Fullmoon
~Vollmond~
Es herrschte vollkommene Dunkelheit und nur der Vollmond brachte Licht in die Finsternis.
Der Wind wehte seufzend übers Land, ließ die Blätter rascheln und brachte die kühle Luft in Bewegung.
Sie liebte diese Nächte und doch hasste sie sie...
Der heutige Abend war eisig kalt und schien trotz allem eine gewisse Wärme auszustrahlen, die einen schon fast zum schwitzen brachte.
Ein leises flüstern hallte durch den Wald, das fast schon klagend und jammernd klang und einem nichts Gutes versprach.
Danach folgte ein lang gezogenes Heulen, dass sich zu vermehren schien und eine wunderschöne Melodie erklingen ließ.
Ein Wesen jagte hechelnd durch den Wald. Die Augen weit geöffnet. Völlig konzentriert rannte das Geschöpf durch das Dickicht, auf der Suche nach seiner nächsten Beute. Um diese Uhrzeit hatte es keine Gefühle. Es spürte weder Schmerz noch Leid. Es war als würde eine innere Stimme zu ihm sprechen und seinen Körper kontrollieren.
Zwei dieser Kreaturen trafen aufeinander und sahen sich bedrohlich an. Schließlich brach ein Kampf aus, denn keiner wollte sein Revier mit einem anderen teilen. Die Geräusche verstummten nach ein paar Minuten wieder, denn eine riesige Wolke schob sich vor dem Mond. Nur dann hatten sich die Wesen für eine kurze Zeit unter Kontrolle, auch wenn sie sich äußerlich nicht zu verändern schienen.
"Wer bist du und was machst du hier in meinem Gebiet?" Eine weibliche Stimme, die sehr Mädchenhaft klang, ertönte.
"Ich bin nur auf der Durchreise auf den Weg zu meinem Rudel." Der andere war ein Mann. Er lehnte sich gegen einen der Bäume, ließ jedoch das Wesen vor ihm nicht aus den Augen.
"Du hast mir aber immer noch nicht gesagt wer du bist. Ich heiße übrigens Cyra."
Sie kam dem anderen näher, um ihn genauer zu betrachten. Für den Bruchteil einer Sekunde schien der Mond durch die Wolke und sie flechten die Zähne.
"Paige. Mein Name ist Paige." Mittlerweile hatte er sich auf dem Boden niedergelassen und sah zu ihr hinauf, bereit jeden Moment aufzuspringen und sie anzugreifen.
"Schön dich kennen zu lernen, Paige. Du hast eine schöne Fellfarbe. Kastanienbraun. Du siehst als Mensch bestimmt auch nicht schlecht aus."
Und wäre er jetzt ein Mensch würde er sicherlich genauso ausdruckslos schauen, wie jetzt. Paige sprach nicht gerne und er machte auch keine Anstalten sich weiterhin auf das Gespräch einzulassen.
"Du bist wohl nicht gerade einer von der gesprächigen Sorte, was? Na egal, ich kann ja für uns beide Reden." Sie kicherte bei diesen Worten leise und setzte sich neben ihn.
Paige stand darauf hin auf, drehte ihr den Rücken zu und ging.
"Der Mond wird bald wieder erscheinen. Ich gehe besser." Mit diesen Worten verließ er den Wald.
Einige Monate später trafen sie sich erneut. Es gewitterte und nieselte leicht. Der Himmel war Sternen überzogen, doch der Mond leuchtete heute nur schwach.
"Ich wusste, ich würde dich wieder sehen. Weißt du was? Ich glaub ich mag dich."
Paige wusste damit wohl überhaupt nichts anzufangen und bereitete sich auf den Rückzug vor. Cyra packte ihn am Handgelenk und wollte ihn zurückziehen, doch er riss ihr seinen Arm aus der Hand.
"Fass mich nicht an...ich schwöre...ich würde nicht eine Sekunde zögern, um dich zu töten."
Ängstlich wich sie ein paar Schritte zurück und hoffte, dass das nur ein schlechter Scherz war. Er sah eigentlich nicht blutrünstig aus...aber Stille Wasser sind ja bekanntlich tief...ja tief und dreckig...Es wäre wohl wirklich das Beste, sich nicht mit ihm anzufreunden. Doch sie konnte nicht anders. Sie wollte ihn kennen lernen. Er hatte so etwas Geheimnisvolles. Untastbares.
"Bitte bleib doch...ich fühle mich so einsam..."
"Paige...?PAIGE!!" Ich rüttelte an ihm und gab ihm einen Schlag ins Gesicht, damit er endlich wieder zu Bewusstsein kam. Auch Destiny sah besorgt zu ihm hinab.
Langsam öffnete er seine Augen und sah sich etwas verwirrt um.
"Gott sei Dank, ich versuche dich schon seit ein paar Minuten wach zu bekommen. Was ist denn passiert?"
Langsam richtete Paige sich auf, schwankte aber noch leicht benebelt hin und her.
Wir waren gerade auf den Weg zu mir als wir ihn hier liegen sahen. Wo war Letizia? Hatte sie ihn hier einfach zurück gelassen? Oder hatte sie ihn das hier vielleicht angetan?
Plötzlich näherte sich etwas mit schneller Geschwindigkeit und stieß mich beiseite. Wenn man vom Teufel spricht.
Letizia rannte besorgt zu Paige, starrte ihn an und nahm ihn dann in den Arm.
"Hier bist du also...ist es wieder passiert? ... Ich bring dich hier weg." Mit einem Ruck riss sie ihn auf ihren Rücken und schaute zu uns.
Ich saß immer noch irritiert auf dem Boden.
"Verschwinden wir aus diesem Wald."
~~~An dieser Stelle möchte ich mich noch für das langweilige Kapitel entschuldigen..u.u ich bin zur zeit so deprimiert..meine laune ist im keller und meine motivation gleich null...aber ich verspreche, dass nächste kapitel wird wieder interessanter ;D~~~~