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Amnesia

Wer ist man noch, wenn man sich selbst vergisst?
von

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Kapitel 11: Flucht

Meine Damen und Herren,
 

vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren, ich freu mich irre, dass ich euch damit noch eine Freude machen kann - und ihr mir so lang die Treue gehalten habt!

Deshalb heute mal keine lange Vorrede-
 

ready, steady, go!!!
 

^_____________^
 

MfG, Leira :)

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Kapitel Elf: Flucht
 

Ein paar Stockwerke tiefer rollte eine Bahre mit einem Toten durch die Gänge.
 

Shinichi lag immer noch wach, und merkte langsam, wie seine Finger vom improvisierten Kunstblut zu kleben anfingen; für alle Fälle hatte man ihm eine großzügige Portion eilig zusammengemixter Substanzen – Ketschup, Tomatenmark, Wasser, Paprikapulver, Honig und anderes aus der Kantine, das entweder rot war oder klebend und deshalb als Bindemittel fungieren konnte – auf seinen Pyjama und seine Hände geschmiert, um eine Schusswunde in der Brust zu fingieren. Für diesen Zweck prangte nun auch ein Loch in seinem Hemd, und auf die Haut darunter hatte man versucht, so etwas wie eine Wunde zu modellieren, mit Klebstoff und Gips aus Büro und Verbandsmaterialkasten.

Er hatte das alles mit mildem Interesse beobachtet.
 

Wenn das ungefähr mein Leben vor meiner Amnesie wiedergibt, dann… muss ich das Wort Langeweile wohl aus meinem Vokabular streichen. Allerdings stellt sich die Frage, ob mich dann nicht bald mal der Schlag trifft, bei diesen Adrenalinschüben.
 

Das Ergebnis der Assistenzärztin, die sich künstlerisch an ihm ausgetobt hatte, sah erstaunlich echt aus, das hatte er zugeben müssen - zumindest dem kurzen Blick nach zu urteilen, den er erhaschen hatte können. Neben ihm gingen drei Ärzte, davon ein echter Anästhesiearzt, der einem Abenteuer und Adrenalinkick nicht abgeneigt gewesen war und sich daher freiwillig gemeldet hatte, sowie Shiho und Kommissar Shiratori, dessen Aufgabe es war, den Transport zu gewährleisten und sicher zu gehen, dass alles nach Plan lief. Offenbar hatte er zuerst einen Posten draußen belegt, der nun allerdings, wo Gin und Vodka ohnehin schon im Haus waren, obsolet geworden war.

Ihr Ziel, die städtische Autopsie im Haido-Klinikum, erreichten sie unbehelligt. Der nächste Schritt bestand nun, die Fracht umzubetten und abzumelden, um sie ins Autopsielabor der Polizei zu bringen, das zumindest war das Ziel, das man vorgab, anzusteuern.
 

Shiho atmete gepresst in ihren Mundschutz, sah unsicher auf; Kommissar Shiratori fing ihren Blick auf, bemerkte auch die ersten Anzeichen eines leichten Schweißausbruchs auf ihrer Stirn. Er nickte ihr aufmunternd zu, ehe er mit angemessener Vorsicht und Bedacht das Leichentuch zurückschlug, als sie die Abmeldung erreicht hatten.

Für jeden, der nicht allzu genau hinsah, war offensichtlich, dass der junge Mann, den das Leichentuch enthüllte, tot war. Er war im wahrsten Sinne des Wortes leichenblass; seube Haut fast weiß und irgendwie wächsern, seine Lippen blutleer, seine Augenlider entspannt geschlossen – und sein Gesichtsausdruck zeigte jenen tiefen Frieden, der nur den Toten beschieden zu sein schien.

Shiratoris Blick verharrte kurz auf seinem Gesicht, merkte, wie in ihm die Anspannung wuchs; es war wichtig, dass keiner merkte, dass der junge Detektiv noch lebte. Shiho hingegen schien noch weißer zu werden, als sie es ohnehin schon war; zum Glück trug sie einen Mundschutz, der ihre Mimik zum Großteil verdeckte.

Sie ernteten einige entsetzte und fragende Blicke der Belegschaft als sie sich anschickten, ihn in einen Transport-Kunststoffsarg zu betten. Shiratori übernahm es, die angebliche Leiche bei der Aufnahme abzumelden. Mit gemessenem Gesichtsausdruck schritt er zu der Dame am Schalter, die sie schon seit ihrer Ankunft mit unverhohlener Neugier beobachtet hatte.
 

„Shinichi Kudô?“, fragte sie dann langsam, als sie das Formular studierte.

„Ist das nicht dieser… Schülerdetektiv?“

Sie zog interessiert die Augenbrauen hoch; ihr Interesse machte allerdings sofort einem Ausdruck von schuldiger Betroffenheit Platz.

„Tot?“

„Ja.“

Die junge Dame errötete kurz.

„Ah, entschuldigen Sie meine dämliche Frage, warum wäre er sonst hier…“ Sie kicherte albern, wurde dann aber wieder ernst.

„Damit hatte ich nicht gerechnet, so gut, wie man auf ihn aufzupassen schien, hier… ich meine, die ganze Polizei im Haus…“

Ihre Stimme war auf ein Flüstern herabgesunken.

Shiratori alias junger Assistenzarzt beugte sich verschwörerisch nach vorn, schaute sich bedeutungsvoll um und senkte seine Stimme geheimnistuerisch.

„Ermordet. Tod durch eine Kugel in die Brust. Hat ihm wohl die Aorta zerfetzt, der Einschussstelle nach zu urteilen, der Junge hatte keine Chance, ist sofort verblutet. Die Schusswunde sieht verheerend aus, ich hab so was noch nie gesehen, muss aus nächster Nähe-“

Die junge Sekretärin am Schalter zog ein gleichermaßen bestürztes wie mitfühlendes Gesicht, brachte ihn so dazu, abzubrechen.

„Jetzt gerade, hier im Krankenhaus?“, flüsterte sie dann entsetzt, als ihr aus den Unterlagen auffiel, dass ihr Patient ja schon ein paar Tage hier weilte.

Ninzaburo Shiratori nickte bedeutungsschwer.

„Ja… die Leute, die ihn wohl vor ein paar Tagen schon erwischt haben, haben heute ihr Werk wohl vollendet. Und das in unserem Krankenhaus! Und trotz diesem Polizeiaufgebot!“

Er seufzte, zog ein unglückliches Gesicht, warf einen Blick auf die Leiche, die Shiho und der Anästhesist gerade in den herbeigeschafften Transportsarg legten. Der Leichenwagen war mittlerweile ebenfalls angekommen und hatte neben ihnen geparkt, der Fahrer war ausgestiegen, um ihnen beim Verladen behilflich zu sein.

„Stellen Sie sich das vor! Kaum zwanzig Jahre alt, ein recht ansehnlicher Kerl und brillant - das ist doch Verschwendung. Und noch dazu könnten diese Leute hier noch rumrennen, aber was machen wir - wir tun unsere Arbeit, als ob nichts gewesen wär. Aber was will man machen. The show must go on.“

Er deutete auf die Unterlagen.

„Ihre Unterschrift fehlt noch.“

Die Sekretärin schien ihn allerdings nicht zu hören; ihre Aufmerksamkeit galt der Leiche, die man gerade von der Bahre gehoben hatte.

„Und wo will man jetzt hin mit ihm? Müsste er nicht eigentlich hier noch autopsiert werden? Ich meine, auch wenn die Todesursache offensichtlich ist, so wird bei einem Morddelikt doch sicher - ich meine, Forensik und Ballistik und all der Kram… ich kenn‘ mich ja nicht wirklich aus auf dem Gebiet, aber ich schaue mit Begeisterung diese Krimiserien, Sie wissen schon…“

Sie zog die Augenbrauen hoch, zog ihre Hand zurück. Shiratori nickte bestätigend, auf seinem Gesicht ein hervorragend geschauspielerter Ausdruck dezidierten Missvergnügens.

„Ja, eine Autopsie wird auch noch gemacht. Allerdings nicht hier. Da es sich um eine Straftat in einem laufenden Fall handelt, wie man mir sagte, und wie hier auch steht-,“ er zupfte ein paar Blätter auseinander und deutete auf einen Absatz, in dem der Grund für die Entlassung, beziehungsweise Überführung ihres Patienten stand, „wird er in die forensische Abteilung des Polizeidezernats gebracht. Kugel rausholen, ballistische Tests, all das Zeug drum rum, das volle Programm. Geht schneller, weniger bürokratischer Aufwand.“

Er zwinkerte vertraulich, setzte sein charmantestes Lächeln auf.

„Ich muss gestehen, da wär ich ja gern dabei. Ich stelle mir das echt aufregend vor, ein echter Fall… auch wenn’s mir um den Jungen natürlich Leid tut.“

Die Sekretärin grinste ihn breit an.

„Moderner Sherlock Holmes, was? Nun gut, dann zeigen Sie mal her.“

Sie prüfte die Papiere gewissenhaft.

„Scheint in Ordnung zu sein.“, meinte sie, ehe sie ihre Unterschrift unter die Entlassungspapiere setzte.

„Möge er in Frieden ruhen.“

„Das hoffen wir alle. Einen angenehmen Tag noch.“

„Danke.“

Shiratori nahm die Papiere wieder entgegen, steckte sie in einen Umschlag, merkte dabei, dass die junge Frau schon wieder dabei zusah, wie man die Leiche verlud.

Er nickte ihr nur noch einmal kurz zu, dann drehte er sich um; bemerkte nicht das Lächeln, das sich langsam auf die Lippen der Sekretärin gestohlen hatte, aber fühlte sehr wohl die Anspannung von sich abfallen. Jetzt konnte nicht mehr viel schiefgehen. Takagi musste nur noch Miwako und Yumi finden, und alles war wieder in Butter.
 

Beaujolais schloss die Fensterscheibe, die ihr Büro vom Rest der städtischen Autopsie im Klinikum trennte und drehte sich um, ging am Schrank vorbei, in dem die echte Sekretärin lag, bewusstlos, mit einer Platzwunde am Hinterkopf und reichlich Klebeband um Mund und Hand- und Fußgelenke, direkt neben Officer Chiba, der ähnlich verpackt neben ihr ruhte.

Das alles kümmerte sie allerdings wenig; sie griff nach ihrer Handtasche und ihrer Jacke, hängte sie sich über den Arm und verließ ungesehen das Büro.
 

Ihre Arbeit war hiermit getan.
 

Shinichi Kudô war tot.
 

Shiho stand unschlüssig neben dem Leichenwagen und wartete auf ihre Chance, darin zu verschwinden. Neben sie trat Shiratori, verschränkte die Arme vor der Brust, nickte stumm auf ihre unausgesprochene Frage.

„Bis jetzt läuft alles nach Plan.“

Die blonde Forscherin nickte langsam, wandte dann ihren Kopf leicht, legte ihn ein wenig schräg, als sie ihn ansah.

„Sie geben einen sehr glaubwürdigen Arzt ab, Kommissar Shiratori.“

Er lächelte amüsiert.

„Er verhält sich aber auch vorbildlich wie ein Toter, das muss man ihm lassen.“, meinte er, nickte zu Shinichi, über den man sich anschickte, den Deckel zu legen.

Shinichi hatte die Leiche in der Tat perfekt gemimt, als man ihn in den Sarg hob, das musste sie ihm lassen. Er rührte sich nicht, atmete nicht, wirkte, wie ein lebloser Körper zu wirken hatte – schlaff, ohne die geringste Körperspannung zu zeigen ließ er sich hochheben und wieder ablegen. Als man den grauen Deckel über ihm schloss und die Schnallen zuschnappten, atmete sie leise auf. Dann kroch sie, nachdem sie sich kurz vergewissert hatte, dass keiner zusah, verdeckt vom Sarg und ihren Mitstreitern in einem günstigen Moment hinein in den langen Wagen, gab Shiratori ein Zeichen, die Tür schleunigst zu schließen. Er nickte ihr ernst zu, hob den Daumen, zum Zeichen, dass er verstanden hatte.

Ihr Verbleib schien keinen weiter zu interessieren. Sie robbte nach vorn, wo der Polizist in schwarzer Leichenwagenfahrerkluft bereits saß und ihr kurz zunickte, ehe er den Wagen startete, aus der Krankenhausgarage rollte und für alle Fälle die Verbindungswand hochfahren ließ, damit sie bei der Kontrolle am Ausgang nicht gesehen wurde.

Sie lag auf dem Rücken, starrte an die mit grauem Stoff ausgepolsterte Decke des Wagens und hielt den Atem an. Sie merkte, wie sie fuhren, hörte den Motor leise schnurren. Spürte, wie sie abbremsten, und vermutete, dass sie jetzt wohl am Ausgang angekommen waren. Leise Stimmen drangen zu ihr in den Frachtraum, aber sie konnte kaum verstehen, was gesprochen wurde; dann fuhren sie auch schon wieder an, und kurze Zeit später glitt die Trennwand wieder nach unten. Ihr Fahrer schaute sie kurz an, nickte ihr dann lächelnd zu.

„Fast geschafft, Miss. Wir sind auch in ein paar Minuten schon im Hotel. Ich denke, Sie sollten unsere Leiche mal wieder von den Toten auferwecken, es sollte alles so schnell wie möglich…“

Shiho nickte nur knapp, zog sich den Mundschutz vom Gesicht, dann kniete sie sich gebückt hin und öffnete den Deckel erneut, damit Shinichi herausklettern konnte.

Als sie ihn den offenen Sarg blickte, erschrak sie unwillkürlich.

Er sah aus, wie in der Nacht, in der man ihn eingeliefert hatte. Die Augen geschlossen, das Gesicht leichenblass, die Kleidung, die Hände blutverschmiert.

Die Bilder, die Gefühle jenes Abends traten ihr wieder vor Augen, so deutlich, als würde das alles gerade eben erst passieren. Sie spürte ihr Herz unangenehm gegen ihren Brustkorb schlagen, merkte, wie sich ihr die Kehle langsam zuschnürte.
 

Shinichi…
 

Nur ein paar Tage war es her, als man ihn gefunden hatte, als nicht sicher war, ob er es überleben würde.

Shiho wandte den Blick ab, starrte an die Decke des Wagens, merkte, wie sich ihre Finger zu Fäusten ballten, sie sich unwillkürlich verkrampfte.
 

Ein Geräusch stoppte den Film, der langsam in ihrem Kopf anlaufen wollte, abrupt.
 

Ein leises Schnauben, gedämpftes Murmeln, gemischt mit etwas, das wie kaum hörbares Schnarchen klang.
 

Shiho erstarrte, merkte, wie sich der aufkeimende Schockzustand schlagartig abbaute. Langsam senkte sie den Blick wieder, warf einen Blick in die Kiste vor sich, merkte, wie in ihrer Schläfe eine Ader zu pochen begann, ihr die Schamesröte ins Gesicht stieg.

Sie starb hier fast vor Angst, erlebte eins der schlimmsten Déjà-Vus in ihrem Leben, und was machte der, um den sich die ganze Aufregung eigentlich drehte?

Er pennte.

Sie starrte ihn aus Halbmondaugen an, ließ dann den Deckel zuknallen, den sie eben noch mit beiden Händen gehalten hatte, hörte zufrieden einen gedämpften, aber eindeutig erschrockenen, Schrei.

Dann hob sich der Deckel wieder hoch, und Shinichis Kopf erschien, ein einigermaßen verwirrter Ausdruck lag auf seinem Gesicht.

„Mein Gott! Willst du mich umbringen? Wenn ja, stell dich hinten an!“

Sein Tonfall klang etwas mürrisch, als er sich anschickte, den Deckel wieder aufzustemmen und aus der Kiste herauszukriechen. Shiho starrte in nicht minder genervt an.

„Sag mal, wie abgebrüht kann man sein, dass man in einem Leichentransportsarg einschläft?!“

Er stutzte, blinzelte sie an, versuchte dann, das Kunstblut von seinen Händen an seine Kleidung zu schmieren, weil es ihm immer noch die Finger verklebte.

„Ich bin eingeschlafen?“

Langsam zog er sich am Rand der Kiste hoch und schob ein Bein darüber. Shiho rutschte ein Stück zurück, um Platz zu machen.

„Echt jetzt?“

„Offensichtlich, ja. Du hast geschnarcht.“ Sie schaute ihn aus zusammengekniffenen Augen an, verschränkte ihre Arme vor der Brust und lehnte sich zurück, würdigte ihn keines Blickes mehr, versuchte stattdessen, sich selbst wieder unter Kontrolle zu bringen. Diese Art von Emotionalität war doch eigentlich gar nicht ihr Ding.

„Quatsch. Ich schnarche nicht.“

Er rutschte über die Kante der Kiste und fiel auf den Boden des Wagens, blieb liegen, merkte, dass er eigentlich gleich wieder einschlafen könnte.

„Aber dass ich geschlafen hab, kann sein. Allerdings erst, nachdem der Deckel zu war, ich hab noch gemerkt, wie man mich hochgehoben hat.“

Unwillig rappelte er sich auf, wusste er doch, dass er jetzt nicht schlafen konnte, und setzte sich neben sie, lehnte sich an die Seitenwand des Wagens, massierte sich die Schläfen.

„Wie kann man in so nem Ding schlafen, Shinichi, ehrlich… “

Ihre Stimme klang leise; ihre Genervtheit verflog langsam.

„Warum regt dich das eigentlich so auf?“

Er schaute sie musternd an, allerdings nur kurz. Sie war blass um die Nase, und eigentlich konnte er sich die Antwort denken. Gedankenverloren rubbelte er sich Tomatenketchup von den Fingern.

„Aber okay, eine Erklärung, schön. Ich versuchs mal damit… es ist mittlerweile bestimmt fast zehn Uhr nachts, ich hab die schlimmste Woche meines Lebens hinter mir und kämpf‘ immer noch mit ihren Folgen, die da wären: eine Schusswunde im Bauch, eine Bronchitis und eine Amnesie. Hört sich anstrengend an, nicht? Eigentlich wären das doch schon genug Ursachen, die einen Abends in die Federn zwingen. Aber warte, ich hab noch was für dich – wie du weißt, war auch der Tag heute nicht unbedingt das, was man erholsam nennt; ich hab mit dem Professor geredet und mit…“ er brach ab, biss sich kurz auf die Lippen, „Ai. Mit meinen Eltern hab ich gesprochen, und mit äh… diesen Männern in Schwarz, an die du dich sicher erinnern wirst – gut, mit denen hab ich zwar nicht wirklich geredet, aber auch sie haben einen nicht unwesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass dieser Tag, von heut Morgen bis jetzt, mir kaum eine Minute Ruhe gelassen hat. Dabei kann man sagen, ja, es ist anstrengend, den lieben langen Tag zu versuchen, sein Gedächtnis wieder zu finden, es ist anstrengend, sich den halben Tag untersuchen zu lassen, und ja, es ist auch anstrengend, immer und immer wieder zu wiederholen, dass man nichts weiß, sich nicht erinnern kann, auch wenn man es versucht. Und ja, ich kann definitiv behaupten, dass dieser ungeheure Adrenalinschub, der wohl ausgelöst wurde, als man mir eine Pistole vor die Nase hielt, zusammen mit unserem netten kleinen Sprint durchs Krankenhaus mich körperlich mehr mitgenommen haben, als ich zugeben will. Nun, wie dem auch sei – ehrlich – es interessiert mich gerade nicht die Bohne, wo ich liege, wenn ich schlafen will.“

Er gähnte.

„Und ich will schlafen, glaub mir das, auch wenn’s in einem verdammten Leichentransportsarg ist. Allerdings hab ich das dumpfe Gefühl, dass ich heut noch länger nicht ins Bett komme. Und irgendwie fürchte ich, das hat mit dir zu tun.“

Shinichi schlang seine Arme um seine angezogenen Beine, legte sein Kinn auf seine Knie und seufzte. Shiho warf ihm einen betrübten Blick zu.
 

Takagi hatte sein Ziel fast erreicht.

Er versuchte, von der Treppe aus an den spiegelnden Schildern der Zimmertüren zu erkennen, ob die Luft rein war; als er sich nicht weiter zu helfen wusste, zog er sich an der obersten Stufe ein wenig vor, und späte nach links und rechts.
 

„Scheint verlassen zu sein.“, murmelte er leise zu sich, stand dann auf und betrat den Gang.

Er wusste, wohin er wollte. In die Teeküche nämlich, als erstes. Dort war Yumi stationiert gewesen, sie konnte ihm sicher sagen, wo Sato war - zumindest, bevor man sie wohl überwältigt hatte. Allerdings auch nur, wenn Yumi noch in der Teeküche war.

Eilig hastete er auf leisen Sohlen den fast blendend hell beleuchteten Gang entlang. Der hellgraue Fußboden, blank gewienert trotz seines Alters, reflektierte das Licht geradezu vorbildlich.

Wataru Takagi ließ seinen Blick über die Türschilder gleiten; bei dem Schild mit der Inschrift „Teeküche“ hielt er inne. Die Tür war geschlossen.

Zaghaft streckte er seine Hand aus, umgriff die Klinke; er hatte Angst, was ihn erwarten könnte, aber das durfte ihn nicht davon abhalten, der Wahrheit ins Auge zu blicken.

Er drückte entschlossen die Klinke herunter – und stutzte.

Die Tür gab nicht nach.

Sie war abgeschlossen.
 

Spätestens jetzt wusste er, dass er richtig lag; allerdings hatte er keine Ahnung, wie er die plastikverkleidete Tür aufbekommen sollte.

Nach kurzem Überlegen kam er zu dem Entschluss, es mit einem gezielten Fußtritt zu versuchen. Er wusste, dass Ran in der Lage war, Türen einzutreten; und er wusste auch, dass er auf das Schloss oder in die Nähe dessen treten musste, denn da war die Schwachstelle der Tür.

Soweit so gut, die Theorie beherrschte er. Es sollte doch für ihn machbar sein, eine Tür einzutreten.
 

Unsicher trat er ein paar Schritte zurück, um Anlauf zu nehmen, bis er mit dem Rücken unvermittelt an die Wand stieß. Erschrocken blickte er um sich, fand den Gang aber genauso leer wie gerade eben.
 

„Nun denn, Wataru… versuch dein Glück.“, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

Er ging etwas in die Hocke, stellte einen Fuß nach hinten, holte Schwung. Mitten in den drei, vier Schritten, die er Anlauf hatte, fiel ihm auf, dass er keine Ahnung von Karate hatte, im Gegensatz zu Ran. Er wusste nicht, wie der Tritt funktionierte, mit dem sie so schwungvoll Türen eintrat.

Diese Überlegung brachte ihn dazu, nicht mehr aufzupassen, was er eigentlich tat - was darin resultierte, dass er mit vollem Karacho gegen die Tür prallte.

Die natürlich nicht nachgab.

Nicht im Geringsten.
 

Er seufzte, rieb sich die schmerzende Schulter; er hatte sich gerade noch zur Seite drehen können. Nichtsdestotrotz versucht er es ein zweites Mal, ehe er aufgab. Nervös blickte er sich um, befürchtete, mit seinem Lärm auf sich aufmerksam gemacht zu haben, aber zu seinem Glück war weit und breit niemand zu sehen. Offensichtlich hatte man diesen Flügel wirklich geräumt, wie man vorgeschlagen hatte, und auch die Männer in Schwarz waren schon außer Hörweite.
 

Feindselig starrte er die Tür an, griff dann nach seiner Dienstwaffe.

„Dann eben so.“, murmelte er, entsicherte die Pistole, umgriff das Heft mit beiden Händen, zielte auf die Stelle knapp unter der Klinke, wo er den Schließmechanismus vermutete.
 

Der Krach, als die Kugel einschlug, das Plastik zum Splittern brachte und im Schließwerk steckenblieb, war ohrenbetäubend – aber er hatte sein Ziel erreicht. Er griff nach der Klinke, rüttelte an ihr, und nach wenigen Augenblicken hörte er es knirschen und knacken.

Eilig zog er die Tür auf, und erstarrte vor Schreck. Vor ihm auf dem Boden lagen Miwako und Yumi.

An Yumis Hinterkopf war Blut herabgelaufen, das mittlerweile geronnen war. Sato schien äußerlich unverletzt, aber was konnte das schon heißen, bei Menschen, die Schrumpfgifte erfanden?

Er fiel fast auf die Knie, so weich waren sie mittlerweile geworden, kroch zu seiner Freundin und fühlte hektisch nach ihrem Puls. Erst als er ihn gefunden hatte, atmete er erleichtert auf. Offenbar war auch sie nur bewusstlos.

Ein großes Stück Anspannung fiel von ihm ab; er war hier, sie war hier, sie lebte noch. Das war das Wichtigste.
 

Dankeschön, lieber Gott.
 

Yumi atmete ebenfalls, wie er feststellte, nachdem er ihr einen prüfenden Blick zugeworfen hatte, und auch ihre Kopfwunde schien nicht allzu tief zu sein; also machte er am besten zuerst einmal Meldung, bevor er sich um die Verletzten kümmerte.

Mit immer noch kalten Händen sicherte er seine Waffe wieder und steckte sie weg, zerrte sein Handy aus der Innentasche seines Sakkos, kniete neben Sato und bettete ihren Kopf in seinen Schoß, als er seinen Anruf machte.

Neben ihm kam Yumi leise murmelnd zu sich, stöhnte auf.

„Ist ja klar, dass man sich zuerst um die offensichtlich nicht Verletzten kümmert.“, murrte sie, als sie ihren Kollegen mit seiner Freundin sitzen sah, grinste aber schief. Takagi streckte ihm die Zunge heraus, als sich Meguré endlich meldete.

Der Kommissar klang mürrisch. Takagi seufzte innerlich, sammelte sich, ehe er sprach.
 

„Hier Takagi am Apparat! Ich melde hiermit, Kommissar Meguré, dass ich Inspektor Sato und Officer Miyamoto gefunden habe. Miyamoto ist seit gerade eben…“, er warf seiner Kollegin, die ihren ersten Einsatz bei der Mordkommission ableistete und sich wimmernd den Kopf hielt, sich aber nicht davon abbringen ließ, sich am Einbauschrank der Küche hochzuziehen, einen raschen Blick zu, „ansprechbar, hat aber eine Kopfverletzung davongetragen. Miwako ist leider noch bewusstlos.“, seufzte er ins Telefon.
 

Meguré am anderen Ende atmete deutlich hörbar auf; das Rauschen seines Atems in der Leitung klang unangenehm laut in seinem Ohr.

„Gut gemacht, Takagi. Am Besten bringen Sie und die Agents die beiden Verletzten sofort her.“
 

Takagi runzelte die Stirn, seufzte innerlich auf.

„Ja, sicher. Ich bringe die beiden sofort zu ihnen. Die Agents Akai und Starling, allerdings…“

Er geriet ins Stottern. Hinter ihm drehte Yumi den Wasserhahn auf und machte ein Handtuch nass, betupfte vorsichtig ihre Platzwunde, jammerte leise über verklebte Haare. Takagi warf ihr einen verdutzten Blick zu.

„Die… die hielten es für sinnvoll, sich aufzuteilen. Ich weiß nicht, wo sie im Moment sind, aber sie sollten über ihre Mobiltelefone erreichbar sein.“

Er verzog das Gesicht, hielt sein Handy auf Armeslänge von sich weg. Deutlich hörte man Meguré seinen Unmut kundtun. Miwako bewegte sich leicht. Takagi verzog das Gesicht vor Neid.
 

Das war so klar… wenn ich komme, bleibt sie bewusstlos, aber kaum hört sie ihre Vaterfigur Meguré, wird sie wach…
 

Yumi sah das angesäuerte Gesicht ihres Kollegen, und grinste.

„… die eindeutige Anweisung war doch, zusammenzubleiben…!!!!“

Miwako schlug die Augen auf, sah Takagis Gesicht über sich und lächelte. Takagi lächelte zurück, führte das Telefon wieder näher an sein Gesicht.

„Hören Sie, das weiß ich auch. Ja, wirklich.“

Er atmete langsam aus, merkte, wie die Anspannung merklich von ihm abfiel. Dann seufzte er.

„Aber Sie werden verstehen, dass mir die Kollegen sehr wichtig sind, und als mir Agent Akai anbot, sie zu suchen, ergriff ich die Chance. Ja, ich weiß, wie gefährlich das ist. Und wie dumm. Jaaaa…“

Sein Gesicht nahm einen immer bedröppelteren Ausdruck an.

„Ja, ich weiß, dass das Nichtachtung eines klaren Befehls ist. Aber bevor sie mich jetzt weiter zur Schnecke machen, mit Verlaub, Herr Kommissar… hatten Sie nicht angeordnet, den Anordnungen der Agents so zu folgen wie den Ihren?“
 

Abrupte Stille war das Resultat dieser Frage.
 

Dann…
 

„Aber SIE unterstehen immer noch mir, Takagi! Ich bin ranghöher, das hier ist TOKIO, nicht New York, und ich kann ja nicht ahnen, auf welche Ideen diese Amerikaner kommen - es ist gefährlich und fahrlässig allein rumzulaufen, und das hätten Sie wissen müssen, Takagi!“

Er war so laut geworden, dass sowohl Yumi als auch Miwako jedes Wort verstehen konnten.

„Aber Kommissar Meguré, hören Sie doch… da Kudô nicht mehr hier ist, war es leidlich sicher, in den Flügel hier zu gehen…“

Langsam hob er die Hand, vergrub sie in seinen Stirnfransen, kniff die Augen zu.

„Ja, Sie haben ganz Recht, ich bin ein verdammter Trottel. Hören Sie, Miwako ist aufgewacht, wir kommen jetzt in die Einsatzzentrale.“

Er legte auf, ohne auf Megurés weiteres Geschrei zu achten, machte ein Gesicht wie ein begossener Pudel.

Miwako starrte ihn tadelnd an, lachte leise.

„Und du wunderst dich, warum du nicht befördert wirst, Wataru. Wenn du immer Befehle missachtest…“

Sie ergriff Yumis Hand, die ihr aufhalf. Takagi rappelte sich ebenfalls hoch, warf ihr einen genervten Blick zu. Sie lächelte ihn breit an, drehte sich dann um, um sich ebenfalls kurz im Spiegel anzusehen und ihre Kleidung zu ordnen.
 

„Danke, Wataru, dass du mich gefunden hast…“, grummelte er leise vor sich hin, als er aus der Tür trat und schaute, ob der Gang leer war.
 

Tatsache war, er war es nicht.
 

Am Ende des Gangs stand eine Frau, ihre Haare kurzgeschnitten und blond, auf ihrem einen Auge war ein Schmetterlingsflügel tätowiert. Sie hielt ein Scharfschützengewehr, sah aber nicht in seine Richtung. Takagi stolperte rückwärts, atmete schnell.

Leise schloss er die Tür, wandte sich an seine beiden Kollegen.
 

„Okay… ich denke, wir haben ein Problem.“

Miwako sah ihn fragend an.

„Da draußen steht eine Frau mit einem Scharfschützengewehr, in schwarzer Kluft, mit einem tätowierten Schmetterling auf dem Augenlid. Ich weiß es nicht sicher - aber ich denke, sie ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine von den Guten.“

Er seufzte, verzog das Gesicht.

„Ich nehme mal schwer an, die haben euch eure Waffen abgenommen?“

Miwako nickte unwillig, Yumi verzog das Gesicht zu einer Grimasse.

„So sieht es aus, Kollege.“
 

Kein Mensch hatte mitbekommen, wie sie das Gebäude betreten hatte.
 

Ein zufriedenes Lächeln umspielte Sharons Lippen, als sie durch die Gänge schritt, als wäre die Königin in ihren Palast zurückgekehrt. Sie war auf der Hut, sicher. Sie hatte ihre Augen und Ohren immer offen.

Aber sie war einfach auch unheimlich gut darin, ungesehen irgendwohin zu kommen oder von dort wieder weg.

Sie war die Meisterin ihres Fachs.
 

Und so wie es aussah, lief hier soweit alles nach Plan, so es denn einen gegeben hatte. Ihr war der Leichenwagen, der das Gelände verlassen hatte, nicht entgangen; für einen normalen Transport hatte sich der Fahrer viel zu nervös umgesehen, also konnte sie sich denken, wen er transportierte.

Er war unbehelligt in die Straße eingebogen.

Damit war Shinichi Kudô fürs erste in Sicherheit. Eine Tatsache, die viele Entscheidungen erleichterte, die jetzt getroffen werden mussten.
 

In diesem Moment war sie in einem der Verbindungsgänge angekommen, eine Art Brücke zwischen den Gebäuden, rundherum verglast - er bot ihr einen grandiosen Ausblick auf das wintergartenähnliche Foyer.

Der Ausblick wurde insofern bereichert, als dass ihre Suche, kaum, nachdem sie begonnen hatte, schon zu Ende war: im Foyer stand unübersehbar Gin, neben ihm Vodka, die beiden waren wie Dick und Doof überall zu erkennen; auch wenn sie außer ihrer paarweisen Erscheinung nichts mit den beiden Helden des Stummfilms gemein hatten.
 

Dann sah sie ihn. Er stand nicht weit von ihr, auf einer Galerie, die um das Foyer herum führte.

Schwarze, kurze Haare, die sich nur an wenigen Stellen unter einer dunkelblauen Mütze hervorkringelten, eine schwarze Lederjacke, dunkelblaue Jeans.

Und ein stechender Blick aus eisblauen Augen.

Der Falke hatte seine Beute gefunden.
 

Sie sah, wie er seine Schultern straffte, seinen Griff um seine Waffe verstärkte, und kam nicht umhin zu merken, wie Spannung sie ergriff.

Shuichi Akai.

Hinter ihm entdeckte sie Jodie Starling, ihr Gesicht war blass. Offenbar ahnte sie, was ihr Partner vorhatte.
 

Jodie warf einen vorsichten Blick über die Brüstung nach unten. Sie hatten gefunden, wen sie suchten, aber was sie davon jetzt hatten, wusste sie nicht.
 

„Shu, du weißt, du darfst das nicht tun.“

Er hätte ihn jetzt erschießen können, einfach so. Ohne das Gin ihm etwas hätte entgegensetzen können… denn Shuichi befand sich auf der Galerie, die ihm ersten Stock um das Foyer herumlief, Gin unten, er saß wie auf dem Präsentierteller, bereit zum Abschuss.

Sie sah, wie sein Brustkorb sich hob und senkte, sah, wie in ihm die Anspannung wuchs. Ahnte, dass seine Nerven zum Zerreißen gespannt waren.

Langsam trat sie vor, griff ihn am Arm.

„Shuichi, wenn du dich ihnen zeigst, wissen sie, dass du lebst. Ich weiß, das wär dir egal… aber du vergisst, dass du Hidemis Todesurteil damit unterschreibst. Ich würde ja nichts sagen, wenn du und er allein wärt… aber wir sind nicht… allein.“

Sie warf einen raschen Blick durch den Fenster, sah, wie sich die Person, die ihr schon vor ein paar Augenblicken aufgefallen war, näherte.

Rote Haare flatterten im Wind, sie trug ein schwarzes Kostüm. Alles in allem ahnte sie, wer sie war. Ais Beschreibung war sehr eindringlich gewesen.

Und dementsprechend klang ihre Stimme drängend.

„Da draußen, siehst du. I bet she’s the woman, who kidnapped him. Wir sollten Gin ziehen lassen, nur für heute, Shu. I know, that’s an almost impossible thing for you, but you must consider the consequences unless Hidemis service is still needed. You bloody well know, that she’s supposed to have killed you, and we both know…”

„… dass Gin den Braten bereits riecht.“

Shuichis Stimme klang erstaunlich sachlich, sein Gesichtsausdruck zeigte ein Pokerface, wie eh und je. Jodie kannte ihn nicht anders; andererseits kannte sie ihn gut genug, um zu wissen, wann Akai tatsächlich so gelassen war, wie er immer tat – und wann nicht.
 

Sharon hörte nicht, was Jodie ihm sagte, sie sah nur den Ausdruck auf ihrem Gesicht. Drängend, bittend, flehend.

Sie wusste genauso wie Jodie, wie sehr sich Shuichi diesen Moment herbeisehnte.

Allerdings, und sie war davon überzeugt, dass das auch Inhalt von Jodies Ansprache war, wäre es dumm, Gin jetzt aufzumischen. Er würde ihn nie hinterrücks erschießen, sonst wäre Gin schon tot. Wie Gin in diesem Fall sicher auch, zog er wohl das faire Duell Mann gegen Mann vor.

Genau das war aber momentan nicht möglich. Ihr Blick war Jodies immer wieder nach rechts zum Eingang huschenden Augen gefolgt, und auch ihr war nicht entgangen, wer da im Anmarsch war.

Die rote Mähne verriet Beaujolais schon von weitem.

Sie hatte ein triumphierendes Lächeln auf den Lippen, schien offenbar zufrieden mit was auch immer. Vermouth lächelte spöttisch. Gin sah nicht fröhlich aus, also gab es auch keinen Grund zur Freude. Hätte er Shinichi getötet, wäre der Mann anders drauf.
 

Sharon wich ein wenig zurück, behielt sie aber im Auge. Sie hätte ja zu gern das Gespräch, das unweigerlich gleich folgen würde, mitgehört; allerdings war es wohl schlauer, sie hielt sich versteckt. Beaujolais musste sie hier nicht sehen.

Auch Jodie hatte Shuichi so weit gebracht, ihr seine Aufmerksamkeit zu schenken. Ihr Partner folgte ihrem Finger, wandte sich dann unwillig um, verschwand in einem Gang. Jodie eilte ihm nach.

Ein leises Seufzen entwich Sharons Mund.

„Good boy. Everything else would’ve been incredibly stupid. Believe me…“

Sie beobachtete Gin, der sich eine Zigarette anzündete.

„…you’ll have your chance to get him – or even a more worthy bait. Won’t be long…“
 

Bevor sie allerdings die Vorkommnisse im Foyer weiter beobachten konnte, ließ ein Schrei sie herumfahren.

Die Stimme hörte sich an wie dieser Polizist, den sie vor ein paar Stunden kennengelernt hatte. Schüsse fielen, hallten trommelfellzerfetzend laut durch die hohen, breiten Krankenhausgänge.

Sharon warf Gin, der sich langsam zur Eingangstür umdrehte, wo auch er nun Beaujolais erblicht hatte, einen letzten, widerwilligen Blick zu.

Sie hätte die Show gern genossen; allerdings schien man sie woanders zu brauchen.
 

Noch im Rennen zückte sie ihre Waffe, entsicherte sie.
 

Takagi hielt sich den Arm, starrte die Frau an, die ihr Scharfschützengewehr auf ihren Rücken geschnallt hatte und mit einer Pistole in ihrer ausgestreckten Hand auf ihn zu schritt. Auf ihren Lippen lag ein triumphierendes Lächeln.

„Eigentlich hieß es, keine Toten zu hinterlassen, außer Kudô.“

Der Polizist antwortete nicht, atmete schwer. Blut klebte an seiner Hand, als sie vor Augen hob, allerdings schien die Wunde nur ein Streifschuss zu sein.

„Aber ich denke, es wird okay sein, wenn ich in Notwehr handle, nicht wahr, Korn?“

Sie zwinkerte ihm zu, entblößte damit den Schmetterling auf ihrem Augenlid. Ihr Partner, der hinter ihr erschienen war, knurrte nur.

Takagi umklammerte seine Waffe fester.

Eigentlich hatte er geglaubt, es nur mit ihr aufnehmen zu müssen; doch kurz darauf war leider auch dieser Hüne mit Sonnenbrille um die Ecke gebogen.
 

Er drückte sich um die Ecke, starrte Miwako ins Gesicht, die ihn ernst anschaute.
 

Dann knallte ein Schuss, darauf folgte ein erstickter Schrei.
 

Leises Lachen erfüllte den Korridor, haute schaurig von den weißgrauen Wänden wider.
 

Takagi streckte seinen Kopf um die Ecke und traute seinen Augen kaum.

Sharon Vineyard stand da, ein überlegenes Lächeln auf den blutroten Lippen, in ihren Augen blitzte Überlegenheit. Sie hielt ihre Waffe locker mit einer Hand, stützte die andere in die Hüfte. Sie trug eine schwarze Lederhose, darüber eine schwarze Lederjacke, ihre Haare fielen ihr offen in großzügigen Wellen über die Schultern. Vor ihr stand Chianti, starrte sie voller Wut und unterdrückter Angst an.

„Vermouth.“, knurrte sie leise.

„Verdammt, dafür wirst du bezahlen, du dreckige Schlampe, du Verräterin, du…“

Sharon schaute sie an, ohne zu blinzeln, der Ausdruck von Triumph bröckelte keine Sekunde.

Sie war diejenige, die die Szene beherrschte, schön und gefährlich zugleich.

Eine femme fatale.

Eine Frau, die den Tod brachte.

Buchstäblich.
 

Zwischen ihnen lag Korn, dahingestreckt, aus einer Wunde an seiner Schläfe floss ein dünnes Rinnsal Blut, bildete eine kleine Lache unter seinem Kopf. Es bestand kein Zweifel daran, dass der Mann tot war.

Im Licht der Neonröhren sah er das Bild unwirklich scharf und klar vor sich. Er glitt an der Tür ab, an der er sich festgehalten hatte, stolperte nach draußen.
 

Er hörte lautes Atmen, sah, wie sich jeder Muskel unter Chiantis schwarzem Overall anzuspannen schien, eine Katze auf dem Sprung, bereit und wild entschlossen, ihre Beute zu reißen.

Sie hob die Waffe. Dann bemerkte sie, wie Sharons Augen zu Takagi huschten, die ihn gerade entdeckt hatte.

Sie wirbelte herum, sah ihn, der sie anstarrte, überrascht. Ein böses Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, als sie die Waffe auf ihn richtete, ihr Auge zusammenkniff um zu zielen, ihm einmal mehr den Schmetterling sehen ließ – und ihren Finger um den Abzug krümmte.
 

Ein weiterer Schuss störte die Ruhe des Klinikums, und auch er verfehlte sein Ziel nicht.
 

Chianti stand da, ein erstaunter Blick in ihren Augen, als sie die Hand hob, ihren Brustkorb anfasste, der sich immer hektischer hob und senkte. Blut klebte an ihren Fingerspitzen.

„Du Bastard.“

Ihre Waffe klapperte, als sie auf den Boden aufschlug, dann ging sie in die Knie, hustete, fasste sich an die Brust - sah nur diesen Milchbuben von einem Polizisten an und konnte nicht fassen, dass das ihr passiert war. Sie hustete, dann sackte sie zusammen, kippte vornüber, blieb regungslos liegen, ihre Augen blicklos und gebrochen hinter halb geschlossenen Lidern.

Der Schmetterling hatte zum letzten Mal mit den Flügeln geschlagen.
 

„Takagi!“
 

Takagi stand da, in seiner Hand seine Dienstwaffe. Er hatte die Luft angehalten, atmete erst jetzt wieder aus, gepresst, konnte kaum realisieren, was passiert war. Er fühlte kalten Schweiß auf seiner Stirn, der von einem Moment auf den anderen ausgebrochen war. Der Schuss klang immer noch nach in seinen Ohren, und er merkte erst jetzt wie flach und schnell sein Atem geworden war, versuchte, ihn wieder unter Kontrolle zu bringen. Er spürte den Rückstoß seiner Waffe immer noch in der Hand, es kribbelte in jedem seiner Finger; und sah immer noch den erschrockenen Ausdruck auf Chiantis Gesicht, als die Kugel sie in die Brust traf.

Tatsächlich würde er diesen Anblick nie vergessen.
 

Es war unglaublich schnell gegangen. Er hatte gesehen, dass sie auf ihn zielte, er hatte den Arm gehoben und abgedrückt. Hinter ihm erschien Miwako, die ihm die Waffe aus der Hand nahm, was ihr einige Mühe bereitete, weil er sie so fest umkrampft hielt, dann vor ihn trat und ihn zu schütteln anfing, ihn anzusprechen versuchte.

Sharon trat näher, stieß Chiantis Waffe mit dem Fuß ein Stück von ihr weg, fühlte nach dem Puls an ihrem Hals, und fand keinen.
 

„Well done.“, murmelte sie.
 

Sie warf ihm einen Blick zu, der immer noch auf die Leiche der Frau starrte, die er gerade umgebracht hatte. Langsam hob er den Kopf, sah sie an, fokussierte seine Augen - hob dann die Hand, um sich den kalten Schweiß mit seinem Ärmel von der Stirn zu wischen.

Er nickte nur kurz, wandte sich dann zu Sato, die vor ihm stand und ihn besorgt anschaute.

„Wataru!“

Miwako atmete langsam aus. Er stand noch etwas unter Schock, soviel war offensichtlich. Klar, ihm war nichts anderes übrig geblieben, als die Frau zu erschießen, aber er hatte aus dieser Nähe noch nie jemanden umgebracht.

Eigentlich, wenn sie es recht bedachte, hatte Takagi noch nie jemanden erschossen.

Sie starrte ihn an, strich ihm über die Wange, seufzte leise. Er zog sie in seine Arme, allerdings nur kurz. Dann nahm er seine Dienstwaffe von ihr entgegen, sicherte sie und schob sie wieder ins Holster.

Sharon war mittlerweile näher getreten. Auch sie hatte ihre Waffe wieder weggesteckt, warf einen Blick auf die beiden Toten.

„Wir sollten sie in die Küche legen, um den Anblick dem Klinikpersonal zu ersparen.“

Takagi nickte nur, half dann Sharon, Korn in das kleine Zimmerchen zu ziehen, während sich Yumi, die sehr blass im Gesicht geworden war, und Sato sich um Chianti kümmerten.

Als Takagi die Tür hinter den beiden zuzog, war Sharon bereits verschwunden.

Verwirrt starrte er Miwako an, blickte dann zu Yumi.

„Wo ist sie hin?“
 

„Das weiß der Geier.“, murrte Miwako, griff dann nach Takagis Hand. Yumi grinste, ging den beiden hinterher, als sie sich in Richtung Einsatzzentrale machten.
 

Auch Shiratori war auf dem Weg zurück, begleitet von dem Anästhesisten, der auf einem Adrenalinhoch zu schwimmen schien, vor Begeisterung fast zu bersten drohte. Für ihn war, soviel war klar, das alles ein riesiges Abenteuer. Eins der spannendsten Dinge, die er je erlebt hatte. Shiratori lächelte, warf ihm einen nachsichtigen Blick zu.

Sie hatten Glück gehabt, bisher, nur deshalb konnte der Mann noch so begeistert sein.
 

Sie waren kurz vor dem Zugang zum Foyer, als er eilige Schritte hörte.
 

Shiratori blieb wie angewurzelt stehen, warf dem Mann einen kurzen Blick zu. Er hob die Hand zum Mund, bedeutete ihm, leise zu sein, ehe er selbst sich gegen die Wand drückte, es der Arzt ihm gleichtat. Der Kommissar beugte sich zu ihm.
 

„Hören Sie – Sie machen sich jetzt am besten unsichtbar.“

Er flüsterte die Worte leise, und sehr kontrolliert, winkte mit dem Arm die Treppe neben sich hoch.

Er zog seine Dienstwaffe unter seinem Kittel hervor. Der Arzt warf ihm einen schnellen Blick zu. Er schien doch tatsächlich mit dem Gedanken zu spielen, zu bleiben.

„Denken Sie nicht…“, murmelte der junge Mann.

„Nein.“
 

Shiratori schüttelte den Kopf ruckartig und unmissverständlich.

„Hier hört das Spiel leider auf. Sie sollten jetzt in den Teil des Krankenhauses verschwinden, in dem der Rest ihrer Belegschaft wartet. Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe und ihren Mut, aber jetzt weiter mitzukommen, Doktor, wäre lebensmüde. Die schießen scharf.“

Der junge Arzt seufzte.

„Nun denn.“

Er nickte Shiratori schwer zu, hob kurz die Hand zum Abschied.

„Viel Glück.“

„Danke.“

Der Kommissar schüttelte seinen Kittel von den Schultern, warf ihn auf den Boden, sah dem Anästhesiearzt zu, wie er auf leisen Sohlen die Treppe hinauf verschwand, ehe er sich auf den Weg dorthin machte, von wo mittlerweile leise Stimmen zu hören waren.
 

Als er sich der Kreuzung näherte, aus deren Richtung die Stimmen zu kommen schienen, hob er seine Waffe zum Gesicht, entsicherte sie, drückte sich an der Mauer entlang bis zum Ende seines Ganges, horchte.
 

Aus dem kreuzenden Gang war kein Laut mehr zu hören.
 

Er holte tief Luft, wirbelte um die Ecke, seine Waffe fest in beiden Händen - und starrte geradewegs in die Mündung von Takagis Dienstwaffe.
 

„Shiratori!“, presste der Inspektor hervor, ließ seine Waffe sinken. Shiratori tat es ihm gleich, atmete ebenfalls wie sein Kollege schwer aus, mit genau dem gleichen, vor Anspannung verzerrten Gesichtsausdruck.

„Können Sie sich nicht kenntlich machen?“, motzte der junge Inspektor, sicherte seine Waffe und beeilte sich, sie wieder ins Holster zu stecken.

Shiratori schnaubte.

„Dasselbe könnte ich Sie fragen, Takagi!“

Die beiden Männer starrten sich angesäuert an, als sie beide von einem leisen Räuspern aus dem Konzept gerissen wurden. Miwako Sato und Yumi Miyamoto standen an die Wand gelehnt mit vor der Brust verschränkten Armen im Gang, ihre Genervtheit stand ihnen quer übers Gesicht geschrieben.

Takagi kratzte sich verlegen am Hinterkopf, trat dann einen Schritt zurück, deutete eine Verbeugung an, lächelte entschuldigend.

„Entschuldigen Sie, Kollege Shiratori, nichts für ungut. Wir hatten nur gerade eine Begegnung der… schwarzen Art, wenn Sie so wollen.“

Er seufzte, starrte kurz zu Boden. Erst jetzt sah Shiratori, wie auffallend blass sein Kollege war. Allerdings kam er nicht dazu, zu fragen, wie genau diese Begegnung verlaufen war.

„Alles gut gelaufen mit Kudô?“, murmelte Takagi, wohl um das Thema zu wechseln. Miwako schaute die beiden fragend an.

Shiratori nickte nur.

„Ja, der… etwas andere Leichentransport verlief ohne Zwischenfall, Kudô ist draußen, wenn auch wohl für die nächste Zeit außer Gefecht gesetzt- sah ziemlich müde aus, nach dem Sprint durch die Gänge.“

Kurz schaute er zu Miwako.

„Sie hatten ihn gefunden, nachdem sie euch beiseite geräumt hatten. Allerdings ist nichts passiert, glücklicherweise.“

Sato nickte ernst, konnte allerdings nichts dagegen tun, als sie merkte, wie sich ihr ein Hauch Schamesröte ins Gesicht schlich. Ein Blick auf Yumi zeigte ihr, dass es ihr nicht besser ging. Shiratori überging es gentlemanlike, wie sein Kollege, und wandte sich auch sofort wieder selbigem zu.

„Sie scheinen auch einen Teil unserer Kollegen gefunden zu haben, sehr gut, Takagi. Schon was von Chiba gehört?“

Wataru Takagi schüttelte nur den Kopf.

„Nein… er fehlt uns noch. Leider. Ich hoffe, wir finden ihn auch bald…“
 

Beaujolais hatte keine Ahnung, was sie erwartete, als sie vor dem Foyer auf Gin und Vodka traf.

Eigentlich war sie bester Laune; wären sie nicht noch im Feindesland, hätte sie wohl leise gesummt. So beschränkte sie sich auf ein vergnügtes Lächeln, als sie durch die Tür, die vor ihr lautlos zur Seite glitt, so wie es ihre Aufgabe war, in das Foyer trat.

Es war alles ruhig hier.
 

Gin hatte es, nachdem er vergeblich versucht hatte, Kontakt mit Korn und Chianti aufzunehmen und es ihm fürs erste gelungen war, die Polizei leidlich abzuhängen, für schlauer gehalten, sich fürs erste etwas zurückzuziehen. Er saß etwas abseits auf einer Bank und sortierte seine Lage, als er Beaujolais bemerkte, die sich ihnen näherte und aus irgendwelchen Gründen verboten gut drauf war.
 

„Saubere Arbeit!“, meinte sie dann, als sie in Hörweite war.

Gin zog die Augenbrauen hoch.

„Wie meinst du das?“

Beaujolais ließ sich nicht nervös machen.

„Na, du warst es doch, nehme ich an, der Kudô zur Strecke gebracht hat?“
 

Gin zog eine Augenbraue hoch, warf seine Zigarette, die er sich gerade erst angesteckt hatte, zur Seite.

„Wie kommst du darauf?“

Erst jetzt kam Beaujolais auf die Idee, ein wenig in der Mimik ihres Gegenübers zu lesen.

Sowohl Gin und Vodka sahen nicht aus, wie sie sich zwei Männer nach erfolgreich erledigtem Auftrag vorstellte.
 

„Man hat doch seine Leiche in die Autopsie der Polizei…“

Gin ersparte sich eine Antwort.

Seine Miene war finster wie die Nacht, als er ohne ein weiteres Wort aufstand und das Foyer mit großen Schritten durchmaß.

In ihm kochte es, doch von außen sah er aus, als wäre alles an ihm zu Eis erstarrt.

Er wusste, für heute war die Sache hier gelaufen.

Er wusste, dass man ihn ausgetrickst hatte. Kudô war ihm entkommen.

Ihnen allen war er durch die Lappen gegangen, die Polizei, das FBI hatten sie zum Narren gehalten.
 

Das war unverzeihlich.
 

Hinter ihm trottete Vodka, neben ihm schritt Beaujolais.
 

„Jetzt sag nicht…“

Vodka nickte nur, seine Augen wie immer hinter Sonnengläsern verborgen.

„Er entkam uns, zusammen mit Sherry.“
 

Die rothaarige Frau wurde schlagartig blass.

Dass das für sie nichts Gutes hieß, war kein Geheimnis.
 

Sharon saß in ihrem Wagen, sah Gin, Vodka und Beaujolais über den Parkplatz gehen. Der Wind blies ihnen hart ins Gesicht, blähte ihre Mäntel. Ein zufriedenes Lächeln bewegte ihre Mundwinkel kurz nach oben, als sie Gins missvergnügtes Gesicht sah; er war wütend, das sah man ihm an.
 

Absinth würde rasen vor Zorn, soviel war sicher.

Aus dem Augenwinkel bemerkte sie Shuichi und Jodie, die an einem Seiteneingang etwas hinter einer Säule standen.
 

Die blonde Agentin ließ ihre Augen nicht von den drei Gestalten in Schwarz, nicht, bis sie den Parkplatz verlassen hatten. Shuichi lehnte sich gegen die Säule und steckte sich eine Zigarette an, starrte auf den Boden, während er mit seinen Gedanken ganz woanders war.
 

Für heute waren die schwarzen Wolken erst einmal abgezogen, ohne allzu viel Verwüstung zu hinterlassen.
 

Das richtige Gewitter indes stand noch bevor.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  R3I
2012-05-01T16:35:03+00:00 01.05.2012 18:35
So ein Transportsarg schein ganz bequem zu sein wenn Shinichi dort erst mal wegratzt. Muss ich bei Gelegenheit auch mal ausprobieren! ^^ Aber insgesammt war die Situation schon sehr komisch: Shiho ist fertig mit den Nerven und bekommt einen seltenen Gefühlsausbruch und Shinichi hat die Ruhe weg und pennt, auch wenn es ihm nach den Strapazen gegönnt sei!
War wieder ein sehr starkes Kapitel, freu mich schon auf das nächste!
Und Madame_Butterfly hat da einen interessanten Anhaltspunkt geliefert: Bleibt Shinichi für den Rest "tot" oder nicht? Bin gespannt was du machst!
Bis dahin, Grüße R3I
Von: abgemeldet
2012-05-01T13:02:38+00:00 01.05.2012 15:02
Die Nummer mit den Sarg war ja schon etwas makaber. Hehe, nee, eigentlich war es extrem witzig. Schläft der doch glatt darin ein, aber wer will es ihm verübeln? Shihos Reaktion zeigt einfach nur, wie fertig sie mit den Nerven ist, was man auch verstehen kann. Beides in Kombination bietet aber nur 'ne tolle Grundlage für meinen kranken Humor.
Genial fand ich aber auch den Gedanken von Shinichi zu seinem Leben. Wenn es immer so ist, kann er schlecht behaupten, dass ein Leben langweilig ist. Genial für mich einfach nur, weil ich an einen ganz blöden Kommentar denken muss. „Wir gehen zwar nicht oft weg, aber immer wenn, dann kommt es zu einem Mordfall, der gelöst werden muss.“ Und auch, wenn Shinichi sich nicht an sein Leben erinnern mag, so hat er doch wenigstens das Grundprinzip dessen verstanden.
Wer kann auch von sich behaupten als Toter abgestempelt zu werden?
Wobei sich mir dann auch gleich Fragen stellen, die hoffentlich im nächsten Kapitel beantwortet werden. Wenn sie denken, dass Gin weiß, dass Shinichi lebt, braucht man die Lüge ja auch nicht aufrecht zu erhalten und man kann ihn in aller Ruhe von den Toten auferstehen lassen (oha, Shinichi ist Jesus O.o), aber vielleicht will man doch auf Nummer sicher gehen und es jetzt erstmal so belassen und vielleicht sogar all seine Angehörigen denken lassen, dass er Tod sei... was sehr brutal und emotional wäre, aber gleichzeitig auch interessant für Yusaku. Schließlich wird er es besser wissen.
Hach, ich bin einfach nur gespannt, was du dir noch so hast einfallen lassen. Das Ende des Kapitel lässt mich für die kommenden hohe Erwartungen setzen. Wenn da schon ein Gewitter kommt, dann aber ein richtiges Donnerwetter. Da muss es richtig krachen, ohne Rücksicht auf Verluste... aber ganz ehrlich, wem erzähle ich das? Ich denke, dass du uns noch in vieler Hinsicht überraschen wirst und deshalb liebe ich es einfach nur, deine Storys zu lesen. Man erwartet einfach nicht, was da alles kommen könnte. So unglaublich vielseitig wie du bist, bist du für diesen Fandom einfach nur eine Bereicherung und für mich die beste FF Autorin.
Ich freue schon jetzt auf das nächste Kapitel und wünsche dir viel Spaß beim schreiben.
Liebe Grüße
M.B.
Von:  Kati
2012-05-01T11:15:08+00:00 01.05.2012 13:15
Na wenigstens einmal klappt alles so wies soll!! ;P
Auf den großen Showdown bin ich ja mal gespannt, vorallem ein Shu vs Gin wär interessant ;D Aber ich lass mich überraschen, du schaffst es sowieso in jedem Kapi es so spannend zu machen, dass man einfach nicht zu Lesen aufhören kann!
Weiter so. ;)
Von: abgemeldet
2012-04-30T17:03:43+00:00 30.04.2012 19:03
Puh~
Ausgestanden ist das Ganze sicherlich noch lange nicht, aber die Verschnaufpause die ihnen jetzt vielleicht vergönnt ist, haben sie alle echt nötig.
Ich bin ja wirklich gespannt, ob das jetzt schon die steife Boe vor dem richtigen Sturm ist oder ob da noch ein paar mehr kommen...
Hier wird ja nicht nur an einer Front gekämpft...
In wessen Haut ich aber auf keinen Fall stecken wollte ist die von Beaujolais.

Freu mich aufs nächste Kapi~

Grüßle, Puffie~
Von:  kokuchou
2012-04-30T15:26:26+00:00 30.04.2012 17:26
Spannung pur!
Es ist schön das Shinichi heil, mehr oder weniger, aus der Sache rausgekommen ist.
Jetzt heißt es erstmal entspannen... denk ich mal xD

Was sich die Organisation jetzt wohl ausdenkt?
Ich freu mich auf das nächste Kapitel.
Iwann mal muss sich Shinichi ja auch mal wieder erinnern ;D

Immer weiter so
bis zum nächsten Chapter ^^
GlG ruha
Von:  Jikan
2012-04-30T08:10:19+00:00 30.04.2012 10:10
Ich hab vor einigen Tagen deine FF angefangen und war heute sehr erstautn das ein neues Kapitel da war :D
Ich mag deine FF's allgemein sehr gerne du hast einen sehr schönen Schreibstil :D

Ganz ehrlich ich bin froh das Shinichi es da raus geschafft hat xD, aber naträglich mache ich mir Sorgen um Ran, wenns sie wirklich noch ins Krankenhaus kommt und ihr Freund nicht mehr da ist :D

Ich freue mich definitv auf ein neus Kapitel also mach so schnell wie möglich weiter

lg
Von:  Yuki_Salvatore
2012-04-29T22:16:51+00:00 30.04.2012 00:16
Wieder ein spannendes Kapi ;D
Ich bin sehr froh das Shinichi es heil da raus geschafft hat...und wenn ich ehrlich bin musste ich voll lachen als er da am pennen war xDDD is schon etwas makaber xD aber nun gut...man kann verstehen das er einfach total fertig is und sich auch mal bissl ruhe gönnt ^^

Nun da is wohl für die Organisation einiges schief gelaufen *evil grins* die haben sich verarschen lassen XDD und zudem noch ein paar leute verloren. Das ist ein Rückschlag....aber ich denke sie werden es sobald wie möglich wieder versuchen. Vorallem wenn man bedenkt das Gin, dass nicht einfach so auf sich sitzen lässt. Das der jetzt umso mehr auf Rache sinnt....

also ich bin wie immer gespannt wies weiter geht ;D
Super Kapi gewesen. Mach weiter so! x3



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