Zum Inhalt der Seite

Die Schule für Hexerei und Zauberei

Liebe auf Abwegen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein Unheil bringender Kuss

Kaum hatte der Zaubertranklehrer die Bibliothek, samt der Knaben, verlassen, fiel dem Weibe ein Buch auf. Das sie auch nicht früher darauf gekommen ist! „Phantastische Tierwesen & wo sie zu finden sind“! Das war schließlich eines der Bücher, die sie im ersten Schuljahr gebraucht hatte. Dort stand so gut wie jedes Tier drin, weshalb ist sie nicht schon früher darauf gekommen? Abrupt geht die Hübsche also zu dem Regal und zieht das Buch heraus, um sich ebenso zügig an einen Tisch zu setzen und zu blättern…

Man konnte kaum glauben, wie schnell Rei lesen konnte, wenn es um ihr Leben ginge und wie gut sie sich bereits gelesene Sachen eigentlich einprägen konnte, zeigte die Hellhaarige selten. Dennoch galt sie als eine ausgezeichnete Schülerin, wenn sie nicht jede dritte Stunde schwänzen würde…

Aufmerksame Augen folgten also den Zeilen, ehe sie endlich stockte. Da! Sie hatte wahrlich etwas Passendes gefunden! Der „Leinfold“ auch „lebendes Leichentuch“ genannt… Alles passte genau auf das Geschehene, selbst die Beschreibung eines Zauberers, der einen Angriff eines Leinfoldes überlebt hatte. Der Patronus schien sogar die einzige Möglichkeit zu sein, dieses Etwas zu vertreiben. Ihre Eingebung hatte ihr also das Leben gerettet… Sie würde auf jeden Fall noch in nächster Zeit mit Snape reden müssen, denn er war der einzige, dem sie sich anvertrauen würde.
 

Es folgten noch einige Stunden. Worin die Strafe für die Jünglinge stand, die sie ja zu Dritt anfielen, hatte die Kleinere nicht in Erfahrung bringen können. Es schien so, als machten die Knaben daraus ein großes Geheimnis.

Fest umschlungen trug die Hübsche also ihre Lehrbücher, samt dem Buch aus der Bücherei. Sie wollte sich alles nochmals ganz genau durchlesen, um sicher zu stellen, dass sie richtig lag und es kein anderes Wesen gab, dass genauso gut auf ihre Beschreibung passen würde. Allerdings bezweifelte sie, dass sie sich irrte und es nicht ein Leinfold gewesen war.
 

Was der Langhaarigen allerdings sofort komisch vorkam, war die Tatsache, dass vor dem Gemälde nichts los war. Sonst waren nach dem Unterricht zahlreiche Slytherins an Ort und Stelle und wollten in den Gemeinschaftsraum. Aber dieses Mal war nicht ein Lebenszeichen zu erblicken. Kein Laut erklang… Hatte sie irgendwas nicht mitbekommen? Sollten sie vielleicht in den Speisesaal? Konnte sie sich eigentlich nicht vorstellen…

Leise Schritte führten sie also dem Portrait näher, eher sie leise zu murmeln begann: »„Zitronenbonons“…« Jeder außen Stehende, der nicht die seltsamen Passworte Dumbledores kannte, hätte sich wohl über solche Worte des Mädchens gewundert. Allerdings hatte sich die Schönheit, in den 5 Jahren, an solch seltsame Dinge gewöhnt.

Kaum hatte sich das Bild zur Seite bewegt, begann die Hübsche durch das Loch zu schlüpfen, um in den warmen Gemeinschaftsraum zu gelangen. Im Kamin loderten grelle, heiße Flammen, die den Raum erwärmten und gleichzeitig erhellten. Rundherum standen bequeme Sofas, die alleine für die Slytherins gedacht sind. Selbst Bücherregale reihten sich aneinander, damit man auch eine Beschäftigung hatte, wenn keiner seiner Freunde da war…

Allerdings standen nicht nur die bekannten Gegenstände in dem großen Raum, sondern noch 3 Jungen, die sie am liebsten nicht hier drin angetroffen hätte. Wahrscheinlich hatte Malfoy die anderen Schüler angestiftet, fern zu bleiben, bis er seine „Geschäfte“ erledigt hatte… Eigentlich hätte sich Rei dies auch denken können, aber es sind immer die wahrscheinlichsten Sachen, an die man nicht dachte…

Wie immer hatte der Schönling dieses selbstgefällige Grinsen, während sich hinter dem Mädchen das Portrait schloss. Die Hellhaarige hatte sicherlich keine Angst vor Draco und seinen Freunden, wollte dennoch am liebsten in ihr Zimmer. Zischend brachte sie den Jungen also entgegen: »Grins nicht so, Malfoy, und geht gefälligst aus dem Weg…!«

Und doch sollten die Jünglinge dabei nur herzlich lachen. Eigentlich nicht das Ziel, was das Mädchen mit ihren Worten erreichen wollte. Belustigt erhob der Aschblonde also seine Stimme: »Haltet sie fest, Crabbe, Goyle! Dieses Mal geht niemand dazwischen…«, kaum galten diese Worte gesprochen, standen die weitaus Größeren, die auch mehr Kraft hatten, als das Weib, hinter Reika und erfassten abermals ihre Oberarme. Dennoch versuchte sie sich sträubend zu befreien, haltend umklammernd ihre Bücher. Vergnügt hantierte der Kurzhaarige währenddessen den Zauberstab des Mädchens, den er ihr, bei der kleinen Prügelei, nicht mal zurückgegeben hatte.

Der Größere trat also auf die Hübsche zu und beugte sich abermals dicht zu ihr hinab, sodass sie seinen heißen Atem, auf nackten Stellen ihrer samtigen Haut spürte. Dieses Dejá vú schien allerdings dieses Mal bei ihr eine leichte Gänsehaut zu wecken. War es die Tatsache, dass die „Freunde“ Malfoys sie fest im Griff hatten?

Blasse Hände des Schönlings entnahmen Reika also ihre Bücher. Die normalen Schulbücher, die er selbst besaß, legte er einfach auf eine Couch, während er die Lektüre anschaute, die eigentlich den Erstklässern gehörten: »„Phantastische Tierwesen und wo man sie findet“…«, las er grinsend vor, währenddessen begannen Crabbe und Goyle zu lachen, »Hängst aber weit im Stoff zurück, Daiji.«, und auch dieses Buch landete bei den anderen.

Kaum waren seine Hände wieder frei, hielt der Junge der Hübschen ihren Zauberstab vor die Nase. Natürlich musste es ihrer sein, außer er hatte einem anderen Schüler einen Zauberstab abgenommen, der ihren zum verwechseln ähnlich sah und das war bekanntlich so gut, wie unmöglich.

»Lasst mich los! Und du, Malfoy, gibst mir meinen Stab zurück…!«, ächzte die Kleinere, die sich immer noch versuchte zu sträuben. Und doch erwiesen sich die Hände der Jungen soviel kräftiger. Es war in ihren Augen mehr als erniedrigend. Jeder wusste, dass sie jeden Jungen zusammenschlug, der es wagte, sie anzufassen.

Gehässig begann der Hellhaarige also zu lachen und strich mit ihrem Zauberstab über ihre weichen Wangen: »Unter einer Bedingung, Daiji…« Die Stimme des Größeren sagte doch schon, dass dies nichts Gutes verhieß. Außerdem begannen seine Gefolgsleute im selben Augenblick zu lachen. Aber letztendlich hatte sie nicht gerade die Qual der Wahl…

»Was?!«, fuhr sie ihn an, während ihr Sträuben allmählich nachgab, was für die anderen Knaben wohl herrlich war. Es erwies sich schließlich als schwierig, solch ein Temperamentvolles Mädchen zu halten. Stolz war die Schönheit allerdings nicht darauf…

» Ganz einfach, Daiji… «, bei diesen Worten begann sich Malfoy vorzubeugen und grinste noch mehr, als zuvor, »Küss mich. Aber ich will, dass es ein langer Kuss ist, mit Gefühl. Ansonsten kriegst du deinen Stab nicht zurück. Na~?«, kurzzeitig deutete sein Finger tippend auf seine blassen, schmalen Lippen.

Geschockt begannen sich die eisblauen Augen zu weiten, als wolle sie ihren eigenen Ohren nicht trauen. Mit zittriger Stimme stammelte sie, kaum verständlich: »Wa-Was…?« Sie konnte nicht glauben, dass er wahrlich verlangte, dass sie ihn küsste und das auch noch lange und mit Leidenschaft…

»Hast ganz recht gehört, Daiji. Kein ordentlicher Kuss, bedeutet auch keinen Zauberstab. Und du solltest wissen, dass du ihn brauchst.«, ja… So Siegessicher die Stimme und so triumphierend das Grinsen. Wieder so eine Mimik, in die das Weib am liebsten reingeschlagen hätte…

Seufzend musste sie dennoch nachgeben: »Dann sollen sie mich… loslassen…«
 

Der Hellhaarige schien es kaum fassen zu können. Reika Daiji gab ihm nach… Ihm! Das hatte bisher noch niemand geschafft, außer vielleicht- Severus Snape.

Doch bevor seine Gefährten die Hübsche losließen, mahnte er sie: »Nur ein falsches Ding, Daiji, und du bekommst eine Ganzkörper Klammer gezaubert, klar? Dann kannst du dich nicht mehr wehren…« Und mit diesen Worten gab er Crabbe und Goyle das Zeichen, dass sie Reika loslassen sollten. Dies geschah auch im selben Augenblick.

Der Kurzhaarige reichte Crabbe also den Zauberstab des Mädchens und blickt hinab in ihr schönes Gesicht, das sichtig angewidert war und nach einer anderen Lösung zu suchen schien. Allerdings sagte jede ihrer Gestiken, dass sie keine gefunden hatte…

»Also?«, meinte Malfoy schließlich, »was ist nun, oder hast du Angst?« Mit solchen Worten wollte er die Blondine lediglich herausfordern und sie scheinbar auch drängen, etwas schneller zu machen.

Sachte schüttelte die Langhaarige also ihren Kopf und trat dem Aschblonden widerwillig etwas näher. Ihre Hände erfassten derweil seine unglaublich weichen Wangen, die an Seide erinnerten. Da merkte man dann, dass er aus gutem Hause kam… Nur ein bisschen musste sich die 16-Jährige auf die Zehenspitzen stellen, um den Gleichaltrigen näher zu kommen. Allerdings stockte sie knapp vor seinen Lippen. Ihre Augen zeigten doch die eindeutliche Unsicherheit. Sie sollte wahrlich ihren Klassenkameraden küssen…! »Na los, Daiji, keine Müdigkeit vorschützen.«, drängte er das Mädchen, als sie kurz Augenkontakt aufgebaut hatte.

Kaum hatte sie sich versehen, hatte sie schon ihre blassroten Lippen auf seinen Mund gepresst, um ihn, mit gezwungener Leidenschaft, zu küssen. Voller Gier umfasste sein Arm ihren Leib, während seine Hand ihren Hintern streichend betastete und schließlich etwas grob packte, um ihren schlanken Leib dicht an seinen zu drängen. Seine andere Hand war derweil zu ihren Hinterkopf gelangen, damit die Gleichaltrige den Kuss nicht, in seinen Augen, frühzeitig unterbrechen konnte. Somit begann er, seine Zunge sogar zwischen ihren Mundspalt zu zwängen und begann diese etwas zu verbreitern, damit er in ihre Mundhöhle samt feuchtwarmer Zunge gelangen konnte. Voller Neugierde stupste er die Zunge des Mädchens an, die gegen ihren eigentlichen Willen wirklich erwiderte… Ihr Zauberstab allerdings war ihr Begier und nicht er. Sie brauchte ihn, sonst würde sie in den nächsten Nächten sterben.

Endlich löste sich der Größere also und leckte provokant seine Lippen ab. Dabei verblasste sein übermütiges Grinsen keineswegs: »Hm~… Weiche Lippen, gefällt mir…« Er bemerkte natürlich ihre rasche Atmung, war sich allerdings nicht sicher, ob sie so wütend auf ihn war oder ob es Nervosität ihrerseits war. »Gebt ihr, ihren Zauberstab wieder, Jungs. Sie hat die Bedingung ganz artig erfüllt…«, seine Stimme sagte doch mehr, als tausend Worte. Es gefiel ihm sehr…

Crabbe gab der Kleineren also den Stab zurück, den die Hellhaarige ihm förmlich aus der Hand riss. Sie konnte das Geschehene selbst kaum verarbeiten. Allerdings wurde ihr nun auch klar, dass sie sich wahrlich in den Hauslehrer Slytherins verliebt hatte, denn sie hatte nur einen Gedanken- Severus Snape… Zugeben würde sie so etwas allerdings niemals.
 

»Das kriegst du wieder, Malfoy… Du kriegst es wieder, warte nur ab.«, drohte die Schöne ihm, als sie rasch an ihn vorbeiging und ihre Bücher erfasste. Die Knaben konnte sie noch in ihrem Zimmer deutlich lachen hören, was für sie so erschütternd war, dass sie am liebsten geweint hätte. Während des Gelächters konnte sie auch, von ihrem Gemach aus, hören, wie die anderen Slytherins reinkamen und Malfoy lautstark den Kuss und das Zügeln beschrieb. Der krach war so laut, als wollten sie gleich eine Party feiern, weil Malfoy es geschafft hatte…

Ihr schwarzer Jungwolf, mit den ganz hellen, eisblauen Augen, die Reikas so verdammt ähnlich waren, tapste ihr also entgegen. Dicht schmiegte er seinen weichen Kopf an ihre Beine, die oberhalb des Knies nackt waren und dort konnte sie sein kuscheliges Fell sehr deutlich und etwas kitzelnd spüren.

Behutsam trat sie also zu ihren Bett und setzte sich, während das Tier neben sie sprang und sich legte. Seinen Kopf lehnte er dabei auf ihre schlanken Oberschenkel und schnaubte verächtlich. Er war ein kluges Tier und sehr viel größer, als normale Wölfe, auch jetzt schon. Er war eigentlich stets ihr treuer Gefährte gewesen, der sie niemals verraten würde…

Leise begann die Hübsche zu seufzend, als sie über die Schnauze des Jungwolfes strich und schließlich ihn hinter dem Ohr krauelte: »Ach, Skar… Langsam, aber sicher, halte ich es hier nicht mehr aus… Diese Idioten lassen sich immer wieder was Neues einfallen, um mich zu ärgern und zu quälen…« Skar drückte seine feuchte Schnauze aufmunternd gen ihre freie Haut am Oberschenkel, indem er sanft etwas ihren Rock fortschob. Schließlich folgte ein fürsorgliches Lecken seiner rauen, großen Zunge. Dies sollte ebenso seine Fürsorge zeigen, wie es schien.

Allerdings entlockte das Tier ihr ein leises Kichern, denn es kitzelte sie. Das war dem Schwarzen sicherlich auch klar gewesen. Er wollte sein „Frauchen“ aufmunternd. Die einzige Person, bei der sich Skar zahm und gefügig zeigte. Sanft wurde also seine Schnauze von blassroten Lippen beküsst, voller Dankbarkeit: »Danke dir, Skar… Du bist lieb.«
 

Die Nacht ging doch recht rasch vorüber. In den Augen der Hellhaarigen, zu schnell. Gemächlich hatte sie sich angezogen und das Haar zusammengebunden. Es war schon bald Zeit fürs Frühstück und zu spät kommen, wollte sie eigentlich nicht. Aber als sie ihr Zimmer und Mädchenschlafsaal verließ, standen bereits die ganzen Slytherins da. Sie hatten sicherlich auf die Hübsche gewartet… Leise begann das Mädchen zu seufzen, als Draco ihr grinsend entgegen trat. Höhnisch sagte er zu ihr: » Und? Hat dir das Küssen gestern mit mir gefallen? « Er wollte sie wahrscheinlich reizen oder lächerlich machen. Auf alle Fälle lachten die anderen laut, was ihnen aber sicher schneller vergehen würde, als ihnen lieb war.

»Zu schade, dass ein erzwungener Kuss nur halb so schön ist, wie ein ernst gemeinter…«, erwiderte die Schönheit und kam dem Aschblonden dabei sehr nahe, als wolle sie ihn küssen oder umarmen, »Du glaubst ja gar nicht, wie leidenschaftlich und intensiv ich küssen kann, wenn ich es nur ernst meine. Ich komme dann auf die verrücktesten Ideen und verwöhne meinen Gegenüber richtig.«, herausfordernd streicht sich Rei also über die glänzenden Lippen ihrerseits, » Aber wie solltest du das wissen? Und erfahren wirst du es ja auch niemals… « Schließlich beküsste die Kleinere zwei ihrer Finger und drückte diese gen die Stirn des Knaben. Er sah so Hoffnungsvoll aus, während die ungebetenen Zuschauer und Zuhörer gebannt an den Lippen des Mädchens klebten. Kaum hatte sie die beiden Finger gen die Stirn Malfoys gepresst, drückte sie diesen schon brutal zurück.

»Eines verstehe ich nicht, Malfoy. Wie kannst du nur darauf stolz sein, dass du Mädchen zwingen musst, damit sie dich küssen? Ziemlich erbärmlich, musst du zugeben.«, und diesmal war sie es, die höhnte und begann, selbstgefällig zu grinsen. Ja, sie schlug ihn mit seinen eigenen Waffen und die anderen machten sich schon jetzt über den verwirrten Aschblonden lustig, der so versichert gewesen war, dass er nun einen weiteren Kuss von ihr bekam.

»Aber der arme Malfoy wurde ja so sehr, von Papi verwöhnt und bekam alles, außer ein funktionierendes Hirn, wie es scheint. Das gestern war einmalig und es ist nur passiert, weil du mich erpresst hast. Mehr nicht… Darauf solltest du dir wirklich nichts einbilden«, fuhr Reika erniedrigend fort, während ihr Grinsen quälend breiter wurde, »Aber vielleicht hast du ja Glück und Papi kauft dir irgendwann ein Weib, das es, natürlich nur für monatliche hohe Bezahlung, mit dir aushält?« Ein weiteres Mal stieß sie ihn zurück und trat an der Menge vorbei, allerdings drehte sie sich nochmals zu Draco, bevor sie den Gemeinschaftsraum verließ: »Wir sehen uns im Unterricht.«

Sogar als die Blondhaarige bereits weiter weg von dem Gemeinschaftsraum der Slytherins war, konnte sie dem Gelächter der anderen lauschen, die sich über Malfoy hermachten. Letzten Endes hatte er es nicht anders verdient gehabt und musste mit einem Rückschlag ihrerseits rechnen. Und das eben, war von ihr ganz spontan geplant, als die Menge vor ihr stand…

>Tja, Dracolein, so schnell kann’s kommen…<, dachte sie vergnügt, als sie sich im Speisesaal einfand, um das Frühstück zu verspeisen. Die anderen Slytherins folgten erst etwas später.
 

Den ganzen Tag über, konnte man den Witzen und Späßen lauschen, die alle Draco Malfoy und seinen Freunden galten. Für die Hellhaarige war es herrlich, dass sie endlich mal etwas Ruhe hatte… Nach dem Unterricht vom Zaubertranklehrer- Severus Snapes, erhob sich die Hübsche und wartete, bis die anderen den Kerkerraum verlassen hatten. Erst als sie sicher war, dass niemand in der Nähe ist, ging sie zu den Dunkelhaarigen herüber.

»Herr Professor Snape…?«, leise konnte er ihre schöne Stimme hören und hob auch sofort seinen Kopf, »Kann ich Sie kurz sprechen?«

Nickend legte der Mann also einige Unterlagen zur Seite und erhob sich. Perlenschwarzen Augen galten nur dem Mädchen, als er leise, nahezu flüsternd, seine Stimme erhob: »Wie Sie wollen, Miss Daiji… Wir gehen dazu in mein Büro, hier kommen zu viele Schüler rein und raus.«

Gesagt, getan… Kaum galten die Worte als Gesprochen, begaben sie sich auch schon in das Büro. Es war kalt und dunkel, wie immer. Im Kamin brannte kein Flämmchen, was wohl für etwas Wärme geführt hätte… Aber beschweren wollte sich das Weib deshalb nun auch nicht. Zaghaft begann sich also kurz ihre Stimme im Raum zu verlieren, ehe sie etwas lauter sprach, damit er sie auch verstand: »Ich weiß nun, was mich andauernd verfolgt, Professor… Ich habe etwas nachgeforscht, nachdem es mich gestern angegriffen hatte.« Der Mann sah sie kurz empört an. Hatte er wahrlich richtig gehört? Sie wurde angegriffen? Und das sagte sie ihm erst jetzt? Manchmal musste man andere Leute ja bekanntlich zu ihrem Glück zwingen, aber auch zum Überleben? Das war mal was Neues… Gemächlich erhebt er also abermals seine Stimme, zischend: »Und was war es?« Kurze Zeit sah sie ihn schweigend an… War er etwa böse auf sie? Aber das sollte nun nicht so wichtig sein. Abermals erhob sich Zaghaft ihre samtige Stimme, um seiner Frage die nötige Antwort zu geben: »Ein Leinfold, Sir… wird auch Leichen-…«, doch dort wurde die Schöne bereits vom Lehrer unterbrochen, »Ich weiß, was ein Leinfold ist…!«, zischte er sie an. Kurz erschrak die Hübsche und wich etwas zurück. Sie hatte ihn scheinbar ungewollt gereizt und dann musste man mehr als nur vorsichtig mit ihm umgehen.

»Es ist ein Wunder, dass Sie den Angriff überlebt haben… Wie haben Sie ihn in die Flucht geschlagen, Miss Daiji?«, fragend hob der Mann seinen Kopf an und betrachtete die Schönheit, die ihre Aufmerksamkeit, in diesem Moment, nur ihm schenkte. Er genoss es… Ja, wahrlich! Für ihn war es herrlich, dass sie so an ihm klebte. Nachdenklich erwiderte sie also seinen Blick und fuhr somit fort: »Ich habe ein Patronus heraufbeschworen, Professor… Eher zufällig, wusste ja nicht, was mich da anfällt.« Dennoch war es eine große Leistung gewesen, aber das war ihr in diesem Augenblick weder klar noch wichtig. »Es ist erstaunlich…«, erwiderte der Dunkelhaarige. Das Gesicht Reis war doch mehr als verdutzt, als sie ihn anschaute: »Was meinen Sie?«

Es trat abermals eine Weile Stille ein, ehe der Lehrer auf die Frage seiner Schülerin einging: »Ganz einfach… Der Patronus ist ein ziemlich schwerer Zauber und sollte stark geübt werden. Sie allerdings haben ihn, ohne wirklich zu wissen, was Sie tun, ihn heraufbeschworen und das mächtig genug, um einen Leinfold zu vertreiben. Das ist erstaunlich, Miss Daiji.« Jetzt wo er es sagte, wurde es dem Mädchen auch klar. Sie hatte einen schweren wie starken Zauber ohne weitere Probleme eingesetzt, ohne es gelernt zu haben. Beinahe so, als wolle etwas in ihr, sie schützen… Dennoch sollte es nicht weiter von Wichtigkeit sein, denn schließlich war es geschehen und es war gut so. Dennoch nickte die Hellhaarige zustimmend: »Ja, das stimmt wohl… Es war eine Eingebung und das im richtigen Moment.«
 

Dennoch weilte die Schönheit nicht lange beim Zaubertranklehrer. Ihre Gefühle standen noch immer Kopf und wenn er in ihrer Nähe war, wurde es nicht gerade besser… Sie hatte ihm bereits die Liebe gestanden und durch den Kuss mit Draco Malfoy wurde ihr noch klarer, wie sie diesen Mann doch vergötterte… Aber letztendlich war dieser Weg so sehr mit Steinen bepflastert, dass sie ihn vorerst nicht gehen wollte. Außerdem blieb bei Snape jegliche Erwiderung fern und da musste sie es nun nicht überstürzen. Sie wollte ihrem Professor einfach selbst Luft zum Atmen lassen, solange es denn möglich war.

Allerdings ging ihr nun nicht mehr die Sache mit dem Patronus aus dem Kopf. Wie konnte sie ihn nur heraufbeschwören, obwohl sie den Zauber nicht wirklich kannte? Sie wusste nicht einmal, woher sie den Spruch kannte, denn sie war der festen Überzeugung, dass dieser nicht in dem Buch von Severus Snape stand. Aber irgendwo muss sie ihn ja gelesen haben… Die ganzen seltsamen Ereignisse schienen sich geradezu zu überschlagen und kein Ende zu nehmen, aber vorerst wollte die Blondine ihr Überleben sichern, irgendwie…

Nachdenklicher denn je murmelt sie also vor dem Portrait das Passwort, das sie sich gut eingeprägt hatte. Es schien sich ja leicht zu merken zu sein, allerdings verbrachte die Schöne schon 5 Jahre in Hogwarts und hatte jedes Jahr ein neues Passwort und eines war schlimmer als das andere. Sie durfte deshalb nicht durcheinander kommen, nachher würde sie nicht mal bei den Slytherins reinkommen und das wollte sie gerne vermeiden.

Das Bildnis ging somit zur Seite und Reika begann durch das Loch zu kriechen. Kurzzeitig streckte sich das Weib, als sie auf festen Boden im Gemeinschaftsraum stand. Allerdings ließ irgendwas ihr einen eiskalten Schauer über den Rücken jagen und erschuf demnach, eine ekelhafte Gänsehaut.

Allerdings wusste sie auch sehr bald, was es war, als sie die eisblauen Augen nach Vorne gerichtet hatte…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)


Noch keine Kommentare



Zurück