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Shikamarus Weihnachtswunsch

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Shikamarus Weihnachtswunsch

Shikamarus Weihnachtswunsch


 

Temari rieb sich durch ihre dicke Winterjacke die Arme. Eigentlich mochte sie den Schnee zu den Feiertagen – vor allem, wenn sie drinnen im Warmen saß – aber da sie seit einer Viertelstunde in der Gegend herumstand und durchgefroren war, hatte der Winter seinen Reiz für sie verloren.
 

»Verdammt, wo bleibt sie denn?«, fluchte sie, nachdem sie einem Blick auf ihre Armbanduhr geworfen hatte.

»Sie ist doch erst zehn Minuten später dran, als wir verabredet haben«, erwiderte Shikamaru. »Mit Kleinkind läuft eben nicht alles nach Plan. Kurenai taucht sicher gleich auf.«
 

Sie überhörte seine Argumente gepflegt. Es war ihr egal, dass die Gastgeberin des heutigen Heiligabends ein Kind hatte. Fakt war, dass sie zur bestellten Uhrzeit nicht zu Hause war und ihre Gäste in der Eiseskälte stehen ließ.
 

»Und ihr hätte nicht schon vorher klar sein müssen, dass ihr Töchterchen den Zeitplan durcheinanderbringen könnte, oder was?«, stichelte Temari weiter.
 

Anstatt etwas zu erwidern, drehte er ihr den Rücken zu. Eine Reaktion, die sie wurmte, doch sie beließ es dabei. Fürs Erste.
 

Sie schüttelte die Schneeflocken, die an ihr hängen geblieben waren, aus den Haaren – da es stark schneite, ein überflüssiges Unterfangen – und verfolgte mit den Augen die wenigen Passanten, die an dem Mehrfamilienhaus, in dem sich Kurenais Wohnung befand, vorbeigingen.

Drei Teenie-Mädchen, ein altes Ehepaar, ein paar Familien mit nervigen und lärmenden Kindern und … Bingo!
 

Mirai hüpfte in dicke Wintersachen eingehüllt munter durch den Schnee, drehte sich im Kreis und streckte die Zunge aus, um die eine oder andere Flocke aufzufangen.

Irgendwie ein niedlicher Anblick, das musste Temari zugeben, aber an der Tatsache, dass sie vor Kälte fast umkam, änderte es trotzdem nichts.

Das Mädchen lief lachend an ihr vorbei und stürzte sich auf ihren Patenonkels.

Shikamaru hob sie hoch und sie schlang ihre Arme um seinen Hals.

Ein wenig ernüchtert beobachtete sie die beiden. Gegen diese Wille-des-Feuers-Sache kam sie nicht an. Nicht mal in hundert Jahren.
 

»Entschuldigt die Verspätung«, sagte Kurenai und verbeugte sich in übertriebener Höflichkeit. »Sie konnte sich einfach nicht von Konohamaru loseisen.«
 

Temari erwiderte nichts, doch dass Shikamaru das Zuspätkommen mit einem Handwink abtat, nervte sie. Das hätte er auch an jedem anderen Tag im Jahr getan, das wusste sie, aber da Weihnachten war, wollte sie mal nicht so sein.
 

---
 

Zehn Minuten später saß sie mit deutlich besserer Laune an dem niedrigen Tisch in Kurenais beheiztem Wohnzimmer.

Sie beobachtete Shikamaru, der mit der Kleinen herumalberte und als ihr das zu langweilig wurde, lenkte sie ihren Blick auf den rot-golden geschmückten Weihnachtsbaum. Die Lichter, die Kugeln und das Lametta hatten im Zusammenspiel schon etwas für sich, doch da Temari diesem Brauch nicht viel abgewinnen konnte, war er für sie nicht viel interessanter als jede andere beliebige Dekoration.
 

Es klingelte an der Tür und Mirai lief ihrer Mutter in den Flur nach.
 

Sie schaute dem Mädchen noch einen Moment nach und lauschte der Begrüßung der nächsten Besucher. Sie konnte Inos hohe Stimme heraushören, aber wen sie mitgebracht hatte, konnte sie nicht erkennen.

Sie wandte sich ab und bemerkte Shikamarus Blick, der auf ihr lag.
 

»Was ist?«, fragte sie unfreundlicher als beabsichtigt. »Ich weiß, dass ich heute furchtbar aussehe, also kannst du aufhören, mich anzustarren.«

»Du siehst aus wie immer«, erwiderte er, ohne zu wissen, dass sich seine Äußerung für sie wie eine Beleidigung anhörte.

»Danke«, sagte sie nüchtern. »Wenn ich so scheiße aussehe, frage ich mich, warum du mich überhaupt geheiratet hast.«

»Du siehst nicht –«, widersprach er, unterbrach sich und winkte ab. »Ach, lassen wir das. Ich dachte nur, dass wir langsam auch mal …«
 

Er nickte in Richtung Tür und Temari verstand absolut nicht, was er ihr damit sagen wollte.
 

»Dass wir langsam was?«, fragte sie und runzelte die Stirn.
 

Was kam jetzt? Ino und Anhang zu begrüßen, oder was? Als ob sie sich dafür freiwillig auch nur einen Zentimeter von der Stelle bewegte. Wozu sollte sie sich die Mühe auch machen, wenn sie eh hierher kamen?
 

»Dass wir über Kinder nachdenken könnten«, klärte er auf. »Oder was meinst du?«

Sie tat einen Moment, als würde sie dieses Thema überdenken, dann sagte sie: »So, nachgedacht. Ich sage Nein!«

»Warum denn?«

»Weil ich keine Lust auf ein nervendes, flennendes Balg habe«, gab sie zurück. »Du wünscht dir vielleicht eins, aber an wem wird die meiste Arbeit kleben bleiben? An mir!«

»Aber –«

»Wir haben noch mindestens zehn Jahre Zeit, bis meine biologische Uhr zu ticken anfängt. Du kannst mich dann noch mal fragen«, sagte sie. »Und mal ehrlich: Du bist gerade mal zwanzig. Wer zur Hölle denkt in dem Alter schon ernsthaft ans Kinderkriegen?«

»Mit neunzehn heiraten auch die Wenigsten. Und? Das hat mich auch nicht abgehalten«, entgegnete er mit einem Schulterzucken. »Also?«

»Ach, nur weil man verheiratet ist, heißt das automatisch, dass man gleich ein paar Gören in die Welt setzen muss, oder was?«, erwiderte sie angriffslustig.

»Das wollte ich damit nicht sagen, aber –« Ihr vielsagender Blick schnitt ihm das Wort ab und da er sich nicht mit ihr streiten wollte, setzte er nach: »Okay, wir reden erst wieder, wenn du nicht so eine miese Laune hast.«
 

Für diesen Spruch wäre sie ihm am liebsten an den Hals gesprungen, um ihn zu erwürgen, doch das sparte sie sich für zu Hause auf, wo es keine Zeugen gab.
 

Ino und Sai betraten das Wohnzimmer und begrüßten die beiden und die vorlaute Kunoichi setzte sich zu Temaris Leidwesen direkt neben sie.
 

»Und wie ist das Eheleben?«, fragte Ino mit einem breiten Grinsen. »Oder ist nach einem guten halben Jahr schon die Luft raus?«
 

Die Liste potenzieller Mordopfer durch Würgen verlängerte sich um einen Namen. Witwe und Nuke-Nin an einem Abend zu werden, war kein Ding der Unmöglichkeit und die Vorstellung versprühte einen gewissen Charme auf sie.

Gott, wie sie diesen Heiligabend jetzt schon hasste …
 

»In unserer Ehe ist noch genauso viel Luft drin wie in deinem Kopf!«, gab Temari Kontra und verschlug der Nervensäge, mit der sie sonst gut zurechtkam, die Sprache.
 

Sie lugte kurz zu Sai herüber und bemerkte den Tanz zwischen Anstand und Belustigung, den seine Lippen veranstalteten, und das hob ihre Stimmung wieder ein wenig an.
 

Ino klappte ihren Mund wieder zu und setzte ein Lächeln auf.
 

»Deine Haare sehen toll aus!«, sagte sie. »Sie glänzen so schön … Welches Shampoo benutzt du?«

»Gar keins«, erwiderte Temari ironisch. »Das ist das Fett, das sich in der letzten Woche angesammelt hat.«
 

Sie wartete keine Reaktion ab, stand auf und rannte fast Mirai um, als sie das Wohnzimmer verließ.
 

Verdutzt starrte Ino ihr nach.
 

---
 

Eine Viertelstunde später trudelte Chouji ein und damit war die Runde komplett.
 

»Hast du Karui gar nicht mitgebracht?«, fragte Kurenai überrascht.

»Sie lässt sich entschuldigen, weil sie es heute nicht schafft«, entgegnete er mit einem Grinsen. »Sie kocht für heute Abend ein Fünf-Gänge-Menü.«
 

Er setzte sich und Ino klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter.
 

»Da hast du dir wirklich die ideale Freundin geangelt, was?«
 

Chouji nahm sich einen Keks aus der Schale und biss hinein.
 

»Allerdings«, schmatzte er und ein paar Krümel verfingen sich in seinem Bart. Er schüttelte sie ab und als er zu Ende gekaut hatte, fuhr er fort: »Ich kenne niemanden, der besser kochen kann als sie.«

»Stimmt, Karui ist wirklich eine begnadete Köchin«, pflichtete ihm seine Teamkollegin bei. »Da kann ich nicht mithalten. Oder, Schatz?«

»Du unterschätzt dich«, antwortete Sai ehrlich. »Ich hab jedenfalls nichts zu meckern.«
 

Ino schenkte ihm ein Lächeln und drückte ihm einen Kuss auf. Und um der Sache den I-Punkt aufzusetzen, hielten sie Händchen und flüsterten sich irgendetwas zu, das Temari zum Glück nicht verstand.

Das Liebesgetue der beiden widerte sie regelrecht an. Es war nicht so, dass sie noch nie kitschige Gesten gemacht hatte, aber wenigstens hatte sie sich dabei nicht so zur Schau gestellt. Und dann noch dieses Schatz

Wozu redete man sich mit einem peinlichen Kosenamen an, wenn man einen richtigen Vornamen hatte? Unbegreiflich!
 

Um ihren Magen nicht weiter herauszufordern, riss sie sich von dem Anblick los und ihr Blick blieb wieder an Kurenais Tochter haften. Sie lugte über die Tischkante und betrachtete mit großen und leuchtenden Augen die Flamme der Kerze, die auf dem Tisch in sicherer Reichweite von ihr stand.

Ja, sie musste tatsächlich zugeben, dass das Mädchen niedlich war. Aber das waren die meisten Kinder, solange es nicht die eigenen waren, die man nicht nach ein paar Stunden wieder abgeben konnte.

Sie schaute weiter unauffällig am Tisch entlang.

Shikamaru beobachtete die Kleine und machte dabei einen so zufriedenen Eindruck, als wäre dieses Kind die Erfüllung seines Lebens.

Temari wusste natürlich von dem Versprechen, das er seinem Lehrmeister vor seinem Tod gegeben hatte, aber für ihren Geschmack hing er sich etwas zu sehr in die Sache hinein. Manchmal stellte sie sich die Frage, warum er nie versucht hatte, mit Kurenai anzubandeln, schließlich mimte er für Mirai ohnehin schon häufig den Ersatzvater, bis ihr auffiel, wie absurd dieser Gedanke war.

Ihre rechte Hand wanderte zu ihrem linken Ringfinger und ein flüchtiges Lächeln huschte über ihr Gesicht. Dieses schnörkellose Ding aus Silber trug sie dort nicht ohne Grund.
 

Er bemerkte ihren Blick und fragte: »Wieder besser gelaunt?«

»Nur so lange Ino und Sai ihre Finger bei sich behalten«, erwiderte sie humorlos.

»Übertreibst du nicht ein bisschen? So schlimm ist es auch wieder nicht.«

»Ja, wenn man auf kitschig-schmalzige Liebesromanzen steht.«

»Dann guck halt nicht hin, wenn es dich so stört«, sagte er.
 

Sie zog eine Grimasse, wandte sich ab und beschloss, es dem Mädchen nachzutun und die Kerzenflamme anzustarren. Mit etwas Glück wurde sie für den Rest des Abends blind und musste ihre Mitmenschen zumindest optisch nicht mehr ertragen.

Das Feuer am Docht tanzte hin und her und eine dünne Schwade aus Ruß stieg auf. Es roch ein wenig verbrannt, aber außer ihr schien das niemandem aufzufallen.
 

»Und?«, hörte sie Shikamaru fragen. »Hast du es dir inzwischen überlegt?«

»Was?«, gab Temari abwesend zurück.
 

Das Flackern der Flamme schien auf eine gewisse Weise eine hypnotisierende Wirkung auf sie zu haben und als Ablenkung war ihr das ganz recht.
 

»Na, du weißt schon. Kind und so.«
 

Sie blinzelte und die Faszination, die das Feuer versprühte, verschwand.
 

»Fängst du schon wieder damit an?«, zischte sie. »Was war an meinem Nein vorhin nicht zu verstehen?«

Er zuckte die Achseln und entgegnete: »Ein Versuch war es wert.“

»War es nicht«, legte sie gereizt fest. »Du hast mich dasselbe erst vor einer halben Stunde gefragt!«

»Und? Was wenn du in der Zeit deine Meinung geändert hättest?!«
 

Und?

Wenn sie das schön hörte, könnte sie ihn …

Aber nein, das sparte sie sich für zu Hause auf.
 

»Hab ich aber nicht«, sagte sie beherrscht. »Und jetzt lass mich mit dem Scheiß in Ruhe.«
 

Bevor er etwas erwidern konnte, stand sie auf und verschwand in die Küche. Kurenai hatte sie zwar nicht um Hilfe gebeten, aber alles war besser als nervige Fragen und Liebesgetue ertragen zu müssen.
 

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Zehn Minuten später war der Tisch gedeckt und alle bedienten sich an dem Kuchen, den die Gastgeberin gebacken hatte. Chouji nahm sich ganz untypisch für ihn nur ein schmales und Ino, die sonst immer so eitel war und jede Kalorie zählte, schnappte sich das breiteste Stück vom Teller.

Im Anschluss holte Kurenai eine erwärmte Flasche Sake und blickte mit einem Lächeln in die Runde.
 

»Wer möchte einen Schluck?«, fragte sie und Inos Arm schnellte in die Höhe.
 

Sie goss das Glas randvoll, schenkte dann Chouji und schließlich sich selbst etwas ein.
 

Temari kaute auf dem Stück Schokokuchen herum, das sie sich genommen hatte. Normalerweise war es eine ihrer Lieblingssorten – besonders, wenn Kurenai ihn gemacht hatte –, aber heute schmeckte er irgendwie trocken, langweilig und fad.

Sie vernahm einen leichten Alkoholgeruch und bemerkte, dass die Gastgeberin direkt neben ihr stand.
 

»Was ist mit dir?«
 

Verheißungsvoll schwenkte sie die Sakeflasche hin und her. Sie konnte den Inhalt plätschern hören.
 

»Nein, danke, der Kram schmeckt mir nicht«, antwortete sie und schob Kurenais Arm von sich. Das Zeug stank widerlich und so war es besser, es auf Abstand zu bringen, bevor noch ein Unglück geschah.

»Ich hab auch normalen Wein da«, erwiderte sie. »Oder im Kühlschrank steht noch –«

»Verzichte«, unterbrach sie sie.
 

Ino kicherte los.
 

»Was ist daran so witzig?«, fragte Temari verständnislos.

»Nichts weiter.« Sie winkte ab und musste dann doch wieder lachen. »Ich musste nur gerade an eure Hochzeitsfeier denken.«

„Oh ja, sehr lustig!«, entgegnete sie sarkastisch. »Ich hab drei Gläser Sekt getrunken und war vielleicht ein bisschen angeheitert, na und?«

»Wenn du am Tisch einschlafen vor Angetrunkenheit als ein bisschen angeheitert bezeichnest, okay.«
 

Unbewusst griff sie nach ihrer Serviette und zupfte an ihr herum.
 

»Es war ein Uhr nachts, es war ein langer Tag und ich war müde«, stellte sie fest und begann, sie zu Konfetti zu verarbeiten. »Aber was rechtfertige ich mich überhaupt vor dir? Im Gegensatz zu dir hab ich wenigstens jemanden gefunden, der mich heiraten wollte.«
 

Ino verzog das Gesicht, als hätte sie eine Ohrfeige kassiert und auf einmal bereute Temari, was sie ihr um die Ohren gehauen hatte. Sie merkte, wie ruhig es am Tisch geworden war und spürte die unangenehmen Blicke, die auf ihr lagen.
 

»Entschuldige«, murmelte sie, »war nicht so gemeint.«
 

Sie lenkte ihre Aufmerksamkeit auf ihren Teller, um die vorwurfsvollen Gesichter nicht sehen zu müssen.

Dämliche Ino …

Okay, sie war heute nicht nett zu ihr, aber diese Stichelei hätte sie sich schenken können.
 

Sie stopfte sich den Rest ihres Kuchenstücks in den Mund und als Chouji voller Vorfreude anfing zu erzählen, wie er und Karui die Feiertage verbringen würden, war ihr kleiner Gefühlsausbruch vergessen.
 

---
 

Abwesend betrachtete Temari die Spiegelung der Lichterkette im Fenster.

Draußen wurde es langsam dunkel und das Schneegestöber von vorhin war in feine Flöckchen übergegangen, die sanft vom Himmel rieselten, in unregelmäßigen Abständen an die Scheibe wehten und schmolzen.

Die ausgelassene und fröhliche Stimmung außerhalb ihrer Gedankenwelt nahm sie nur als leises Getuschel in weiter Entfernung wahr und sie verspürte nicht den Drang, sich daran zu beteiligen. Nein, sie würde einfach so sitzen bleiben und die Welt jenseits der Fensterscheibe ansehen und den Eindruck so lange wie möglich aufrecht erhalten, dass sie für sich war.
 

Sie bemerkte ein Flackern und als das Licht der Straßenlaterne anging, verflog der Zauber jäh. Die Gespräche und der Lärm drangen an ihre Ohren und sie war zurück in der Realität.

Ein Blick auf die Uhr an der Wand sagte ihr, dass sie mindestens zwanzig Minuten so vor sich hingestarrt hatte und sie wunderte sich ein wenig, dass es niemand für nötig befunden hatte, sie darauf anzusprechen.
 

Temari seufzte lautlos.

Nachdem sie Ino auf so nette Art und Weise beleidigt hatte, war es wohl keine große Überraschung, dass die Leute beschlossen hatten, sie in Ruhe zu lassen. Und darüber beschwerte sie sich nicht.
 

Sie hielt sich die Hand vor den Mund und gähnte.

Diese gemütliche Weihnachtsstimmung drückte ihr jedes Jahr wieder aufs Gemüt, aber heute war es noch schlimmer als sonst. Sie sehnte sich nach einem Nickerchen in ihrem Bett oder auf der Couch, doch wo befand sie sich stattdessen? Auf einer kleinen, privaten Weihnachtsfeier, auf die sie überhaupt keine Lust hatte.

Unauffällig blickte sie durch die Runde. Niemand schien Notiz von ihr zu nehmen und das machte sie überflüssig. Am liebsten wäre sie aufgestanden und ohne sich zu verabschieden nach Hause gegangen. In das große Haus mit den vielen leerstehenden Zimmern, das sie seit acht Monaten ihr Zuhause nannte, ohne sich darin wirklich heimisch zu fühlen. Vielleicht empfand sie es nicht mehr so, wenn es sich tatsächlich irgendwann mit Leben füllte, aber vorerst …
 

Temari verwarf den Gedankengang, griff nach ihrem Wasserglas und setzte es an. Der beißende Geruch von Sake stieg ihr in die Nase.

Rasch stellte sie es zurück und bemerkte, dass sie nicht ihr Glas, sondern das von Ino genommen hatte. Sie trank etwas von ihrem Mineralwasser und hoffte, dass sich ihr Magen, der angefangen hatte, sich verdächtig zu drehen, wieder beruhigte, aber die Kohlensäure machte es nur noch schlimmer.
 

Sie stand auf, ging in den Flur, zog sich Schuhe und Jacke an und trat nach draußen an die frische Winterluft.

Allmählich verschwand das Gefühl der Übelkeit und obwohl die Kälte vom Stehen durch ihre Sohlen drang und ihre Füße langsam auskühlten, kehrte sie nicht in die Wohnung zurück. Sie spielte mit dem Gedanken zu gehen, aber da sie sich heute nicht noch mehr als Sonderling und den anderen einen Grund zum Tuscheln geben wollte, blieb sie.

Sie streckte den Arm aus und öffnete die rechte Hand. Die Schneeflocken, die mit ihr in Berührung kamen, schmolzen auf der Stelle. Nach einer Weile verbanden sie sich zu Tropfen und rannen schließlich in ihrer Handfläche zu einer kleinen Pfütze zusammen.

Sie musterte das Wasser, das in ihrer Heimat so kostbar war und schüttete es in den Schnee, wo es eine tiefe, schmale Furche hinterließ.

Sie spürte, wie sich die Haare an ihren Armen aufstellten und sie wünschte sich, sie könnte ein Bad in der angenehm warmen Abendsonne von Sunagakure nehmen. Ihre Heimat, in der sich die Jahreszeiten nur marginal voneinander unterschieden und es immer warm, meistens sogar heiß, war.
 

Temari seufzte.

Sie hatte wirklich kein Heimweh, aber diese Kälte im Feuerreich war nicht ihr Ding und würde es nie werden.
 

Sie warf noch einen Blick in den inzwischen dunklen Abendhimmel und ging wieder hinein in die laute, erdrückende Wärme.
 

---
 

Vergnügt riss Mirai Geschenkpapier und eine Schleife nach der anderen von ihren Weihnachtsgeschenken und nach dem Standartkram, den Ino, Sai und Chouji angeschleppt hatten, wusste Temari, dass das, was Shikamaru ausgesucht hatte, das mit Abstand Beste sein würde. Aber das war auch das Mindeste, nachdem er wochenlang auf der Suche nach etwas Brauchbarem für sein Patenkind gewesen war.

Wochenlang … Wie absurd, dass er sich diese Mühe gemacht hatte, aber für seinen kleinen Augenstern war ihm wohl nichts zu anstrengend. Vom Einpacken mal abgesehen, das sie erledigt hatte, nachdem er sich eine Dreiviertelstunde lang auf klägliche Weise damit herumgeschlagen hatte.
 

Wenn sie sich an das erinnerte, was er ihr zum Geburtstag geschenkt hatte, wirkte das Ganze noch abstruser auf sie. Ein Gutschein war es gewesen, den er höchstwahrscheinlich auf die letzte Sekunde gekauft hatte, und den sie zwar gebrauchen konnte, aber sie hasste diese Art Geschenk. Weil es so verdammt unkreativ und unpersönlich war.

Dass er schon im ersten Ehejahr mit so etwas ankam, trieb ihre Hoffnungen nicht gerade in ungeahnte Höhen. Spätestens in zwei Jahren schenkte er ihr gar nichts mehr, weil er es einfach vergessen hatte.

Sie wusste nicht, ob er der Meinung war, dass man sich keine Mühe mehr geben musste, sobald man diesen bescheuerten Schwur »bis dass der Tod uns scheidet« geleistet hatte oder ob er wirklich keine Ahnung hatte, was er ihr schenken sollte, aber alles in allem ernüchterte es sie.

Besonders, wenn sie an das Geschenk dachte, dass sie ihm dieses Jahr zu Weihnachten machen würde. Ja, vielleicht sollte sie auch aufhören, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, womit sie ihm eine Freude machen konnte.
 

Temaris Blick lichtete sich wieder. Gerade noch rechtzeitig, um Mirais unerwartete Würgeattacke zu bemerkten.
 

»Dankeschön«, jauchzte sie ihr ins Ohr und drückte so fest zu, dass ihr fast der Atem wegblieb. »Genau das hab ich mir gewünscht!«

»Bedank dich bei Shikamaru«, japste sie atemlos. »Ich hab’s nur eingepackt.«
 

Das Mädchen ließ los und nahm ihren Patenonkel in die Mangel.
 

Temari holte tief Luft – sie war viel zu stickig und durch die Kerze roch sie etwas abgestanden – und rieb sich den Hals. Sie konnte kaum glauben, dass eine Dreieinhalbjährige so eine Kraft hatte und noch weniger, dass sie für die Kleine die erste Anlaufstelle gewesen war, um sich zu bedanken. Wahrscheinlich nur ein Zufall, aber irgendwie hob diese winzige Geste ihre Laune ein wenig an.
 

Als Mirai ihrer Freude genug Ausdruck verliehen hatte, stürmte sie zu ihrem Platz zurück und knuddelte die orange getigerte Katze aus Plüsch, sodass Temari aufrichtiges Mitleid mit ihr gehabt hätte, wenn sie ein echtes Tier gewesen wäre.

Schließlich sprang die Singfunktion von dem Spielzeug an und vermischte sich mit den Weihnachtsliedern, die aus dem Radio schallten, buchstäblich zu Katzenjammer.
 

»Danke, damit wird sie mir bestimmt eine Weile auf die Nerven gehen«, sagte Kurenai belustigt und schenkte ihrer Tochter ein Lächeln.
 

Temari konnte nicht anders und lächelte ebenfalls. Vielleicht wurde die verbliebene Zeit der kleinen Feier doch nicht so übel, wie sie vermutet hatte.
 

---
 

Um sechs verabschiedete sich Chouji, der zu dem Abendessen, das seine Liebste zubereitete, auf keinen Fall zu spät kommen wollte und da Ino und Sai nach Temaris Geschmack wieder etwas zu sehr auf Tuchfühlung gingen, spannte sie sich selbst zum Aufräumen ein.

Unter Kurenais Protest suchte sie die Fetzen vom Geschenkpapier und die Schleifenreste zusammen, die Mirai im ganzen Wohnzimmer verteilt hatte, brachte sie in die Küche und sortierte es in den Karton mit dem Altpapier und in den Müll.
 

Als sie damit fast fertig war, spürte sie zwei Hände, die sich zu beiden Seiten auf ihre Hüfte legten.
 

»Hast du Todessehnsucht?«
 

Ihre Frage musste wie eine Drohung klingen, denn die Person ließ augenblicklich von ihr ab.
 

»Schade, ich dachte, du wärst wieder besser gelaunt«, sagte Shikamaru und seufzte.

»Bin ich auch«, erwiderte sie. »Aber das heißt nicht, dass wir uns wie die beiden Turteltäubchen drüben im Wohnzimmer aufführen und befummeln müssen.«

»Ist doch keiner hier.«

»Du behältst trotzdem deine Finger schön bei dir, wenn du kein ernsthaftes Problem mit mir haben möchtest«, zischte sie.
 

Er schwieg einen Moment.
 

»Was ist eigentlich los?«, fragte er schließlich. »Ist dir die Sonne in Sunagakure nicht bekommen oder hat Kankurou dich jetzt doch davon überzeugt, dass du besser zurückziehst?«

»Nein«, antwortete Temari. »Die Sonne war im Gegensatz zu dieser eisigen Kälte wunderbar und wenn du glaubst, dass ich mich von meinem Bruder so belabern lasse und alles wegschmeiße, was wir haben, bist du ziemlich bescheuert.«

»Der Winter ist nun mal kalt und es schneit. Kann ich auch nicht ändern.«

»Das ist mir klar.«
 

Sie zerknüllte das letzte Stück Papier, beförderte es in die Kiste und drehte sich um.

Shikamaru lehnte sich gegen den Küchentisch und musterte sie mit ausdrucksloser Miene.
 

»Was ist denn jetzt schon wieder?«, fragte sie.

»Nichts«, erwiderte er nüchtern. »Nur das Übliche.«
 

Nur das Übliche …

Als ob sie nicht wüsste, was er damit meinte.
 

»Wenn du es heute nur noch ein einziges Mal erwähnst«, begann sie, »dann wirst du nicht nur mit mir keine Kinder haben, sondern auch mit keiner anderen Frau.«

Zur Verteidigung hob er die Hände und meinte: »Ich hab doch überhaupt nichts gesagt.«

»Aber gedacht.«

»Für meine Gedanken kann ich nichts.«
 

Temari beachtete ihn nicht weiter und verließ die Küche.

Langsam nervte es sie. Schon bevor sie geheiratet hatten, hatte er sie gelegentlich danach gefragt und sich mit einem »Wir haben doch noch Zeit« zufrieden gegeben. Also warum musste er ausgerechnet jetzt so hartnäckig sein?
 

Mit verdrossenem Gesichtsausdruck setzte sie sich zurück an den Couchtisch, ignorierte Ino und Sai, deren Lippen wie die von zwei Guppys aneinanderklebten und fixierte ihren Blick wieder auf die Lichterkette am Weihnachtsbaum. Ihre rechte Hand fuhr zu ihrer Rocktasche und verschwand darin. Es knisterte, als sie das gefaltete Blatt berührte, das sich darin befand. Sie zog es heraus und fing an, aus Langeweile an den Ecken herumzuzupfen.
 

Sie hörte ein ausgeprägtes Kussgeräusch, unterdrückte ein Würgen und kam sich plötzlich albern vor.

Shikamarus Frage formte sich in ihrem Kopf und plötzlich musste ihm Recht geben. Was war so schlimm daran? Es war doch nichts dabei, wenn ein frisch verliebtes Paar Händchen hielt, herumknutschte und sich schöne Augen machte. Besonders nicht am Fest der Liebe.
 

Das Fest der Liebe …

Gott, war sie froh, wenn sie diesen Mist in ein paar Tagen hinter sich hatte, sich die Leute wieder normal aufführten und aufhörten, Dingen nachzujagen, in die sie sich beschwipst vom Feiertagstrinken verrannt hatten.
 

»Soll ich heute lieber woanders schlafen?«
 

Irritiert wandte sich Temari um. Okay, sie war alles andere als gut gelaunt, aber dass er überhaupt auf diese Idee kam, war ihr unbegreiflich.
 

»Nein«, antwortete sie. »Wieso denn?«
 

Shikamaru zuckte die Achseln.
 

»Du bist so gereizt«, setzte er nach. »Vielleicht ist es besser, wenn du mal ein bisschen für dich bist?!«

»Hör einfach auf, mich unter Druck zu setzen, dann brauch ich auch keine Zeit für mich alleine«, entgegnete sie tonlos. »Ich hab schon verstanden, dass du dir ein Kind wünscht, aber so erreichst du gar nichts bei mir.«

»Von zweimal fragen fühlst du dich schon unter Druck gesetzt?«

»Das nicht, aber wir wissen doch, dass es nicht bei den beiden Malen heute bleiben wird. Und allein der Gedanke daran nervt mich jetzt schon.«

»Dann denk an was anderes.«
 

Wütend zog sie die Augenbrauen zusammen und wandte sich ab.
 

»Sieh es mal so«, sagte er. »Irgendwann müssen wir es ausdiskutieren. Also warum nicht heute?«
 

Sie spürte, wie er seine Hand auf ihre Schulter legte und am liebsten hätte sie sie auf der Stelle abgewehrt, aber da sie ihm keine Szene vor den anderen machen wollte, beließ sie es dabei.
 

»Da gibt es nichts zu diskutieren«, gab sie zurück. »Vor allem nicht heute.«

»Und warum nicht?«
 

Seine Worte hallten in ihrem Kopf wie ein Echo wieder und langsam fragte sie sich, wie begriffsstutzig er sein konnte.

Sie rollte das Stück Papier in den Händen zusammen und umklammerte es nur fester.
 

»Ich meine, es ist schließlich nicht so, dass das Kind sofort da ist, wenn man sich dazu entschließt, eins zu bekommen«, fuhr Shikamaru fort. »Erstmal muss es klappen und dann dauert es noch mal neun Monate.«
 

Temari unterdrückte ein sarkastisches »Ach!« und fuhr mit ihren Vorderzähnen über ihre Unterlippe. Wenn er die harte Wahrheit wissen wollte, konnte er sie haben.
 

»Kapierst du eigentlich irgendwas?«, zischte sie und drehte sich wieder zu ihm um. »Wirklich, wie schwer von Begriff kann ein Mensch sein?«

Irritiert blickte er sie an, dann sagte er: »Ich weiß, was ein vorläufiges Nein –«
 

Er brach ab, als sie ausholte und den gerollten Zettel nach ihm warf.

Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Ino sich von Sai löste und sie mit großen Augen anstarrte. Eigentlich hatte sie keine Lust, dass die beiden der Sache beiwohnten, aber inzwischen war sie so genervt, dass ihr sogar das egal geworden war.
 

Er setzte zu einem »Was –« an, doch ihr Blick sagte ihm, dass sie keine Diskussion duldete, und so verstummte er wieder.

»Halt die Klappe und mach’s auf!«, forderte sie ihn auf.
 

Shikamaru griff nach dem Knäuel, das gefährlich nahe an der heruntergebrannten Kerze auf dem Tisch gelandet war und entrollte es.

Es war leer.
 

Temari rollte mit den Augen, als er sie verständnislos ansah.
 

»Ich sagte aufmachen«, wiederholte sie und hatte dabei größte Mühe, nicht in Sarkasmus zu verfallen. »Er ist zusammengefaltet.«
 

Er klappte das Blatt auf, doch es änderte sich nichts. Es war einfach nur ein weißes, unbeschriebenes Stück Papier.
 

»Muss ich das verstehen?«, fragte er verwirrt und sie musste den Drang, sich mit der flachen Hand gegen die Stirn zu schlagen, stark unterdrücken. »Hast du mit Zitronensaft eine geheime Nachricht geschrieben, oder –«
 

Ino kicherte los.
 

»Shikamaru«, sagte sie belustigt. »Vor dir auf dem Tisch.« Dann richtete sie sich auf, blickte Sai erwartungsvoll an und meinte: »Komm Schatz, lass uns mal nachsehen, was Kurenai und Mirai in der Küche machen.«
 

Irritiert stand ihr Freund auf und ließ sich kommentarlos von ihr mitziehen.

Temari sah den beiden noch kurz nach und beschloss, sich bei Gelegenheit für Inos Rücksichtsnahme zu bedanken, dann wandte sie sich wieder um.
 

Shikamaru betrachtete den Zettel.
 

»Das ist kein Scherz?«, fragte er und seine Stimme klang eine Nuance zu hoch.

»Meinst du etwa, ich würde mir die Mühe machen, so ein Bild zu faken, nur um dich zu verarschen?«, gab sie zurück. »Da hab ich Besseres mit meiner Zeit zu tun.«
 

Er starrte ihn weiter an und brachte kein Wort heraus.
 

»Das war ja klar«, sagte sie, als sie genug vom Schweigen hatte. »Erst nervst du mich die ganze Zeit und jetzt, da schon ein Kind unterwegs ist, geht’s dir auf einmal zu schnell. Oder wie darf ich das verstehen?«

»Nein, ich …«, widersprach er. Seine Miene löste sich aus ihrer Erstarrung zu einer Mischung aus Ungläubigkeit und Freude und er setzte nach: »Und wozu heute das ganze Theater?«

»Ich wollte es dir heute Abend zu Hause sagen, weil ich dachte, dass es ein schönes Geschenk ist, aber die Weihnachtsüberraschung musstest du dir selbst vermiesen.«
 

Seine Augen lagen immer noch auf dem Bild und dem menschenähnlichen Wesen mit dem großen Kopf und den noch viel zu kleinen und dünnen Armen und Beinen, das darauf abgebildet war.
 

»Wie weit bist du?«

»In der vierzehnten Woche«, antwortete sie.

»Schon?« Shikamaru legte die Stirn in Falten. »Warum sagst du es mir erst jetzt?«

»Ich dachte, die Anzeichen sind deutlich genug, dass du vielleicht selbst auf die Idee kommst, aber war ja wohl nichts.«

»Anzeichen?«
 

Der Wunsch, ihren Kopf auf die Tischplatte zu schlagen, war so ausgeprägt wie nie zuvor. Was nützte es einem, wenn man mit hoher Intelligenz ausgestattet war, aber die einfachsten Dinge nicht erkannte? Unfassbar.
 

»Dass mich diese dämliche Hormonumstellung reizbarer gemacht hat, ist dir ja schon aufgefallen« – wie konnte einem das auch entgehen? – »Seit sechs Wochen übergebe ich mich ständig, meine Haare fallen aus und meine Naturwelle ist futsch.«
 

Sie legte eine Pause ein. Bisher hatte sie Punkte aufgezählt, die man noch übersehen konnte, wenn man beide Augen zudrückte, aber …
 

»Dann meine Brüste«, fuhr sie fort. »Du hast sie über die Jahre eine Million mal angefasst, und dir fällt trotzdem nicht auf, dass sie größer sind als sonst. Ich hab auch keine große Lust, mit dir zu schlafen, und die paar Male, die ich es doch getan habe, war ich total unentspannt. Und nichts davon hat dir zu denken gegeben?«

»Na, ja«, fing er an und zuckte mit den Schultern, »jetzt, wo du es sagst …«

»Du bist ein Idiot«, sagte Temari. »Ein Vollidiot!«
 

Shikamaru schmunzelte und sie sah ihn skeptisch an.
 

»Das war nicht als Kompliment gedacht«, bemerkte sie.

»Ich weiß«, erwiderte er amüsiert. »Aber wenn es bedeutet, dass ich endlich Vater werde, bin ich nur zu gerne ein Idiot.«
 

Dann zog er sie an sich und drückte ihr einen Kuss auf.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich bin doch recht zufrieden mit dem Oneshot. Beim Korrekturlesen sind mir verdächtig wenige Wörter und Sätze zum Opfer gefallen, was wirklich eine Seltenheit ist.
Es war ein bisschen ungewohnt, von den beiden als Ehepaar zu schreiben, aber es war auf jeden Fall mal was anderes.
Und die Darstellung von Kurenais Tochter hat mir auch viel Spaß gemacht. Wenn es auch nur einen Punkt gibt, für den ich »The Last« dankbar bin, ist es der, dass er dem Mädchen endliche einen Vornamen gegeben hat (und dann ist es auch noch so ein schöner). :)

Ich wünsche allen Lesern ein frohes Weihnachtsfest und da dieser Oneshot der letzte für dieses Jahr war, auch noch einen wunderbaren Rutsch ins neue Jahr! =)
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  TheLueija
2014-12-26T21:56:17+00:00 26.12.2014 22:56
Sehr schöner OS!
Ich frage mich zur Zeit als was die Menschen in der Naruto Welt wohl für Festtage haben und ob die sowas wie Weihnachten kennen. Wäre interessant mal so einen Kalender zu haben von denen (Weiß ja nicht ob was in Naruto ab Band 58 noch gesagt wird xD)
Du hast jedenfalls das Verhalten aller passend dargestellt!
Besonders bei Sai musste ich ein paar mal lachen xD
Antwort von:  Rabenkralle
27.12.2014 09:45
Dankeschön für dein Kommentar! :)
Das ist eine gute Frage. Ich nehme die japanischen Feiertage so ein bisschen als Ansatz (die Japaner feiern Weihnachten ja auch, obwohl an den Tagen nicht arbeitsfrei ist, soweit ich weiß).
Schön, dass ich alle so gut getroffen habe. Das ist mir immer sehr wichtig.
Ich wünschte, ich hätte Sai noch etwas mehr eingebracht (genau wie Chouji), aber wenn er trotzdem für Lacher gesorgt hat, kann ich zufrieden sein.

Liebe Grüße,
Rabenkralle
Antwort von:  TheLueija
27.12.2014 18:54
Bitteschön! Ich bin mir selbst nie sicher bei den Feiertage von dem her habe ich gar nicht daran gedacht, dass Japaner ja auch Weihnachten feiern. Von dem her könnte es naheliegend sein, dass in der Naruto-Welt etwas ähnliches vorhanden ist ^^


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