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Rummelplatz.

ONESHOT ♥
von

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##. Auf dieser Bühne gibt es nur uns.

Es ist Sommer.

Der Tag neigt sich langsam dem Ende zu, es ist spät und die Sonne verschwindet gemächlich hinter den Hügeln.

Doch wir denken noch lange nicht an schlafen. Der Himmer ist blassrosa und leuchtet, wie die Lichter, die in allen möglichen Farben auf den großen Platz umherzischen. Wer würde denn freiwillig von hier weggehen wollen? Hier, wo man den größten Spaß seines Lebens hat. Die Luft riecht süßlich und ein bisschen rauchig. Überall werden Zuckerwatte, gebrannte Mandeln und Schokofrüchte angeboten. Der Duft ist herrlich. Hand in Hand laufen wir an den Ständen vorbei, wobei wir die Blicke...die skeptischen Blicke der anderen im Nacken spüren. Wir sind anders- und doch ganz normal. Was ist schon falsch daran, wenn ein Junge mit einem Jungen geht? Wenn man einen Menschen liebt, kommt es doch nicht auf sein Geschlecht an, oder? Ich spürte wie ihre Blicke über unsere dunklen Haare schweifen, die pechschwarz geschminkten Augen mustern und schließlich an unseren gepiercten Lippen hängen bleiben. Die Menschen sind so einfach gestrickt. Die immer wiederkehrende Ankettung von Ereignissen, die sie "Leben" nennen, macht sie alle stumpf. Wir beachten sie nicht und laufen weiter, im Gleichschritt. Wir passieren einige Stände, halten gelegentlich an um Zuckerwatte zu kaufen, die wir uns dann in die Haare schmieren und somit die Frisuren versauen. Das Zeug ist der pure Zucker, doch das macht unseren Körpern nichts aus. Wir können noch so viel essen- wir würden sogar eher ab- als zunehmen. So sind wir Emos halt. Groß und schlacksig, schwarze Röhre, Vans und Piercings. Mittelscheitel. Nach ein paar Minuten ergreifst du meine Hand wieder, drückst sie ganz fest und verursachst eine Gänsehaut, die meinen Rücken runterkriecht. Leute halten an und gaffen rüber, du gaffst zurück und rollst mit den Augen. Ich beneide dich, weil du das so gelassen nimmst. Mir gehen diese Blicke einfach nur auf den Sack. Kennen die denn alle das Wort "Toleranz" nicht? Ich guck doch auch nicht die ganze Zeit, weil die Weiber ihre Haare platinblond färben und in Plateuschuhen rumlaufen. Lass sie doch aussehen, wie sie aussehen wollen. Solange ich das nicht tragen muss, kanns mir doch egal sein. Warum denken eigentlich nicht alle Leute so wie wir? Toleranz und Respekt- das sind hier echt Fremdwörter. Was solls. Du bleibst stehen, ich remple dich gedankenverloren an, wobei mir wieder einmal auffällt, dass du viel größer bist als ich. Meine helle Haut färbt sich blassrosa, ich stammle wirres Zeug von wegen ich hätte nicht aufgepasst und sonstewas. Doch du lächelst nur breit und drückst mir einen Finger auf die Lippen, wobei du mit der anderen Hand meine Wange streichelst. Dann beugst du dich vor- Gott verdammt nochmal, einfach so!!!- und presst deine Lippen auf meine. Ich merke, wie ein erregender Zitterkrampf durch meinen Körper fährt- deine Lippen sind so weich und warm, dein Kuss so leidenschaftlich, dass ich beinahe vergesse wo wir sind. Ich öffne den Mund ein Stück, damit sich deine Zunge einen Weg hineinbahnen kann. Deine Hände gleiten unter mein Tshirt. Als wir uns, nach Jahren wie es mir scheint, endlich voneinander lösen verbindet noch immer ein dünner Speichelfaden unsere Lippen. Meine Hände haben sich in einen schraubstockartigen Griff an deinen Oberarmen festgeklammert. Ich mag dich am liebsten gar nicht mehr loslassen. Es war unser erster Kuss, den wir nicht irgendwo isoliert, sondern in der Öffentlichkeit hatten. Diesmal schien auch ich alle Blicke um uns herum vergessen zu haben. Oder besser gesagt, sie waren mir egal. Du lächelst mild, beugst dich erneut vor und flüsterst mir etwas ins Ohr, wobei deine Lippen leicht mein Ohrläppchen streifen. "Ich liebe dich." Erneut bahnt sich ein wohliger Schauer den Weg über meinen Rücken. Das Kribbeln ist angenehm und beunruhigend zugleich. Ich weiß nicht wie lange wir nun schon so dastehen und uns in die Augen blicken.

Auf dieser Bühne gibt es nur uns.

Plötzlich werden unsere Augen von einen verdammt nochmal hellen grellpinken Licht geblendet. Wir wenden uns zu der Lichtquelle hin und schirmen unsere Gesichter mit den Armen ab. Der Himmel scheint zu tanzen. Ein Funkenschauer ergießt sich über den Horizont und zieht alle Blicke auf sich, sodass ich mich freuen kann, dass ausnahmsweise mal nicht wir der Mittelpunkt allen Treibens sind.

Menschen haben zu viele Emotionen um sie alle zum Ausdruck zu bringen. Darum zünden sie Feuerwerke.

Diesen Satz hat meine Mum vor ihrem Tod oft gesagt. Man könnte fast meinen, es war ihr Lieblingssatz. Sie hat Feuerwerke über alles geliebt, so wie wir beide.

Ich rücke näher an dich heran, lege einen Arm um deine Hüfte und genieße deine Körperwärme. während du deinen Arm um meine Schultern legst. Das Feuerwerk scheint kein Ende nehmen zu wollen. Funken und Flammen in jeder Farbe tänzeln über den jetzt tiefschwarzen Nachthimmel und verwandeln den Rummelplatz in ein Regenbogenparadies. Mein Nacken wird starr, aber ich wende den Blick nicht ab, aus Angst etwas zu verpassen. Schließlich ersterben die Licher und Beifall brauste auf. Ich klatsche in meine, jetzt vor Kälte klammen Hände, und werfe einen kurzen Blick in deine Richtung. Du grinst fröhlig und streichst dir eine schwarze Haaresträhne aus dem Gesicht. Dann ergreifst du meine Hand und ziehst mich hinter dich her. "Lass uns von hier verschwinden."

Ich erröte leicht und gehe mit leicht gesenkten blick hinter dir her. Ich bin so froh, dass ich dich hab, weißt du das eigentlich? Weißt du eigentlich, was du für eine Macht über mich hast? Dein klarer Blick, deine schwarzen Haare, der Geruch deines Körpers... das alles macht mich wahnsinnig! Ich würde für dich sterben, weißt du das?

Ich will dir überall hin folgen, dich nie wieder loslassen, ich will, dass du mich liebst. Mit Körper und Seele. Selbst wenn ich mein Leben dafür zur Hölle machen müsste.

In euren Augen sind das wahrscheinlich einfach nur schöne Worte. Aber ich weiß es besser.

Ich will nichts anderes mehr auf der Welt.

Nur noch dich.

Und während mir diese Gedanken durch den Kopf gehen, laufe ich mit dir den Weg des Schicksals entlang.



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Kommentare zu diesem Kapitel (20)
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Von:  Leopawtra
2014-10-09T10:33:16+00:00 09.10.2014 12:33
Huhuchen! :)

Da komm ich wieder reingestolpert, um mir deinen OS anzugucken. ^-^

Dein Schreibstil hier ist sehr authentisch. Es ist als würde der Junge seine Gedanken öffnen und gerade so reden wie ihm der Schnabel gewachsen ist.
Das ist gut und gefällt mir. :)
Ich bin so wieso sehr fasziniert, dass dir die Ich-Form so gut liegt. Mir liegt sie nämlich weniger, deswegen schon Mal Hut ab. ^-^

Du hast dir ein Thema genommen, dass in unserer Gesellschaft zwar bereits tolleriert und akzeptiert wird, aber das kommt in den Köpfen vieler Leute noch gar nicht an. Schwule und Lesben sind immer noch verpönt und auch werden sie immer noch merkwürdig angestarrt. Gerade wenn man dann noch den Emo, Visual kei oder Gothic-Stil verfolgt, dann sogar noch mal doppelt so sehr wie sonst. Traurig, aber leider bittere Realität.

Auf jeden Fall hast du das Thema toll umgesetzt und ich finde es schön, dass der Protagonist einen starken Partner hat, der mit gutem Beispiel voran geht und ihm zeigt, dass ihre Liebe weder komisch noch irgendwas anderes ist. Er wirkt auf mich nämlich sehr zögerlich und schüchtern. Um so schöner ist, dass er sich am ende doch traut seine Liebe auch in der Öffentlichkeit zu zeigen und nicht - so wie du schreibst - sie isoliert auslebt. ^-^

Auch mag ich den Satz sehr, denn seine Mutti immer sagte. Irgendwie er doch auch. :)

Ein sehr schönes Werk! ^-^

LG
Leo~♥

♪♫
Antwort von:  Gmork
09.10.2014 16:54
Hallo!
Danke für dein superliebes Kommentar! ;D
Schön, dass dir das Thema gefällt und das Lesen Spaß gemacht hat. ;D
Oh je, diese alten Geschichten von mir.. ich les die lieber nicht mehr durch. Ist mir schon peinlich xD
Ich hatte diese FF eigentlich aussortiert.. sind die immernoch sichtbar? Ich hoffe nicht!
Von: abgemeldet
2011-04-19T03:01:33+00:00 19.04.2011 05:01
die jahre spaeter komm ich hier angetanzt und machn kommi auf deinen 1shott.
danke.!
Von:  Yeliz
2011-02-06T19:17:49+00:00 06.02.2011 20:17
okeei.
duu hast mein Herz mit diesem zuckersüszen One-Shot berührt !
&&'nd meine Gedanken haben sich voll &&'nd ganz auf die Geschichte konzentriert!
fantastisch *-*
bezaubernd geschrieben &&'nd beeindruckend formuliert

bin dankbar das du es geschrieben hast ,)
liebe Grüsze :)von einer glücksdurchströmten Träumerin ^-^

Von:  Maldoran
2010-11-30T09:26:55+00:00 30.11.2010 10:26
Also- ich hab keinen Schimmer, was dieses "Emo" überhaupt bedeuten soll, auch wenn ich hier nun schon ganz viel davon gelesen hab. Ist mir auch egal. Emo. Hm, hört sich beinahe an wie ein Tier? Ah- nein, das heißt ja "Emu". Oder? Hm.

Ich kann nur sagen, ich fands herrlich! Und vor allem Deine Bemerkungen wegen der Intoleranz der Menschen... ich kann Dir nur zustimmen. Ich sehe das genauso. Okay- auch ich gucke und glotze, wenn ich solche Typen irgendwo sehe. *hust* Wohl aus Neugier. Vielleicht sogar Neid? Aber ich bin meilenweit davon entfernt, sie zu verurteilen. Naja, und das andere... Ich finde "Liebe lässt sich keiner Moral oder Wertvorstellungen unterwerfen, sie ist an kein Geschlecht gebunden!". So.

GLG
Vala


Von: abgemeldet
2010-06-21T18:28:02+00:00 21.06.2010 20:28
also da ich jetzt weiß, was es mit der geschichte aus sich hat, muss ich sagen ich könnte mich in den Arsch treten xDD Jedenfalls sie ist wie die meisten bisher richtig geil wobei ich sagen muss die gefällt mir sogar am besten auch wenn die URALT ist x33
thihihi x33
herzl dich ♥~
Von:  koennte-sein
2010-01-16T13:00:21+00:00 16.01.2010 14:00
Die Sichtweise und die art wie du alles beschrieben hast, waren toll.
Der Satz mit den Feuerwerken war irgendwie beeindruckend,
und die Beiden wirklich gut gelungen.
Also...ich schreib es auf meine Favoritenliste.

Ach ja, Zuckerwatte geht ziemlich schwer aus Haaren raus, und danach dauert es ewig diese zu kämmen. Oder zumindest zu entfilzen.
Von:  Inan
2009-12-20T17:15:05+00:00 20.12.2009 18:15
Ich fand das hier wirklich schön,
es war, als würde man von oben auf den Rummelplatz blicken und alles etwas distanziert betrachten, aus seiner sicht aber
Wie sie sich geküsst und alles um sich herum vergessen haben und wie das Feuerwerk angefangen hat und es war total schön <3
Von: abgemeldet
2009-11-12T18:20:06+00:00 12.11.2009 19:20
wirklich niedlicher OS ^^
du hast die gefühle von ihm für "den anderen" total gut beschrieben und der kuss war einfach herzig <3 besonders weil er in der öffentlichkeit war. ich liebe es wenn leute ihre gefühle offen zeigen können :D
das einzige was mich gestört hat war, dass du geschrieben hast, dass emos mittelscheitel haben o.O denn emos sind eigentlich für ihren seitenscheitel bekannt. mittelscheitel haben eher goths ...
aber naja. das war's auch schon ^^
ich hab grad vorher gesehn, dass es noch eine vorgeschichte über die beiden gibt! muss ich natürlich gleich lesen gehn ;)
dann bis denne ;)

GLG mizuki
Von: abgemeldet
2009-04-30T14:21:50+00:00 30.04.2009 16:21
Oh,wie süß!!!!!!!!
Ich muss mich wohl auch zu den Leuten zählen,die,wenn sie was Shonen-Ai-mäßiges lesen,
laufend"Oh,wie süß!!!"schreien...also,jetzt mal ernsthaft..*zusammenreiß*
Die Geschichte hat sich echt toll gelesen. Zwar 'n paar Rechtschreibfehler,
aber davon geht die Welt nich unter^____^
Auch alles gut beschrieben,und einfach...süß?
...die Kussszene...*grins**kurz vorm "süß" schreien*
ok,das war's;weiter so;ich mag deine Geschichten^^
lg
aerithXIII

Von: abgemeldet
2009-03-10T21:14:14+00:00 10.03.2009 22:14
Du musst dich mir so vorstellen! Ich sitze vor meinem Laptop auf meinem Bett und lese mir gerade deine Story durch. Meine Augen strahlen und ich quietsche die ganze Zeit aufs Dümmste, "WIEEEE SÜÜÜÜßß!!!!!", raus! Das mach ich zwar bei fast jeder Shonen ai story, aber du hasts trotzdem BESONDERS schön gemacht!
Ich find auf jeden Fall, dass du total schön schreiben kannst^^
Die Atmosphäre mit dem Feuerwerk und dem Rummelplatz sowieso hat mir echt gut gefallen, du hasts so richtig lebendig beschrieben!^^
*breit grinsend anfeuer* Weiter so!
lg vom verrücken Emoviech!


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