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Tagebücher

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Weihnachten

Hallo liebe Leserinnen und Leser!
 

Vielen, vielen Dank für die Kommentare zum letzten Kapitel ^^
 

Ich fürchte, in diesem Kapitel könnte es nun ganz leicht süßlich werden ^^

Um das böse Wort mit k (ktischig >.<) zu vermeiden.

Ihr seid hiermit gewarnt.

Es weihnachtet ^^

Irgendwann musste es kommen, da er ja den Beginn des neuen Jahrs noch erlebt... da konnte ich Weihnachten nicht auslassen.
 

Ich wünsche viel Vergnügen beim Lesen,

bis nächste Woche,
 

Eure Leira :D

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Kapitel 14: Weihnachten
 

Vergangenheit
 

Es war Anfang Dezember, und Ran schlenderte durch die Straßen Tokios, ganz in Gedanken versunken, auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken.

Dachte an Shinichi, der zuhause saß und über Namen für seine Tochter brütete.
 

Wirklich geistig herausfordern tat ihn das nicht, das wusste sie; aber es schien ihm jetzt wieder deutlich mehr Spaß zu machen.
 

Der Zusammenbruch war jetzt eine gute Woche her. Sie hatte ihn danach noch mal zum Arzt geschleppt, der ihm ein anderes Medikament verschrieben hatte, auf das er wesentlich besser ansprach; deshalb ging es ihm jetzt auch wieder etwas besser. Er war tatsächlich mal wieder so gut wie schmerzfrei und sie und alle anderen (sie hatten auch Yukiko, dem Professor und Eri davon erzählt, allerdings nur die Kurzversion) behandelten ihn jetzt tunlichst anders… sie hatten nie geahnt, dass ihm ihre Art, mit ihm umzugehen, so aufs Gemüt schlagen könnte, doch jetzt im Nachhinein schüttelten sie alle nur den Kopf, wie sie jemals so ein Verhalten an den Tag legen hatten können... wo sie doch wussten, dass er es hasste, wenn man ihn wie ein Kind behandelte.

Ihm seine Mündigkeit absprach, seine Fähigkeit, sein Leben allein zu gestalten.

Sie wussten es aus Erfahrung.

Aber jetzt war alles anders; und er wusste das sehr zu schätzen. Er schöpfte langsam wieder Kraft, half ihr oder seinem Vater, wo er konnte, indem er ihr zur Hand ging oder das neue Manuskript seines Vaters Korrektur las.

Er lebte wieder. Richtig, mit allen Sinnen.
 

Nur mit einem Sinn nicht - seinem detektivischen Spürsinn; denn Ran hatte ihm immer noch nicht gestattet, sich des Rätsels anzunehmen, auch wenn ihre Einstellung gewaltig ins Wanken gekommen war.

Aber ganz war ihre Abneigung gegen einen neuen Fall noch nicht gewichen.
 

Und genau über diese Frage grübelte sie, als ihr ein junger Mann den Weg vertrat.
 

Zuerst erstarrte sie, als sie ihn anschaute; dann fasste sie sich wieder.

Es war jedes Mal das Gleiche, wenn sie Kaito KID gegenüberstand. Dieses Mal stand er ihr auch noch in ‚Zivil’ gegenüber, was ihn von Shinichi noch schwerer unterscheidbar machte.
 

„Hallo Kaito.“

Sie versuchte an ihm vorbeizugehen, aber er ließ sie nicht.

„Warum sperrst du ihn ein?“

„Tu ich nicht. Er kann gehen, wohin, wann und wenn es ihm beliebt.“

Ran starrte trotzig auf die Lebkuchen in einem Schaufenster neben ihm, schritt nun doch energisch an ihm vorbei.

Kaito folgte ihr.

„Du weißt, dass ich das nicht meine. Du verbietest ihm, die Herausforderung anzunehmen.“
 

„Also bist du doch KID? Gibst du’s jetzt du zu?“

Sie wandte sich ihm zu, funkelte ihn an.

„Ich habe nicht gesagt, dass sie von mir ist. Das lässt keine Schlussfolgerung auf meine oder KIDs Identität zu.“, meinte er gelassen, grinste breit.

Dann wurde er wieder ernst.
 

„Aber wechseln wir mal nicht das Thema, meine Teure. Also? Was ist los?“

„Lass mich in Ruhe.“

„Von dir will ich ja auch gar nichts. Ich sowieso nicht, und KID auch nicht; ihm würde die Aufmerksamkeit deines Göttergatten durchaus reichen. Aber er tut’s nicht, weil du’s ihm verbietest. Ich wusste gar nicht, dass er so ein Weichei…“
 

„Hör sofort auf!“

Ran starrte ihn wütend an, ihre Augen funkelten vor Zorn.

„Wag es ja nicht so über ihn zu reden, du bist doch selber nichts weiter als ein feiger Taschendieb, der sich einen Spaß draus macht, sich theatralisch anzuziehen und anderer Leute Zeit zu klauen…! Nenn ihn noch einmal…“

Ihre Stimme war zu einem bedrohlichen Knurren geworden.
 

Kaito hob beschwichtigend die Hände in die Höhe.

„Schon gut, kein Grund zur Aufregung, Teuerste. Er ist kein Weichei, ich nehm‘s zurück. Etwas anderes… wird jedoch wohl nicht zurückgenommen werden… merk dir das. KID kriegt immer das, was er will… und er hat alle Zeit der Welt.“
 

Unsicher schaute sie ihm nach, als er sich umdrehte und ging, in die Menschenmassen eintauchte und im nächsten Augenblick verschwunden schien.

Sie schüttelte sich, rieb ihre Hände.
 

Ja, du kannst alle Zeit der Welt haben… andere haben dieses Glück nicht.
 

Damit ging sie weiter, überlegte, was sie Shinichi zu Weihnachten schenken könnte.

Zu seinem letzten Weihnachten. Sie schauderte bei dem Gedanken, und die Möglichkeit, dass er vielleicht selbst das nicht mehr erleben könnte, wagte sie erst gar nicht in Erwägung zu ziehen.
 

Es sah gut aus, momentan, sie wollte nicht dran denken, dass sich an diesem Zustand etwas ändern konnte.

Und da er Weihnachten also sicher noch da sein würde… brauchte sie ein Geschenk.

Nur… was schenkte man einem Menschen… der mit materiellen Gütern eigentlich nichts mehr anfangen konnte?
 

Es war Shinichis… letztes Weihnachten.

Es sollte… unvergesslich sein. Besonders schön.

Also hatte sie überlegt, mit ihren Eltern, seinen Eltern Heiji, Kazuha, dem Professor und Shiho zusammen zu feiern… aber das klärte immer noch nicht die Frage, was sie ihm schenken sollte.
 

Ran seufzte, betrat ein großes Kaufhaus.

Vielleicht war es am Einfachsten, wenn sie sich zuerst einmal um alles rund um das Fest herum kümmerte… Dekoration, Essen, Plätzchen.

Sie wollte gern ein westliches Fest feiern, weil es ihr soviel lebendiger schien… Weihnachten war das Fest der Liebe und der Familie im Christentum, und genau das traf den Kern der Sache.

Liebe. Familie.

Sie seufzte leise, holte sich einen Einkaufswagen und schob ihn langsam durch die Regale, zog hier und da etwas heraus, legte es in den Korb.
 

Und während all der Zeit konnte sie nicht aufhören an KIDs Herausforderung zu denken.

Er legte es wohl wirklich drauf an. Ran fragte sich, wie oft der Dieb nun schon den Termin für seinen Coup hatte verschieben müssen… weil er unbedingt seinen Lieblingsdetektiv dabei haben wollte.

Sie wusste, wie sehr es Shinichi in den Fingern juckte.

Und nach seinem Tief… dachte sie… würde ihn so ein kleines Rätsel vielleicht wirklich aufmuntern.

Sie dachte an sein Grinsen… an dieses triumphierende Lächeln auf seinen Lippen, wenn er den Fall gelöst hatte; dieses Lächeln, diesen Glanz in seinen Augen, hatte sie das letzte Mal vermisst.

Er hatte nicht gestrahlt, als er sie befreit hatte, als er Saijo gefasst hatte… sein letzter Fall war eine Tragödie gewesen und hatte sehr bitter geendet.
 

Eigentlich hatte Shinichi dieses Lächeln verdient. Dieses Gefühl von Triumph. In gewisser Hinsicht hatte Kaito Recht gehabt… sie hatte ihn wirklich eingesperrt. Nicht seinen Körper, aber den Detektiv in ihm, der immer noch da war… er war immer ein Teil von Shinichi und würde es auch bleiben.

Und…

Sie gestand sich ein, eigentlich würde Ran ihn auch noch einmal gerne sehen.
 

Diesen Ausdruck von Siegessicherheit auf seinem Gesicht.

Dieses Lächeln.
 

Seufzend griff sie nach ihrem Handy, wählte die Nummer ihres Zuhauses.

Als sie seine Stimme am anderen Ende der Leitung hörte, machte ihr Herz einen Sprung.
 

„Na los, hol sie dir. Wer weiß, wie lang er noch wartet…“
 

Keine Begrüßung, keine Einleitung, kein gar nichts.

Shinichi starrte das Telefon an, konnte nicht fassen, was er gerade gehört hatte. Ob er sie tatsächlich richtig verstanden hatte.

Dann räusperte er sich.

„Ran, was hast du heute gegessen…?“, begann er vorsichtig. „Oder ist das eine deiner neuesten Launen? Oder…?“

Sie lachte leise, als sie die Unsicherheit in seiner Stimme bemerkte.

„Muss ich dich neuerdings dazu zwingen, einen Fall zu übernehmen…?“

Er hörte die leise Stichelei in ihren Worten, konnte seinen Ohren kaum trauen.
 

„Du bist dir also sicher…?“

„Ja. Mach es, ich weiß, wie gern du es tun würdest, und es liegt nicht an mir, über dein Leben zu bestimmen. Außerdem, wie du schon sagtest… KID ist mehr Gehirnjogging als ein Verbrechen. Und ich fürchte, das ist genau das, was du jetzt brauchen kannst…“
 

Er grinste, merkte, wie Aufregung in ihm empor kroch.
 

Danke! Danke, Danke, Danke…!“

Shinichi hörte sie erneut lachen; dann knackte es in der Leitung. Sie hatte aufgelegt.

„Danke!“
 

Breit grinsend stand er da, lächelte versonnen das Telefon an.

Dann riss er sich zusammen, stieg die Treppe empor, wobei er zwei Stufen auf einmal nahm, und rannte in ihr Zimmer, wo zwölf Briefe geduldig seiner geharrt hatten; es wurde Zeit, dass er sie aus ihren Umschlägen befreite und sie ihrem eigentlichen Bestimmungszweck zuführte.
 

Jetzt bist du fällig!!!
 

Ran lächelte in sich hinein.

Sie hatte sein grinsendes Gesicht fast vor sich sehen können. In der Hinsicht war er doch immer noch wie ein kleiner Junge…

Gedankenverloren legte sie ein Päckchen mit roten Kerzen in ihren Einkaufswagen.

Den jungen Mann, der auf der anderen Seite des Regals stand, und mit einem Ausdruck tiefster Zufriedenheit eine Packung Lametta anschaute, bemerkte sie nicht.
 

Kaito wandte sich ab, streckte sich kurz, verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und schlenderte fröhlich Jingle Bells pfeifend aus dem Geschäft.

Endlich konnte er an die konkrete Planung gehen!
 

It’s showtime…!
 


 

Ran erledigte noch ein paar Besorgungen, telefonierte heimlich mit Kazuha, weil sie nicht wollte, dass Shinichi ihre Weihnachtspartyvorbereitungen mitbekam und fuhr dann zwar etwas zufriedener, aber immer noch ohne Weihnachtsgeschenk, nach Hause.
 

Sie wusste einfach nicht, was sie ihm schenken konnte.
 

Es musste etwas von ideellem Wert sein. Etwas, woran Gefühle, Erinnerungen geknüpft waren.

Ran seufzte, schloss die Tür auf.

Der Duft von Kaffee waberte ihr entgegen, und langsam ließ sie ihre Tüten zu Boden gleiten, wanderte dem Geruch nach, ahnte schon, wohin er sie führen würde.

Es war wie früher. Wie immer.

So sollte es eigentlich sein.

Als sie dann vor seinem Büro stand, ihn inmitten seiner Briefe sitzen sah, mit Augen, die leuchteten wie die eines kleinen Kindes bei der Bescherung, musste sie lachen.
 

Er schaute auf.

Langsam zog er die Augenbrauen hoch und schaute sie entrüstet an.

„Was gibt’s da zu lachen? Schau ich nicht professionell genug aus?“

Er nippte grinsend an seiner Tasse.
 

Ran schüttelte den Kopf, stieg über ein paar Briefe hinweg, ließ sich neben ihm zu Boden sinken, merkte, wie er sie an sich zog. Zu gern schmiegte sie sich an ihn, ließ sich von ihm über den Rücken, über ihren Bauch streicheln.
 

„Es tut mir Leid…“, murmelte sie leise, schaute ihn an.

„Es tut mir wirklich Leid. Ich hätte das nicht tun sollen. Und ich hätte dich nicht so… vor die Wahl stellen dürfen, das war unfair von mir. Ich hab mich hier von Grund auf schäbig gegenüber dir verhalten, das war nicht richtig, ich…“

Sie verstummte, als er mit seinen Lippen die ihren berührte, sie zu einem Kuss verführte. Ran seufzte leise, kuschelte sich noch enger an ihn, vergrub ihre Finger in seinen Haaren, hielt sich mit der anderen Hand an seinem Hemd fest.
 

Sie fühlte die Wärme unter ihren Fingern, fühlte den warmen Atem, der ihr übers Gesicht strich… spürte sein Herz schlagen und konnte sich nicht vorstellen… sich einfach nicht vorstellen, dass dem so bald schon nicht mehr so sein sollte.
 

Langsam löste er sich von ihr, schob sie ein wenig von sich, lehnte seine Stirn gegen ihr.

„Ist schon gut, Ran.“

„Aber…“

„Nein. Es ist schon gut… und das meine ich so. Ich war in letzter Zeit auch nicht einfach zu ertragen.“

Er lächelte bitter.

„Wir sind trotz allem doch nur Menschen. Und so falsch unsere Gründe für unser Verhalten waren, so logisch schienen sie uns. Aber wir haben ja die Kurve gekriegt.“

Shinichi lehnte sich zurück, tippte ihr an die Nase.

„Also lass es uns begraben…“

Sie nickte langsam, schaute ihn lange an.

„Womit hab ich dich verdient…“

Der Ausdruck in seinen Augen änderte sich schlagartig.

„Gar nicht. Du hast jemanden verdient, der bei dir bleibt… dich nicht allein lässt…“

Er wandte den Kopf ab, schluckte.

Ran starrte ihn bestürzt an.

„So war das aber… nicht gemeint…“

„Ich weiß.“

Scheu drehte er den Kopf, warf ihr einen kurzen Blick zu.

„Ich weiß es doch. Und genau deswegen sag ich es ja… du hast was Besseres verdient als mich… gib dich dem Gedanken nicht hin, ich wär das Beste, was dir passiert ist.“

Er lächelte traurig.

„Denn das bin ich nicht.“
 

Tief seufzte er, blies seine Ponyfransen hoch.
 

„Es fängt an“, murmelte er.

„Es hat schon längst begonnen…“

Ran schaute ihn verwirrt an.

„Was… wovon redest du?“
 

Shinichi wandte sich ihr zu, in seinen Augen lag Resignation.
 

„Die Zeit der letzten Male hat angefangen.“

Er hob eine Hand, fing an, abzuzählen.

„Letzter Sommer. Letzter Fall. Letztes Weihnachten…“, er räusperte sich, „… es ist nur eine Frage der Zeit, bis letzter Tag, letzte Nacht, letzter Kuss, letzter…“
 

Atemzug…
 

Ran war noch vorn gestürzt, hielt ihm mit beiden Händen den Mund zu.
 

„Ich will’s nicht hören!“

Tränen perlten über ihre Wangen, immer heftiger schüttelte sie den Kopf.

„Ich will das nicht hören, sag das nicht, bitte!“

Sie starrte ihn verzweifelt an.

„Bitte!!!“
 

Er öffnete leicht den Mund; dann schloss er ihn, zog sie an sich.

„Es tut mir Leid… schon gut, schon gut…beruhig dich… es tut mir Leid…“

Shinichi drückte ihr einen Kuss auf die Haare.

„Shh… ich werds nie wieder sagen… es tut mir Leid…“
 

Ran schluchzte an seiner Brust, beruhigte sich nur langsam.

Schließlich fasste sie sich, stand auf, schwankend.
 

„Ich geh Plätzchen backen.“

Die Lippen aufeinander pressend starrte er sie an.

„Okay…“

Sie nickte steif, dann ging sie. Unsicher schaute er ihr hinterher, wusste nicht, was er tun sollte.

Sagen sollte.
 

Er wollte doch nur… wollte nur… dass sie sich langsam drauf einstellte… dass seine Zeit hier nun… sehr begrenzt war.

Dass sie ihn losließ.

Sich mit dem Gedanken arrangierte.

Aber noch… war sie anscheinend nicht soweit.

Noch war sie nicht soweit. Und langsam fragte er sich, ob sie je soweit sein würde.

Umso mehr er sich langsam wirklich abzufinden schien, umso mehr klammerte sie sich fest. Zumindest schien es ihm so, und dem wollte er entgegenwirken, denn sonst würde das hier alles in einer Katastrophe enden.
 

Aber noch war der Zeitpunkt, mit ihr da mal… direkt darüber zu reden, wohl nicht gekommen.

Seufzend zog er KIDs aktuellsten Brief hervor. Er war von heute morgen.

Im Prinzip spielte es keine Rolle; es wurde immer der Diebstahl des gleichen Gegenstands angekündigt. Allerdings verschob sich der Zeitpunkt, deswegen war der neueste Brief am interessantesten.
 

Wenn Tausend über Tausend Diamanten auf schwarzem Tuche ausgebreitet liegen,

Leuchten und funkeln und glitzern auf dunklem Samt, wie man sie nur find’,

Wenn zur Nichtzeit Selene sich in ihr schwarzes Kleid hüllt, wenn Schatten über diese Erde fliegen,

Dann werde ich sein, wo Dunkelheit und Einsamkeit unsere einzigen Begleiter sind,

An der Pforte zu Hades Reich, wo Cerberus über uns wacht…

Und der weinenden Lady ihre rote Träne trocken, ihr Antlitz damit sei froher gemacht.
 

„Makaber.“, murmelte Shinichi langsam.

„Aber nicht besonders schwer.“

„Was ist nicht besonders schwer?“

Shinichi schreckte hoch, als er Shihos melancholische Stimme hörte.

Dann zog er die Augenbrauen zusammen.

„Hallo Shiho. Wer hat dich hereingelassen?“

Er fischte nach den Briefen, stapelte sie aufeinander.

„Danke, freut mich auch, dich zu sehen. Was ist nicht besonders schwer?“

Shiho schaute ihn aus halbmondförmigen Augen leicht genervt an.

„KIDs neuestes Rätsel.“, bemerkte er dann, warf ihr einen fragenden Blick zu.

„Was beschert mir die Ehre, meine Liebe?“

Sie verlagerte langsam ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen.

„Ich wollte nur sehen, wie’s dir geht.“, bemerkte sie dann, in dem sachlich-trockenen Ton, den sie immer an den Tag zu legen pflegte.

„Gut, Danke.“

„Lügner.“
 

Shinichi warf ihr einen unwilligen Blick zu.

„Warum fragst du mich, wenn du die Antwort selbst zu wissen glaubst?“

„Um Interesse zu heucheln.“
 

Er stöhnte innerlich auf.

„Shiho, das steht dir nicht.“

Kurz drehte er sich um, als er die Briefe in einer Schublade verschwinden ließ.

„Dir ist das nicht so egal wie du tust, wir beide wissen das, also bitte lass diese komischen Ausdrücke und Anwandlungen. Ich komm mir da nur blöd vor.“
 

Damit ging er an ihr hinaus auf den Gang, in Richtung Küche, von wo man Ran schon eifrig kneten hörte. Tatsächlich fragte er sich, was der Plätzchenteig ihr angetan hatte, dass er solche Schläge verdiente.

Blinzelnd starrte er sie an, dann seufzte er.

„Tu ihm nicht weh.“

Ran wandte sich um, sah in sein skeptisch dreinblickendes Gesicht, lächelte.

„Der kanns ertragen, keine Sorge.“

Ihre Tränen schienen getrocknet, nichts deutete mehr auf ihren Ausbruch von vor ein paar Minuten hin; und er wunderte sich, wie schnell sie so etwas wegzustecken schien.

Oder was für eine herausragende Schauspielerin sie war.

Dann entdeckte sie Shiho.

„Hallo!“
 

„Hi.“, murmelte Shiho, starrte auf Rans Bauch.

Ihr war klar, dass das unhöflich war, aber Rans Schwangerschaft war nicht mehr zu übersehen. Sie näherte sich mit großen Schritten dem fünften Monat; bald würde wohl das Baby anfangen, sich zu bewegen.

Und mehr würde er auch nicht mehr mitkriegen.

Ihr Verhalten von vorhin kam ihr wirklich taktlos vor, mittlerweile. Sein Tadel war absolut gerechtfertigt gewesen. Was half es, jetzt wieder anzufangen, sich einzumauern, wo sie doch schon mal alle hinter ihre Schutzwälle blicken hatte lassen. Aber je näher sie dem Zeitpunkt kamen... desto mehr quälte sie sich.

Desto mehr Schuld gab sie sich.

Ran schluckte, bemerkte Shihos Blick, suchte Shinichis Gesicht. Er nickte kaum merklich, hatte die Veränderung im Verhalten der blonden Forscherin ebenfalls bemerkt, griff sie am Handgelenk. Sie riss sich los, schaute ihn stattdessen an, mit großen, blauen Augen.

Shinichi seufzte, schüttelte langsam den Kopf.
 

„Lass es.“

Er versuchte, locker zu klingen, und es gelang ihm außergewöhnlich gut, wie Ran ihm neidlos zugestand.

„Aber...!“

„Nein. Lass es.“

Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich.

„Bitte, hör endlich auf damit. Hör einfach auf. Von deinen Schuldgefühlen wird es nicht besser; du hilfst mir nicht damit, Ran nicht und dir auch nicht, also lass es… und lass es bitte auch sein, übertrieben kühl wirken zu wollen, dieses Extrem steht dir nicht an und mich stößt du vor den Kopf damit.“

Damit drehte er sich um und ging in die Speisekammer. Sie schaute ihn betroffen an.

„Entschuldige.“, wisperte sie, als er mit zwei Gläsern und einer Flasche Mineralwasser wiederkam.

„Hm?“

Sie schaute ihn scheu an.

„Für mein Verhalten; du hattest Recht, das war gefühllos. Und wenn es dir leichter fällt… wenn ich mit der Schuldfrage nicht ständig rumlaufe… werd ich versuchen, es nicht mehr so deutlich zu zeigen…“

Er runzelte die Stirn.

„Ich kanns mir nicht abgewöhnen, für mich ist das die Wahrheit, Shinichi. Das kannst du nicht ändern.“

Shinichi seufzte, holte Luft, stellte dann die Gläser ab.

„Darüber reden wir noch.“

„Wie du meinst.“

Shiho verschränkte die Arme vor der Brust, ließ sie dann wieder sinken.

„Ach, und… es… tut mir auch Leid, dass ich… nun… ich hab Ran… nun…“

Shinichi zog die Augenbrauen hoch.

„Du hast ihr auf den Bauch gestarrt, ja. Aber dafür musst du dich nicht entschuldigen.“

Ran drehte sich um, warf ihm einen schrägen Blick zu.

„Aha. Und das entscheidest du?“

Er schaute sie ertappt an; Ran grinste, pustete ihm eine Handvoll Mehl ins Gesicht, brachte ihn zum Husten.

Shiho lächelte, schaute von einem zum anderen.

„Werden das schon Plätzchen?“, fragte sie dann, schaute neugierig auf den Teig in Rans Händen und wechselte damit das Thema.

„Ja.“ Ran lächelte.

„Es soll ja alles fertig werden. Plätzchen und Geschenke…“
 

Shinichi seufzte leise, schaute aus dem Fenster. Genau über den letzten Punkt hatte er auch schon nachgedacht.
 

„Ich will keine Geschenke.“, murmelte er geistesabwesend.

Ran drehte sich um, ihre Schürze voller Mehl.

„A… aber…“

Shinichi blinzelte, merkte er st jetzt, dass er seinen Gedanken eben laut ausgesprochen hatte.

Dann presste er die Lippen zusammen, verschränkte die Arme vor der Brust und ließ sich an die Tischkante sinken.

„Ich will wirklich keine. Ihr braucht mir nichts schenken.“

Nun war es Shiho, die ihm entrüstet widersprach.

„Aber es ist Weihnachten!“

„Es ist mir egal, dass Weihnachten ist. Ich will keine Geschenke. Was will ich damit… ihr zerbrecht euch nur den Kopf, was überhaupt noch sinnvoll ist, was man mir schenken kann. Spart euch den Stress, ich brauche das nicht…“
 

Shinichi vergrub langsam die Hände in seinen Hosentaschen, schaute von einer zur anderen.

„Sagt das auch bitte allen anderen, die sich in den Kopf gesetzt haben, mir was schenken zu müssen. Bitte, ich will nicht, dass ihr euch meinetwegen diese Umstände macht. Meinetwegen müssen wir’s auch gar nicht so groß feiern, mir reicht eure Anwesenheit eigentlich völlig, aber davor kann ich mich wohl nicht drücken. Deshalb kann ich nur sagen… bitte keine Geschenke.“
 

Damit drehte er sich um, ging wieder zurück in sein Büro.
 

Shiho und Ran starrten einander an.

„Er hat Angst vorm Abschiednehmen…“, murmelte Shiho leise.

Ran schluckte, sagte nichts.

„Er will nicht, dass das das letzte Mal sein wird… er will es wohl verdrängen… obwohl… gerade deswegen verdrängt er es auch wieder nicht…“

Sie überlegte gedankenverloren vor sich hin, wusste wohl selber nicht, ob sie eine Antwort von Ran erwartete oder nicht.

Das war im Grunde genommen auch unwichtig.

Ran rollte den Teig mit einem Nudelholz aus, mit einer Heftigkeit, dass sie den Teig dabei fast zerriss.
 

„Gib mir bitte die Ausstechformen, Shiho.“
 

Sie würde ein Geschenk finden. Ganz sicher. Und wenn er sich auf den Kopf stellte, ihr lieber Göttergatte… er würde ein schönes Fest erleben, ob er nun wollte oder nicht.

Sie presste die Lippen zusammen, stieß die Ausstechform, einen Stern, heftiger als nötig in den Teig, während Shiho das Backblech vorbereitete.
 

Und er würde ein Weihnachtsgeschenk bekommen. Zumindest von ihr.
 


 


 

Der vierundzwanzigste Dezember kam viel zu schnell.
 

Shinichi seufzte, wusste nicht, was er tun sollte.

Es war langsam wirklich offensichtlich, dass Ran eine große Feier geplant hatte; auch wenn sie nichts hatte verlauten lassen, allein die Mengen an Essen, die sie besorgt hatte, wie eifrig sie kochte, putzte und dekorierte, verriet sie seit Tagen. Und auch wenn er sich etwas schäbig vorkam; dieses Wissen hatte er in gewisser Hinsicht ausgenutzt. Nicht um ihre Feier zu sabotieren.

Nur ums nicht schlimmer zu machen, als nötig.
 

Weihnachten würde fulminant werden, dieses Jahr.

Es war sein letztes Fest.

Langsam ließ er sich auf die Tischkante in seinem Büro sinken, starrte nach draußen, wo Schneeflocken vom Himmel stoben, ganz Tokio in eine weiße, flaumige Decke hüllten.
 

Fast Millimeter für Millimeter öffnete sich die Tür, und Ran steckte ihren Kopf herein.

„Ich muss dir was beichten.“, murmelte sie.

Shinichi wandte ihr den Kopf zu, machte eine bezeichnende Handbewegung.

Er glaubte zu wissen, was kam, und er sollte Recht behalten.
 

„Ich hab ein großes Weihnachtsfest geplant.“

Sie lehnte sich langsam gegen die Tür.

„Wie du vielleicht mitbekommen haben wirst…“, fügte sie unsicher an.

Er nickte.

„Ich hab unsere Eltern, den Professor, Shiho, Heiji und Kazuha eingeladen. Sie kommen alle.“

Wiederum ein Nicken.
 

Dann verdrehte er die Augen, stieß sich vom Schreibtisch ab und öffnete eine Schranktür, holte eine Schachtel heraus, reichte ihr ein Päckchen. Rans schaute ihn erstaunt an.
 

„Das kannst du unter den Baum legen.“

Er schaute sie mit schiefgelegtem Kopf an.

„Ran, du vergisst, mit wem du verheiratet bist. Ich muss dir auch was beichten…

Das ist für meine Eltern. Mit Heiji und den anderen hab ich geredet… sie werden mir nichts schenken… mir reicht es wirklich, dass sie kommen. Dass ihr alle den Tag, den Abend mit mir verbringt, ist doch schon unbezahlbar viel wert, das schönste Geschenk überhaupt. Diesen Zwang, dieses… fast schon nervenaufreibende Suchen nach einem Geschenk, das mir noch was bringt, das müssen wir uns doch nicht antun, dafür kennen wir uns zu gut. Sie… ihr alle… schenkt mir schon mehr, als ich je verdient hab, geschweige denn, wiedergutmachen kann, indem ihr mich nicht allein lasst. Wie du siehst, du warst gut, aber ich war besser. Was dein Geschenk betrifft…“

Shinichi zog die Augenbrauen hoch, lächelte leicht.

„Ja, ich hab was für dich. Aber das würd ich dir lieber geben, wenn keiner mehr da ist…“

Ran nickte. Das Gleiche hatte sie auch mit ihrem Geschenk für ihn vorgehabt. Er schien ihre Gedanken zu lesen.
 

„Lass mich raten. Du hast es dir nicht nehmen lassen.“
 

Sie lachte ihn an, dann streckte sie ihren Rücken durch, seufzte leise.

„Nein, hab ich nicht. Bäh!!!“

Ran streckte ihm die Zunge raus, stupste ihn an der Nase, ging dann los, um das Päckchen seinem Bestimmungsort zuzuführen. Shinichi folgte ihr ins Wohnzimmer, sah ihr zu, wie sie es unter den Baum deponierte, wo bereits ein paar Pakete lagen; Rans Geschenke an ihre Eltern.

Ran seufzte, schaute Shinichi lange an.

„Du bist unmöglich, weißt du das?“

Shinichi grinste.

„Weiß ich, ja.“

Er gab ihr einen Kuss auf die Nase.

„Was ist eigentlich jetzt mit KID…?“

Shinichi steckte seine Hände in seine Hosentaschen.

„Der hat Weihnachtsferien.“

„Häh?“

„Der Zeitpunkt, für den er seinen Diebstahl angekündigt hat… oder vielmehr den Versuch eines Diebstahls…“, er grinste breit, „ist für eine Neumondnacht angekündigt. Wenn Selene sich in ihr schwarzes Kleid hüllt… Selene ist die griechische Göttin des Mondes, das schwarze Kleid demnach wohl der Neumond oder eine Mondfinsternis. Bis zur nächsten Mondfinsternis wird er kaum warten wollen, also tippe ich auf Neumond; aber der nächste ist erst im neuen Jahr. Also haben wir noch ein wenig Ruhe vor dem Sturm.“

Er lachte, dann klatschte er in die Hände.

„Und dann ist er fällig!!!“

Sein Grinsen wurde noch ein wenig breiter, und ein siegessicheres Funkeln trat in seine Augen.

Ran schaute ihn an, schüttelte amüsiert den Kopf, ihr Herz allerdings machte einen Sprung.

Da war er wieder… ihr Shinichi.
 

Die Weihnachtsfeier am Abend war ein voller Erfolg.
 

Hinterher konnte er es selber kaum glauben, aber er genoss den Abend tatsächlich. Die Stimmung, die zwar erst etwas schleppend in Gang gekommen war, war immer besser geworden, wobei keiner von ihnen künstlich fröhlich wirkte; kaum ein düsterer Gedanke kam auf.

Shinichi unterhielt sich mit Heiji, Shiho, seinen Eltern und den anderen, kümmerte sich mit Ran um ihre Gäste und war den ganzen Abend optimal beschäftigt.
 

Gedankenverloren stopfte er sich einen Keks in den Mund, als er Heiji zuhörte, der sich über seinen Vater beschwerte, dachte kurz daran, ihm von KID zu erzählen; unterließ es dann aber.

Das war eine Sache zwischen KID und ihm… es weiter zu erzählen wäre unfair.

Heiji bemerkte wohl seinen geistesabwesenden Blick, hielt in seiner Erzählung inne.

„Hey! Geht’s dir nicht gut?“

Shinichi blinzelte, schaute ihn etwas verwirrt an, lächelte dann aber und griff sich ein weiteres Plätzchen. Kurz traf sein Blick den Rans, die sich mit seiner Mutter über was wohl unterhielt? - genau, Babysachen; er schenkte ihr ein warmes Lächeln, dann wandte er sich Heiji zu.

„Nein, warum?“

„Nun, du wirktest gerade so... melancholisch...?“

Vorsicht schwang in Heijis Stimme mit.

Shinichi schüttelte den Kopf.

„Nein, da irrst du dich. Ich hab nur über etwas nachgedacht.“

Er biss von seinem Keks ab, sprach kauend weiter.

„Aber... nicht über das. Der Abend ist zu schön, ich will ihn mir nicht kaputt denken. Trübsal blasen kann ich später auch noch.“

Kurz schweiften seine Augen ab, beobachteten den fast hypnotischen Tanz der Flammen der Kerzen auf dem Tisch.

„Was da… passiert ist, vor ein paar Wochen, tut mir wirklich Leid.“

Heiji schluckte, starrte ihn an.

„Ich meine, ich will, dass du weißt, weil ich weiß, dass beschäftigt dich… du brauchst dir keine Sorgen machen. Soweit wird es nie wieder kommen. Uns geht’s gut, und So gut, wie es einem unter diesen Umständen gehen kann, zwar, das ist klar… aber es ist wirklich soweit alles in Ordnung. Ich war echt nur kurz in Gedanken, über eine andere Sache.“

Er nahm einen Schluck Kaffee.

„Ich meine, Heiji, wer hätte mir denn auch garantieren können, dass ich das nächste Weihnachten noch mitgefeiert hätte, selbst wenn ich nicht krank wäre? Unser Beruf ist gefährlich genug, wie wir ja wissen. Und auch so... kann das Schicksal doch manchmal einen makaberen Humor haben. Also verderben wir uns nicht den Abend mit dem trüben Gedanken an das Unabwendbare. Freuen wir uns lieber...“

Er lächelte ihn aufmunternd an. Heiji schaute ihn verblüfft an; dann grinste er.

„Ich bin echt froh, dassde so denkst, Kudô!“
 

Shinichi griff sich sein Glas, nippte daran.
 

Ich auch.
 


 

Es war fast Mitternacht, als sich der Kreis ihrer Besucher beträchtlich gelichtet hatte.

Seine Eltern waren die letzten, die noch da waren, als Kogorô, Eri, Shiho, Agasa sowie Heiji und Kazuha bereits gegangen waren.

Yusaku schaute ihn lange an, bevor er schließlich Yukiko einen leichten Stups in die Seite gab; Shinichi warf ihr einen fragenden Blick hinterher, als sie hinausging. Dann wandte er sich an seinen Vater.

„Hm?“

In dem Moment kam seine Mutter auch schon wieder herein, hielt in ihren Armen ein Päckchen.

Shinichi stöhnte leise auf.

„Ich sagte doch, ich will nichts…“

„Halt die Klappe, Sohnemann.“

Mit hochgezogenen Augenbrauen starrte er auf das Päckchen, das seine Mutter ihm hinhielt, nahm es zögernd.

„Also, als ich sagte, ihr sollt nicht…“

„Machs einfach auf, Shinichi.“, bemerkte Yukiko leicht tadelnd.

„Wir sind deine Eltern. Und wenn ich recht sehe…“, ihre Augen huschten auf das Päckchen unter dem Weihnachtsbaum, „hast du uns auch was besorgt…“

Shinichi warf ihr einen angesäuerten Blick zu, seufzte ergeben.

„Ja, hab ich. Aber ich hab mir ja nicht verboten euch was zu schenken, nur umgekehrt.“

Da er ihnen ja aber nicht das Fest verderben wollte, beschloss er, sich einfach in sein Schicksal zu fügen und einfach den Mund halten, noch dazu, wo er nicht besser war. Ran neben ihm beugte sich interessiert vor.

Sorgfältig wog er das Päckchen in seiner Hand.

„Aha.“, murmelte er erstaunt, als sich ihn ihm die Ahnung manifestierte, was es war, dann zog der das Schleifenband lose, legte es neben sich auf den Tisch und wickelte das Päckchen aus.

Zum Vorschein kam ein Buch, wie er erwartet hatte.
 

Ein Kriminalroman, wie wohl auch nicht anders zu vermuten gewesen wäre.
 


 

Die Namen der Autoren erstaunten ihn jedoch. Neben dem seines Vaters stand der seiner Mutter.

„Ihr habt zusammen geschrieben?“

Shinichi wandte sich seinen Eltern wieder zu. Verblüffung spiegelte sich in seinen Zügen.

Yukiko nickte.

„Haben wir. Traust du mir wohl nicht zu, was?“

Sie grinste, dann deutete sie auf das Buch in seinen Händen.
 

„Das ist nur für dich.“
 

Yusaku seufzte, schaute seinen Sohn abwartend an, als er den Roman in seinen Händen drehte und wendete. Unsicher schaute er ihn an.

„Deine Mutter und ich haben ihn gemeinsam geschrieben, privat ausgedruckt und dann binden lassen. Der Buchbinder hat mich zwar einigermaßen erstaunt angeschaut, als ich mit einem Einzelexemplar kam, ich meine, anscheinend war mein Name ihm bekannt … Ich weiß nicht, ob es deinen Geschmack trifft…“

„Es ist großartig.“, murmelte Shinichi, ließ das Buch aufklappten, die Seiten durch seine Finger rascheln.

„Du hast es doch noch gar nicht gelesen.“

„Das ist auch nicht ausschlaggebend. Aber ich werd‘s lesen, keine Sorge.“

Yusaku schwieg.

Sein Sohn schaute auf, lächelte verlegen.

„Aber wird das wirklich eine Einzelausgabe bleiben? Ich meine, wegen mir…“

Sein Vater und seine Mutter schüttelten synchron ihre Köpfe.

„Mein Verleger wird das Skript nie kriegen. Er weiß gar nicht, dass es existiert. Das… ist dein Buch. Ganz und gar nur deins, einzigartig, ein Unikat, in seiner Art das erste und letzte Exemplar…“
 

Genauso wie du.
 

Shinichi lächelte sie an. Und er freute sich ernsthaft, dass sah man ihn an.

„Danke! Ich werd’s wohl bald gelesen haben, dann sag ich euch, bei welcher Seite ich wusste, wer der Täter war.“

Yukiko lachte, Yusaku schmunzelte in sich hinein.

„Werd’ bloß nicht frech.“
 

Dann stand er auf, holte das Päckchen unter dem Weihnachtsbaum hervor und reichte es ihnen.

„Für euch beide. Ihr werdet wohl gleich…“

Der Rest des Satzes ging in dem reißenden Geräusch unter, das Yusaku machte, als er das Papier herunter riss.

Dann ächzte er.

„…lachen…“, vervollständigte er seinen Satz noch einmal.

„Du… du… auch?!“

Er hob das Buch in die Höhe.

Shinichi grinste verlegen.

„Ja, ich auch. Wundert es dich? Du warst es doch, der gesagt hat, ich wäre auch dein Sohn, nicht nur der meiner Mutter.“

Unbewusst knetete er seine Finger.

„Und es… das Manuskript… lag schon Jahre herum. Ich wusste nicht, weiß nicht, wie gut es ist, darum hab ich es nie erwähnt. Dich nie lesen lassen, weil ich… wohl befürchtet hatte, du kritisierst es kaputt. Mittlerweile bin ich zwar immer noch nicht über jeden Zweifel erhaben, aber… ich denke, dich interessiert vielleicht, wie viele von deinen Genen tatsächlich bei mir durchschlagen. Ich meine, wenn einer verdient hat, es zu zerreißen, dann du, beziehungsweise ihr. Viel Spaß beim Lesen.“
 

Er lehnte sich lächelnd zurück.

„Seid so gut und kommt nie auf die Idee, es zu veröffentlichen. Ich will auch, dass es ein Privatbuch bleibt.“

Yusaku starrte ihn an.

„Nein, natürlich nicht. Ganz wie du es willst.“

Schwer wog das Buch in seinen Händen. Langsam klappte er das Buch auf, überflog die erste Seite, las die Widmung.
 

Yusakus Mund wurde langsam trocken. Yukiko neben ihm nahm ihm das Buch aus der Hand.

„Ich... wir... danken dir.“
 

Shinichi nickte nur.

Seine Eltern blieben noch ungefähr eine Stunde; dann verließen auch sie das Haus, ließen Ran und Shinichi allein.
 


 


 

Es war nun weit nach Mitternacht, und es herrschte Ruhe im Hause Kudô.

Draußen schneite es, immer noch, als er sich im völlig finsteren Wohnzimmer wieder fand, vor dem Weihnachtsbaum stehend, der mit seiner Festbeleuchtung glitzerte und strahlte und damit als einziges die Finsternis durchbrach.

Shinichi konnte einfach nicht schlafen. Ran lag bereits im Bett, befand sich im Reich der Träume… er war wieder aufgestanden, nach zahllosen Versuchen, einzuschlafen.

Nun war es vorbei.

Sein letztes Weihnachten war gefeiert.
 

Er streckte unbewusst die Hand aus, griff nach einem goldenen Lamettafaden im Baum, merkte nicht, wie eine Gestalt den Raum betrat.
 

Seine Kehle begann trocken zu werden, seine Augen brannten.

Er wusste nicht, warum er so sentimental wurde, aber es war klar, dass das auch heute… wieder eine Art Abschiedsfeier gewesen war.

Ein wunderschöner Abend... aber der letzte seiner Art.
 

Auf der Liste der letzten Male konnte ein weiterer Punkt abgehakt werden.

Ein trockener Seufzer entrang sich seiner Kehle, als er sich zu Boden sinken ließ, von unten herauf die golden glänzende Pracht des beleuchteten Christbaums betrachtete.

Er wusste noch, wie fasziniert er als kleiner Junge gewesen war, als er seinen ersten Weihnachtsbaum gesehen hatte.

Dieses Funkeln und Strahlen, Glitzern und Leuchten…

Wie er sich über die Geschenke gefreut hatte, mit seinen Eltern gefeiert hatte…

Als sich seine Eltern Jahre später hinterher scherzend darüber beschwert hatten, dass Weihnachten mit ihm als kleinen Jungen irgendwie schöner gewesen war, hatte er nur gelacht.

Jetzt verstand er, was sie gemeint hatten.
 

Kleine Kinder verzauberte der Weihnachtsbaum. Sie freuten sich ehrlich, heuchelten nicht nur Freude und Interesse an ihren Geschenken.

Für Kinder war Weihnachten ein Fest voller Wunder.
 

Bei seiner Tochter würde er dieses Phänomen nie sehen.

Dieses begeisterte Leuchten in ihren Augen, das fröhliche Lachen beim Anblick der Geschenke, all das… all das…
 

Shinichi schlang die Arme um seine Beine, ihn fröstelte.

Warum machte er sich sein Leben selber schwer? Warum quälte er sich mit diesen Gedanken?

Dumm war das.

Aber er konnte nicht anders.

Er bedauerte es.
 

Ran schluckte schwer, schaute ihn an, wie er vor dem Tannenbaum saß, wusste, was in ihm vorging, weil sie sich seit Tagen mit den gleichen Gedanken trug.
 

Ihre Familie würde nie richtig gemeinsam feiern können.
 

Langsam trat sie näher.

Er schrak auf, als er sie neben sich bemerkte, den Luftzug ihres Nachthemds an seiner Wange spürte. Sacht ließ sie sich zu Boden gleiten, kuschelte sich an ihn.

Er legte ihr einen Arm um die Schultern, seufzte leise.

„Du solltest im Bett sein. Nicht hier auf dem kalten Fußboden sitzen…“

„Das sagt der Richtige. Außerdem muss ich dir dein Geschenk noch geben.“, murmelte sie, drückte sich an ihn. Sie merkte, dass er zitterte, und sie wusste, dass er fror. Er ignorierte es, und sie sprach ihn darauf nicht an.
 

„Ich danke dir für das Fest, Ran…“, wisperte er dann leise, nach Minuten des Schweigens.

Sie wandte den Kopf, schaute ihn gedankenverloren an, strich ihm dann mit einer Hand über die Schläfe.

„Nichts zu danken.“, seufzte sie leise.
 

Dann stand sie wieder auf.

„Ich hol jetzt das Geschenk für dich.. kaum zu glauben, dass ich es fast vergessen hätte...!“

„Morgen ist doch auch noch Weihnachten... du hast deins von mir doch auch noch nicht bekommen…“, murmelte er beschwichtigend.

„Aber ich wollts dir heute geben! Auch wen heute gewissermaßen schon morgen ist…“

Sogar im weichen Zwielicht, das im Raum herrschte, sah er, wie ihr das Blut in ihre Wagen schoss, sich ein durchdringender Rotschimmer auf ihnen ausbreitete.

Sie umrundete den Weihnachtsbaum, griff in die Äste über ihrem Kopf und zupfte ein kleines Päckchen heraus, reichte es ihm.
 

Er schaute sie staunend an.

„Ran…?“

„Mach… machs einfach auf… bitte…!“

Sie setzte sich wieder neben ihn, schaute beschämt weg.

Er wickelte es aus, verblüfft. Ein kleines Kästchen kam zum Vorschein. Seiner Frau einen unsicheren Blick zuwerfend, klappte er es auf.
 

Auf blauem Samt gebettet lag ein Herz.

Ein goldenes Herz, ungefähr so groß wie eine Walnuss.
 

Ran schaute ihn unsicher an, als er es in die Hand nahm.

Es war kein Ahnhänger. Es hatte keine Öse, um eine Kette zu befestigen. Es war nur ein Herz.

Vollplastisch und aus Gold.
 

Er schaute sie an. In ihren Augen spiegelten sich die Lichter der elektrischen Kerzen am Weihnachtsbaum.
 

„Das ist meins.“, murmelte sie leise.

„Damit du… es immer bei dir hast. Nicht nur… in Gedanken. Ich habs… extra anfertigen lassen.“

Shinichi schluckte, zog sie wortlos in seine Arme, hielt sie fest, merkte, wie sie sich an ihn klammerte. Das Herz in seiner Hand fühlte sich warm an.

„Danke…“, murmelte er heiser. Sie spürte, wie ergriffen er war.

Dann ließ er sie langsam los, stand auf, verschwand kurz aus dem Zimmer und kehrte mit einem Päckchen zurück, ließ sich wieder neben sie sinken.

„Bitteschön.“

Er lächelte sie an.
 

Fast schon ehrfürchtig wickelte sie das Päckchen aus, öffnete die Schachtel.

Heraus zog sie einen in Seidenpapier gewickelten Gegenstand.

Unsicher schaute sie Shinichi an, blätterte, als er nickte, das burgunderrot gefärbte Papier ab.
 

Hervor kam ein Herz aus Kristall. Ein unheimlich fragil scheinendes Schmuckstück, an einer zierlichen, dünnen Silberkette baumelnd.

Das Licht des Tannenbaums brach sich tausendfach in den zahllosen Facetten, erweckte den Eindruck, das Herz selbst bestünde aus Licht.
 

„Es ist wunderschön…“, hauchte Ran, berührte mit ihren Fingern sanft das durchscheinende Material, betrachtete die Lichtreflexe auf ihren Fingern.

„Es ist wirklich… wunderschön…“

Ihre Augen hafteten auf dem Anhänger, nur schwer konnte sie sich losreißen.

Shinichi lächelte amüsiert.

"Ja, aber irgendwie hab ich heuer ein Talent, fast das Gleiche zu verschenken, was man mir schenkt..."

Er zog die Augenbrauen hoch.

Sie schaute ihn an."

"Dummkopf."

Er piekste sie in die Seite, dann half er ihr, sich das Schmuckstück um zulegen, als sie es ihm in stummer Aufforderung in die Hand drückte und sich die Haare hochhielt.

Als das Herz da hing, wo es sein sollte, berührte sie es zart mit den Fingerspitzen.

„Vielen, vielen Dank…!“

Er lächelte sie an, gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Lippen.

„Ich danke dir.“, murmelte er leise.
 

Sie lehnte sich an ihn, seufzte zufrieden.

Dann merkte sie, wie kalt ihre Füße geworden waren, und kicherte leise.

„Nun komm schon, wir sollten wirklich ins Bett.“

„Ich kann aber nicht schlafen.“, flüsterte er, starrte wie hypnotisiert auf das Herz in seiner Hand. Ran zog die Augenbrauen hoch.

„Auch gut. Dann koch ich jetzt Kakao und wir bleiben hier unten. Such ein paar Decken.“

Shinichi drehte den Kopf, starrte sie verdutzt an, aber sie war schon in der Küche verschwunden.

Kopfschüttelnd, aber doch leicht amüsiert stand er auf, griff er sich zwei Decken und machte es sich auf der Couch bequem. Nach wenigen Minuten kam Ran mit zwei dampfenden Bechern, kuschelte sich an ihn, ließ zu, dass er sie einwickelte und schlürfte ihren Kakao.

Sie genoss es, so mit ihm auf dem Sofa zu liegen und den Weihnachtsbaum anzusehen. Es war zu schön, um wahr zu sein.
 

Wie Shinichi ihr schmunzelnd den Kakaobecher aus der Hand nahm, weil sie eingenickt war, bekam sie schon nicht mehr mit.
 

Er selber lag noch lange wach, in dieser Nacht, bis in den frühen Morgenstunden Morpheus auch ihn in seine Arme zog.



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: abgemeldet
2009-05-19T13:38:28+00:00 19.05.2009 15:38
Leira- Weihnachten:

Hayy (:

It’s too late.... apologize!
Aber du weißt ja, Stress schreit „Yeaha!“. -.-

Aber fangen wir an zu kommentieren:

Weihnachten! Ach jaaa... das Fest gibs ja auch noch xD Mitten im Frühling, natürlich die beste Jahreszeit dafür ;)
Spaß beiseite, ich finde es eigentlich eine ganz gute Idee, dass du auch dieses, sein letztes, Fest noch einmal detailliert geschrieben hast.

Einen Aspekt finde ich wieder sehr schön, hervorgehoben... richtig, Conan. Indirekt und nur in einem Satz, aber wirklich, ich genieße diese kleinen Anspielungen von dir in den Sätzen sehr.

Und Shinichi lebt. Also, so fast richtig. ;) KID... wirklich, wow, interessante Idee KID einfach Ran erscheinen zu lassen. Beziehungsweise Kaito Kuruba. Eine Sache, mit der ich wohl so gar nicht gerechnet hätte. Nie. oÔ
Aber interessant, dass er sich ihr so einfach zeigt... fast schon ironisch amüsant ;)

Die Zeit... wie wird KID reagieren, wenn er wüsste wie es um Shinichis Zeit steht? Ich bin gespannt... äußerst gespannt. Und jene Zeit hast du im Übrigen fließend schön mit eingebracht.

Und der Detektivsinn ist aus dem Winterschlaf erwacht ;) Ein letztes Mal es in vollen Zügen zu genießen! ^___~
Aber ein gutes Argument, dass Shinichi letzter Fall ein Desaster gewesen ist...
Da kann sich Ran für ihre innere Auseinandersetzung auf die Schulter klopfen, denn die bessere Seite hat gesiegt! ;)

Aber diese kleine Zufriedenheit im Hause Kudo hält nicht lange an anscheinend...
Die letzten Male beginnen? Eigentlich so gesehen melancholisch sehr schön dargestellt...
Leider verträgt Melancholie sich so gut mit Trauer und dadurch ergibt sich das Verdrängen... arme Ran... und daraufhin backt sie gleich? Ich glaubs ja nicht, was diese Frau an Ablenkungssachen beinhaltet...

Shinichis Zustand über das letzte Rätsel hast du aber echt schön beschrieben! *kicher*
Männer werden eben doch nur Sieben, danach wachsen sie nur noch ;)
Hach welche Ironie, wenn man an Conan denkt...
Okay, zurück zum Inhalt.
Ich finde der schwarze Humor kommt auch doch noch zum Vorschein, selbst unbewusst. Zum Beispiel „Wir sollten es begraben...“, oder so ähnlich... ^^’ Hmmm....

Shiho... nun endlich wird ihr noch einmal die Meinung gegeigt? Guter Vorsatz fürs neue Jahr.
Tss. ;) Aber sein kleines Aufgebrause hast du schön rübergebracht! Wirklich, es war wirklich angenehm zu lesen, wie er ihr nicht grob die Meinung sagt und möchte, dass auch sie sich endlich „normal“ verhält.
Obwohl.. wie sie schon sagte, ihre Schuldgefühle werden sie weiterhin plagen...
Und Ran wird feeeett! xD Ach joa... ;) Irgendwie ein kleines Amüsement zwischendurch.

Die Geschenkesache xD Oh man, die haben aber auch Problemchen ;)
Die Buchideen auf jeden Fall sind aber schlichtweg klasse. Einfach T.O.L.L.! Zeigt, dass die drei eben doch einfach eine Familie sind. O:)
Und das nächste Herzchengeschenk! ;) Im wahrsten Sinne des Wortes...
Ach nein... süß. (:
Obwohl ich sagen muss, dass mir Rans dieses Mal besser gefallen hat ;)

Alles in allem war dieses kapitel ein wohl eher ruhigeres und auf jeden Fall sehr entspannend zu lesen. Im Übrigen war es definitiv nicht zu k...weihnachtlich.

Liebe Grüße
Shi

Von: abgemeldet
2009-05-08T16:28:49+00:00 08.05.2009 18:28
Toool! Romantisch! Hach, schaade, schade, dass jetzt wieder warten angesagt ist. *seufz*
Ich geb allen hier recht mit dem, was sie geschrieben haben. *nick*
Freu mich schon aufs nächste Kap!!!
Also bitte schnell weiter!

lG
Von:  Diracdet
2009-05-07T19:59:59+00:00 07.05.2009 21:59
Hallo Leira,

ich weiß, mal wieder spät, aber es ging nicht früher, du weißt, warum.

*ggg* Ich hab nach drei Seiten gedacht, sie will ihm die Briefe von Kid zu Weihnachten schenken. Wurde dann also eher Nikolaus. ;]
Ah, aber die Rätsel sind wirklich nicht schlecht, zumal es so deutlich nach dem falschen Zeitpunkt klingt. Und Kid kann nun endlich seine Pläne für nach Weihnachten vorbereiten. Hat er den beiden keine Karte am 24. geschickt?

So,mal zu Weihnachten. Ich habs von Shinichi erwartet. Genau das, dass er keine Geschenke will. Nur, wie behandelt man einen bekannten/geliebten Menschen ganz 'normal', als müsste er nicht sterben – das ist ihm ja zurzeit besonders wichtig – wenn man ihm zu Weihnachten nichts schenkt?
Er hätte erahnen müssen, dass weder Ran noch Yukiko sich daran halten. Bei Yusaku alleine könnte ichs nicht mit Sicherheit sagen, aber sie hat ihn da vielleicht ein wenig mit überzeugt.

Und was soll man wohl zu diesen Geschenken sagen? Das Buch finde ich klasse als Idee, auch dass Yukiko mit dran geschrieben hat. :]
Hoffen wir mal nur, dass der Sohnemann es auch liest, bevor der Sensenmann zu Besuch kommt...
Und wann – und wo, und wie – hat Shinichi ein Buch geschrieben? Zwischen den Tagebucheinträgen? Er hat echt zu viel Freizeit, oder?

Nun zu Rans Geschenk... ich weiß nicht was soll ich dazu sagen... zumal, du hast ihn auch noch das gleiche – wenn auch aus Kristall, statt aus Gold – schenken lassen. Symbole, ja, aber es bedeutet auch, dass er ihr herz mit in sein Grab nehmen wird und es nie wieder dann die Sonne erblickt...
Ist doch... eher traurig für ein Geschenk.

Die Szene am Ende, dieser ruhige, zu Ende gehende Abend, das ist vielleicht die schönste Szene. Frag mich nicht warum, find ich besser als alles 'kitschige' – und dieses Kapitel war gar nicht so kitschig, wie die Hochzeit z.B., diese einfach daliegen, den Schnee beobachten, vor sich hin über etwas sinnen, wenn auch nur ganz schwach, fast am einschlafen.
Sein letztes Weihnachten brachte wohl einige der schönsten Weihnachtserinnerungen zu Tage, endend mit diesem kurzen Moment. '...verweile doch, du bist so schön...' ;]

Na gut, genug geschwelgt, die grausame Realität der Gegenwart wartet ja nächstes Mal wieder auf uns – und das endete böse, wenn ich mich recht erinnere....

Also, bis zum nächsten Mal.
Liebe Grüße, Diracdet
Von:  Haineko
2009-05-07T18:36:43+00:00 07.05.2009 20:36
Schön...
Das war wirklich ein tolles Weihnachtsfest... mit toller Stimmung und guten Ideen deinerseits... hat mir wirklich sehr gefallen...
Auch wenn ich mich wundere, dass Ran Kaito persönlich kennt... ich würde mich wirklich freuen, wenn du das irgendwann mal erklären würdest... muss ja nicht in der FF selber sein...
Ansonsten möchte ich hier nicht viel sagen, einfach weil cih nicht wirklich ausdrücken kann, wie sehr mich das Kapi berührt hat, deswegen lasse ich es lieber gleich...
LG Hainekoの
Von:  Kimikou
2009-05-06T04:36:40+00:00 06.05.2009 06:36
Tolles Kapi^.^

Weihnachten... wirklich schön^^
und nein es war net Kitschig, wirklich nicht!
dazu kommt noch das Ran ihn entlich lässt...
Ich hab mich eh schon gefragt wanns soweit ist xD

die Geschenke waren aber auch alle echt süß ^///^ und echt was besonderes..
da wird man echt schon traurig...
ich hab schon wirklich angst vor Tag X ><
puh... *sich da aber überraschen lässt*

ich freu mich schon aufs nächste Kapi, da gehts ja glaube ich auch wieder um die Tagebücher...
*das schon sehhnlichst erwartet*

LG
Ran-chan
Von:  Leylis
2009-05-05T20:35:34+00:00 05.05.2009 22:35
Hallo!
Also wirklich! Unsereins denkt so allmählich an Sommer oder ärgert sich, dass es im Moment gerade mal wieder regnet und du schreibst über Weihnachten!!! ^^
War alles passend beschrieben. So richtiges Weihnachtszauber-Feeling wollte bei mir zwar nich' aufkommen, aber ich glaube, das geht auch nur, wenn man selber in der Weihnachtszeit ist. Evtl. les' ich mir das Kappi dann nochmal durch. :)
Auch wenn mir immer schnell Szenen zu kitschig (oh ja, da ist das böse Wort wieder ^^) werden, finde ich, dass du im Rahmen geblieben bist. Es passte zu Weihnachten, war also leicht "süßlich" ^^, aber nicht zu dick aufgetragen.
Bin wie alle anderen Leser wahrscheinlich auch sehr glücklich darüber, dass Ran Shinichi nun sein Rätsel gelassen hat und freue mich auf unseren Meisterdieb 1412.

GLG

Leylis

PS: ... wann hat Ran denn Kaito mal getroffen... Fällt das bei dir unter künstlerische Freiheit oder ist in Manga/Anime mal Irgendwas gewesen, was ich aus meinem Gedächnis verbannt habe? (Neben diesem Aneinandervorbeigehen auf der Straße und hey, das war Shinichi... oder?)
Von:  KaitoDC
2009-05-05T19:35:28+00:00 05.05.2009 21:35
was für ein schönes weihnachten!!! und dass Ran ihn endlich lässt, den... nun ja.... 'Fall-KID' zu bearbeiten! wirklich ein sehr, sehr, gelungenes, tolles, Kapitel!
freu mich schon riesig aufs näachste Kapitel
ganz liebe grüße
KaitoDC
Von:  Kikili
2009-05-05T19:29:59+00:00 05.05.2009 21:29
Ein schönes Weihnachtsfest für Shinichi... wie süß...
Und endlich darf er sich mit Kid beschäftigen juhu!!! Ich frag mich, wann Kid erfahren wird was mit Shinichi los ist.
Wie immer freu ich mich auf nächste Woche mit einem neuen Kapitel!
Von:  Cygni
2009-05-05T17:49:50+00:00 05.05.2009 19:49
jaha weihnachten!!
ich hätt auch gern ein buch das nur für mich geschrieben wurde! obwohl das bei mir vermutlich nicht viel bringt da ich damit dann zu meinen freunden rennen würde und sowas in der art schreien würde:"ha, guckmal das ist nur für mich und es total toll. es geht um [hier bitte thema einfügen, detailreich ausgeschmückt]! und das ist das einzige exemplar was es gibt! willst dus dir leihen?"
damit wärs dann auch egal wenns das einzige seiner art wäre^^

tolles kapi, freu mich schon auf kid, das wird er noch erleben, ich weiß es!

lg stellax3


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