Zum Inhalt der Seite

Tagebücher

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Shihos Geschichte

Guten Abend,
 

meine lieben Leserinnen und Leser!

An dieser Stelle möchte ich euch wie immer sehr für die Kommentare zum letzten Kapitel danken! Ich hoffe, ihr seht das nicht als Floskel an, die ich der Höflichkeit halber hierhersetze, denn das ist sie nicht- ich danke euch wirklich. Ich weiß zu schätzen, wenn man mir einen Kommentar schreibt. Jeder, der selbst Fanfiction schreibt, wird das wohl bestätigen können :)
 

Nun... wir schreiten voran in der Geschichte, und was jetzt kommt, ist hauptsächlich Erzählung- ich hoffe, dass euch der Rest der Fic nicht anödet oder so. *g*

Es wird kein Thriller mehr werden, das muss euch klar sein, die Fälle sind ja nun vorbei. Das ist ein Drama.

Und es geht dem Ende zu, wenn auch die Schritte klein sind, aber man will ja nichts überstürzen, oder?

Eigentlich stellt sich nur noch eine zentrale Frage – und nein, es ist nicht die, was in dem Päckchen drin ist. *g*

Auch wenn die noch beantwortet wird.

Vielleicht auch nicht mal die, ob er die Geburt seiner Tochter noch erlebt.

Auch diese Frage wird noch beantwortet.
 

Aber was ich für am Zentralsten halte, ist die Frage, ob Ran und Sayuri - und auch Shinichi – es schaffen, doch noch irgendwie eine Familie zu werden… über diesen Verlust hinwegzukommen, der sie momentan entzweit.
 

In diesem Sinne.

Entschuldigt das lange Vorwort *g*
 

Viele Grüße,

Eure Leira :D

_____________________________________________________________________
 

Kapitel 21:Shihos Geschichte
 

Gegenwart
 


 

Shiho war baff.

Sie saß vor ihrer Kaffeetasse und ihrem Tortenstück und hatte Sayuri bis jetzt still zugehört, die über ihre Begegnung mit Japans Ex-Meisterdieb Kaito KID erzählt hatte.
 

Sie seufzte, dann schob sie sich eine Gabel voll Sahnetorte in den Mund.

„Na, da siehst du, mit welchen Gestalten, mich eingeschlossen, sich dein Vater abgegeben hat. Aber der Auftritt passt zu ihm. Hört sich sehr nach KID an.“

„Mich würd ja interessieren, was er für ein Buch gesucht hat…“

Sayuri verdrehte die Augen nachdenklich.

„Muss schwer zu beschaffen gewesen sein…“

„Wahrscheinlich irgendeine Maurice Leblanc-Erstausgabe über Arsène Lupin. Sein großes Idol. Zumindest das seiner Jugend.“

Shiho blinzelte, dann lächelte sie.

„Irgendwo ist er wohl unrettbar verloren. Einmal Dieb, immer Dieb.“

Sie lachte leise.

„Aber an ihm siehst du wohl... genauso wie an mir... ganz gut, welchen Einfluss dein Vater auf andere Leute hatte. Er machte seine Umwelt besser, auch wenn es nicht immer dadurch war, dass er einen Mörder gefasst hat. Nein, er schaffte das auch im Kleinen.“

Sayuri lächelte, dann nahm sie einen Schluck heiße Schokolade.

„Wo wir beim Thema wären.“, bemerkte sie dann vorsichtig.

„Ja, das stimmt wohl.“

Shiho nickte gedankenverloren.

„Dann fang ich mal an... am besten am Anfang.“
 

Sie lehnte sich zurück, schlug ein Bein übers andere, faltete ihre Hände über ihrem Knie und sah seine Tochter lange an.
 

„Es fing an, an dem Tag, als man meine Schwester ermordet hatte...“

Sie schloss kurz die Augen. Sayuri schwieg, schaute sie nur aufmerksam an.

„Akemi. Sie war mein einziger Halt in diesem Leben... meine Eltern... Atsushi und Elena Miyano waren schon vor... vielen Jahren von der Organisation ermordet worden. Der Vorfall war als Unfall getarnt worden, hab es lange geglaubt, aber dann… nach Akemis Tod wusste ich es... wusste es besser. Ich hatte also nur noch sie, sie war immer für mich da, sie liebte mich, gab mir Wärme und Geborgenheit und...“

Sie sog leise schniefend die Luft ein.

„Sie war einfach meine Schwester...
 

Stille.
 

Shiho schwieg, schluckte. Irgendwo im Kaffee hörten sie jemanden lachen, aber nahmen es nicht wahr; für die beiden Frauen, die eine erwachsen, die anderen auf der Stufe davor, existierte das Café nicht mehr.
 

„Und sie haben sie umgebracht. Erschossen. Er war dabei, damals. Shinichi. Er hatte es gesehen. Er hatte im Vorfeld gewusst, dein Vater, wie der Fall enden würde, er wollte sie ja retten. Man hatte, das erfuhr ich später, ihr ein Angebot gemacht. Eine Milliarde Yen für mich, für ihre Schwester… für unsere Freiheit. Sie beging einen Bankraub, um an das Geld zu kommen; aber als sie es geschafft hatte, hat man sie umgebracht. Man wollte nur das Geld, hatte nie vor, den Teil der Abmachung, den die Organisation zu tragen hatte, einzuhalten. Und Shinichi… ich denke, er hatte sowas geahnt. Er wollte sie aufhalten, wollte unbedingt, wollte sie beschützen, verhindern, dass ihr was geschah und ich weiß, dass Shinichi dieses Versagen sein Leben lang nie losgelassen hat. Er wollte ihr Leben retten, er war ihr nachgeeilt, aber er war zu langsam, und er war zu schwach, denn er war... er war Conan.“
 

Shiho nahm einen Schluck Kaffee.

„Er konnte ihr nicht helfen. Er war bei ihr, als sie starb, für alles andere kam er zu spät. Er hatte ihr nicht helfen können... und gleichzeitig hatte ich keinen mehr, der mir helfen konnte. Ich war jetzt allein. Und ich war wütend. Ich wollte wissen, warum man sie getötet hatte, ich wollte wissen, warum sie sterben musste, ich wollte... wollte eine Erklärung, warum, weiß ich heute nicht mehr... denn auch eine Erklärung hätte ihren Tod doch nicht rückgängig oder sinnvoller gemacht. Ich... ich hab damals gedroht, die Arbeit niederzulegen. Ich weigerte mich, weiter zu forschen... und nachdem ich später erfahren hatte, dass sie mich hatte freikaufen wollen, und man sie nur benutzt hatte, weil man mich nicht gehen lassen wollte, ihr etwas vorgegaukelt hatte, damit sie tat, was man verlangte, war ich noch viel wütender.

Aber nun... damals beschlossen sie, mich zuerst mal in Beugehaft zu stecken, bis man entschieden hätte, wie mit mir zu verfahren sei. Man hat mir mit dem Tod gedroht, und es war mir nur Recht.

Der Gedanke schreckte mich nicht, im Gegenteil. Es war... es war mir höchst willkommen, würde man mein Leben beenden. Denn dann wäre ich bei ihr. Bei Akemi.

Und dieser Gedanke begann mein Denken einzunehmen, auszufüllen bis in die letzte Ecke, jeden Lebenswillen auszulöschen. Ich sah nur noch ihr Gesicht, in mir war nur noch der Wunsch, ihr zu folgen, bei ihr zu sein, diesem schrecklichen, furchtbaren, bohrenden und kaum zu ertragenden Verlustschmerz ein Ende zu bereiten. Ich wollte sterben.

Ja, das wollte ich wirklich.

Und ich tat es. Ich machte einen... Versuch. Ich nahm die Pillen, die man auch deinem Vater gegeben hatte, mit dem Gedanken, an ihnen zu sterben, wie so viele schon vorher.

Aber es funktionierte nicht. Ich schrumpfte...“
 

Shiho schaute von ihrer Kaffeetasse auf, in die sie hinein gestarrt hatte, während sie erzählt hatte, mit leiser Stimme. Schaute in Sayuris aufmerksam angespanntes Gesicht, und schluckte.

„Und dann bekam ich Angst. Nicht um mich. Sondern um einen anderen Menschen, einen Menschen, den ich noch gar nicht kannte, aber von dem ich ahnte, dass das, was ich angestellt hatte, sein Schicksal immens beeinflussen könnte. Ich hatte Angst… um Shinichi Kudô. Um deinen Vater. Ich wollte mein Leben beenden, ja… aber nicht seins.“

Sie hob die Tasse, setzte sie bedächtig an die Lippen und nippte an ihrem Kaffee.
 

„Ich ahnte, dass auch bei ihm dieses Phänomen aufgetreten war. Da Gin und Wodka damals nicht bis zu seinem ‚Tod’ warten konnten, waren sie vorzeitig geflohen, wussten nicht, ob er gestorben war. Als sie nachsehen wollten, war er natürlich weg. Also ordnete die Organisation Kontrollbesuche an in seinem Haus, bei denen ich auch anwesend war. Beim ersten Mal schien es einfach nur unbewohnt. Verlassen. Kein Mensch war hier... keiner lebte hier. Beim zweiten Mal hatten sich die Spuren des Verwahrlosens vertieft; nur eine Sache fiel mir ins Auge und erschreckte mich zutiefst.“
 

Wieder machte sie eine kleine Pause, bemerkte, dass Sayuri das Tischtuch knetete, aber sagte nichts, seufzte nur.

„Seine Kinderklamotten waren weg. In der Schublade, wo beim letzten Mal noch all seine Grundschulkleider waren, war jetzt nichts mehr. Du kannst dir nicht vorstellen, was mir damals für ein Schauer über den Rücken geronnen ist. Und nun... nun war ich in der gleichen Situation, und ich ahnte, dass meine Vermutung was Shinichi Kudô betraf, richtig gewesen war. Ebenfalls wusste ich, dass man, wenn man mich hier so fand, auch alle anderen Toten noch mal auf diesen Aspekt hin überprüfen würde – und das wäre sein Todesurteil gewesen. Ihn hätte man als erstes untersucht, mit Sicherheit. Also beschloss ich, nicht zu warten, bis sie mich umbrachten, sondern zu flüchten, durch den Müllschacht, ihn zu suchen... einerseits, weil ich ihm helfen wollte, schließlich war es mein Gift, das seine Welt aus den Angeln gerissen haben musste und andererseits, weil er die einzige Person war, von der ich glaubte, sie könnte meine Situation verstehen. Und so lief ich, durch den strömenden Regen, zu der einzigen Adresse von ihm, die ich kannte. Sein Haus. Davor brach ich erschöpft zusammen und wurde dann...“, sie lächelte sanft, „von unserem lieben Professorchen aufgenommen. Ihm verdanke ich ebenfalls so viel...“
 

Sie schwieg kurz, schaute aus dem Fenster, dann glitten ihre Augen kurz über Sayuris Gesicht, blieb an ihren Augen haften.

Seine Augen.

Kurz schluckte sie, dann fuhr sie fort.

„Ich lernte deinen Vater am nächsten Tag in der Grundschule kennen. Ich setzte mich neben ihn, denn der Platz war noch frei, beobachtete ihn... und ich hatte schon vom ersten Augenblick an keinen Zweifel mehr. Es war... war erschreckend. Conan Edogawa war Shinichi Kudô, zweifelsfrei. Und nach der Schule... schloss ich mich ihnen an. Den Detective Boys, und begleitete sie bei einem Fall. Sie lösten ihn, aber es war klar, wer die Fäden zog. Seine Brillanz löste den Fall, sein Wissen war mehr, als ein Grundschüler angehäuft haben konnte... und so stellte ich ihn zur Rede, nach dem Fall. Auf dem Nachhauseweg. Ich offenbarte mich ihm, ich nannte ihm den Namen des Gifts, das ihm das angetan hatte, ich nannte ihm meinen Codenamen, Sherry... ich hab ihn ganz schön geschockt, und damals, in diesen Minuten, hab ich ihn mir nicht unbedingt zum Freund gemacht. Er hielt mich für gefährlich, er genoss mich mit extremer Vorsicht, aber er steckte mich nicht in eine Schublade. Er hielt sich alle Optionen offen, was seine Einschätzung mir gegenüber betraf, ich war ein weißes Blatt vor seinen Augen, mit einem einzigen roten Fleck.

Rot kann Gefahr bedeuten.

Und Rot ist ein Zeichen für Freundschaft, Wärme, Liebe.

Er... gab sich die Chance, mich kennenzulernen, und ich... ich ließ ihn. Das Blatt füllte sich, und das rote Fleckchen wurde zum Zeichen für Freundschaft.

Ich... zeigte ihm Seiten an mir, die keiner kannte. Ich... es war seine Art, die mich faszinierte, die mich dazu verführte, mich ihm zu öffnen. Er verdeutlichte mir... von Anfang an... dass ich von ihm nichts zu befürchten hatte. Dass er mich nicht reinlegen oder ausnutzen würde.

Shinichi war... war hilfsbereit, war kein Mensch, der mit Vorurteilen behaftet war, aber auch keiner, den man leicht überzeugte. Und ich wollte ihn aber überzeugen, unbedingt. Ich wollte... ich weiß nicht, was ich damals wollte. Aber er hat in mir einen Funken zum Glimmen gebracht. Überlebenswille. Der Gedanken ans Sterben war vergangen, denn ich hatte eine neue Aufgabe. Ihm helfen. Meine Schwester rächen.

Und dann... dann lernte ich seine Geschichte kennen. Sein Dilemma.

Ich lernte Ran kennen.“
 

Shiho seufzte tief, strich sich über die Augen.

„Seine Ran. Die er... die er so sehr liebte. Ich war... war überwältigt, ehrlich, von dem, was er für sie zu ertragen bereit war. Wie bedingungslos er war, wenn es um sie ging. Es war mir sowieso ein Rätsel, was er für die, die ihm etwas bedeuteten, zu ertragen bereit schien. Jeder, der es geschafft hatte, seine Freundschaft zu verdienen, der stand unter seinem Schutz. Den wollte er glücklich sehen, um jeden Preis, und wenn er selber draufging dabei, wenn er selber litt dabei, es war ihm gleich... Er hätte Ran lieber glücklich mit einem anderen gesehen als ewig traurig wegen ihm, weil er nicht bei ihr sein konnte. Es tat ihm fast körperlich weh, sie so unglücklich zu sehen, zu sehen, wie sie sich nach ihm sehnte, und nichts dagegen tun zu können. Und in diese Situation kam er ja später, wenn sie auch ein wenig anders war, erneut.

Er hatte auch nie damit gerechnet, dass sie ihn so liebt... das machte es für ihn noch umso schwerer, denn neben seiner Liebe für sie, dem ewigen Wunsch, sie glücklich und fröhlich zu sehen, kam noch das schlechte Gewissen, dass sie jemanden liebte, der ihr so weh tat. Dass er der Grund war für ihr Elend.

Und wie gesagt... dieses Phänomen wiederholte sich.

Ran... sie hat sich auch dann nicht von ihm abgewendet, als sie wusste, dass er... dass er sterben würde. Sie beide wussten, wie schmerzvoll es werden würde, und deswegen wollte er ja, dass sie ihn verließ. Er wollte, dass sie ihr Heil in der Flucht suchte, ging, solange sie es noch konnte, aber was er nicht sah, war, dass sie die Möglichkeit nie hatte. Aus dem einfachen Grund, dass Ran diese Option nie in Betracht zog.

Sie liebte ihn. Und sie wollte bei ihm sein, bis zum bitteren Ende, und das war sie auch. Und deshalb bestand Ran auch auf eine Heirat... und deshalb legte sie ihn auch rein, mit dir.“

Shiho lächelte sie kurz an.

„Und ich denke... er war ihr doch dankbar dafür, sie hatten noch eine... eine schöne Zeit, damals, ja. Zumindest… größtenteils. Aber man hat ihn schon fast zu seinem Glück zwingen müssen.

Er wollte alle von jeder Gefahr, jedem Schmerz abschirmen, achtete dabei kaum auf sich, verlor sich selber in Einsamkeit, wenn man nicht ein paar der Mauern wieder einriss, die er um einen errichtet hatte.“

Sie schmunzelte verhalten.

„Aber nun wieder zurück auf Anfang. Ich wurde seine Freundin, eine sehr, sehr gute Freundin, aber nie mehr. Er liebte Ran, und ich akzeptierte es. Ich sah ihn leiden für sie, und ab irgendwann wollte ich diesem Leiden nur noch ein Ende setzen... ich wollte, dass er wieder lachte, wieder glücklich war, mit ihr. Denn ich mochte deine Mutter... mag deine Mutter... sehr gern. Sie ähnelt meiner Schwester, sie ist so vorbehaltlos, so herzlich, so freundlich und liebenswürdig. Sie ist hilfsbereit und aufrichtig, so wie er. Sie waren füreinander gemacht. Sie hatten ihr Glück so sehr verdient.

Und dann... dann schaffte er es! Er schaffte, was kaum einer noch für möglich gehalten hätte, aber er... er besiegte die Organisation. Und ich machte das Gegengift, für mich und ihn... ich ahnte nicht...“

Ihre Stimme brach. Sayuri schluckte schwer, dann griff sie mit einer Hand über den Tisch, drückte Shihos Finger. Die Stimme der Forscherin versagte fast, als sie weitersprach, sich sichtlich zum Reden zwang.

„Es hat ihn umgebracht. Ich war zu spät. Und ich hätte auch vorher nie zulassen dürfen, dass er das Gegengift immer wieder mal testete. Das alles war zu viel für ihn, das hat sein Körper nicht ausgehalten und deswegen... deswegen musste er sterben.“
 

Sie schluchzte leise, einmal nur, dann atmete sie tief durch, rang um ihre Fassung.
 

„Er war tapfer. Wirklich, er war sehr tapfer. Als ich ihm gesagt habe, was Sache war... er hat nicht geschrien und nicht geweint. Er wurde nur blass, dann bedankte er sich für meine Mühe, meinen Rat, und ging. Er fraß alles in sich hinein. Die Gänge zu den Ärzten machte er allein, ich wusste auch gar nicht, wann er einen Termin hatte. Ich war nicht da, wenn er wieder die gleiche Diagnose ausgestellt bekommen hatte, wenn er nach Hause musste zu seiner Verlobten, zu Ran, die ihre Hochzeit plante und so glücklich war.

Ich war die einzige, die es wusste, nicht einmal dem Professor hatten wir es gesagt, und ich tat nichts... nichts, ums ihm leichter zu machen.

Ich war einfach kaputt. Ich konnte nicht fassen, was ich angerichtet hatte. Ich hatte den einzigen Menschen, der wirklich mein Freund war, umgebracht.

Ich war ein schlechter Mensch.

Er verdiente Besseres.

Und ich hatte Angst. Angst, vor dem Moment, wo ich ihn verlieren würde, denn mir war klar, dass der Verlust für mich kaum tragbar werden würde.

Ich... ich hab ihn geliebt. Ich habs ihm… nie gesagt. Ich weiß auch nicht, ob er es wusste. Vielleicht… aber das tut nichts zur Sache.

Fakt ist allerdings… eben weil er mir so viel bedeutete, nur aus diesem Grund... schottete ich mich ab. Zuerst. Ich wollte mich schützen… wurde kühl und reserviert ihm gegenüber, bis er von allein nicht mehr kam, mich in Ruhe ließ.

Dann kam der Zeitpunkt, an dem wirklich und unumstößlich gewiss war, dass es für ihn keine Rettung gab.

Der Moment, als er es... öffentlich machen musste.

Und als er damals aus dem Haus kam, mit diesem Ausdruck auf dem Gesicht... ich wusste, er hatte es jetzt Ran gesagt.

Er ging. Ging, starrte in den Boden, sah nichts, hörte nichts.

Und ihn mir wühlte mein schlechtes Gewissen.

Hätte ich es ihm leichter machen können?

Ich wusste es nicht. Aber ich... ich begann... begann, mich ihm wieder anzunähern. Ich weiß nicht warum, aber ich tat es. Und ich... bereute es nicht, auch wenn es zuweilen sehr qualvoll war.

Aber er... er versuchte, nichts nach außen zu tragen. Gab sich gefasst, heiter, mit Ausnahme vielleicht der Zeit, in der er den Fall mit dem Serienmörder noch bearbeitete, weil ihn dieser Irre unglaublich belastete...

Aber wenn jemand von uns dabei war, ließ er sich seinen Kummer selten anmerken, und den hatte er. Sorgen, Kummer und schreckliche Angst. Denn glaub mir... es gibt fast keinen Gedanken, der Schlimmer ist als das Wissen um den baldigen, eigenen Tod. Er machte sich Sorgen um uns. Wusste nicht, wie wir es verkraften würden, er fühlte sich schlecht, weil er uns schon wieder so wehtat. Noch dazu ging das alles... wie auch damals bei Conan... nicht ganz schmerzlos einher. Er hatte Schmerzen, furchtbare... Schmerzen... und irgendwann... irgendwann war ihm das Elend zu viel. Er sah, wie Ran litt. Wie seine Eltern litten, wie ich litt... wie wir alle Angst hatten, vor dem Zeitpunkt, an dem er uns verlassen würde, wie wir alle Mitleid hatten mit ihm, der sich so quälen musste. Er sah uns unsere Schmerzen an, hatte selber doch genug mit seinen zu tun... und da kam er auf... dumme Gedanken. Er dachte... er setzte dem allen am Besten ein Ende, wo es doch für ihn ohnehin keine Hoffnung mehr gab. Er dachte, ein sauberer Schnitt... würde uns helfen. Würde es uns leichter machen, und seine Qualen, seien sie nun seelisch oder körperlich, ebenfalls beenden. Und er ließ sich von keinem vom Gegenteil überzeugen. Er hörte die Appelle nicht, nicht von Ran, nicht von seinem Vater und auch nicht von Heiji, die ihn anflehten, anschrien, anbettelten, dass er doch vernünftig sein sollte. Sich besinnen sollte. Denn das war auch nicht das Problem... von seiner Seite aus war er vernünftig. Er... hatte es sich reiflich überlegt und den Gedanken als sinnvoll befunden.“
 

Sie seufzte leise.

„Er war schon immer so verdammt stur. Auf alle Fälle… als sie nicht weiterkamen, holten sie mich. Mich, die ja schon... selbst soweit gewesen war. Und ich hab mit ihm geredet. Ich hab ihm gesagt, dass er nicht aufgeben darf. Ihm gesagt, dass der Ort, an den er sich freiwillig begeben wollte, nicht schön ist... kein Ort für ihn wäre. Ich hab ihn angefleht, er solle es sagen, wenn unser Verhalten ihn vor den Kopf stoße. Er solle reden, wenn ihn etwas belastet, und ich hab ihm versichert... versichert, dass alles, was wir jetzt noch an ihm haben... all das andere... den Schmerz, die Angst... wieder aufwöge, und das stimmte auch. Jede Minute mit ihm war so kostbar. Er hatte nicht das Recht, sie uns zu nehmen. Wir haben ihn gebraucht, bis zum Ende. Bis er nicht mehr konnte, brauchten wir ihn, und das musste er wissen. Und dann ging es auch wieder.“

Sie lächelte verhalten.

„Dann ging es auch wieder. Wir behandelten ihn nicht mehr wie einen Toten und er lebte dafür für uns.“
 

Sayuri seufzte laut. Jetzt verstand sie alles. Der Eintrag im Tagebuch, das alles machte jetzt Sinn.

„Er ließ sich aufhelfen.“

Shiho nickte.

„Ganz genau. Er ergriff die Hand, die ihn auf die Beine ziehen wollte.“

Sie schüttelte ihren Kopf sachte.

„Er war immer so stark. Es tat... tat furchtbar weh, ihn so verletzt, so zerstört zu sehen. Es war... schrecklich. Er... er hatte doch auch noch... fast nie Hilfe gebraucht. Er tat immer alles selber, machte sein Ding. Er war selbstständig, er brauchte niemanden... ihn damals dazu zu bringen, unsere Hilfe anzunehmen, war ein hartes Stück Arbeit. Aber ich hätte mir nie verziehen, hätte ich ihn damals nicht wieder aufrichten können. Ich konnte es, und ich wollte es tun, auch wenn die Erinnerung für mich schon hart war... Ich wollte alles für ihn tun, was noch in meiner Macht stand. Und so... so erzählte ich ihm, was ich dir erzählt habe, erzählte ihm von meinen Gedanken, damals... und er hörte zu. Und er ließ sich umstimmen, er verstand... und er ergriff meine Hand. Unsere Hände. Er entschloss sich, noch nicht aufzugeben, entschloss sich, zu kämpfen, für sich, für Ran... für uns alle, aber ganz besonders für dich.“
 

Shiho schaute das Mädchen liebevoll an.

„Er wollte dich sehen. Unbedingt.“
 

Sie trank ihren Kaffee aus.

„Und so nahm er den Kampf noch mal auf, gegen Conan Edogawas Erbe.“
 

Sayuris Augen glänzten, man sah, wie sie sich freute. Freute, über die Tatsache, dass ihr Vater so gekämpft hatte... anderen Menschen geholfen hatte. Zwar piekte immer noch die kleine Nadel Wehmut in ihrer Magengegend, erinnerte sie beständig daran, dass dieser Mensch für sie unerreichbar war... aber momentan fühlte sie sich ihm einfach verbunden. Sie redete mit Menschen, deren Leben er zum Positiven verändert hatte... und erfuhr, dass auch sie... wohl sein Leben positiv verändert hatte.

Er hatte nicht aufgeben wollen, und das bewunderte sie und machte sie stolz.

Genau so wollte sie auch sein.

Dann stach sie ein Stück Torte mit ihrer Gabel ab und schob es sich in den Mund, genoss den süßen, sahnigen Geschmack.

Und dann kam ihr ein Gedanke in den Sinn.
 

„Tante Shiho... gab es... eigentlich Fotos? Von dir und... Papa? Also von... von Ai und Conan?“

Shiho lächelte amüsiert.

„Ich hab mich schon gefragt, wann du fragst. Er hat mich und den Professor gehasst dafür. Und deine Mum auch ein wenig.“

Sie zog einen Umschlag aus ihrer Blazerinnentasche.
 

„Voilà. Und hiermit bekommt der Mythos Conan Edogawa ein Gesicht.“

Sie reichte Sayuri das Kuvert.

Das Mädchen lehnte sich etwas zurück, dann öffnete es den Umschlag, zog einen Packen Fotos heraus.
 

Das rotblonde Mädchen, das auf den ersten Bildern posierte, erkannte sie sofort.

Erstaunt starrte sie zu ihrer Tante, ihr Mund stand etwas ungläubig offen.

„Es ist das eine, davon zu hören, aber es zu sehen bringt das Ganze in vollkommen andere Dimensionen, nicht wahr?“

Dann griff sie über den Tisch, zog ihr die Fotos aus den Händen, blätterte vor, legte dann ein Foto vor ihr auf den Tisch.
 

„Da. Das war er.“

Sie deutete auf einen kleinen Jungen mit Brille. Sayuri griff sich unwillkürlich in die Haare. Die Ponyfransen waren unverkennbar. Und auch seine Augen.

Sie sprachen eine andere Sprache als sein Gesicht.

Das war ihr Vater. Und langsam verstand sie, warum und inwiefern diese Zeit gerade im Bezug auf ihre Mutter die Hölle auf Erden für ihn gewesen sein musste.

Die eigene Identität zu verstecken, die zu belügen, die man liebte, um sie zu beschützen, ihr wehtun zu müssen, ihr nicht das geben zu können, was sie sich wünschte und er ihr so gern gegeben hätte...

Nein... als Conan hatte er keine Chance gehabt, für ihre Mutter als... als Partner... als Freund... da zu sein. Nur als kleiner Bruder.

Als Ersatzfreund.

Sie konnte sich vorstellen, wie sehr er das verabscheut haben musste.
 

„Das ist irgendwie unheimlich...“, murmelte sie leise, wandte den Blick jedoch nicht ab.

Der Junge saß auf einer Bank, schaute eher genervt in die Kamera, ihn schien die Fotoaktion eher anzuöden; rechts neben ihm saß Ai... Tante Shiho... lächelte mysteriös wie immer, links neben ihm saß ein brünettes Mädchen, warf Conan neben ihm verstohlene Blicke zu, ihre Wangen waren gerötet.

Sayuri blinzelte, dann entfuhr ihr ein leises Kichern.

Shihos Mundwinkel bewegten sich ebenfalls nach oben. Seine Tochter hatte offensichtlich ein gutes Auge fürs Detail.

Jetzt schaute sie kurz auf.

„Tante Shiho... ich weiß, es ist nicht lustig, aber kann es sein...?“

Shiho grinste breit.

„Ja, kann es.“

Sie lehnte sich zurück, lachte leise.

„Er fands nicht ganz so amüsant. Du musst wissen, das sind die Detective Boys- Ayumi, Genta, Mitsuhiko. Genta ist der dickliche Junge da, Zeit seines Lebens verfressen, in Gedanken stets bei Aal auf Reis, aber ein verlässlicher Freund. Und das ist Mitsuhiko, ein schlaues Kerlchen für sein Alter. Und die beiden waren hemmungslos verknallt in Ayumi, deswegen schauen sie deinen Vater auch ein wenig böse an.“

Ihr Lächeln wurde noch breiter.

„Denn Ayumi war tatsächlich hoffnungslos verliebt in deinen Dad. Blind wie er in solchen Dingen war, hat er es mal wieder zu spät gemerkt. Er hat zwar versucht, dagegen zu steuern, aber richtig gemein wollte er ja zu ihr auch nicht sein. Und so hielt er sich daran, das alles in einem netten, nichts sagenden Schwebezustand zu halten.“
 

Sie lachte auf.

„Himmel, war ihm das peinlich. Eine Grundschülerin, die sich in ihn verknallt hatte. Und er... nun... er definierte Liebe ja doch schon ganz anders als sie, deshalb war die Situation für jeden Außenstehenden urkomisch, wenn Ayumi wieder damit anfing, dass sie beide füreinander bestimmt wären, und er nur noch nach Luft und Worten rang.“

In ihre Augen war ein belustigtes Funkeln getreten, das allerdings mit den nächsten Worten erlosch.
 

„Du fragst dich jetzt sicher... ob wir es ihnen gesagt haben.“

Sayuri nickte langsam. Das stimmte; sie hatte wirklich gerade darüber nachgedacht, ob Shiho und ihr Vater den Kindern ihre wahre Identität mitgeteilt hatten.
 

Shiho schluckte. Dann schüttelte sie den Kopf.
 

„Nein. Wir haben lange... lange darüber nachgedacht, viel über dieses Thema geredet, die Gedanken hin- und hergewälzt. Aber in Anbetracht der Tatsache... dass eben Ayumi ihn wirklich anhimmelte, und Mitsuhiko wohl auch für mich... gewisse... Sympathien hegte...,“ sie wurde ein wenig rot um die Nase, „dachten wir, wir ersparen ihnen dieses Gefühl von Scham, wenn sie erfahren, in wen sie da so hoffnungslos verschossen waren. Wir... haben uns von ihnen verabschiedet. Conan ging zu seinen Eltern nach Übersee und Ai wurde adoptiert. Es flossen viele Tränen, ja, und ich gebe zu, mir und Shinichi fiel das auch gar nicht leicht... aber auch jetzt im Nachhinein betrachtet, muss ich sagen, es war besser so. Sie waren noch zu jung für diese Wahrheit. Und als Shinichi... starb... starb für die vier nur ein berühmter Detektiv, den sie vielleicht etwas verehrten, aber nicht ihr bester Freund Conan. Es war... war besser so.“
 

Sie starrte traurig auf die Tischplatte.

„Und doch werde ich ihnen auf ewig für diese unbeschwerte, schöne Kinderzeit dankbar sein... ich hatte zu meiner Kindheit keine Freunde wie sie.“
 

Sie seufzte.

Sayuri blinzelte sie mitfühlend an.

Dann schaute sie sich die Fotos fertig an. Aber nachdem sie die Geschichte gehört hatte... wusste, was alles damit zusammenhing, Ais und Conans Geschichte nun kannte... hatten sie ein wenig ihren Reiz für sie verloren.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (9)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Haineko
2009-11-16T21:44:06+00:00 16.11.2009 22:44
Tja, Geschichtten in die die Organisation verstrickt ist, sind meistens unschön... und da bildet Shihos nun mal keine Ausnahme...
Ich finde du hast das ganze echt super rübergebracht, immerhin ist es in gewisser weise eins der wohl heikelsten Themen überhaupt...
LG Hainekoの
Von: abgemeldet
2009-06-28T11:25:23+00:00 28.06.2009 13:25
Hayy xD

Ein Kapitel mit Shiho. Juhu (:

Aber ganz ehrlich. Ich habe keine Ahnung was ich dazu schreiben soll xD
Nun, fangen wir mal an...

Ich finde es sehr toll, dass wir so große Einblicke in ihr Leben, ihre gesamten Gedanken bezüglich Shinichi und bezüglich ihrer Geschichte und sich selbst bekommen haben.
Man sieht somit, dass sie eben doch ein guter Mensch ist und teilweise, wenn auch nur teilweise, mit sich im Reinen ist.

Dass sie alles so bereitwillig erzählt finde ich auch recht gut, schließlich hat auch sie das Recht sich einmal auszusprechen.
Und wer kommt da besser in Frage, als Shinichi Tochter?
Wem könnte sie sich ansonsten so gut anvertrauen... wem könnte sie denn ansonsten mit ihrer Geschichte am meisten helfen...?!
Auf jeden Fall habe ich den Abschnitt ihrer Geschichte trotz der Wiederholung mit Interesse gelesen.

Und sie ist stolz auf ihren Vater (: Wie süß. ♥
Aber sie hat wohl auch jeden Grund dazu... und es ist klasse zu sehen, dass sie ihren Vater immer mehr schätzt... immer mehr...leibt. Wenn wohl auch zutiefst traurig.

Die Detective Boys.
Sie haben es ihnen nicht gesagt… Gut so. (: Ich bin ja auch ein kleiner Fan dieser Methode. Sicher, es kann auch unethisch rüberkommen, aber wirklich. Sie sind Kinder. Kinder. Sie sollten damit nicht konfrontiert werden.

The whole story. Und das war’s. Ende. Die grobe Geschichte Conans und Ais.
Und sie hat Sayuri geholfen. Der reiz ist vielleicht teilweise davon gegangen, aber das ist denke ich auch sehr gut so. Schließlich soll sie ihren Vater kennen und sich nicht Abenteuergeschichten mit ihm ausmalen.

Alles in allem ein recht gutes Kap.
Es ist auch hier nichts Spektakuläres mehr. Aber du hast recht. Es ist ein Drama. Ein Drama das sich langsam dem Ende zuneigt. Und schließlich ist es erst die wahre Kunst in der Einfachheit selber das Spektakuläre herauszufiltern und den Lesern zu verdeutlichen.

Liebe Grüße ♥
Shi

PS: Uh uh. Ich häng nicht hinterher :D

Von: abgemeldet
2009-06-28T11:02:27+00:00 28.06.2009 13:02
Deine Gescichte ist voll gut, aber voll traurig.
Ich hofffe dass die Geschichte nicht so ausgeht.
Als ich sie gelesen habe musste ich fast weinen, und dabe heule ich eig nie.
LG
DConanFan
Von: abgemeldet
2009-06-26T19:31:20+00:00 26.06.2009 21:31
Schön! Ein tolles Kap!
Aber ich würde die Bilder immer noch reizvoll finden. Oder beziehst du das darauf, dass in ihren Augen Conan Edogawa keine gute Zeit war? Nein, *kopfschüttel*. Auch dann wäre ich anderer Meinung. Conan Edogawa hat Schinichi Kudo verändert. *nick* Zum positiven verändert. :)
So, der letzte Satz gefällt also als einzigstes an dem Kapitel nicht.
Aber ansonsten ist es wieder gut gelungen und ich freu mich auf mehr. *grins*

lG,
revive
Von:  Cygni
2009-06-26T17:38:50+00:00 26.06.2009 19:38
ich hoffe im nächsten gegenwarts kapi trifft sayuri die dertctive boys^^ es wär wirklich intrerssant zu sehen was die heute machen^^

glg stellax3

ps:tut mir leid das ich so spät bin, aber ich hatte noch abschlussfahrt:P
Von:  Diracdet
2009-06-25T15:22:38+00:00 25.06.2009 17:22
Hallo Leira,

hm... mal so gefragt, du erwähnst sie ja nun schon genau. Willst du trotzdem nichts dazu sagen, was Ayumi, Genta uns Mitsuhiko gemacht haben? Die gibt’s ja sicher auch noch, auch wenn sie nie erfahren haben, was die Wahrheit war.
So, zur Geschichte. ;]
Shiho erzählt ihr Leben, vollständig und offenbar unter Aussprache. Man meinte doch, Sayuri hatte genug gehört bereits, aber anscheinend noch nicht.
Sie ist... überraschend offen, das geb ich zu. Es hat mich wirklich sehr verwundert, ohne es irgendwie unglaubwürdig zu sehen, was sie alles preisgab. Das lag an ihrem Vater nicht wahr? Oder vielleicht sogar an den Augen seiner Tochter, die wie seine von ihr die Wahrheit zu verlangen schienen? Das ist doch die wahre Ursache für diese Offenheit.

Ja, die Sache mit dem Tod der Eltern... da sind wir ja nicht ganz einer Meinung, wie du weißt, aber ich denke, insgeheim dachte Shiho zumindest immer es war Mord durch die Organisation, insofern kann ich ihre Gedanken bei diesem Ausspruch verstehen. Und erneut, muss ich sagen, sie ist sehr offen. Auch wenn man bedenkt, dass sie ja mit einer 15 Jährigen spricht. Das... ist zugegeben etwas, was ich ab und an bei Sayuri vermisse, dieses wirklich noch jugendliche, das du teilweise auch wieder deutlich herausstellst (Zum Beispiel an ihrem Geburtstag).

Die Beschreibung, was sie an ihm fasziniert hat... nun ja, Sayuri hat sie ja schon ein paar mal ähnlich gehört, aber, unter dem Aspekt dass Shiho sich auf dieses Gespräch vorbereitet hatte, und wie rigoros ehrlich sie ihre Geschichte aufdeckte, das hat denke ich dem ganzen viel Glaubwürdigkeit verliehen, viel mehr als die 'spontanen' Antworten, die die anderen ihr gaben, was sie so ohne Vorbereitung über einen vor 15 Jahren verstorbenen sagten, da vergisst man leicht viel Dinge, die man vergessen wollte.

Die Bilder... da frag ich mich erneut, wie das nun war, die Bilder haben doch sicher auch die Kinder, wenn auch in Abzügen... und wenn Shiho sie als Erinnerung behielt, musste sie sie ja auch verstecken vor ihnen, denn sonst wäre die Fragerei groß geworden...
Ich mach mir wohl zu viele Gedanken, aber weil das Thema so bedeutsam wurde in diesem Kapitel. XD

Aber ansonsten, es war zwar das meiste bekannt, aber dennoch... recht traurig, wie ich finde, es nochmal zu lesen.

Eine letzte kleine Frage, dein Kommentar aus dem Vorwort, bezog sich der nur aufs Kapitel, oder bekommen wir nun vielfach 'nur' Erzählung, wie du es nanntest? Das die Fälle vorbei sind, ist klar, aber es gibt ja noch viele Seiten zu lesen, laut der Liste, ne? ;]

Bis zum nächsten Mal!
LG, Diracdet
Von:  Kikili
2009-06-24T21:45:37+00:00 24.06.2009 23:45
Das war ein schönes Kapitel...
Wie Shiho von ihren Erfahrungen erzählt ist echt rührend. Aber die Stelle wo sie erklärt was Shinichi in der Zeit als er Conan war durchgemacht hat, und was er alles opfern wollte, einfach die Art wie sie über ihn spricht, ist einfach süß und herzergreifend (<- das Wort muss da einfach hin!)
Dass es die DB nicht erfahren haben, hätt ich nicht gedacht, aber die Argumentation ist doch überzeugend. Wäre wirklich peinlich für die gewesen, wenn die wüssten, dass die eigentlich schon 10 Jahre älter waren.
Fazit: WIrklich wie immer ein süßes, super gutes Kapitel! Freu mich auf nächste Woche!!!
LG und weiter so
Kikili
Von:  KaitoDC
2009-06-24T12:46:23+00:00 24.06.2009 14:46
wirklich wow, da muss ich wirklich zustimmen...
wie du Shihos gedanken beschrieben hast... wirklich brillant.... alles so genau, sodass man sich einfach nur hineinversetzen kann. wirklich unglaublich.
nun.... bald rückt es ja näher. das 'traurige' (untertrieben) Kapitel, nicht wahr?
nun, bin echt gespannt aufs nächste chapter ;)
liebe Grüße
KaitoDC

Von:  Kimikou
2009-06-24T04:53:31+00:00 24.06.2009 06:53
Wow

tolles Kapi
ich bin wie immer begeistert
die erzählung von Shiho ist einfach klasse
ich freu mich wirklich schon auf ds nächste Kapi

Lg
Ran-chan


Zurück