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Gebrüder Kon

ihr wahrer Charakter
von

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Sportunterricht

Noch ziemlich wackelig auf den Beinen verließ Tatsumi das Krankenhaus, wo ihm gerade der Gips abgenommen worden war.

Darüber war der Rotfuchs wahnsinnig glücklich, dieser verdammte Gips hatte ihn viel zu sehr eingeschränkt, für seinen Geschmack.

Seine Eltern hatten ihn hergefahren, doch abholen wollten ihn seine Freunde, weshalb er sich auch so beeilte raus zu kommen.

Kaum hatte er es dann geschafft, erblickte er den älteren Lilahaarigen auch schon und lief auf ihn zu, wobei er sich beinahe noch lang gelegt hätte, hätte der Ältere ihn nicht rechtzeitig aufgefangen.

Grinsend schaute Tatsumi zu dem Größeren auf: „Bin wohl noch etwas wackelig auf den Beinen.“

„Ganz schön sogar“, schmunzelte Satoshi und stellte den Kleineren erst mal wieder richtig auf die Füße.

„Hey, du machst dich doch wohl nicht über mich lustig, oder?“

„Unsinn, dafür bist du viel zu süß.“

„Ich bin doch nicht süß“, empörte sich der Rothaarige mit einem gespielten Schmollmund, weshalb ihm der Ältere die Arme um die Hüften schlang.

„Schau bloß nicht so, sonst bekomme ich noch ein schlechtes Gewissen.“

„Sollst du ja auch“, maunzte Tatsumi glücklich und legte die Arme um den Hals des Größeren.

„Du bist ja ganz schön frech Füchslein.“

„Findest du?“

„Und wie.“

Liebevoll zog Satoshi den Jüngeren näher an sich und verwickelte ihn in einen leidenschaftlichen Kuss.

Neugierig erforschte er die warme Mundhöhle des Kleineren, stupste seine Zunge auffordernd an und lockte sie in seinen Mund.

So vertieften sie sich eine Weile in ihr Zungenspiel, bevor sie sich auf Grund akuten Luftmangels wieder voneinander lösten.

„Sag mal, wo sind eigentlich die Anderen? Du hast dich doch nicht mit ihnen gestritten, oder?“

„Quatsch, ich hab ihnen bloß verboten mitzukommen, weil ich dich alleine abholen wollte.“

„Wer hier wohl süß ist“, schmunzelte Tatsumi und kuschelte sich an die Brust des Älteren, der einfach nur lächelte.

Es war das erste Mal, seit dem Unfall des Fuchses, dass er sich nicht behindert in ihrer Zweisamkeit fühlte.

Zuvor hatte ihn sein Gipsbein wahnsinnig dabei gestört mit Satoshi ungestört zu schmusen, geschweige denn daran noch weiter zu gehen.

Er hatte sich einfach unwohl damit gefühlt.

Als ihm das bewusst wurde, keimte die pure Nervosität in Tatsumi auf und er spürte, wie sein Herz begann schneller zu pochen.

„Nervös“, hauchte ihm der Lilahaarige plötzlich verführerisch ins Ohr, was den Jüngeren nur noch verlegener machte.

„Ein bisschen“, gab er jedoch aufrichtig zu und schmiegte sich noch näher.

„Ach mein Füchslein… Wollen wir nicht zu mir gehen und unsere Zweisamkeit noch etwas genießen, bevor die Anderen dich weiter in Beschlag nehmen und wissen wollen, wie es dir geht?“

„Gerne.“

Errötet hauchte der Rotschopf seinem Freund einen Kuss auf die Lippen, bevor er erklärte: „Ich glaube wir fahren aber besser mit dem Bus, soweit komme ich wohl noch nicht.“

„Ich glaub auch, du läufst, wie ein Betrunkener“, lachte Satoshi und drückte den Jüngeren noch einmal ganz fest, bevor er ihn los ließ und einen Arm um seine Hüften legte, damit er ihn beim Laufen stützen konnte.

„Ich werd dir gleich Betrunkener“, schmollte daraufhin Tatsumi, jedoch nicht wirklich ernst gemeint, er gab ja zu, dass sein Gang noch ziemlich wackelig war.

„Sorry mein Füchslein.“

Beschwichtigend küsste er den Jüngeren noch einmal auf die Schläfe, woraufhin sie sich endlich auf den Weg machten.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Zwei Wochen waren vergangen, seit dem Minoru den Grünhaarigen auf dem Schulhof entdeckt hatte und immer noch konnte Matzu sich seine Gefühle nicht erklären.

Er verspürte immer noch dieses seltsame Stechen in der Brust, wenn er Eko mit dem Blondschopf zusammen sah.

Zwar hatte er versucht den Ratschlag seines Bruders zu beherzigen und hatte abgewartet, doch das hatte rein gar nichts gebracht.

Es hatte nur bewirkt, dass seine Laune noch weiter in den Keller gesunken war.

Noch dazu war Minoru inzwischen jede Pause bei ihnen, ob nun im Raum, während der kleinen Pausen oder draußen auf dem Hof.

Und dann klebte er auch noch nahezu an dem Grünhaarigen.

Für Matzu war das Ganze unerträglich, weshalb er sich auch wieder mehr bei Tatsumi und Satoshi aufhielt, sich beinahe bei ihnen verkroch.

Doch das war ja auch keine Dauerlösung…
 

Es war noch vor der ersten Stunde, weswegen sie auch noch draußen auf dem Schulhof standen.

Der Blonde lehnte mal wieder mit geschlossenen Augen an Ekos Brust, während dieser ihm leicht über den Rücken streichelte.

Matzu hingegen grollte leise vor sich hin, wobei er neben dem Rothaarigen auf der Bank saß und sich an seine Schulter schmiegte.

Der Letzte im Bunde saß auf der anderen Seite des Fuchses.

„Ma-chan“, wisperte Tatsumi: „Jetzt hör schon auf, bevor die Beiden es mitbekommen.“

„Aber das nervt, die tun gerade so, als wären sie ein altes Ehepaar.“

„Jetzt sei nicht so eifersüchtig“, forderte ihn sein Bruder - ebenfalls im Flüsterton - auf.

„Ich kann nicht, das lässt sich nicht abstellen.“

Inzwischen hatte der jüngere Kon-Bruder wenigstens eingesehen, dass dieses nagende Gefühl pure Eifersucht war.

„Dann versuch wenigstens still zu sein.“

„Tu ich doch“, fauchte der Jüngere seinen älteren Bruder an.
 

„Hey, was flüstert ihr Drei da eigentlich die ganze Zeit?“

„Nichts weiter, wir dachten nur, wie niedlich ihr doch ausseht“, erklärte der Rotfuchs schnell, womit Eko sich offensichtlich zufrieden gab.

„Tja, wir passen ja auch umwerfend gut zusammen.“

Breit grinsend strahlte er seine Freunde an, bemerkte dabei nicht, wie Matzu sich die Widerworte verkneifen musste.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Die kleine Zwischenpause war fast schon wieder vorbei, als Minoru die Klasse des Älteren verließ, um zu seiner eigenen rechtzeitig zurückzukehren.

Doch kaum hatte er den Raum verlassen, wurde er auch schon an der Schulter gepackt und nicht gerade sanft an die Wand gedrückt.

„Aua… Matzu, was machst du denn?“

„Dir klar, dass du dich besser zurückziehen solltest.“

„Hä? Was meinst du damit?“

„Klartext: es kotzt mich an, wie du die ganze Zeit um Eko rumscharwenzelst! Deshalb rate ich dir: lass lieber deine Pfoten von ihm!“

„A… aber…“

„Bevor du gekommen bist hatte er nur Augen für mich und jetzt hat er mich total vergessen! Und an allem bist nur du schuld!“

Wütend packte der Ältere Minoru an den Schultern, zog ihn ein Stück zu sich, nur um ihn gleich darauf wieder fest an die Wand zu schubsen.

„Matzu, bitte hör auf“, flehte dieser daraufhin nahezu und schaute seinen Gegenüber gequält an.

Der Ältere hatte mehr Kraft, als man vermuten würde.

„Aufhören? Hast du denn aufgehört?!“

Plötzlich flaute die Wut des Lilahaarigen ab, als er bemerkte, wie Minoru zusammen zuckte und ihn mit ängstlichen Augen anblickte.

Ein Zittern befiel Matzus Körper und die Tränen stiegen ihm in die Augen.

Er hatte erkannt, dass er im Begriff war den selben Fehler ein zweites Mal zu begehen.

Mit den Tränen kämpfend lehnte der Größere die Stirn gegen die linke Schulter des Kleineren: „Es .. tut mir leid… ver..giss, was ich ge… gesagt habe…“

„M.. Matzu“, fragte der Blonde irritiert, begriff aber ziemlich schnell, was los war.

Seufzend legte er die Arme um den Älteren: „Ich wollte ihn dir nicht wegnehmen.“

„Ich weiß… ich war nur so eifersüchtig…“

„Tut mir leid, ich wusste nicht, was Eko dir bedeutet.“

„N.. nein, denk jetzt bloß nicht, dass ich in ihn v.. verliebt wäre oder so“, stammelte der Lilahaarige errötet und blickte Minoru an.

„Schon gut, ich sag keinem was.“

Lächelnd wischte der Blonde Matzu die leichten Tränen aus den Augen und drückte ihn anschließend ganz fest.

„Ich bin wirklich nicht in ihn verliebt.“

„Ist okay.“

„Wirklich…“

Diese Umarmung fühlte sich verdammt gut an, der Kleinere war so warm und hielt ihn so fest…

Allmählich konnte er verstehen, warum Eko nicht mehr die Finger von ihm lassen konnte.
 

Sie standen bereits eine ganze Weile Arm in Arm da, als es auf einmal zum Unterricht klingelte und sie hochschreckten.

„I.. ich muss los.“

„Warte noch kurz Minoru-chan.“

„J.. ja?“

Nervös blickte der Blonde seinen Gegenüber an, er ahnte schon, dass er eine ganz schöne Standpauke von seinem Lehrer bekommen würde.

Doch von diesem Gedanken wurde er abrupt abgelenkt, als er plötzlich die Lippen des Lilahaarigen auf seinen spürte.

Mit großen Augen starrte er den Älteren an, der nun die Arme fest um seine Hüften schlang und mit der Zunge auffordernd gegen seine geschlossenen Mund stupste.

Vollkommen verunsichert blickte er in die goldenen Iriden des Älteren, fühlte sich so unglaublich stark zu ihnen hingezogen, wurde beinahe von ihnen verschlungen.

Kurz noch flackerte die Gegenwehr in ihm auf, wurde aber augenblicklich im Keim erstickt.

Ergeben öffnete er seinen Mund, empfing die forschende Zunge des Lilahaarigen, ließ sich bereitwillig in einen heißen Zungenkampf verwickeln.

Halt suchend krallte er sich an Matzus Hemd fest, genoss dessen Zärtlichkeit.

Schließlich lösten sie sich aber doch wieder voneinander, schauten sich nach Luft ringend an.

Erschrocken über sich selbst flüchtete Minoru mit hoch rotem Kopf in seine Klasse, ließ den jüngeren Kon-Bruder einfach stehen.

Dieser ging ebenfalls in seinen Raum, nicht minder verlegen, was ihm einen misstrauischen Blick seitens des Grünhaarigen einbrachte.

„Ist was passiert Mäuschen? Du bist total rot und nervös.“

„N.. nein, alles okay.“

„Sicher?“

„Ja doch. Ich weiß gar nicht, was du immer hast.“

„Ich? Du benimmst dich doch in letzter Zeit so komisch.“

„Das sagt der Richtige. Du kriegst doch gar nichts mehr mit, so vernarrt, wie du in Minoru bist.“

„Was kann ich denn dafür, wenn er so abgrundtief…“

„Niedlich ist, ich weiß es doch“, unterbrach ihn der Kleinere gereizt.
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Nicht ganz so fröhlich, wie sonst, kam Frau Tanuki in die Klasse und setzte sich an den Lehrertisch.

„Zunächst einmal einen guten Morgen euch allen.“

„Guten Morgen“, antwortete die Klasse unisono.

„So und jetzt zu etwas anderem. Herr Agatzu hat mich gebeten euch mitzuteilen, dass ihr morgen in der dritten und vierten Stunde Sport mit der Unterstufe habt. Welche Klasse genau das war hab ich leider vergessen, aber das werdet ihr dann ja sehen. Jedenfalls will er euch allen noch eine Note geben, bevor das Wetter umschlägt und ihr mit dem Geräteturnen beginnt.“

Bei diesen Worten schnellte augenblicklich Matzus Hand in die Höhe und Frau Tanuki fragte überrascht: „Ja Matzu, was möchtest du wissen?“

„Hat Herr Agatzu gesagt in welcher Sportart er uns prüfen möchte?“

„Nein, tut mir leid, das hat er nicht gesagt. Gibt es noch andere Fragen, sonst machen wir jetzt mit dem Unterricht weiter.“

Niemand meldete sich, also begann die Lehrerin munter drauflos zu plappern.

Den jüngeren Kon-Bruder hingegen beschlich eine leise Angst, dass es sich um Lauftraining handeln würde, die pure Quälerei für ihn.

Auch Satoshi hatte begriffen, was in ihm vorging und linste immer wieder beunruhigt zu seinem Bruder rüber.

„Sa-chan? Stimmt was nicht?“

„Alles okay Tatsumi, ich erklär’s dir später genauer.“

„Das wäre nett, dann würdet ihr Beiden auch nicht mehr meinen Unterricht stören“, fauchte die Lehrerin plötzlich, ehe sie fort fuhr, als sei nichts gewesen.

‚Wow, die ist heute echt nicht gut drauf’, dachte der Grünhaarige erstaunt, ehe er bemerkte, wie sein Sitznachbar nervös mit den Fingern auf den Tisch trommelte.

Um dies zu unterbinden und Matzu etwas zu beruhigen nahm der Ältere einfach seine Hand und lächelte den verdutzt dreinblickenden Jungen neben sich an.

Der wusste die Geste wirklich zu schätzen, auch wenn er gleichgültig tat.
 

Kaum war die Stunde zu Ende richteten sich große tiefrote Augen auf Satoshi, der daraufhin erst mal schmunzeln musste.

„Also, was ist los?“

„Na ja, Ma-chan hat nicht aus Langeweile oder Neugier gefragt, in welcher Sportart wir geprüft werden. Ich weiß nicht, ob du dich noch daran erinnerst, aber wir haben Eko mal erklärt, dass Matzu Ausdauerlauf einfach nicht liegt.“

„Ja, ich erinnere mich, das war in der Bibliothek. Er kriegt es mit der Luft, richtig?“

„Ja, aber er lässt sich ja auch nicht reden und geht zu Agatzu.“

„Niemals, ich bin doch kein Weichei!“

„Man ist nicht gleich ein Weichei, nur weil man sich seine Schwächen eingesteht“, belehrte ausgerechnet der Grünhaarige sie sogleich.

„Trotzdem, ich hab keine Lust auf eine Sonderbehandlung.“

„Wieso? Ich werde doch auch noch auf der Bank sitzen.“

„Ja, du hast ja auch gerade erst deinen Gips ab, das ist was anderes.“

„Sturkopf“, seufzte der ältere Lilahaarige, wusste aber, dass weiterreden eh nichts bringen würde.
 

„Minoru…“

Nervös aufgrund des Kusses mit dem jüngeren Lilahaarigen betrat der Blonde den Raum und begrüßte Eko mit einem kleinen Kuss.

„Na Häschen, was gibt’s?“

„Nichts, was soll schon sein?“

„Du wirkst so unruhig.“

„Ach, das bildest du dir ein“, antwortete der Jüngere schnell und warf einen kurzen Blick auf Matzu.

Das bemerkte Tatsumi, weshalb er sich vornahm später mit dem Lilahaarigen zu sprechen.

Er war sich sicher, dass irgendwas zwischen ihnen vorgefallen war, hoffentlich hatte er nicht wieder Dummheiten gemacht.

Zum Ende der Pause bot sich diese Chance dann auch schon.

Als Minoru wieder ging, folgte er ihm einfach mit dem Vorwand noch mal auf die Toilette zu gehen, um vor dem Klassenraum auf Matzu zu warten.

Dabei bemerkte er, wie dieser den Blonden mit sich in einen Seitengang zog.

Neugierig schlich er den Beiden nach und belauschte sie kurzerhand.
 

„Matzu, was soll das?“

Verlegen blickte der Kleinere zu seinem Gegenüber auf, der ihn immer noch an der Hand hielt.

„Ich möchte mich für den Ausraster gestern entschuldigen.“

„Sch… schon gut, ich kann dich ja verstehen. Ich wäre bestimmt auch wütend, wenn…“

„Nicht nur deswegen“, unterbrach ihn der Ältere: „Ich möchte mich auch wegen dem Kuss entschuldigen. Das hätte ich nicht tun dürfen, ich hab dich damit in eine sehr unangenehme Lage gebracht.“

Errötet senkte Minoru seinen Blick: „Ist nicht so schlimm, ehrlich. Mach dir keine Gedanken.“

„Du kannst nicht gut lügen, hat dir das schon mal jemand gesagt?“

„Hm… ich hab das Gefühl ich hab Eko hintergangen, ich weiß gar nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll.“

„Tut mir leid, ich hab nicht nachgedacht, bevor ich dich geküsst habe. Es… ich wollte es einfach in diesem Augenblick. Es erschien mir als die richtige Möglichkeit dir zu zeigen, dass ich eigentlich nichts gegen dich habe, sondern dich mag. Ich weiß, ich bin manchmal echt seltsam drauf, aber ich wollte es einfach in diesem Moment…“

Als der Kleinere so in das beschämte Gesicht des Lilahaarigen blickte, musste er einfach schmunzeln.

„Ich hab dich auch gern“, erklärte er lächelnd und schlang kurzentschlossen die Arme um Matzus Hals.

Der erwiderte die Umarmung nur zu gerne: „Nicht mehr böse?“

„Ich war nicht wirklich böse, es war nur ein komisches Gefühl und das ist jetzt eindeutig besser.“

„Dann bin ich ja beruhigt.“

„Und was ist mir dir und Eko?“

„Was soll da sein? Wir sind Freunde und werden uns auch weiterhin zanken, so sind wir nun mal. Mach dir um uns mal keine Sorgen.“

Aufmunternd zwinkerte er dem Kleineren zu, der sich anschließend auf den Weg zu seiner Klasse machte.
 

„Du hast ihn geküsst“, fragte der Rotfuchs kaum, dass Minoru außer Sichtweite war und trat um die Ecke.

„T.. Tatsumi…“

„Ma-chan, was hast du schon wieder angestellt?“

„Ich war wütend und hab Minoru angeschrieen und gegen die Wand gedrückt. Doch ich hab meinen Fehler gleich eingesehen und mich entschuldigt! I… ich… wir haben uns umarmt und dann hab ich ihn geküsst… warum hast du ja gehört…“

„Ach Matzu, manchmal bist du schlimmer als Eko.“

„Was? Das kann nicht sein“, schmollte der Jüngere.

„Oh doch, ihr Beiden steht euch in nichts nach. Na los, komm, sonst kriegen wir noch Ärger.“

„Okay. … Du sagst ihm doch nichts, oder?“

„Unsinn.“

„Danke.“

„Wofür, es ist ja nicht so, dass du auf Minoru stehst und ihm Eko ausspannen willst.“

„Trotzdem danke, das würde nur wieder Streitereien geben.“
 

~*~*~*~*~*~*~
 

Unruhig stand Matzu mit den Anderen vor der Turnhalle, als auf einmal Minoru an ihrer Seite auftauchte.

„Habt ihr jetzt etwa auch Sport?“

„Ja, das heißt wohl wir haben zusammen. Ein höchst angenehmer Zufall, muss ich schon sagen“, grinste der Grünhaarige und schob seine Hand leicht unter das Hemd des Blonden, der sofort rot anlief.

„Eko, wir sind doch nicht alleine.“

„Na und?“

„Hey, ärger Minoru-chan nicht so, sonst kriegst du es mit mir zu tun“, fauchte der jüngere Lilahaarige plötzlich, was ihm einen erstaunten Blick Ekos einbrachte.

„Gerade du verteidigst ihn? Geht die Welt unter oder hab ich nur was verpasst?“

„Nichts von Beidem. Wir haben einfach nur Freundschaft geschlossen.“

„Genau“, stimmte der Blonde lachend zu.

„Wann das denn bitte“, fragte Eko perplex.

„Auf dem Flur gestern. Wieso? Hast du was dagegen?“

„Nein, gar nicht mein Häschen, ich bin nur erstaunt, wo Matzu doch so eifersüchtig war.“

„Das hast du dir bloß eingebildet! Ich bin doch nicht wegen so einem, wie dir wieder eifersüchtig. Ich finde nur, dass Minoru-chan einen Besseren verdient hat, aber da mische ich mich ja nicht ein. Ist seine Entscheidung.“

Misstrauisch beäugte der Ältere sein Mäuschen, irgendwas war da doch oberfaul.

Er wusste zwar noch nicht was, aber irgendwie gefiel ihm die neue Harmonie nicht.

Seine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als Herr Agatzu auf der Bildfläche erschien und sich vor die Klassen stellte: „Guten Morgen liebe Schüler, wie ich sehe hat das mit der Absprache ja alles gut geklappt. Also, ich möchte jedem von euch noch eine Note geben, bevor wir zum Geräteturnen übergehen. Deshalb hab ich gedacht lege ich die Klassen einfach zusammen.“

„Herr Agatzu, in welcher Sportart wollen Sie uns denn prüfen?“

„Immer mit der Ruhe, dazu wollte ich gerade kommen Matzu. Ihr werdet fünfundzwanzig Minuten laufen. Kurz gesagt: Ausdauerlauf.“

Wie paralysiert rückte der jünger Lilahaarige näher an seinen Bruder ran und krallte seine linke Hand - am Rücken - in dessen Hemd.

Das war eindeutig pure Schikane - in seinen Augen.

Konnte er denn nicht einmal Glück haben?

Anscheinend nicht.

„Herr Agatzu?“

„Ja Tatsumi?“

„Können wir nicht in einer anderen Sportart geprüft werden? Sie könnten doch den Teamgeist benoten, beim Basketball oder Fußball vielleicht oder beim Volleyball, das würden sicher auch die Mädchen lieber machen.“

„Nein, darin habt ihr dieses Jahr schon eine Note bekommen, ihr werdet laufen.“

„Wie wäre es dann mit Staffellauf oder 100-Meter-Lauf?“

„Tatsumi, du machst doch gar nicht mit, also bitte halt dich zurück. Meine Entscheidung steht sowieso schon fest. Davon abgesehen, habt ihr auch darin schon Noten.“

Langsam fühlte sich der Lehrer sichtlich genervt.

„Okay, es war ja nur ein Versuch, bitte entschuldigen Sie.“

„Gut, dann geht euch jetzt alle umziehen.“
 

In der Umkleide schmiegte Matzu sich dann sogleich an die Schulter des Rotfuchses: „Danke, dass du es versucht hast.“

„Leider erfolglos.“

„Egal, du hast es versucht, das ist mir wichtig.“

Aufmunternd streichelte Tatsumi dem Jüngeren über den Kopf: „Na los, zieh dich um, sonst bist du der Letzte.“

„Ja.“

Während der kleinere Kon-Bruder sich auch endlich umzog, wandte Minoru sich an Eko: „Was hat Matzu denn?“

„Ach, er kommt mit der Luft nicht klar.“

„Wie meinst du das?“

„Er hat den Ergeiz die volle Zeit durchzulaufen, doch danach ist er angeblich völlig am Ende, weil er keine Luft mehr bekommt.“

„Wieso sagst du angeblich?“

„Weil ich es bisher noch nie mitbekommen habe und ich es auch bis jetzt nur für eine Ausrede hielt.“

„Sei doch nicht so, es wird schon was dran sein, wenn er so drauf ist. Ihr seid doch Freunde und denen sollte man vertrauen.“

„Ja, vielleicht.“

„Sturkopf.“

„Naivchen.“

„Na das werden wir ja nachher sehen. Ich glaube ihm jedenfalls.“

„Wenn du meinst“, klärte der Ältere und küsste sein Häschen zärtlich, bevor das auch nur ansatzweise wusste, wie ihm geschah.
 

„Alle da? … Gut, ihr werdet nicht alle auf einmal laufen, stattdessen werde ich euch in Gruppen aufteilen. Ihr startet immer in zehn Minuten Abständen. Und bevor einer fragt, die Gruppen werden nicht getauscht, sie dienen lediglich zur besseren Übersicht, da ist es egal, wer mit wem läuft. Gut, die erste Gruppe besteht aus: Eko, Yasua, Yumi, Satoshi und Ael. Gruppe zwei: Mikan, Yuta, Minoru, Lilith und Misa. Gruppe drei: Thoma, Miaka, Matzu…“

Nachdem endlich alle eingeteilt worden waren blieb nicht mal mehr Zeit groß miteinander zu reden, die erste Gruppe musste sofort antreten, weshalb Matzu auch zu ihrem Fuchs ging.

„Tatsumi, was soll ich denn jetzt bloß machen? Bisher ist Onii-chan wenigstens immer an meiner Seite gelaufen und hat mir Mut zugesprochen.“

„Dann denk dir doch einfach, dass er am Ziel auf dich wartet und dich auffängt.“

„Was anderes bleibt mir ja wohl nicht übrig.“

Seufzend setzte er sich neben den Älteren auf die Bank und lehnte sich erneut an seine Schulter.

Der Blonde hingegen saß bereits auf der anderen Seite des Fuchses und schaute dem Grünhaarigen beim Laufen zu.

Er sah wirklich sehr gut aus dabei, das musste Minoru schon zugeben.
 

Die Zeit verflog nur so und schon musste Gruppe zwei an den Start.

Diese Tatsache machte den kleineren Kon-Bruder nur noch nervöser, was Tatsumi nicht verborgen blieb.

„Ganz ruhig, du schaffst das schon und wenn du nicht mehr kannst, dann hör auf, es ist keine Schande, wenn du nicht die volle Zeit läufst. Die Mehrheit schafft es nicht.“

„Ich will aber nicht aufgeben, dann ärgere ich mich nur noch mehr.“

„Na gut, aber pass trotzdem auf, ich möchte nicht, dass du umkippst.“

„Ist klar.“

Der Jüngere atmete tief ein und aus, bevor er sich noch ein wenig enger an den Rothaarigen schmiegte und es genoss gekrauelt zu werden.

Beinahe hätte er vergessen, warum sie hier waren, doch Herr Agatzu brachte ihn schnell wieder in die Realität zurück: „Gruppe drei aufstellen!“

„Du schaffst das Ma-chan und denk dran, wir stehen im Ziel und fangen dich auf.“

„Ja, danke Tatsumi-chan.“

Schnell hauchte er dem Älteren noch einen Kuss auf die Wange, bevor er sich aufstellte.

‚Ich schaff das’, sagte er sich noch einmal in Gedanken, als auch schon der Startpfiff erfolgte.
 

Fünfzehn Minuten später fühlten sich die Lungen des jüngeren Lilahaarigen bereits an wie Blei, doch er dachte nicht daran aufzugeben.

Stattdessen blickte er zu seinen Freunden rüber, wo er sah, wie Minoru gerade fertig wurde und sich erschöpft, aber offensichtlich glücklich in die Arme des Grünhaarigen kuschelte.

Dieses Bild verursachte wieder einmal das nun altbekannte Stechen in seiner Brust, etwas, was er im Augenblick so ganz und gar nicht gebrauchen konnte.

Schnell widmete er sich wieder dem Laufen, versuchte das eben gesehene zu verdrängen.
 

Total ausgepowert und leicht zittrig kuschelte der Blonde sich an Ekos Brust, der ihm gleich durchs Haar fuhr.

„Mensch bin ich fertig, ich hasse laufen.“

„Dafür sahst du aber echt sexy aus.“

„Eko!“

„Schon gut, komm lass uns noch eine Runde gehen, damit sich dein Kreislauf beruhigt.“

„Mag nicht.“

„Abmarsch.“

„Na gut, Herr Oberfeldwebel.“

„Werd ja nicht frech.“

„Das würde ich doch nie tun“, grinste der Kleinere und steckte dem Größeren die Zunge aus.
 

Kaum waren die Beiden dann von ihrer Runde zurück, ging der Lilahaarige auch schon mit ihnen hinter ein paar Büsche, die an den Sportplatz und die Laufbahn grenzten.

„Matzu wird sofort hier hinter kommen, wenn er fertig ist, damit Agatzu und auch niemand sonst etwas mitbekommt. So haben wir es immer gemacht.“

„Übertreibt ihr nicht?“

Ein mehr als wütender Blick traf Eko: „Spinnst du?! Glaubst du Matzu fürchtet sich aus Spaß so vor dem Ausdauerlauf?! Wie kannst du nur immer noch glauben, dass das damals eine Ausrede war, als wir dir davon erzählten?! Manchmal bringst du mich echt auf die Palme!“

Wow, so wütend hatte der Grünhaarige seinen Freund noch nie gesehen.

„Entschuldige, tut mir ehrlich leid.“

„Das sollte es auch! … Sorry, beim ersten Mal hab ich eine scheiß Angst gekriegt. Unsere Eltern haben ihn sofort gründlich durchchecken lassen, aber er ist kerngesund. Er ist einfach nicht für diesen Sport geschaffen. Mach dich also nicht über Sachen lustig, von denen du keine Ahnung hast, ja?“

„Ja, entschuldige noch mal.“

„Schon gut, vergessen wir das. Passen wir lieber auf, seine Zeit ist auch beinahe vorbei.“

Sie gingen ein Stückchen vor, um den Jüngeren sehen zu können und dieser sah wirklich schlecht aus, fand Eko.

Vielleicht war das alles ja doch keine Ausrede gewesen.

„Gruppe drei noch eine Minute, dann habt ihr es geschafft!“

Bei diesem Signal brachte sich der ältere Lilahaarige in Position, während Eko sein Häschen - das er immer noch fest im Arm gehalten hatte - los ließ und das Wort an den Älteren richtete: „Lass mich das machen.“

„Du willst ihn…“

„Ja, es tut mir leid, dass ich immer noch dachte ihr habt übertrieben.“

„Na okay, aber halt ihn gut fest, er wird sich nicht lange auf den Beinen halten können. Und nicht weiter als bis hier, wo ich stehe, sonst sehen euch die Anderen und…“

„Jaha, ich schaff das schon.“

Milde lächelte er den Größeren an, der leicht nervös das Feld räumte.

Ob das wohl gut gehen würde?

Satoshi vertraute dem Grünhaarigen zwar, dennoch war er sich nicht sicher, ob sein Bruder sich so anstandslos von ihm in den Arm nehmen ließ.

Diese Sorge stellte sich jedoch wenige Sekunden später als unbegründet heraus, als Matzu sich kommentarlos in die ihm dargebotenen Arme fallen ließ.

Zitternd und heftig nach Atem ringen krallte er sich an dem T-Shirt des Älteren fest, hielt die Augen dabei fest geschlossen.

Zwar war der Kleinere für den Bruchteil einer Sekunde überrascht gewesen nicht von seinem Bruder erwartet zu werden, doch war es ihm letztendlich egal wer ihn beruhigt, solange es jemand war, dem er vertraute.
 

„E…“, setzte Satoshi besorgt an, als er bemerkte, wie seinem Bruder die Beine wegzuknicken drohten, doch Eko hatte längst reagiert.

Zunächst festigte er die Umarmung, bevor er sich langsam mit dem Kleineren zu Boden sinken ließ.

Dieser drückte sich nur noch enger an den warmen Körper, suchte nach Halt.

Allmählich ließ das Zittern nach, doch Luft bekam er immer noch nicht besonders gut.

Beruhigend streichelte der Grünhaarige ihm über den Rücken, der Jüngere war völlig durchgeschwitzt und sichtlich am Ende seiner Kräfte.

„Wird’s besser?“

Ein schwaches Nicken war die einzige Antwort, die er darauf erhielt, doch das genügte ihm ja auch.

Leicht öffnete Matzu seine Augen einen Spalt breit und schmiegte sich noch näher an.

Das entlockte dem Grünhaarigen ein liebevolles Lächeln, was Minoru nicht verborgen blieb.

‚So ist das also’, dachte er schmunzelnd und ließ sich ins Gras sinken, während der Rotfuchs sich an den älteren Lilahaarigen kuschelte, der immer noch unruhig und leicht besorgt das Geschehen vor ihnen beobachtete.

„Mach dir keine Gedanken, Eko macht das schon.“

„Ich weiß Füchslein, aber normalerweise würde ich da jetzt bei ihm sitzen und ihn festhalten. Es ist schwer loszulassen. Aber irgendwann wird wohl auch mein Brüderchen erwachsen werden.“

„Genau, besser du gewöhnst dich allmählich dran“, lächelte Tatsumi seinen Freund an und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen.
 

Allmählich hatte sich Matzu beruhigt, sowohl Atmung als auch Puls, zurück blieb nur die absolute Erschöpfung.

Langsam entspannte sich auch sein Körper wieder, dennoch war er nicht gewillt den Älteren loszulassen.

Immer noch eng an ihn geschmiegt blickte er sich nach den Anderen um, entdeckte erstaunt, dass Minoru ganz entspannt rücklings auf dem Boden lag, den Blick gen Himmel gerichtet.

Sein Bruder hingegen saß hinter dem Rotfuchs auf dem Gras, hielt ihn liebevoll im Arm und schmuste mit ihm.

Keiner achtete also auf sie beide.

Diesen Umstand machte sich der jüngere Kon-Bruder gerne zu nutze, als er sich zu Eko hoch beugte und ihm ganz leise ins Ohr wisperte: „Danke.“

Der wurde unwillkürlich leicht rot um die Nase, schlang die Arme noch etwas fester um den schmalen Körper, was zur Folge hatte, dass Matzu wohlig aufseufzte.

Leider hatte er dabei nicht mehr daran gedacht, dass er leise sein musste und zog sogleich die volle Aufmerksamkeit der Anderen auf sich.

„Na, geht’s wieder Brüderchen?“

„Hast du doch gehört“, feixte Eko breit grinsend.

„Du bist blöd“, schmollte der Kleinere und ließ den Älteren los, rappelte sich eilig hoch.

„Hey, steh langsam auf, sonst kippst du mir noch um.“

„Quatsch, mir geht’s wieder gut, außerdem bleibe ich nicht bei einem, der sich schon wieder über mich lustig macht“, fauchte Matzu beleidigt und stakste davon.

„Na das hast du ja wieder toll hingekriegt Eko“, stellte Satoshi fest und folgte vorsichtshalber schnell seinem Bruder.

„Ja, finde ich auch. Ich hab ihn schnell wieder beruhigt“, grinste der Grünhaarige, der die Aussage des Ältesten absichtlich falsch aufgefasst hatte.

Die anderen Beiden schüttelten nur den Kopf und warfen sich einen vielsagenden Blick zu.

„Ach, jetzt guckt doch nicht so, ich konnte nicht anders, er ärgert sich doch immer so schön.“

„Typisch“, stellte Tatsumi fest, während er Minorus Hand nahm und ihn mit sich zog: „Kommt, lasst uns gucken gehen, wo unsere Brüder abgeblieben sind.“

„J… ja“, antwortete der Blonde ihm leicht verlegen - da der Rotfuchs ihn mit seiner Geste überrascht hatte - während er ihm hinterher tapste.

Auch Eko sprang auf und entdeckte die Gesuchten, wie sie auf dem Weg zu Herrn Agatzu waren.
 

„Herr Agatzu?“

„Ja?“

„Könnte ich vielleicht schon in die Umkleide gehen? Ich würde gerne noch duschen, bevor der Unterricht weiter geht.“

„Ich weiß nicht Matzu.“

„Bitte, ich bin doch fertig mit dem Laufen.“

„Na okay, dann geh.“

„Danke.“

„Halt“, schrie auf einmal der Grünhaarige dazwischen, der gerade bei ihnen angekommen war: „Sie können ihn doch nicht alleine duschen gehen lassen! Wenn ihm was passiert!“

„Was soll mir denn schon passieren“, fauchte der jüngere Kon-Bruder immer noch beleidigt.

„Na du könntest stolpern oder auf der Seife ausrutschen und dir den Kopf anschlagen! Oder du klappst ab, weil dein Körper überhitzt ist!“

„Aber sonst geht’s dir gut, ja?! Ich bin kein kleines Kind, ich kann sehr wohl alleine duschen gehen!“

„Jetzt warte mal Matzu, ganz so unrecht hat Eko ja nicht. Wir Lehrer tragen schon eine gewisse Verantwortung für unsere Schüler. Vielleicht sollte wirklich jemand mitgehen, falls doch irgendwas sein sollte.“

„Dann geh ich mit“, meldete sich sofort wieder Eko zu Wort, was ihm gemischte Blicke einbrachte.

„Satoshi, geh du mit deinem Bruder mit.“

„Ja, Herr Agatzu.“

Schnell hauchte er Tatsumi noch einen Kuss auf die Lippen, bevor er sich mit dem Jüngeren auf den Weg zurück in die Umkleide machte.

„Was?! Warum denn Toshi und nicht ich?!“

„Weil er sein Bruder ist und ich mir sicher sein kann, dass er nicht plötzlich über Matzu herfällt.“

„Na vielen Dank auch Herr Agatzu.“

„Tut mir leid Eko, aber jeder hier weiß, wie viel Spaß du daran hast den Kleinen anzumachen und damit zu ärgern.“

„Ja, ja, motzte der Grünhaarige und setzte sich beleidigt auf die Bank.
 

„Minoru, geh du zu ihm und wasch ihm mal gehörig den Kopf, ich lauf heimlich den anderen Beiden nach.“

Der Rotfuchs zwinkerte dem Jüngeren noch mal lächelnd zu, bevor er den Brüdern hinterher schlich.

Minoru hingegen wusste nicht so recht, was er nun tun sollte.

Es war das erste Mal, dass er gesehen hatte, wie Eko sich massiv um Matzu bemüht hatte.

Wenn das vor seinem Auftauchen immer so gewesen war, dann konnte er die Reaktion des Lilahaarigen nur zu gut verstehen.

Schüchtern setzte er sich ohne einen Ton seitlich auf den Schoß des Älteren, schaute ihn mit seinen großen blauen Augen fragend an.

Dieser schreckte zusammen.

„Schlechtes Gewissen“, fragte der Kleinere in wehleidigem Ton, weshalb Eko prompt die Arme fest um die schmalen Hüften des Blonden schlang.

„Es tut mir leid Minoru-chan, ich… es war irgendwie alte Gewohnheit sozusagen… ich… bitte entschuldige mein süßes Häschen, ich bin ein riesen Idiot.“

„Das glaub ich aber auch, ich dachte nicht, dass du mich so schnell vergisst.“

Betreten lehnte der Ältere seinen Kopf an Minorus Brust: „Häschen, ich… verzeih mir… es tut mir ehrlich leid, ich weiß auch nicht, was mich da geritten hat, wo ich doch jetzt nur noch Augen für dich habe.“

„Na das hab ich gemerkt“, fiepte der Jüngere bedrückt, weshalb Eko ihm einen zarten Kuss auf die Lippen hauchte.

„Tut mir leid Häschen, von jetzt an gibt’s für mich nur noch dich.“

„Und was ist mit Matzu?“

„Was soll mit ihm sein?“

„Na ja, er ist mit dir befreundet, ihr sitzt sogar zusammen und du hast ihn früher schon immer angemacht.“

„Schon, aber das war nur ein kleines Spiel zwischen uns, da lief nichts und wird auch nichts laufen. Minoru, ich bin überglücklich, dass ich dich kennen gelernt habe. Es tut mir leid, dass ich mich vergessen und wieder benommen hab, wie früher.“

„Und da lief wirklich nichts?“

„Nein… na ja, wir haben uns mal geküsst, aber das war eine Ausnahmesituation. Es war in der Nacht, als ich dich kennen gelernt habe bzw. am Morgen danach. Er war am Ende.“

„Und du hast ihn einfach ausgenutzt?“

„Mehr oder weniger, aber mehr als ein kleiner Kuss war nicht. Ich hab ihn gern, doch wir sind nur Freunde. Du hast echt nichts von ihm zu befürchten.“

Lächelnd nahm er das Gesicht des Blonden zwischen seine Hände, küsste zärtlich seine weichen Lippen.

„Dann bin ich beruhigt“, flüsterte Minoru verlegen und schmiegte sich an den Größeren.

„Dann ist wieder alles gut zwischen uns?“

„Solange du mich nicht wieder vergisst“, lächelte der Kleinere schüchtern, bevor ihn Eko in einen heißen Zungenkampf verwickelte, dabei nicht bemerkend, wie Herr Agatzu schmunzelnd die Augen verdrehte.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Joah, eigentlich gibt's nich viel zu sagen, außer vielleicht, dass meine Kapis im Augenblick wieder länger werden...

Hoffe das ist gut Oo
 

Wie immer ein ganz liebes Danke an alle Leser und fleißigen Kommi-Schreiber -^.^-

*alle leser flausch*

*teller mit schokolade aufstell*
 

eure luci-maus ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Suoh
2009-07-12T10:11:47+00:00 12.07.2009 12:11
Satoshi und Tatsumi sind auch ein niedliches Pärchen.^^

Das mit dem Kuss zwischen Matzu und Minoru fand ich etwas
merkwürdig,aber es war ja nichts wichtiges.

Ich kann Matzu schon irgendwie verstehen...ich hasse Laufen auch!
Bin danach immer total fertig und krieg kaum Luft...aber ich lauf
auch immer mit,weil ich zu stolz bin und nicht auf der Bank sitzen
möchte.^^"

Der Sportlehrer...ist eine sehr tolerante Person! ^____^
*auf das "...nicht bemerkend, wie Herr Agatzu schmunzelnd die Augen verdrehte" deut*
Ich mein,ich kenn da einige,die würden gaaaaanz anders reagieren.*drop*
Von:  Prue
2008-08-04T16:57:54+00:00 04.08.2008 18:57
ach man
*heul*
ich habe gehofft das Eko nun merkte das Er in Matzu verliebt ist.
Aber nein.
*schnief*
mfg Prue
Von: abgemeldet
2008-04-24T10:39:59+00:00 24.04.2008 12:39
*traurig auf teller schau*
ich bin zu spät, die schokolade ist leer!
das ist reine schikane!
supi kapi.
freue mich schon aufs nächste!

motchi-potchi
Von:  Mel_Vineyard
2008-04-14T13:29:34+00:00 14.04.2008 15:29
*schokolade futter*

also der lehrer ist ja wirklich ma genial!
das der gar nichts sagt wenn die vor seiner nase zu knutschen anfangen...
so einen will ich ma sehen..^^
Von:  _Haruka_
2008-04-11T23:12:57+00:00 12.04.2008 01:12
Eko ab in die eko und schämen du lügner.
ich glaub dir kein wort du liebst matzu doch.
armer matzu armer minoru böser eko.

wieder mal ein fantastiches kapi und der lehrer zu geil XD das könnt einer unserer sportlehrer sein (der is schwul) XD
wie immer ein wirklich geiles kapi ^^
Von:  Misuzu
2008-04-11T21:06:51+00:00 11.04.2008 23:06
Eine sehr tolerante Schule… muss ich schon sagen xDDDD
der Lehrer xD also unsre würden gucken,w enn die Jungs anfangen würde Liebespärchen zu bilden :D:D:D

ach ja und Minoru nervt... >.< Arsch *Zunge rausstreck*
ich mag dne einfahc ncih... kA
und Eko is voll fies geworden... gleichfalls arsch >.<

mach weiter so

hdl
Misu ♥


Von:  saspi
2008-04-11T20:37:58+00:00 11.04.2008 22:37
Hey!!!
tolles kappi!!!
Bitte schreib schnell weiter!
Bin schon gespannt wie 's weiter gehen soll!!!
mag eko in diesem kappi grad immer noch nicht wieder.
schön aber das matzu und minoru nun freunde sind.
Freu mich aufs nächste kappi.
Bye

Von:  feuerregen
2008-04-11T20:12:33+00:00 11.04.2008 22:12
ach ach, ekolein..... u.u
*eiserne jungfrau hinter mir herschleif*
willste mal probeliegen?
ich mach den deckel auch ganz langsam zu!

aber wenigstens scheint jetzt zwischen matzu udn minoru (is das jetzt richtig?) frieden zu herrschen...
bin mal gespannt, wie du weitermachst! ^^

lg, feuerregen


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