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Tagebücher

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Stürme

Einen schönen guten Abend,

liebe Leserinnen und Leser ^^;
 

*Kaffeehinstell*
 

Ich danke sehr für die Kommentare zum letzten Kapitel! Wirklich, es freut mich, wenn euch die Geschichte trotz ihrer traurigen Thematik anspricht!

Und danke, Leylis, für den Hinweis mit der Kursivstelle- die ist mir tatsächlich durch die Lappen gegangen, ich habs korrigiert.

Im Übrigen- falls sich wer gewundert hat, warum die Tagebücher am Sonntag upgedatet wurden... mir sind da beim noch mal anschauen einige Fehler aufgefallen, die ich so unkorrigiert nicht lassen wollte... *seufz*

Ich sollte mal im Vorfeld genauer durchlesen, was ich so fabrizier ^/////^
 

Nun- wie dem auch sei, hier geht es weiter mit dem Fall... der nun auch bald seinen Abschluss findet.

Ich hoffe, ich werde euren Erwartungen gerecht!
 

Viele liebe Grüße und gute Unterhaltung beim Lesen wünscht euch

Eure Leira ;D
 

Bis nächsten Dienstag ;D
 

PS: Ich denke, man kann den Täter jetzt gut einkreisen, oder? Ich schätze, sehr anspruchsvoll war der Fall nicht, aber es war mein Erster ^///^

__________________________________________________________
 


 

Kapitel 6: Stürme
 

Vergangenheit
 

Shinichi schaute auf, als sie ins Wohnzimmer kam, wo er mit mittlerweile dem zweiten Buch saß und seine Aufzeichnungen machte. Irgendwie musste er die Zeit bis heute Abend totschlagen, bis ihr Beschattungsunternehmen startete... und dabei versuchen, so unauffällig wie möglich zu sein.

Als sie näher kam, hielt er inne, schlug das Buch zu und ließ den Füller in seiner Hemdtasche verschwinden.

Sie ließ sich neben ihm aufs Sofa sinken, lehnte sich an ihn.
 

„Kein neuer Mord?“
 

„Nein, noch nicht… aber irgendwie denke ich, das ist nur die Ruhe vor dem Sturm.“
 

Er biss sich auf die Lippen. Es war keine direkte Lüge gewesen, noch gab es keinen neuen Mord, noch war die Ruhe vor dem Sturm die Atmosphäre, die vorherrschte… aber er hatte ihr auch nicht gesagt, wo er sich heute Abend rumtreiben würde… warum seine Mutter ihr heute einen Besuch abstatten, und sie zum Essen ausführen würde. Sie war nicht begeistert gewesen von seiner Idee, aber sein Vater hatte seinen Beitrag geleistet.

Ran musste abgelenkt sein.
 

Er seufzte leise, dann legte er einen Arm um sie, drückte sie an sich. Sie legte eine Hand auf seinen Bauch, begann unbewusst mit einen Knopf zu spielen.

Im Licht der Nachmittagssonne glitzerte der Ehering an ihrem Finger.
 

Er zog die Augenbrauen zusammen.

Lange, lange trug er sich mit dem Gedanken schon herum… dem Gedanken, was sein würde, wenn er nicht mehr war. Was dann aus Ran wurde... und der Anblick des Eherings an ihrem Finger erinnerte ihn von neuem daran.

Zwar hatte sie ihm versprochen, und es stand in ihren Ringen, dass sie sich ewig… wirklich ewig… treu sein wollten, aber… wollte er das, für sie? Oder lieber nicht?
 

Hatte er das Recht, ihr ein Versprechen abzuverlangen, das in dieser Größenordnung spielte?

Hatte er das Recht, ihr ein neues Glück zu verwehren, wenn sie sich vielleicht noch einmal in einen anderen Mann verlieben konnte…?

Hatte er? Durfte er das von ihr erwarten?

Durfte er auf diesem Versprechen bestehen…?
 

Er seufzte leise auf. Ran schaute auf, schaute in sein betrübtes Gesicht, merkte, dass seine Gesichtszüge etwas müde wirkten.

„Shinichi?“

Er schien sie nicht zu hören. Sie setzte sich auf.

„Shinichi?“, wiederholte sie etwas lauter.

„Shinichi, woran denkst du?“

Er blinzelte, schaute sie an.
 

„Ich bin mir nicht sicher, ob ich das von dir verlangen darf.“, murmelte er schließlich leise.
 

Sie schaute ihn verständnislos an, wusste mit seinen Worten fürs Erste nichts anzufangen. Er drehte seinen Ehering um seinen Finger, als er überlegte, wie er fort fahren sollte.

„Ich… ich überlege schon lange, lange hin und her, Ran… ich meine, wir wissen, beide, dass ich nicht mehr allzu lange…“

„Shinichi…“

Sie schaute ihn bedrückt an. Er schluckte, seufzte erneut, setzte von vorne an.

„Unser Eheversprechen, Ran. Es erlischt mit der Sekunde, in der ich sterbe… du bist dann nicht mehr an mich gebunden. Ich frage mich, ob ich von dir verlangen darf, dass du auch nach mir keinen anderen lieben sollst…“
 

Shinichi schaute sie ernst an.

„Ich denke nicht, dass ich das darf… wenn du dich wieder verlieben kannst, sollte ich mich freuen und das gutheißen… also wenn… du willst… dann… ich will von dir nicht fordern, dass du dich ewig an mich bindest. Ich hab dazu nicht das Recht…“
 

Ran stand auf, langsam, schaute ihn an. Ihre Miene schien unbewegt, aber ihre Hände zitterten.

Er blickte auf, blinzelte.
 

„Hör auf.“

Ran starrte ihn an, schüttelte mit zusammengekniffenen Lippen den Kopf. Sie stemmte ihre Hände in ihre Hüften, sah ihn, der vor ihr in einem Sessel saß und von unten herauf anblickte, anklagend an.

„Hör endlich auf damit. Fang nicht schon wieder an... Wir hatten das schon am Tag unserer Hochzeit, und meine Meinung hat sich nicht geändert, Shinichi. Ich will keinen anderen außer dir; deshalb gibt es auch keinen nach dir…“

„Aber…“

„Kein aber. Das ist meine Entscheidung und ich hab sie getroffen. Ich werde sie nicht ändern. Finde dich endlich ab. Ich weiß, du meinst es gut, aber das ist nicht deine Entscheidung, also lass das Thema...“

„Herrgott, Ran, jetzt lass mich doch mal ausreden!“

Er funkelte sie aufgebracht an.

„Du bist erst dreiundzwanzig. Du hast dein Leben noch vor dir. Wenn du die Gelegenheit kriegst, und jemand dich und…“

Er schluckte.

„Dich und… und… das Kind… lieben will, dann lass ihn doch… ich meine… wir waren ja nun auch nicht so lange zusammen…“
 

Ran presste die Augen zusammen. Ihr war das Kind nicht entgangen.

Er ging auf Distanz.

Dann schaute sie auf, blickte ihm starr ins Gesicht.
 

„Dreiundzwanzig Jahre, Shinichi.“

Ran schluckte.

„Ist das nichts?“

„Aber… du rechnest…“

Er schaute sie erstaunt und auch etwas fassungslos an.
 

„Ich zähle alle Jahre, die wir uns kennen, ja, auch wenn wir uns wohl an die ersten drei, vier Jahre nicht erinnern.“

Sie lächelte sanft.

„Aber sei doch mal ehrlich, wir waren doch schon seit wir uns erinnern können zusammen… wir waren nie getrennt. Das wir unsere Beziehung erst später auf diese Ebene gebracht haben, ist doch egal. Andere lernen sich erst viel später kennen und haben sich dann dreiundzwanzig Jahre; ich hab diese Phase eben schon früh in meinen Leben gehabt…“

Ihre Stimme verlor sich zu einem Wispern.

„Ran…!“

Er starrte sie leicht fassungslos an. Unglauben spiegelte sich in seinem Gesicht. Was sie da sagte, erfüllte ihn mit unglaublicher Freude - und gleichzeitig mit mindestens ebensoviel Schmerz.

Er wusste, sie meinte jedes ihrer Worte ernst.
 

Sie schüttelte sachte den Kopf, fixierte ihn mit ihren blauen Augen.
 

„Lass es. Ich weiß, dass keiner an dich herankommen wird. Ich weiß, dass keiner mit dir vergleichbar sein wird, dass mir keiner das geben kann, was du mir gibst, und ich weiß, dass es nicht gerecht wäre, unserem Kind einen Ersatz zu geben. Nicht, wenn ich mir bewusst bin, wie gern du diese Rolle übernommen hättest. Und das bin ich, denn ich seh’ dir an, wie sehr es dich quält, wie sehr du es dir wünschen würdest, für ihn oder sie als Vater da zu sein, denkst du ich merke nicht, wie du trotz all deinem guten Willen versuchst, dich zu schützen, indem du auf Abstand gehst…?“

Ihre Worte waren zum Ende hin immer rauer geworden, bis sie schließlich leise aufschluchzte.

„…und es tut mir so Leid, Shinichi...“

Eine Träne rollte ihr über die Wange.

„...so unendlich Leid... und deswegen... A-a-aus deinem Verhalten schließe ich... darum weiß ich, dass... dass kein anderer Mann unser Baby so lieben würde wie du. Keiner würde sich ihm oder ihr, unserem Sohn oder unserer Tochter, mit mehr Hingabe widmen, keiner ihm oder ihr mehr Aufmerksamkeit schenken - und keiner würde unser Kind mit seinem Leben, so unbedingt, schützen wollen wie du. Keiner. Und mit keinem würde es sich so verbunden fühlen wie mit dir. Diesen Part einem anderen zu geben scheint mir nicht richtig… es soll wissen, was es an dir gehabt hätte. Und sag nicht, du hättest gerne, dass dein Kind von einem Fremden…“

„Er wäre doch aber dann nicht fremd…“, murmelte er unüberzeugt.

„Du glaubst dir das doch selber nicht…“, unterbrach sie ihn leise.

Er schluckte, während sie langsam den Kampf um ihre Fassung endgültig verlor.

„Ich will niemand anderen als dich. Und ich wünschte, ich wünschte so sehr... wir hätten noch weitere dreiundzwanzig Jahre... und noch mal..."

Immer mehr Tränen perlten ihr nun über die Wangen. Er rutschte auf dem Sessel, in dem er gesessen hatte, ein wenig vor, schlang seine Arme um die Taille seiner Frau, legte seine Wange an ihren Bauch. Sie streichelte ihm über die Haare.
 

„Unser Kind wird einen Vater haben. Nur einen. Dich.“

Er schloss die Augen.

„Und auch ich werde immer die deine sein. Ich versprechs dir…“

Sie beugte sich runter und hauchte ihm einen Kuss auf die Haare, sank dann auf seinen Schoß und kuschelte sich an ihn.

Er hielt sie fest, strich ihr über den Rücken, bis sie sich wieder einigermaßen beruhigt hatte.
 

„Ich will, dass du glücklich bist…“, murmelte er leise, als er sie schließlich wieder los ließ.

Sie gab ihm einen Kuss auf die Stirn.

„Ich will doch nur, dass du glücklich bist…“

„Das werde ich aber nicht mehr werden, Shinichi. Glücklich bin ich nur mit dir… vollkommen perfekt ist meine Welt nur, wenn auch du ein Teil von ihr bist.“

Er seufzte schwer.

„Sag so was nicht, Ran.“

Sie schloss kurz die Augen.

„Hör auf, etwas kontrollieren zu wollen, worüber du keine Macht hast. Damit machst du dir das Leben nur unnötig schwerer, Shinichi.“

In seinem Gesicht war sein Unwille klar zu sehen, aber er erwiderte nichts mehr.
 

Lange sagte keiner der beiden mehr ein Wort. Seine Gedanken drifteten ab, als er ihr unbewusst den Rücken streichelte.

Er konnte nicht verhindern, dass sie sich langsam wieder über den heutigen Abend zu drehen begannen… denn wenn sie Glück hatten, konnten sie ihn heute dingfest machen, diesen Psychopathen. Wenn doch nur diese Briefe ein wenig mehr Aufschluss geben würden. Er glaubte, er hatte von den Perlen schon alle Information extrahiert, die zu holen war, aber bei den Briefen, den Zitaten, war er sich sicher, dass es noch mehr zu deduzieren gab.
 

Er schob sie vorsichtig von seinem Schoß. Sie schaute ihn fragend an, versuchte aus seinem Gesicht zu lesen, was in ihm vorging.

Für sie war es relativ offensichtlich.
 

„Du denkst an den Fall.“

Shinichi starrte sie an. In seinen Zügen war sein schlechtes Gewissen deutlich zu lesen.

„Kannst du Gedanken lesen?“

„Deine schon. Was beschäftigt dich denn schon wieder…?“

Er war erstaunt, dass sie es so leicht aufnahm. Tatsache war, sie war in diesem Fall zum ersten Mal erleichtert, dass der Fall ihn ablenkte... ablenkte von den Sorgen, die er sich um sie und um das Kind machte, wie nach diesem Gespräch offenbar geworden war.

„Also, was ist es denn?“, bohrte sie nach.

Shinichi blinzelte sie an.

„Du lässt nicht locker… oder?“

„Nein.“

Sie schüttelte den Kopf.

Er seufzte geschlagen.

„Alle unsere Verdächtigen wären potentiell als Mörder geeignet; jeder hat eine besondere Eigenschaft... die ihn auszeichnet. Zwei dieser Eigenschaften kann man sich allerdings aneignen. Und die dritte Eigenschaft schließt eigentlich die beiden anderen aus, damit wäre der Fall klar, aber das glaub ich nicht...

Und dann wären da noch die Zitate. Es sind die Zitate. Ich weiß nicht, worauf sie sich beziehen… nicht alle, heißt das. Ich hab eine gewisse Ahnung, was sie bedeuten könnten, aber noch nicht viel mehr. Ich weiß nicht mal, ob sie kopiert sind oder erfunden. Man kann sie alle im Internet nachschlagen, aber nicht immer steht der Autor dabei und...“
 

„Zeig mal her.“

Sie setzte sich auf das Sofa, faltete die Hände in ihrem Schoß.

„Na komm schon, Shinichi. Vielleicht weiß ich was.“

Er stand auf, warf ihr einen langen Blick zu, vergrub seine Hände in seinen Hosentaschen. Dann ging er in sein Büro, holte die Kopien der Zettel und Briefe, ging zurück ins Wohnzimmer breitete sie vor ihr aus.
 

„Bitteschön, Miss Holmes.“

„Mrs Holmes, mein Lieber.“

Er lachte leise, während Ran sich interessiert vorbeugte.
 

„Das ist von Goethe.“
 

Ran hob einen Zettel hoch.

Shinichi schaute sie an.

„Hm?“

„Das ist von Goethe.“, wiederholte Ran.

„Und das von Lessing. Balzac. Schiller. Dein Mörder ist ein Liebhaber klassischer europäischer Literatur, wie’s scheint…“
 

Ihm fiel die Kinnlade nach unten.

„Woher…?“

„Das ist der ‚Kram’ der in meinem Bücherzimmer steht, und den du nicht anfasst, Krimifreak. Wie du siehst, hätte es nicht geschadet.“

Sie grinste ihn frech an, hielt einen weiteren Zettel hoch.

„Der hier kommt mir unbekannt vor. Wahrscheinlich hat er sich da selbst als Poet versucht. Und, hilft dir die Info jetzt weiter?“

Ran schaute ihn fragend an.

„Mal sehen.“, murmelte er.

„Ich danke dir!“

Er küsste sie auf die Nase, schrieb unter ihrer Anleitung die Namen der Autoren auf die Zettel, sammelte sie wieder ein. Seine Miene nahm einen grüblerischen Zug an, als er in sein Büro ging.

Ran sah ihm hinter, atmete langsam aus, schüttelte milde lächelnd den Kopf.
 


 

Dann war der Abend gekommen.
 

Alle waren auf Position und alles lief nach Plan, bisher.

Shinichi und Heiji hatten sich wie zwei Schatten an Officer Saijos Fersen geheftet. Ab und an gaben ihnen die anderen in gewisperten Stimmen ihre Position durch.

Alle drei Verdächtigen hatten ihr Haus, beziehungsweise ihre Wohnung verlassen und waren unterwegs.

Das machte die Sache spannend.

Sehr spannend.
 

Shinichi und Heiji hasteten ihrem Zielobjekt hinterher. Er bewegte sich rasch durch die Straßen; sie konnten sich aber immerhin noch glücklich schätzen, dass sie ohne Auto auskamen. Mit einem Auto nachts jemanden zu verfolgen fiel viel mehr auf.
 

Er seufzte leise, als sie sich weiter durch das Vergnügungsviertel schlängelten. Offensichtlich war ihr Mann auf Zerstreuung aus.

Zerstreuung, die das Tokioter Nachtleben ihm bringen sollte.
 

Heiji schluckte.

Warum auch nich’? Schlecht sieht er nu ja nich aus… kann gut sein, dass er heute Abend nach erfolgreicher Jagd mit seiner Beute nach Hause geht…
 

Er warf Shinichi einen besorgten Blick zu. Im Zwielicht, in das die Straßenlaternen die Umgebung tauchten, konnte er den Gesichtsausdruck seines Freundes nicht genau erkennen. Er machte sich Sorgen, dass er sich übernahm. Sich zu sehr anstrengte.

Physisch wie psychisch - Shinichis Leben war auch ohne diesen Serienmörder und diese mitternächtliche Beschattungsaktion schon schwer genug.
 

Shinichis Augen glitten über die Gesichter, die ihnen entgegenkamen. Sein Blick schweifte durch die Nacht, aber nie, nicht für den Bruchteil einer Sekunde, verlor er Saijo aus den Augen. Anspannung kroch in ihm hoch. Es war eine viertel Stunde vor Mitternacht.

Wenn einer ihrer drei Männer einen Mord begehen wollte, dann musste es bald sein.

Sehr bald.

Und dann würden sie ihn kriegen.

Er schaute sich aufmerksam um – und stutzte. Das konnte doch nicht wahr sein…
 

Das ist doch bitte nur ein Scherz jetzt, ja?
 


 


 

„Wie kommst du klar damit?“

Yusaku stand mit Kogorô in der Nähe einer Imbissbude, wo ihr Beschattungsobjekt sich ein kleines Abendessen genehmigte.

„Mit was?“

Er wusste, die Frage war überflüssig. Er wusste genau, was Kogorô meinte.

Und doch konnte er sie sich nicht verkneifen.
 

Ja, Kudô, wie kommst du klar mit der Tatsache, dass dein einziger Sohn bald stirbt...?
 

„Mit... mit... ich meine...“

Kogorô wurde rot, was Yusaku mehr erahnte als sah, denn wie es sich für zwei Beschatter gehörte, standen sie ungesehen in der Dunkelheit zwischen zwei Häuserblocks, weit entfernt von der nächsten Laterne.

„Weißt du was, meine Frage war taktlos. Du musst sie nicht beantworten.“, meinte er schließlich.
 

Yusaku seufzte, dann warf er dem Mann neben sich einen kurzen Blick zu.

„Ich weiß nicht, wie ich klarkommen werde, wenn es soweit ist. Was das Jetzt betrifft, versuche ich, nicht daran zu denken.“
 

Kogorô schluckte.

„Es tut mir Leid.“

„Warum dir?“

Der Schriftsteller widerstand dem Drang, sich eine Zigarette anzuzünden, nicht um seine Gesundheit zu schonen, sondern weil die Glut sie hätte verraten können, und drehte sich nun vollends zu seinem Beschattungspartner und Schwiegervater seines Sohns.

„Warum dir?“, wiederholte er.

Kogorô seufzte, wand sich sichtlich unter den Blicken Yusakus. Er war kein Mann der Worte, das wusste er, aber er stand einem gegenüber. Wie sollte er ihm verdeutlichen, warum es ihm Leid tat, ohne sich dabei schändlich zu blamieren?

Wie sollte er es ihm erklären, dass es ihm Leid tat, um Shinichi- um seinen Sohn, den er so lange hatte nicht ausstehen können...?
 

Er seufzte, holte Luft. Dann schaute er gerade aus, nahm ihren Verdächtigen wieder ins Visier.
 

„Weil er das nicht verdient hat.“
 

Brillante Antwort, Kogorô.

Während er sich in Gedanken einen Versager schalt, räusperte sich Yusaku.
 

„Danke. Und danke auch, dass ihr euch auch um das Kind...“

„... kümmern wollt? Kein Grund, zu danken, Yusaku. Wir werden beide Opa - es ist auch unser Enkel. Ganz klar, dass wir uns um Ran und das Baby auch kümmern werden...“

Ein verhaltenes Lächeln huschte ihm über die Lippen.

„Wisst ihr zufällig schon, ob sie schon wissen, was es wird...?“

Yusaku schüttelte den Kopf, konnte sich ein leichtes Lächeln ebenfalls nicht verkneifen.

„Nein, ich glaub aber, dafür ist es auch noch zu früh...“
 

Dann nickte er nach vorne, als eine Bewegung seine Aufmerksamkeit erregte.

„Da, er geht weiter.“

Kogorô nickte, setzte sich neben ihn in Gang; dann stutzte er.
 

„Sag mal, Yusaku- da drüben, das sind doch...“
 


 

Shinichi blieb abrupt stehen. Heiji, der ihm folgte, rannte ihn fast über den Haufen.

„Hey, Kudô… was is’n los?“

Shinichi sagte nichts, deutete nur nach vorn. Und dann sah Heiji, was sein Freund meinte.
 

Saijo war vor einer Kneipe stehen geblieben, und hatte gewartet – dann war Bewegung in seinen Körper gekommen. Die, auf die er gewartet hatte, waren gekommen.
 

An der Tür traf sich ihr Beschattungsobjekt mit zwei Männern.

Und zwar mit keinen geringeren als mit Itakura und Kano. Shinichis Augen huschten suchend umher, hatten bald gefunden, was er gesucht hatte. Seinen Vater, Kogorô, den Professor und Shiho.
 

„Ah, das darf nich’ wahr sein?! Die gehen in die Kneipe! Jetzt! Zu dritt! Warum müssen unsere Verdächtigen untereinander befreundet sein? So ein Mist, komm, wir dürfense nich’ verlieren…“
 

Heiji fluchte leise, folgte den Männern in die Kneipe, genauso wie die anderen Beschatter. Shinichis und Yusakus Blicke trafen sich kurz; dann teilten sie sich in der restlos überfüllten Bar auf, um ihre Männer zu suchen.

Shiho schnappte nach Luft, schaute sich angewidert um, als sie sich durch die Menschenmassen arbeiteten. Leute stießen sie an, Dampf und Gestank hing in der Luft.

Ihr schauderte.

Irgendwie wollte sie gerade nicht mit fünf Menschen gleichzeitig Körperkontakt haben, und als sie Shinichis Gesicht in der Menge erblickte, konnte sie sich aus seinem Gesichtsausdruck erschließen, dass es ihm wohl ähnlich ging. Das einzig Positive an der Situation war, wenn er umfallen würde… würde er sich nicht wehtun. Er würde wohl einfach stehen bleiben, denn Platz zum Umfallen war keiner vorhanden.

Sie sah, wie er ungeduldig auf die Uhr schaute, zückte ihr Handy, um ebenfalls die Uhrzeit zu checken.

Es war fast Mitternacht.
 

Sein Herz begann zu rasen. Er durfte hier keine Zeit mit der Suche der Verdächtigen verschwenden. Er musste den Schuldigen finden, und zwar gleich.

Ohne auf Heijis Proteste zu hören, drehte er sich wieder um, wühlte sich durch die tanzenden Menschen zur Tür, hastete nach draußen und begann zu laufen. Er suchte einen Eingang zu einem Hinterhof. So ging es viel schneller, als wenn er drinnen gesucht hätte. Der Mord geschah zweifellos draußen.

Und genauso zweifellos hatte auch diese Kneipe wie alle anderen einen Hinterausgang… und dort würde er sie treffen.

Den Täter und das Opfer.
 

Yusaku warf Heiji einen Blick zu.

„Ihr sucht sie hier drinnen.“

Mehr sagte er nicht, dann kämpfte er sich aus der Menge der mehrheitlich besoffenen Tokioter Jungend frei, folgte seinem Sohn. Er sah ihn zwar nicht, aber er konnte die Richtung seiner Schritte orten, er hörte ihn rennen.
 


 

Und dann sah Shinichi den Eingang.

Er bog um die Ecke, sah zwei dunkle Gestalten in der Finsternis stehen. Ihre Gesichter verschwanden im Schatten, doch er konnte erkennen, dass es sich um eine Frau und einen Mann handelte. Der Mann stand hinter ihr, einer zierlichen jungen Dame, und steckte ihr vorsichtig etwas ins Haar.
 

Shinichis Herzschlag setzte einmal aus.

Dann schrie er.

„Lauf weg von ihm!“
 

Die Szene schien wie eingefroren. Der Mann zuckte zusammen, schaute sich hektisch um, erkannte ihn.
 

Und zog das Messer.
 

Shinichi hielt den Atem an, blieb auf der Stelle stehen zur Salzsäule erstarrt.

„Nein…“, hauchte er.

„Nein… Nein… Nein!“
 

Er sah die Klinge im Mondlicht aufblitzen, hörte ein ersticktes Keuchen, einen leisen Schrei.

Der Mann ließ die Frau zu Boden sinken, lachte auf und begann zu laufen. Er drückte sich in den Schatten entlang durch einen Spalt zwischen zwei Häuser.

Und war verschwunden.

Shinichi rannte zu der Frau, die vor ihm auf dem Boden lag. Blut quoll aus einer Verletzung an ihrem Hals hervor.

Er starrte sie an, schaute sich Hilfe suchend um - dann zog er seine Jacke aus, drehte sie zusammen, presste sie auf den Schnitt.

Noch lebte sie. Noch. Er musste verhindern, dass sie verblutete.

Offensichtlich hatte sein überraschendes Auftauchen die Präzision, mit der der Täter seine Schnitte für gewöhnlich ausführte, gestört.

Sie holte Luft, wollte sprechen. Er schüttelte den Kopf, legte ihr einen Finger auf die Lippen. Er brannte auf den Namen des Mörders… aber er durfte nicht zulassen, dass sie sprach. Jede Bewegung würde mehr Blutverlust bedeuten, und sie verlor ohnehin schon genug.

„Shinichi!“

Yusaku bog um die Ecke, fand seinen Sohn am Boden kniend. Der drehte sich nur kurz um, warf ihm einen hektischen Blick zu.

„Ruf einen Krankenwagen. Schnell! Mach schon!“

In seiner Stimme klang blanke Panik.

Yusaku erfasste die Lage sofort, zog sein Handy aus der Tasche, wählte die Nummer des Notrufs, berichtete, was vorgefallen war.

Als er den Notruf abgesetzt hatte, kniete er sich neben seinen Sohn, half, auf die Wunde genügend Druck auszuüben. Einerseits durften sie nicht zu fest drücken, um ihr das Atmen zu ermöglichen, andererseits mussten sie fest genug pressen, um die Blutung zu stoppen.

Shinichi schaute die Frau an, die mit ängstlichen Augen zu ihnen beiden aufschaute.

Er konnte ihre Angst spüren, sie war greifbar, ging auf ihn über, kroch über seine Fingerspitzen hinauf in seinen ganzen Körper, in jede Faser seiner Muskeln, in die hinterste Ecke seines Geistes.
 

Sie war diejenige gewesen, die heute sterben sollte. Wegen ihm.
 

Wegen mir…
 

Er fing an zu zittern, seine Finger wurden kalt, sein Griff lockerte sich.

Yusaku starrte seinen Sohn besorgt an, als er merkte, wie dessen Konzentration offensichtlich nachließ.

Shinichis Augen, die gerade noch die blanke Panik gespiegelt hatten, wurden blicklos, leer.

„Shinichi!“

Yusaku konnte ihn nicht anfassen, um ihn zu rütteln.

„Shinichi!“

Seine Stimme wurde laut.

„Shinichi, du musst drücken, sonst verblutet sie!“

Hinter ihm wurde an der Hintertür Tumult laut.
 

Heiji, Agasa und die anderen quollen aus der kleinen Türöffnung.

„Shinichi?!“

Heiji rannte näher, ließ sich zu Boden sinken. Er schaute seinen Freund an, dann dessen Vater und ahnte, was passiert war.

Shinichis Hände fingen an, zu zitterten. Der Schock über das eben Erlebte kroch ihm in die Glieder.

Heiji merkte es, drückte Shinichi ein wenig zur Seite, presste für ihn weiter auf die Wunde.

„Was hast du gesehen…?“, fragte er leise.

„Zu viel…“, murmelte Shinichi langsam.

„Aber nicht genug.“
 

Er schaute in die blauen, um Hilfe bettelnden Augen der Frau. Ihre Angst stand ihr quer übers Gesicht geschrieben, Todesangst. Und langsam schlossen sich ihre Lider.
 

Shinichi schnappte nach Luft, merkte, wie ihn jemand zog, ihn nach oben zerrte, hörte Kogorôs und Agasas Stimmen, aber verstand nicht, was sie sagten.

Kurz sah er in Shihos erschrockenes Gesicht.
 

Dann hörten sie die Sirene des Krankenwagens.
 


 


 

Der Kommissar betrat das Wohnzimmer der Kudôs, wo Ran und Shinichi, Heiji, Shiho, Professor Agasa, Kogorô und Yusaku verteilt auf der Couch und den Sesseln saßen.

Er hatte gerade telefoniert, war sehr blass um die Nase, und sehr wütend. So knapp waren sie davor gewesen, den Täter zu schnappen. So knapp. Und er war sich sicher gewesen, sie hätten ihn geschnappt, hätte man ihn eingeweiht; aber das hatte man nicht.

Und genau das war es, was ihn wütend machte.
 

Als er Shinichi, der noch blasser als er selber war, und den Ran an ihre Schulter gezogen hatte, sah, verrauchte seine Wut ein wenig.
 

„Das war das Krankenhaus. Sie wird es überleben. Allerdings ist sie bewusstlos. Sie kann uns nicht sagen, wer versucht hat, sie umzubringen.“

Er warf ein durchsichtiges Plastiksäckchen auf den Tisch.

Darin schimmerte ein perlenbesetzter Haarreif.

Shinichi unterdrückte mit Mühe seinen Würgereiz.
 

„Den trug sie.“, erklärte Meguré unnötigerweise.

Dann setzte auch er sich, um gleich wieder hochzufahren.

„Und was habt ihr da eigentlich gesucht?!“
 

Shinichi hob den Kopf.

„Was denken Sie? Wir kannten doch alle den Inhalt der neuesten Nachricht… also haben wir eine Kneipentour gemacht.“

Er versuchte, seine Stimme fest klingen zu lassen.

Heiji neben ihm nickte bestätigend.

„Nachdem Sie keinen neuerlichen Großeinsatz planen konnten, weil der Täter sonst wahrscheinlich gekniffen hätt’…“

Meguré schaute sie skeptisch an.

„Na, das war aber ein wahnsinniger Zufall, dass ihr gerade zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort wart…“

„Detektivische Intuition.“, meinte Heiji trocken.

„Hm.“

Meguré drehte sich um.

„Wie auch immer. Du solltest schlafen.“, bemerkte er an Shinichi gewandt.

„Ich seh’ euch drei morgen auf dem Revier. Gute Nacht.“
 

Damit drehte er sich um und ging. Und hatte doch das Gefühl… dass er irgendetwas übersah.
 

„Wer war nun draußen…?“, murmelte Yusaku, schaute von Agasa zu Shiho, wandte sich dann zu Heiji und Kogorô.

„Wir haben die anderen beiden aus den Augen verloren.“, murmelte Shiho leise.

„Es war so voll… und danach hab ich sie alle drei die Straße rauf gehen sehen, in die nächste Bar. Wir sind genauso weit wie vorher. Wir wissen nun nur, dass es wirklich ein Messer ist, das er verwendet, und dass er sich mit einem Regencape vor Blutspritzern schützt. Die Polizei sucht noch nach der Tatwaffe und dem Cape.“
 

Shinichi stöhnte unterdrückt, fuhr sich mit kalten Händen über die Augen.

Ran schaute ihn an.

„Ihr seid die Letzten, wisst ihr das?!“, fauchte sie wütend.

„Wenn ihr euch schon von ihm beschwatzen lasst, dann passt gefälligst besser auf ihn auf! Ihr wisst genau…“

Kogorô schaute sie an, schüttelte den Kopf.

„Da kann man nicht aufpassen, Mausebein. Hätte irgendeiner von uns gesehen, wie der Mistkerl der Frau die Kehle durchschneidet, würden wir genauso aussehen wie er. Das hat nichts mit seiner Konstitution, sondern mit seinem Verstand, seiner Seele zu tun. So etwas zu sehen, bringt einen an seine Grenzen. Ich denke Meguré hat Recht, er sollte jetzt ins Bett gehen. Das sollten wir alle.“

Damit erhob er sich.

„Gute Nacht, bis morgen.“
 

Das Wohnzimmer leerte sich.
 


 

Am nächsten Morgen saßen die zwei Detektive in Shinichis Büro, tranken Kaffee und machten sich über die Sandwiches her, die Ran zubereitet hatte, damit Shinichi das Essen nicht vergas. Vor ihnen lagen die Akten über ihre Tatverdächtigen, die nachgezeichneten Lebensläufe, alles, was sie in den letzten Tagen über diese drei Männer in Erfahrung hatten bringen können, und das war einiges. Daneben die Zettel mit den Zitaten, die Shinichi gestern mit Ran zugeordnet hatte.

Es ging ihm heute bedeutend besser als gestern, auch wenn ihn die Bilder der im Mondlicht aufglänzenden Klinge, des fast schwarz scheinenden Blutes, das aus der Halswunde der Frau strömte und ihre hilflos, ängstlich bettelnden blauen Augen immer noch verfolgten.

Er legte sein Sandwich ab, legte den Kopf in den Nacken.

„Wenigstens wissen wir jetzt sicher, dass es ein Messer ist.“

„Ja, großartig.“, nuschelte Heiji, während er kaute.

Shinichi seufzte, massierte sich die Schläfen. Heiji, der ihm gegenüber saß und die Beweismaterialien sichtete, schaute ihn besorgt an.

„Hey… alles okay mit dir…?“

„Jaaa…“

„Wirklich…?“

Shinichi blickte auf.

„Heiji, mein Freund. Das sind Kopfschmerzen. Ganz stinknormale Kopfschmerzen, wie sie jeder mal kriegt. Es ist weder von gestern, noch das… das andere. Mach dir nicht immer Gedanken.“

Shinichi schnappte sich das Sandwich wieder.

„Ich bin doch ein großer Junge, Hattori. Und außerdem wird sie’s überleben. Das ist es nicht, was mir Kopfzerbrechen bereitet.“

Heiji grinste unwillkürlich bei dem leicht genervten Gesichtsausdruck seines Freundes.

„Is gut.“

Shinichi nickte fast trotzig und aß sein Sandwich fertig auf.
 

Was mir Kopfschmerzen macht, ist dass wir so nah dran waren, gestern, hätten ihn fast auf frischer Tat ertappen können. Ich weiß zwar mit ziemlicher Sicherheit, wer er ist; aber ich kanns nicht beweisen. Ich hab ihn nicht gesehen, und ich kann ihm die Tatwaffe nicht vor die Nase halten, weil ich nicht weiß, wo er sie deponiert bevor er sie braucht, und nachdem er sie benützt hat. Gut... davor wird er sie wohl irgendwo am Körper tragen. Vielleicht in ein Tuch gewickelt im Stiefel. Er trug Schuhe, die hoch genug waren, ein Messer darin zu verstecken. Aber wo ist er es losgeworden?

Ich wie mittlerweile, wer es ist, aber ich kann ihn nicht festnageln.
 

Eine Weile hörte man nur das Rascheln der Blätter, als die beiden Detektive das Chaos auf dem Schreibtisch umschichteten.

„Kriegen wir ihn…?“

„Absolut.“

Shinichis Stimme klang bestimmt.

„Aber seit Wochen entkommt er uns… immer und immer wieder…“

„Aber nicht mehr lange.“

Er sah auf.

„Und eigentlich hätte ich von dir mehr Zuversicht erwartet, mein Freund…!“

Heiji seufzte.

„Ich mein ja nur. Wie kannst du dir so sicher sein, dass du ihn noch schnappst…?“
 

Shinichi lehnte sich zurück, angelte mit einer Hand nach hinten, schnappte sich die Kaffeetasse, die er dort in sicherer Entfernung zu den Akten deponiert hatte, und nahm einen tiefen Zug, bevor er antwortete.

„Weil das mein letzter Fall ist. Und weil ich in meiner Bilanz keinen ungelösten Fall haben will.“
 

Heiji starrte ihn fassungslos an.

„Dein letzter…? Aber du hast doch…“

„… noch Zeit? Ja, du hast Recht. Ein wenig bleibt mir noch. Und diese Zeit… würde ich gern mit meiner Familie verbringen. Mit Ran. Mit meinen Eltern, mit meinen Freunden, also auch dir, Quatschkopf - aber außerhalb von Fällen. Erstens, weil Ran mich gern unter ihrer Fuchtel haben will…“

Er grinste.

„Und zweitens, weil ich gern mehr schöne Dinge mit ihr machen will. All das, zu dem wir nicht mehr kommen werden, wenn ich es aufschiebe…“

Ein Schatten huschte über sein Gesicht.

„Und drittens, Hattori… ich will hier nicht umkippen. Ich… irgendwann werde ich nicht mehr können, und ich will nichts offen liegen lassen oder Schwäche zeigen. Man soll gehen, wenn’s am Schönsten ist. Wenn ich diesen Serienmörder hab, ist das ein schönes Karriereende.“
 

Heiji nickte. Er verstand ihn.
 

Shinichi nippte an seinem Kaffee.

„Also, was haben wir? Drei potentiell Verdächtige. Itakura, Kano, Saijo.

Dafür spricht, dass sie von meiner Hochzeit wussten.

Dann… haben wir diese hier.“
 

Er schob Zitatzettel in die Mitte des Tisches.
 

„Und wir haben die Perlen.“
 

Er legte die Fotos daneben.
 

Gedankenverloren massierte er sich die Schläfen.
 

„Also die Perlen sprächen dafür, dass er sie gekannt hat. Ja?“, fragte Heiji grübelnd.

„Ja. Wobei ich denke, er kannte sie nur flüchtig. Ich glaube, er hat sie alle erst in der Woche vor ihrem Tod kennen gelernt. Er wird sehr charmant gewesen sein, ein netter Kerl, verständnisvoll, einfühlsam. Ein echter Kavalier. Und an ihrem Todesabend schenkt er ihnen Perlen… und bringt sie um. Gebrauchte Perlen. Was können wir daraus schlussfolgern?“

„Die Perlen gehörten jemandem?“

Heiji schaute ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Brillant ermittelt, Hattori. Die japanische Polizei kann wahrlich stolz sein auf ihren zukünftigen Chef.“
 

Er grinste leicht.

Heiji zog ein Gesicht.

„Dann sag mir, was ich nicht weiß, Holmes.“

„Wer der Täter ist, zum Beispiel?“

Heiji fuhr hoch, starrte ihn an.

„Du weißt es und sagst nichts?“

„Ich kann es ihm nicht beweisen.“

„Du weißt es und sagst NICHTS?!“

Heiji war aufgestanden, atmete schwer.

Dann ließ er sich wieder auf seinen Stuhl sinken, trank einen großen Schluck Kaffee.

„Spuck’s aus, Kudô! Seit wann weißt du’s?“

„Seit gestern abend. Die Erleuchtung kam mir, als ihr alle weg wart... und da hab ich noch ein wenig recherchiert.“

Er seufzte leise, dann lächelte er, ließ sich im Stuhl zurück sinken, legte die Fingerspitzen aneinander und führte sie langsam ans Kinn.

„Es macht einfach alles Sinn. Aber bevor ich dir alles sage, hab ich noch ein paar Fragen an dich, bevor ich dir meine Theorien darlege, Watson.“

„Nur zu.“ Heiji beugte sich vor.

„Schön. Als Mitglied der Mordkommission wusste er, dass wir zwei näher in Kontakt stehen, dass du mich fragen würdest, wenn bei dir ein Problem auftaucht. Der erste Mord war wohl noch Zufall... der in Osaka. Soweit ich weiß, war zu der Zeit eine Abordnung von uns bei euch... oder?“

Heiji nickte.

„Es muss ihn wohl überkommen haben. Es muss was passiert sein, dass aus ihm diesen Mörder gemacht hat... etwas, das ihn die Kontrolle verlieren ließ und ihm den Verstand geraubt hat.“

Der Detektiv aus Osaka seufzte.

„Sie waren aber alle drei bei uns. Itakura, Saiji, Kano zusammen mit Shiratori und Takagi.“

„Und da wart ihr doch bestimmt auch mal gesellig einen heben.“

„Ja...“, murmelte Heiji widerwillig, als er an den Kater des nächsten Morgens dachte.

„Kannst du dich noch daran erinnern, worüber ihr geredet habt? Das ist wichtig.“

Der Detektiv aus Osaka schaute ihn nachdenklich an.

„Du stellst Fragen. Über unser Privatleben. Nun... Takagi hat mir Fotos von seiner Tochter gezeigt, da sind wir allgemein auf diese Themen gekommen.“

„Habt ihr da auch... über andere Leute geredet.“

Heijis Gesicht fing an zu glühen.

„Ja, über dich und Ran, zum Beispiel. Wir haben über euere Hochzeit geredet.“
 

Shinichi zog die Augenbrauen hoch.

„Aha. Habt ihr euch gut unterhalten...?“

„Bestens, Kudô.“

Heiji wich seinem Blick aus.

„Ich weiß, das war unhöflich...“

„Nein, das war nicht unhöflich. Ich schätze, das war der Auslöser.“

Der Kopf des Osakaers fuhr ruckartig hoch.

„Bitte, was? Wie kommstde denn da drauf?!“

Shinichi nickte langsam.

„Doch, das passt. Sowas in der Art hatte ich mir gedacht...“

„Kudô...“ Heijis Stimme wurde langsam drohend, in ihr schwang deutlich die Ungeduld.

„Gut, dann hör zu. Es sind immer junge Kellnerinnen. Es sind immer schwarzhaarige, zierliche Frauen mit langen Haaren. Es ist immer von Sonntag auf Montag immer um Mitternacht. Wenn die alte Woche vergeht, die neue beginnt, der alte Tag stirbt und ein neuer erwacht.“

Heiji zog die Augenbrauen erneut hoch.

„Sehr pathetisch. Langsam wirst du etwas seltsam…“

Shinichi warf ihm einen schrägen Blick zu, dann hob er seine Akte vom Tisch, holte aus und zog sie Heiji über den Kopf.

„Trottel.“

Er seufzte leise.

„Hattori, damit du verstehst, wer es ist, muss ich dir sagen, wie er vorgeht. Also; er beendet jede Woche mit einem Mord, fängt die nächste völlig neu und unbelastet an. Er verschenkt Perlen, die mit Sicherheit nicht im gehörten. Ich sag dir was.“
 

Er schloss kurz die Augen.

„Der Kerl hatte ne Freundin, die aussah wie diese Kellnerinnen. Darauf bist du wahrscheinlich auch schon gekommen.“

Heiji nickte bestätigend.

„Ihr gehörten die Perlen.“

„Wahrscheinlich, ja.“

„Und er lernt jede Woche jemanden kennen, der seiner Liebe, seiner großen, einzigen, echten, wahren Liebe so ähnlich sieht, trifft sich über die Woche mit ihr… er sucht gezielt Kellnerinnen in Bars, weil seine Freundin auch eine Bardame war… und über die Woche stellt er fest… stellt er voller Wut, voller Verzweiflung und Hass fest, dass diese Frau nicht seine Freundin ist. Was tut er?“

„Er bringt sie um.“

„Ganz genau. Und hier wissen wir auch, warum.“

Er schob mit den Fingerspitzen ein Blatt Papier zu Heiji.
 

Ein Optimist ist ein Mensch, der ein Dutzend Austern bestellt, in der Hoffnung, sie mit der Perle, die er darin findet, bezahlen zu können.
 

„Er hat sie nicht gefunden… die Perle. Die Austern waren alle hohl.“

Heiji lehnte sich nach vorn.

„Sprich weiter.“
 

„Gut… also, er bringt sie um. Vermutlich ist seine Freundin gestorben… wahrscheinlich auf die gleiche Art wie all diese Mädchen. Das ist es, was ich gestern gesucht hab- die Nachrichten über die Verbrechen in den Wochen vor dem Besuch einer Kommission von unserer Stelle bei euch in Osaka. In einer Bar in der Innenstadt gabs eine Messerstecherei, bei der eine junge Frau, die Bardame, ums Leben gekommen ist. Ich weiß die Namen noch nicht, aber das könnte alles in Verbindung stehen- die Frau könnte seine Freundin gewesen sein. Es passt einfach alles...

Er kommt er mit dem Verlust nicht klar… also sucht er Frauen, die so sind wie sie, in gewisser Weise sucht er wohl nach ihr... Und am leichtesten tut man sich fürs erste einfach mit dem Aussehen. Als er sie dann aus lauter Enttäuschung umbringt, tut er das wie der Mörder seiner Freundin, damit sie wenigstens eins wirklich gemeinsam haben, neben dem Aussehen; die Todesursache. Das perlengleiche Schimmern der Haut, blahblah... und der hier.“

Er hob den Zettel in die Höhe.
 

An der Krone funkelt die Perle nur, und freilich nicht die Wunden, mit denen sie errungen ward.
 

„Sie starb, deswegen hat er sie jetzt, all die Perlen. Die Wunde war ihr Verlust, Schmerz, den er erlitten hat. Und er schenkt jetzt seinen Mordopfern die Perlen seiner Freundin, weil er sie selber nicht mehr sehen kann. Er schmückt die Frauen, damit ein letztes Mal diese Perlen, die einst seine Liebste schmückten, noch einmal zu altem Glanz erblühen. Er verteilt seine Tränen.“

Shinichi hielt den nächsten Zettel hoch.
 

Perlen bedeuten Tränen.
 

Einst weinte ich für jede Perle eine Träne, und es waren viele, viele Perlen…

Nun weine ich nicht mehr, ich habe keine Tränen mehr… ich verschenke meine Perlen… für jede Träne eine.

Sag mir, wer weint nun?
 

Er nahm einen weiteren Schluck Kaffee.

„Nun. Nur der erste Teil ist ein Zitat. Seine Freundin war wohl eine Perlenliebhaberin, und als sie starb, da entwickelte er wohl diesen Fetisch mit den Perlen. Zuerst hat er um sie getrauert, und er wiegt seine Tränen mit diesen Perlen auf; und nun ist er einsam, verbittert, sieht, dass er keine mehr findet wie sie und verteilt die Perlen, damit sie wenigstens noch einmal schimmern können. Und dieser Zusatz… „Sag mir, wer weint nun?“… ich fürchte, mit dem sind wir gemeint. Oder… nun, ich. Weil er mir ja auch diese Briefe schickt. Ich schätze, er spielt mit meinem Moralgefühl. Und wohl auch auf alle Fälle mit den Gefühlen der Hinterbliebenen der Opfer.“
 

Er seufzte, warf Heiji einen nachdenklichen Blick zu.
 

„Dann wäre das nächste Rätsel; wir haben das Motiv, aber noch nicht den Täter. Den findet man so…“
 

Shinichi fischte nach dem nächsten Zettel.
 

Sie lachten über mich und sagten, ich sei nicht gerade schön; ich gab ihnen zurück, in den Austern, die auch nicht schön wären, steckten Perlen.
 

„Das lässt eigentlich nur einen Schluss zu.“
 

„Es ist Itakura!“, rief Heiji aus. „Aber wer ist dieser ‚Herausforderer’, von dem er in seinem ersten Brief schreibt?’“
 

Shinichi schüttelte langsam den Kopf.
 

„Nein, Heiji. Unser Mann… unser Mann ist ein anderer. Und der Herausforderer… ist wohl er selbst. Er leidet unter einer Persönlichkeitsspaltung. Dissoziative Identitätsstörung.“

„Warum das? Aber der Zettel…!“

Shinichi zog den vorletzten Spruch vom Tisch.

„Der Zettel gehört zu diesem…“
 

Wenn du dir eine Perle wünschest,

Such sie nicht in einer Wasserlache.

Denn wer Perlen finden will,

muss bis zum Grund des Meeres tauchen.
 

Heiji starrte ihn an.

„Er täuscht uns?“
 

Shinichi lächelte sacht.

„So ist es… wir müssen nur den Kopf unter die Oberfläche stecken… unter dem ruhigen Wasser stecken oft unendliche tiefe Abgründe… ohne das man es von außen sieht.“
 

Heiji ließ den Kopf auf den Tisch knallen.

„Himmel, Kudô, reichts nich’, wenn unser Irrer in Rätseln spricht? Musst du’s dann auch noch tun? Ich geb’ zu, du bist schlauer als ich. Klärste mich jetzt auf?“
 

Shinichi zog eine Augenbraue hoch.

„Das Zauberwort?“

„Ich bring dich um.“, knurrte sein Gegenüber.

„Danke, das kann ich allein. Heiji?“
 

„Bitte.“, kam es undeutlich genuschelt von der Tischplatte hervor.

„Weißt du, ich glaub fast, ich hab das jetzt nicht ganz genau verstanden.“

Shinichi lehnte sich amüsiert zurück, verschränkte die Finger hinter dem Kopf.
 

Heiji richtete sich auf.

„Schön. BITTE. Klär mich auf, bitte, ich flehe dich an, ich komm mir grad so dumm vor…“

Der Osakaer Detektiv verdrehte die Augen.

"In diesem Fall läufste mir ganz schön den Rang ab. Ich komm mir vor wie Watson."

„Du kennst Watson doch gar nicht."

Shinichi grinste.

"Nein, Heiji, du wirst sehen, es ist eigentlich offensichtlich... ich stand da selber viel zu lange auf dem Schlauch. Ich geb dir noch einen Tipp… Du tippst auf Itakura, weil er hässlich ist. Nun… es muss aber nicht sein, dass er immer noch hässlich ist. Dass er es war… aber nicht mehr ist. Und dass er sich jetzt vorkommt wie gefälscht. Deswegen waren auch unechte Perlen unter den Schmuckstücken, die er verschenkt hat.“

„Rück jetzt einfach raus mit der Sprache. Und dann erklär mir bitte auch noch, was das mit eurer Hochzeit zu tun hatte.“

„Na gut. Ich denke, die Hochzeit wird ihm sauer aufgestoßen sein... schließlich war er vielleicht selber verlobt. Warum er sich dann allerdings so auf mich eingeschossen hat, weiß ich noch nicht. Und der Täter war also...“

Shinichi beugte sich nach vorn, wollte gerade alles erklären, als er stutzte.
 

„Sag mal, wo ist eigentlich Ran…?“

Der Osakaer Detektiv stöhnte auf.

„Ich weiß auch nicht. Der Täter…! Sags endlich!“

Shinichi hörte nicht hin.

„Sie wollte doch schon längst hier sein… es war abgemacht, sie holt mich ab, nach der Untersuchung…“

Er klang beunruhigt. Und genau dieser Ton ließ Heiji aufhorchen.

„Shinichi?“

Der hörte ihn gar nicht mehr. Ein ungutes Gefühl hatte von Shinichi Besitz ergriffen.

Er schaute sich suchend um.
 

Und da sah er ihn liegen… den Zettel, unter der Tür.
 

Shinichi stand auf.
 

„Heiji, war der vorhin auch schon da…?“, flüsterte er leise.
 

Der angesprochene folgte seinem Blick, schüttelte dann langsam den Kopf.
 

„Nein…“
 

Shinichi ging zur Tür, bückte sich, hob ihn mit klammen Fingern auf. Sein Herz fing an zu rasen, als er ihn auseinander faltete.
 


 

Mein lieber Herr Detektiv… ich hätte nicht gedacht, dass ich das einmal sagen muss…
 

Ich habe Sie unterschätzt.
 

Sie wissen, wer ich bin. Sie wissen, was ich bin.

Und Sie wissen auch, wen ich habe… jetzt, in diesem Moment.
 

Wenn Sie sie jemals lebend wieder haben wollen, sorgen Sie dafür, dass man den Mord jemand anderem anhängt.
 

Wie ein Meer sind Königsgnaden:

Perlen fischt man, wo es ruht,

aber hüte dich vor Schaden,

wenn ein Sturm erregt die Flut.
 

Mit aller Hochachtung

Der Perlenmörder
 


 

Der Brief fiel ihm aus der Hand. Er erbleichte, dann fuhr er herum.
 

Ran!
 

Shinichi riss die Tür auf. Draußen war keiner; einzig und allen die Putzfrau saugte mit ihrem Staubsauger tapfer die endlosen Flure des Polizeihauptquartiers, starrte ihn verdutzt an. Shinichi knallte die Tür zu, ließ sich an ihr zu Boden sinken.
 

„Kudô!“
 

Der schaute zu ihm hoch, verständnislos, geschockt. Dann reichte er ihm den Zettel, den er vom Boden wieder aufhob.
 

„Ran…“, flüsterte er leise.

„Er hat Ran… Ran und das Baby…“

„Shinichi…“, Heiji starrte entsetzt zu ihm runter.

„Aber wie kann er…?“

„Gelauscht…“, hauchte der Tokioter Detektiv leise.

„Er hat bestimmt gelauscht. Wahrscheinlich sogar Wanzen angebracht. Heiji, verdammt!!!“

Das letzte Wort schrie er.

Heftig schlug er mit er Faust gegen die Wand in seinem Rücken, durchfurchte mit den Fingern sein Haar.
 

„Verdammt! Wenn er… wenn er Ran etwas antut… oder dem Baby…“

Er merkte, wie die Angst sein Innerstes zu Eis zu gefrieren schien. Er biss sich auf die Lippen, bis er Blut schmeckte, spürte den Schmerz jedoch kaum.

"Ich muss ihn aufhalten."

Seine Stimme war kaum zu verstehen, aber die Anspannung, die in ihr lag, war dennoch deutlich zu hören.
 

Heiji schluckte. So viel Wut, Schmerz und Verzweiflung auf einmal hatte er bei Shinichi noch nie erlebt. Und der Blick in seine Augen, der Tonfall seiner Stimme, besorgte ihn. Er wusste nicht, wie weit Shinichi, der ohnehin dem Tod geweiht war, wohl keine Strafe mehr fürchtete, gehen würde, um das, was er liebte, das einzige, wofür er überhaupt noch lebte, zu retten… oder zu rächen.

Er wusste es nicht.

Unter normalen Umständen lägen die Dinge klar.

Aber nicht so.

Nicht in dieser Situation- sie war unberechenbar.
 

Und dieser Gedanke beunruhigte ihn zutiefst.



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von: abgemeldet
2009-03-15T17:13:58+00:00 15.03.2009 18:13
Hayy =)

Mal wieder ein Sonntag! ^^’

Bevor ich zum richtigen Kommentieren komme, einmal zum Fall (du hast ihn schon im Vorwort angesprochen, also selber Schuld :P)

Ich weiß gar nicht, was du gegen den Fall hast! oÔ Er war doch toll! ^______^ Beziehungswiese ist toll!
Überhaupt auf die Idee mit den Perlen zu kommen! Wirklich, ich finde ihn klasse. (Und dennoch muss ich dir wohl gestehen, dass ich mich nicht wirklich mit ihm befasst habe... tut mir Leid, beim nächsten Mal, mit hoffentlich mehr Zeit, werde auch ich versuchen mitzurätseln! >_____<) Mal wieder zurück zum eigentlichen, du kannst wirklich stolz sein auf deinen ersten Fall! ;) ♥

Sooo.... ich komme nun zum Kommi bezüglich dieses Kaps.:

Die Frage der Zukunft.
Ich finde es sehr schön, dass du diesen Punkt noch einmal aufgegriffen hast.
Oder eher die Frage des Anderen. Schließlich ist es etwas, was besonders Shinichi doch auch noch einmal speziell belastet. Natürlich erträgt er es nicht, dass sie ihn so sehr liebt und nicht einmal daran denkt, sich mit einem anderen auf solch eine Beziehung einzulassen. Aber andererseits erfreut es ihn auch, irgendwo...

Ihre Antwort darauf ist aber auch wirklich schön! Nur leider hält dieses Geständnis der Liebe nicht unbedingt Freude aufrecht...

Der Schmerz ist zu groß... die Sache mit dem Kind nagt an beiden! Und das hast du sehr schön beschrieben! Wie sehr Shinichi und auch Ran unter der Situation leiden... wie viel es den beiden doch ausmacht, dass das Kind ohne Vater aufwachsen wird.
Sehr schön finde ich auch den Punkt, dass Ran deutlich merkt, wie gern Shinichi sich doch um ihn oder sie gekümmert hätte...
Wie sehr er das Kind, jetzt doch schon, liebt, obwohl er versucht es so gut es geht von sich fern zu halten.

Zitate von den größten Gedichtschreiberlingen Europas! *lacht*
Na da erstaunt es mich doch, dass Shinichi so etwas nicht weiß! oÔ
Und ausgerechnet Ran hilft ihm da in dieser Situation... in diesem Fall. Ein kleiner ironisch amüsanter Teil der Abwechslung zum Kind. Toll finde ich auch die Tatsache, dass sie die kleine Buchsammlung mit einbezogen hat! ^___~

Yusaku und Kogoro... ein einfach interessantes Paar, muss ich einfach mal so sagen! ;)
Allerdings... nun, ich finde es schön, dass Kogoro Yusaku noch einmal sagt, wie Leid es ihm tut... und auch der kleine Abschweif zum Enkelkind ist toll, aber irgendwie... ich hatte mit einen Tick mehr erhofft, trotz zwei Männer mittleren Alters, die beide nicht unbedingt Gefühlsmenschen sind ;D

Shinichi... so langsam... so langsam scheint es das Schicksal noch härter mit ihm handhaben zu wollen!
Da ist er so knapp vor einem Sieg... und fällt doch wieder, vielleicht ein Stückchen tiefer, zurück. So etwas anzusehen... oh mein Gott, dass muss schrecklich ein. Und wenn man noch bedenkt, wie Shinichi allgemein mit drin hängt... *sich Decke wegen zu viel Kälte umleg*

Rans Reaktion jedoch finde ich charakteristisch. Sie schreit zunächst nicht, den an sie gepressten, Shinichi, sondern den Rest an! Obwohl... in ihrer Situation hätte für den Moment wohl jeder so reagiert. In ihrer Situation als besorgte Ehefrau...

Shihos Gedanken in der Kneipe übrigens waren traurig und ironisch schön zugleich. Gefallen mir sehr. Und zeigen, wie bitter doch alles ist.

Das Gespräch zwischen Heiji und Shinichi war sehr aufschlussreich, demnach interessant und lustig wohl zugleich. Mir gefällt das gewisse Etwas zwischen den beiden einfach, diese kleinen Neckereien! ;) Und die hast du echt sehr schön hervorgeholt.

Ran ist weg! O_______O Oh oh... das gibt noch Ärger... aber es hebt wohl durchaus die Spannungskurve! Sehr sogar...!
Aber ich will mal hoffen, dass Heiji nicht Recht behält... >_____< Denn ich kann mir durchaus vorstellen, dass Shinichi so schon einiges an Dummheiten anstellen würde, aber so...

„aber hüte dich vor Schaden,
wenn ein Sturm erregt die Flut.“

Bezieht er das auf sich selber? oÔ

Das Kapitel war alles in allem einfach nur wahnsinnig toll. Und besonders Sprachlich hat es mir sehr sehr gut gefallen!

Ich bin äußerst gespannt auf nächstes Mal!

Liebe Grüße ♥
Shi

Von: abgemeldet
2009-03-13T07:45:38+00:00 13.03.2009 08:45
Ich glaube ich schreibe diesen Satz in jedem von meinen Kommentaren für diese FF. Das ist so was von traurig. Ich heule gleich. Wie kannst du so was nur schreiben. Heulst du selber eigentlich auch?

Wo Ran kennt sich mit klassischer Literatur aus. Das ist cool. Cool, das sie ihm helfen kann.
Nun ist er sicherlich erstaunt.

Hast du dir diese Gedichte, /Texte eigentlich selber rausgesucht?
Sind nämlich eigentlich voll cool.

Ich finde die Szene cool, wo Heiji zu Shinichi meint, nun wirst du etwas seltsam. Sau geil. Solche Szenen mag ich sehr…

Das Zauberwort?! „Ich bring dich um“, Saugeil. Einfach nur geil.

Oh man ich dachte mir schon, dass Ran da noch in Gefahr geraten wird,.
Mistkerl…
SO EIN GEFÄHRLICHER TYP

OH MAN

Von:  Haineko
2009-03-12T19:05:47+00:00 12.03.2009 20:05
Nicht nur die Situation ist unberechenbar sondern auch Shinichi... vielleicht sollte sich Heiji lieber deswegen Sorgen machen...
Ich könnte mir nämlich gut vorstellen, dass es Shinichi... hmm... besser finden würde zu sterben, während er Ran rettet, als wenn er einfach langsam vor- sich- hin- stirbt... na ein Glück weiß ich, dass keiner von ihnen bei den nachfolgenden Aktionen draufgeht... das ist ungemein beruhigend...
Na wir werden ja sehen wie das alles weiter geht...
LG Hainekoの
Von:  Diracdet
2009-03-12T16:52:00+00:00 12.03.2009 17:52
Hallo Leira,

uih uih uih, das will Shinichi seiner Tochter zumuten, durch lesen zu erfahren? Nun gut, er wird wohl jetzt nicht zum schreiben kommen. Wenn er es aber doch verfasst, dann hätte er Rans Empfehlung ganz am Anfang folgen und Schriftsteller werden sollen... ;p

Ran soll abgelenkt werden... das geht ja mal gründlich in die Hose. Aber ich kann auch verstehen, dass sie unter den gegebenen Umständen nun wirklich keine unnötigen Risiken mehr eingehen will.

Und die Suchaktion, hat da der Täter schon bewusst dieses Zusammentreffen bewirkt, kann das sein? Weil sonst scheint mir das nun fast wieder Zufall.

Hm.... *grummel*
Dieser... Detektiv, du weißt, ich bin da immer wieder etwas skeptisch, aber er ist nun sechs Jahre (oder 7?) dabei, hat hunderte Leichen gesehen und war sicher auch schon mit Fällen konfrontiert, bei denen das Opfer wegen einer dritten Person starb, die nun an den Folgen zu darben hatte. Es muss ihm doch alles schon zig mal durch den Kopf gegangen sein, und doch... doch bleib er nun verharrend stehen, als den Täter zu überwältigen... traurig, traurig.

Die Tatwaffe, ich hab eine Vermutung, hoffe aber, dass ich mich irre, dann kann ich diese Idee selbst mal irgendwo einbauen. Daher sag ich mal auch nur ja oder nein, wenn du es auflöst, ja? In jedem Fall ist das Versteck eine sehr gute Idee, wenn ich falsch liege ja eher noch besser, als ich dachte! ^___~

Und dann das Gespräch Shinichi Heiji... ich muss vielleicht etwas vorweg sagen. Eigentlich sprachlich und inhaltlich toll geschrieben, Shinichi Deduktion, die Wortspiele gegenseitig: 'Das Zauberwort? - Ich bring dich um! - Danke, das schaffe ich schon alleine.' einfach herrlich und so wunderbar vorstellbar, bis auf eine Sache.
Heiji wirkt mir hier einfach zu... dumm. Ja, so muss ich ihn wohl nennen, er ist nicht ganz so gut wie Shinichi, aber in der Regel ebenbürtig, meist geht das zwischen den beiden doch hin und her und der Zuschauer/Leser sitzt bedröppelt da und denkt... hm, was hab ich jetzt schon wieder verpasst?
Indem du Heiji das mal etwas genommen hast, sind ja erst diese wunderschönen Dialoge entstanden, aber das hat mich manchmal schon etwas deprimiert, wie wenig Heiji mitkam. Dabei mag ich ihn nichtmal besonders... XP

Nun also zur Theorie. Eines wieder vorweg, glaub mal nicht, dass dein Rätsel einfach ist, Leira, das täuscht, weil du es selbst entwickelt hast und die Lösung genau kennst. Ich denke gerade an eine Uhr, von der ich befürchtete, noch vor dem Ende der FF ihres ersten Auftritts würde sie durchschaut... -.-'

Aber zu deiner, mal so weit, die Rache wegen einer Geliebten Schiene bin ich eigentlich auch gefahren, weil sie alle so sehr ähnlich sich sahen. Die Alternative wäre das Vertuschen eines einzelnen Mordes und dafür zog es sich zu lange einfach hin.
Und genau deswegen hatte ich Itakura eigentlich ausgeschlossen, weil da ein wesentlicher Punkt nicht stimmt.
Nur bei den anderen... sagen wir so, ich hab eine Theorie, wieder mal, spreche sie hier natürlich nicht aus, aber wenn ich richtig liege, verstehe ich, warum es Shinichi an Beweisen mangelt, es ist eine reine Verhaltensanalyse, die den Täter mit einem sehr speziellen Wort tituliert: 'Kindisch'.
Aber eine Verhaltensanalyse sagt nichts von Beweiskraft aus, schon klar.
Darüber hinaus... Leira... bei dir sind sogar die Mörder Künstler, kann das sein? *heftigzwinker*
Wie er seine Woche begeht...
Aber nun noch zum Ende. Ja, das war mein Gedanke, als er da so mutterseelenallein Heiji die Theorie ausbreitet, hm... was bringt das, wenn es niemand hört und du hier schon das meiste verrätst, außer... ES HÖRT NOCH JEMAND ZU!!!!!!!!!
Der dann auch entsprechend reagiert... kindisch eben. (s.o.)

Oh Je... das wird ja noch was. Und vor allem, jetzt ein Kapitel Gegenwart? Heißt das, zwei Wochen warten? Nun gut, ich kann meine Theorie überarbeiten und an dieser Stelle ja schon mal eine Vermutung noch äußern zu den Ereignissen in der Vergangenheit: Es wird Zeit für den letzten Auftritt der Baker Street Irregulars? Wenn nicht, auch kein Problem, ich lass mich gerne ganz überraschen!

Bis zum nächsten Mal!^^
Viele liebe Grüße, Diracdet
Von:  Leylis
2009-03-11T22:03:48+00:00 11.03.2009 23:03
Ahh,toll!!! Es wird spannend! ^^
Natürlich ist's fies, dass er Ran mitgenommen hat, aber wir wissen ja schließlich mehr als Shinichi, was den Ausgang des Falls angeht...
Für deinen ersten Fall (... wirklich erster Fall? Da war doch was in Junischnee...) ist dir dieser aber bislang wirklich gut gelungen. Was ich nur vermisse ist ideses typisches Mitraten und Mitfiebern in den Fällen, das einen im Manga immer überkommt.
Das hatte ich hier bislang nicht wirklich, aber dennoch fesselt deine Fanfic immer wieder auf's Neue. ;)
...du würdest nicht vielleicht nächste Woche mal mit Sayuri aussetzten, oder??? Ich will in der Vergangenheit weiterlesen!

LG

Leylis

PS: Kein Thema wegen der Kursivstelle... Ich freu mich jedes Mal, wenn ich was finde, was anderen vielleicht nicht so auffällt... nya, vielleicht bin ich auch einfach nur zu kleinlich...
Von:  littleangelheart
2009-03-11T16:54:26+00:00 11.03.2009 17:54
ACH HERRJEEEEEEEEE O.o
nein, nicht Ran *jammer*
und der Perlenmörder hat für mich immer noch keinen Namen O.o
Hätte ich nicht schon kurze Fingernägel auf Grund des Gitarrespielens, ich glaube ich hätte sie vor Aufregung abgeknabbert... *Gott sei dank hab ich nit gemacht ^^*

Aber wir wissen ja, dass sie noch lebt...doch es ist trotzdem mega spannend O.o

Ich freu mich mega auf nächste Woche, auch wenn dann wieder die Gegenwart dran ist...denn beide Perspektiven sind toll =)

LG Linn

Von:  Cygni
2009-03-10T21:55:57+00:00 10.03.2009 22:55
Ran?
RAN!!
*mit tränen in denm augen*
das ist nicht fair!du bist doof!*bockig sei*
ich weiß nicht mal wen ich hassen soll, ich hab soviel detektivischen spürsinn wie ein apfel!!
...
...
...
ähm...
joa...
...
tolles kapitel(wie immer*grins*)
...
bis nächste woche*fröhlich lächel*
vlg stellax3
Von:  Kikili
2009-03-10T21:39:11+00:00 10.03.2009 22:39
Hey,
mein erster Kommi...
Ich finde deine ff echt genial!!! Ich musste sogar schon heulen, und dass ist kein Scherz. Mich macht das alles so fertig, weil es soo traurig ist, und ich muss mir immer einreden, dass das nur eine Geschichte ist. Aber sie ist so gut geschrieben und so emotional, puh *durch-atmen*
Zu diesem Kapitel... mal wieder super! Ich weiß leider immer noch nicht wer der Mörder ist, aber das werden wir hoffentlich bald erfahren. Mach weiter so!

P.S: Alle deine anderen FFs sind EINSAME SPITZE!!!


Von: abgemeldet
2009-03-10T21:22:06+00:00 10.03.2009 22:22
heeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeey....^^
ein wirklich super tolles chap,
was mich allerdings am ende etwas, naja
eigentlich total viel gestört nat, war:
DAS ICH VERDAMMT NOCH MAL IMMER NOCH NICHT
WEIß WER VERDAMMT NOCH MAL DER SCHEIß TÄTER IST!!!!!!
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
bitte sags mir endlich....xD
lg
PS: mach weiter so, und beeil dich, deine ff ist einfach
klasse...^^
Von:  Kimikou
2009-03-10T20:48:21+00:00 10.03.2009 21:48
Wow...

tolles Kapi wie immer ^^

dieser Perlenmörder hat also Ran...
ich hab schon darauf gewartet...
Ehrlich...

hm... bin ich mal gespannt was dieser Psycho vor hat...

damit verbleibe ich heute^^

freu mich schon auf das nächste Kapi^^

LG
Ran-chan


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