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Das Geheimnis des Tropical Land

Der Auftakt des Detektiv Conan-Noir Crossovoers
von

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Mirror of truth

Hallo an alle Leser,
 

hier also das siebente Kapitel. was den Titel angeht, deutsch klang das irgendwie 'bescheiden'.

Also viel Spaß.
 

Kapitel 7: Mirror of Truth
 

Conan blieb vor einem großen, abgerundeten Haus stehen, dass sich auf einer Lichtung erstreckte. Obwohl überall Laternen leuchteten und ein breiter Weg entlang führte war es menschenleer, da dieses, das einzige Gebäude im näheren Umkreis für Besucher um sieben schloss.

'Kurz nach sieben. Es lebe die Pünktlichkeit!' Er sah empor zum Schild, welches es als das „Haus der Spiegel“ - also ein Spiegelkabinett ausgab. Es gab drei Eingänge, nach Süden der Haupteingang, vor dem er stand, nach Westen, an dem er zuerst vorbei kam, und nach Osten. Innendrin verlief sich das Kabinett zu einer Art Labyrinth mit Spiegelwänden, aber da es auch drei Ausgänge gab, wurden bis jetzt keine Meldungen über Vermisste verzeichnet.

Alle Eingänge waren nun natürlich mit Gittern verschlossen. Doch genau das änderte Conan nun, indem er mit einer Nadel, die er für entsprechende Fälle ja immer dabei hatte, das Haupttor öffnete.

Er zog es extra weit auf, um ein metallisches quietschen zu erzeugen, knallte das Gitter wieder zu, und lief in windeseile zum Osttor weiter.

Wie erwartet hatte sein Verfolger das lautstarke Öffnen des Tors mitbekommen und die Attraktion schnell erreicht. Das Haupttor zitterte immer noch unter der Gewalt beim zuschlagen. Er besah sich das ordentlich geöffnete Schloss.

„Ein wirklicher Tausendsassa, was? Aber jetzt hast du einen Fehler gemacht!“ Er zog seine Pistole und entsicherte sie.

„Wenn man sich versteckt, dann dort wo man nicht gesehen werden kann. Aber glaub mir, es war dein letzter Fehler.“ Langsam trat er in das „Haus der Spiegel“ ein, welches auch nachts innen beleuchtet war, um sich nach außen zu präsentieren.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Conan sich bereits am Osttor Zugang verschafft. Er hörte allerdings alles über eine Wanze, die er am Haupteingang angebracht hatte.

'Nein, Wodka! Ich habe diesmal keinen Fehler gemacht, sondern du, als du eingetreten bist. Jetzt kannst du mir nicht mehr entkommen. Und da euer Scharfschütze Caipirinha erstmal schläft, wirst du auch nicht dein Wissen ins Grab nehmen können. Jetzt habe ich gewonnen!'

Er folgte dem Gang, welcher ihm früher in seiner Kindheit immer nur ein Lächeln abtrotzte, ihn nun aber wehmütig machte. Er erinnerte sich an damals, wie er vor Jahren, sogar noch als „echter“ Grundschüler mit Ran Stundenlang dieses Spiegelkabinett von vorne bis hinten durchlief und versuchte, sich die Wege zu merken und im Kopf einen Plan des Gebäudes zu visualisieren. Mittlerweile hatte er den Plan tatsächlich auswendig inklusive aller Spiegelverteilungen. Aufgrund dieser kindlichen Passion kam er auch heutzutage gerne hierher.

Doch hier beim Gang am Osttor hingen die Vergrößerungsspiegel. Vor Zehn Jahren zeigten sie zwei mögliche Oberschüler, die gerade erst eingeschult waren. Nun aber zeigte es das Bild einer verborgenen Wahrheit, getrübt nur durch eine falsche Brille. Er vermisste ihn, sein eigenes selbst und er hasste ihn mittlerweile, den Jungen mit dem unschuldigen Blick, der ihm eigentlich erst sein Leben gestohlen hat. Er verharrte für einen Moment in diesem Gedanken, besann sich aber kopfschüttelnd wieder auf das hier und jetzt. Dann lief er zielstrebig in das gläserne Labyrinth, wohl wissend, dass er eine Art Heimvorteil genoss.

Wodka erreichte gerade den Anfang des eigentlichen Labyrinth-Teils am Ende des Gangs, als er rundherum in vielerlei Spiegel mit verschiedensten Reflexionsgrößen starrte.

„Zeig dich endlich! Du entkommst sowieso nicht! Oder soll ich erst alle Spiegel hier kaputt machen? Aber die sieben Jahre Pech wirst du gar nicht auskosten können.“

Er richtete seine Waffe in Richtung einer Verzweigung aus, sodass sein Arm über die einzelnen Reflexionen weit gestreut erschien.

Conan hielt sich etwa 20 Meter von ihm entfernt auf. Er wusste genau mit welcher Bewegung er über welche Spiegel in Wodkas nähe auftauchen würde.

Conan: „Nana, da gebt ihr euch extra die Mühe, nicht aufzufallen und jetzt willst du einfach das Glas zerschießen?...“

Er machte einen Schritt zur Seite und überall um Wodka tauchte das Bild des Grundschülers auf.

„Was, ein Kind? Ah, verstehe! Du benutzt die verkleinernden Spiegel um dich als Kind zu tarnen, Feigling! Aber das nützt dir auch nichts mehr.“

Conan schloss seine Augen und wirkte ruhig und souverän.

„Wodka! Wenn du jetzt abdrückst, sind sofort die Polizisten da, die hier überall herum laufen. Nur, um die nicht aufzuschrecken, hast du doch einen Schalldämpfer dabei.“

„Was? Moment mal! Bist du etwa der Kerl, der diese Nachricht...“

Er wurde von Conan's Lachen über diese Frage unterbrochen.

„Oh Nein, Nein! Ich habe mit der Nachricht nicht das Geringste zu tun. Aber eigentlich ist doch klar von wem sie ist! Und das wird Gin doch auch gesagt haben, oder?“

„Da bist du wohl etwas voreilig, für sie wäre...“

„...das nämlich zu offensichtlich, nicht wahr? Eine so intelligente Person wie Sherry würde niemals so offen auf sich hindeuten, wie 'gefallener Engel'. Dass ihr anonyme Nachrichten an das Polizeihauptquartier von Tokio mitbekommt, dürfte ihr auch klar sein, also macht es wohl keinen Sinn. Ohne die Unterschrift wäre euch das aber gar nicht weiter aufgefallen und für den Fall, ihr hättet tatsächlich eine Geldübergabe geplant, hättet ihr sicherheitshalber umdisponiert. Aber die Nachricht kam bereits vor drei Tagen. Es war für jemanden wie Sherry, die die inneren Strukturen der Organisation kennt, daher klar, dass bis dato nur sehr unwahrscheinlich eine Transaktion vorgesehen war – ihr seid da einfach spontaner.

Ohne diese beiden Worte als Signatur hättet ihr also lediglich auf irgendeinen externen Informanten spekuliert, ohne Bezug auf die Organisation.

Diese Signatur hingegen konnte Gin natürlich nicht auf sich beruhen lassen. Selbst wenn es eigentlich undenkbar wäre, dass die Nachricht von Sherry stammte, würde er die Sache hundertprozentig aufklären wollen.

Es gibt eigentlich zwei Erklärungen: a – Es handelt sich weiterhin um eine externe Angelegenheit bei dieser Übergabe, aber einer der Mittäter, ein „Dämon“, hat kalte Füße bekommen und wollte über den Verrat die Sache auffliegen lassen um als Kronzeuge Polizeischutz und richterliche Gnade erwerben, „aufsteigen“, zu können. Angesichts des Aufwandes bei der Codierung wäre das aber schon eine ziemlich tiefe Hölle, der dieser Dämon entsteigen wollte, mindestens Mafia würde ich tippen. So etwas ließe sich in den Kreisen der Organisation wahrscheinlich sehr leicht überprüfen, was Gin dann auch tat – ohne Erfolg. Darüber hinaus konnte auch er nicht den Ursprung der Nachricht finden.

Also bleibt nur die Variante b – Diese Hölle ist tatsächlich die Organisation selbst. Nur dann ist das Motiv völlig unklar. Es gab nämlich damals noch gar keine geplante Übergabe. Außerdem, wenn man Mitglieder der Organisation und die Polizei zusammen bringt, macht das, unabhängig vom Motiv nur Sinn, wenn höchstens eine der beiden Seiten von der Anderen weiß, was hier ja eindeutig nicht der Fall war.“

Wodka setzte sich langsam in Bewegung, um sein Gegenüber im Wirrwarr zu finden, hielt daher auch das Gespräch, dass zuletzt mehr ein Monolog Conans wurde, aufrecht.

„Wenn du so schlau bist, dann weißt du bestimmt auch, wer nun diese Nachricht verschickt hat und was sein geheimnisvolle Motiv war.“

„Weißt du eigentlich, was eine Falle ist, Wodka?“

Dieser blieb verwundert stehen und sah, wie Conans Mund sich zu einem breiten Grinsen verzog, dass noch stärker wurde, als er durch wenige Schritte die verkleinerten Spiegelbilder zu Wodka schickte.

'Was? Ist das etwa... echt nur ein Kind?'

Conan: „Das ist das Ergebnis, wenn jemand die Erwartung einer anderen Person manipuliert und das Gegenteil realisiert. Hätte Sherry diese Nachricht ohne so eine Signatur geschickt, hättet ihr in jedem Fall die Finger vom Tropical Land gelassen, weil ihr gedacht hättet, es würde irgendeine Geldübergabe in Anwesenheit von Polizisten stattfinden. Dann hätte sie den ganzen Tag sich offen im Park bewegen können. Das wäre eine Falle aber ohne richtige Opfer – ganz in ihrem Sinne.

Durch die Worte „aufgestiegener Dämon“ wurde Gin's Erwartung nach Sherrys Auftritt erzeugt. Und da es sich um einen Bezug zur Organisation handelte, musste dieser geklärt werden, besonders, da das Motiv völlig im Dunkeln lag und immer noch liegt.“

Er senkte seinen Kopf, sodass Wodka nicht sah, wie er seinen Stimmentransposer ansetzte.

(Wermut's Stimme): „Na dann tun wir ihm doch den Gefallen und machen eine Geldübergabe, zur Feier seines Todes!“

Conan: „Das in etwa hat Wermut doch daraufhin zu Gin gesagt, nicht wahr?“

Wodka blieb erschrocken stehen. Er sah sich nach allen Seiten um, als erwarte er noch eine Person dort, fand aber nur das Gesicht des Kleinen Jungen immer und immer wieder.

„Wie machst du das? Woher weißt du überhaupt soviel über die Organisation?“

Conan ignorierte diese Frage zunächst.

„Die Geldübergabe so kurzfristig war sicher kein Thema! Nur habt ihr dazu diesmal noch Caipirinha als Scharfschützen aufgestellt, der jeden ungebetenen Gast und hoffentlich auch den Autor hinter der Nachricht beseitigen sollte.

Tja nur Pech, dass „aufgestiegener Dämon“ diesen Park gar nicht betreten hat! Und Gin streift durch das Tropical Land auf der Suche nach Sherry. Die ist übrigens wirklich hier.“

„Hä? Hast du nicht eben behauptet, die Nachricht macht in ihrem Fall keinen Sinn?“

„Ich weiß ja nicht wie viele frei herumlaufende Verräter die Organisation noch hat, aber eigentlich macht die Nachricht in keiner Form richtig Sinn.

Nun..., was aber, wenn es gar nicht eine sondern zwei Nachrichten in einer sind?“

'Ich versteh gar nichts mehr! Wer ist dieser Bengel? Ich hab ihn doch schon irgendwo mal gesehen.'

„Dass Sherry in besonderem Maße mit „aufgestiegener Dämon“ assoziiert wird, ist zwar stimmig, aber es gibt noch eine Person, die durch diese Umschreibung, zumindest ihrer eigenen Meinung nach, gut beschrieben wird – Wermut! Sie hat mit der Signatur Gin provoziert und von ihr kam der Vorschlag, tatsächlich eine Geldübergabe zu veranstalten. Und dafür nutzte sie Sherrys nicht unterschriebene Nachricht an die Polizei, mit der sie euch eigentlich von hier abhalten wollte. Sie hatte damit eine Falle für Sherry inszeniert, lediglich, indem sie deren Nachricht unterschrieb.“

„Aber dafür hätte Wermut doch ganz genau wissen müssen, dass Sherry so eine Nachricht an die Polizei schicken würde.“

„Nun, Wermut weiß eben eine ganze Menge über Sherry. Sogar, was sie immer gerade macht. Aber die Falle für Sherry war ja auch sekundär. Wie ich sagte, eine Falle ist, die Erwartungen zu manipulieren. Sicher, es ist das Gegenteil von Sherrys Erwartungen eingetreten. Aber eigentlich hat sie Gin's und deine Erwartungen mit der Nachricht beeinflusst. Es wäre ohne Risiken noch einfacher, nur ein paar Agenten incognito loszuschicken, um den Hintergrund der Nachricht zu klären – mit dem Argument, warum Sherry diese Nachricht geschickt haben könnte. So hätte sie das Problem umschifft, Gin's Erwartungen ständig voraussehen und beeinflussen zu müssen.

Diese technisch einfache, aber in der Umsetzung komplizierte Strategie diente dazu, Gin auf Sherry zu fixieren, wodurch er sich nicht auf die Transaktion und das Ausbügeln deiner Fehler konzentrieren konnte. Das heißt, die Falle war... für dich, mein lieber Wodka!“

„Warum zum Teufel sollte Wermut mir eine Falle stellen? Und warum, wenn sie weiß, wo Sherry sich aufhält, ist die immer noch am Leben?“

„Es gibt Dinge, die du nicht zu wissen brauchst, Wodka. Oder wie es Wermut ausdrücken würde...“

(Wermut's Stimme): „A secret makes a woman woman!“

Wodka war innerhalb der letzten Minuten immer wütender geworden. Mittlerweile lief er fast planlos durch die Gänge. Er ließ seinem Unmut freien Lauf:

„Wer zum Teufel bist du, und für wen hältst du dich eigentlich? Ich sag's dir: du bist nur ein Feigling von einem Knirps, der sich hier irgendwo versteckt, der glaubt mit Psychotricks mich reinlegen zu können! Komm endlich raus!“

Conan's darauf folgendes Lachen hallte durch alle Gänge, da er überall Transmitter zum Übertragen seiner Stimme installiert hatte.

„Du willst wissen, wer ich bin?

(Tequila's Stimme): Nur ein Bengel, der Geld auf den Boden hat fallen lassen.

(Pisco's Stimme): Ein Bengel, der sich gern in Weinkellern herumtreibt...und der Grund, warum ihr sie nicht wieder finden werdet!“

Wodka blieb im Laufen stehen.

'Tequila? Pisco? Er war das jeweils? Dieser Junge ist der Störenfried von dem Gin die ganze Zeit gesprochen hat?'

(Itakura's Stimme): ...und ein Bengel, der nachts auf Bahnhöfen spielt, die gar nicht benutzt werden.“

'Was, der auch? Na, klar! 'Nur ein paar Penner und ein Kind haben den Bahnhof betreten.' und dann 'Lass es, kein Erwachsener kann sich in so einem Schließfach verstecken!' Er war das, und er hat sich in diesem Fach versteckt! Aber wer ist dieser Junge?'

Conan schien seinen Blick lesen zu können.

„(Shiho's Stimme) Er ist die Ausnahme von der Regel, vor der ich euch gewarnt habe!

(Akemi's Stimme) Er ist ein Detektiv, der vorhat, die Organisation zu vernichten!“

„Was, Sherry's Schwester? Ja klar, du hast sie damals gefunden. Ich erinnere mich an das Bild aus der Zeitung. Aber da war doch noch...“

Conan unterbrach ihn, damit er diesen Gedanken ja nicht zu Ende führen konnte.

„(Wermut's Stimme) He's the Silver Bullet, and his target is fixed right onto the very Heart of the Organisation!“

Mittlerweile lief er fast von den Worten getrieben immer mehr in Richtung des Osttors, von dem Conan hinein gekommen war.

'Genau, Wodka. Gleich bist du dort, dann haben deine Fragen ein Ende.'

„Du bist wohl größenwahnsinnig, Kleiner? Auch wenn du gut bist, keiner kann die Organisation vernichten. Und so etwas wie eine Silberkugel für uns gibt es nicht. Außerdem kann ich dir sagen, was mit dem letzten Detektiv passiert ist, der uns hier in die Quere kam.“

Er hatte gerade den langen Weg hinter dem Osttor erreicht. Da er ja immer noch nicht schießen konnte, wollte er diesen Jungen heraus locken, um ihn dann sicher treffen zu können. Er bemerkte daher zuerst gar nicht die vergrößernden Spiegel, bis er wieder aufsah um seinen Satz zu vollenden.

Wodka: „Aber du hast mir immer noch nicht gesagt, wer du eigentlich bist, Klei...“

Direkt aus einem Spiegel wenige Meter vor ihm grinste ihn ein Gesicht an, dass er seit der Halloween-Party auf dem Geisterschiff wieder ganz genau in Erinnerung hatte.

Wodka(flüsternd): „Nein!“

„Mein Name ist Conan Edogawa, meines Zeichens Detektiv. Aber ich denke, du kannst dir die Geschichte vom anderen Detektiv sparen – die kenne ich besser, als du.“

Er fasste mit der linken Hand an seine Brille und bewegte sie mit geschlossenen Augen langsam vom Kopf weg.

„Du kannst mich natürlich auch bei meinem richtigen Namen nennen...“

Er öffnete die Augen und obwohl er ein ganzes Stück von Wodka entfernt war schien es, als sehe die Spiegelung ihm genau in die Augen und dahinter durch ihn durch.

„...Shinichi Kudo.“

„Nein! Du bist doch ...“

„...tot? Glaub mir, der junge Detektiv von damals ist tot! Ich bin nur ein Geist. So wie du vorhin sagtest, spuke ich noch immer hier umher. Buh!(ironisch)“

„Aber WIE? Wie hast du das damals überlebt? Und wieso bist du jetzt ein... Kind?“

Er merkte an der Art der Bewegung von Conan, dass dieser sich ihm näherte und zog sich deshalb langsam Richtung Ausgang zurück, wartend darauf, dass Conan sich auch am Gangende zeigen würde, schließlich konnte er ihn ja nun nicht mehr laufen lassen.

„Mein Lieber. Die genauere Wirkungsweise von APTX4869 übersteigt leider meine Kompetenzen. Pisco hat es verstanden, weshalb er sterben musste. Und vermutlich weiß es auch Wermut genauer. Wahrscheinlich kannst du es dir sogar denken, als Mitglied der Organisation.“

Er wollte Wodka mit diesen Worten aus der Reserve locken, ihm etwas über das Ziel hinter der Forschung von Ai und ihren Eltern zu verraten.

Dieser blickte zunächst verwirrt drein, man merkte aber, wie er nachdachte. Auf einmal schien er schockiert zurück zu weichen. Er richtete seine Pistole genau geradeaus, bereit, sofort zu schießen, sollte Conan auftauchen

„Nein, das darf nicht sein! Nicht bei einem, wie dir!“

Conan hatte mittlerweile den Gang erreicht, stand genau noch einen Schritt vor dessen Ende. Die Brille hatte er in seiner Jackeninnentasche verstaut.

Mittlerweile war Wodka am Osttor selbst angelangt. Immer noch war niemand auch nur in der Nähe. Daher fand er seine Ruhe wieder und wartete geduldig auf den Detektiv, um diese überfällige Angelegenheit zu Ende zu bringen. Er legte seinen rechten Arm mit der Pistole wieder an und setzte langsam ein paar Schritte vom Tor zurück, ohne den Gang aus den Augen zu verlieren.

Wodka: 'Hauptsache, du verschwindest endlich und ein für allemal von der Bühne, Herr Meisterdetektiv.'

Dieser sah die Aktion natürlich weiterhin durch die Spiegel und fasste mit der rechten Hand in die Jackentasche.

'Jetzt wird sich zeigen, wie gut die neue Erfindung des Professors funktioniert.'

Langsam trat er den letzten Schritt nach vorne und drehte sich zur Seite um in Richtung Wodka. Sein Blick hatte sich leicht verfinstert, er wirkte ernst, aber immer noch vollkommen souverän. Dies wurde durch Wodkas Erstaunen über das Erscheinungsbild des Detektivs noch verstärkt, und so schritt er ganz in Ruhe auf ihn zu.

„Deinem Blick nach würde ich meinen, du sinnst auf Rache, Kudo. Soviel also zum großen Idealisten von Kriminologe, der für kein Verbrechen jemals Verständnis aufbringt.

Aber ich kann's verstehen, immerhin haben wir versucht dich zu töten. Und dein Leben läuft jetzt vermutlich auch nicht mehr in geregelten Bahnen, was?“

Plötzlich wurde Conan's verfinsterte Mine wieder heiter, er lächelte ein wenig. Und über die anderen Spiegel lächelten dutzende Kudo's mit.

„Rache? Ja das ist das Motiv so vieler Morde und Verbrechen schon gewesen, sogar innerhalb der Organisation.

Aber das ist nicht mein Motiv. Ob du es glaubst oder nicht, ich beschäftige mich kaum noch mit damals, ich gebe dir und Gin auch nicht die Schuld an meinem unvernünftigen Verhalten, und nicht zuletzt, so sehr ihr mich, ohne es zu wissen, damals gedemütigt habt, mir mein Leben, meine Karriere, meine Freunde genommen habt, ich muss Gin dankbar sein. Du hättest mich damals einfach erschossen. So gesehen, habe ich es ihm zu verdanken, dass ich noch lebe.“

„Was ich damals hätte tun sollen, kann ich ja jetzt immer noch nachholen.“ Er hob wieder seinen rechten Arm mit der Pistole und richtete diese auf Conan.

„Glaub mir, es wird nicht eine Scherbe für dich aufzuräumen geben.“

Sein Gegenüber lächelte seelenruhig weiter und drehte eine kleine runde Wählscheibe in der Jackentasche.
 

Bei Professor Agassa, einen Tag zuvor
 

„Was? Eine Fernbedienung für die Power-Kick-Boots?“

„Ja, genau. Daran habe ich eine ganze Weile gefeilt. Du hast dich doch sonst zum Bedienen der Schuhe immer bücken müssen. Bei einer Geiselnahme oder so wärst du damit aber leicht aufgefallen, selbst als Kind. Diese kleine Wählscheibe kannst du jetzt immer in deiner Tasche tragen und unauffällig aktivierst du dann die Schuhe und schlägst zu. Weißt du, neulich erst habe ich Ayumi sich darüber wundern hören, dass du dir so oft in brenzligen Situationen die Schnürsenkel zubinden musst, sprich, ihr ist das auch schon aufgefallen.“

„Wie hab ich die Beschriftung denn zu verstehen?“

„Die Wählscheibe geht von 0 bis 10. 0 für ausgeschaltet und dann in 10 Prozent Schritten bis volle Leistung, was du sonst bekommst, wenn du das Rad an den Schuhen auf Anschlag drehst.“

„Und dieses rot unterlegte „S“ hinter der 10 – steht das etwa für „Superschusskraft“ oder so?“

Der Professor grinste verschmitzt.

„Nein das ist ein neuer Modus, auf den ich beim, äh, „Studium“ eines Sci-Fi-Films neulich gekommen bin. Glaub mir, das wird deine Gegner aus den Socken hauen!“
 

Conan drehte das Rad der Scheibe langsam vorwärts. Die Zahlen waren hervorgehoben, um besser in der Tasche, also blind, angewählt zu werden.

Wodka zögerte nicht lange und drückte ab. Durch den Schalldämpfer war lediglich das Leuchtfeuer beim Abschuss zu bemerken.

Die Power-Kick-Boots begannen zu leuchten und sprühten die üblichen Funken.

Ein lautes, langgezogenes Klirren durchfuhr die Stille. Ein Glasregen prasselte hinter Conan hernieder, bis zum Ende des Ganges.

„Ein Querschläger? Auf so ein paar Meter?“ Er musste scheinbar das Glas an der Decke streifend getroffen und so alle Spiegel dort zerstört haben.

„Aua, Wodka! Da muss wohl doch ganz schön viel zusammengefegt werden. Und bei 7 Jahren Pech pro Spiegel tippe ich mal locker auf ein Jahrhundert Zeit. Aber die kannst DU nicht warten, denn nach dem Lärm ist die Polizei ganz sicher sofort da.“

„Halt endlich die Klappe!“

Er zielte noch einmal auf Conan, der vollkommen ruhig stehen blieb. Feuer.

Ein weiteres Klirren riss die Stille der aufkommenden Nacht hernieder, wie den Vorhang der Spiegel rechts von Conan. Er zog die Pistole nach links, drückte zum dritten mal ab. Und zum dritten mal ging die Spiegelreihe zu Bruch, sodass im Gang nur noch der eine, allerletzte am Ende direkt auf der Verlängerung er Verbindungslinie Wodka – Conan, heile blieb.

Erschrocken zuckte der Schütze zurück und fiel dabei fast um.

„Wie machst du Dämon das?“

„Ich mache gar nichts, Wodka! Ich stehe hier und rühre mich nicht mal. Du aber hast geschossen und getan, was die Organisation immer tut: Ich bin die Lüge und die Spiegel zeigten die Wahrheit. Du hast die Wahrheit zerstört und die Lüge als einzige stehen lassen. Ob du das auf das Zittern deiner Hände oder sonst etwas schiebst, ist doch egal.“

Langsam fand er seinen Stand wieder und legte nun die linke Hand mit an den Waffengriff.

„Damals hast du mich nicht erschießen können und dieses mal offensichtlich auch nicht. Aber wie ich vorhin schon sagte, nehme ich euch das von damals gar nicht mehr so übel. Ich habe nämlich festgestellt, dass etwas viel schwerer wiegt, als die Morde selbst...“
 

„Conan!“ Ran's Ruf drang durch seine Gedanken hindurch und er drehte sich zur Seite. Links von Wodka(aus Conan's Sicht) etwas hinter ihm tauchte sie aus dem Gehölz auf und ihr Blick fiel genau in Conan's Augen. Diese wurden auf einmal traurig, einsam, fast verloren. Der Anblick brachte Ran automatisch zum stehen, sodass Jodie sie einholen und festhalten konnte, dass sie sich nicht weiter Wodka näherte. Auch sie quittierte er mit diesem Ausdruck, genau wie Ai, die rechts der beiden kurz heraustrat, sich aber aus Sicherheitsgründen wieder zurückzog.

Wodka schien das Ganze gar nicht richtig wahrzunehmen. Er zielte ganz genau auf Conans Stirn.

Erst jetzt bemerkte Ran die Person in schwarz und dessen Aktion.

Ran: „NEIN! NICHT! CONAN!“

Sie wollte los stürzen, aber es gelang Jodie mit aller Kraft, sie vor diesem Selbstmordversuch abzuhalten. Sie wollte gerade selbst eingreifen, als...

Sato: „Polizei! Waffe fallen lassen!“ Sato und Takagi näherten sich von der anderen Seite des Waldes und hatten nun auch das Zusammentreffen erreicht.

Zwar schien Wodka sie im Vergleich zu den Anderen zu beachten, doch nun grinste er.

'Nein, Kudo, du hast gar nichts kapiert. Es geht nicht um Leben und sterben, sondern immer nur darum, was die Anderen darüber denken. Das alleine wird dann zur Wahrheit erklärt. Und ohne einen, der die Wahrheit kennt, bleibt alles Spekulation. So funktioniert die Organisation.'

„Fahr endlich zur Hölle!!!“

Sato war zu langsam und traf seine Hand erst nachdem er bereits abgedrückt hatte.

Takagi: „Conan!“

Sato: „Conan!“

Jodie: „Conan!“

Ayumi: „Conan!“

Genta: „Conan!“

Mitsuhiko: „Conan!“

Ai: „Nein, Conan!“

Ran: „COOOOONNNNNAAAAAAAAAANNNNNNNNNN!!!!!!!!!!“
 


 

Was der angeschriene nun macht oder nicht macht, abwarten und Tee trinken!

Solange würde ich mir über Kommentare natürlich freuen.
 

bis demnächst,

Diracdet



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-10-07T17:58:45+00:00 07.10.2007 19:58
Huhu =)

-> Das Kap. war ja diesmal richtig geil =)))))
Respekt! Hat mir echt gut gefallen.....O:-)
-> Zwar gab es viel zum selber Mitdenken, als Conan da so viel erzählt hat, aber das hat erst richtig Spaß gebracht, das Kap. zu lesen. ;)

Ich bin ja mal sehr gespannt, ob Conan nun wirklich getroffen wurde oder ob es doch nur die trügerischen Spiegel waren ^.~ ^-^
Übrigens, trinke ich sogar wirklich gerade Tee xDDDD (Ist voll kalt bei uns, da musste ich einfach einen Tee trinken >.<)

Naja =)
Liebe Grüße und hoffentlich bis bald zu deinem nächsten kap.
Deine Shi_Ran-chan


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