nicht! Er versäumt ihre Kindheit! Mit seiner ewigen Abwesenheit…“

„Sakura-“, unterbrach Sasuke sie energisch, nachdem er das halbe Brot verspeist und eine Gelegenheit gefunden hatte, seiner Frau ein wenig Einhalt zu gebieten, „…du weißt ganz genau, wo er ist und was er macht! Kannst du es ihm verübeln?“

Sakura schnaubte und reichte Masaru seine Frühstücksflocken und Shizuka vorerst drei Orangenstücke.

„Natürlich weiß ich, was er tut. Das ganze Dorf weiß es. Er ist von der Vorstellung besessen, dass Hinata noch irgendwo da draußen ist. Dabei weiß er so gut wie wir, dass das nahezu ausgeschlossen ist, so weh es auch tut. Alle, wirklich alle hier haben nach ihr gesucht. Tsunade hatte eigens Truppen ausgeschickt. Und auch so auf den Missionen wird immer ein Auge offen gehalten, das ist ein ungeschriebenes Gesetz geworden. Wie kann er nur glauben, dass er sie alleine findet? Nicht einmal an Shizukas Geburtstag war er da!“, meinte sie erschüttert.

„Er war an seinem Grab.“, sagte Sasuke schlicht und Sakura seufzte traurig.

„Ich weiß…“, flüsterte sie mit einem Mal leise. Sasuke sah sie lange an und schob sich dann den letzten Bissen seines Brotes in den Mund.

„Aber… du hast Recht. In gewissen Punkten.“
 

„Natürlich.“, gab Sakura überzeugt zurück und schälte weitere Orangen für die Kleinen, die sich munter unterhielten. Sofern man ihr Geplapper als Gespräch auslegen konnte. Sasuke seufzte tief.

„Du willst mit ihm reden.“

„Natürlich.“

„Und was wirst du sagen?“

Sakura sah auf und Sasuke mit einem seltsamen Blick an, der bestimmt nichts Gutes bedeutete. Und dann verstand der Uchiha.

„Du willst, dass wir beide mit ihm reden?“, fragte er perplex und Sakura funkelte ihn an.

„Natürlich! Was denkst du denn? Wir sind seine besten Freunde. Wir müssen ihm klar machen, dass es so einfach nicht geht.“, sagte sie energisch und zog so heftig an der Orangenschale, dass sie gleich das halbe Fruchtfleisch mitriss.

Sasuke sah sie mit gerunzelter Stirn an.

„Sakura, darf ich dich daran erinnern, was genau passiert ist? Hikaru ist gestorben, vor seinen Augen. Seine Frau, Hinata, die auch deine beste Freundin war, ist verschleppt worden. Ebenfalls tot. Und du willst ihm allen Ernstes vorhalten, dass er sich verändert hat?“, hakte er ein wenig ungläubig nach.
 

Sakura erstarrte und dann ganz langsam schälte sie die Orange zu Ende. Sie reichte die Spalten den Kindern weiter, welche sie sich begeistert in den Mund stopften. Oder es zumindest versuchten.

„Natürlich nicht, Sasuke-kun. Ich verstehe ihn ja, wirklich. Ich weiß, dass es noch immer weh tut. Jedes Mal wenn ich außer Haus gehe warte ich darauf, dass ich Hinata irgendwo treffe. Für Naruto-kun muss es noch viel schlimmer sein… viel schlimmer… und dann eben das mit Shizukas Geburtstag…“

„Ich bin Shizuka!“, krähte die Kleine fröhlich und warf eine Orangenspalte nach Sasuke, der sie mit einer lässigen Handbewegung auffing und kurz entschlossen in den Mund schob. Masaru warf ihm einen eisigen Blick zu, den Sasuke nicht minder kühl erwiderte.

„Sasuke-kun, starr ihn nicht so nieder.“

„Er hat angefangen!“, entrüstete sich Sasuke empört. Sakura konnte nur den Kopf schütteln. Mit den Nerven jetzt schon am Ende rieb sich Sasuke die Schläfen.

„An Shizukas Geburtstag war Naruto an Hikarus Grab. Das ist doch wohl klar, oder? Könntest du, angenommen Masaru wäre tot, einfach so tun, als wäre nichts?“

Sakura sah Sasuke erschüttert an.

„Nein, natürlich nicht. Aber du vergisst etwas, Sasuke-kun. Naruto hat nicht alles verloren. Natürlich macht das den Verlust nicht geringer, doch er vergisst, dass er noch eine Tochter hat, die ihn braucht. Er vergisst, dass er noch ein Leben hat, Freunde… und Familie. Und das müssen wir ihm klar machen! Er kann nicht bis an sein Lebensende dem verzweifelten Wunsch nachjagen, dass er Hinata findet. Sie ist… tot. Es ist nun mal so…“

Ihre letzten Worte waren immer leiser geworden. Auch ihr ging das Ereignis selbstverständlich noch nahe. Doch wie sie schon vor einem halben Jahr festgestellt hatte… die Zeit stand nicht still.
 

Eine Zeit lang sprachen weder Sasuke noch Sakura ein Wort, die Stille wurde einzig durch das muntere Plappern der Kinder unterbrochen.
 

Nach dem Frühstück brachte Sakura die beiden Kleinen in ihren Laufstall, der im Wohnzimmer stand, in dem sie meist den Vormittag verbrachten und ihren Spaß hatten.

Als die rosahaarige Frau Shizuka hinein hob, kam unerwartet die gefürchtete Frage.

„Wo ist Papa?“, fragte das kleine Mädchen mit großen Augen. Sakura gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn und setzte sie neben Masaru.

„Dein Papa ist heute schon früh aufgestanden und noch nicht zurückgekommen.“

„Warum?“, hakte das Shizuka unnachgiebig nach, und auch Masaru verfolgte das Gespräch mit größtem Interesse.

„Jaah. Warum ist Nato nicht da?“, fragte er.

„Es heißt Naruto, Masaru-chan. Das weißt du doch.“, tadelte Sakura ihn. Manchmal schien es, als kürze er die Namen absichtlich ab, um weniger sprechen zu müssen.

Schmollend verzog sich der Uchiha-Junge in die Ecke des Laufstalles, der am weitesten von seiner Mutter entfernt war. Er hasste es, wenn sie ihn ausbesserte.

Doch damit war die Sache noch lange nicht erledigt, denn Shizuka ließ nicht locker. Seufzend gab Sakura nach.

„Dein Papa sucht jemanden.“

„Wen?“

„Eine Frau.“

„Welche Frau?“

„Sie war deine Mama.“

„Wieso ist sie nicht da?“

Plötzlich war Sakura dankbar dafür, dass Masaru nicht gerade der Gesprächigste war. Hilfe suchend sah sie sich im Wohnzimmer um und erblickte Sasuke, der im Türrahmen stand und die Szene aufmerksam beobachtete.

„Sasuke-kun…“, bat Sakura indirekt und Sasuke kam resigniert auf den Laufstall zu. Er ging in die Knie und war nun auf gleicher Höhe mit Shizuka. Sie starrte ihn durch die Gitterstäbe hindurch erwartungsvoll an.

„Deine Mutter ist nicht da, weil sie vor langer Zeit weit weg gegangen ist. Sie wollte das aber nicht.“

Shizuka schien einen Moment zu überlegen, doch dann hatte sie schon wieder eine andere Frage.

„Wo ist sie?“

Sakura sah sie liebevoll an und fuhr durch ihre mittlerweile ziemlich langen, dunklen Haare. Draußen im Garten konnte man die Vögel ihre Lieder zwitschern hören und die Frau verharrte einen Augenblick, ehe sie antwortete.

„Sie ist bei den Engeln. Und von dort passt sie immer auf dich auf, egal wo du bist und was du machst.“, flüsterte sie schließlich.
 

„DAS IST NICHT WAHR!“

Zu Tode erschrocken fuhren Sakura und Sasuke herum, letzterer hatte vorsorglich schon ein Kunai gezückt. Auch Masaru und Shizuka waren vor Schreck bleich geworden, doch das kleine Mädchen stieß Sekunden später einen erfreuten Schrei aus, als sie erkannte, wer im Türrahmen stand.

„Papa!“, rief sie quitschvergnügt und streckte durch die Gitterstäbe ihre Hände nach ihm aus.

Doch der blonde Shinobi in der Tür beachtete sie überhaupt nicht.

Mit wutverzerrtem Gesicht und aufs Äußerste angespannten Muskeln starrte er Sakura an, die einen kleinen Schritt zurückwich.

„N-Naruto…“, hauchte sie erschrocken. Sie war so vertieft in das Gespräch mit Shizuka gewesen, dass sie überhaupt nicht bemerkt hatte, dass Naruto zurückgekommen war. Sasuke schien es ähnlich ergangen zu sein, doch er fing sich deutlich schneller als seine Frau.

Langsam ließ er das Kunai sinken, aber er steckte es nicht weg. Mit abschätzendem Blick musterte er seinen besten Freund und er war sich nicht sicher, ob er ungefährlich war.

Narutos Finger umfassten den Türrahmen und es knirschte schon bedrohlich.

„Das ist Sachbeschädigung, Dobe.“, sagte Sasuke kühl.

Narutos Blick löste sich von Sakura und ruhte nun auf dem Uchiha. Fast sah es so aus, als hätte er sich wieder beruhigt, doch der Schein trog.

„ES IST MIR SCHEIßEGAL, OB DAS SACHBESCHÄDIGUNG IST!“, brüllte er so laut, dass Sakura die Ohren klangen. Sasuke schien nicht im Mindesten beeindruckt.
 

Für einen Moment schloss Naruto die Augen und atmete tief durch. Er würde sich jetzt nicht aufregen. Seine Maske der Gleichgültigkeit war ihm nur für einen Moment abhanden gekommen.

Als er seine Augen wieder öffnete, ließ er langsam den Türrahmen los, ballte die Hände kurz zu Fäusten und entspannte sich schließlich.

Mit einem grauenhaft falschen Lächeln sah er seine besten Freunde an.

„Wieso erzählt ihr Lügen?“, fragte er übertrieben gleichgültig.

Die beiden antworteten nicht sofort und warfen sich einen kurzen Blick zu. Die angespannte Stille wurde nur von Shizuka unterbrochen, die noch nicht aufgegeben hatte, die Aufmerksamkeit ihres Vaters zu erregen. Immer wieder rief sie nach ihm und quengelte herum.

Noch wurde sie übergangen.

„Wir… Naruto-kun…“, stotterte Sakura herum, doch dann trat ein harter Ausdruck in ihre sonst so freundlichen Augen, „Wir lügen nicht.“

Sie war es leid. Sie war es leid, sich dafür rechtfertigen zu müssen, dass Naruto eine Tatsache verleugnete. Da half nur die bittere Wahrheit, so schwer es ihr auch viel, ausgerechnet in diesem Augenblick damit anzufangen. Doch irgendwann musste damit begonnen werden. Besser jetzt als später.

Schweigen. Sogar das Vogelgezwitscher im Garten hatte aufgehört.

Einzig Shizuka machte Lärm. Unerträglichen Lärm in diesem Moment. Andauernd rief sie nach Naruto, gab flehende Laute von sich. Sie wollte, dass er sie ansah, sie anlächelte. Sie wollte, dass er sie hochhob und sie fest drückte, so, wie er es vor langer Zeit getan hatte.
 

Ihr Gequengel hallte in Narutos Gehörgängen nach und eine Ader begann auf seiner Stirn zu pulsieren. Konnte sie denn nicht einfach ruhig sein?

Er hatte hier etwas Wichtiges mit Sakura und Sasuke zu besprechen. Er würde ihnen klar machen müssen, dass sie logen. Dass Hinata noch da draußen war, dass er fest davon überzeugt war, sie zu finden. Es konnte gar nicht anders sein.

Es wäre zu unerträglich, wenn es tatsächlich so wäre.

Unerträglich, diese vernichtende Endgültigkeit.

Nein, sie war da draußen und er musste sie finden, koste es was es wolle. Er wollte ihr Gesicht noch einmal sehen, er musste ihr Lachen hören. Und ihre weiche Haut berühren, ihr durch ihr Haar fahren… er wollte, dass ihre Berührungen seine Haut brennen ließ, er wollte, dass sie ihn aus seiner Gefühlsleere riss, in die er seit Hikarus Tod gefallen war. Sie war die einzige, die all seine Masken jemals durchschaut hatte.

Er wollte wieder von ihr durchschaut werden.

Er brauchte sie.

Sie war da draußen. Es war nicht endgültig.

Und immer wieder Shizukas Gejammer.
 

„Shizuka! Sei endlich still!“, fuhr er das kleine Mädchen zornig an, die erschrocken innehielt. Jetzt hatte sie seine Aufmerksamkeit. Aber er lächelte nicht. Es war kein netter Tonfall gewesen.

Langsam stiegen Tränen in ihre Augen. Was hatte sie denn gemacht, dass er so böse auf sie war?

Sie wollte doch nur, dass er sie hochhob. Sie wollte nur, dass er lieb zu ihr war, dass er sie umarmte.

Sie schniefte einmal leise, bevor sie in lautstarkes Weinen ausbrach.
 

Dieses Ereignis förderte vier grundverschiedene Reaktionen zutage.

Narutos Gesichtszüge entgleisten und er sah seine kleine Tochter entsetzt an. Es war, als würde er sie erst jetzt richtig sehen. Er hatte sie zum Weinen gebracht. Mit voller Absicht. Was hatte er getan? Er hasste es doch, wenn er Tränen bei ihr sah.

„Shizuka…“, murmelte er hilflos, bestürzt, traurig, und machte einen Schritt auf sie zu.

Doch der Weg wurde ihm von Sasuke versperrt.

Seine Miene war wie eine Maske und Naruto beneidete ihn darum. Er hatte das schon immer besser gekonnt, als er selbst. Doch der blonde Shinobi sah eindeutig Verachtung darin. Verachtung dafür, dass er die Kontrolle verloren und sogar seine eigene Tochter angeschrieen hatte. Doch er sagte kein Wort dazu, und das brachte Naruto beinahe um den Verstand.

Den Gefallen tat ihm schließlich Sakura, die Shizuka erschrocken ansah. Wütend und gleichzeitig fassungslos starrte sie Naruto an.

„Siehst du das? Siehst du, was aus dir geworden ist? Ich erkenne dich nicht wieder, Naruto…“, fragte sie enttäuscht.

Sie beugte sich zu Shizuka hinunter, die in der Zwischenzeit von Masaru versorgt worden war. In dem Moment, in dem der Junge gesehen hatte, dass sie weinte, war er wie der Blitz zu ihr gekrabbelt und tätschelte unbeholfen ihre Arme, in denen sie ihren Kopf verborgen hatte und herzzerreißend schluchzte.

„Nicht weinen, Shi. Masa passt ja auf.“, sagte er aufmunternd und kürzte noch mehr ab, als zuvor. Er wollte keine Zeit mit sinnlosen Namen verschwenden.

Er warf Naruto einen seiner Todesblicke zu. Dieser Mann da war schuld, dass seine ‚Schwester’ weinte.
 

Naruto erstarrte. Sakuras Anschuldigungen, ihre Enttäuschung… und sogar der kleine Junge verachtete ihn. Was war wirklich aus ihm geworden?
 

„Komm.“, herrschte Sasuke ihn an, packte ihn grob an der Schulter und drängte ihn in die Küche, welche ein paar Zimmer weiter war. Das Weinen von Shizuka war aber auch hier deutlich zu hören. Der Uchiha packte das Kunai wieder weg.

„Sasuke. Was ist mit mir los…?“, fragte Naruto schwach und besah sich seine Hände, als würde dort die Antwort stehen.

Sasuke erwiderte nichts darauf, sondern lehnte sich gegen die Mauer und wartete.
 

Wenige Minuten später rauschte Sakura in die Küche, nachdem sie die kleine Shizuka wieder einigermaßen beruhigt hatte.

Mit einem Funkeln in den Augen raste sie auf Naruto zu, und wenn Sasuke nicht noch rechtzeitig eingriffen hätte, dann hätte sie den Mann wahrscheinlich mit bloßen Händen erwürgt.

„Beruhige dich, Sakura.“, befahl er, doch seine Frau dachte nicht mal im Traum daran.

„Mich beruhigen? MICH BERUHIGEN? BIST DU DES WAHNSINNS?“, schrie sie und riss sich von ihm los. Mit wenigen Schritten war sie bei Naruto, der hastig zurückgewichen war.

„DU! WAS DENKST DU DIR EIGENTLICH? WAS HAT DIR DIE KLEINE DENN GETAN? ACH, LASS MICH RATEN: ES WAR IHRE ALLEINIGE ANWESENHEIT, NICHT WAHR? ABER STOPP! DU BEKOMMST JA SOWIESO NICHTS MEHR VON SHIZUKA MIT!“, tobte sie.

„Was redest du da?“, fragte Naruto leise und verwirrt. Gezwungen ruhig antwortete Sakura.

„Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, Naruto. Ein halbes Jahr ist vergangen. Sechs Monate. Beantworte mir eine Frage: Wann warst du das letzte Mal bei deiner Tochter und hast sie auf den Arm genommen?“

„Ich… das war… ich…“, stammelte Naruto und taumelte ein wenig zurück. Mit einer Hand stütze er sich am Küchentisch ab.

„Du weißt es nicht mehr? Ich auch nicht. Warum, Naruto-kun? Vielleicht, weil du andauernd weg bist? Andauernd ‚arbeitest’?“, fragte Sakura lauernd.
 

~ Arbeit ist das beste Mittel gegen Verzweiflung.
 

„Ich-… Ich muss Hinata finden…“, brachte er als schwache Entschuldigung hervor.

„Aber Naruto-…“, setzte Sakura an, aber sie wurde von Sasuke unterbrochen.

„Hinata ist tot, Naruto.“
 

Der Satz schwebte im Raum.

Sasuke war nun endgültig der Kragen geplatzt. Hier ging alles drunter und drüber und bevor Sakura Naruto umbrachte, regelte er, Sasuke, die Sache auf seine Art und Weise.

Sein bester Freund hatte den Bezug zur Wirklichkeit verloren, das konnte sogar ein Blinder sehen. Sein Optimismus in Ehren, aber wo er zu weit ging, ging er zu weit. Nicht zuletzt, weil er seine eigene Tochter angeschrieen hatte, die die einzige war, die ihm von seiner Familie geblieben war. Er, Sasuke Uchiha, würde Naruto jetzt die Augen öffnen. Es musste sein, auch wenn es für den blonden Shinobi vor ihm bitter werden würde.

„Naruto, du kannst sie da draußen nicht finden. Wir haben alle nach ihr gesucht. Auf jeder verdammten Mission, egal in welchem Reich, egal in welchem Dorf. Niemand hat sie gesehen, niemand hat irgendwas gehört. Naruto. Sieh es ein. Sie – ist – tot.“, sagte er eindringlich, aber nichtsdestotrotz bedauernd.
 

Naruto war weiß wie eine Wand geworden, unfähig sich zu bewegen. Er starrte Sasuke einfach nur, als wartete er darauf, dass er gleich verkünden würde, dass das nur ein böser Scherz war. Aber der Uchiha sah ihn nur weiterhin mit seinem gnadenlos endgültigen Blick an.

„Nein…“, murmelte Naruto kopfschüttelnd, immer wieder.
 

Sakura konnte diesen Anblick nicht ertragen. Naruto musste in diesem Moment so viel Leid ertragen, so viel mehr Leid als sie alle zusammen. Ausgerechnet er.

Doch es musste sein. Er durfte nicht dieser Vorstellung nachjagen, nicht so verzweifelt alle seine Hoffnung, sein Kraft hineinstecken. Er musste jetzt mit der Wahrheit konfrontiert werden, sonst würde es bald zu spät sein und der Schmerz noch viel größer werden.

„Naruto…“, setzte sie an, und ihr bester Freund, ihr Bruder, sah sie so verzweifelt an, dass ihr das Herz brach. Tränen schimmerten in ihren smaragdgrünen Augen, als sie weiter sprach.

„Du musst es einsehen. Es hat keinen Zweck, so verzweifelt nach ihr zu suchen.“

„Aber… es ist doch Hinata… sie ist doch meine Hinata… Könnt ihr das denn nicht verstehen? Ich kann sie nicht alleine lassen! Ich muss sie doch retten… und sie beschützen… Wieso seht ihr das denn nicht?“, fragte Naruto hoffnungslos und hielt sich den Kopf, der stark pochte.

„Wir sehen es ja, Naruto-kun. Wir wissen alle, wie sehr du dich quälst. Wir wollen dir doch nur helfen. Du bist tagelang weg, keiner weiß, wohin du gehst. Shizuka, deine Tochter… sie fragt andauernd nach dir. Was sollen wir ihr sagen? Sie braucht dich, Naruto-kun. Sie braucht dich. Sie begreift nichts vom Tod, sie kennt keine wahre Trauer. Sie lebt im Hier und Jetzt, und sie ist verwirrt, weil du nicht da bist. Sie weiß nichts von dem, was geschehen ist. Sie weiß nicht, dass Hinata tot ist. Sie will, dass du bei ihr bist, und nicht irgendwo da draußen. Wir trauern alle, Naruto. Wir vermissen Hinata, wir wollen sie wiederhaben. Doch es geht nicht und das verstehen wir auch. Aber du verlierst den Bezug zur Realität. Wenn das so weitergeht… dann wirst du dich entscheiden müssen…“, sagte Sakura ernst.

„Entscheiden?“, fragte Naruto irritiert. Nun antwortete ihm Sasuke.

„Du wirst dich entscheiden müssen. Zwischen deiner aussichtslosen Suche und zwischen deiner Tochter, die hier ist, die lebt. Die dich braucht. Die du noch nicht verloren hast. Aber wenn du so weitermachst wie bisher… dann wird es zu spät sein. Du hast die Wahl. Eine tote Hinata, die niemals gewollt hätte, dass du dich so quälst, oder eine lebende Shizuka, die dich mehr braucht als uns.“
 

Naruto war vollkommen unentschlossen. Was sie da von ihm verlangten, das war grausam. Er konnte sich doch nicht zwischen seiner Frau und seiner Tochter entscheiden! Und was sie da noch alles gesagt hatten… Hinata war nicht tot! Nein, nein, nein, das war nicht richtig! Sie war da draußen, das wusste er ganz bestimmt.

Oder…?

Seine Gedanken machten sich selbstständig. Sein Unterbewusstsein regte sich und konfrontierte ihn mit knallharten Tatsachen, wie Sasuke und Sakura eben.

Er hatte doch überall gesucht. Überall. Er war an einem Tag sogar bis ins Wellenreich gelaufen. Und noch viel weiter. Aber niemand, niemand hatte sie gesehen, niemand hatte von ihr gehört, wie Sasuke gesagt hatte.

Es war wirklich aussichtslos. Er würde sie niemals finden. Niemals.

Und während er durch die Wälder jagte, lebte seine Tochter hier, ohne ihn.

Aber sie wollte, dass er da war.

Er hatte ihr doch versprochen, dass er sie nicht mehr alleine lassen würde! Er hatte es in dem Hohlraum unten versprochen.

Seine Eingeweide verkrampften sich. Der Hohlraum… Hikaru… und Hinata war nicht da gewesen…

Stöhnend hielt er sich den Kopf, schüttelte ihn, als könne er so die Erinnerungen loswerden. Er wollte es so sehr, er wollte nicht mehr daran denken, nie wieder.

Wieso suchst du dann so verbissen nach ihr? Du weißt selbst, dass du keine Chance hast. Aber du hast Shizuka. Deine kleine Shizuka, die einzige die überlebt hat. Der du deine letzten Versprechen gegeben hast. Du bist dabei, sie alle zu brechen…

Die Stimme in seinem Kopf sprach leise aber unangenehm deutlich.

Halt… er konnte doch nicht Hinata aufgeben!

Sie ist aber tot. Wie Sasuke gesagt hat. Sie ist weg und du musst damit klarkommen. Nicht jetzt und auch nicht in ein paar Jahren… aber irgendwann musst und wirst du damit klarkommen. Doch du kannst es niemals schaffen, wenn du sie weiterhin suchst, weiterhin an ihr festhältst.
 

Bestürzt beobachtete Sakura Naruto, als er wie ein wildes Tier von einer Seite der Küche zur anderen stürzte, andauernd den Kopf schüttelte und vor sich hinredete. Diese Entscheidung, vor die sie ihn gestellt hatten, nagte deutlich an ihm.

„Kami-sama, steh’ ihm bei…“, murmelte Sakura leise und flehte, dass Naruto nicht mehr so lange zu leiden hatte. Er musste sich für Shizuka entscheiden. Er musste einfach. Wenn nicht, dann war er verloren.

Aber sie konnte das nicht hinnehmen. Er gehörte fix zu ihr. Er war wie ein Bruder für Sakura. Sie musste um ihn kämpfen, sie musste ihm helfen!

Und sie war Ärztin. Sie wusste, dass er ein Patient war. Er stand unter Schock, noch immer, hatte ein Trauma davongetragen. Sie musste etwas tun. Jetzt.

„Sasuke-kun. Bitte geh zu den Kindern und nimm Masaru mit auf einen Spaziergang. Nur Masaru. Und komm erst in zwei Stunden wieder.“, befahl sie unnachgiebig und Sasuke nickte sofort.

Er wusste, dass er diese Angelegenheit ruhig seiner Frau überlassen konnte. Und er hatte so die Chance, diesem Anblick zu entgehen. Seinen besten Freund so leiden zu sehen… so verstört… das war absurd, aber leider Realität. Naruto Uzumaki, immer fröhlich, immer gut gelaunt… der war verschwunden.

Sasuke wusste das, aber er wollte es nicht einfach so hinnehmen, genauso wenig wie Sakura. Und die würde alles in ihrer Macht Stehende tun, um ihm zu helfen. Und er, Sasuke, vertraute ihr völlig.

Ohne ein weiteres Wort holte er Masaru, der sich anfangs weigerte, weil er ja auf Shizuka aufpassen musste, sich nach einem kalten Blick seines Vaters jedoch fügte, und verschwand mit ihm lautlos aus dem Uchiha Anwesen.
 

Vorsichtig näherte sich Sakura Naruto.

„Naruto-kun.“, flüsterte sie und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er fuhr zu ihr herum und sah sie verzweifelt an.

„Ich kann das nicht.“, wimmerte er, und ganz langsam und behutsam umarmte ihn Sakura.

„Doch, Naruto-kun. Du kannst das. Du bist nicht alleine. Du hast Sasuke und mich, und du hast Shikamaru und Ino und Neji und TenTen… nicht zu vergessen Tsunade und Jiraiya, Shizune… Iruka. Wir sind doch alle bei dir. Und du solltest bei Shizuka sein. Das bedeutet aber nicht, dass du alle deine Gedanken auf sie richten musst, dass du nicht an Hinata denken darfst. Du wirst ihr nachtrauern, noch lange. Du wirst denken, dass du das nicht kannst, wie jetzt. Aber wir sind alle bei dir. Immer.“, sagte sie leise. Zitternd erwiderte Naruto ihre Umarmung und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Sie spürte ihn erbeben, und wie sich seine Finger in ihren Rücken gruben.

„Ich habe sie so sehr geliebt, Sakura. Viel mehr als mich selbst. Viel mehr als alles andere. Ich will sie wiederhaben. Ich habe sie doch so sehr geliebt.“, schluchzte Naruto.

Er weinte tatsächlich.

Überrascht weiteten sich Sakuras Augen, doch dann lächelte sie leicht und fuhr Naruto beruhigend durch die Haare. Das erste Mal, dass sie ihn weinen sah. Das erste Mal, dass sie ihn um Hinata weinen sah. Er hatte sich entschieden.

„Ich weiß, Naruto-kun. Ich weiß.“
 

Nach mehreren Minuten, in denen Naruto sich wieder beruhigt hatte, gingen sie zu Shizuka ins Wohnzimmer.

Diese hatte Naruto ein wenig ängstlich angesehen, als er durch die Tür getreten war. Ob er noch immer böse auf sie war?

Doch als er auf sie zustürzte, sie hochhob und fest an sich drückte und sich immer wieder bei ihr entschuldigte, war die Welt für sie wieder in Ordnung gekommen.

„Papa! Hab dich sooooooo lieb!“, quietschte sie vergnügt und schlang ihr Ärmchen um den Hals ihres Vaters. Er hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und streichelte sanft ihre Wange.

Dabei fiel ihm auf, wie sehr sie Hinata ähnelte, mit Ausnahme der Augen. Er war unbeschreiblich froh, dass Shizuka ihm geblieben war. Seine kleine Tochter. Er würde von heute an jeden Tag für sie da sein. Er würde seine Versprechen nicht brechen.

„Ich hab dich auch lieb, Shizuka-chan.“, antwortete er und lächelte leicht.
 

Als Sakura das beobachtete, stiegen ihr Tränen in die Augen. Es würde noch dauern, bis Narutos Wunden genesen würden. Aber Shizuka war definitiv das beste Heilmittel.

Sie gab ihm ein wenig Freude und Aufmunterung.

Ein Lächeln.

Liebe.
 

Irgendwann würde alles wieder halbwegs gut werden.
 

******************************************************************************
 

*schnief*

Ich fand's klasse... und trotzdem traurig... *sad smile*
 

Na, was sagt ihr dazu?

Bin auf eure Kommis gespannt!
 

Danke für eure Aufmerksamkeit!

Eure Fantasia



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (38)
[1] [2] [3] [4]
/ 4

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-10-20T13:24:03+00:00 20.10.2009 15:24
Oh mein Gott.
Ich hab nur dieses eine Kapitel gelesen. Keine Ahnung ob es überhaupt was bringt. Aber ich hab noch nicht so geheult.
Meine scheiße.
NOCH NIE! Zumindest nicht wegen etwas geschriebenen. Ich bin absoulut überwältigt.
Wunderschön. Jedes Wort aufgesogen & ich musste immer wieder weinen.


Von:  Rukia-sama
2009-03-01T18:06:37+00:00 01.03.2009 19:06
Hinata lebt ich halte daran fest.
Hinata. Ist. Nicht. Tot.
NIEMAAAAAALS
Von:  Raphael
2008-08-30T08:36:44+00:00 30.08.2008 10:36
*Heul*
D-du bist so gemein, du hast mich zum weinen gebracht!
*Schluchts*
Das war toll!
*Tränen weg wich*

Von: abgemeldet
2008-04-05T09:24:03+00:00 05.04.2008 11:24
*schnief*
Wunderschön...echt zum heulen....
Mir fehlen die Worte...
Ich bin mir sicher,dass Hinata noch lebt! Sie kann doch nicht einfach sterben und ihren Mann und ihre Tochter ganz alleine zurück lassen!

Bis dann

Shira
Von:  Kaisy
2008-02-16T10:27:34+00:00 16.02.2008 11:27
Das tut so unsagbar weh. Die kleine ist so glücklich obwohl es alles so traurig ist. Ich höre immer Musik nebenbei und jedesmal wenn du wieder eine so traurige stelle hast, dann muss ich weinen
Von:  Corfanae
2007-09-07T13:07:12+00:00 07.09.2007 15:07
oh mann du schreibst so verdammt schön!!! das is sooo traurig und schön zugleich!!! schonmal überlegt Autorin zu werden??
Von:  Zraya
2007-09-03T06:29:14+00:00 03.09.2007 08:29
Also... *räusper*
Das war mal wieder Herzzerreißend... *schnief*
Ich kann Naru voll und ganz verstehen. Ich an seiner stelle hätte nicht anders gehandelt.
Das er sich nun im Endeffeckt für seine Tochter entschieden hat, fand ich sehr schön und auch richtig. Dennoch kann ich nicht verstehen warum er einfach so von jetzt auf gleich aufgehört hat nach Hinata zu suchen.
Hmm... ich bin gespannt auf das nächste Kappi... *fuchsgrins*

MfG Zraya
Von: abgemeldet
2007-09-02T11:00:58+00:00 02.09.2007 13:00
Guter Gott!
Das ist einfach eine wunderbare Geschichte!
So etwas traurig-schönes hab ich noch nie gelesen! TT.TT
Mach schnell weiter!
strawberry-e
Von: abgemeldet
2007-08-31T22:50:37+00:00 01.09.2007 00:50
das FF is total toll!
*schnief*
am anfang (also beim 2. kappi) hab ich ne halbe stunde geheult, bis ich mich wieder halbwegs unter kontrolle hatte!
*immer noch schnief*
und bei den anderen war ich kaum ansprechbar, während ich ich das gelesen hab!
Von:  tinybee
2007-08-29T18:20:39+00:00 29.08.2007 20:20
Hallo…

Eigentlich ist es nicht meine Art, für alle Kapitel einen zusammenfassenden Kommentar zu schreiben, aber da ich jetzt alles auf einmal gelesen habe, ist es in diesem Fall einfacher. Ich hoffe, das ist auch für dich so okay.

Shiawase – Glück: Dieses Kapitel hat mir besonders gut gefallen. Du hast Narutos Aufregung, seine Unsicherheit, sein Glück und seine Liebe einfach so wunderschön beschrieben, dass man einfach mitfühlen hat können. Die Situation während der Geburt hast du wundervoll realistisch geschrieben, das hat mir besonders gefallen, denn es war nicht nur ein Satz, sondern du hast versucht diese Situation wirklich auszubauen und das ist dir gelungen. Man konnte vor allem Naruto wirklich gut verstehen. Und ich fand es am Schluss besonders lieb, wie er mit Hinata gesprochen hat. Das war in diesem Fall wichtig, um seine spätere Verzweiflung gut verstehen zu können. Seine Liebe ist etwas Besonderes, Hinata ist sein ein und alles, das hat man einfach gemerkt, schon alleine wie sie miteinander sprachen und wie Naruto über sie denkt. Ich habe immer wieder leicht lächeln müssen, weil alles so wunderschön zusammenpasste, dass dieses Kapitel wirklich sehr real herüberkam. Man konnte sich alles wie einen Film vorstellen und das wiederum ist ein Zeichen dafür, dass du sowohl auf Handlung als auch auf Gefühle sehr gut eingegangen bist und die perfekte Mischung gefunden hast. So gesehen war es ein wirklich gelungener Einstieg, einfach weil alles so gut gepasst hat. Du hast klar gestellt wie sie fühlen, was passiert ist und einfach einen Einblick in die Momentane Lebenssituation gegeben. Das Kapitel war kurz gesagt, einfach klasse und ich habe nichts zu bemängeln.

Ja, Familie, hier geht es mit dieser wunderbaren Beschreibung von Gefühlen und Glück weiter. Man konnte wirklich gut merken, wie wichtig Naruto seine eigene Familie ist. (Was wiederum wichtig für den späteren Verlauf der Geschichte ist. So kann man sein verzweifeltes Handeln viel besser verstehen.) Anfangs, das kleine Liebesspiel zwischen Naruto und Hinata war wirklich süß geschrieben. Das passte einfach perfekt zu ihnen. Naruto mal wieder der Stürmische, der sich nicht zurückhalten kann bzw. will und Hinata die, die vernünftig bleibt und eher schüchtern ist. Aber man konnte die Liebe zwischen den beiden fühlen. Schon alleine daran, wie sie miteinander umgehen, so fürsorglich und liebevoll, konnte man merken, dass sie glücklich zusammen sind. Und das passt ja perfekt zum Titel. Denn ich finde eine Familie sollte genau so sein. Nach einem anstrengenden Tag einen Ort finden, an dem man sich wohl fühlt. Und das hat Naruto eindeutig. Und das hat er ja auch gezeigt. Die Anspielung auf Ramen fand ich witzig. Zuerst ist er so stürmisch und will nicht nachgeben, dann hört er Ramen und schon zweifelt er. Das ist total süß, aber einfach typisch Naruto. Ich finde es gut, dass du das eingebaut hast. Das zeigt, dass du dir um deine Charaktere Gedanken machst und versuchst sie so wirken zu lassen, wie sie auch im Anime/Manga sind. Das gefällt mir bis jetzt an dieser Geschichte sehr gut. Warum? Darauf gehe ich später noch ein. Dann wie Naruto die Zwillinge holen gegangen ist, das fand ich auch niedlich. Wie du sie beschrieben hast, musste ich lächeln. Die Vorstellung, dass Naruto Daddy ist, gefällt mir irgendwie gut hehe. Und man konnte bei dieser Szene auch schön merken, dass die beiden wirklich neben Hinata das wichtigste in seinem Leben sind. Schon alleine am Anfang wo er seine Familie wegen der Prüfung nicht verlassen wollte, konnte man ja sehen, wie wichtig ihm die drei sind. Du bist wieder auf vieles eingegangen, das für mich als Leser wichtig schien, um Naruto später eben besser verstehen zu können (seine Verzweiflung und sein Handeln).
Der Schluss gefiel mir besonders, einfach weil du Hinatas Gefühl einmal kurz erwähnt hast, dass sie nicht möchte, dass er geht, dass sie eben ein ungutes Gefühl dabei hat. Das war gut, es gab schon einen kleinen Hinweis darauf, dass etwas Schlimmes passieren würde, aber führte so auch zu Spannung. Und dann die letzten Worte, die waren super gewählt, einfach weil sie dazu geführt haben, dass man unbedingt weiterlesen will. Das war wirklich genial so. hehe

Verlust…schon alleine dieses Wort tut weh, aber es passt so wunderschön zu diesem Kapitel. Denn genau darum geht es ja auch. Der materielle Verlust war für das ganze Dorf enorm und viele haben einfach alles verloren, stehen vor Trümmer, dem Nichts, dem Aus. Wie schlimm muss das sein? Ich kann es mir kaum vorstellen. Und dann kommt Naruto, er muss noch eine viel schlimmere Art von Verlust ertragen, die, von geliebten Menschen. Das kann ich nachvollziehen, aber auch nicht in dem Ausmaß, wie Naruto ihn erlitten hat. Ich möchte gleich am Anfang erwähnen, dass du die Sorge, die er um seine Familie hatte sehr schön herüber gebracht hast. Als dieser Shinobi Hinata und die Zwillinge erwähnt hatte, galten all Narutos Gedanken und Sorgen nur ihnen. Das war schön. Ich mag seine fürsorgliche Art. Man konnte ja schon ahnen, was ihn zu Hause wohl erwarten würde. Aber deine Worte, deine wirklich große Begabung zu schreiben, haben das Geahnte noch schlimmer werden lassen. Du versteht es einfach so einmalig gut, mit Worten umzugehen, dass man Narutos Verzweiflung spüren konnte, seine Verwirrung, seinen Kampf das alles zu realisieren. Ja, das war zwar unheimlich traurig, aber du hast es trotzdem toll beschrieben. Mir gefiel es vor allem gut, dass seine Gedanken immer wieder zu Hinata abgeschweift sind. Und als er dann Hikaru gefunden hat, da wurden meine Augen schon feucht. Wie du dann seine letzte Lebensminute beschrieben hast, das war einfach fantastisch, so real und unfassbar traurig. Es muss wirklich schlimm sein, wenn dein Sohn in deinen Armen stirbt und mir würde es schwer fallen, diese Gefühle zum Ausdruck zu bringen, aber du hast es wirklich fantastisch gemacht. Man konnte, wie schon öfter erwähnt sorry, Naruto so unglaublich gut verstehen, seine Gefühle nachvollziehen, dass es dem Leser sehr real vorkommt. Und als er dann seine Tochter gefunden hat, das war einfach nur lieb. Dieser Funke Hoffnung, den er dadurch wieder bekam, wie ein kleiner Lichtstrahl am Ende einer erdrückenden Dunkelheit, einfach wunderbar schön beschrieben. Das ganze Kapitel war voller Emotionen und keine glich der anderen, ich kann es kaum in Worte fassen, wie gut mir dieser Teil gefallen hat, du bist über dich selbst hinausgewachsen, und ich finde es war eine Meisterleistung und du hast besonders hier gezeigt, wie gut du schreiben kannst. Dafür verdienst du ein großes Kompliment.

Schuld und Schwäche, diese Kapitel würde ich gerne zusammen behandeln, einfach weil sie gut zusammenpassen. Sie zeigen, wie alle mit diesem Ereignis zu Recht kommen, oder eben nicht. Narutos Verzweiflung, seine Schuldgefühle aber auch sein Wille, seine Tochter zu beschützen, das alles hast du einwandfrei gut beschrieben, wirklich. Aber dennoch gibt es in diesen beiden Kapiteln eine Person, die mir noch besser gefallen hat (von der Art her, wie du sie beschrieben hast), und das ist Tsunade. Ihre Schuldgefühle, die sie sehr plagen, hast du wirklich gut herübergebracht, man konnte sie verstehen, sehr gut sogar, aber etwas, das mir noch besser gefiel war, dass du ihre Vergangenheit erwähnt hast, eben, dass sie so eine Art von Verlust auch schon erlitten hat und weiß, wie schlimm es ist. Und das konnte man an ihren Gedankengängen merken. Das hast du wirklich super toll gemacht. Sie hat mit Naruto mitgefühlt und sich wirklich Vorwürfe gemacht, einfach weil sie genau versteht, wie das ist. Und das ist einem durch deine Worte auch aufgefallen. Das machte diese beiden Kapitel zu etwas Besonderem. Mir hat es auch gefallen, wie Naruto über seine Tochter gesprochen hat, dass er sie jetzt nie wieder alleine lassen will und immer für sie da sein wird. Das fand ich so lieb. Aber klar, sie ist das einzige, was ihm noch geblieben ist. Da kann man das wohl gut verstehen. Und dann, wie er mit ihr gesprochen hat, ob er Tsunade verzeihen soll, das fand ich auch so lieb. Da konnte man so richtig schön merken, wie hilflos er selbst war. Und das passte natürlich perfekt zu dieser traurigen Situation. Die drei Charaktere haben mich in den beiden Kapiteln wirklich sehr berührt.
Und dann sind dann ja auch noch Sasuke, Sakura und ihr Sohn. Die gefielen mir in den beiden Teilen auch sehr gut. Wie sie sich gegenseitig Hoffnung gaben, das fand ich so lieb. Man hat ja gut gemerkt, wie nahe das alles vor allem Sakura ging. Und deswegen fand ich die Szene, vor ihr Sohn sie dann zum Lachen gebracht hat, wundervoll, einfach bezaubernd und schön. Es war gut, dass du erwähnt hast, dass es ein Mittelding aus Weinen und Lachen war, das machte diese Szene realer. Einfach schön geschrieben, wirklich und es hat einen einfach alles berührt. Dafür hast du großes Talent.

Und dann der letzte Teil. Den habe ich ja schon früher gelesen und wie unglaublich schön ich ihn fand, muss ich dir ja nicht noch einmal sagen. Angefangen damit, dass Naruto genau in diesem Zimmer lag, das war ein guter Einfall, da wurde die Dramatik noch einmal erhöht, bis hin zu seiner Verzweiflung was seine Tochter angeht, diese Hilflosigkeit, war einfach alles genial. Mir gefiel es vor allem, dass er nicht aufgeben wollte, Hinata zu finden. Sie nie aufgegeben hatte, das ist ein weiteres Zeichen für seine unglaublich große Liebe, die man nicht einmal durch so einen traurigen Schicksalsschlag erschüttern kann. Man merkt einfach, dass die Bindung der beides etwas ganz besonderes ist und ich kann nur noch einmal erwähnen, dass du die Gefühle wundervoll herübergebracht hast. So real, als würde man sie selbst gerade empfinden. Das kann kaum er wo gut. Dafür verdienst du ein großes Kompliment.
Aber mir gefiel auch Sakura, die in diesem Kapitel viel Courage bewiesen hat, indem sie mit Naruto so gesprochen hat. Das war sicher nicht einfach für sie, da er ihr ja Leid tut, aber dennoch war es einfach nötig und ich hoffe, dass ihm dadurch die Augen geöffnet worden sind. Wobei am Schluss des Kapitels hatte man gemerkt, dass er sich wohl bessern wird. Ich bin gespannt, wie er nun weiterhin mit dieser Situation umgehen wird. Am Schluss musste ich dann ja weinen, als ich es das erste Mal gelesen habe. Eben wegen Naruto und so….*seufz* ich fühle wirklich sehr mit ihm mit. *ihm all meine positiven Gedanken schenk*

Alles in allem ist diese FF einfach nur wundervoll, wirklich, man kann es schwer in Worte fassen, wie gut sie ist. Du hast Talent Gefühle zu beschreiben, aber das haben dir sicher schon viele gesagt. Aber ich finde du kannst auch Handlungen sehr schön schreiben. Es kommt einem einfach alles real vor, wie in einem Film und es passt so wunderschön zusammen.
Man fühlt einfach so mit, mit dieser Geschichte, egal ob es weinen, lachen, Freude oder Trauer ist, man kann jedes einzelne Wort, jedes einzelne Gefühl so schön nachvollziehen, dass es ein wahres Vergnügen ist, diese Geschichte zu lesen.
Man merkt einfach, dass du mit Leib und Selle dabei bist. Du schreibst mit dem Herzen und dir bedeuten deine Geschichten sehr viel. Und das merkt man dann auch am Resultat. Es ist wirklich ein wahres Meisterwerkt, was du uns bis jetzt geliefert hast und ich hoffe, dass noch viele so wunderbare Kapitel folgen werden. An dieser Stelle möchte ich mich noch entschuldigen, dass ich die FF erst jetzt komplett gelesen und kommentiert habe.
Du bist eine wirklich tolle Autorin und das hast du in jedem Kapitel dieser FF bewiesen. Du kannst wirklich sehr stolz darauf sein. So schreiben zu können ist eine Gabe, die nicht viele haben…..und du weißt damit umzugehen~ Mach weiter so~

Lg Bee


Zurück