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Amnesia

Wer ist man noch, wenn man sich selbst vergisst?
von

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Licht ins Dunkel, Dunkel ins Licht

Meine lieben Leserinnen und Leser!
 

Vielen, vielen Dank für die Kommentare zum letzten Kapitel!

Ich hoffe, dieses hier kann ein paar eurer Fragen und Bedenken beantworten bzw. klären... ich bin gespannt, was ihr denkt.
 

In diesem Sinne :D
 

Viel Vergnügen beim Lesen,

eure Leira :D

____________________________________________________________
 

Kapitel 13: Licht ins Dunkel, Dunkel ins Licht
 

Seit ein paar Minuten war alles still auf dem Nachbargrundstück.

Der Mond leuchtete silbrig und fahl, tauchte die Szenerie in ein unwirkliches, sphärenhaftes Licht; es schien fast, als wäre das, dessen Zeuge er gerade geworden war, gar nicht passiert.
 

Er stand immer noch da, wo er schon vor guten fünf Minuten gewesen war, unsichtbar, perfekt getarnt in der Finsternis, zog an seiner Zigarette, das einzige Zeichen, das seine Anwesenheit verriet, und blickte hinaus in die Nacht.

Ein leises Lächeln hatte sich auf seine Lippen geschlichen, wenn er daran dachte, was gerade passiert war, was er gerade durch das Fenster, das er vorsorglich einen Spalt geöffnet hatte, gesehen und gehört hatte.

Sein… oder besser ihr Plan war vollends aufgegangen.
 

Es war wirklich zu niedlich gewesen, zu sehen, wie dieser Typ mit dem heftigen Kansai-Dialekt seinen ehemaligen Freund zusammengestaucht hatte.

Wahrlich rührend.
 

Ein leises Lachen entfuhr im, Rauch kräuselte sich unkontrolliert aus seinen Mundwinkeln nach oben, ehe er ihn ausstieß, um erneut die Spitze seiner Zigarette durch einen kräftigen Zug zum Glimmen zu bringen.
 

Alles war genauso gelaufen, wie sie es vorhergesehen hatten… wie auch er es vorhergesehen hatte.
 

Erstens… war Sherry tatsächlich hier, und mehr als zum Greifen nah.

Zweitens - war weder auf Armagnac noch auf Vermouth Verlass; eine Vermutung, die sich heute Abend mehr als nur bewiesen hatte.

Und das… das würde noch Konsequenzen haben.
 

Eine dritte, nette Erkenntnis, die der Abend mit sich gebracht hatte, war die, dass das FBI ihnen wohl schon wieder auf den Fersen war, zumindest Black - den alten Engländer, den Silberrücken des FBI sozusagen, hatte er in der Dunkelheit eindeutig ausmachen können - leider hatte er nicht alle Anwesenden gesehen, ein paar hatten wohl im toten Winkel der Mauer gestanden, und die Nacht war wirklich dunkel, heute. Da konnte auch der Mond nicht viel ausrichten, er verlängerte die Schatten eher, als dass er sie etwas erhellen könnte.
 

Auf jeden Fall würde das Triumvirat mehr als nur zufrieden sein.

Der Plan, Vermouth und Armagnac derart auflaufen zu lassen, indem er ihnen den eigenmächtig verschobenen Deal und seine Jagd auf Sherry vortäuschte, um sie damit in Panik und Zugzwang zu versetzen, war vollends aufgegangen.

Es hätte schon gereicht, hier vorzufahren - das Haus auch noch zu betreten war ihm dann ein persönliches Vergnügen gewesen.

Er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie dieser Junge Blut und Wasser geschwitzt hatte, als er mit der kleinen Verräterin rausgelaufen war.

Gin hatte seinen Angstschweiß förmlich riechen können.
 

Sein Grinsen verbreiterte sich, als er daran dachte, ihn vor seinem inneren Auge noch einmal über den Garten laufen sah.

Er fragte sich, ob er ahnte, dass er ihn gesehen hatte, ob er ihn vielleicht bemerkt hatte, als er sich umgeblickt hatte.

Es war im Prinzip egal, es würde ihm nichts bringen; sie hatten nun eindeutig etwas gegen Kudô in der Hand; auch wenn der Boss ihn eventuell für sein Fehlverhalten für den heutigen Abend zur Rechenschaft ziehen würde, eventuell.

Das Triumvirat hatte damit einen neuen Trumpf.

Etwas, das der Boss nicht würde hinweg diskutieren können. Man würde nur noch auf eine günstige Gelegenheit warten, um ihn auszuspielen, und dann würde das Blatt sich wenden.
 

Der Anfang vom Ende war damit eingeleitet.
 

Er ließ die Zigarette aufs Parkett des Zimmers fallen, in dem er stand, trat sie aus.
 

Und das ist für dich… ein kleiner Willkommensgruß, Sherry.
 

Eins musste er sich leider eingestehen… sie hätte er gern noch mitgenommen, wo er gerade dabei war… als Bonus, sozusagen.

Das wäre wohl das Tüpfelchen auf dem i gewesen… der absolute Höhepunkt des heutigen Abends.

Allerdings, und so ehrlich musste er zu sich selber sein… Kudô dranzukriegen war ihm mittlerweile auch ganz Recht.
 

Langsam drehte er sich um, dann verließ er, die Ruhe selbst, das Haus.
 


 

Heiji Hattori, ich gratuliere dir.
 

Heiji stand im Wohnzimmer der Kudô-Villa, starrte in die Nacht, schluckte, bekam das Bild nicht aus dem Kopf – das Bild von Shinichi Kudô, in schwarzer Kluft, in den Fängen der Organisation, nein, noch schlimmer… er war einer der ihren.

Weil man ihn dazu zwang.

Und er…
 

Ehrlich, brillant. Du hast deinem Ruf als bester oder zweitbester Oberschülerdetektiv heut Abend wahrlich alle Ehre gemacht.
 

Dein bester Freund, von dem du behauptest, ihn zu kennen, steckt in Schwierigkeiten, aber alles, wozu du in der Lage bist, ist ihm Vorhaltungen zu machen, ihm kriminelle Absichten zu unterstellen, Feigheit, Verrat, Gier.
 

Ganz große Klasse. Ehrlich.

Fein gemacht.
 

Wirklich, irgendeine Sicherung musste ihn ihm durchgebrannt sein, aber konnte allein die Vorstellung, der Anschein, Shinichi Kudô wär ein Verbrecher, ein Mitglied der Organisation, die er seit Jahren jagte, ihn derart den Verstand verlieren lassen?

Er hatte doch keine Sekunde mehr nachgedacht - denn hätte er sich mal seines Verstandes bemüht, seiner kleinen grauen Zellen, derer er sich so rühmte, dann hätte ihm doch auffallen müssen…
 

Was zum Henker is‘ in dich gefahren, du Depp!?!
 

Er wandte sich kurz um, warf einen Blick in die Runde.

Dann hätte ihm auffallen müssen, dass da was nicht stimmte, und dass Kudô nie etwas tun würde, dass so gegen seine Vorstellung von Moral und Gerechtigkeit ging, wie das… nicht aus freien Stücken…
 

Verdammt, du kennst ihn doch, diesen Moralisten!

Du solltest doch wissen, dass er nichts umsonst macht und sowas schon gar nicht freiwillig!

Aber anstatt dir das von ihm mal ruhig erklärn zu lass’n, wie jeder vernünftige Mensch es getan hätt‘, tickst du völlig aus, schreist die halbe Nachbarschaft zusammen, verlierst vollständig die Nerven und die Kontrolle über dich…

Er steht in schwarzen Klamotten vor dir, offensichtlich ohnehin völlig fertig, und du siehst rot und fängst an, ihn anzuklagen, ohne zu wissen, was dahinter steckt…

Hattori, du hast als Detektiv… und auch als Freund… heute auf ganzer Linie versagt.
 

Heiji atmete langsam aus, beobachtete, wie sich die Scheibe vor seiner Nase beschlug.
 

Was is nur in mich gefahren…

Das entspricht mir doch gar nich‘. Klar, ich bin manchmal etwas zu impulsiv, sag mehr, als gut wär, aber das heut… das schießt den Vogel ab, und ausgerechnet du musstest das heute aushalten, Shinichi.
 

Heiji seufzte leise, fuhr sich durch die Haare, vergrub dann seine Hände in seinen Taschen.
 

Kudô, es tut mir Leid.

Ich hätte das nich‘ sag’n dürfen. Ich hab nich‘ nachgedacht, ich hätte doch drauf kommen können…

Ich dacht mir ja, dassde das unter Umständen nich‘ freiweillig machst, aber ich war viel zu kurzsichtig, viel zu überstürzt, ich… dieses Bild schien mir so gänzlich unvereinbar, mit dem Shinichi Kudô, den ich kenne, dass ich wirklich die allerkürzesten Schlüsse zog… und die Erkenntnis kam mir viel zu spät.
 

Aber ich hol dich da raus… du musst nur durchhalten.

Ich pass auf, dass Ran solang nix passiert,… verlass dich drauf.
 

Und dann muss ich mich bei dir entschuldigen.

Es is‘ kaum zu fassen, was ich für‘n Vollidiot sein kann.
 


 

Yusaku schritt unruhig auf und ab, zwirbelte mit Daumen und Zeigefinger seinen Bart, ließ sacken, was man ihm gerade erzählt hatte.

Er war sichtlich aufgewühlt. Aufgebracht, über das, was passiert war.
 

Er konnte sich lebhaft vorstellen, wie Shinichi sich gefühlt haben musste, als er ihnen unter die Augen hatte treten müssen… wie ihn der Gedanke gequält haben musste, was die anderen nun von ihm denken würden…

Er glaubte bestimmt, sie alle waren enttäuscht von ihm.

Vielleicht ging er sogar soweit zu befürchten, dass sie Angst hatten vor ihm. Der Gedanke war wohl nicht ganz abwegig…

Fakt war, in der Situation, in der Shinichi steckte, waren seine nächsten Handlungen unberechenbar geworden, weil nicht mehr er darüber entschied, was er tat.

Diese Art von Selbstmarter würde zu Shinichi passen.

Der Gedanke daran würde ihn wohl heut den ganzen Abend nicht mehr verlassen, auch wenn er Ai wohl ihr Leben gerettet hatte…
 

Sicher hatte er Angst gehabt.

Entsetzliche Angst.

Angst, gefangen zu werden. Ertappt.

Erwischt zu werden, von Gin, als er dabei war, Ai in Sicherheit zu bringen.

Zu wissen, dass er damit Ais, Rans und nicht zuletzt sein Todesurteil unterschrieben hätte… sie konnten nur hoffen, dass Gin sie nicht doch bemerkt hatte.
 

Es musste ihn schier den Verstand gekostet haben.
 

Langsam drehte er sich um, ließ seine Blicke schweifen.
 

Im Wohnzimmer stand die ganze Truppe, die gerade noch beim Professor gewesen war und erholte sich von dem Schrecken, bis auf Kogorô, der losgefahren war, zu Eri.

Yukiko hatte für alle Tee gekocht und kümmerte sich rührend um Ai, die auf dem Sofa saß und unter Schock zu stehen schien. Der Autor warf seiner Frau einen besorgten Blick zu; er fand erstaunlich, wie gefasst sie aufgenommen hatte, was mit ihrem Sohn geschehen war… wie sie es wegsteckte, dass sie ihm so nah gewesen waren, gerade eben, es war noch keine Stunde her…

Keine Stunde.

Sie war beeindruckend ruhig, es schien fast, als hätte sie ihre Fassung endlich wieder gefunden… ihre innere Stärke war zurückgekehrt, sie musste ja stark sein… für ihren Sohn.

Für Shinichi, der noch lebte, der zwar durch die Hölle ging, aber immerhin lebte, und auch noch weiter leben würde, wohl… zwar wusste keiner, wie lange, aber er schwebte noch nicht unmittelbar in Lebensgefahr.

Noch nicht.

Sie konnten ihm noch helfen… es war noch nicht zu spät.

Und daran klammerte sie sich, krampfhaft.

Noch war nichts verloren.
 

Er seufzte leise, fuhr sich über die Augen, schaute sich im Wohnzimmer um.
 

Jodie Starling, Shuichi Akai und James Black unterhielten sich mit gedämpften Stimmen, saßen zu dritt auf dem großen Sofa, während Heiji mittlerweile vor dem Kamin stand und in das flackernde Feuer blickte, offensichtlich angestrengt versuchte, irgendwie seine Gedanken zu sortieren.
 


 

Der Oberschülerdetektiv seufzte tief, fasste für sich die Fakten zusammen.

Shinichi war in den Fängen der Organisation.

Noch mehr - er war Mitglied der Organisation.

Verübte Verbrechen, tat, was man ihm auftrug.

Und das aus einzig und allein einem einzigen Grund.
 

Ran.
 

Er parierte, um Ran nicht zu gefährden…

Er wurde erpresst.

Und man hatte ihn überhaupt erst gefasst, weil er bei einem Telefonat mit Ran belauscht worden war und sie ihn bei ihrem Gespräch quasi verraten hatte.

Soviel wusste er jetzt, nachdem man ihn endlich so gut wie vollständig ins Bild gesetzt hatte.
 

Heilige Sch*****
 

Wenn Ran das jemals erfuhr...

Wenn sie jemals erfuhr, was er für sie durchmachte und dass es… sozusagen ihre Schuld gewesen war, dass es so weit gekommen war, würde… ja, was würde dann passieren?

Er wusste es nicht.

Wahrscheinlich würde sie zusammenbrechen, er wusste nicht, ob Ran mit diesem Wissen würde umgehen können.

Erst Recht, wenn er dann nicht da war, um sie zu beruhigen.

Wenn ihm was geschah, und sie jemals erfuhr, dass es wegen ihrem Anruf soweit gekommen war… klar, sie konnte nichts dafür; was sie nicht abhalten würde, aber genau davon überzeugt zu sein.

Dass es allein ihre Schuld war.
 

Heiji seufzte tief.
 

Er hatte ja keine Ahnung gehabt…

Wenn er sich jetzt Shinichis Worte in Erinnerung rief, lief ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken. Er wünschte, er hätte ihn nicht so angefahren. Er konnte sich ja jetzt denken, wie es ihm gegangen sein musste, als er ihnen gegenüberstand… wie es ihm seit Tagen ging, und auch jetzt gehen musste.
 

Du kannst mir nicht helfen, und wenn du mich siehst, dann geh mir zukünftig aus dem Weg… du… du kennst sie doch. Bring… bring dich in Sicherheit. Du hast keine Ahnung, offensichtlich, was passiert ist... sonst würdest du nicht glauben, dass ich hier freiwillig bin, oder diese Klamotten hier aus Überzeugung trage. Nur ist es so… es zählt nicht mehr, was ich noch will. Ich mache… was andere wollen. Weil es… weil es nötig ist. In gewisser Weise… hab ich mich wohl wirklich kaufen lassen…
 

Heiji biss sich auf die Lippen.

Was er zu ertragen, zu tun bereit war, war ungeheuerlich. Er ruinierte sich selbst damit. Dieser Zustand musste ihn um den Verstand bringen, das konnte er nicht aushalten, dass wusste er, und der Ausdruck in Shinichis Augen hatte nur allzu deutlich gezeigt, dass auch er es wusste. Dass es so nicht lange gehen konnte.

Dass er draufging dabei. Auf irgendeine Art und Weise.
 

Unwirsch strich er sich die Haare aus dem Gesicht.
 

Es interessiert keinen mehr, was ich noch will. Ich bin wieder ich- aber ich war nie weniger ich selber als jetzt…
 

Langsam drehte Heiji sich um, blickte in die Runde.

„Und was habense vor, um ihn da rauszuholen? Wie lautet Ihr Plan? Und wann wollen Sie’s denn Ran sagen?“

Seine Stimme klang aufgebracht, und es war nur zu verständlich, warum. Er machte sich Sorgen, er wollte helfen.

Schnell.

„Sie müssen doch sehen, dass man ihm das nich‘ zumuten kann!“
 

Yusaku blieb stehen, schaute den erregten jungen Mann an. In seinen Augen blitzte die Wut, seine ganze Körperhaltung verriet seinen Unmut, seine Anspannung. Ihm lag offensichtlich wirklich was an Shinichi. Er war tatsächlich sein Freund.

Es überraschte Yusaku ein wenig, denn Shinichi war kein Mensch, der mit Freundschaften viel am Hut hatte, aus gegebenen Gründen; aber mit diesem jungen Detektiven schien es anders zu sein.

Bevor er jedoch etwas sagen konnte, meldete sich James Black zu Wort.
 

„Ran wird vorerst nichts erfahren. Damit sie sich nicht einmischen, sich in Gefahr bringen kann. Ihr Wohl hängt von seinem Durchhaltevermögen ab, wir wissen alle, dass diese Organisation sie findet, wo immer sie ist, das ist nicht der Grund, warum sie auf Izu ist. Aber wir wissen, dass Ran… alles tun würde, um ihn zu retten, und das wird die Situation weder für ihn noch für sie verbessern. Not at all, I’m afraid.“
 

Heiji schaute ihn an.

„Das is aber nich‘ fair ihr gegenüber. Und das beantwortet nich‘ meine erste Frage.“

Jodie schaute ihn an.

„You are best friends, aren’t you? Ich meine, du wusstest offensichtlich…“

„Über ihn Bescheid, ja.“

Heiji nickte.

„Wir sind… tatsächlich sehr gut befreundet.“

Er schluckte, schaute sie an, wartete ihre Antwort ab.

„Dann wirst du doch auch sicher bestätigen können, wenn ich behaupte, Shinichi würde nicht wollen, dass Ran sich seinetwegen in Gefahr bringt. He’s doing that for her!“

Der Detektiv aus Osaka wandte unwillig den Kopf ab.

„Stimmt wohl… aber…“

„Kein Aber.“

James schüttelte den Kopf minimal, wandte den Blick nicht ab vom Gesicht des Oberschülerdetektivs.

„Sie darf es fürs erste nicht wissen. Nicht, bevor wir einen sicheren Plan haben, sie beide da rauszuholen, wobei wir wieder bei deiner ersten Frage wären.“

Er verschränkte unwillig seine Arme vor der Brust.

„Fakt ist, wir haben noch keinen Plan.“
 

Er warf einen unsicheren Blick zu Yusaku, der an einer Wand gelehnt stand und die Gruppe beobachtete.

„Dann sollten wir uns etwas einfallen lassen.“, murmelte er nur, starrte zu Boden.
 

Bedrücktes Schweigen breitete sich aus, bis ein leises Schniefen die Stille durchbrach.
 

„Ich dachte zuerst, er handelt auf Befehl der Organisation. Ich dachte, er verrät mich… um Ran zu retten. Ich…“
 

Ais Stimme klang seltsam monoton; es wirkte, als kämen die Worte gar nicht von ihr, als würde sie das nicht willentlich sagen, vielmehr wie automatisch. Sie war bleich, offensichtlich schämte sich für ihre Fehleinschätzung was Shinichi betraf, aber sie konnte nicht anders, musste dieses Geständnis machen… diese Beichte ablegen.

Sie schluckte, wischte sich über die Augen, merkte die betroffenen Blicke der anderen, wusste, was sie von ihr dachten.
 

Dass er das nicht tun würde. Dass sie ihn nicht kannte, anscheinend.

Sie schluckte schwer.
 

„Ich hatte Angst vor ihm. Er hat nichts gesagt, er… ich weiß auch nicht, ich war mir nicht sicher, er wirkte so anders… und… ich meine, er liebt… er liebt sie so… sehr… er erträgt so viel für sie, und er würde für sie so gut wie alles tun. Ich… dachte… ich…“
 

Ai starrte hatte bis jetzt blicklos auf den Boden gestarrt; erst jetzt hob sie den Kopf, wandte ihn, bis sie das Gesicht fand, das sie suchte, holte Luft, sammelte sich.
 

„Es tut mir Leid.“

Ihre Stimme war kaum lauter als ein Wispern. Yukiko schaute ihr ins Gesicht, versuchte ein Lächeln.

„Es ist schon gut… Shiho.“

Dankbar nahm sie die Tasse Tee entgegen, die Yukiko ihr reichte, genoss es, als sie ihr über ihr Haar, ihre Wange strich, war froh um die Nähe, die Geborgenheit, die sie vermittelte und dass sie sie nicht verurteilte für das, was sie von ihrem Sohn gedacht hatte. Dass sie verstand und vergab. Nie hatte sie sich mehr als Kind gefühlt als jetzt; nie hilfloser, nie schutzbedürftiger. Und gleichzeitig quälte sie ihr schlechtes Gewissen, sich jetzt von der Frau trösten zu lassen, die die Mutter der Person war, die wegen ihr gerade durch die Hölle ging.
 

„Ich hätte es eigentlich wissen müssen. Ich kenne ihn doch. Aber so…

Was wirklich gespielt wurde, merkte ich erst, als er auf der Treppe stehen blieb. Er hat mich festgehalten, ich konnte… fühlen, wie nervös er war, wie schnell sein Atem ging, sein Herz… hämmerte gegen seinen Brustkorb, ich konnte es spüren, ich… ich hab sowas noch nie erlebt. Bei keinem, erst Recht nicht bei ihm…

Er stand da, versuchte, keinen Laut von sich zu geben. Und da wusste ich es. Da wusste ich… er war hier, um mich zu retten. Vor Gin.“

Sie schluckte, krallte ihre Hände in das Sofa.

„Er hatte so eine verdammte Angst… ich denke… während der ganzen Aktion hat er nur an Ran gedacht… daran, dass sie sterben muss, wenn Gin ihn mit mir erwischt…“

Fahrig strich sie sich über die Augen, schluckte.

„Dann ging Gin nach oben, und er schlich sich raus mit mir. Es war… war schrecklich. Er hätte das nicht tun sollen. Er ist wohl an die tausend Tode gestorben während der Aktion, und dann… dann stand er vor uns, und wir…“

Sie blickte in die bedrückten Gesichter der Menschen um sie herum.

„Ich meine… man konnte sein Unbehagen merken. Wie fertig ihn die Tatsache machte, ihn diesen Klamotten, in der Gesellschaft… von uns gesehen zu werden. Dieses Leben führen zu müssen. Zu wissen, und ich bin mir sicher, er wusste es… dass ich, wenn auch nur kurz, Angst vor ihm hatte…

Wir müssen ihn da rausholen… ich denke, lang hält er das nicht aus. Er ist stark, das wissen wir alle, ein Kämpfer, das ist er wirklich, aber das hier… das wird ihn auf Dauer ruinieren.“
 


 


 

Angst…
 

Shinichi seufzte, saß im Auto neben Sharon, fuhr sich durch die Haare.

Sie warf ihm einen prüfenden Blick aus dem Augenwinkel zu, schaltete behutsam in den nächsten Gang.

Langsam kam er wohl wieder zu sich.
 

Er blickte auf die Windschutzscheibe, sah zu, wie die Scheibenwischer versuchten, dem immer stärker einsetzenden Regen Herr zu werden, ohne es wirklich wahrzunehmen.

Seine Gedanken kreisten um Ai… er erinnerte sich daran, wie sich kurz ihre Finger in seine Arm gekrallt hatte, sie versucht hatte, sich zu wehren, zu entkommen, bis sie dann leise geworden war, ihr Körper schlaff und leblos, als sie gemerkt hatte, dass er ihr überlegen war und sie ihm ausgeliefert…
 

Das Gefühl war nicht schön gewesen.

Ganz… ganz und gar nicht schön.

Er hatte ihr keine Angst machen wollen… hatte sie nicht erschrecken wollen.
 

Ein weiteres Seufzen verließ seine Lippen.
 

Vermouth wandte ihren schönen Kopf, blickte ihn mit schwermütigen Augen an.
 

„Du hast ihr das Leben gerettet. Sie wird dir nicht nachtragen, in welchen Klamotten das passiert ist.“
 

Er senkte den Kopf, ließ seine Hände in seinen Schoß fallen. Konnte die Frau Gedanken lesen?

Unwillig verdrehte er die Augen, schluckte, wischte sich einen Wassertropfen, der ihm aus den Haaren über die Schläfe ran, unwirsch weg.
 

„Beruhigt mich ungemein.“

Shinichi schluckte, dann wandte er ihr den Kopf zu, und als er nun sprach, war der sarkastische Unterton von gerade eben völlig verschwunden.

„Sie… sie sind doch jetzt sicher, oder?“

Sharon blinzelte, dann nickte sie.

„Ja… ich… ich glaube schon, ja. Für den Moment, zumindest.“

„Hm.“
 

Er wandte den Blick wieder von ihr ab, schaute aus dem Fenster, sah die Lichter der Leuchtreklamen und Straßenlaternen vorbeihuschen.
 

„Warum konnte er mich nicht einfach umbringen.“, murmelte er leise.
 

Sharon atmete langsam aus. Dann nahm sie eine Hand vom Lenkrad, ertastete seinen Arm, drückte ihn.

„Es wird schon werden, irgendwie, cool guy.“

Er schüttelte den Kopf, konnte diese mütterliche ‚alles-wird-gut‘-Tour gerade gar nicht vertragen, erst Recht nicht bei ihr, denn zu ihr passte das überhaupt nicht - und in seinen Worten war ein dementsprechend wütender Unterton nicht zu überhören.
 

„Ach schön. Das hilft mir unglaublich, ehrlich.“

Er presste die Lippen aufeinander, atmete heftig, merkte, wie in ihm die Wut immer weiter hochkochte, bis er sie nicht mehr niederkämpfen konnte.
 

„Nun… kannst du mir dann auch sagen, wie, verdammt, Sharon? Wie denn??! Wie soll das hier jemals wieder gut werden?! WIE?! Kannst du mir das mal verraten?“
 

Er schrie sie an.

„Ich bin auf dem besten Weg ein Verbrecher zu werden, siehst du das nicht!? Das FBI, die Polizei… sie haben es gesehen… alle… ich… ich kann doch nie wieder dahin zurück, wo ich herkam…! Ich gehör nicht mehr dazu, ich bin nicht mehr ich, ich bin nicht mehr Shinichi Kudô, ich…“

Er kam nicht dazu, den Satz zu Ende zu sprechen, weil er mit voller Wucht nach vorne schnellte, merkte, wie sich der Sicherheitsgurt in seinen Oberkörper schnürte, ihm die Luft aus den Lungen presste. Er keuchte, stöhnte leise, rieb sich das Brustbein, warf ihr einen verärgerten Blick zu.
 

Sharon hatte eine Vollbremsung hingelegt, war mit quietschenden Reifen auf der verlassenen Straße stehen geblieben, starrte ihn wütend an.
 

„Verdammt, wer, wenn nicht Shinichi Kudô hat sie da gerettet!? Du bist noch da! Du darfst das nur nicht vergessen! You must not surrender, do you understand?!“
 

Shinichi schluckte, starrte sie an.

„You are quite right… sie werden Shinichi Kudô aus dir rauspressen wie Saft aus einer Orange, wenn du es zulässt. Das wollen sie… sie wollen dich umbringen… ohne dich zu töten. Dir dein Leben nehmen, ohne dein Herz zum Stillstand zu bringen, zumindest bis jetzt noch.“

Sie lächelte zynisch.

„Ein Zustand der sich ändern kann, aber das tut hier vorerst nichts zur Sache. Fakt ist - noch hast du nichts getan, dass dir die Rückkehr verwehrt - also gib verdammt noch mal noch nicht auf, was ist bloß aus dir geworden?! Du musst kämpfen. Solange es noch etwas gibt, was zu kämpfen sich lohnt, solange noch nicht alle Brücken abgebrochen sind… kämpfe. Fight.“
 

Er schluckte, starrte sie an.

„Aber wenn… wenn ich…“

Er brach ab, biss sich auf die Lippen, wandte den Kopf ab. Sharon wusste auch so, was er meinte.

„Murder will kill you, certainly.“

Sie nickte langsam.

„Aber noch bist du kein Mörder. Noch kämpfst nicht für unsere Seite, Shinichi… man nennt dich Armagnac, aber du bist es nur, wenn du es zulässt. Solange noch nicht alles verloren ist, bitte… wage, zu hoffen. Hope. Hoffe, für deinen Engel. Du bist es ihr schuldig. Du musst für sie kämpfen… bis zum Sieg - oder zur Niederlage. Aber noch ist es nicht soweit, das Handtuch zu werfen. Es hat begonnen ja. Es verändert dich, ich würde lügen, das abzustreiten, wir wissen es beide. You’ll never be the same again - but nevertheless, you’re still Shinichi Kudô. More than ever. Just now.”
 

Shinichi blickte sie an, sprachlos.

Dann wandte er den Kopf ab, lehnte ihn gegen das Fenster der Beifahrertür, seufzte, schloss die Augen.
 

Sie wusste genau, an wen er jetzt dachte.

Shinichi dachte an Ran.
 

Langsam atmete sie aus, als sie den Motor wieder anließ, der bei Vollbremsung abgewürgt worden war.
 


 

Angel… can you spread your wings…

...can you protect his soul…?
 


 

„Na wunderbar.“
 

Eri seufzte, starrte ihren Noch-Ehemann an.

„Wunderbar. Ich kenn ihn zwar nicht so gut wie du oder Ran, aber ich denke doch, der Abend hier setzt einen neuen Maßstab in Sachen verdorbener Feierabend bei ihm.“

Kogorô hatte sich eine Zigarette angezündet, schaute sie an, nickte gedankenverloren.

„Er sieht nicht gut aus. Ich bin froh, dass Ran ihn so nicht gesehen hat. Aber sag mal – wolltest du dir nicht einen Beweis suchen? Oder glaubst’ du’s jetzt auch ohne?“
 

Eri lehnte sich in ihrem Fernsehsessel zurück. Kogorô ließ sich ihr gegenüber auf dem Sofa nieder.

„Hör auf zu rauchen. Bei mir in der Wohnung wird nicht geraucht.“

„Du lenkst ab.“

„Mach die Kippe aus, oder ich tu’s für dich.“

Die Königin des Gerichtssaals lächelte ihn unheilverkündend an.

Kogorô grinste säuerlich zurück, ging dann missvergnügt, aber folgsam, in die Küche, um die Zigarette zu entsorgen.

Als er wiederkam, hatte sie eine Akte aufgeschlagen.
 

„Masami Hirota, schlank, lange, braunschwarze Haare, ein recht junges Ding. Wurde gefunden mit einer Schusswunde im Oberkörper, erster am Tatort war ein kleiner Junge namens Conan Edogawa.“

Sie blickte ihn über ihre Brille hinweg an.

Er nickte.

„Sag ich doch.“

Sie hob ein Foto hoch.

„Das ist sie, ja?“

Er nickte.

„Gut.“
 

Sie seufzte.

„Die Version deiner Geschichte hat soweit Hand und Fuß. Nun, ich hab mich dann auch auf die Suche nach dieser Akemi gemacht. Akemi Miyano. Die Frau… Kogorô, die Frau existiert nicht.“
 

Sie lehnte sich zurück, ließ ihre Worte sacken, beobachtete aufmerksam ihren Mann.

„Bitte was?“

Er schaute sie erstaunt an.

„Ich hab alles durchsucht. Ich hab versucht, alle möglichen Quellen anzuzapfen, nirgendwo ein Hinweis auf eine Frau namens Akemi Miyano.“
 

Kogorô lehnte sich zurück, ließ den Kopf in den Nacken sinken.

„Aber ich glaub ihr die Geschichte… ich glaube dieser Ai das… warum sollte sie uns da anlügen?“

„Hat sie auch nicht.“

Eri lächelte mysteriös.

„Ich hab den Professor angerufen… bei ihm wohnt die Kleine ja. Und Fakt ist – sie haben mal einen Fall bearbeitet, wo sie es mit Personen zu tun bekamen, die Akemi kannten. Aber noch besser… Akemi hatte einen Wohnsitz. Man findet zwar nirgendwo einen Eintrag mehr in irgendeinem Einwohnermeldeamt- aber bei der Telefonzentrale konnte ich mit Hilfe ihrer Nummer, die mir der Professor durchgab – er hatte sie auf seinen Telefonlisten, wohl weil Shiho… was traurig genug ist… nach dem Tod ihrer Schwester gern mal ihren Anrufbeantworter anrief, um ihre Stimme zu hören.

Ich rief also die Telefongesellschaft an, und fragte nach der Person, der diese Nummer gehörte; die Nummer war noch nicht neu vergeben, aber ihr Eintrag gelöscht. Allerdings… existierte noch eine Zahlungsaufforderung; sie ist datiert auf ein Datum sechs Wochen nach ihrem Tod; sie überwies wohl monatlich, ohne Dauerauftrag, und da steht der Name… Akemi Miyano.“
 

Sie hielt das Mahnungsschreiben hoch, lächelte triumphierend.

„Dass dieses Dokument noch besteht verdanken wir dem glücklichen Zufall, dass die Telefongesellschaft derartige Schreiben auf einem Sicherungsserver als Kopie speichert. Das Original war weg.“
 

Kogorô ächzte.

„Na, du hast keine Kosten und Mühen gescheut, was?“

„Nein.“
 

Eri lehnte sich zurück.

„Diese Organisation hat ihre Identität gelöscht, nach ihrem Tod. Für mich ist zwar jetzt ziemlich bewiesen, dass es diese Akemi gibt, und da Shiho sie angerufen hat, wird sie auch ihre Schwester sein… aber diese Zusammenhänge erschließen sich noch nicht. Gin hat sie erschossen, sagst du? Aber wieso genau? Wollte er sie nur beseitigen, damit man Shiho nicht verlor? Aber wieso erzählt man ihr dann von der Ermordung ihrer Schwester? Warum tischt man ihr nicht eine Lüge auf, es dürfte klar sein, dass sie sich weigert, zu arbeiten, erfährt sie, dass die Organisation sie getötet hat.“
 

Sie seufzte.

„Ich hab dann versucht, etwas über Shiho zu finden, aber über dieses Mädchen sind Informationen auch sehr rar gestreut, wie es scheint, ich bin noch nicht fündig geworden.“

Langsam legte sie ihre Fingerspitzen aneinander.
 

„Diese Geschichte ist wirklich abstrus… wenn diese Sache mit dem Schrumpfgift stimmt… wovon ich leider mittlerweile auch ausgehe… dann frage ich mich, was man mit so einem Mittel vorhat. Was eine Organisation mit so einem Mittel bezweckt. Eigentlich ist so eine Erfindung viel zu schade zum Leute ermorden. Und eigentlich sollten solche Leute wie Shiho, ihre Schwester oder… Shinichi… auch nicht in so einer Organisation arbeiten. Ich frage mich, wer das ist, der ihn dazu zwingt. Er muss ihn genau kennen, wenn er ihn derart in der Hand hat.“
 

Kogorô schaute auf, in seinem Gesicht spiegelte sich Ungläubigkeit zusammen mit einem Ausdruck von langsamem Erkennen.

„Jemand, der ihn kennt? Aber das…“
 

Eri nickte bedächtig.
 

„Der Boss der Organisation ist jemand, der Shinichi Kudô und unsere Tochter Ran kennt. Gut kennt. Ich denke, der Boss der Organisation ist jemand… den auch wir kennen. Fragt sich nur, ob das jetzt mehr Licht ins Dunkel bringt... oder die Sache eher noch undurchsichtiger macht...“
 

Kogorô schluckte, fuhr sich mit einer Hand über die Stirn. Er spürte kalten Schweiß unter seinen Fingern, schauderte.
 

„Darf ich jetzt eine rauchen, Eri?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von:  Vertschl
2010-11-27T12:17:09+00:00 27.11.2010 13:17
Hi :)

Bin grad am durchlesen deiner Fic. Echt klasse was ich bisher gelesen habe! :D

Mir ist aber in dem Kapitel eine kleine Ungereimtheit aufgefallen..

Im Wohnzimmer stand die ganze Truppe, die gerade noch beim Professor gewesen war und erholte sich von dem Schrecken, bis auf Kogorô, der losgefahren war, zu Eri.
...
kurz darauf:
Der Detektiv aus Osaka wandte unwillig den Kopf ab.
„Stimmt wohl… aber…“
„Kein Aber.“
Nun schaltete sich auch Kogorô Môri ein.

äh.. Wann ist Kogorô gekommen & wann wieder zu Eri zurück??

lg Vertschl
Von:  Diracdet
2010-04-24T18:06:41+00:00 24.04.2010 20:06
Hallo Leira,

wie immer spät meine Antwort, aber sie kommt.
Hm... erlaube mir, ein paar Punkte (Ai im Wesentlichen) etwas außen vor zu lassen (schreib ich in der ENS nach).
Die Geschichte mit der Fall von Gin war klasse. Und eigentlich genau sein Kaliber, mich wundert fast, dass erst das Triumvirat ihn darauf bringen musste, er kann doch selber denken. XXXD
Aber dennoch, ja das erklärt einige meiner Fragen und auch sein Fehlverhalten. Andererseits immer noch nicht, warum sie zu... siebt ihn nicht geschnappt haben. Da kann man immer noch behaupten, sie waren nicht dort, haben sich nur umgesehen und Gin war plötzlich weg, ließ sie allein. Nachweisen könnten sie da nicht viel.
Aber nun gut, so ist es viel interessanter. Nein, ehrlich, das fand ich von der Tiefgründigkeit seiner Aktionen ziemlich gut getroffen, auch wenn ich erwarten würde, das Shinichi die Scharade irgendwo durchschaut. Es war... zu offensichtlich in seiner ganzen Reaktion, vielleicht nicht im ersten Moment, aber im Zweiten. Der Trick zu plump für Gin alleine. Schließlich, nach jetziger Sicht war es ja nicht gewollt, dass Armagnac und Vermouth ihm folgten und das konnten sie weil ausgerechnet diesmal sie in der Nähe von ihrer Wohnung waren. Außerdem ist es doppelzüngig, zum Einen anzunehmen, dass Gin sich so viel Mühe macht – und so bedacht agiert – die Lieferung abzubestellen, um dann abzuhauen, und gleichzeitig so fixiert auf Sherry scheint, dass er einfach nicht länger warten wollte.
Ähm... ich rede mal nicht weiter, ich glaube fast, sonst mache ich hier ungeplante Spoiler! XXD
Aber du siehst, das gefällt mir, hier denke ich gerne mit und alles.

So Heiji... Heiji... der anmaßende... nö, den Rest der FF ist er kein Detektiv mehr für mich. Viel schlimmer finde ich, dass er versucht 'es wieder gut zu machen', indem er Ran schützen und ihn heraus holen will. So ein Fehlverhalten, so ein Misstrauen, ist zu erklären, aber in wahrer Freundschaft nicht zu entschuldigen. Wie es Shinichi beim Frühlingsfest über Mord sagte, erklären kann man es immer, aber nie verstehen oder gar rechtfertigen, basta. Er hat genug für ihn getan in diesem Moment, mehr noch, wenn man Gins Anwesenheit bedenkt. -.-°

So... Ai überspring ich wie angekündigt, wie die Erkenntnis, dass es keine gibt...
ERI! *grins*
Mein Lieblingsfall der BO. Aber ich glaube fast, du traust ihnen da zu viel zu an Informationsbereinigung. Nicht dass es ihnen nicht möglich wäre, aber immer wieder denke ich an den Fall mit Akemis Professor Hirota. Da war so vieles noch offen und leicht zu finden, wenn man nur suchte, und das doch geraume Zeit nach ihrem Tod. Ich denke, dass sie sich normalerweise um die naheliegenden Sachen nur kümmern und alles andere sich im Sand verlaufen lassen. Wo die Polizei mit ihren standardisierten Methoden nicht hinkommt. So auch bei der Miete, die weiterhin an ihren Vater ging aus dem Fall in Band 41/42.
Aber was du aus diesem Fall noch so raus holst, da bin ich schon gespannt, für den Anfang nicht schlecht und auch sehr originell.^^

Ganz am Ende, Shinichi und Vermouth... hm... ich verstehe, was du meinst, und ich denke auch, wie schwer es für ihn ist, aber ob er an der Vorstellung so zu Grunde geht... ich weiß nicht. Irgendwie meine ich, sein Kopf arbeitet verzweifelt an einer Lösung, und ganz in Sackgassen kann es nicht münden. Dafür ist er eigentlich zu weit gekommen jetzt. Aber ich glaube, damit kommen wir zu sehr wieder zu den Diskussionen aus Tagebücher. Deshalb sage ich einfach nur, ich denke, er muss sich schonmal früher mit der Situation befasst haben, gedanklich. Mit der Möglichkeit, was die Organisation mit ihm anstellt, wenn sie ihn findet. Auch, wenn man an Ais kleine Schauspiel-Einlage im Krankenhaus vor dem Frühlingsfest denkt. Da geht es auch um die Frage, was er oder sie machen würde, wenn man sie erpresste.
Mal als Beispiel. ;]

Ich glaube, mehr fällt mir erstmal nicht dazu ein... nicht viel, oder so halb nicht viel... naj. XD
Bis zum nächsten Mal.^^
LG, Diracdet
Von: abgemeldet
2010-04-23T21:41:51+00:00 23.04.2010 23:41
Guten Abend, Leira!
(gut; ich sage schon gleich Guten Morgen!) *g*

Tja-
dann war’s schon von Anfang an, eine Falle von Gins Seite aus... erklärt dann auch somit sein etwas untypisches Verhalten. Nun, war’s jetzt sein eigener Plan, oder hatte das Triumvirat ihn geschickt. Jedenfalls rundum ’ne ziemlich interessante Sache, die da läuft... ich denk’ mal, er wird’s auch „petzten“... nur, kann er es beweisen? Natürlich ist das Triumvirat auf seiner Seite, allerdings ohne Beweise muss der Boss es ihnen nicht abkaufen müssen, wahrscheinlich.

Ziemlich loyal scheint Gin wohl nicht zu sein - na gut; wenn er einen Verdacht hat, was dem Boss angeht ^.~
Ich bin mal gespannt, ob sie nun letztendlich etwas gegen den Boss unternehmen; klingt schon mal so, als ob gewisses Hass, könnte man schon fast nennen, entsteht.
Sieht nach Chaos aus... >.<

Äh, ich will jetzt ehrlich nicht so dreist an die Sache rangehen, aber der Satz „Und das ist für dich… ein kleiner Willkommensgruß, Sherry.“; müsste er nicht kursiv sein?

„Was is nur in mich gefahren…

Das entspricht mir doch gar nich‘. Klar, ich bin manchmal etwas zu impulsiv, sag mehr, als gut wär, aber das heut… das schießt den Vogel ab, und ausgerechnet du musstest das heute aushalten, Shinichi.“

Und der hier, denke ich, auch.

Heijis Reaktion war sehr nachvollziehbar, man konnte sich gut in seine Lage hineinversetzten; einerseits macht er sich ja Vorwürfe, für das, was er grade eben gemacht hatte, aber andererseits... nach all der Hektik und Panik... obwohl, etwas zu heftig war’s schon; aber nun gut; ich denke, auch wenn er Shinichi etwas später kennen gelernt hatte... machte er ihm vielleicht innerlich schon Vorwürfe für sein Handeln, damals im Tropical Land. Und irgendwann musste es wohl auch aus ihm raus.

Ran...
Ich hoffe, dass es nicht so schlimm ausfallen wird, das Geständnis zwischen Ran und den anderen >.<

„„Das is aber nich‘ fair ihr gegenüber.“

Genau *muhahaha*
Nun - ich bin gespannt, was Ran dazu sagen wird; und ob die Fetzten noch einmal fliegen werden, zwischen ihnen.

Nun, Vermouth; ich denke, ich muss nicht sagen, wie sehr mir mal wieder ihre weiße Seite gefallen hatte... ^.~
Ihre Rede war toll, regte einen fast selbst zum Nachdenken an... was soll ich noch so groß sagen? ^.^

"„Darf ich jetzt eine rauchen, Eri?“"

Tse, ihm fällt auch nix besseres ein; aber mal wieder so typisch für ihn ^.^


Joa ^.^
Alles in allem wieder ein gutes Kap ^.~

Also dann – bis zum nächsten Kapitel und einen schönen Samstag noch, würd' ich sagen!

Liebe Grüße,
Claire
Von:  Maronxxx
2010-04-22T17:02:43+00:00 22.04.2010 19:02
wie immer Super Kapitel! ;D
aber was ich mich immer frage ist.....WANN verliert der eigentlich sein Gedächtnis??!?!???? xD
ich mein dem ist ja jetzt schon sooo viel schlimmes passiert und dann soll er NOCH sein Gedächtnis verlieren ? da wird ja wahrscheinlich noch so viel passieren dass das 2 Geschichten werden könnten x)

und ich fand übrigens auch die Szene wo Sharon in Gedanken Ran auffordert shinichi aus seinen "Tiefloch" zu befreien auch wunderschön :DDDD
Und WER verdammt nochmal ist der Boss?????!! *haare-rauf* ich werd noch verrückt wenn ich´s net bald erfahr also Biiiitteee beeilen :)
<3

Von:  Cygni
2010-04-22T12:10:59+00:00 22.04.2010 14:10
oh mein gott.

das war geplant?!
gin und das triumvrat... triumvirat?!
AHAGHHHRGH!!! ich werd ihnen allen den Kopf abreißen (nee, das wär voll ekelig, aber bildlich ^-^)!!

ich mag wir eri nachforschungen anstellt, ich glaub das wird nochmal extremst wichtig...
langsam bekomm ich aber angst davor wer der boss sein könnte, ich glaub ich bin ganz froh das ich es noch nicht weiß... und nach der äußerung es muss jemand sein den er kennt bin ich total paranoid... das macht mich völlig fertig...

trotzdem lg stellax3
Von:  Kimikou
2010-04-21T19:26:57+00:00 21.04.2010 21:26
was soll ch noch sagen klasse story^^
hm das mit dem bekantenkreis um SHinichi, überrascht mich nimmer xD
meine vermutug is doch wohlw adr... ._.
*Hust*
ich sag nichts zu xD
war auf jedenfall wieder klasse^^
freu mich schon aufs nächste kapi :>

lg
Ram-chan
Von:  Luxara93
2010-04-21T18:47:08+00:00 21.04.2010 20:47
Es heßt Triumvirat. :)

Hoffentlich findet der gute Shinichi wieder zum Licht zurück.....hoffentlich kann Ran ihn zur Vernunft bringen ! :(

Wie immer ein sehr spannendes Kapitel ^^

Weiter so !

LG Leonie93


Von:  Kikili
2010-04-21T13:30:32+00:00 21.04.2010 15:30
Nach jedem Kapitel stell ich mir die gleiche Frage... wer ist der Boss???
So spannend! Ich leide echt mit... Aber nett von Sheron Shinichi so aufzubauen.
Ich bin wie immer gespannt wie es weiter gehen wird.
Liebe Grüße
Kikili
Von:  Kati
2010-04-21T12:47:15+00:00 21.04.2010 14:47
woah :O also Gin ist ja wirklich ein gewitztes kerlchen >.<
ich hab schon angst um shinichi und co. :O
der schönste satz war
Angel… can you spread your wings…
...can you protect his soul…?"
das war so schön Q.Q ich hoffe sie kann es...
schreib bitte schnell weiter ;)
lG ♥

Von:  Ryoko-chan
2010-04-21T11:26:42+00:00 21.04.2010 13:26
Ja, immer diese Raucher. +schmunzel+
Nein, oh man... Gin ist echt voll der Hintern! >.< Total genial, wenn dieses genau Trividingsdabums das herausfindet, mit Shinichi und Sharon... dann war's das doch, ne?
Aber ich bin sicher, du findest auch dafür eine tolle Lösung. ;D


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