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Mythic Legends

von

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Lilims Orden

Vestria war noch viel schöner, als es auch nur irgendwelche Bücher in Professor Mizuyas Büro beschrieben hatten.

Obwohl die Stadt im Gegensatz zu Reinstadt dicht besiedelt war, fanden die Pflanzenpokemon aller Art genug Platz in kleinen Gartenanlagen oder im Park, um vergnügt zu tollen und zu spielen.

„Seht ihr das?“, fragte Yuki staunend und sah zu Suicune, auf dessen Rücken Bisasam stand.

Das legendäre Pokemon hatte nur widerwillig den grünen Zwerg vom letzten Stück Feldweg bis hierher getragen. Es hatte befürchtet, dass sie die Stadt sonst nie erreichen würden, da das Pflanzenpokemon mit seinen kurzen Beinen nicht gerade schnell war. Noch dazu hatte das Kleine wegen Yukis Rettung noch etwas gut bei ihm und je schneller es seine Schuld abbezahlte, umso besser.

„Bisa!“

Begeistert wie schon die ganze Zeit, antwortete Bisasam dem Mädchen im Gegensatz zu Suicune, das schmollend wegsah.

„Ich schlage vor, wir gehen in ein Pokemoncenter, essen dort etwas und erkunden danach die Stadt. Es gibt einige Orte, die ich gerne besuchen würde. Außerdem sollte Schwester Joy vorher einen Blick auf euch werfen.“

Wie so oft war es wieder nur Bisasam, das Yuki zustimmte. Suicune hingegen schwieg und setzte sich langsam in die Richtung in Bewegung, von wo aus ihnen ein rotes Dach mit weißem Kreuz entgegen blitzte. Mit Sicherheit war dies das Pokemoncenter. Ihre Unterkunft für die nächsten Tage.
 

Als Yuki vor der Pokemonarena Vestrias stand, musste sie schon zugeben, dass dieses Gebäude wirklich sehr eindrucksvoll war. Es strahlte Stärke und Erhabenheit aus. Hier zu siegen, war einer von vielen bedeutenden Schritten auf dem Weg zum Champion.

'Was der Arenaleiter wohl für ein Typ ist?'

Schon seit dem Mittagessen in der Kantine des Pokemoncenters hatte sich Yuki diese Frage gestellt. Sie hatte nicht unweit von einer Gruppe Trainer gesessen, die gerade einem der ihren für den Triumph in der Arena gratuliert hatten. Klar und deutlich hatte sie vernommen, dass Vice ein ehemaliger Asstrainer aus Jotho war, der nun die Arena übernommen und ihm einen heiß-feuchten Kampf geliefert hatte. So ganz hatte sich ihr einfach nicht offenbaren wollen, was genau das bedeutete, doch wenn Vice wirklich so ein harter Brocken war, dann wollte sie schon wissen, wie es ihr hier ergangen war.

„Meinst du, wir können einfach rein?“

Ein wenig war Yuki unwohl bei der Sache, weswegen sie zu Suicune sah, das sichtlich freundlich aussah, jetzt, da es Bisasam nicht mehr tragen musste weil Yuki dieses bei Schwester Joy gelassen hatte.

Wie üblich war es das Pokemon, das den ersten Schritt tat und ungeachtet von Yukis Zweifeln einfach die Arena betrat. Es war ihm egal wofür man sie beide hielt, anders als Yuki, die sich nicht in die Reihen leidenschaftlicher Trainer begeben wollte.

Sie war nicht hier, um Vice herauszufordern, sondern um zu erfahren, ob Chiara ihren ersten Orden bekommen hatte.

„Willkommen in der Arena von Vestria, in der nur ein kühler Kopf Vices heißes Gemüt abkühlen kann.“

Freundlich begrüßte ein Mitglied der Arena Yuki, kaum dass sie das Gebäude betreten hatte. Sofort hatte sie das Gefühl, dass man sie für eine Trainerin hielt, was sie augenscheinlich wohl auch war.

„H-Hallo...“

Yuki merkte, wie sie ins Stottern geriet. War das Unsicherheit, oder doch eher Angst davor, den falschen ersten Eindruck nicht revidieren zu können und Vices wertvolle Zeit zu stehlen, wenn er von ihr erfuhr?

Sie musste sicherer werden. Zumindest sagte ihr das ein fast schon mahnender Blick von Suicune.

„Ich bin hier, weil ich mich nach einer Trainerin namens Chiara erkundigen wollte.“

Erleichtert darüber, dass sie ihr Anliegen ohne Stottern vorgebracht hatte und nun auch das Arenamitglied verstand, dass sie keine Herausforderin war, atmete Yuki auf und sah wieder zu Suicune, das angewidert wegsah und weiter ins Innere der Arena drang.

Yuki verstand, dass es für sich sein und diesen fremden Ort erkunden wollte. Dieses Mal musste sie sich auch keine Sorgen machen, denn anders als der Crystal Forest, war die Arena kein schier endlos großer Irrgarten.
 


 

Geleitet von seinen Instinkten lief Suicune durch die Arena. Es wusste nicht, wohin seine Pfoten es tragen würden, aber es war neugierig und hoffte, dass es diesen Arenaleiter zu Gesicht bekam.

Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätten sie diesen Mann herausgefordert und so noch das ein oder andere gelernt. Doch wahrscheinlich hätten sie sowieso gewonnen, immerhin war es ein Legendäres. So einen Titel bekam man mit Sicherheit nicht, weil man leicht zu besiegen war.

Es wollte diesen Titel weiterhin tragen, unbesiegbar sein und damit ein Wahrzeichen für Apollon werden.

„Ein Pokemon?“

Neben Suicune war eine Tür aufgegangen, die scheinbar in ein Badezimmer führte. Doch das war egal. Viel interessanter war der Mann mit dem Cowboyhut, der dieses verließ.

Seine blauen Augen blitzten neugierig hinter einem Vorhang brauner Haare auf und waren auf Suicune gerichtet.

Unbemerkt von diesen Menschen zog Suicune den Duft ein, der in der Luft lag. Dieser Mensch war keine Gefahr. Dennoch hatte sein Duft etwas melancholisch-vertrautes an sich. Es wollte wissen, was es war, weswegen es sich zu dem Mann wandte, der die Tür schloss und sich seine rote Jacke richtete.

Dieser Mann, so verdattert er gerade aussah, strahlte Kraft und Leidenschaft aus. Etwas, das Yuki nicht repräsentierte und damit verdeutlichte, dass sie im Gegensatz zu diesem Mann keine Trainerin war.

„Wie kommst du denn hier her, Suicune?“

An die Tür gelehnt, weil Suicune fast die ganze Breite des Flures einnahm, sah der Trainer dem Legendären in die Augen. Er kannte es. Nur woher?

Suicune wollte mehr über diesen Mann wissen, doch dazu brauchte es Hilfe, denn es war nicht fähig, die Sprache der Menschen zu sprechen.

Aber es kannte da jemanden, den es als sein Sprachrohr benutzen konnte.

Anmutig wandte sich das Pokemon um, deutete mit einer Kopfbewegung an, ihm zu folgen und lief dahin zurück, wo es Yuki zuletzt gesehen hatte.
 


 

Das Buch, das man Yuki gereicht hatte, um Chiaras Namen zu suchen, war schon so alt, dass sie sogar den Namen ihres Vaters gefunden hatte. Zum ersten Mal war ihr klar, dass die Geschichten ihres Vaters der Wahrheit entsprachen. All diese fantastischen Dinge, die er erlebt hatte, waren doch nicht so unmöglich wie sie es immer geglaubt hatte. Und nun war auch sie auf ihrer Reise und konnte Fantastisches erleben.

Kurz hielt Yuki bei ihrer Suche nach Chiaras Namen inne. Die Wehmut nach Zuhause ergriff sie bei den Erinnerungen. Vielleicht sollte sie trotz aller Angst vor einer gewaltigen Standpauke heute Abend ihren Vater anrufen. Zur Abwechslung konnte sie ihm dann ihre Geschichten erzählen, wobei sie Dinge, wie, dass sie beinahe ertrunken wäre, wohl besser ausließ.

Entschlossen, dies zu tun, nickte Yuki und setzte ihre Suche nach Chiaras Namen fort. Und es dauerte auch nicht lange, bis sie ihren Namen fand und sich ein Gefühl von Erleichterung und Freude in Yuki breitmachte.

Vor zwei Tagen hatte Chiara ihren Orden hier erhalten und war ihrem Traum damit einen Schritt näher gekommen.

„Gratuliere, Chiara“, flüsterte sie leise und schlug das Buch zu.

Wenn sie Chiara richtig einschätzte, dann war sie jetzt bereits auf dem Weg nach Gemburst, um die Gemburst-Höhlen zu durchqueren und Mineralstadt zu erreichen. Stimmten ihre Informationen, würde die Reise über Route 2 ungefähr zwei bis drei Tage dauern.

Nachdenklich stützte Yuki ihren Kopf mit den Händen ab. Jetzt, da sie in Vestria angekommen war, war Chiara nach Gemburst aufgebrochen.

Yuki überlegte, wie hoch die Wahrscheinlichkeit war, dass sie ihre Freundin wiedersehen würde. Eigentlich war diese nicht sehr groß. Sie würde jetzt noch einige Tage hier bleiben und die Bücher der örtlichen Bibliothek durchwälzen. Je nachdem, wie gut ihre Recherche lief, würde das wohl ein bis zwei Wochen dauern. Chiara hingegen würde nicht länger als nötig in Gemburst oder Mineralstadt bleiben. Die Trainerin wäre ihr damit um einiges voraus.

'Vielleicht sollte ich Schwester Joy um die Telefonnummer vom Pokemoncenter in Gemburst bitten. Dann könnte ich so darum bitten, Chiara eine Nachricht zu hinterlassen.'

Einige Sekunden verweilte Yuki in ihren Gedanken. Sie wollte unbedingt Kontakt mit Chiara aufnehmen und ihr viel Glück für den nächsten Kampf wünschen.
 


 

Dank der Fährte Yukis war es für Suicune ein Leichtes gewesen, seinen Guardian zu finden. Schwieriger war hingegen, dass dieser interessante Mann ihm folgte. Es wollte, dass Yuki diesen Mann traf und sich doch noch entschied, eine Trainerin zu werden.

Suicune wollte in der Arena kämpfen und noch viel mehr Strategien lernen, um jeden seiner Gegner zu beseitigen.

Erneut hielt das Legendäre inne und sah zu dem Trainer, der ihm brav gefolgt war. Immerhin ein Mensch verstand, was es wollte, nicht so wie Yuki, die vollkommen stur das tat, was sie wollte und scheinbar so kampflos wie möglich, durch Apollon zu reisen versuchte.

Etwas schneller als zuvor setzte Suicune seinen Weg fort. Der Trainer hinter ihm erhöhte ebenfalls das Tempo. Er hatte wahrscheinlich aufrichtiges Interesse an dem Legendären, das ihm etwas zeigen wollte. Ihm wurde auch immer klarer, wohin es ihn führte.

Problemlos öffnete Suicune die Tür zur Halle der Sieger, ein normaler Raum für die Bücher über alle bisherigen Sieger und Verlierer der Arena. Ebenso war hier auch eine Liste aller bisheriger Arenaleiter aufgeführt und die Historie der Arena selbst.

Kaum dass die Tür nachgab und der Trainer und das Legendäre Einblick in die Räumlichkeiten bekamen, sahen sie Yuki, die erschrocken aufblickte, sich aber schnell wieder beruhigte, als sie Suicune erblickte. Lächelnd erhob sie sich von ihrem Platz und machte Anstalten, sich dem Pokemon zu nähern.

„Rundgang beendet, Suicune?“

Sie ging etwas auf das Legendäre zu und bemerkte zu spät den Mann, der hinter dem Pokemon stand.

Suicune merkte, wie alle Farbe aus ihrem Gesicht wich. Es wusste wieso, aber es war ihm egal, denn es wollte nicht länger dieses alberne Versteckspiel mitmachen. Wie konnte man denn auch nur annehmen, dass es ein schwaches Ditto war?
 

Wie versteinert stand Yuki vor dem Trainer und Suicune, das auf sie zulief und sich neben sie stellte, um noch deutlicher zu unterstreichen, dass es zu ihr gehörte.

„Deine Traine-“

Der Mann stockte, als er sich wieder bewusst wurde, dass Suicune nicht irgendein Pokemon war. Mit Sicherheit konnte man legendäre Pokemon nicht einfach so besitzen. Auch Suicunes Blick verriet ihm, dass sie nicht seine Trainerin war. Wie sollte sie auch, Suicune war allein durch die Arena gestreift, und doch bekannte es sich zu ihr.

„Verzeih. Mein Name ist Vice und ich bin der Arenaleiter von Vestria.“

Ein freudiges Funkeln blitzte in Suicunes Augen auf, als es den Namen des Mannes erfuhr. Der Arenaleiter höchstpersönlich hatte sein Interesse geweckt. Noch dazu hielt er es nicht für ein albernes Ditto.

„Sehr erfreut. Und es tut mir leid, dass mein Schützling euch von der Arbeit abhält. Es ist ein eigenwilliges, freiheitsliebendes Pokemon, das mich begleitet, um viel über die Welt zu lernen.“

Sie hatte verstanden, dass ihre Tarnung keinen Sinn mehr hatte. Immerhin hatte sie Suicune bei seinem richtigen Namen genannt.

„Schon in Ordnung. Ich wollte einfach nur fragen... Selbst wenn du nicht seine Trainerin bist, würdest du gegen mich kämpfen?“

Yuki konnte nicht glauben, dass der Arenaleiter, der tagein tagaus herausgefordert wurde, sich nun selbst zum Herausforderer degradierte. Der Sinn dahinter erschloss sich ihr nicht, doch sie hatte nicht einmal die Wahl abzulehnen, denn Suicune trat einen Schritt vor und nahm damit, statt ihrer, die Herausforderung an.
 

Yuki staunte als sie sich das Kampffeld in der Arena ansah. Es war das erste Mal, dass sie eine Arena aus so nächster Nähe sah. Im Fernsehen wirkte das alles nur halb so eindrucksvoll.

Und hier hatten ihr Vater und Chiara ihre Orden erobert.

„Verzeih mir, dass ich dich und Suicune so plötzlich herausgefordert habe. Für gewöhnlich ist das nicht mein Stil, aber wie oft bekommt man die Chance, gegen ein legendäres Pokemon zu kämpfen?“

Sie verstand, dass es wohl für einen Trainer so etwas wie eine Ehre war, gegen ein legendäres Pokemon zu kämpfen. Yuki realisierte das erst jetzt und wurde sich nur immer bewusster, dass es noch mehr Trainer und vielleicht auch Arenaleiter wie Vice geben würde.

„Da dies kein offizieller Arenakampf ist, würde ich gerne mit allen meinen Pokemon gegen Suicune kämpfen. Natürlich nur, wenn das für euch beide in Ordnung ist.“

Das Legendäre dachte keine Sekunde nach und nickte verstehend. Es war sich sicher, dass es mit zwei, drei oder noch mehr Pokemon fertig werden würde. Es brauchte keine Pausen, denn es war ein unbesiegbares, legendäres Pokemon.

Yuki hingegen war sich nicht sicher. Außer einem Kampf und etwas Theorie besaß sie keinen so großen Erfahrungsschatz wie ein Arenaleiter. Nur auf Suicunes Ausdauer und Kraft wollte sie sich nicht verlassen. Allerdings wollte sie dem Legendären und seiner Einschätzung vertrauen.

„Bist du sicher?“

Sie war besorgt darüber, dass sich das Pokemon überschätzte, so wie es kleine Kinder gerne taten. Yuki war unsicher, was Suicune nur zu deutlich merkte und weswegen es hinter sich sah und Yuki anknurrte.

Es war sich zu 100 Prozent sicher, und mit Sicherheit würde es sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.

„Also schö-“

Gerade als Yuki zustimmen wollte, flog die schwere Tür zur Empfangshalle auf und ließ sowohl sie als auch Vice zusammenzucken.

„Moment, Vice! Ich bin hier, um dich zu einem offiziellen Arenakampf herauszufordern!“

Deutlich erkannte Yuki wie ihr Partner seinen Kopf zu dem Mädchen umwandte und sie fast schon bösartig anknurrte. Sie störte, und das wollte es ihr klarmachen, auch wenn die Fremde das nicht verstehen würde.

Doch nicht nur Suicune schien nicht sehr erfreut über diese Störung zu sein. Auch von Vice konnte sie ein unwilliges Seufzen hören, was ihr verriet, dass er die Herausforderung gerade jetzt als unpassend empfand.

„Lilim... Du schon wieder? Sind deine Pokemon denn wieder fit?“

Anhand der Tatsache, dass Vice den Namen des Mädchens kannte, und der Weise wie er mit ihr sprach, schlussfolgerte Yuki, dass die Fremde nicht das erste Mal hier war.

„Das sind sie. Und wir sind bereit für dich. Also kämpfe jetzt gegen uns.“

Die Worte des Mädchen klangen kühn und unerschrocken, was Yuki erstaunte und gleichzeitig faszinierte. Das Mädchen war vollkommen anders als sie selbst, die jeder Herausforderung wenn nötig aus dem Weg ging.

„Nun gut. Ich darf keinen Herausforderer, der für einen Ligaorden kämpft, hinter meinem persönlichen Vergnügen anstellen. Tut mir leid, Yuki und Suicune. Wenn ihr wollt, könnt ihr dem Kampf von der Tribüne aus zusehen.“

Erleichtert darüber, dass sie nun doch nicht kämpfen musste, aber von einem richtigen Kampf vor Ort lernen konnte, rief Yuki Suicune zurück, das nur widerwillig Platz für die offizielle Herausforderung machte. Auch wenn es ihm nicht gefiel, aufgeschoben war ja nicht aufgehoben. Es würde seine Chance für einen Kampf gegen Vice bekommen.
 


 

Fukano war Vices erstes Pokemon, das gegen Lilims Ponita angetreten war und unterlag. Da beide Pokemon dem selben Typ angehörten, war es sinnlos gewesen, mit Feuerangriffen gegeneinander zu kämpfen. Dank Ponitas Stärke hatte das Hundepokemon allerdings keine Chance.

„Du bist wirklich besser geworden. Fukano scheint wirklich kein Problem mehr zu sein. Mal sehen, ob du mit dem nächsten fertig wirst. Karnimani!“

Mit einem gezielten Wurf entließ Vice sein Wasserpokemon, das sofort erschien und mit einem Augenzwinkern Ponita begrüßte. Ängstlich scheute das Ponypokemon zurück, bewahrte aber Haltung, als es den ernsten Blick seiner Trainerin sah.

„Keine Zeit zum Flirten, Karnimani. Setze Kratzer ein!“

Kaum dass es den Befehl seines Trainers gehört hatte, lief es armwedelnd auf Ponita zu.

„Das sieht nicht gut aus...“, wisperte Yuki.

Karnimani war ein Wasserpokemon und im Gegensatz zu Ponita standen seine Chancen wesentlich besser. Dennoch, mit einer guten Taktik konnte man selbst gegen einen überlegenen Typ gewinnen.

„Schnell, Cupcake! Glut!“

Ein verächtliches Schnauben entkam Suicune, das den Kampf ebenfalls aufmerksam verfolgte. Doch Yuki beobachtete die Lage weiter. Vielleicht war Ponita doch stark genug, um mit diesem Angriff Karnimani zu stoppen. Wenn das gelang, konnte Ponita durch eine gezielte schnelle Folge von Tacklen doch noch gewinnen.

„Aquaknarre!“

Zu früh gefreut. Schnell reagierte Vice und ließ einen Wasserstrahl auf die Glut fliegen, wodurch diese zu Wasserdampf aufgelöst und der Angriff aufgehoben wurde.

Doch es kam noch schlimmer, denn die Glut war nicht stark genug gewesen, sodass der Wasserstrahl ungebremst auf Ponita zuraste. Das Ponypokemon scheute erneut und versuchte auszuweichen, wurde aber dennoch mit voller Kraft getroffen.

Es war ein direkter Treffer, der das Feuerpokemon auf die Bretter schickte. Da es schon geschwächt vom Kampf gegen Fukano gewesen war, sank es auf die Knie und wurde ohnmächtig.

„Verdammt...“, fluchte Lilim leise und rief ihr Pokemon zurück.

Dieser Rückschlag entmutigte sie aber nicht, denn sie zog bereits einen zweiten und damit ihren letzten Pokeball.

„Nun liegt es an dir, Pinky. Cupcake hat super Vorarbeit für uns geleistet. Jetzt gewinnen wir garantiert.“

Entschlossen warf sie ihren Pokeball und sofort erschien das rotbraune Fuchspokemon mit dem lockigen Schweif und braunen Pfötchen.

Wieder ein Feuerpokemon das Karnimanis Aquaknarre fürchten musste. Und dennoch war Lilim so siegessicher und selbstbewusst, ebenso wie ihr Pokemon, das diesen mächtigen Gegner nicht fürchtete und sich sogleich in den Kampf stürzte.
 


 

Obwohl Lilim so entschlossen gewesen war, hatte sie den Kampf gegen Vice und sein Karnimani verloren. Nach dem, was Yuki herausgehört hatte, war es nicht das erste Mal gewesen, und doch verließ Lilim erhobenen Hauptes die Arena und kündigte ihre Rückkehr an.

Vice selbst schien nicht daran zu zweifeln, dass sie zurückkehren würde. Das konnte Yuki an seinem Blick ablesen.

„Hartnäckig ist sie, das muss man ihr lassen.“

Lächelnd tat Vice zu Yuki, die, durch Suicune angetrieben, von der Tribüne gekommen war. Scheinbar hoffte das Legendäre, nun doch noch auf seine Chance, einen Kampf zu bekommen.

Yuki hingegen hatte diesen Moment nicht herbeigesehnt.

„Es tut mir leid für euch beide, aber meine Pokemon sind geschwächt von diesem Kampf. Es wäre einem Legendären gegenüber unwürdig, wenn es gegen meine geschwächten Partner kämpft. Wenn ihr beide noch etwas länger in Vestria bleibt, können wir das vielleicht nachholen.“

Ein leises Knurren, oder vielmehr ein Murren verdeutlichte Yuki, dass Suicune diese Neuigkeit nicht gerade gerne hörte. Dennoch musste es sich widerwillig beugen, denn es kämpfte doch viel lieber gegen ein ausgeruhtes Team, statt gegen ein zu leicht zu besiegendes.

„Wir werden wiederkommen, wenn wir unsere Angelegenheiten erledigt haben.“

Yukis Worte waren nicht nur ein Versprechen an Vice, sondern auch an Suicune, das zufrieden nickte und gen Ausgang ging. Immerhin würde das Ergebnis keinen Unterschied machen. Es war ein legendäres Pokemon, und damit prädestiniert, zu gewinnen.
 


 

Lustlos stocherte Yuki in ihrem Salat herum und beobachtete, wie Bisasam glücklich den Inhalt seiner Schale leerte. Das Spielen mit den anderen Pokemon schien das kleine Pflanzenpokemon ausgepowert, oder vielmehr ausgehungert zu haben.

Geistig war Yuki aber woanders, was ihr Blick auf Suicune deutlich verriet. Das Legendäre schien nicht viel von menschengeschaffenes Pokefutter zu halten, denn es hatte nur daran geschnuppert, es aber nicht angerührt. Und das war nicht das erste Mal. Es schien das Pokemonfutter zu verabscheuen. Im Crystal Forest hingegen hatte es kein Problem damit, die Beeren zu fressen, die ihre Tante Lumi ihm gereicht hatte.

'Woher soll ich nur Beeren nehmen? Sollte ich vielleicht noch einmal zurück in den Wald oder in den Supermarkt?'

Yuki wollte nicht, dass Suicune hungerte, doch gleichzeitig fragte sie sich, ob sie das Legendäre damit nicht verwöhnte.

Seufzend sah sie zu Bisasam, um das sie sich keine Sorgen machen musste. Es hörte auf sie, machte keine Alleingänge, traf nicht ohne sie irgendwelche Entscheidungen, und vor allem fraß es dankbar was sie ihm reichte. Bisasam war viel umgänglicher, was kein Wunder war, immerhin war es in der Kanto-Region eines der Starterpokemon für Trainer.

„Kann ich mich zu dir setzen?“

Erschrocken sah Yuki auf und erkannte schnell, wer darum bat, ihre Tischgenossin in spe zu werden. Wie hätte sie auch nicht das Mädchen mit dem kurzen schwarzen Haar und diesen selbstsicheren braunen Augen wiedererkennen können? Lilim trug immer noch die rote Jacke vom Kampf, unter der ein blaues Shirt mit dem Logo der Pokemonliga zu sehen war.

Stumm nickte Yuki und machte etwas Platz, sodass die Mädchen ungefähr gleichviel Platz hatten. Noch bevor Lilim sich setzte, zog sie einen ihrer zwei Pokebälle und entließ Vulpix, das sich zufrieden reckte. Dafür, dass es einiges gegen Vice hatte einstecken müssen, sah es wieder recht munter aus, was nur für Schwester Joys Heilmethoden sprach.

„Es scheint nicht schwer verletzt gewesen zu sein“, merkte Yuki an, die nun keine Lust hatte, die Trainerin anzuschweigen.

Dieses Mal war es Lilim, die mit Verwunderung reagierte, denn scheinbar erinnerte sie sich nicht mehr an Yuki.

„Ich habe vorhin deinen Kampf gegen Vice gesehen“, erklärte Yuki, um ihren Erinnerungen auf die Sprünge zu helfen.

Nachdenklich stellte die Trainerin ihrem Pokemon eine Schüssel Futter hin und versuchte, sich wieder an ihr Gegenüber zu erinnern.

Und schließlich, nach einiger Zeit, fiel es ihr wieder ein.

„Richtig, das Mädchen, das Vice herausgefordert hatte. Tut mir leid, dass ich mich dazwischen gedrängt habe, aber es ist wirklich wichtig, dass ich diesen Orden bekomme.“

Mit einem Lächeln genehmigte sich Lilim einen Bissen von ihrem Sandwich. Sie wirkte fast stolz darauf, dass sie sich wieder an Yuki erinnerte und hoffte, dass sie ihr nicht allzu sauer war. Doch Yuki wäre die Letzte gewesen, die sie dafür mit strafenden Blicken oder Worten sanktionieren würde.

„Keine Sorge. Ich hätte nur wegen Suicune gekämpft. Es ist ein bisschen wilder auf diesen Kampf als ich selbst.“

Fragend sah die Trainerin zu dem Legendären, das nicht zu übersehen war und das sie trotz seiner enormen Größe nicht bemerkt hatte.

Noch während sie einen weiteren Bissen von ihrem Sandwich nahm, zog sie ihren Pokedex heraus und hörte sich an, was die Enzyklopädie zu sagen hatte.
 

„Jedenfalls habe ich nun zum siebten Mal in Folge gegen Vice verloren. Dabei trainiere ich im Trainerhaus und bin da ungeschlagen. Daran merkt man aber, dass zwischen Trainer und Arenaleiter Welten liegen.“

Der letzte Bissen von Lilims Sandwich hatte bereits seit einigen Minuten das Zeitliche gesegnet. Vor ihnen standen nur noch zwei Tassen Tee, deren dampfende Wölkchen ein fruchtiges Aroma absonderten.

„Mit einem Pflanzen- oder Elektropokemon hättest du keine großen Schwierigkeiten gegen Vice.“

Lilim nickte auf Yukis Worte hin und strich sanft über Vulpix' Kopf. Die Füchsin knurrte zufrieden und schmiegte sich an ihre Hand, willig, mehr von diesen Zärtlichkeiten zu bekommen.

„Ich weiß. Es gab auch schon einen Trainer, der mir sein Pichu im Tausch gegen Pinky geben wollte, aber ich kenne sie, seit ich laufen kann. Ich könnte nicht einmal Cupcake weggeben. Deswegen möchte ich es auch mit ihnen schaffen. Als Team. Wenn sie versagen, habe ich versagt.“

Yuki war sich nicht sicher, ob Vulpix verstand, was Lilim da sagt, doch es leckte aufmunternd über ihre Hand, so als ob es ihr sagen wollte, dass es nicht ihre Schuld war.

„Du hingegen hättest gute Chancen mit Bisasam und Suicune. Zu schade, dass du keine Trainerin bist.“

Während des Essens hatten Yuki und Lilim viel miteinander gesprochen und so hatte die Trainerin auch erfahren, dass Yuki eigentlich keine Ziele für ihre Reise hatte. Abgesehen von dem Ziel, Suicune ein guter Guardian zu sein.

„Mit einer guten Taktik sollte das auch für Ponita und Vulpix nicht unmöglich sein. Der Typ eines Pokemon ist nicht entscheidend für einen Sieg oder eine Niederlage. Ein Pikachu kann zum Beispiel auch gegen ein Kleinstein gewinnen, wenn es genug Power hat.“

Vorsichtig hob Yuki ihre Tasse an die Lippen und trank einen Schluck, der ihr wärmend durch die Kehle rann.

Lilim hingegen sah den Guardian vor sich staunend an. Sie wirkte so weise auf sie, so erfahren und das, obwohl Yuki offiziell bekundete, dass sie erst einen richtigen Kampf ausgetragen hatte.

„Yuki, bitte hilf mir. Hilf mir dabei, eine richtige Taktik gegen Vice zu entwickeln.“

Inbrünstig hatte Lilim nach Yukis Hand gegriffen und sah sie flehend an. Doch Yuki war nicht sonderlich begeistert von der Idee, anders als Suicune, das seinen Kopf hob und Yuki ansah, als wollte es damit sagen, dass sie die Anfrage bloß nicht ablehnen sollte.

Damit hatte sie eigentlich keine andere Wahl, doch eines war ihr sicher, sie würde ihre Worte Lügen strafen, wenn sie Suicune als Partner für diese Aktion wählen würde. Bisasam hingegen, schien ideal zu sein.
 

Lilim hatte nicht übertrieben, als sie erwähnt hatte, dass im Trainerhaus junge, ambitionierte Trainer aus aller Welt sich die Ehre gaben, um sich untereinander ihre Pokemon zu zeigen, zu tauschen, und ihre Stärke in Kämpfen auszutesten.

Yuki konnte an dem Glanz in Suicunes Augen sehen, dass es sich wohl so, neben der örtlichen Arena, das Paradies vorstellte. Hier warteten so viele Herausforderungen auf es, die es zu schlagen galt und doch wollte sich Yuki nur mit diesem Mädchen anlegen.

Einerseits war es eine willkommene Abwechselung, andererseits stellte Lilim in seinen Augen keine Herausforderung dar. Mit ihren beiden Feuerpokemon hatte sie nicht einmal gegen Vices Karnimani eine Chance. Wie sollte da ein Legendäres verlieren?

„Yuki! Hier sind wir!“

Suicune sah auf, als sein Guardian von eben jener Person gerufen wurde, an die es gerade so missbilligend gedacht hatte. Es konnte immer noch nicht glauben, dass so jemand wirklich glaubte, gegen Vice gewinnen zu können.

„Ich habe bereits ein Kampffeld für uns reserviert. Wie sieht also die Taktik aus?“

Auch das legendäre Pokemon war gespannt, was sein Guardian in der letzten Nacht so eifrig geplant hatte. Obwohl es ihm eigentlich egal sein konnte, denn es würde sich sicher, egal ob mit Yukis Taktik oder ohne, nicht besiegen lassen.

„Es ist besser, wenn ich es dir zeige. Deswegen werde ich mit Bisasam gegen dich antreten.“

Lilim und Suicunes Augen weiteten sich, denn beide hatten im Gegensatz zu Bisasam, das einen freudigen Laut von sich gab, nicht damit gerechnet.

„Aber Bisasam ist ein Pflanzenpokemon!“

Lilim bekam Skrupel, weil sie befürchtete, dass sie Yukis Pokemon in einem Kampf verletzen würde.

Dieser Punkt war Suicune aber egal, es fühlte sich nur übergangen, weil es wider seiner Erwartungen schon wieder nicht zum Zuge kam.

„Mach dir keine Sorgen. Bisasam und ich haben darüber gesprochen. Es ist bereit, dir zu helfen und fürchtet auch nicht, dabei verletzt zu werden.“

Lächelnd sah Bisasam, das Yuki auf dem Arm hielt, zu Lilim, die leise seufzte und die Hand hob, um das Pflanzenpokemon zu streicheln.

„Danke, Bisasam. Du bist ein Lebensretter.“

„Bisa!“

Stolz darauf, dass es wieder einmal einer Jungfer in Nöten helfen konnte, blickte es zu Suicune, das angesäuert wegsah.

Von ihm aus konnte die Kohlroulade ruhig verbrennen. Heldentum alleine würde nicht reichen, um diesen Kampf zu gewinnen.
 

„Die Regeln sind klar. Dein Bisasam gegen meine Pinky. Der Kampf gilt als verloren, wenn das Pokemon das Feld verlässt oder kampfunfähig ist.“

Yuki nickte, als Lilim die Regeln erklärte. Sie klangen in ihren Augen fair, wodurch sie noch eine weitere Möglichkeit bekam, trotz Bisasams Nachteil zu gewinnen.

„Bist du bereit, Bisasam?“

Ernst sah sie ihren Partner an, der sich vollkommen seiner Sache sicher war. Es vertraute Yuki und glaubte daran, dass sie eine Taktik kannte, um halbwegs heil aus der Lage herauszukommen.

Ein langer Moment verstrich, in denen die Kämpfenden sich nur ansahen und darauf warteten, dass der Gegner den ersten Schritt wagte.

„Pinky, fangen wir mit Ruckzuckhieb an!“

Irgendwie hatte Yuki geahnt, dass Lilim nicht sofort mit einem Feuerangriff angreifen würde. Viel eher würde sie auf die Schnelligkeit Vulpix' bauen.

Ein weiterer Nachteil Bisasams, denn es gehörte nicht gerade zu den schnellsten Pokemon. Sie hatte nur eine Chance, Vulpix mindestens genauso viel Schaden zufügen zu können, wenn nicht sogar mehr.

„Bisasam, setz mit Tackle dagegen!“

Zum Zeichen, dass es verstanden hatte, lief Bisasam auf Vulpix zu, dass nun Haken schlug und aufgrund physikalischer Verhältnisse verschwand.

Yuki konnte nur hoffen, das Vulpix und Lilim wirklich auf Konfrontationskurs gingen und nicht ausweichen wollten, doch selbst wenn es schief ging, sie hatten eine Chance.

„Rankenhieb! Versuche Vulpix etwas an Tempo zu nehmen!“

Kaum, dass Yuki das gesagt hatte, schossen Ranken aus Bisasams Körper und schlugen durch die Gegend, als tasteten sie nach dem Feuerpokemon, das immer wieder auswich, während es sich Bisasam näherte. Und schließlich, nachdem es jedem Hieb ausgewichen war, rammte Vulpix das Pflanzenpokemon, das stehengeblieben war, um den Rankenhieb gezielter einsetzen zu können. Von der Wucht Vulpix ergriffen, wurde Bisasam etwas weggeschleudert. Es brauchte aber nicht lange, ehe es wieder auf die Beine kam, was Yuki beruhigte.

„Was meinst du, Bisasam, schaffst du es gegen Vulpix?“

Kurz sah Bisasam zu seiner Partnerin und lächelte sie beruhigend an. Es hatte die Kraft von Vulpix gespürt und war sich sicher, dass es noch länger ohne Probleme durchhalten konnte.

„Pinky, setz Rutenschlag ein!“

Gehorsam lief Vulpix auf seinen Gegner zu und holte mit dem Schwanz aus, um Bisasam den flauschigen Fellschweif ins Gesicht zu schlagen.

„Jetzt! Egelsamen!“

Yuki hatte damit gerechnet, dass Bisasam erneut einen Schlag einstecken musste, denn nur so konnte sie sichergehen, dass Vulpix nicht mehr ausweichen konnte.

Es war ein Risiko, doch sie wäre es nie eingegangen, wenn Bisasam ihr nicht klar gemacht hätte, dass es noch durchhalten würde.

„Pinky! Nein!“

Zwar hatte Vulpix wieder einen direkten Treffer bei Bisasam gelandet, doch das hatte ihm die Chance gegeben, den energieziehenden Samen zu säen, der sofort seine Ranken um Vulpix schloss und in kleinen Schüben Energie zog.

„Pinky, versuch mit deiner Glut den Samen zu zerstören.“

Es war ein Leichtes, die kleinen Ranken abzuschütteln und zu zerstören, das war Yuki klar. Sie musste schnell handeln.

„Heuler!“

Yuki war bewusst, wie schwach und nutzlos Heuler als Technik war, doch für den Moment war es alles, was sie hatten, wenn sie das geschwächte Vulpix davon abhalten wollte, ihre einzige, vielleicht wirksamste Strategie, zunichte zu machen.

Vulpix hatte Luft geholt und wollte gerade eine Glut-Attacke ausführen, als Bisasams Geheul zu seinen Ohren vordrang und es damit zurückschrecken ließ.

Laut hallte die Stimme Bisasasm in seinen Ohren wider, weswegen es sich wegduckte und versuchte, die empfindlichen Lauscher zu schützen.

„Jetzt! Tackle mit ganzer Kraft!“

Nervös durch Vulpix' Tun geworden, versuchte Lilim, sich wieder für ihr Pokemon hörbar zu machen. Doch zu spät.

Schnell hatte Bisasam die kurze Distanz überwunden und stieß mit ganzer Kraft und Masse gegen das Vulpix, das sich nicht mehr auf den Pfoten halten konnte und im hohen Bogen aus dem Feld in Lilims Arme flog.
 

Verwundert beobachtete Suicune, wie Bisasams letzter Angriff endgültig den Sieg einbrachte. Es hatte nicht damit gerechnet, aber vielleicht war Lilim auch nur so schwach, dass jeder Amateur gegen sie gewinnen konnte.

„Siehst du, Lilim. Ein vom Typ unterlegenes Pokemon kann auch gewinnen. Du musst nur sehen, was dein Pokemon kann, und es richtig einsetzen. Mit etwas Training solltest du aber alles schaffen.“

Dankbar lächelte Lilim Suicunes Guardian an. Scheinbar hatte der Kampf ihr wirklich einen gewissen Plan in den Sinn gelegt, an dem sie nur noch feilen musste.

Suicune sah nun seine Chance, zu kämpfen, weswegen es vortrat und Lilim fokussierte.

„Suicune!“

Ernst sah es zu Yuki, als diese sich anmaßte, ihre Stimme zu erheben und es zu maßregeln. Es war ungewohnt, denn sie tat es für gewöhnlich nicht, und es wusste auch nicht, wie es nun darauf reagieren sollte.

„Zurück!“

Mit fester Stimme forderte sie von ihm, nicht zu kämpfen. Sie wollte es nicht und es hatte gewusst, dass sie es nie wollte, doch zum ersten Mal beugte sie sich ihm nicht.

Dieser egoistische Guardian.

Zum ersten Mal dachte Suicune daran, sie zu erziehen, damit sie sich seinem Willen beugte.
 


 

Die Nacht war schnell gekommen und nervös stand Yuki im Pokecenter am Bildtelefon. Sie hatte entschieden, nun doch ihren Vater anzurufen. Nicht, weil sie ihm von ihrer Reise erzählen, sondern, weil sie sich bei ihm für ihre Lüge entschuldigen wollte.

Im Geiste ging sie bereits ihre Verteidigungsstrategie für diesen Kampf durch. Sie kannte ihren Vater doch gut genug, um zu wissen, was sie sagen musste, um ihn zu besänftigen, oder?

„Ja, Jaro am Appa-“

Freundlich, wie es Yuki gewohnt war, begrüßte ihr Vater sie als Anrufende, doch als er sie sah, stockte er.

„Yuki! Endlich, mein Spätzchen! Ich habe mich schon gefragt, wann du anrufst. Wie läuft deine Reise? Wo bist du gerade?“

Sie konnte es nicht fassen. Ihr Vater wirkte so, als habe er noch nichts von ihrer Lüge gehört, als glaubte er immer noch, dass sie ein Endivie zum Partner hatte. Eigentlich brauchte sie nur noch diese Lüge aufrechtzuerhalten, wenn er die Wahrheit immer noch nicht kannte.

„Ich bin in Vestria, Papa“, erklärte sie und holte tief Luft.

Ihr Vater bemerkte schnell, dass Yuki etwas auf dem Herzen hatte und sie sich schwer tat, es zu sagen.

„Es gibt da etwas, das ich dir sagen muss, Papa...“

Yuki hielt inne, als ihr Vater leise seufzte. Verwundert sah sie ihn an. Seine Züge waren ernst geworden und Yuki wusste nicht, wie sie diesen Ausdruck deuten sollte.

„Sag Suicune, dass es auf dich aufpassen soll.“

Ihre Augen weiteten sich. Er hatte es gewusst. Von Anfang an hatte er es scheinbar gewusst. Doch wieso hatte er so getan, als kannte er die Wahrheit nicht? Und woher wusste er von Suicune? Hatte Tante Lumi ihm das erzählt?

„Woher?“

Fest umklammerte Yuki den Hörer und wartete auf eine Antwort.

„Vor einigen Tagen rief Chiara an. Sie hat uns alles erzählt. Wenn es nach Prof. Citron gegangen wäre, hätte man dich sofort zurückpfeifen sollen. Aber als Chiara von Suicune erzählte... Nun, sagen wir einfach, dass es sie beruhigte, dass du nicht schutzlos umherreist.“

Chiara. Man konnte sich wirklich sehr auf sie verlassen, vor allem, wenn es darum ging, die Professorin und ihren Vater zu beruhigen.

„Sei Chiara nicht böse. Sie wollte einfach nicht, dass wir dich zurückholen. Also, wie läuft deine Reise?“

Dass ihr Vater sich so schnell wieder auf ihre Reise stürzte, konnte nur bedeuten, dass er ihr nicht böse war.

„Die Reise läuft ganz gut.“

Sie lächelte und begann ihm von der Arena, Lilim und vielen anderen Dingen zu erzählen, die sie bereits erlebt hatte.
 


 

Da Yuki Lilim nicht zum Frühstück angetroffen hatte, war sie zum Trainerhaus gegangen, um dort noch weiter für ihren Arenaleiterkampf zu trainieren.

Wie aber schon am Tag zuvor war die Zahl der Trainer alles andere als überschaubar genug, um ein bekanntes Gesicht wiederfinden zu können.

„Siehst du Lilim?“

Fragend sah Yuki zu Suicune, das fast schon angewidert seinen Blick von ihr nahm. So langsam bekam sie das Gefühl, dass es ihr böse war, auch wenn sie nicht wusste, wieso.

Aber um dieses Problem konnte sie sich auch später kümmern. Lilim war gerade wirklich wichtiger.

„Ist das Suicune, das dich begleitet, dein Partner?“

Yuki hatte sich durch eine kleine Gruppe von Trainern gekämpft, als sie neben sich eine tiefere männliche Stimme vernahm. Fragend wandte sie ihren Kopf zu ihm um.

Die Junge mit dem blonden Haar in der Kunstlederpelzjacke hatte sie, oder vielmehr Suicune, fest im Blick. Ein weiteres Mal wollte sich Yuki aber nicht ertappen lassen, weswegen sie ein sanftes Lächeln aufsetzte.

„Das ist kein Suicune. Mein Ditto hat mal ein Bild des legendären Katzenpokemon gesehen und nimmt seitdem regel-“

Barsch schob Suicune das Mädchen beiseite. Es ertrug diese Lüge nicht mehr. Niemals würde es sich weiter als schwaches Ditto bezeichnen lassen. Sollten die Menschen doch wissen, dass es das einzig wahre Legendäre war.

„Nicht!“, flehte Yuki.

Doch es war zu spät. Es trat auf den Fremden zu, fixierte ihn, während es seinen Geruch einzog und ein kehliges Knurren entweichen ließ.

Es hatte sie verraten, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Aber vielleicht war es gut so für Suicune. Zumindest hoffte Yuki es.

„Es ist kein Ditto. Aber keine Sorge, ich werde es auch niemandem verraten, Yuki.“

Fragend sah Yuki den Fremden an. Sie hatte genau gehört, dass der Junge ihren Namen genannt hatte. Doch die Frage war, woher er ihn kannte.

„Wo-“

Sie wollte gerade ihre Frage stellen, als der Junge die Hand hob und sie zum Schweigen brachte.

„Komm mit mir. Ich will sehen, ob du würdig bist.“

Ohne auf Yuki zu warten, wandte sich der Fremde ab und ging in die Richtung der Kampffelder. Unschlüssig, ob sie ihm folgen sollte, sah Yuki zu Suicune, das nun aber erneut für sie entschied und dem Fremden folgte. Sie war gezwungen, ebenfalls zu den Kampffeldern zu gehen, denn sie konnte Suicune nicht alleine lassen.
 

Kampfbereit stand der Fremde auf einer Seite des Feldes und fixierte Yuki, die Stellung auf der anderen Seite bezog. Sie ahnte, was kommen würde, und irgendwie hatte sie diesen Augenblick schon gefürchtet.

„Ich fordere dich und Suicune heraus.“

Mit ernstem Blick hob der Fremde einen Pokeball und wartete auf Yukis Antwort. Sie zögerte, denn ihr Gegner wirkte wesentlich kampferprobter als sie. Mit Suicune hatte sie gerade mal einen Kampf ausgetragen, und das nicht einmal freiwillig.

„Scheint so, als hättet ihr entschieden.“

Erschrocken sah Yuki zu Suicune, das aufs Feld geschritten war. Sie hatte wieder keine Wahl.

„Also schön. Entei, du bist dran!“

Ein roter Strahl wurde auf das Feld entlassen und zum zweiten Mal an diesem Tag betrat ein Legendäres das Trainerhaus.
 

Yuki wusste, was Enteis Erscheinen auf dem Feld bedeutete. Der Trainer vor ihr war in Wahrheit ein Guardian wie sie. Und doch gab es da einen entscheidenden Unterschied. Entei hatte in einem Pokeball geruht.

Sie hatte nicht damit gerechnet, einem der anderen zwei Guardians zu begegnen oder gegen sie zu kämpfen, aber nun hatte sie keine andere Wahl.

'Ein Feuerpokemon... Suicune hat den Vorteil, wenn-'

Yuki war gerade dabei, über eine Strategie nachzudenken, als Suicune bereits mit einer Aquaknarre angriff.

„Weich aus, Entei!“

Geschickt und synchron zum Befehl seines Guardians wich Entei aus, sodass die Aquaknarre nur eine Kerbe in den Boden schlug. Doch Suicune blieb unbeeindruckt und lief stattdessen auf Entei zu.

Yuki wusste nicht, was das sollte, denn scheinbar hatte das Legendäre vor, seinen Kampf ohne sie auszutragen.

„Suicune, nicht!“

„Brüller.“

Ruhig und gelassen sah sich der Trainer Suicunes Versuche an und reagierte mit entsprechenden Maßnahmen. Die Halle erzitterte, als Entei sein Brüllen ertönen ließ.

Aus dem Konzept gebracht, hielt Suicune inne, doch es konnte nicht zurück. Es gab kein Zurück mehr, da es allen beweisen musste, wie mächtig es war.

„Solarstrahl, Entei!“

Yuki war entsetzt, als Entei sein Maul öffnete und die Energie des künstlichen Lichtes für einen schwachen Solarstrahl sammelte.

„Suicune, weich aus!“

Es war noch in seiner Starre verblieben und erst Yukis Stimme hatte ihn von Enteis Brüller befreit. Suicune sah genau, was sein Gegner plante. Sollte es doch abfeuern was es wollte. Es war überlegen und konnte nicht verlieren.

Sich dessen überaus sicher, lief Suicune auf Entei los, das den Kopf hob, zum Zeichen, dass es bereit für den Solarstrahl war.

„Los, feuer ihn ab.“

Auf die Worte seines Guardian hörend, senkte es mit Schwung den Kopf und entließ den mächtigen Strahl aus seinem Maul. Suicune hatte keine Chance. Es war schon zu nahe dran, um noch auszuweichen, und wurde von der gesamten Macht getroffen und zurückgeschleudert.

Das Trainerfeld wurde in ein helles Licht getaucht, weswegen Yuki und der Guardian ihre Augen bedecken mussten, um nicht geblendet zu werden. Doch als die Energie des Strahls versiegte, schwand auch die Helligkeit und gab das am Boden liegende Suicune preis.
 

Sein Atem ging schwer und es spürte die Schmerzen, die sich durch seinen Körper zogen, nur zu deutlich. Doch sein Wille, weiterzukämpfen, war noch nicht erloschen.

Mühsam richtete es sich auf, seinen Blick auf Entei gewandt, das ihn siegessicher fixierte. Es hatte nur einen Gedanken.

Dieses Pokemon würde nicht über es triumphieren.

„Suicune hat wirklich einen unzähmbaren Kampfeswillen. Nicht schlecht. Aber wir beenden das Ganze besser. Entei, Glut.“

Verschwommen sah es die rote Glut, die sich in Enteis Maul sammelte. Ausweichen konnte es nicht mehr, und ihm fehlte auch die Kraft für eine Aquaknarre. Vielleicht konnte Silberblick helfen, aber dafür war Entei zu weit entfernt. Egal was Suicune tun wollte, es konnte nichts machen. Verloren, gegen ein Pokemon, dessen Typ ihm unterlegen war.

„Hör auf!“

Die Stimme Yukis hallte in seinem Ohr wider. Yuki, sein Guardian, die Person, mit der es ihren ersten Kampf gewonnen hatte. Die Person, die es immer daran gehindert hatte, zu kämpfen. Wollte sie ihm nun noch alle Würde nehmen, indem sie versuchte, das Unausweichliche zu verhindern? Wie dreist.
 

Schützend baute sich Yuki vor Suicune auf und sah zu Entei und dessen Guardian. Dieser hob die Hand, um seinem Legendären zu signalisieren, dass es abbrechen sollte. Gehorsam ließ es die Glut verlöschen, fixierte aber Suicune, das gedemütigt seinen Blick abwandte.

„Von einem guten Verhältnis scheinen du und Suicune weit entfernt. Warum hast du es gewählt, wenn du es nicht unter Kontrolle hast, oder es nicht auf dich hört?“

In den Worten des anderen Guardians schwangen Vorwürfe, fast schon Verachtung für Yuki, die scheinbar wesentlich unqualifizierter war als er.

„Niemand kann erwarten, dass Suicune mich sofort akzeptiert. Es ist ein legendäres Pokemon, und für gewöhnlich reisen Legendäre nicht mit Menschen als wären sie ihre Hauspokemon. Es ist ja schön, dass du und Entei scheinbar funktionieren, aber auf welcher Grundlage?“

Auf welcher Grundlage? Scheinbar ließ sich der Guardian Yukis Worte durch den Kopf gehen. Sicher, Entei war auch noch nicht gezähmt, aber dank dem Trainer-Pokemon-Verhältnis gehorchte es ihm. Der Beweis dieses Verhältnisses war der Pokeball.

„Auf welcher Grundlage 'funktioniert' ihr?“

Ein Grinsen lag auf dem Gesicht des Guardians, als er zu Yuki sah. Er meinte seine Worte nicht ernst, denn es war eindeutig, dass Yuki und Suicune nicht funktionierten.

„Noch funktionieren wir gar nicht, aber irgendwann, wenn wir einander besser verstehen, werden wir es. Wir haben noch einen langen Weg vor uns, das weiß ich auch, aber solange Suicune meine Gegenwart akzeptieren kann und mir folgt, werde ich alles tun, um es vor unnötigen Kämpfen zu schützen und ihm diese Welt zu zeigen.“

Yuki hatte ihre Erklärung kaum beendet, als der Guardian vor ihr in lautem Gelächter ausbrach.

„Du bist wirklich die perfekte Partnerin für Suicune. Genauso stur und stolz. Noch dazu glaube ich dir sogar, was du da erzählst, Yuki.“

Das Lachen des anderen Guardians war erloschen, und da dieser Kampf vorbei war, ging er auf Yuki zu, die ihn keine Sekunde aus den Augen ließ.

„Woher kennst du meinen Namen?“

Ihr war schon vor dem Kampf aufgefallen, dass etwas seltsam an diesem Jungen war. Er schien genug über sie zu wissen, fast schon zu viel.

„Du hattest doch auch diesen Traum mit dieser Insel und der alten Frau. Sie hat ihn mir gesagt. Und als ich Suicune sah, wusste ich sofort, dass nur du Yuki sein kannst.“

Behände zog der Guardian einen Trank aus seiner Tasche, den er Yuki reichte. Sie wusste sofort, was diese Geste bedeutete. Er war für Suicune, das immer noch am Boden lag und diese bittere Niederlage zu schlucken versuchte.

„Du warst die Erste, die wählen durfte. Deswegen konnte mir die Alte auch erzählen, wie deine Wahl ausgefallen war und wie du heißt. Ehrlich gesagt, hatte ich gehofft, dich kennenzulernen, denn ich wollte wissen, ob Suicune mit dir einen verlässlichen Guardian hat.“

Yuki seufzte schwer, denn sie glaubte bereits zu wissen, dass der Guardian sie wegen der nicht ganz so rosigen Beziehung mit Suicune verurteilen würde.

„Es könnte keinen besseren Guardian haben.“

Verwundert sah Yuki zu dem Jungen auf, der Entei zurück in den Pokeball rief. Sie fragte sich, was ihn vom Gegenteil überzeugt hatte, auch wenn sie froh darüber war.

„Ich muss leider heute zu einem wichtigen Treffen. Komm morgen in die Bibliothek und sag der Empfangsdame, dass du die Freundin von Rizuka bist. Sie dürfte dir dann den Zutritt zum dritten Stock erlauben.“

Geschickt hängte sich der Guardian, dessen Name wohl Rizuka war, den Pokeball an den Gürtel und schulterte seinen Rucksack auf.

„Bis morgen.“

Mit einem Abschiedsgruß erklomm er die Treppe und überließ Yuki wieder ihrem Partner, der sich murrend die Wunden des Kampfes leckte.
 


 

Schwer atmend standen Vulpix und Karnimani auf dem Feld und warteten auf die Befehle ihrer Trainer. Obwohl Vulpix im Nachteil war, hatte sich die Taktik Lilims bereits bezahlt gemacht. Es fehlte nur noch ein kleines Stück.

„Aquaknarre!“

„Pinky, Glut und Ruckzuckhieb!“

Ohne zu zögern, so wie es seine Trainerin getan hatte, ließ Vulpix einen Glutregen auf den Wasserstrahl los, der sich dampfend auflöste und so den passenden Schutz bot.

In Haken lief Vulpix auf Karnimani, das nichts mehr sah, zu. Doch Vice wollte nicht aufgeben.

„Erneut Aquaknarre! Halt dir Vulpix vom Leib!“

Lilim wusste, dass sie schnell handeln musste. Auch wenn Karnimani nichts sah, würde es Vulpix treffen, denn sie waren auf Konfrontationskurs.

„Brüller, Pinky!“

Ein Brüllen ihres Vulpix ertönte, doch durch die Wolke aus Wasserdampf konnte Lilim nicht erkennen, ob sie rechtzeitig gehandelt hatte.

Erst als der Dampf sich verzog und die schattigen Silhouetten klare Konturen annahmen, wurde es offensichtlich.

„Karnimani kann nicht mehr weiterkämpfen. Die Herausforderin hat gewonnen.“

Es dauere einige Zeit, bis Lilim diese Worte realisierte. Gewonnen. Sie hatte nach ihrem achten Kampf, trotz Typnachteil, gewonnen.

Überglücklich lief Lilim auf das Feld zu Vulpix, das ihr ebenso glücklich in die Arme sprang und sich an seine Trainerin schmiegte.
 

Es war ein gutes Gefühl, als Vice ihr den Orden in die Hand drückte und sie freundlich anlächelte. Er hatte Lilim diesen Sieg aus aufrichtigem Herzen heraus gegönnt.

„Gratuliere, Lilim. Deine Hartnäckigkeit hat sich bezahlt gemacht. Und obwohl du es leichter gegen mich haben konntest, indem du Vulpix eintauschst, hast du den schwersten Weg gewählt und den ersten Schritt auf die Liga zu gemacht.“

Verwundert sah Lilim den Arenaleiter an und fragte sich, woher er das wusste. Er bemerkte ihren Blick und wollte gerade zu einer Erklärung ansetzen, als die Tür zum Kampffeld aufgestoßen wurde und ein Trainer mit Hundemon durchtrat.

„Vice, Arenaleiter von Vestria, ich, Luca aus Everwind City, fordere dich heraus.“

Triumphierend sah der Trainer zu dem Arenaleiter, der sich zu ihm umwandte. Etwas an diesem Fremden gefiel Lilim nicht, doch sie konnte nicht genau sagen, was es war.



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