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Amnesia

Wer ist man noch, wenn man sich selbst vergisst?
von

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Ahnungen und Wahrheiten

Hallo, meine lieben Leserinnen und Leser!
 

Freut mich, dass das letzte Kapitel so regen... Zuspruch gefunden hat, wobei ich doch noch erwähnt haben möchte, dass ich eigentlich ein Pazifist und Gegner von Gewalt bin, und generell meine Charaktere auch nicht gern quäle; sonst sähen meine Fics doch ein wenig anders aus :P

Aber ich dachte einfach... ganz ohne kommt Shinichi aus der Sache nicht raus.
 

In diesem Sinne... dieses Mal hat er ein wenig mehr Ruhe ;D
 

Ich danke euch nochmal sehr für die Kommentare!
 

Viel Spaß beim Lesen!
 

Viele Grüße,

Eure Leira :D

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Kapitel 7: Ahnungen und Wahrheiten
 


 

Ran seufzte, wusste nicht, was sie tun sollte. Sie starrte auf ihr Handy, wartete darauf, dass es zu klingeln begann, aber es schwieg beharrlich.

Er war jetzt schon seit einem Tag überfällig. Er hätte schon längst anrufen sollen, und zwar gestern.

Es waren viel zu viele Zeichen, dass etwas schief lief.

Der Alptraum.

Und die Sache am Pool... das ungute Gefühl, dass sie am Nachmittag beschlichen hatte, war zwar etwas gewichen; aber wohl fühlte sie sich immer noch nicht.

Sie hatte Angst.

Sie hatte fast panische Angst um Shinichi. Ihr Herz schien immer noch zu rasen, ihre Hände waren immer noch eiskalt, zitterten leicht.
 

Irgendetwas war passiert. Etwas, dass ihn daran hinderte, sie anzurufen.
 

Nein, ihr war ganz und gar nicht wohl.

Zwar war sie sich zwar ziemlich sicher, dass er noch lebte… dass das, was es auch immer heute Nachmittag gewesen war, das sein Leben bedroht hatte, ihn noch einmal verschont hatte.
 

Aber sie hatte Angst. Ganz entsetzliche Angst, und noch schlimmer war das Gefühl dieser unglaublichen Hilflosigkeit, das sie verspürte.

Er war so weit weg von ihr… noch schlimmer, sie wusste nicht einmal, wo er war.
 

Dann fuhr sie hoch, als sich die Zimmertür öffnete. Sonoko steckte ihren Kopf herein.

„Ran? Kann ich reinkommen?“

Die Angesprochene drehte sich leicht, wandte sich ihrer Freundin zu, nickte.

„Aber Sonoko… solltest du nicht bei Makoto sein? Ich verderb euch den Urlaub…“, murmelte sie bedrückt, schaute auf ihre Finger, verknotete sie, immer und immer wieder.

Sonoko schloss sachte die Tür, kam näher.

„Ach was. Der macht einen Tauchkurs mit, das ist total sein Ding. Hat er immer noch nicht angerufen?“

Sie setzte sich neben ihre Freundin, schwieg lange.

„Nein.“

Rans Stimme klang bedrückt. Sonoko streichelte ihr über den Rücken, immer und immer wieder, versuchte, ihre beste Freundin zu beruhigen.

„Was hat er angestellt…?“, flüsterte sie dann leise.

„Ich weiß es nicht.“

„Hat er dir nie… auch nur ein kleines Detail…?“
 

Ran schüttelte den Kopf.

„Nein. Gar nichts. Ich weiß nicht, wo er ist, was das für ein Fall ist, wen er verfolgt, wer ihn bedroht, ich weiß nichts. Rein gar nichts!“

Die letzten drei Worte hatte sie fast geschrien, schaute nun an die Decke, versuchte sich wieder zu beruhigen, schnappte nach Luft.

Sonoko atmete leise aus.

„Dann scheint es wirklich ernst zu sein.“

Sie schaute ihre Freundin bedrückt an, die ihrerseits jetzt auf den Boden des Hotelzimmers starrte, sich immer wieder die Haare aus der Stirn strich.

Nachdem Sonoko vorhin am Pool nicht locker gelassen hatte, hatte Ran ihr von ihrem Gefühl erzählt. Und was sie… ihm für eine Bedeutung zuschrieb.

Sonoko hatte sie sehr ernst genommen und nicht gelacht, und das rechnete Ran ihr sehr hoch an. Sie war dann anschließend auf ihr Zimmer gegangen, um ein wenig zu schlafen; oder es zumindest zu versuchen.

Schlaf hatte sie keinen gefunden. Auch keine Ruhe.
 

Ihre Gedanken waren weiterhin rastlos nur um eine Person gekreist.
 

Eine Träne verließ ihren Augenwinkel.

„Hast du’s schon mal bei ihm probiert?“

„Ja. Es geht keiner ran, das Handy ist aus. Er hat es sonst nie aus! Lautlos, er geht nicht immer ran, ja, aber er hat es nicht aus!“

Sie wandte den Kopf, schaute Sonoko an. Verzweiflung stand nur allzu deutlich in ihrem Gesicht geschrieben.

„Es ist fast immer so, dass er nicht rangeht… das ist bei ihm eigentlich die Regel. Aber aus hat er es wirklich nie. Irgendetwas ist nicht in Ordnung…“

„Hast du den Professor angerufen?“

Ran wunderte sich kurz, dass Sonoko an den Professor dachte; dann nickte sie aber.

„Ja.“

„Und?“

„Tja. Das gleiche wie immer. Shinichi steckt in einem Fall, braucht seine Ruhe, meldet sich bestimmt bald.“

Sie seufzte frustriert und legte die Stirn in Falten. Irgendwie war ihr bei dem Gespräch vorhin der Eindruck entstanden, dass der alte Mann sie anlog.
 

Aber warum?
 

Sonoko seufzte, strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht hinters Ohr.

„Dir bleibt nichts anderes übrig, als abzuwarten, Ran. Das wird schon wieder, da bin ich mir sicher. Und wenn du ihn dann mal wieder an der Strippe hast, dann gibst du mir das Telefon. Damit ich ihm mal gehörig den Kopf waschen kann, was ihm einfällt, verdammt noch mal…!“

In die Züge der Blondine trat ein kämpferischer Ausdruck.

„Dann kann er was erleben!!!!“

Sie schlug ihre Faust in ihre Handfläche, um ihrem Willen Nachdruck zu verleihen.

„Echt mal!“

Ran lächelte leicht.

„Du bist eine wirklich gute Freundin, weißt du das?“, seufzte sie leise.

„Natürlich.“

Sonoko ließ sich aufs Bett sinken, lächelte selbstbewusst.

„Aber nur für Leute, die’s verdient haben, meine Liebe.“
 

Sie seufzte, dann zog sie eine Tafel Schokolade aus ihrer Umhängetasche.

„Na komm. Ich denke, die können wir gebrauchen.“

Ran atmete aus.

Ihr war zwar nicht nach Schokolade… aber sie wollte Sonoko nicht enttäuschen. Und gegen ein wenig Ablenkung war wohl nichts einzuwenden.

Langsam ließ sie sich ebenfalls aufs Bett sinken, schob sich das erste Stück Vollmilchschokolade mit Erdbeercremefüllung in den Mund.
 

Sag, Shinichi… wo bist du nur…?

Was machst du nur…
 


 


 

Als die Tür an die Wand krachte, um gleich darauf mindestens genauso lautstark wieder zugeschmettert zu werden, stand er vor seinem Panoramafenster, rauchte eine Zigarette und bewegte sich nicht.

Er wusste genau, wer gerade in sein Büro geplatzt war.

Und warum.
 

„Bist du eigentlich von allen guten Geistern verlassen?!?! You goddammned idiot, you…“

Sie spuckte wahrhaft Gift und Galle, und er konnte es ihr nicht einmal verübeln.
 

„Du kommst spät, Vermouth.“

Er bemühte sich, gelassen zu bleiben.

Langsam atmete er aus, blies den blaugrauen Rauch gegen die Glasscheibe, von wo er kreisförmig auseinanderwirbelte.
 

Dann erst drehte er sich um, schaute seine Mitarbeiterin schwermütig an.

„Ich dachte, du kämst schon viel früher um mir den Kopf zu waschen, bedenkt man, was passiert ist. Wo warst du? Hast du überlegt, wie du mit ihm türmen kannst? Wie du ihn retten kannst?“

Er lachte bitter.

„Es gibt keine Rettung mehr für ihn, genauso wenig wie für dich oder mich.“

Langsam ging er zu seinem Sessel, ließ sich formvollendet hinein sinken, schlug ein Bein über das andere und stieß eine weitere blaue Rauchwolke in die Luft.

„Das solltest du mittlerweile wissen, Sharon.“
 

Er bedeutete ihr, sich ihm gegenüber zu setzen, und sie folgte seiner Bitte, wenn auch widerwillig.

Missvergnügt biss sie sich auf die Unterlippe, starrte ihn an.

„Was… zum Henker… hast du dir dabei gedacht…?“, wiederholte sie ihre Frage langsam.

„Ich wollte ihn retten. Ist das nicht offensichtlich?“

„Indem du ihm das Leben bescherst, das er nie haben wollte? Glaubst du, er ist für die Organisation gemacht? Zum Töten und Morden…?! Zum Erpressen und Entführen? Und warum, um Himmels Willen, musstest du Angel da mit reinziehen?!“

Sie schrie jetzt, ihr sonst so schönes Gesicht war vor Wut und Angst verzerrt.
 

„Weil man ihn mit etwas oder jemand anderem nicht so unter Druck setzen hätte können. Außerdem… ist sie mit ihrem Telefonat gewissermaßen Schuld, dass es soweit kam. Hätte sie ihn nicht unter Druck gesetzt, dieses Gespräch nicht geführt, hätte Beaujolais nie herausgefunden…“

Er versuchte ruhig zu sein

„Du elender Mistkerl! Das ist Haarspalterei, das weißt du genauso wie ich! Sie liebt ihn, verdammt! Sie macht sich Sorgen! Dieses Gespräch kann man ihr nicht zum Vorwurf machen! Im Grunde genommen ist ja er der Grund, warum es überhaupt stattgefunden hat, did you think about that?! By the way- do you think at all, these days?!“

„Jetzt reg dich wieder ab!“

Er war aufgestanden, schaute sie wütend an.

„Hätte ich ihn sterben lassen sollen, verdammt?! Was hätte ich denn deiner Meinung nach besser machen können, Vermouth? Sags mir, wenn du eine bessere Lösung hattest. Du warst drin, du hast ihn gesehen. Du hast das Triumvirat gesehen. Die hätten ihn heute erschossen. Erschossen! Hörst du! Verdammt, hast du das schon wieder vergessen?!“

„No.“

Ihre Stimme war leise. Bedrückt schaute sie weg, seufzte tief.

„But Angel…“

„Ich hab nicht vor, ihr etwas anzutun. Die einzigen, die ihren Namen wissen, sind ich und du... vielleicht noch Kir, aber sie steht ja auf… unserer Seite, nicht wahr? Beaujolais, ja, sie kennt ihn auch, leider. Aber sie wird nichts sagen, sie wird es nicht wagen, sich mir zu widersetzen.“

Er schluckte, setzte sich wieder.

„Das heißt… solange wir nichts sagen, wird Ran auch in Sicherheit sein. Er muss nicht wissen, dass wir ihr gar nichts tun wollen… ich ihr nichts tun könnte, selbst wenn ich wollte. Und ich hoffe, du hältst dicht… er darf nicht erfahren, was hier für ein Spiel gespielt wird. Keiner darf das. Sonst…“
 

Sie sank in ihren Stuhl, gegen die Lehne, nickte erschöpft.

„Keiner wird von mir was erfahren, you know that. But I can tell you one thing… this will end up badly.”
 

Langsam stieß er eine weitere Rauchwolke aus, sah aus dem Fenster, sagte nichts mehr.
 


 


 

Conans Verschwinden war jetzt über einen Tag her- Grund genug für die Polizei, sich unverzüglich mit der Sache zu befassen.

Und Conans Verschwinden war auch der Grund, warum Meguré nun im Wohnzimmer der Kudôs stand, zusammen mit Takagi und Sato und fragte sich, was er hier eigentlich zu tun hatte.

Es war immerhin schon spät am Abend, die Sonne hatte sich bereits zum Schlafen hinter den Horizont verkrochen, aber anstatt den Fall durchzugehen, stand er nun eben hier… im Wohnzimmer seines guten Freunds Yusaku Kudô, auf dessen Bitte er hier war – und wunderte sich.

Okay, die beiden waren wohl über ein paar Ecken verwandt mit Conan, aber war das ein Grund, sie hierher zu bitten? Sie, das Kriminal- und Morddezernat, hatten eigentlich mit seinem Verschwinden auch gar nichts zu tun, auch wenn es ihnen naheging, auch wenn sie mit ermittelten, denn sie alle mochten Conan - es handelte sich immer noch um eine Vermisstenanzeige, die eine ganz andere Abteilung der Polizei bearbeitete… solange, bis man dieser Frau nachweisen konnte, dass sie ihn entführt hatte.

Leider konnte man das nicht - ihr Auto schien fast klinisch rein, und dementsprechend hatte man sie laufen lassen, sie und ihre Freunde.
 

Nichtsdestotrotz standen sie jetzt hier, nebeneinander aufgereiht auf dem schönen Teppich des feudalen Salons und fragten sich, jeder für sich, was sie hier zu suchen hatten. Meguré warf der Herrin des Hauses einen nachdenklichen Blick zu.

Yukiko lief, seit sie sie begrüßt hatte, unruhig auf und ab.

Yusaku seufzte, griff sie dann am Handgelenk und zog sie mit sich auf die Couch, deutete dann auf ein paar Sessel.

„Danke, dass ihr gekommen seid, Jûzô. Ihr fragt euch sicher, und auch berechtigt, warum; das erfahrt ihr gleich. Aber dafür… solltet ihr euch besser setzen.“
 

Takagi warf seinem Vorgesetzten einen fragenden Blick zu; als der nickte, ließen er und Sato sich in jeweils einen Sessel sinken; Meguré tat es ihnen gleich, setzte sich dem Hausherrn gegenüber.

„Nun, dann las hören, Yusaku.“
 

Der Angesprochene fuhr sich kurz über die Haare, dann durch seinen Schnurrbart, holte Luft.

„Nun. Die letzten… Entwicklungen bezüglich Conan… machen es wohl nötig, euch aufzuklären, nach wem ihr eigentlich sucht. Und warum das hier bei weitem keine banale Vermisstenanzeige mehr ist, sondern durchaus ein Fall für die Kriminalpolizei, Jûzô…“

Er räusperte sich, als er merkte, dass seine Stimme rau und etwas heiser klang.
 

„Ich fürchte, ich verstehe dich nicht ganz, Yusaku. Auch wenn er entführt wurde, was… ja leider noch nicht zu beweisen ist… Wir suchen doch nach einem Grundschüler, nach Conan, oder nicht? Was also habt ihr damit zu tun… soweit ich weiß, wart ihr doch mit ihm nicht so eng…“

„Oder nicht, du sagst es.“
 

Megurés Augenbrauen wanderten nach oben, als er unterbrochen wurde.

Yusaku atmete tief durch, versuchte, seine Gedanken zu ordnen.

Er und der Professor hatten telefoniert, vor einer Stunde erst, und waren zu der Erkenntnis gekommen, dass es sinnvoll wäre, der Polizei, die seit heute Morgen auch im Einsatz war, genauso wie dem FBI reinen Wein einzuschenken. Es ging um das Leben von Shinichi.

„Oder nicht?“, wiederholte Meguré langsam.

„Was meinst du damit, oder nicht? Wir suchen doch nach einem Grundschüler…“

Der Kommissar hielt abermals inne, als er sah, wie der Schriftsteller seinen Kopf schüttelte, langsam, und schwer, als würde die Gedankenlast in seinem Inneren Tonnen wiegen.
 

„Ihr sucht eventuell auch nach einem Oberschüler, Jûzô. Nach meinem Sohn. Nach Shinichi.“
 


 

Shinichi tigerte unruhig in seinem Zimmer auf und ab.

Ab und an warf er einen Blick auf das Tablett mit Essen und Getränken, das man ihm gebracht hatte; Beaujolais, die schöne rothaarige Hexe, hatte es sich nicht nehmen lassen, es persönlich vorbeizubringen, so schien es. Sie war in sein Zimmer stolziert auf ihren hohen Pumps, während Gin an der Tür gewartet und aufgepasst hatte, dass sich ihr neuestes Mitglied nicht verdünnisierte.
 

Ihm war der Gedanke an Flucht zwar gekommen, aber er hatte ihn nicht weiterverfolgt.

Er konnte, durfte nicht fliehen. Nicht, wenn er Ran nicht gefährden wollte.
 

Man hatte sie mit keinem Wort namentlich erwähnt, aber er war sich klar, nachdem, was Vermouth erzählt hatte, dass der Boss wusste, wie seine Achillesferse hieß, wie sie aussah und wo sie wohnte.

Der Boss wurde ihr solange nichts tun, wie er brav und artig war; also blieb ihm nichts anderes übrig, als brav und artig zu sein.
 

Beaujolais auf alle Fälle hatte ihn nur hämisch (oder war es verführerisch? Oder beides? Er konnte es nicht sagen) angelächelt, und hatte sich dann beeilt, aus dem Zimmer zu stöckeln, als Gin sie angefahren hatte, was da so lange dauerte.

Ihn selbst hatte er mit einem Blick bedacht, der ihn sofort umgelegt hätte, würden Blicke nur töten können.
 

Shinichi hatte das relativ wenig ausgemacht, es war ihm sogar reichlich egal.

Ihn beschäftigte ein ganz anderer Gedanke.
 

Warum war der Boss so scharf drauf, ihn hier im Verein zu haben?

Es gab doch mit Sicherheit auch brillante Geister mit wesentlich mehr krimineller Energie, die sogar freiwillig hier reinkämen - womöglich sogar dafür bezahlen würden.

Shinichi grinste säuerlich.

Bestimmt gab es die.
 

Warum… warum also ihn?

Warum ließ er Gin nicht einfach endlich seinen kleinen Fehler beheben und ihn umbringen?

Offensichtlich hatte er durch die Kamera zugesehen… er hatte genau gewusst, wann er anrufen musste, der Zeitpunkt konnte kaum zufällig sein.
 

Und offensichtlich, zumindest dem nach zu urteilen, was er aus dem Telefongespräch hatte hören können, war das Triumvirat eigentlich eher dafür gewesen, ihn zu verhören und dann zu töten.

Sie schienen von der Idee, ihn als Mitglied zu rekrutieren, nicht so wirklich begeistert gewesen zu sein.

Es hatte fast den Anschein gehabt, als sei dieses Thema vorher schon einmal diskutiert worden… mit dem Ausgang, dass sich der Boss nicht hatte durchsetzen können.
 

Weshalb dann jetzt?

Wegen… wegen Ran?

War sie ein Trumpf gewesen, den auszuspielen er gezögert hatte?

Warum?

Woher wusste er von ihr…

Kannte sie unter Umständen so gut, dass er sie nicht gefährden wollte… und…

Warum wollte er um alles in der Welt, dass er in die Organisation kam?

Nicht getötet wurde?
 

Nicht getötet…

Wollte er… wollte er sein Leben retten…?

Das würde Sharons These unterstützen.
 

Er hat kein Interesse an deinem Tod… er will dich nicht umbringen…
 

Das hatte auch das Triumvirat gesagt.
 

Lag dem Boss etwa was an ihm?

Und was bedeutete diese Bemerkung von Absinth… dass sein Unwissen eine Gnade wäre…?
 

Kannte er selbst den Boss, ohne um seine Identität zu wissen?
 

Halt, Kudô, du verrennst dich.
 

Er schluckte, rieb sich über die Augen.
 

Wir reden hier vom Boss der Schwarzen Organisation! Kein Mensch, den du kennst, wäre dazu in der Lage… so ein Unternehmen zu führen, so viele Morde zu begehen… ob direkt oder indirekt…
 

Er holte Luft, fuhr sich durch die Haare.
 

Keiner… und kein Mensch, der mich kennt, der auch nur ansatzweise begriffen hat, wie ich bin, würde mich hierzu zwingen… oder?

Oder doch…? Wenn ja… Warum…?

Um mich zu retten?
 

Aber nein. Nein.

Keine Person, die ich kenne, ist dazu in der Lage…

Ich müsste mich in meiner Menschenkenntnis schon gewaltig getäuscht haben, wenn doch…
 

Er räusperte sich, bemerkte, dass sein Mund trocken war. Seine Gedanken wanderten gefährliche Wege, drifteten in Gefilde, die ihm gar nicht passten, auch wenn… wenn die Schlussfolgerungen, die er zog, nicht ganz von der Hand zu weisen waren.

Dann merkte er, wie sein Magen knurrte.

Er sollte was essen, ja. Auch wenn er eigentlich das hier alles nicht wollte… aber verhungern brachte auch nichts. Er musste hier raus… hier bleiben war keine Option, er musst irgendwie entkommen, und zwar ohne Ran zu gefährden, der Plan musste lückenlos und absolut sicher sein.

Dazu musste er nachdenken. Und das konnte er nicht mit leerem Magen.

Er verzog das Gesicht, als sein Bauch ein leises Knurren von sich gab, strich mit einer Hand darüber, seufzte.
 

Dann stand Shinichi auf, ging zu dem Tisch, der in seinem Zimmer stand, schnappte sich das Tablett mit Fisch und Reis und setzte sich damit aufs Bett.
 

Meine Güte, in was bin ich hier bloß reingeraten.
 

Mit diesem Gedanken griff er nach den Stäbchen und schob sich die erste Portion Reis in den Mund. Doch auch während dem Essen ließen ihn die Worte von Absinth nicht allein.
 

Es ist eine Gnade für dich, dass du unwissend sterben darfst.

Du bist ihm wirklich außerordentlich ähnlich.
 

Shinichi hielt inne. Der Satz ging ihm nicht aus dem Kopf. Vorhin hatte er ihm nicht viel Bedeutung beigemessen, viel zu sehr war er beschäftigt gewesen mit der Frage Leben oder Sterben… Organisation oder nicht Organisation…
 

Aber jetzt.

Jetzt…

Er war ihm ähnlich?
 

Wem ähnlich? Dem Boss?

Niemals… oder?

Und…

Auf welche Art und Weise ähnlich…?
 


 


 

„Nach Shinichi?“

Meguré beugte sich erstaunt nach vorn.
 

„Ist er auch verschwunden?“
 

Yusaku seufzte, versuchte, nicht aus der Haut zu fahren. Mussten sie es ihm auch so schwer machen?
 

„Nein, du verstehst nicht. Er ist es, nach dem ihr sucht. Shinichi… hat sich mit einer Organisation angelegt, einem Verbrechersyndikat, vor… fast drei Jahren jetzt. Er hat sie beobachtet, bei einem krummen Geschäft, und war leider etwas unvorsichtig. Man hat ihn bemerkt und wollte ihn als lästigen Zeugen, der er war, aus dem Weg räumen. Da vom vorangegangen Fall – ich nehme an, du weißt, von welchem ich rede; es war der Fall mit der Perlenkette auf dem Rummelplatz - noch viele von euren Leuten unterwegs waren, kamen sie zu der Erkenntnis, dass man ihn nicht erschießen könnte. Das Risiko, geschnappt zu werden, wäre zu groß.“
 

Meguré schnappte nach Luft, während Sato und Takagi auf einen Schlag etwas bleicher geworden waren. Das war allerdings nichts im Vergleich zu der Reaktion, die nach den nächsten Worten des Hausherrn eintreten würde.
 

„Deshalb… deshalb haben sie… ihm ein Gift verabreicht, von dem sie glaubten, es brächte ihn um, haben ihn zurückgelassen und sind abgehauen.“

Yusaku griff nach dem Glas Wasser auf dem Tisch vor sich, das Yukiko ihnen gleich nachdem sie sie hereingebeten hatte, bereitgestellt hatte, trank einen Schluck.

„Ein Gift?“, fragte Sato ernst.

„Welches?“

„Ein nicht bekanntes; eine Erfindung der Organisation mit Namen Apoptoxin 4869. Nun. Es hat ihn nicht umgebracht…“
 

Erneut brach er ab. Er wusste, wie unglaubwürdig das klang, was er ihnen gleich versuchen würde, weiszumachen.

„Es hat ihn verjüngt. Um zehn Jahre zurückgeworfen in seiner körperlichen Entwicklung. Der Oberschüler wurde zum Grundschüler… aus Shinichi Kudô wurde…“

„Conan Edogawa.“

Sato starrte ihn an.

„Er war immer viel zu schlau für einen Grundschüler, aber ich hätte nie im Leben geglaubt…“

Weiter kam sie nicht, denn der Kommissar stand auf, starrte seinen langjährigen Freund an. Während seine Mitarbeiterin anscheinend durchaus willens war, diese Erklärung als Antwort für all ihre unausgesprochenen Fragen zu akzeptieren, fiel Megurés Reaktion etwas anders aus.

„Also, wenn du Witze machen willst, Yusaku, dann ist das jetzt kein guter Zeitpunkt! Conan ist verschwunden, und wir…“

Seine Stimme klang ungehalten.

„Aber er ist es!“

Yukiko war aufgesprungen, blickte Meguré verzweifelt in die Augen. Eine Träne perlte aus ihrem Augenwinkel.

„Bitte, so glaub es doch, Jûzô, er ist es. Wir wollten es zuerst auch nicht glauben, aber es stimmt. Es ist die Wahrheit… so unglaublich sie auch ist. Und jetzt… jetzt haben sie anscheinend herausgefunden, wer er ist, dass er noch lebt, und sie werden… werden…“
 

Jûzô Meguré ließ sich langsam wieder in den Sessel sinken, aus dem er in seiner Entrüstung aufgestanden war. Wenn Yukiko so reagierte, konnte das kein Scherz sein. Wieso sollte sie ihn belügen wollen… wieso sollte sie sich sonst so aufregen, wenn es nicht stimmte…?

Wieso sollten ihn die Kudôs überhaupt anlügen…
 

Kraftlos sanken seine Hände auf seine Knie. Dann schaute er auf.

„Aber das ist unmöglich…“

„Nichts ist unmöglich, wie es scheint.“, murmelte Yusaku.

„Ist dir nie aufgefallen, dass er, wie Sato es sagte, viel zu schlau ist? Viel zu viel weiß, viel zu viel bemerkt, viel zu viel schlussfolgern kann? Er ist zu intelligent und zu abgebrüht für einen Grundschüler, manchmal denke ich auch, für einen Oberschüler kann er zu viel zu leicht wegstecken… er sieht die Leichen und zuckt nicht einmal zurück. Alles was ihn noch interessiert, ist ihnen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, indem er ihre Mörder findet und stellt. Wie und ob es ihn bewegt lässt er sich selten anmerken. Er ist für sein Alter zu erwachsen. Nicht nur als Grundschüler.“
 

Er strich sich müde durch die Haare.

„Aber die Verbrecher, die er da ausgegraben hat, sind wohl doch eine Nummer zu groß für ihn. Er wollte sich ja nichts sagen lassen. Hat seine Rolle fast perfekt gespielt, alle in dem Glauben gelassen, ein kleines Kind zu sein, hat sich herabsetzen lassen auf die Stufe eines Kindes… das nicht ernst genommen wird, das man um acht ins Bett steckt, für das man die Klamotten kauft und im Restaurant bestellt, das in die Grundschule geht, all das… all das, um möglichst wenige darauf aufmerksam zu machen, dass Shinichi Kudô noch lebt, um damit die zu schützen, die ihm wichtig sind. Es ist ihm gut gelungen, auch wenn er Opfer bringen musste dafür… auch wenn er es gehasst hat, Conan zu sein. Er verabscheut das Lügen, du kennst ihn… “
 

Yusaku schluckte, schaute Meguré nachdenklich an.

„Ich weiß nicht, wie sie jetzt herausfinden konnten, wer er ist. Fakt ist aber, sie haben ihn. Und viele Gründe, ihn nicht umzubringen haben sie nicht… bedenkt man, dass er ihnen lästig ist, weil er ihnen hinterher spioniert und eigentlich ohnehin längst Geschichte sein sollte. Nun wisst ihr es. Wenn ihr also nun weitersucht… dann tut das mit dem Wissen, dass ihr nach Shinichi Kudô sucht, der in einem Fall steckt, der für ihn unter Umständen eine Nummer zu groß war…“
 

Er stand auf, ging zum Fenster, schaute hinaus.

Takagi warf Sato einen unsicheren Blick zu.

„Das erklärt einiges.“, murmelte er leise vor sich hin.

„Hm?“

Yukiko, deren Augen immer noch leicht gerötet waren, sowie Sato und Meguré schauten ihn an.

„Die Bombe im Tokiotower. Ich war mir sicher, irgendetwas stimmt nicht mit ihm, aber ich dachte nie… dachte nie, dass es sich so verhält.“

Er seufzte.

„Er kam mir viel zu erwachsen vor, viel zu abgeklärt zu vernünftig; so benahm sich doch kein Kind, das weiß, dass es gleich sterben muss…

Ich meine, ich selber hatte die Hosen voll, verdammt!“

Er war rot geworden, schlug sich mit einer Faust in die Hand.

„Ich hatte Angst, wirklich! Klar war ich mir sicher, dass wir bleiben mussten. Dass wir die Nachricht abwarten mussten. Aber so tough wie er… schon als er da oben lag und die Bombe entschärft hat, bitte, das kann kein Kind! Warum bin ich nicht viel stutziger geworden? Warum hab ich nicht auf eine Antwort bestanden, als ich ihn gefragt hab, wer er ist…? Er meinte, er würde es mir im Jenseits sagen. Vielleicht… vielleicht bleibt er mir jetzt die Antwort noch etwas länger… schuldig.“

Wataru Takagi schluckte, fuhr sich über die Augen.

„Nicht auszudenken…“

Stille trat ein, in der nichts als die leisen Atemzüge der Anwesenden zu vernehmen waren.
 

Dann stand Meguré auf, trat neben seinen langjährigen Freund.

„Yusaku…“

Der Schriftsteller schaute aus dem Fenster.

„Ich hätte ihn dazu überreden sollen, dass er die Finger davon lässt. Ich hätte ihm nicht erlauben dürfen, das allein zu machen. Egal wie alt er aussieht, er ist immer noch ein Teenager… keinen Tag älter. Mein Gott… er hätte sterben können. Er hätte tot sein können. Wenn das Gift so gewirkt hätte, wie es hätte wirken sollen… und jetzt das…“
 

Er schluckte, war aschfahl geworden.

„Ich hätte ihn da raushalten sollen. Ich bin sein Vater. Ich…“

„Yusaku… wie hättest du etwas tun können? Du kanntest doch die Ausmaße dieser Organisation, mit der er sich da angelegt hat, wohl nicht mehr als er selbst zu dem Zeitpunkt… gar nicht…“

Yusaku biss sich auf die Lippen, dann nickte er nur, lächelte bitter.

„Wir werden ihn suchen, Yusaku.“

Meguré klopfte ihm auf die Schulter.

„Wir werden ihn finden. Verlass dich auf uns.“

Damit drehte er sich um, gestikulierte seine beiden Mitarbeiter zur Tür, nickte Yukiko zu, die ihn dankbar anlächelte.

Takagi und Sato standen fast synchron auf, verließen stumm das Wohnzimmer.

Weder Yukiko noch Yusaku Kudô machten sich die Mühe, ihnen den Weg nach draußen zu weisen.

Die drei Polizisten vom Morddezernat fanden auch alleine hinaus.
 

Wo sie anfangen mussten, wussten sie; aber wie es weitergehen sollte… war ihnen nicht ganz klar. Allerdings hatten sie ohnehin keine Wahl, als sich mit dem Fall zu befassen, denn erstens ließ sie alle der Verbleib von Conan Edogawa alias Shinichi Kudô nicht in Ruhe, und zweitens… konnte es durchaus sein, dass man Beamte vom Morddezernat allzu bald brauchen würde. Also hatten sie ordnungsgemäß den Fall übernommen, was zwar für ein wenig Verblüffung gesorgt hatte, aber dank Megurés Einfluss kein allzu großes Problem gewesen war.

Azusa, die rothaarige Frau, wie auch der Rest der Campergruppe wurde beschattet, auch wenn man keine stichhaltigen Beweise hatte. Es war klar, dass sie ihn entführt haben musste, glaubte man dem, was sie von den Kudôs nun wussten, und was die Kinder und Agasa laut der Protokolle ausgesagt hatten.

Sie hatten keine Beweise… noch nicht. Aber sie würden jeden ihrer Schritte überwachen.

Das zumindest war der Plan.
 


 

Yukiko tigerte durchs Wohnzimmer. Nachdem die Polizei gegangen war, hatte ihre innere Unruhe sie wieder vollständig im Griff.

Sie sorgte sich um ihren Sohn, es machte sie fertig, nicht zu wissen, wie es ihm ging, ob er noch am Leben war, das sah man ihr an.

Yusaku starrte sie an, beobachtete sie, wie sie nervös ihre Kreise zog.

Sie bot wirklich ein Bild des Jammers.

Ihre Augen waren vom Weinen verquollen und gerötet; gerade eben weinte sie nicht, aber nichtsdestotrotz stand in ihrem Gesicht ein Ausdruck von Sorge und Angst, den er bei ihr noch nie gesehen hatte.

Noch nie.
 

Er wünschte, er könnte ihr helfen.
 

„Yukiko…“, murmelte er leise.

Sie blieb stehen, drehte sich zu ihm um. Er saß in seinem Sessel, schaute sie durch seine Brillengläser ernst an.

„Yukiko, du machst dich wahnsinnig. Du musst dich etwas beruhigen…“

Sie atmete hörbar aus.
 

„Ich? Mich beruhigen?!“

Ihre Stimme war laut und aufgebracht. Sie trat näher.

„Ich frag mich, wie du so ruhig sitzen bleiben kannst, verdammt, Yusaku, du weißt, wer ihn hat, wie gefährlich die sind! Er ist dein Sohn, aber das scheint dich nicht zu kümmern!“

Er stand auf, packte sie bei den Schultern. Sie starrte ihn erschrocken an.

„Sag. Sowas. Nie. Wieder.“

Seine Stimme klang leise, und sehr, sehr ernst.

Sie schluckte, eine Träne perlte ihr aus dem Augenwinkel.

Langsam ließ er sie wieder los.

„Nur weil ich nicht herumrenne wie ein aufgescheuchtes Huhn heißt das nicht, dass ich mir keine Sorgen mache! Verdammt, ja! Ich weiß, wer die sind! Und ich weiß, wie du, welche Gründe die haben, um ihn umzubringen!“

Er atmete heftig.

„Und genauso bewusst ist mir, dass wir nichts tun können, Yukiko… wir können nichts tun.“
 

Er wandte sich ab, verließ das Zimmer.

Minuten später hörte sie die Haustür zufallen.
 

Sie schluckte hart, dann ließ sie sich langsam in einen Sessel sinken, zog sich ein Kissen heran und vergrub ihre Finger im weichen Polster.

Lautlos begannen ihr, die Tränen über die Wangen zu rollen, immer und immer mehr.

Sie ließ sie laufen – und wartete, starrte hinaus in die Nacht.
 


 

„Akai, verdammt, wo warst du die ganze Zeit über? Du hättest schon längst kommen können, es ist doch schon seit fast einer Stunde dunkel…“

Jodie stand auf, genervt, als sie seine Gestalt näher kommen sah.
 

Ai, die in der Suppe rührte, drehte sich um, um diesen Akai auch einmal kennen zu lernen, und erstarrte.
 

Die Schöpfkelle fiel ihr aus der Hand, schlug auf dem Boden auf, als ihre Augen groß und größer wurden, ein Ausdruck tiefen Unglaubens auf dem Gesicht.

„Dai? Dai… Moroboshi?“
 

Und dann konnte man sehen, wie sie eins und eins zusammenzählte.

Wut flackerte in ihrer Stimme auf.

„Du warst… du hast… du bist vom FBI…?“

Ein Schrei der Frustration verließ ihre Lippen, als die Erkenntnis sie traf.

„Du verdammter Scheißkerl! Du warst undercover! Du hast sie nur ausgenutzt! Du…!“

„Nein!“

Das Wort war lauter als beabsichtigt über seine Lippen gekommen.
 

Die Detectiveboys, die gerade Kartoffeln geschält hatten, starrten sie perplex an.

Agasa ging zu ihr, hielt ihr kurz den Mund zu.

„Ai…!“, flüsterte er eindringlich.

Er merkte, wie ihr kleiner Körper bebte, fühlte, wie sie scharf einatmete. Dann nickte sie. Sie hatte sich wieder im Griff, wenn auch reichlich spät. Agasa ließ sie los, und sie strich sich mit einer gezwungenen Geste die Haare aus dem Gesicht.
 

Shuichi schluckte, schaute das kleine Mädchen ernst an, versuchte die neugierigen wie geschockten Gesichter der Kinder zu ignorieren.

„Ich kann es erklären. Und ich will es auch erklären. Aber ich fürchte, du wirst bis morgen warten müssen, heute ist ein Ausflug in unbekanntes Terrain wohl nicht mehr ratsam.“

Mehr sagte er nicht. Ai warf ihm einen skeptischen Blick zu, drehte sich dann um und ging ins Zelt.
 

Akai sah ihr nach, seine Züge unbewegt.

Er wusste, sie verlangte Antworten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  AmazingTash
2012-04-23T15:54:38+00:00 23.04.2012 17:54
Früher Mittag. Die Jalousien lies nur wenig Sonne in mein Zimmer scheinen. Routiniert wurde Google Docs geöffnet und gefühlte tausend Seiten, gefüllt mit schwarzen Buchstaben tauchten vor meinem Auge auf. Die DC-Fanfic an der ich schon solange Zeit arbeite. Doch, was ich auch tat, heute war der Wurm drin. Heute hatte ich keine Inspiration. Ich kam nicht weiter.

Ein neuer Tab wurde geöffnet und der FanFiction-Bereich von DC erschien. Ich hatte mir nicht viel erhofft, einfach nur ein wenig Abwechslung, etwas was meine Gedanken wieder frei machen würde. Frei für neue Ideen. Der erste Blick viel auf eine auffällig hohe Zahl an Kommentaren und ich fragte mich ob das ein Zeichen von Qualität sein könnte. Wenn nicht dafür, für was dann.
Nach dem ich die kurze, aber durchaus viel versprechende Beschreibung durchlass, wurde auch schon das ePUB heruntergeladen und auf das Tablet geschoben. Mit samt einer warmen Tasse Chai-Latte machte ich es mir auf der Couch gemütlich. Die Geschichte wurde prompt geöffnet und der Prolog erschien... Ich startete mit den ersten Worten. Es waren nur die ersten Worte, die ersten Sätze der Geschichte und schon zogen sie mich in den Bann. So ging das Kapitel über Kapitel. Es ergriff mich, dieses Gefühl. Wie in einer Art Trance zu stecken. Nicht mehr auf einer Couch mit einem Tablet in der Hand zu liegen, sondern mitten im Geschehen zu sein. Dieses Gefühl habe ich unglaublich selten.

“Sie schloss die Augen” Was tat ich in diesem Moment? Unweigerlich schloss auch ich sie und das nur weil ich durch deine Art zu schreiben so gut mit den Charakteren mitfühlen kann. Ich kann ihre Emotionen selbst spüren, als wäre ich da, als wäre ich ein Teil von ihnen.
So unglaublich tief war ich in das Geschehen versunken, so sehr griff es nach mir, das ich merklich zusammenzuckte als mein Tablet seinen erbärmlichen Akkustatus mit einem lauten Ton bekannt gab. Ich war wieder hier, auf meiner Couch. Als ich mich von dem Schock erholte sah ich auf die Uhr an der unteren Seite des Bildschirmes... Ich stellte mit erschrecken zwei Dinge fest. Es war schon Abends. Und der nichtmal angenippte Chai-Latte war kalt.

Nun hängt das Tablet am Stromkreis und ich muss zugeben, ich bin ein wenig erleichtert zu dieser kurzen Pause mehr oder minder gezwungen zu werden. Den so viele echte Emotionen hatte ich schon lange nicht mehr beim Lesen einer Fanfiction. Puh. Ich muss durchatmen, mein Herz schlägt immer noch ein wenig schneller als es sollte ;-)

Ich bin in den DC-Fanfiction Bereich gegangen um meinen Kopf frei zu bekommen. Jetzt ist er voll. Voll mit Fragen und wirren Vermutungen, deine Geschichte betreffend..


PS.: Der Charakter der Sonoko gefällt mir in deiner Schreibweiße ganz besonders. Sie hat mir zwischen all dem Herzschmerz immer Aufheiterung und ein amüsiertes Lachen geschenkt.

PPS.: Bin ich froh erst bei Kapitel 7 zu sein und noch so viele vor mir zu haben :D
Von:  JuriKudo
2010-02-22T11:53:09+00:00 22.02.2010 12:53
Huhu!
Erst einmal muss ich dir ein GROSSES Lob aussprechen. Ehrlich. Einfach genial wie du schreibst. Die Story, die Thematik, die Gefühle --> einfach klasse.
Als ich den Prolog gelesen habe, habe ich mir schon einige Gedanken gemacht. Kein Gedächnis mehr, verletzt - oje der Arme.
Jetzt bin ich echt gespannt, wie es dazu kommt. Das er von der Organisation dazu genötigt wird einzutreten, hätte ich mir im Traum nicht vorstellen können. Bin gespannt wie er da wieder rauskommt :)
Nicht zu letzt die Frage - wer ist der Boss?!

Ich werde diese Geschichte auf jeden Fall weiter verfolgen.

LG
Juri
Von:  Diracdet
2010-02-18T21:20:32+00:00 18.02.2010 22:20
Hallo Leira,

spät, aber mein Kommi... kommt. XD
Im Wesentlichen, weil ich wirklich überlegen muss, was ich schreiben soll.

Das Kapitel gefiel mir, wirklich... außer dass wieder so eine Aufklärungsgeschichte dazwischen war... *lalalala*
Ich würde gerne die Szene mit ein paar ironischen Kommentaren unterlegen, sie war gar nicht mal schlecht, ehrlich, aber da ist ja noch dieses Detail, was gewisse Informationen angeht. ;p

Das gleiche wohl für die Szene mit Vermouth und dem Boss, sie war eigentlich eine der besten des Kapitels, meiner Meinung nach, aber sich dazu genauer äußern... du weißt ja. Apropos, ich finds recht leicht zu erkennen. Du weißt was, worum es geht...
Hier nur ein Kommentar, was mir auch früher schonmal auffiel, Vermouth sagt öfters mal gerne was auf Englisch als Kommentar, wie auch Jodie, aber weniger. Seltener, wirklich nur in ganz ausgewählten Momenten, während es bei dir fast jeder zweite Satz ist. Das nimmt für mich diesen theatralischen Aspekt, diesen besonderen Augenblick, in dem die Schauspielerin die Quintessenz ihrer Gedanken wie mit geflügelten Worten zusammen fasst. Ist halt alles nur Spiel, Show, und damit auch Showeffekt, mehr Schein als sein. Aber ist halt, mehr meine Meinung. Wahrscheinlich auch eher... nicht so relevant.

Was noch? Das Ende ist der eigentlich interessanteste Teil. Was du daraus machen willst, das wüsste ich wirklich gerne. Kann aber auch sein, dass ich danach wieder sage, es war nicht so mein Ding, aber ein Gespräch zwischen Ai und Akai unter den Umständen, wie du sie ausmalst, klingt wirklich lesenswert.

Am besten ich nehme das als Schlusswort, was besseres finde ich sonst nämlich auch nicht mehr.
Es tut mir Leid, wenn das Kommi etwas... nun ja, unzusammenhängend und wohl auch nicht so hilfreich wirkt, wie es sollte; Glaub mir, das Kappi gefiel mir deutlich besser, als das zwei vorher, aber es ist wohl irgendwie noch so ein... Übergangskapitel, da gibt es von meiner Seite nicht so viel zu zu sagen, sorry.

Bis nächste Woche.
LG, Diracdet
Von: abgemeldet
2010-02-18T16:40:08+00:00 18.02.2010 17:40
Hallo :)

Sooo... mein Kommentar wird nicht vielleicht irgendwie bewertend sein, aber ich bin im Stress und ich nehme mir jetzt mal die paar Minuten, um `ne Kurzantwort zu schreiben.

Zuerst einmal hat mir das Kapitel gefallen; die Dialoge waren wieder gut, ebenso die die Gefühlsdarstellungen.
Ich hatte nicht unbedingt... erwartet, dass die Polizei jetzt Bescheid kriegt – also ich meine, in diesem Kapitel.
Die Gedankengänge Shinichis waren authentisch und plausibel (ich liebe diese zwei Wörter XD); nein, ehrlich!

Und sonst kann ich jetzt zeitlich nicht weiter schreiben; na ja... ist ja eh immer Schrott meinerseits *g*


Also dann – einen schönen Donnerstag noch und bis zum nächsten Kapitel!

Viele Grüße, Claire ^-^
Von:  traumherz
2010-02-18T13:33:48+00:00 18.02.2010 14:33
So...
ich bin heute auf deine FF gestoßen und hab gleich begierig angefangen, sie zu lesen - und konnte nicht aufhören, ehe ich nicht alles, was du bisher geschrieben hast, durchgelesen hatte :)
Die Idee gefällt mir sehr gut. Du hast einen tollen Schreibstil, der mich richtig mitgerissen hat.
Was den Boss angeht... ich habe eine Theorie, die mir nicht gefallen mag, da auf meinem PC eine FF rumdümpelt, die ich irgendwann hochladen wollte, in der ich, wenn ich richtig liege, den gleichen Boss geplant hatte *lach* aber egal.
Jedenfalls bin ich sehr gespannt, wie sich das alles noch entwickelt und du darfst mich ab sofort zu deinem wartenden, bibbernden, hibbelnden Leserstamm hinzufügen *lach*
Die Geschichte kommt jedenfalls auf meine Favoritenliste und ich freu mich schon aufs nächste Kapitel
Liebe Grüße,
traumherz
Von:  Kimikou
2010-02-17T22:39:23+00:00 17.02.2010 23:39
wie immer klasse Kapi :>

ich weis gar nich was ich noch sagen soll xD
ich glaub die Story wird noch hammer hart...
nya ich freu mich echt schon aufs nächste Kapi :>

Lg
Ran-chan
Von:  Luxara93
2010-02-17T20:19:29+00:00 17.02.2010 21:19
Fragen über Fragen, wie immer xD

Kann das nächste Kapitel gar nicht abwarten :3

LG Leonie93
Von:  Green
2010-02-17T17:30:24+00:00 17.02.2010 18:30
roaaaar~
Spannend wie immer~!
alle wissen das conan shinichi ist , nur ran nicht, die wird ihn lynchen wenn sie das erfährt XDDD
mach weiter so leira, good job, lady, good job <3!
Von:  KaitoDC
2010-02-17T17:08:21+00:00 17.02.2010 18:08
on man, welch Kapitel mal wieder...
wieder einmal wundervoll geschrieben. Und immer und immer wieder lässt du uns Fragen da.... wer ist denn bloß der Boss? er verhält sich so seltsam,... wie Vermouth, scheint aber nicht eindeutig auf einer Seite zu sein, verdammt, was hat er für eine Identität?? iúnd ich wette, wir kriegen es erst am Ende heraus... T.T
Tja, und al Yusaku Shinichis Geheimnis verraten hat... was für ein Schock für Megure, Sato und Takagi. Dabei hat es Takagi auch immer geahtn, dass etwas nicht mit Conan stimmt.
Ich bin auch schon gespannt auf das Gespräch zwischen Ai und Akai, mal sehen, was die alles so ansprechen..
bia bis nächsten Mittwoch, würd ich sagen
lg
KaitoDC
Von:  Kati
2010-02-17T16:55:39+00:00 17.02.2010 17:55
Es wird immer spannender :D
Ran weiß, dass mit Shinichi was passiert ist, kann aber nichts tun... Fast alle wissen, das Conan Shinichi ist und das die Organisation ihn hat und können aber auch nichts machen... usw.
Was mich zurzeit am meisten beschäftigt ist der Boss :D Also ich hab ja so meine Theorie... Allerdings bin ich grad am überlegen, ob das vl doch Blödsinn ist, weil entweder ergibt das an einer Stelle keinen Sinn, oder ich kann ned lesen +lach+
Auf das Gespräch zwischen Ai und Shu bin ich auch schon gespannt... Was da wohl alles rauskommt... +grübel+ ^.^

Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel!
LG ♥


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