Zum Inhalt der Seite

Nur ein bisschen..

oder vielleicht doch mehr
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Nur...

Begleitet von einem nicht wirklich jugendfreien Fluch, stopfte ich den Rest meiner schmutzigen Wäsche in den eingebauten Wandschrank meines Badezimmers und versuchte anschließend schnell die Tür zu schließen, bevor mir alles wieder entgegen kam und ich davon erschlagen wurde.

Warum ich das tat?

Ganz einfach. Meine Freunde hatten die grandiose Idee meinen Geburtstag nachzufeiern, zusammen mit dem von Ruki. Den ich ungefähr so gut leiden konnte, wie den Besuch der Zeugen Jehovas am Sonntagmorgen. Beide hörten sich selbst gern reden und von beiden bekam ich Kopfschmerzen. Allerdings verschwanden die Bibelfreunde schneller, als der Zwerg, der alle paar Wochen seine Haarfarbe änderte und glaubte dadurch aufzufallen.

Jedenfalls wurde von meinen sogenannten Freunden beschlossen, das die Party in meiner Wohnung stattfinden sollte, weil sie angeblich größer war, als die aller anderen...

Das war die größte Lüge überhaupt und beinahe so schlimm, wie die Behauptung von Kazuki, er könnte auf dem Kopf stehend das Alphabet rülpsen. Was er nicht einmal im Sitzen ohne Fehler schaffte.

Trotzdem hatte ich mein Einverständnis gegeben und mich bereit erklärt, die Party in meinen bescheidenen vier Wänden zu veranstalten. Was voraussetzte, dass meine Freunde sich hier bewegen konnten, ohne über Berge von Klamotten, Geschirr und sonstigen Kram klettern zu müssen, obwohl sie alle wusste, dass ich nur äußerst ungern aufräumte. Aber was tat man nicht alles für seine Freunde.

Ich hatte geschlagene vier Stunden gebraucht, bis ich alles so weit aufgeräumt hatte, das ich das Muster meines Wohnzimmerteppichs wieder erkennen konnte und nicht befürchten musste, das jemand eine Unterhose von mir oder jemand anderes in irgendeiner Couchritze finden und sich über den Kopf ziehen würde. Und, diese Befürchtung war berechtigt, wenn man Kazuki seinen besten Freund nannte.

Es gab nur ein Problem. Mein Wäschekorb war zu klein für die Unmengen an dreckiger Wäsche, also musste ich mir wohl oder übel eine Ausweichmöglichkeit überlegen. Die besagter Wandschrank war.

Nachdem ich endlich auch diese Sorge los war, lief ich noch einmal kurz durch jedes Zimmer, um zu überprüfen, ob ich wirklich nichts übersehen hatte.

Zufrieden und äußerst stolz auf mich selbst, klopfte ich mir gedanklich auf die Schulter. Ein bisschen Lob ist nie verkehrt. Schließlich hatte ich meinen Frühjahrsputz in den Winter vorverlegt und das, wo ich ihn sonst immer erst im Sommer verrichtete.

Gerade als ich mich auf meine gemütliche Couch setzen wollte, klingelte es an der Tür. Verwundert sah ich auf meine Armbanduhr. Meine Gäste sollten eigentlich erst in einer halben Stunde kommen.

Prompt klingelte es erneut, dieses Mal aber länger und penetranter. Entweder derjenige war der Überzeugung, ich wäre taub oder er versuchte meinen Schweinehund zum Bellen, zu bringen. Was nie klappen würde, das kann ich versichern.

Nachdem ich extra langsam zur Tür gegangen war, öffnete ich diese mit dem gleichen Elan und blickte sofort in das Gesicht eines durchgeknallten Irren mit einer Flasche in der Hand, der auf den klangvollen Namen Kazuki hörte.

“Ich dachte schon du wärst umgezogen..“ begrüßte mich dieser so gleich mit seinen schiefem Grinsen im Gesicht. Worüber ich nur innerlich mit den Augen rollte. Immerhin stand mein Name gut lesbar auf dem Klingelschild, aber wie gesagt. Kazuki hatte es nicht so mit dem Alphabet.

“Du bist zu früh..“ wies ich ihn gelassen auf seine Überpünktlichkeit hin, während ich ein Stück zur Seite ging und ihn eintreten ließ. Was er auch sofort tat, um sich danach im Flur seine Schuhe auszuziehen.

“Ich weiß, aber ich dachte wir beide stoßen schon einmal alleine, ohne die anderen an. Ich sponsere sogar den Sake. Du kaufst immer nur den billigen Fusel. Der nach getrocknetem Marmeladenbrot schmeckt..“ erklärte er dabei unverwunden und verschwand in der Küche.

Mein gebrummtes “Kein Wunder, wenn du meinen Essig für Sake hältst..“ hörte er wahrscheinlich nicht mehr. Und selbst wenn, wäre es mir egal gewesen.

Ich folgte ihm in die Küche, wo er die Flasche bereits geöffnet und einen Teil des Inhalts in zwei Gläser gefüllt hatte. “Warum hast du eigentlich Ruki eingeladen? Reichen dir die Typen aus dem Sonderangebot nicht mehr aus, die du sonst immer abschleppst..?“ fragte mein Gegenüber mich doch tatsächlich und drückte mir gleich darauf eines der Gläser in die Hand. Er kannte meinen, sagen wir nicht unbedingt anspruchsvollen Geschmack, was Männer anbelangte. Ich war zwar schwul, aber noch lange nicht darauf aus mit dem erst Besten, der sich von mir flach legen ließ, eine ernsthafte Beziehung einzugehen. Ich wollte meinen Spaß. Nicht mehr und nicht weniger. Darum hatte ich nur zwei Kriterien, die ein Mann bei mir erfüllen musste. Erstens musste er gut aussehen und zweitens musste er nach dem Motto leben..

Reden ist Silber. Stöhnen ist Gold.

Ruki´s Motto war dagegen..

Reden ist Silber. Viel Reden ist Gold und für ununterbrochenes Nörgeln erwartete er Platin.

“Ich musste ihn einladen, weil er Yomi´s bester Freund ist und weil er und Niya mich darum gebeten haben seinen Geburtstag, zusammen mit meinen, nachzufeiern. Denkst du wirklich ich, würde etwas von Ruki wollen? Eher schaffe ich mir eine Handpuppe an und lass mich von der vollquatschen..“ stellte ich klar. Ruki war zwar hübsch, aber so hübsch auch wieder nicht.

Kaum jemand wusste, dass ich ihn bei unserer ersten Begegnung tatsächlich angebaggert hatte. Das Resultat war, das er seinen Cocktail über meinen Kopf entleert hatte und das nur, weil mir versehentlich raus gerutscht war, dass er sicher ein prima Standgebläse abgeben würde. Ich gebe zu, dass das nicht meine charmanteste Anmache gewesen war, trotzdem fand ich seine Reaktion darauf ein wenig übertrieben. Ich konnte schließlich nichts für seine geringe Größe.

Das Klirren von Gläsern holte mich wieder aus meinen Gedanken und ich bekam gerade noch mit wie Kazuki seinen Sake in einen Zug herunter spülte.

“Seid wann bist du so ein Weichei? Ich hätte nie gedacht das der große Abschleppkönig Byou sich von etwas, wie einer zu große Klappe, einschüchtern lässt...“ spöttelte er danach lachend und goss sich sein Glas wieder mit Sake voll.

“Es ist nicht die große Klappe, die mich abschreckt, sondern die Worte, die daraus kommen. Wenn ich wollte, würde ich ihn in Nullkommanichts in mein Bett kriegen. Darauf kannst du deine Piercings verwetten..“ konterte ich selbstsicher, da ich das ganz sicher nicht auf mir sitzen ließ.

“Alles klar, wenn du Ruki rum kriegst, werde ich meine Piercings ablegen..“ war der schwachsinnige Vorschlag des Brünetten. Der dadurch wohl versuchte mich zu locken, aber ich dachte nicht im Traum daran mich auf ein Biest, wie Ruki, einzulassen. Selbst wenn Kazuki sämtliche Löcher in seinen Körper mit rosa Watte ausstopfen würde.

Gerade als ich einen Schluck von Meinen Glas nehmen wollte, klingelte es erneut.

Mit einen knappen “Immer herein spaziert..“ öffnete ich erneut meine Haustür, hinter welcher wie vermutet Niya, Yomi und Ruki standen. Alle drei hielten irgendwelche Tüten in den Händen. Yomi trug noch zusätzlich eine bunte Schachtel vor sich her. In der sich bestimmt der Geburtstagskuchen für Ruki befand. Denn ich hatte gleich klar gemacht, dass ich darauf keinen großen Wert legte.

So gut es ging umarmte ich Niya und Yomi, während sie nacheinander eintraten und sich dicht gedrängt im Flur die Schuhe auszogen. Hatte ich erwähnt, dass meine Wohnung nicht sonderlich groß war?

Ruki bedachte ich lediglich mit einem kurzen Nicken und einen aufgesetzten Lächeln, welches er in gleicher Weise erwiderte. Ich sah ihm förmlich an, das ein giftiger Kommentar auf seinen Lippen lag, der nur darauf wartete, ausgesprochen zu werden.

“Nimmst du mir die Schachtel ab? Wenn sie mir runter fällt, können wir den Kuchen vom Boden essen..“ bat der Kleinste mich lieb lächelnd und drückte mir auch gleich besagten Gegenstand in die Hände. Nur um sich dann mein Glas anzueignen, welches ich bis eben noch mit mir herumgeschleppt hatte.

“Keine Sorge. Ich bin sicher Ruki wird den Weg bis ins Wohnzimmer gerade noch schaffen, ohne hinzufallen..“ glitt es wie von selbst über meine Lippen, zusammen mit einem fiesen Grinsen.

Sofort sand der seid Neusten Rothaarige mir seine schärfsten Todesblicke und verschränkte die Arme vor der Brust.“Da wäre ich nicht so sicher. Bei dir liegen sicher noch vollgesabberte Pornohefte auf den Boden, auf denen ich ausrutschen könnte..“ gab er abfällig von sich, ehe er sich erhobenen Hauptes umdrehte und ins Wohnzimmer stolzierte.

So sehr ich es versuchte. Ich konnte nicht anders, als ihm kurz auf den Hintern zu starren. Der in der engen Jeans wirklich gut zur Geltung kam und dafür sorgte, dass es mich für einen flüchtigen Moment in den Finger juckte.

“Byou, hörst du mir zu? Du kannst den Kuchen auf dem Tisch abstellen. Niya und ich holen das Geschirr aus der Küche..“ riss mich Yomi aus meinen primitiven Gelüsten und bewahrte mich so vor einen Augenblick der Schwäche.

“Hai, ihr wisst, wo sich alles befindet..“ stimmte ich zu, bevor ich die Schachtel wie gewünscht auf dem Tisch abstellte. Neugierig, wie ich war, wollte ich den Deckel anheben, um einen flüchtigen Blick auf die Torte zu werfen. Woran ich allerdings erfolgreich von Ruki gehindert wurde.

“Die ist nicht für dich Perversling..“ zischte er mich an und zog die Schachtel schnell etwas weiter zu sich.

Gerade als ich dem Rothaarige dafür ein Kompliment zurückgeben wollte, mischte sich Yomi ein und hielt mir doch glatt den Mund zu.

“Ihr müsst nicht gleich wieder streiten. Wir sind hier, um zu feiern. Ihr wollt euch den Tag doch nicht kaputtmachen in dem ihr euch mit fiesen Sprüchen bombardiert.“ ermahnte er uns und erhielt von Ruki, wie von mir ein alles sagendes “Pfft..“.

Wenigstens eine Sache, in der wir uns einig waren. Das war es aber schon mit Gemeinsamkeiten.

Dennoch nahm ich mir vor den Rest des Tages nett zu Ruki zu sein oder zumindest ihn zu ignorieren. Ob das klappte, war eine andere Frage. Denn ich nehme mir auch jedes Silvester vor mit dem Rauchen aufzuhören. Aber spätestens, wenn der Rauch der Raketen verflogen ist und ich wieder frei durchatmen kann, fange ich wieder an.

Während ich gedanklich an einer Zigarette ziehe, wird nun endlich die Torte aus der Schachtel geholt. Auf der natürlich groß 'Happy Birthday' steht. Nichts besonderes also, trotzdem stört mich eine Kleinigkeit.

“Sind das nicht zu wenig Kerzen..?“, fragte ich schlicht nach und setzte mich auf einen kleinen Hocker neben dem Tisch.

“Nein, sind es nicht. Es sind genau zwanzig..“ keift mich Ruki prompt an.

“Zwanzig..?“ wiederholte ich aus reiner Provokation.

“Ja, verdammt. Wenn man zwanzig wird, bekommt man zwanzig Kerzen auf die Torte. Das müsste selbst bis zu dir Hinterwäldler vorgedrungen sein..“ rechtfertigte er sich, wobei sich eine steile senkrechte Falte auf seiner Stirn gebildet hatte.

“Richtig, aber so viel ich weiß hast du diese Grenze schon lange überschritten oder hast du deine letzten fünf Geburtstage einfach übersprungen oder sogar vergessen, Nori-chan..?“.

Dass ich viel Freude an diesem Gespräch habe, muss ich sicher nicht erwähnen. Schon allein das immer röter werdende Gesicht von Ruki war Entschädigung genug für die Strapazen heute.

“Du sollst mich nicht so nennen..“ fauchte mir der Rotschopf so beherrscht wie möglich entgegen.

“Es ist doch vollkommen egal, wie viele Kerzen auf der Torte sind. Hauptsache ich bekomme ein Stück ab..“ entschärfte Kazuki die Situation und ich zuckte lediglich kurz mit meinen Schultern.

Niya reichte jeden von uns ein Sektglas und wir stießen alle zusammen an. Ich trank einen kleinen Schluck davon, weil ich das Zeug nicht sonderlich mochte und beobachtete wie Yomi die Kerzen anzündete.

“Du musst sie ausblasen und dann kannst dir was wünschen..“ kicherte er vor sich hin.

Wenn ich mir etwas wünschen könnte, hätte ich gern jemanden der mir einen bläst, ging es mir durch den Kopf. Welch Ironie.

Vor mich hin grinsend sah ich Ruki dabei zu, wie er seiner Lieblings Beschäftigung nachging und den Kerzen das Leben aushauchte. Danach schloss er die Augen, um sich scheinbar etwas zu wünschen.

“Wenn du dir einen Freund wünschst, vergiss nicht, dass er taub sein muss..“ schnarrte ich in meinen nicht vorhandenen Bart und erntete dafür einen zornigen Blick von dem Geburtstagskind.

“Zu deiner Information. Ich habe einen festen Freund..“ gab er hochnäsig zurück.

“Und warum ist er dann nicht hier..?“, wollte ich berechtigterweise wissen.

“Weil..weil er arbeiten musste. Du weißt schon, das, was du nicht so gerne machst..“

“Und wie heißt er..?“, fragte ich forschend weiter, ohne auf die Bemerkung einzugehen.

“Kaito ..“ war die knappe Antwort von Ruki.

“Und weiter..?“ hakte ich unbeirrt nach.

“Das geht dich nichts an..“

“Komischer Nachname. Ist er Ausländer..?“ witzelte ich und hatte keine Sekunde später ein Kissen im Gesicht. Noch ein Beweis mehr, dass dieser Gnom keinen Freund hatte.

Wer würde es schon freiwillig mit ihm aushalten?

“Im Gegensatz zu dir führe ich langlebige Beziehungen. Die nicht nur auf der Grundlage von Sex beruhen..“ verkündete dieser nun triumphierend und überschlug seine Beine.

“Aber auch nur mit Partner, bei denen ein 'made in Italie' Schild aufgenäht ist..“ war mein charmanter Kommentar dazu. Dieses Mal schaffte ich es sogar dem entgegen kommenden Kissen auszuweichen.

“Seid ihr beiden jetzt fertig?“ diese rhetorische Frage, stammte von einen deutlich genervten Niya, gefolgt von einem auffordernden “Schneide die Torte an, bevor ich grau werde..“.

Mit diesen Worten drückte er Ruki ein Messer in die Hand. Automatisch machte sich bei mir ein ungutes Gefühl breit. Was ich allerdings auf das nicht mehr ganz so frische Sushi schob, welches ich heute Mittag gegessen hatte.

Jeder von uns bekam einen Teller mit einen Stück Torte darauf und ich war die nächsten Minuten still. Schließlich konnte ich nur eines, essen oder Ruki ärgern. Multitasking war eben nur was für Frauen.

Auch danach lief alles relativ harmonisch ab. Die Geschenke wurden verteilt. Ich bekam eine CD meiner Lieblings Band, ein Halstuch und ein Kochbuch geschenkt. Letzteres stammte natürlich von dem Rothaarigen.

Was dachte der sich eigentlich? Ich konnte kochen! Immerhin war die Bedienungsanleitung für die Mikrowelle auf Japanisch.

Aber meine Rache folgte sofort. Nachdem Ruki sich für das Parfum und den Friseur Gutschein bedankt hatte, packte er mein Geschenk aus. Rosa Plüsch Handschellen.

Seine Gesichtsfarbe wechselte sofort wieder ins Rötliche. Erst recht als die anderen zu lachen begannen. Ich hatte eben ein gutes Gespür für die passenden Geschenke.

“Die kannst du mit deinem Freund zusammen ausprobieren, dann kann er dir nicht mehr weg laufen..“ gab ich scheinheilig grinsend von mir.

“Das werde ich auch. Du hast dafür ja sowieso keine Verwendung, das würde deiner Beziehung mit deiner Hand im Wegstehen..“ erwiderte diese freche Natter im süßlichen Ton, wofür ich nun ausgelacht wurde.

Daraufhin tat ich das, was jeder erwachsene Mann an meiner Stelle getan hätte. Ich schmollte!

Meinen Freunden schien das jedoch nicht viel auszumachen. Sie unterhielt sich fröhlich weiter und tranken immer mehr von meinen Alkohol Vorrat weg. Besonders Kazuki schien sich in den Kopf gesetzt zu haben mein Bier vor dem schlecht werden zu retten.

Und dann kam das, was auf jeder Feier nach zu viel Alkoholgenuss passierte. Partyspiele!

Genervt verdrehte ich die Augen und stützte mein Kinn auf meiner Handinnenfläche ab.

Ich mochte keine Spiele. Außer Strip-Poker.

“Kennt ihr das Spiel 'saugen und blasen' ?“ rief Kazuki plötzlich in die allgemeine heitere Runde. Dabei grinste er so breit, dass ich Angst hatte, seine Mundwinkel würden am Hinterkopf wieder aufeinandertreffen.

“Klar kenne ich das. Yomi und ich spielen das regelmäßig..“ warf Niya laut lachend ein, bevor er seinen Freund regelrecht die Zunge in den Hals steckte und ihn in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelte. Was diesen hingerissen auf Seufzen ließ. Mir allerdings nur ein Augenrollen entlockte.

“Das meinte ich nicht. Es muss eine Karte nur mithilfe des Mundes an einen anderen weiter gegeben werden. Wer die Karte fallen lässt, muss ein Glas Wodka auf ex trinken..“ erklärte Kazuki dieses äußerst tiefsinnige Spiel.

“Kann ich den Wodka nicht alleine trinken und ihr seht dabei zu..?“, schlug ich nicht wirklich ernst gemeint vor, ehe ich mich in mein Schicksal fügte. Denn zu allen Überfluss saß ich direkt neben Ruki. Aus den Augenwinkeln heraus versuchte ich so unauffällig wie möglich dessen Mimik, zu entschlüsseln. Da er die vergangenen Minuten verdächtig ruhig gewesen war. Etwas das normalerweise nur vorkam, wenn ihm von vielem Färben der Ammoniakgeruch die Sinne vernebelte. Ich hätte meine Shorts darauf verwettet, dass er sich beschwert oder sich zumindest wegsetzt, aber nichts der gleichen geschah.

Nachdem auch Yomi und Niya ihre Zustimmung gegeben hatten, nahm sich Kazuki eine Karte. Er hielt sie vor seinen Mund, saugte sie an und beugte sich dann zu Yomi. Das wiederholte sich dann bis zu Ruki.

Irgendwie ärgerte es mich, das er mich nicht ansah, während er seinen Kopf zu mir drehte, um mir die Karte zu übergeben. Nur langsam näherte er sich mir, als hätte er Angst vor mir. Fand er mich wirklich so abstoßend?

Schnell verdrängte ich diesen Gedanken und schloss meine Augen. Ich wollte es einfach nur hinter mich bringen und mich danach betrinken.

Ein Stückchen kam ich ihm entgegen, bis ich auf einmal einen Widerstand auf meinen Lippen spürte. Einen ziemlich weichen Widerstand. Viel zu anschmiegsam für eine Plastik Karte!

Ich öffnete meine Augen einen Spaltbreit und erst jetzt wurde mir bewusst wie nahe ich Ruki war. Das war allerdings nicht das Einzige, was mir auffiel. Zwischen unseren Mündern befand sich nämlich keine Karte, was bedeutete, dass wir uns gerade richtig küssten und das wohl auch schon etliche Sekunden. Eigentlich hätte mich das schockieren müssen, aber das tat es nicht. Und eigentlich hätte ich mich sofort von Ruki lösen müssen, aber auch das tat ich nicht.

Statt dessen ließ ich meine Augenlider zu klappen und genoss die zarten Samtpolster, die sich mir entgegen drückten.

Wenigstens noch ein bisschen..

Ein.....

Wie lange war eigentlich mein letzter Kuss her?

Diese Frage schoss mir plötzlich durch den Kopf und um ehrlich zu sein. Ich wusste es nicht. Was hauptsächlich daran lag, dass ein Kuss für mich immer etwas Nebensächliches gewesen war. Dass ich sofort wieder vergaß, nachdem ich die Lippen eines anderen nicht mehr auf meinen spüren konnte.

Bis jetzt, wohl gemerkt..

Denn ich hatte das untrügliche Gefühl, das ich diesen Kuss nicht so schnell vergessen würde.

Nicht dass er besonders leidenschaftlich oder innig gewesen wäre. Er war beinahe schon unschuldig und das war für mich eine vollkommen neue Erfahrung.

Genauso wie die Tatsache, das ich während eines Kusses tiefsinnigen Gedanken nachhing.

Prompt konzentrierte ich mich wieder auf das, was ich eigentlich tat. Auf die weichen Kusspolster. Den leicht süßlichen Geschmack vermischt mit ein bisschen Menthol. Den warmen Atem und der leichten Berührung von..Nichts.

Verwundert öffnete ich meine Augen und musste feststellen, das meine Sinne mich nicht trügten.

Ich küsste gerade niemanden mehr. Außer die Luft um mich herum. Noch dazu sah ich sicherlich aus, wie ein Koi der auf eine Mund-zu-Mund-Beatmung wartete.

“Hör auf dein Gesicht zu verziehen, sonst bleibt es noch so und die Leute fangen an dich mit Entenfutter zu bewerfen..“, vernahm ich eine gehässige Stimme, die nur von einen stammen konnte.

Ruki..

In diesen Augenblick wurde mir erst richtig bewusst, dass ich tatsächlich ihn geküsst hatte. IHN!!

Am besten ich spüle mir gleich meinen Mund aus, bevor ich Sodbrennen bekomme.

“Halt´s Maul..“ war meine gekonnte und äußerst präzise Meinung dazu, ehe ich mir ein Bier griff und die Hälfte davon mit einen Mal herunter spülte.

Ich war wütend. Sehr wütend sogar. Nicht nur, dass ich mich vor meinen Freunden lächerlich gemacht hatte. Die mich leise tuschelnd beobachteten und sich dann wieder unterhielten, als wäre nichts geschehen. Nein, besonders wütend war ich auf mich selbst. Denn mir hatte der Kuss gefallen und das, obwohl es nicht mehr gewesen war, als das aufeinander drücken zweier Lippenpaare. Vielleicht lag es auch einfach daran, das ich schon zu lange keinen Sex mehr gehabt hatte. Nach acht Tagen Abstinenz können einen die Hormone schon einen Streich spielen und die Wahrnehmungskraft enorm beeinträchtigen.

Zumindest versuchte ich mir das einzureden. Alles anderes schloss ich nämlich aus. Besonders die Tatsache, dass es an Ruki liegen könnte.

Dennoch konnte ich es nicht verhindern, das mein Blick zu ihm huschte. Natürlich nur, um herauszufinden, ob er nicht wieder über mich lästert.

Zu meiner Verwunderung tat er es nicht. Stattdessen unterhielt er sich mit Yomi über irgendein Vorstellungsgespräch, was er nächste Woche haben würde.

Ich wurde komplett ignoriert, als wäre ich Luft. Was meine Laune nicht unbedingt steigerte.

Also verbrachte ich den Abend damit Bier zu trinken, Zigaretten zu rauchen und Chips in mich rein zu stopfen. Kazuki tat es mir gleich. Trank jedoch mindestens das doppelte und war kurz vor zwölf Uhr auch dementsprechend beschwipst.

“Wehe du kotzt mir auf den Teppich..“knurrte ich ihn warnend an, während er versuchte sich von meiner Couch zu erheben, was ihm im dritten Anlauf sogar gelang.

“Mür üsch schlääscht..“ lallte er uns sein Leid vor, was mir eins sagte. Die Party war vorbei und ich musste alle so schnell wie möglich aus meiner Wohnung bekommen, wenn ich verhindern wollte, dass das Muster auf meinen Teppich nicht noch durch einen Kotzfleck ergänzt wurde.

“Wir bringen Ihn nach hause. Seine Wohnung liegt auf unseren Heimweg..“ erhörte Niya meinen stummen Wunsch, ehe er dem Angetrunken stützte und in den Flur führte.

“Der Abend war wirklich schön, das sollten wir bald wiederholen..“, flötete mir der Kleinste meiner Freunde ausgelassen entgegen, woraufhin ihn lediglich einen Mundwinkel nach oben zog und ein knappes “Sicher..“ von mir hören ließ.

Ich konnte ihm schlecht erklären, das ich mir eher eine Dauerwelle machen lassen würde, als noch einmal den Gastgeber für alle zu spielen. Das war einfach nicht mein Ding. Ich ließ mich lieber bedienen und spielte nicht den Butler für andere. Schon gar nicht für eingebildete Diven.

Apropos, ich war noch nicht dazu gekommen mich für die Sache mit dem Kuss zu rächen.

“Du bleibst schön hier. Einer muss mir beim Aufräumen helfen. Ich mach das nicht alleine..!“ richtete ich bestimmend an Ruki, der sich gerade an mir vorbei, in den Flur schleichen wollte.

“Vergiss es. Das ist deine Wohnung, also auch dein Dreck. Außerdem lässt man seine Gäste nicht für sich arbeiten..“ versuchte er sich raus zu reden, aber so leicht kam er mir nicht davon.

“Die Party ist vorbei. Was bedeutet, dass du nicht mehr mein Gast bist. Ich muss demnach keinerlei Gewissensbisse haben, wenn du das Geschirr abwäscht..“ meinte ich schlicht und schob ihn danach einfach in meine Küche. So leicht beschafft man sich billige Arbeitskräfte.

Ich war zufrieden. Ruki nicht und die Weltordnung war wieder hergestellt.

Schnell verabschiedete ich mich noch von Niya, Yomi und Kazuki. Letzterer hatte jedoch mehr mit sich selbst zu tun. Denn er stand vor der Treppe und murmelte so etwas wie “Isch sähe allu Schtufhhän dobbult..“ vor sich hin. Gut, das ich ihn nicht nach Hause bringen musste.

Nachdem ich hinter dem Elend die Tür geschlossen hatte, atmete ich erleichtert auf und lehnte mich für einen kurzen Moment dagegen. Erst als ich klappern aus der Küche hörte, wurde mir wieder bewusst das ich nicht alleine war. Ein fieses Grinsen legte sich auf meine Lippen.

Jetzt war die Stunde der Rache gekommen.

Mit großen Schritten begab ich mich in die Küche, stutzte allerdings prompt als ich sah wie Ruki die Unterschränke meiner Küche durchwühlte. Kurz längte mich der Anblick seines Hintern´s ab, den er, wie absichtlich in meine Richtung streckte, doch schnell hatte ich mich wieder auf wesentliche konzentriert.

“Was suchst du..?“, wollte ich betont uninteressiert wissen.

“Gummihandschuhe..“ war die wenig liebreizende Antwort. Die mich jedoch noch mehr verwirrte.

“Gummihandschuhe..?“, fragte ich deshalb mit einer hochgezogenen Augenbraue nach.

“Ja, Gummihandschuhe. Du Perverser weißt doch sicher, was Gummi ist..“ kam sofort die herablassende Antwort. Die mich leise knurren ließ.

Ich war nicht pervers. Experimentierfreudig, nicht pervers.

“Natürlich weiß ich das, aber wozu brauchst du die? Du sollst abwaschen und keine Doktorspiele veranstalten..“ machte ich ihn aufmerksam und deutete mit einer Hand auf die Spüle.

“Das kann ich aber nur mit Gummihandschuhen, sonst wird meine Haut schrumpelig..!“.

War das zu fassen? Ich verdrehte die Augen und verschränkte die Arme vor der Brust.

“Da ich keine Gummihandschuhe habe, wirst du heute ein Opfer bringen müssen und ohne abwaschen. Ich bin sicher du wächst danach auch ohne Probleme wieder in deine Haut hinein und wenn nicht sieh es als Ansporn doch noch die Größe eines Erwachsenen zu erreichen..“ erklärte ich völlig nüchtern und drückte ihn einen Lappen in die Hand.

“Nicht ohne Handschuhe. Ich gebe nicht Unmengen von Geld für teure Creme´s aus, um meiner zarten Haut dann deinen aggressivem Abwaschwasser auszusetzen...“ widersprach er vehement und reichte mir den Lappen wieder zurück.

“Es wird dich schon nicht beißen..“, brummte ich. Das Einzige was langsam aggressiv wurde war ich.

“Ich mache es trotzdem nicht, du Idiot..“

“Zicke..“

“Perverser..“

“Handstaubsauger Benutzer..“

“Kunstlederstiefel Träger..“

“Bitch..“

“Mag sein, aber sicher nicht deine..“ brachte Ruki hämisch grinsend über seine Lippen und drückte mir den Lappen erneut in die Hand. Der während unseres kleinen Wortgefechts immer wieder den Besitzer gewechselt hatte.

Ich atmete einmal tief durch und rief mir ins Gewissendas es auffallen würde, wenn ich einen Einen Meter sechzig großen Müllsack neben den Sperrmüll auf die Straße stellen würde.

“Na gut, dann räume wenigstens den Tisch ab oder brauchst du dazu auch Handschuhe..?“ gab ich mich schließlich geschlagen. Ich hatte keine Lust die ganze Nacht mit ihm zu diskutieren und ich wusste, dass er das ohne Weiteres schaffen würde. Dann wusch ich lieber freiwillig ab.

“Eigentlich nicht, aber in deiner Wohnung weiß man nie was einen erwartet..“, meinte Ruki keck, bevor er die Küche verließ und bevor ich der Versuchung erlag meinen noch unbenutzten Eierkocher an ihm auszuprobieren.

“Ich hätte mehr trinken sollen..“, murmelte ich leise zu mir selbst, während ich Wasser in die Spüle laufen ließ und Spülmittel dazugab. Mittlerweile fragte ich mich wie ich auf die hirnrissige Idee gekommen war ausgerechnet Ruki hier zu behalten. Ich hätte gleich wissen müssen, dass das nicht gut geht. Kazuki hätte mir zwar nicht helfen können, aber er wäre mir auch nicht so auf die Nerven gegangen. Er hätte meine Couch voll gesabbert und vielleicht gekotzt. Immer noch besser als die zickerein von dem Gnom.

Seufzend drehte ich den Wasserhahn wieder zu und wollte beginnen die Gläser zu spülen, als ganz in meiner Nähe ein gehässiges “Und für Doktorspiele benutzt man Latexhandschuhe. Ich dachte das wüssten so perverse wie du..“ erklang.

Nun reichte es mir endgültig.

Blitzschnell drehte ich mich um und hörte nur noch das Geräusch von etwas Matschigen das auf etwas anderes geprallt war. Dieses Gewisse etwas stand direkt vor mir.

Ruki mit den Überbleibseln der Torte im Gesicht.

Er hatte wohl direkt hinter mir gestanden, als ich mich umgedreht hatte.

Einen Augenblick herrschte vollkommene Stille, obwohl es mir sehr schwer fiel, bei dem Anblick nicht loszulachen. Die Hälfte von Ruki´s Gesicht war mit Sahne bedeckt. Sowie ein Teil seiner Haare, seines Halses und seines Pullover´s. Der Anblick erinnert mich irgendwie an den Film 'Das Monster aus dem Sumpf', obwohl es sich hier eher um das Monster aus der Sahnetorte handelte.

“Kannst du nicht aufpassen? Du hast mich total eingesaut. So kann ich mich unmöglich auf die Straße wagen..“ schrie mich das Monster auch prompt wütend an und versuchte mich mit einem Todesblick ins Jenseits zu befördern.

“Das konntest du auch vorher schon nicht und hast es trotzdem getan..“ war mein trockener Einwand und schon machte ich Bekanntschaft mit den ohnehin schon zermatschten Resten des Kuchens. Blinzelnd und mit offenem Mund stand ich da, ehe ich mir in einer fahrigen Handbewegung die Sahne aus meinen linken Augen wischte.

Es reichte mir endgültig..

“Pass gut auf, du übergroßes Sahnehäubchen. Entweder du bist in drei Sekunden aus meiner Wohnung verschwunden oder..“ knurrte ich den Kleineren drohend an.

“Oder was? Schüttest du mir die abgelaufene Milch aus dem Kühlschrank ins Gesicht..?“ fiel er mir provozierend ins Wort und reckte auch noch sein Kinn herausfordernd in die Höhe.

Er öffnete seinen Mund, um weitere Beleidigungen von sich zu geben. Da packte ich ihn am Handgelenk und zog ihn grob zu mir. Ich zögerte keine Sekunde und verschloss unsere Münder nicht sonderlich sanft miteinander.

Es war eine völlig widersprüchliche Reaktion, aber die einfachste um Ruki endlich zum Schweigen zu bringen und mich von einer Straftat abzuhalten. Was mich jedoch noch mehr verwirrte, war die Reaktion des Rothaarigen. Ich hätte damit gerechnet das er mir eine Ohrfeige verpasst und danach davon rennt. Aber nichts dergleichen geschah. Stattdessen schlang er seine Arme um mich und erwiderte den Kuss leidenschaftlich, fast schon ausgehungert.

Es schien so als wären wir plötzlich völlig andere Menschen, die seid Ewigkeiten nur auf diesen Moment gewartet hatten und nun nicht mehr voneinander lassen konnten. Und das, obwohl wir sonst penibel darauf achteten uns nicht näher als nötig zu kommen.

Ich würde mir diese Gelegenheit jedenfalls nicht entgehen lassen. Viel zu neugierig war ich auf die kommenden Minuten, und darauf wie sich unsere Beziehung danach verändern würde. Wenn man überhaupt von einer Beziehung sprechen konnte.

Was ich momentan spürte, war, wie Ruki mir spielerisch in die Unterlippe biss und dann die Gelegenheit nutzte seine Zunge in meine Mundhöhle tauchen zu lassen.

Selbst jetzt war er noch aufmüpfig und versuchte mit aller Kraft die Oberhand zu gewinnen. So leicht gab ich mich jedoch nicht geschlagen.

Schmeichelnd umspielte ich das Schmeckorgan des Rothaarigen und vertiefte so den Kuss nur noch mehr. Nach und nach drängte ich seine Zunge zurück, bis ich es erfolgreich geschafft hatte, seine Mundhöhle zu erobern.

Das wir beide immer noch mit Torte beschmiert waren störte keinen mehr. Viel zu sehr waren wir damit beschäftigt uns um den Verstand zu küssen und den Körper des jeweils anderen abzutasten.

Gleichzeitig setzte ich mich in Bewegung und zog Ruki mit mir. Der Weg zu meinem Schlafzimmer war nicht weit, dennoch schafften wir es nicht ihn hinter uns zu bringen, ohne uns abwechselnd gegen die Wand zu drücken. Dieses Machtspiel schien uns beide nur noch mehr anzumachen. Auch wenn wir so ziemlich jedes Möbelstück verrückten, was sich uns überflüssigerweise in den Weg stellte.

Schwer atmend mussten wir den Kuss abbrechen, nachdem es mir gelungen war, Ruki gegen meine Schlafzimmertür zu drängen. Ich konnte seinen warmen Atem fühlen, der meine Haut prickeln ließ. Seine Augen waren dunkel vor Verlangen und ich zweifelte nicht daran, dass ich gerade anderes aussah.

“Geht dir etwa schon die Luft aus..?“, säuselte er und schob sein Knie gezielt zwischen meine Beine. Nur mit äußerster Beherrschung konnte ich ein Keuchen unterdrücken.

“Nicht im geringsten...“, raunte ich, ehe ich ihn in einen erneuten Kuss verwickelte. Blind tastete ich nach der Türklinke und drückte sie schließlich hinunter. Was ich nicht bedacht hatte, war, dass sie sich durch unser Gewicht viel zu schnell öffnete und wir beinahe unser Gleichgewicht verloren. Stolpernd bewegte sich unser Menschenknäuel auf das Bett zu. Nestelnd zogen wir an den Klamotten des anderen und trennten unsere Mündern lediglich um uns unserer Oberteile zu entledigen. Die anschließend ungeachtet weggeworfen wurden.

Bei dem Zusammentreffen unserer nackten Oberkörper, entwich Ruki ein gedämpftes Keuchen und ich musste zugegen das seine Haut wirklich sehr weich war. Ob das auf seinen gesamten Körper zu traf?

Es gab nur eine Methode um das herauszufinden. Das Problem war nur das ich seine verdammte Hose nicht auf bekam. Leise knurrend nestelte ich an den Knöpfen herum, bis ich es endlich geschafft hatte und die Hose samt Shorts einfach von den Hüften des Kleineren zog. Die Mühe den Reizverschluss zu öffnen sparte ich mir und auch ein verdächtiges Reißen von Stoff ignorierte ich gekonnt.

Denn ich war viel zu beschäftigt den nun nackten Körper vor mir mit meinen Händen zu erkunden. Die verlockende Haut, welche bereits jetzt eine unnatürliche Hitze ausstrahlte. Der wohlgeformte Hintern, der wie gemacht für meine Hand schien.

Lange konnte ich mich allerdings nicht daran erfreuen. Da ich etwas an meinen Kniekehlen spürte, gleich darauf fiel ich rücklings auf das Bett hinter mir. Ruki zog ich automatisch mit mir, sodass er auf mir zu liegen kam.

Wieder sahen wir uns tief in die Augen. Leider konnte ich nicht all zu viel erkennen, weil es in meinen Schlafzimmer relativ dunkel war. Einzig der Mondschein hüllte den Raum in ein schummriges Licht und verlieh der Haut des Kleineren einen fast vollkommen weißen Schimmer.

Unverhohlen und nicht gerade wenig erregt ließ ich meinen Blick über den zierlichen Körper gleiten. Ich war so gebannt von dem erotischen Anblick, das mir erst bewusst wurde das sich Ruki an meiner Hose zu schaffen machte, als ich das zipp Geräusch des Reizverschlusses vernahm. Ich hob meine Hüfte an, um es ihn einfacher zu machen den Stoff von meinem Körper zu bekommen. Keine drei Sekunden später war ich ebenso unbekleidet wie Ruki.

Einen Augenblick geschah nichts, aber ich konnte spüren, wie er mich ebenso musterte, wie ich es zuvor bei ihn getan hatte. Es störte mich nicht. Ich war stolz auf meinen Körper.

Nachdem er sich an mir sattgesehen hatte, krabbelte er katzengleich über mich und ich konnte das dreckige Grinsen erkennen, welches seine vom Küssen geschwollenen Lippen umspielte.

Bruchteile später fanden sie sich auf den meinen wieder und wir verloren uns in einen hitzigen Kuss. Der schier kein Ende nehmen wollte. Die Spannung zwischen uns wurde immer großer und brachte die Luft regelrecht zum Knistern.

Unsere Leiber schmiegten sich eng aneinander und auch ich konnte ein leises Keuchen nicht unterdrücken, als sich unsere erigierten Glieder berührten. Ohne Zurückhaltung versuchten wir die erregenden Gefühle in uns zu verstärken und uns gegenseitig aus der Reserve zu locken. Dass wir uns dadurch nur noch mehr in einen Strudel von Lust und Begehren verfingen, war sicher keinen von uns wirklich bewusst.

Nachdem ich wieder von den Lippen des Anderen abgelassen hatte, machte ich mich an seinem Ohr zu schaffen. Genüsslich leckte ich dessen Ohrmuschel nach und erntete dafür ein angetanes Keuchen. Da hatte ich wohl eine erogene Zone entdeckt!

Grinsend ließ ich meine Zunge gleich noch einmal über die Ohrmuschel gleiten und saugte dann noch spielerisch an dem Ohrläppchen. Wieder wurde ich mit einem Keuchen belohnt, das dieses Mal sogar noch ein bisschen lauter war.

Diese Gelegenheit machte ich mir gleich zu nutzen und beförderte Ruki in einer Drehung auf die Matratze und mich über ihn. Er sollte wissen, wo sein Platz war. Nämlich unter mir.

Um das zu verdeutlichen, schob ich seine Schenkel auseinander und platzierte mich dazwischen. Zwei schlanke Arme schlangen sich um meinen Oberkörper, zogen mich in einen erneuten heißblütigen Kuss. Der mir verdeutlichte, dass wir beide nicht mehr warten wollten.

Ich streckte einen Arm aus und öffnete blindlings meine Nachttischschublade, in welcher ich Kondome und Gleitgel aufbewahrte.

“Was machst du da..?“

“Gleitgel..“, antwortete ich knapp auf seine gehauchten Worte, ehe ich die Tube aus der Schublade holte und mich ein wenig aufsetzte.

“Ich brauche keine Vorbereitung..!“ nörgelte der Rothaarige, während ich die Tube öffnete und mir ein wenig von dem Gel auf die Finger gab. Ich verrieb es ein bisschen, damit es nicht ganz so kalt war.

“Hörst du schwer. Ich brauche keine..ahh~“ protestierte er weiter, bis ich vorsichtig meinen Zeigefinger in ihn einführte und er sein Gesicht verzog.

“Das sehe ich..“ schnarrte ich und verdrehte innerlich die Augen.

“Haa~ lt die Klappe..“ keuchte Ruki ungehalten, während ich meinen Finger langsam in ihm bewegte. Die Verlockung war groß ihn einfach zu nehmen und mir das zu holen, was ich wollte. Aber ich hatte immer noch ein Gewissen, außerdem würde es meinen Ruf als Liebhaber schaden. Ich wollte ich zum Stöhnen bringen und nicht zum Weinen.

Bald hatte ich ihn auch so weit das er sich mir willig entgegen drückte und ich noch einen zweiten Finger hinzuziehen konnte, um ihn zu weiten. Gezielt bewegte ich sie vor und zurück, spreizte oder krümmte sie. Mit der anderen massierte ich ganz leicht das Glied des Rothaarigen.

“Ahh~“, vernahm ich die liebreizende Stimme des Kleineren, was mir eine Gänsehaut bescherte und ein prickeln in der Lendengegend. Lasziv grinsend richtete ich meinen Blick auf Ruki, da ich bis eben zu sehr mit seiner unteren Körperhälfte beschäftigt war.

Das war ein böser Fehler.

Ich schluckte trocken, bevor ich mir unbewusst über die Lippen leckte und genau verfolgte was der andere da mit seinem Finger anstellte. Er hatte die Augen beinahe geschlossen, während er sinnlich an seinen Finger leckte und dann an ihm zu lutschen begann. Als wäre es ein Lolly oder andere Sachen, an denen man eben lutschen konnte.

In meinen Kopf machten sich natürlich sofort Bilder von der nicht jugendfreien Variante breit, was zur Folge hatte, dass die letzten noch funktionierten Synapsen in meinen Gehirn durchbrannten.

Anscheinend hatte Ruki Spaß und den wollte ich jetzt auch endlich. Es war sowieso ein Wunder, das ich mir so viel Zeit gelassen hatte.

“Byou..“ holte mich dessen leicht ungeduldige Stimme aus meinen Tagträumen, da ich anscheinend vergessen hatte mich weiter um ihn zu kümmern. Das würde sich jetzt ändern.

Ohne noch weiter Zeit zu verschwenden, entfernte ich meine Finger aus dem zierlichen Körper vor mir und brachte stattdessen meine Erektion in Position.

Leicht drückte ich gegen den Muskelring, woraufhin sich Rothaarige mir auffordernd entgegen drückte und seine Beine noch mehr spreizte. Diese Einladung nahm ich nur zu gern an. In einer fließenden Bewegung drang ich in ihn ein und war wie berauscht von der Enge und Hitze, die ich um mein bestes Stück herum spürte. Trotzdem ließ ich Ruki die Zeit, die er brauchte. Selbst wenn es mir schwerfiel. Erst jetzt mir auf das ich die Kondome vergessen hatte, doch dafür war es nun ohnehin zu spät und ich war mir ziemlich sicher das der Kleinere keine ansteckenden Krankheiten besaß, wenn man von seinem Mundwerk absah.

“Mach schon..“forderte er mich nach mir vorkommenden endlosen Sekunden flach atmend auf. Die mich mehr Beherrschung gekostet hatten und mir schwerer fielen, als vor drei Jahren auf light Zigaretten umzusteigen.

Langsam begann ich mich zu bewegen, erst noch vorsichtig, dann aber immer fordernder und gezielter. Unser stetig lauter werdendes Stöhnen, das Mal gleichzeitig, mal dicht hintereinander durch den Raum hallte, zusammen mit dem Geräusche die mein Bett verursachte, wenn es gegen die Wand dahinter stieß, war das Einzige, was zu hören war. Natürlich war Ruki derjenige, dessen Stimmer lauter zu vernehmen war. Dieses Mal störte es mich jedoch nicht. Ganz im Gegenteil. Ich konnte nicht genug von seinem Stöhnen, Keuchen und Wimmern bekommen.

Immer wenn ich mich tief in ihn trieb warf er seinen Kopf in den Nacken und erbebte am gesamten Körper, wand sich regelrecht unter mir. In dem Versuch unsere Körper noch näher aneinander zu drücken. Das turnte mich ziemlich an und brachte mich dazu ihn noch hemmungsloser zu nehmen.

Wann ich zuletzt so guten Sex hatte, wusste ich nicht und es war mir auch egal. Denn ich spürte, wie sich immer mehr Druck in meinen Lenden aufbaute. Ein untrügliches Zeichen dafür, das ich meinen Höhepunkt sehr nahe war.

Noch ein letztes Mal erhöhte ich die Stärke meiner Stöße und legte meine Hand um die pochende Erektion des Jüngeren, die mir durch ihr leichtes Zucken verriet das Ruki auch nicht mehr lange durchhalten würde.

Fest begann ich ihn zu pumpen, während er seine Arme um mich legte und mir unkoordiniert über den Rücken strich. Auf einmal spürte ich wie er mit seinen Fingernägeln eine gerade Spur von meinem Po, bis hoch zu meinen Schulterblättern zog. Zischend stieß ich Luft aus und revanchierte mich mit einem nicht sonderlich sanften Biss in Ruki´s Hals.

Keinen Augenblick später spürte ich, wie er seinen Oberkörper aufbäumte und sich heißer stöhnend in meiner Hand entlud. Haarsträhnen hingen ihn wirr ins Gesicht, welches leicht gerötet war.

Leider konnte ich mich nicht länger an dem Anblick ergötzen, da mir schlichtweg die Luft wegblieb. Die ohnehin schon berauschende Enge um mein Glied nahm schlagartig zu. Sodass ich regelrecht eingekerkert wurde und ich viele kleine Sterne vor meinen Augen sah.

Ruckartig stieß ich noch zweimal in den Rothaarigen, ehe ich mich mit einem tiefen Grollen in mehreren Schüben in ihn entlud.

Der gesamte Druck fiel von mir ab und ich fühlte mich regelrecht ausgepumpt. Schlaff sank ich neben Ruki auf das Bett, wodurch ich automatisch aus ihm heraus glitt.

Meine Augenlider klappten wie von selbst zu. Ich wollte nur noch schlafen.

Trotzdem spürte ich, wie sich der Kleinere an misch kuschelte und noch irgendetwas vor sich hinmurmelte, was ich allerdings nicht mehr verstand.

Ich war eigentlich nicht der Typ, der auf Kuscheln stand, aber momentan war ich zu erschöpft, um noch eine Diskussion mit Ruki anzufangen.

Und irgendwie gefiel es mir seinen Atem neben mir zu hören, nur ein ganz kleines bisschen..

Kleines.....

“Aaahh~“
 

Brummend drehte ich mich auf die Seite, in dem Versuch weiter zu schlafen und vor allen meinen äußerst anregenden Traum weiter träumen zu können. Wann hatte ich schon die Gelegenheit gleich von drei Ruki´s auf einmal verwöhnt zu werden, die noch dazu stumm wie ein Fisch waren.
 

“Byou..“
 

Wenn da nicht dieses nervige Gekreische wäre, das mich dauernd von meinen Treffen der anderen Art abhalten würde. Ich sollte mich bei meinen Nachbarn beschweren, das grenzte förmlich an Ruhestörung und ich war mir sicher das es noch viel zu früh zum Aufstehen war, zumindest für mich.
 

“Verdammt, Byou..“
 

Bildete ich es mir nur ein oder wurde der Lärm immer lauter? Ich will doch nur schlafen und herausfinden ob ich mich wenigstens im Traum mit Ruki verstehe, das wäre dann nämlich eine gute Alternative zu dem Echten und das Beste ist, dass die Traum-Ruki´s das machen was ich will und ich will..
 

“BYOU, wach endlich auf. Ich wurde beinahe erschlagen..“
 

Gerade wurde mein Wunschtraum zu einem Albtraum. Es hörte sich tatsächlich so an als wäre Ruki hier. Also der aus Fleisch und Blut. Der mit der großen Klappe und den viel zu kleinen Beinen. Um mich zu vergewissern, öffnete ich langsam die Augen und schon konnte ich die unverwechselbare Statur des Rotschopfes erkennen. Bye bye Wunschtraum..

Ich blinzelte einige Male, um meine Sicht zu schärfen. Dann betrachtete ich den Kleineren ausgiebig.

Wie immer zog er ein Gesicht, das auf eine Verstopfung schließen ließ, und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Außerdem schlug sein rechter Fuß in einen stetigen Rhythmus auf den Boden, dass er mich unweigerlich an Dagobert Duck erinnerte. Nur mit Haaren.

Aber irgendetwas war auch anders. Zum einen trug er nichts am Körper, außer einem Handtuch um die Hüften und auf seinen nassen Haaren befand sich..eine Unterhose?

Im Großen und Ganzen, also ein Bild für die Götter, was mir meinen Morgen doch noch versüßte. Denn sonst war niemand hier, der mich zum Lachen brachte. Genau das tat ich nämlich. Ausgiebig.

“Was gibt es zu lachen..?“ zischte mir Ruki prompt entgegen und sein Gesicht verfinsterte sich noch mehr. Mit dem passenden Make-up könnte er gut in einen Horrorfilm mit spielen.

“Ach, nichts. Ich weiß, dass du ein Fashion Victim bist, aber deswegen musst du nicht gleich meine Short´s zum Hut umfunktionieren..“ lachte ich noch immer, dass sich bereits Lachtränen in meinen Augenwinkeln bildeten.

Ruki sah mich verständnislos an, ehe er seinen Kopf abtastete und sich die Unterhose aus den Haaren fischte.“Das ist nur passiert, weil ich nach dem Duschen einen Bademantel gesucht habe und mir deine gesamte Wäsche entgegen gekommen ist, nachdem ich den Schrank geöffnet habe. Kannst du mir verraten warum du deine Wäsche nicht, wie jeder normale Mensch, wäscht? Soll das ein Schutz vor Einbrechern sein..?“ mit diesen Worten und einen angeekelten Gesichtsausdruck, warf mir Ruki die Short´s entgegen.

Nun war ich derjenige, der beleidigt war und ein bisschen peinlich war es mir auch. Nur ein bisschen. Außerdem kamen langsam die Erinnerungen an die vergangene Nacht zurück, was dazu führte das ich sogar vergaß zu antworten und stattdessen den halb nackten Mann vor mir anstarrte.

Ich beobachtete ihn, wie er sich kurz durch Haare strich, sich zur Seite drehte, auf meinen Schrank zu ging und in meinen Klamotten herum wühlte. Moment!!

“Was wird das, wenn es fertig ist..?“, fragte ich forschend nach, wobei ich mich aus der Bettdecke schälte und mich auf die Bettkante setzte.

“Ich leihe mir von dir ein Shirt. Meines kann ich nicht tragen, weil du es gestern mit Torte beschmiert hast..“ verkündete er nüchtern, ohne in seinen Tun inne zuhalten. Scheinbar konnte er sich nicht entscheiden. Kein Wunder bei meinem exquisiten Geschmack. Ausnahmsweise hinderte ich nicht daran, obwohl ich es nicht mochte, wenn andere meine Sachen trugen.

“Das war nicht meine Schuld. Du hast dich an mich ran geschlichen..“ verteidigte ich mich gähnend, ehe ich meiner Faulheit nachgab und mich wieder rücklings auf die Matratze legte. Ich war müde, also schloss ich meine Augen und hörte lediglich wie Ruki ein leises Schnauben von sich gab. Komisch ich hätte damit gerechnet das er wieder anfängt mit mir zu streiten. Aber wie es aussah, hatte er endlich begriffen, dass es nichts brachte und das er ohnehin den Kürzeren zog. Bei diesem kleinen gedanklichen Wortspiel schlich sich ein Grinsen auf meine Lippen.

“Du hast mir den Hintern aufgerissen..!!“, schrie er plötzlich wie eine Furie, woraufhin ich kerzengerade im Bett saß. Wie konnte ein kleiner Mensch nur so laut sein?

“Das kann nicht sein. Ich war ganz vorsichtig und habe dich sogar vorbereitet..“ brachte ich selbstsicher über meine Lippen. Überlegte jedoch gleichzeitig, ob ich womöglich doch ein bisschen zu grob gewesen war..

“Das meine ich nicht. Du hast meine Hose kaputtgemacht, weil du gestern so notgeil warst..“ zischte der Rothaarige mich an, während er mir seine Rückansicht präsentierte und tatsächlich befand sich direkt unter seinen knackigen Po ein langer waagerechter Riss, der freien Blick auf seine Unterhose zuließ.

“Krieg dich wieder ein. Das ist kaum zu sehen..“ log ich dreist, ehe ich mich aus dem Bett bequemte und so wie Kami mich geschaffen hatte, an ihm vorbei ging. Ich spürte regelrecht, wie er mich anglotze.

“Außerdem war nicht ich der Notgeile, sondern du. Es konnte dir doch nicht schnell genug gehen..“ schnarrte ich anzüglich grinsend, während ich in eine saubere Shorts schlüpfte.

Ruki´s Gesicht nahm wieder diesen auffälligen Rotton an und seine Nasenflügel machten den Anschein, als würde er versuchen einen Nilpferd Konkurrenz zu machen.

“Dir ist dein Erbsengehirn wohl in die Hose gerutscht. Du warst derjenige, der mich ins Schlafzimmer gezerrt hat und du warst auch derjenige, der mich zu erst geküsst hat. Ich wurde regelrecht genötigt. Freiwillig hätte ich nie mit dir die Nacht verbracht..“ redete er sich wild gestikulierend in Rage.

“Ich habe dich zu nichts gezwungen. Du wolltest es, genauso wie ich. Ich wette du hattest noch nie so guten Sex, wie mit mir. So wie du geschrien hast..“ Es war unfair zu behaupten, ich wäre der Einzige gewesen, der für diesen One-Night-Stand verantwortlich war und irgendwie tat es weh zu hören, das Ruki das angeblich nicht gewollt hatte. Da hatte ich letzte Nacht einen ganz anderen Eindruck.

“So gut warst du auch wieder nicht. Ich könnte an jeder Straßenecke einen besseren Liebhaber finden..“ gab er in seinen üblichen überheblichen Ton von sich, nachdem er sich ein weißes Shirt von mir übergezogen hatte. Was an ihm mehr wie ein Nachthemd wirkte.

“Dann hast du ja genug Auswahl. Ich fasse deinen knochigen Hintern nicht einmal mehr mit einer Kneifzange an..“ fuhr ich ihn beleidigt an. Er hatte mein Ego verletzt und das ließ ich mir von niemandem gefallen. Egal wie gut der Sex war.

“Keine Sorge. Ich kann ohne Weiteres auf dich verzichten..“ mit diesen Worten drehte er sich brüsk um und stapfte wütend aus dem Schlafzimmer.

“Ich auf dich auch..“, rief ich ihm sarkastisch hinterher.

“Ich auf dich schon immer..“ erhielt ich die nicht weniger sarkastische Antwort aus dem Flur.

“Schön..!“

“SCHÖN....!!“. War das Letzte, was er schrie, danach hörte ich wie die Tür lautstark zugeknallt wurde. Stille...
 

Eigentlich hätte ich froh sein müssen, dass ich von diesem Plagegeist los war, jedoch wollte sich partout kein Glücksgefühl einstellen. Stattdessen war sämtliche gute Laune verschwunden.

Wie konnte dieser Wicht es wagen so mit mir zu reden und das, nachdem ich wirklich gedacht hatte, wir würden uns jetzt besser verstehen oder wenigstens fünf Minuten in einen Raum sein können, ohne uns zu streiten. Weit gefehlt. Wir waren einfach zu verschieden, um Freunde zu werden.

Mit dieser Erkenntnis schlurfte ich ins Badezimmer. Ich brauchte eine heiße Dusche.

Während ich mich von dem warmen Wasser berieseln ließ, schloss ich meine Augen und versuchte nicht an Ruki zu denken. Das gelang mir allerdings nur bedingt, um nicht zu sagen überhaupt nicht.

Was bildete dieser Kerl sich eigentlich ein?

Normalerweise war es mein Part die Wohnung eines Typen zu verlassen, nachdem ich hatte, was ich wollte oder ich warf ihn am nächsten Morgen raus, wenn er mir auf die Nerven ging. Noch nie hatte jemand das bei mir gemacht. Dafür müsste er sich auf den Knien rutschend und winselnd bei mir entschuldigen..

Das Klingeln meines Handy´s riss mich aus meinen Überlegungen. Ich wusste es!.

Ruki war zwar eingebildet, aber selbst ihm war klar, das er zu weit gegangen war und etwas bei mir gut machen musste.

Hastig drehte ich das Wasser ab und stürzte förmlich aus der Dusche. Nicht weil ich die Stimme des Kleineren hören wollte, sondern nur weil ich es nicht erwarten konnte eine Entschuldigung aus seinem Mund zu hören.

“Ich wusste es..“ redete ich drauf los und grinste triumphierend vor mich hin, nachdem ich mein Handy vom Nachttisch genommen hatte.

“Hä..?“ bekam ich als geistreiche Antwort. Ich verdrehte genervt die Augen und lief auf meinen Wandspiegel zu, der sich neben meinen Kleiderschrank befand.

“Was willst du Kazuki..?“, fragte ich beiläufig nach, um ihn nicht weiter zu überfordern.

“Du musst mir helfen. Meine Wohnung steht unter Wasser..“ erklärte er aufgeregt. Es hätte mich überraschen sollen, aber das tat es nicht.

“Und, warum steht deine Wohnung unter Wasser..?“, wollte ich seufzend wissen.

“Ich habe den Wasserhahn nicht zu gedreht..“ war die simple Erklärung.

“Warum ist er kaputt..?“ hakte ich weiter nach, wobei ich mich im Spiegel betrachtete und mich hin und her drehte.

“Ich bin eingeschlafen..“ erneut verdrehte ich die Augen und schüttelte leicht meinen Kopf. Das war typisch für Kazuki.

“Was soll ich jetzt machen? Die Wohnung unter mir ist auch in Mitleidenschaft geraten. Mein Nachbar war gerade hier und hat sich beschwert..“ plapperte er ohne Punkt und Komma weiter.

“Keine Sorge, das zahlt deine Versicherung..“ versuchte ich ihn zu beruhigen.

“Versicherung..?“ echote mein bester Freund, als handle es sich dabei um ein Fremdwort. Wie hätte ich nur denken können, dass er so voraussichtig sein könnte.

Aber viel mehr beschäftigte mich gerade mein Rücken. Mehrere rote Striemen leuchteten mir entgegen, die sich quer über meine, bis dato noch makellose Haut erstreckten.

“Diese verdammte Kratzbürste..“, fluchte ich lautstark.

“Byou, ist alles in Ordnung..?“, hörte ich Kazuki verwirrt fragen. Ich hatte für einen Augenblick vergessen, dass ich noch immer mit ihm telefonierte.

“Ja, alles bestens. Ich habe noch eine wichtige Verabredung, zu der ich nicht zu spät kommen darf. Rede einfach noch einmal in Ruhe mit deinen Nachbarn, dann wird er da sicher ein Augenzudrücken. Wir sehen uns die Tage..“ wimmelte ich ihn schnell ab und legte danach einfach auf. Ich weiß, dass das nicht die feine englische Art ist, aber ich hatte zurzeit andere Probleme.

Über die Schulter hinweg betrachtete ich immer noch die Kratzspuren, welche Ruki auf mir hinter lassen hatte. Ich hatte vollkommen verdrängt, dass er mir die verpasst hatte. Das grenzte schon an Körperverletzung. Noch ein Grund mehr, warum er sich bei mir entschuldigen musste!.

In aller Ruhe zog ich mich an, spähte jedoch alle paar Minuten zu meinem Handy. Ich war mir sicher das der Rothaarige anrufen würde. Früher oder später. Er musste sich vermutlich nur die passende Entschuldigung zurechtlegen.

Eine Stunde verging, dann die Zweite und so weiter. Ich wartete den halben Tag darauf, dass etwas passierte. Nichts, nicht einmal eine kurze SMS hatte er für mich übrig.

Ungeduldig rauchte ich eine Zigarette nach der anderen, bis meine Schachtel leer war.

Toll nun hatte es dieser Idiot auch noch geschafft, das ich an einer Nikotinvergiftung starb!

Seufzend raufte ich mir die Haare, ehe ich mein Handy zum wiederholten Mal in die Hand nahm und das Display anstarrte. Nach weiteren zehn Minuten legte ich es wieder weg und lief in meinen Wohnzimmer auf und ab.

Es war bereits später Nachmittag und ich hatte den ganzen Tag vergeudet, um auf einen Anruf zu warten, der nicht kam.

Auf einmal kam mir ein Gedanke. Hatte Ruki eigentlich meine Nummer? Wenn nicht konnte ich noch Jahre warten und nichts würde passieren. Ich würde ihm sicher nicht nachlaufen.

Vielleicht sollte ich die Sache mit der Entschuldigung einfach vergessen. So wichtig war mir das auch wieder nicht. Ich konnte gut auf diese Nervensäge verzichten. Und auf seine Widerworte. Und auf seine Arroganz. Und erst recht auf alles andere, was ihn betraf...

Keine Sekunde später zog ich mir im Flur meine Jacke und Schuhe an.

Meine Nikotinsucht meldete sich wieder, und da ich meine Zigaretten alle vernichtet hatte, musste ich mir neue besorgen. Ganz sicher würde ich nicht zu Ruki gehen. Jedenfalls nicht direkt. Wenn ich auf dem Weg zum Supermarkt, zufällig an seiner Wohnung vorbei kommen würde, würde ich unter Umständen kurz bei ihm klingeln. Mehr nicht.

Zielsicher machte ich mich also auf den Weg zum Supermarkt. Allerdings nicht den bei mir um die Ecke, sondern zu einen der weiter südlich lag. Da waren die Zigaretten angeblich billiger. Dafür nahm ich auch gern einen Fußmarsch von über einer halben Stunde auf mich.Was tat ich nicht alles um ein bisschen Geld zu sparen..

Wie das Schicksal es so wollte, kam ich kurz vor meinen Ziel an Ruki´s Wohnung vorbei. Ich gebe zu das Schicksal hatte weniger damit zu tun, sondern viel mehr mein Wunsch den Kleineren eine Entschuldigung heraus zu pressen.

Suchend streifte mein Blick die Klingelschilder. Schnell fand ich das Richtige, drückte jedoch nicht drauf. Denn ich war mir ziemlich sicher, das er mir nicht öffnen würde. Also musste ich einen anderen Weg finden, um in das Gebäude zu kommen.

Nach kurzen überlegen kam mir die Idee. Ich würde einfach woanders klingeln und mich als Postbote ausgeben. Grinsend drückte ich auf irgendein Klingelschild und wartete.

“Wer ist da..?“, fragte mich eine krächzende Frauenstimme, was mich auf eine Dame älteren Jahrgangs schließen ließ. Welch ein Glück.

“Paketdienst. Ich habe ein Paket für Sie..“ gab ich höflich Auskunft, während ich bereits eine Hand auf den Türgriff legte und darauf wartete, dass der Summer erklang. Leider was nichts dergleichen zu hören.

“Ich habe nichts bestellt..“ klärte mich die Bewohnerin stattdessen auf.

“Sie haben bei einem Gewinnspiel den ersten Platz belegt und erhalten dafür einen Preis..“ saugte ich mir aus den Fingern und hoffte, dass sie sich damit zufriedenstellte.

“Was ist das für ein Preis..?“, wollte sie forschend wissen.

“Ein..Staubsauger..“ mir fiel nichts Besseres ein. Ich wollte doch nur ins Haus.

“Sind sie ein Vertreter..?“, fragte sie deutlich misstrauisch nach.

“Nein..“

“Ein Schmuggler..?“

“Nö..“

“Betrüger..?“

“Neihein~..“

“Gehen sie wählen..?"

“Nein. Ich meine ja. Hören sie gute Frau. Ich bin streng atheistisch orthodox erzogen und essen Fleisch nur, wenn es sich nicht mehr bewegt..“ erklärte ich, um weiteren Fragen vorzubeugen und das Wunder geschah. Ich vernahm ein leises Summen. Zügig öffnete ich die Tür und atmete erleichtert aus. Nachdem ich es endlich geschafft hatte, das Gebäude zu betreten, sah ich mich einem neuen Problem gegenüber. Ich wusste nicht auf welcher Etage Ruki wohnte.

Mir blieb nichts anderes übrig, als alle Namensschilder der Reihe nach abzuklappern.

Im zweiten Stock machte sich meine Raucherlunge bemerkbar und ich nahm mir das erste Mal wirklich vor mit dem rauchen aufzuhören. Trotzdem gab ich nicht auf und im vierten Stock wurde ich endlich fündig. Wenn ich Ruki je wieder besuchen würde, musste ich vorher dringend an meiner Kondition arbeiten.

Ich atmete einmal tief durch, ehe ich die Klingel betätigte.

Komischerweise machte sich Nervosität in mir breit, nur ein ganz kleines bisschen...

Bisschen...

Ich wartete.

Minutenlang. Zwar hatte ich Ruki´s Wohnung noch nie betreten, aber ich war mir ziemlich sicher das Sie nicht so groß war, dass er über zehn Minuten bis zur Tür brauchte. Selbst mit seinen kurzen Beinen.

Die logische Konsequenz war, dass ich die Klingel ein weiteres Mal betätigte. So leicht kam er mir nicht davon.

Meine Hartnäckigkeit wurde belohnt. Ich konnte hören, wie die Tür erst aufgeschlossen wurde, gleich darauf wurde sie einen Spaltbreit geöffnet. Für einen flüchtigen Augenblick konnte ich das Gesicht des Rothaarigen erkennen, ehe er mir die Tür direkt vor der Nase wieder zu schlug.

“Verschwinde..“ blaffte er mich, sicher hinter der Tür verschanzt, an. Da ich damit gerechnet hatte, war ich wenig überrascht.

“Erst wenn wir miteinander geredet haben..“ gab ich bestimmend von mir.

“Ich will nicht mit dir reden, also hau ab..“ verteidigte Ruki seinen Standpunkt und ich konnte förmlich vor mir sehen, wie die Ader auf seiner Stirn hervortrat, als würde sie gleich platzen.

“Und was ist mit meinem Shirt, das will ich wieder haben..“ änderte ich meine Taktik. Ganz davon abgesehen, dass ich es wirklich wieder haben wollte.

“Das bekommst du wieder, wenn ich meins zurück bekomme. Gewaschen versteht sich..“ verkündete er schlicht.

“Ich bin nicht deine Putzfrau..“ wehrte ich schnell ab. Das wäre noch schöner, wenn ich die Klamotten von dem Zwerg waschen würde.

“Keine Sorge, das würde meine Haftpflichtversicherung auch nicht erlauben..“ konnte ich ihn hinter der Tür hämisch lachen hören. Frechheit.

“Ruki, mach endlich die beschissene Tür auf oder ich erzähl jedem, das du Tokio Hotel Fan bist..“, knurrte ich und bereute es fast schon das ich her gekommen war.

Darauf erhielt ich keine Antwort und mir wurde bewusst das ich es auf diese Weise nie schaffen würde, das Ruki mir die Tür öffnet. Ich musste mir etwas anderes überlegen oder wirklich wieder gehen.

Überlegend kratzte ich mich am Hinterkopf, da fiel mein Blick auf den Türspion. An sich nichts Besonderes, aber ich war mir ziemlich sicher, dass der Rothaarige zu klein war, um hindurch zu gucken. Also musste er die Tür öffnen, wenn er sichergehen wollte, dass ich tatsächlich gegangen war. Das war zwar eine ziemlich gewagte Theorie, aber die letzte Möglichkeit, die ich hatte. Ihn höflich bitten würde ich nie.

“Wie du willst. Ich gehe. Komm bloß nicht auf die Idee mir nachzulaufen..“ rief ich und machte dann ein paar Schritte zur Seite, als würde ich gehen. Danach schlich ich auf Zehenspitzen wieder neben die Tür und wartete. Ich kam mir ein bisschen wie ein geheim Agent vor, aber wenn ich mir einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann zog ich es auch durch.

Ich brauchte nicht lange warten, da öffnete sich die Tür erneut. Das war meine Chance. Ich warf mich mit meinem gesamten Gewicht gegen das Holzding, drückte sie weiter auf und befand mich Sekunden später in Ruki´s Flur.

Mission geglückt. Ich war in der Wohnung und der Kleine saß überrumpelt auf dem Boden. Ich war wohl ein wenig zu stürmisch gewesen.

“Bist du jetzt vollkommen durchgedreht? Raus oder ich rufe die Polizei..“ motzte er mich an, wobei er sich wieder erhob und sich leicht den Hintern rieb.

“Das tust du sowieso nicht und ich gehe erst wieder, wenn du dich bei mir entschuldigst..“ machte ich ihm nachdrücklich klar, nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen und mich mit verschränkten Armen dagegen gelehnt hatte. Wirklich sicher ob er nicht doch die Polizei rufen würde war ich allerdings nicht. Ruki war unberechenbar.

“Ich soll mich bei dir entschuldigen? Und wofür, das ich mehr funktionierende Gehirnzellen habe, wie du..?“ echauffierte er sich. Diese bösartige Bemerkung überging ich geflissentlich.

“Nein dafür, dass du einfach aus der Wohnung gestürmt bist, ohne dich für meine Gastfreundschaft und den Sex zu bedanken. Dafür, dass du mein Badezimmer und meine Küche verwüstet hast. Und dafür, dass du mir meinen schönen Rücken zerkratzt hast..“ zählte ich ungeniert auf, woraufhin er mich entgeistert ansah, als hätte ich ihm gerade erzählt, dass es dieses Jahr keinen Sommerschlussverkauf geben würde.

“Du hast sie nicht mehr alle. Außerdem hast dir mal meinen Hals angesehen. Wegen dir muss ich die nächsten Tage mit Rollkragen durch die Gegend laufen..“ zischte er mich an. Gleichzeitig deutete er mit seiner Hand auf einen dunklen Fleck auf seinen Hals.

“Ein Knutschfleck. Das ist nichts, im Gegensatz, zu dem was du mit meinen Rücken gemacht hast..“ beharrte ich auf meinen Standpunkt und machte eine wegwerfende Handbewegung.

“Ich entschuldige mich nicht dafür. Die Kratzer verheilen wieder, aber meine Hose kann ich wegwerfen und die war verdammt teuer..“ brachte er trotzig über seine Lippen und ich seufzte schwer.

Langsam aber sicher sah ich ein das wir so nicht weiter kommen würden. Dazu waren wir beide viel zu stur. Allerdings wollte ich nicht, dass es wieder so eskalierte, wie in meiner Wohnung. Wir waren beide erwachsen, und selbst wenn wir uns nicht sonderlich mochten, musste es doch möglich sein, das wir ein normales Gespräch führen konnten.

“Was hältst du davon, wenn ich dich als Entschädigung einlade. Ein ganzer Abend nur auf meine Kosten..“ schlug ich ruhig vor. Der Klügere gab bekanntlich nach, außerdem würde es für mich teurer werden, wenn ich ihm eine neue Hose kaufen würde.

“Und wo ist der Haken..?“, fragte Ruki misstrauisch nach. Eigentlich hatte ich mit einer sofortigen Ablehnung gerechnet.

“Es gibt keinen. Ich lade dich ein. Nimm es an oder lass es..“ gab ich gelassen zurück. Meine innere Stimme sagte mir zwar, dass wir keine halbe Stunde schaffen würden, ohne zu streiten, aber das ignorierte ich.

Stattdessen sah ich den Kleineren abwartend an. Er schien selbst abzuwägen, ob er sich darauf einlassen sollte oder nicht.

“Okay, ich ziehe mich schnell um..“, meinte er schließlich und ich bildete mir ein, ein flüchtiges Lächeln auf seinen Lippen zu sehen. Er freute sich mit Sicherheit schon darauf mir das Geld aus den Taschen zu ziehen. Wie gut das nicht mit ihm shoppen ging.

“Beeil dich..“, rief ich ihm in kluger Voraussicht nach, nachdem er in seinem Schlafzimmer verschwinden war. Denn ich verspürte keine Lust noch stundenlang zu warten, bis er sich für das passende Outfit entschieden hatte.

“Ja ja..“ bekam ich als Antwort und ich musste mir auf die Zunge beißen, um meinen Kommentar darauf für mich zu behalten. Sonst würde es gleich wieder in einen Streit ausarten.

Gelangweilt ging ich einige Schritte den Flur entlang und ließ meinen Blick durch die Wohnung schweifen. Keine Spur von Unordnung, Staub oder Chaos. Alles, sogar der hässliche Porzellan Tiger neben der Couch, waren porentief rein. Doch plötzlich fiel mir der nicht gerade kleine Berg an zerknüllten Taschentüchern auf den Couchtisch auf. Entweder Ruki hatte eine dieser kitschigen Seifenopern im Fernsehen geguckt oder..

“Ich bin fertig..“ riss mich seine Stimme aus meinen Überlegungen. Ich wendete meinen Blick zu ihm und zog die Augenbrauen in die Höhe. Wie hatte er es so schnell geschafft sich umzuziehen und seine Haare zu stylen. Zu allem Überfluss musste ich auch noch zugeben, dass er toll aussah. Was ich nie laut sagen würde.

“Was guckst du so..?“, wollte er wie auf Kommando wissen. Anscheinend hatte ich ihn ein bisschen zu lange angesehen.

“Nichts, ich habe mich nur gefragt, ob du dir deinen BH ausstopfen wolltest..“ versuchte ich geschickt das Thema zu wechseln und deutete mit meinem Kopf zu dem Couchtisch und dem sich auf diesen befindlichen Taschentuchhaufen.

“Nein, ich..leide unter einer Allergie und jetzt lass uns gehen..“, stammelte er sichtlich verlegen vor sich hin und schob mich gleichzeitig auf die Wohnungstür zu.

“Und gegen was bist du allergisch..?“, fragte ich so beiläufig wie möglich nach, ehe ich die Tür öffnete und in den Hausflur trat.

“Gegen..Hausstaub..“ war Ruki´s knappe Antwort, während er sich Schuhe und Jacke anzog. Danach schloss er seine Wohnung ab und wir verließen zusammen das Gebäude.
 

“Und wohin lädst du mich ein..?“, unterbrach er die aufkommende Stille. Eine kleine Verbesserung, wenn ich an die sonstigen Streitereien dachte, trotzdem mochte ich es nicht sonderlich, wenn wir uns anschwiegen. Jedenfalls nicht auf diese Weise.

“Ins Kino..“, erklärte ich schnell. Aus dem einfachen Grund, weil wir uns, während der Film lief, nicht unterhalten mussten. Ergo, wir würden uns nicht wieder gegenseitig anschreien.

“Aber ich suche den Film aus...“, verkündete der Kleinere bestimmend, was ich mit einem einfachen Nicken abtat. Wie schlimm konnte es schon werden?
 

Etwa zwanzig Minuten später standen wir vor dem Kino und sahen uns die verschiedenen Plakate der Filme an, die zurzeit liefen.

“Ich will Koizora sehen..“ entschied sich der Rothaarige lächelnd, dabei deutete er kurz auf ein Plakat auf dem ein Junge und ein Mädchen um die Siebzehn zu erkennen waren. Ein Liebesfilm. Eindeutig.

“Können wir nicht was Spannenderes gucken. Wo man nach ein paar Minuten nicht gleich einschläft..?“ versuchte ich ihn umzustimmen. Ich verspürte wenig Lust mit Ruki einen solchen Film zu sehen. Da könnte ich mir ja gleich eine Freundin anschaffen.

“Der ist spannend oder hast du ihn schon gesehen..?“, gab er monoton von sich.

“Nein, aber wir könnten doch einen guten Actionfilm anschauen..“ schlug ich so freundlich ich konnte vor.

“Da wird doch nur sinnlos durch die Gegend geballert..“

“Einen Science-Fiction..?“

“Die sind total unrealistisch..“

“Oder einen Horror Film..?“, fuhr ich unermüdlich fort. Alles nur kein Schnulzen.

“Wenn ich dich sehe, grusle ich mich genug..“, stichelte Ruki frech grinsend, ehe er ein schlichtes “Wir können auch eine Dokumentation gucken. Ich glaube es läuft gerade ein französischer Film, mit Untertitel, über die Entwicklung der Kunst in den letzten hundert Jahren..“ von sich gab.

“Wir sehen uns Koizora an..!“, seufzte ich ergeben. Lieber ein Schnulzen, als eine Dokumentation, wo ich noch nicht einmal ein Wort verstand und auch noch lesen musste.

Triumphierend lächelte mich der Kleinere an und für einen winzigen Augenblick hatte ich das Bedürfnis ihm seine Unterhose über den Kopf zu ziehen.

Wie ein Hund seinen Herrchen folgte ich ihm zur Ticket Vergabe und musste neben den Eintrittskarten natürlich noch eine große Portion Popcorn und einen großen Becher Cola für ihn kaufen. Danach konnten wir uns endlich zu unseren Sitzen begeben. Lustlos ließ ich mich neben Ruki nieder und stützte mein Kinn auf meiner Handinnenfläche ab. Der Saal war nicht einmal zur Hälfte gefüllt und es waren beinahe nur Pärchen anwesend. Noch ein Zeichen mehr das der Film langweilig war. Das einzig Gute war, das ich versuchen konnte den Film zu verschlafen, sobald das Licht aus war.

Ich warf einen verstohlenen Seitenblick zu dem Rothaarigen, der die Beine überschlagen hatte und geräuschvoll an dem Strohhalm von dem Colabecher saugte. Für einen flüchtigen Moment tauchten andere Bilder vor meinen geistigen Augen auf und ich leckte mir unbewusst über die Lippen.

Erst als das Licht aus ging und der Film begann, wendete ich meinen Blick ab und sah auf die Leinwand. Meine Vermutung bestätigte sich. Der Film war tödlich langweilig. Jedenfalls für mich. Das Einzige, was mich wirklich vor dem Einschlafen abhielt, war Ruki so unauffällig wie möglich ein bisschen von seinen Popcorn zu klauen. Was nicht besonders schwer war, denn der Kleinere war so von dem Film gefesselt, dass er nicht einmal gemerkt hätte, wenn ich gegangen wäre. Dennoch blieb ich. Warum wusste ich selbst nicht genau.

Als der Film seinen dramatischen Höhepunkt erreichte, gähnte ich herzhaft und wollte mir wieder etwas Popcorn aneignen. Gerade als ich mit der Hand in den Becher griff, hörte ich ein Schniefen, das eindeutig nicht von den Protagonisten des Filmes stammte.

Ich sah zu Ruki. Bei näherer Betrachtung konnte ich erkennen, dass seine Augen glasig waren und auch sein Kinn zuckte verdächtig. Er schien zwanghaft zu versuchen nicht zu weinen. Es war seltsam, aber dieser Anblick machte mich selbst ein wenig traurig, obwohl ich wusste, dass der Kleinere nur wegen dem Film so sentimental war. Dass er so nah am Wasser gebaut war, hätte ich nie gedacht. Sonst war er so kühl, wie der Südpol. Zumindest mir gegenüber.

Langsam zog ich meine Hand wieder aus dem Popcornbecher. Ruki schniefte erneut, während er stark blinzelte. Doch es half nichts. Ihm rollte eine Träne die Wange hinab.

Aus einen Impuls heraus legte ich meinen Arm um seine Schultern und streichelte ihm kaum merklich über die Schulter hinweg. Ich wollte ihn trösten, auch auf die Gefahr hin gleich mit Cola oder Popcorn überschüttet zu werden. Es geschah jedoch etwas völlig anderes.

Der Rothaarige lehnte seinen Kopf gegen meine Schulter, ohne seinen Blick von der Leinwand abzuwenden. Ich streichelte ihm noch ein bisschen über den Oberarm und beobachtete ihn weiter. Als noch eine Träne über seine Wange kullerte, hob ich meine andere Hand und verstrich die salzige Spur mit meinem Daumen.

“Shh..“, hauchte ich gegen seinen Haarschopf. Warum ich plötzlich so mitfühlend war, wusste ich selbst nicht genau. Sonst machte ich mich über Leute die bei Filmen weinten lustig. Ruki weckte zum ersten Mal den Beschützerinstinkt in mir. Ich konnte ihn einfach nicht weinen sehen. Egal wie zickig er sich sonst verhielt.

Ich streichelte ihm zärtlich über die Wange, zog seine Gesichtskonturen mit dem Fingerspitzen nach, bis hinab zu seinem Kinn. Ohne jeglichen Widerstand konnte ich seinen Kopf ein bisschen hoch drücken, sodass ich ihn direkt ansehen konnte. Unsere Blicke fanden sich, wenige Momente später auch unsere Lippen.

Dieser Kuss hatte nichts von der Leidenschaft und Ungezähmtheit, die gestern noch unseren Verstand umnebelt hatte. Es war lediglich eine zarte Berührung. Ein Hauch. Nur zu erahnen, aber trotzdem deutlich zu spüren.

Mittlerweile hatte ich meine Augen geschlossen. Ich fühlte nur noch den warmen Körper des Kleineren. Ich roch seinen Geruch und schmeckte den leicht süßlichen Geschmack, der von seinen weichen Lippen ausging. Da war nur noch..Ruki

Ich weiß nicht, wie lange wir uns küssten, aber wir lösten uns erst wieder, als das Licht wieder anging.

Stumm sahen wir uns an. Die restlichen Besucher verließen den Saal und wir sahen uns immer noch an. Erst als wir vollkommen allein waren, erwachten wir wieder aus der Starre. Die Stille, die bis eben noch angenehm gewesen war, wurde nun zunehmen drückender. Die ganze Situation immer peinlicher zu werden. Verlegen wand der Rothaarige seinen Blick zum Boden und ich sah auf die weiße Leinwand vor uns.

Angestrengt dachte ich nach. Ich hatte ihn geküsst. Freiwillig und es hatte mir auch noch gefallen. Wenn ich das abstreiten würde, würde ich mich nur selbst belügen. Ich hatte Ruki geküsst, um ihn zu trösten. Das hätte ich nicht tun müssen, aber ich hatte es gewollt und bereute es nicht. Zwischen uns beiden war etwas. Mehr als Hohn und Spott. Ich wusste nur noch nicht, wie ich damit umgehen sollte.

Als ich wieder zu dem Kleineren sah und unsere Blicke sich erneut trafen, konnte ich deutlich Unsicherheit in seinen Augen erkennen. Ihm schien es nicht anderes zu gehen, wie mir.

“Knutscht du immer mit deinen Sitznachbarn im Kino herum..?“ durchbrach er schließlich die Stille, aber dieses Mal lag kein beißender Unterton in seiner Stimme. Er lächelte mich sogar an.

“Heulst du immer bei kitschigen Filmen..?“ war meine nüchterne Antwort.

Wir beide grinsten uns an. Es war wie eine stumme Übereinkunft. Sie verschaffte uns beiden die Zeit, die wir benötigten. In einen Liebesfilm wären sie sich jetzt um den Hals gefallen und hätten sich ihre Zuneigung gestanden. So einfach war das im normalen Leben nicht. Zumal ich mir über meine Gefühle erst noch klar werden musste. Außerdem würden Ruki und ich nie ein klassisches Liebespaar werden. Wir waren in vielen Punkten viel zu verschieden.

Ich war ruhig und regte mich selten über Kleinigkeiten auf. Er war dagegen..

“Warum ist mein Popcorn zur Hälfte leer..?“ eine rein rhetorische Frage, wie ich fand.

“Weil die andere Hälfte es nicht mehr geschafft hat, vor dir zu fliehen..“, witzelte ich, während ich mich von meinem Platz erhob und in aller Ruhe aus dem Saal schlenderte.

“Du kannst von nichts deine Finger lassen, wo auch nur das Wort 'Pop' enthalten ist oder..?“ schnarrte der Rothaarige neben mir und grinste mich triumphierend an.

“Dafür verwechselt man mich wenigstens nicht mit einem Popcorn..“ konterte ich, wodurch die Naturgesetze wieder hergestellt waren. Ich grinste und Ruki schmollte.
 

Es war draußen bereits dunkel geworden und viele bunte Lichter erhellten Tokyo´s Straßen. Das Nachtleben erwachte langsam.

“Wohin lädst du mich zum Essen ein..?“, wollte der Kleinere abwartend wissen.

“Essen? Wer hat etwas von Essen erzählt..?“ war meine Gegenfrage. Ich hatte ihm zum Kino eingeladen, das reichte doch wohl.

“ Du. 'Ein ganzer Abend auf meine Kosten'..“ äffte er mich nach und reckte dabei sein Kinn in die Höhe. Ich konnte mich daran nicht mehr erinnern, da ich jedoch selbst Hunger hatte, ließ ich mich darauf ein.

“Das ist aber das Letzte für heute. Danach bringe ich dich nach Hause..“ verkündete ich brummend. Danach überlegte ich, wo ich mit ihm essen gehen könnte, ohne gleich mein halbes Monatsgehalt auf den Kopf zu hauen. Die Rettung befand sich direkt auf der anderen Straßenseite, die ich auf direktem Weg ansteuerte.

“Ein Nudelsuppenstand..?“ kam es wenig begeistert von Ruki, nachdem wir an dem kleinen Holzhäuschen abgekommen waren.

“Hier gibt es leckeren Ramen zum Mitnehmen. Wir müssen also nicht mindestens eine halbe Stunde warten, bis wir etwas zu essen bekommen..“ versuchte ich ihn zu überzeugen, allerdings nur mit wenig Erfolg.

“Ich will keinen Ramen. Nur weil du zu geizig bist. Du lädst mich gefällig in ein richtiges Restaurant ein, wo es richtige Kellner gibt und richtiges Essen. Mit richtigen Tischdecken und Stoffservietten. Ist das klar..“ gab er bestimmend von sich und stemmte die Hände in die Seite.

“Vielleicht noch mit richtigen Kerzen..?“ brachte ich ironisch über meine Lippen.

“Natürlich. Ich weiß auch schon genau, welches Restaurant wir nehmen..“ meinte er herrisch, ehe er mir den Rücken zu drehte und den Bürgersteig entlang lief. Mir blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Ich hoffte nur das ich am Ende des Abends wenigstens richtigen Sex dafür bekam, dann hätte es sich auch für mich gelohnt.

Bei diesen Gedanken wanderte mein Blick wie von selbst zu Ruki´s Hintern. Dem ich heute noch gar keine Beachtung geschenkt hatte. Welch eine Schande.

“Das ist es..“ kam es plötzlich von dem Kleineren und ich löste meinen Blick von seinem Po, um herauszufinden zu welchem Nobelrestaurant er mich geführt hatte. Zu meiner Überraschung war es nicht sonderlich groß und schien nicht zu den teuersten Adressen zu gehören. Trotzdem hatte es einen gewissen Flair.

Ich betrat nach Ruki das Gebäude und folgte ihm zu einem der Tische an der Wandreihe. Das Restaurant war zwar gut besucht, aber trotzdem nicht überfüllt. Ich musste zugeben, dass ich es sehr ansprechend fand, was ich allerdings für mich behielt. Diesen Triumph wollte ich dem Rothaarigen nicht auch noch gönnen.

“Das Restaurant ist ein absoluter geheim Tipp. Der Koch macht die besten Reisgerichte in ganz Tokyo..“ begann Ruki zu schwärmen, nachdem wir uns hingesetzt hatten.

“Was ist daran besonders? Einen Reiskocher habe ich auch zu Hause..“ entgegnete ich schulterzuckend, woraufhin mein Gegenüber seine Augen verdrehte.

“Willkommen und einen wunderschönen guten Abend. Ich werde heute ihr Kellner sein..“ erklang auf einmal neben unseren Tisch ein mir nur all zu gut bekannte Stimme. Kazuki!

Fassungslos sah ich ihn an. Was machte der hier? Er war zum Kellner so geeignet, wie ich zum Pizzabäcker. Was er auch gleich verdeutlichte.

“Byou? Ruki? Was macht ihr denn hier..?“ fragte er mich allen Ernstes und ich konnte gerade noch verhindern, dass mein Kopf auf der Tischplatte herab sauste.

“Wir wollen etwas essen..“ mischte sich Ruki gelassen ein und ich konnte förmlich sehen, wie es in dem Gehirn meines besten Freundes zu rattern begann.

“Ist das euer erstes Date..?“, wollte er breit grinsend wissen, während er uns die Karten reichte.

“Das ist kein Date. Ich habe Ruki lediglich eingeladen, aber was machst du hier? Ich dachte du arbeitest als Fahrradkurier..?“ meine Ausrede war zwar sehr lahm, dennoch war ich sicher, dass das Kazuki nicht auffallen würde.

“Ich muss meine Schulden abarbeiten, die ich bei der Überschwemmung meiner Wohnung verursacht habe..“ brachte der Brünette verlegen lächelnd über seine Lippen. Das klang logisch. Ich zweifelte nur daran, dass Kazuki seine Schulden auf diese Art verringern konnte.

“Aber wie kommt es das ihr beide zusammen ausgeht? Ich dachte immer ihr mögt euch nicht oder willst du herausfinden, ob ich mich wirklich von meinen Piercings trennen würde..?“ plapperte er munter weiter und grinste mich verschwörerisch an.

“Was gehen mich deine Piercings an..?“ wie so oft kam ich bei den Gedankengängen des Größeren nicht mit, was ausnahmsweise nicht an mir lag.

“Wir haben doch gewettet, dass ich meine Piercings ablegen muss, wenn du es schaffst, Ruki rum zu kriegen..“ während er sprach, ging mir plötzlich ein Licht auf. Schnell sprang ich von meinem Stuhl auf, um ihn den Mund zuzuhalten, doch da war es schon zu spät.

Das Nächste was ich spürte war ein Schlag auf die Wange.

Ruki war ebenso aufgestanden und sah mich nun wütend und zugleich verletzt an. Seine Augen wurden erneut glasig.

“So ist das also..“ brachte er abgehakt über seine Lippen, ehe er mit gesenktem Kopf an mir vorbei stürmte und aus dem Restaurant rannte. Ich brauchte eine Sekunde, um mich zu fangen, dann lief ich ihm nach. Zu spät.

Von ihm war nichts mehr zu sehen...
 

Seid dem waren drei Tage vergangen und Ruki hatte jeden Versuch, den ich unternommen hatte, um ihn zu erreichen, erfolgreich unterbunden. Er reagierte weder auf Anrufe, noch auf SMS, und wenn ich bei ihm klingelte, öffnete er nicht seine Tür. Wie sollte ich dieses Missverständnis aufklären, wenn er mir nicht die Gelegenheit dazu gab?

Ich überlegte sogar schon, ob ich ihn nicht einen Brief schreiben sollte, aber ich war mir ziemlich sicher, dass er mir darauf auch nicht antworten würde.

Nun saß ich frustriert in einem Café und schüttete einen Kaffee nach den anderen in mich hinein. Den hatte ich nämlich dringend nötig, um wach zu bleiben. Die letzten Nächte hatte ich kaum gegessen, ganz zu schweigen, dass ich kaum Nahrung zu mir genommen hatte. Ich lebte seid drei Tagen praktisch nur noch von Zigaretten und Kaffee.

Lustlos lehnte ich mich auf meinen Stuhl zurück. Ich hatte mir gerade den nächsten Kaffee bestellt, da fiel mein Blick auf eine Person am anderen Ende des Cafés. Ruki!

Er saß zwar mit dem Rücken zu mir, trotzdem erkannte ich ihn. Gerade als ich aufstehen wollte, um zu ihm zu gehen, sah ich noch jemanden. Einen Mann. Er schien sich sehr angeregt mit dem Rothaarigen zu unterhalten. Sie lachten sogar.

Ich ballte die Hände zu Fäusten. Ich erinnerte mich daran, dass Ruki einen Freund erwähnt hatte, aber das war für mich nie mehr als eine Lüge gewesen. Konnte ich mich so getäuscht haben?

Warum hatte mit mir geschlafen, wenn er vergeben war? Das ergab keinen Sinn.

Ein bis dahin unbekanntes Gefühl machte sich in mir breit. Eifersucht!

Ich war eifersüchtig auf diesen Mann und das mehr, als nur ein ganz kleines bisschen..

Mehr...

Ich hätte kotzen können..

Wenn ich in den letzten vierundzwanzig Stunden etwas gegessen hätte, würde sich das nun auf dem Tisch vor mir befinden. Ein Glück für das Café, das mein Magen leer war und mir lediglich die Galle hochkam.

Ich kam mir vor wie der letzte Idiot. Da versuchte ich immer wieder mit Ruki zu reden und ihm zu erklären, das es diese bescheuerte Wette eigentlich gar nicht gab. Das es nichts weiter war als eines von vielen Hirngespinsten in Kazuki´s Kopf, die er unbedingt hatte ausplaudern müssen. Und dieser Zwerg hatte nichts Besseres zu tun als sich gleich dem nächsten an den Hals zu werfen.

Wieder hörte ich sein Lachen, was für mich ziemlich aufgesetzt klang und nicht danach das er wirklich fröhlich war.

Eine ganze Weile beobachtete ich das ungleiche Paar. Der Mann der Ruki gegenüber saß, war um ein Vielfaches älter, hatten einen nicht zu übersehbaren Bauch und die ersten Anzeichen einer Glatze. Er entsprach demnach nicht dem früheren Geschmack des Rothaarigen und ich konnte nicht umhin mich zu fragen, was an diesen Typen besser sein sollte, als an mir?

Selbst der Anzug, den er trug, konnte nicht bewirken, dass er wie ein Geschäftsmann aussah. Eher wie ein in Stoff gehüllter Fleischklops mit ein paar Haaren.

Zu gern hätte ich gewusst, über was sie sich unterhielten, aber dafür saß ich leider zu weit entfernt. Eine Tatsache, die ich noch im selben Moment änderte. Mir war egal, dass das Café gut besucht war oder ob es Ruki peinlich sein würde. Ich würde ihn jetzt zur Rede stellen und das auf meine Weise und ein bisschen ärgern würde ich ihn auch. Schon dafür, dass er lieber mit anderen Männern redete, anstatt mit mir.

Mit einem diabolischen Grinsen im Gesicht lief ich auf den Tisch zu, an welchen die beiden saßen, und stellte mich breitbeinig davor.

“Hier treibst du dich also rum, während ich mit den drei Kleinen zu Hause auf dich warte. Du weißt doch das Hanzo nicht einschlafen kann, wenn du ihm nichts vorliest..“ gab ich in bester Schauspielmanier und vor allem gut hörbar von mir. Ich sah Ruki so vorwurfsvoll an, wie ich konnte, ohne gleich loszulachen und verschränkte die Arme vor der Brust.

“Dass Sie Kinder haben, haben sie gar nicht erwähnt..“ ergriff der Dicke als Erster das Wort, nachdem einige Sekunden verstrichen und Ruki mich mit großen Augen angesehen hatte, das ich schon befürchtete sie würden ihm gleich aus dem Kopf fallen. Panik schien sich bei ihm breitzumachen. Gut so, denn ich hatte gerade erst angefangen.

“Das habe ich auch nicht..“ haspelte er hastig hervor und warf mir gleichzeitig einen Todesblick aller erster Güte zu. Davon ließ ich mich jedoch nicht abschrecken.

“Nun verleugnest du auch noch deine Familie und das nur weil Hanzo, Lee und Iwa Minischweine sind, oder liegt es daran, dass sie nicht mehr bei uns im Bett schlafen..?“ brachte ich theatralisch über meine Lippen, bevor Ruki noch irgendetwas sagen konnte.

“Sie schlafen mit Schweinen in einem Bett. Ist das denn hygienisch..?“ fragte der Anzugträger und ich konnte deutlich sehen, dass allein die Vorstellung für ihn ziemlich abstoßend zu sein schien.

“Nein, ich habe weder Schweine. Noch schlafe ich mit welchen in einem Bett, das ist alles ein dummes Missverständnis...“ versuchte sich der Rothaarige raus zu reden und strich sich nervös durch die Haare.

“Und wie kommt dieser Herr dazu so etwas zu behaupten, wenn es nicht stimmt? Er wird sich das nicht einfach aus den Fingern saugen. Wer ist das überhaupt..?“ hakte der ältere Mann misstrauisch nach.

“Ich bin sein Freund. Um genau zu sein sogar sein Verlobter. Wir wollen noch dieses Jahr im Ausland heiraten und dann mit unseren Minischweinen mehrere Monate durch Japan trampen. Wie eine richtige Familie..“ verkündete ich schwärmend, was Ruki nur dazu brachte sprachlos den Mund zu öffnen und mich wie ein Karpfen auf dem Trockenen anzusehen.

“Davon haben Sie mir nichts erzählt. Ich kann niemanden gebrauchen, der lieber mit Schweinen durch die Gegend reist, als regelmäßig zur Arbeit zu erscheinen. Sie sollten sich lieber nach einem anderen Job umsehen. Ich kann sie unter diesen Umständen nicht einstellen. Einen schönen Tag noch Matsumoto-san..“

Nun war ich derjenige, der verwirrt war. Hatte ich mich eben verhört?

Noch während ich versuchte eine logische Erklärung zu finden, stand der Mann im Anzug auf und verließ schnellen Schrittes das Café.

“Das ist alles ein riesen Missverständnis. Ich kenne diesen Irren nicht einmal richtig. Er läuft mir schon seid Tagen nach und ist sogar schon bei mir eingebrochen..“ rief Ruki ihm nach, ehe er die Schultern hängen ließ und leise aufseufzte. Langsam dämmerte mir, dass ich ein weiteres Mal in ein Fettnäpfchen getreten war. Meine Vermutung bewahrheitete sich, als der Kleinere sich böse guckend zu mir umdrehte und mich am Kragen packte.

“Kann es sein das du deine verbleibenden Gehirnzellen gegen einen Kaffee getauscht hast oder macht es dir einfach nur Spaß meine Leben zu boykottieren? Ich habe seid zwei Monaten auf diesen Tag gewartet und hatte die Stelle schon so gut wie sicher in der Tasche. Wegen dir kann ich mir einen anderen Job suchen und hoffen das mir nicht ein Ruf als schwuler Schweine Fanatiker voraus geht..“ fuhr er mich wütend an und ich musste ehrlich zugeben, dass ich zu weit gegangen war. Eifersucht hin oder her.

“Das war ganz sicher nicht meine Absicht. Ich..dachte der Kerl..wäre dein Freund..“ gab ich kleinlaut zu. Mir fielen keine Ausreden ein, die nur halbwegs plausibel geklungen hätten, also sagte ich einfach die Wahrheit. Soll bekanntlich das Beste sein.

“Selbst wenn. Was geht dich das an? Ich kann treffen, wen ich will und du kannst verarschen, wen du willst..“ mit diesen Worten ließ der Jüngere mein Shirt wieder los. Er sah mir kurz direkt in die Augen. In denen ich neben Wut, auch sehr viel Traurigkeit und Enttäuschung erkennen konnte. Nun war ich es, der keinen Laut über die Lippen brachte. Dabei hatte ich mir vorgenommen ihm alles zu erklären. Leider fielen mir gerade nicht die richtigen Worte ein, zumal ich die Blicke der übrigen Café Besucher auf mich spürte. Die gespannt auf eine Fortsetzung des Geschehens warteten.

“Tu uns beiden einen Gefallen und lass mich in Ruhe. Du hast bekommen, was du wolltest..“ wisperte Ruki verbittert und drehte mir im selben Atemzug den Rücken zu. Er legte noch schnell Geld für den Kaffee auf den Tisch neben uns und lief dann Richtung Ausgang. Ich war noch immer ein bisschen perplex, doch dann besann ich mich. Dieses Mal würde ich ihn nicht einfach so gehen lassen!

Schnell rannte ich ihm nach und holte ihn auf den Bürgersteig wieder ein. Durch das dichte Gedränge konnte ich allerdings nur hinter ihm laufen und ihn nicht wirklich aufhalten.

“Wenn du mir 3 Sekunden zuhören würdest, könnte ich dir erklären, dass alles nur ein dummer Zufall war..“ brachte ich abgehetzt übe meine Lippen und versuchte ihn in den Menschenmassen nicht zu verlieren, durch die er sich hindurchschlängelte.

“Bei dir ist immer alles nur ein dummer Zufall. Wörter wie Gewissen oder Verantwortung sind dir doch völlig fremd. Du willst nur deinen Spaß, egal auf wessen Kosten..“ wehrte er kühl ab, ohne mich eines Blickes zu würdigen. Statt dessen lief die Treppen zu einer U-Bahn Station hinunter und ich hatte wieder Schwierigkeiten ihm zu folgen, da mit uns noch viele andere in die gleiche Richtung strömten. Es herrschte Rush-Houre und viele Pendler waren auf den Weg von der Arbeit nach Hause. Dem entsprechend voll war die U-Bahn. Jeder versuchte noch einen Platz zu erhaschen, um nicht auf die nächste Bahn warten zu müssen.

Mit einem großen Hechtsprung schaffte ich es gerade noch hinein, bevor sich hinter mir die Tür schloss. Dicht gedrängt, wie in einer Sardinenbüchse stand ich da und konnte mich gerade einige Zentimeter nach rechts und links bewegen. Aber mehr war auch nicht nötig, denn Ruki stand genau vor mir. Jetzt konnte er mir nicht mehr davon laufen.

“Warum folgst du mir? Hast du mit Kazuki eine neue Wette abgeschlossen, das er sich sämtliche Haare abrasiert, wenn du es schaffst, mich noch einmal ins Bett zu kriegen..“ zischte er mich wütend an, ehe er sich widerwillig an mir festhielt. Die Bahn hatte sich in Bewegung gesetzt und für ihn gab es keine andere Möglichkeit, da er zu klein war, um an die Haltegriffe an der Decke zu kommen.

“Ich habe nie eine Wette mit ihm abgeschlossen. Weder früher, noch jetzt..“ versicherte ich, ohne zu zögern. Warum glaubte er mir nur nicht?

“Und wie kommt Kazuki auf die Idee? Hat er sich das alles spontan ausgedacht, weil er sehen wollte, wie ich reagiere..?“ war die gereizte Antwort, bei der er mich sogar flüchtig ansah. Dann wand er seinen Blick wieder ab und ich konnte sehen wie er auf seiner Unterlippe herumkaute. Er versuchte krampfhaft mir nicht zu nahe zu kommen, was in Anbetracht des wenigen Platzes um uns herum, von vornherein zum Scheitern verurteilt war.

“Nein, es war lediglich ein Witz, den er zu ernst genommen hat..“, begann ich in aller Ruhe und vor allem leise, weil die Fahrgäste um uns herum bereits zu tuscheln begonnen hatten und uns aus den Augenwinkeln heraus beobachteten. Ich wollte nicht noch mehr Aufsehen erregen.

“Ein Witz? Das nennst du einen Witz? Ich heule mir wegen dir die Augen aus dem Kopf und das ist für dich nicht mehr als ein Witz..?“ schrie er mich aufgebracht an, ohne mich ausreden zu lassen. So viel zum Thema sich unauffällig verhalten.

“So meinte ich das nicht. Du verdrehst mir die Worte im Mund...“ entgegnete ich nachdrücklich.

“Ich verdrehe nicht das Geringste. Du hast von Anfang an mit mir und meinen Gefühlen gespielt. Ich war nur zu naiv um es gleich zu merken..“ fuhr er mich erneut barsch an und ich konnte deutlich ein Zittern in seiner Stimme hören.

“Wenn es so wäre, würde ich jetzt nicht hier stehen. Außerdem haben wir nie über Gefühle geredet. Wie soll ich wissen, was in dir vorgeht, wenn du immer gleich abhaust..“ konterte ich, schließlich hatte ich versucht ihn zu erreichen und das nicht nur einmal. Außerdem waren wir noch nicht dazu gekommen überhaupt über irgendwelche Gefühle zu reden.

“Du willst wissen, was ich fühle? Hast du das immer noch nicht gemerkt? Ich liebe dich du Idiot und das schon viel zu lang..“ glitt es in einen Redeschwall über seine Lippen und erschlug mich regelrecht. Leider in dem Moment, als die Bahn zum Stehen kam und sich die Tür hinter mir öffnete. Ich wurde regelrecht aus dem Waggon gedrückt und stolperte den Bahnsteig entlang.

Für einen kurzen Augenblick verlor ich den Rothaarigen aus den Augen. Suchend sah ich mich um, da ich mir nicht sicher war, ob er ebenso ausgestiegen war oder mit der U-Bahn weiter gefahren.

Warum verschwand er eigentlich immer, wenn es ernst wurde und warum lief ich ihm immer hinterher?

Ich wollte schon entmutigt aufgeben, da sah ich, wie er die Treppe nach oben ging.

“Takanori~ “ rief ich so laut ich konnte und selbst auf die größere Entfernung hin sah ich, wie er sichtlich zusammenzuckte. Allerdings blieb er nicht stehen, sondern versuchte noch eiliger die U-Bahn-Station zu verlassen. Ich war jedoch schneller, nachdem ich mich erfolgreich an den Menschenmassen hindurch geschlängelt und gerempelt hatte.

Ich schaffte es das Handgelenk des Kleineren zu ergreifen. Wodurch ich ihn zwang endlich stehen zu bleiben.

Nun standen wir beide mitten auf der Treppe und schwiegen uns wieder an, während die anderen Passanten mehr oder weniger fluchend an uns vorbei gingen und uns böse Blicke zu warfen.

Doch das war mir egal. Für mich zählte lediglich, dass ich Ruki noch erreicht hatte.

Es sah bestimmt seltsam aus, wie wir hier standen, stumm, reglos. Die Zeit schien still zu stehen.

“Willst du jetzt immer vor mir davon laufen..?“, fragte ich leise nach. Wir waren mittlerweile die Einzigen, die sich noch auf der Treppe befanden und ich wusste, dass wir hier noch morgen stehen würden, denn wenn Ruki eines war, dann stur.

“Ich will endlich wissen, woran ich bin..“ erhielt ich als tonlos Antwort, wobei er sich zu mir umdrehte und ich ihn endlich ins Gesicht sehen konnte. Wir waren beinahe auf gleicher Höhe, da er eine Stufe über mir stand. Ein seltener Anblick, aber das behielt ich lieber für mich, sonst würde gleich wieder wegrennen.

“Du machst es mir nicht leicht dich zu verstehen und manchmal würde ich nichts lieber tun, als dir den Mund zu zu tackern und auf eine einsame Insel auswandern, aber dann merk ich wieder das mir etwas fehlt. Jemand der sich durch nichts einschüchtern lässt. Jemand dem ich irgendwie nie böse sein kann, egal wie nervig er ist und dieser jemand bist du..“

Nun war es raus und ich fühlte mich besser. Ich war nicht der Typ, der auf die Knie ging und eine schnulzige Liebeserklärung von sich gab, schon gar nicht wenn am Boden überall Kaugummi´s breit getreten waren.

Dennoch hoffte ich meinen Gegenüber damit eine Gefühlsregung zu entlocken und zu verdeutlichen, dass ich ihn auch mochte. Mehr als mochte.

Wieder vergingen Sekunden, in denen wir uns beide anschwiegen, was mich ziemlich verunsicherte. Sonst sagte der Kleinere immer sofort, was er dachte. Nun sah er mich lediglich an, als versuche er an meiner Mimik zu erkennen, ob ich es wirklich ehrlich meinte oder ob ich ihn anlog.

“Ich meine es ernst Ruki..“, versicherte ich leise. Langsam hob ich meine Hand, um ihn über die Wange zu streichen, jedoch drehte er seinen Kopf weg, kurz bevor ich seine Haut berührte. Das versetzte mir einen kleinen Stich und ich ließ meine Hand wieder sinken.

“Beweis es mir..“ brachte der Rothaarige klipp und klar über seine Lippen. Zweifel ausgeschlossen.

“Und wie soll ich das machen..?“ ich wusste beim besten Willen nicht, was der Kleinere damit meinte. Mehr als ihm sagen, das ich seine anstrengende Art mochte, konnte er doch nicht von mir verlangen. Das war mehr, als das was ich zu anderen sagte. Außerdem war ich ihm nicht nur einmal nachgelaufen. Genügte das nicht?

“Das musst du schon alleine herausfinden. Ich möchte endlich wissen, was du für mich empfindest oder ob ich nichts weiter war, als eine Wette die dir nichts bedeutet hat...“ verkündete er traurig lächelnd, bevor er sich aus meinem Griff löste und ohne ein weiteres Wort davon ging.

Ich hätte ihm erneut folgen können, aber mir war klar, dass das nichts bringen würde. Ruki wollte einen Beweis von mir. Einen Beweis, dass ich ihn wirklich liebte..
 

Stunden später lief entschlossen und zielstrebig die Straßen entlang, die mich zu der Wohnung des Rothaarigen führte. Es hatte lange gedauert, bis ich mir sicher gewesen war, was ich tun würde, um ihn von mir zu überzeugen. Er wollte einen Beweis und den sollte er bekommen!

Ich war kein sonderlich romantischer Mensch und das würde sich auch nie ändern, selbst wenn ich verliebt war. Es lag mir eben nicht mit einem anderen über meine Gefühle zu reden. Auch wenn das Schwulen immer nachgesagt wurde. Auf mich traf das nicht zu.

Darum war es mir auch schwer gefallen mir etwas einfallen zu lassen. Denn Sachen, wie Gedichte oder Briefe schreiben, kamen für mich von vornherein nicht in Betracht. Trotzdem sollte es etwas Besonderes sein. Etwas bei dem Ruki unmissverständlich begriff, das er mehr für mich war als ein schneller Fick für zwischendurch.

Es gab nur eine Sache die ich neben rauchen, schlafen und zu spät kommen wirklich gut konnte. Singen!

Zwar war ich nicht so gut, wie die Pop-Sternchen die im Radio dauernd gespielt wurden, aber mir wurde schon öfter gesagt, dass ich eine schöne Stimme hätte. Dazu kam, dass ich Gitarre spielen konnte, zwar nicht perfekt, aber immerhin konnte ich die meisten Songs nach spielen. Musik war für mich schon immer die effektivste Möglichkeit gewesen mich auszudrücken. Schon in der Schule hatte ich eigene Lieder geschrieben. Das wusste niemand. Nicht einmal Kazuki.

Besonders wenn es mir schlecht ging, schrieb ich meine Gedanken nieder und formte sie zu einem mehr oder weniger gut klingenden Song. Das hatte ich auch in den vergangenen Tagen getan, allerdings hatte ich nicht beabsichtigt sie irgendjemanden vorzusingen. Schon gar nicht Ruki.

Mir blieb jedoch nichts anderes übrig, wenn ich nicht mein gesamtes Leben allein sein wollte.

Nun stand ich, wie schon vor etlichen Tagen, vor dem Hochhaus in dem der Rothaarige lebte. Mein Hals war ziemlich trocken, und wenn ich meinen Beinen nachgeben hätte, hätten sie mich sofort wieder nach Hause gebracht. Immerhin konnte mir niemand garantieren, dass meine Idee tatsächlich den gewünschten Erfolg brachte. Viel Wahrscheinlicher war es das ich mich lediglich lächerlich machte und Ruki erst recht nichts mehr mit mir zu tun haben wollte.

Aber den Schwanz einziehen war noch nie für mich in Erwägung gekommen. Egal in welcher Hinsicht. Und heute würde ich nicht damit anfangen.

Entschlossen lief ich um das Gebäude herum, da ich nicht vor hatte auf dem Flur vor der Wohnungstür des Kleineren zu singen. Nein, wenn ich schon ein Ständchen für ihn zum Besten gab, dann dort, wo es jeder hören konnte. Zumindest alle Nachbarn von ihm.

Mit meiner geschulterten Gitarre betrat ich den Hinterhof und stellte mich genau in die Mitte. Gut sichtbar für alle Anwohner, wenn sie aus dem Fenstern schauen würden. Es war zwar bereits dunkel, aber der Hof war zumindest so gut beleuchtet, dass ich noch zu sehen war.

Ich war mir nur nicht ganz sicher ob Ruki mich überhaupt hören würde. Er wohnte immerhin im vierten Stock. Ich musste sehr laut singen, sonst würde er nicht einmal merken, dass ich mich nur für ihn zum Deppen machte und das in aller Öffentlichkeit.

Ich atmete ein letztes Mal tief durch, ehe ich meine Gitarre in die Hände nahm. Die Melodie ließ sich einfach spielen, darum musste ich mich nicht zu all zu sehr darauf konzentrieren. Wie immer wenn ich sang, schloss ich meine Augen und dann glitt der erste Ton wie von selbst über meine Lippen..
 

ougon ni yurameku fuyajou wa nemuru koto sae wasureta mama

ichido kagiri no sei ni sakasu tomi to yume to yokujou no GAME

I'M "9732" WINNER! YOU'RE "4321" LOSER!

kouun ga ore wo michibiku DO YOU LOSE WHETHER YOU WIN?

nigiri shimeta DICE ni sousa subete wo kakeru

ALL OR NOTHING

I ALL...

gokigen nanamena megami ga ima bishoun de natsu mo kasumu atsui yoru ni kagayaite

nerau hyouteki wa setsuna no yume TOKI mekase kyou wa mada owaranai

ougon ni yurameku fuyajou wa nemuru koto sae wasureta mama

ichido kagiri no sei ni sakasu tomi to yume to yokujou no GAME

I'M "9732" WINNER! YOU'RE "4321" LOSER!

kouun ga ore wo michibiku DO YOU LOSE WHETHER YOU WIN?

kinou mo ashita mo sutete shinjiru no sa ima wo

ALL OR NOTHING

I ALL...

koneko wo kabutta tenshi ga ima maiorite fuyu mo kooru samui yoru wo kirisaite

nerau hyouteki wa setsuna no yume TOKI mekase me wo korashite shou wo kizande

gokigen nanamena megami ni ima I PLAY TO A GODDESS

koneko wo kabutta tenshi ni ima I PLAY TO AN ANGEL

baramake sekaijuu ni senbou no manazashi wo
 

Es war ein komisches Gefühl mein eigenes Lied zu singen. Meine tiefsten Empfindungen preis zu geben. Aber es war auch verdammt befreiend. Als würde ich zum ersten Mal in meinen Leben überhaupt Worte von mir geben, um mir Gehör zu verschaffen.

Ich öffnete wieder meine Augen und sah an der Hauswand empor. In der Hoffnung Ruki am Fenster stehen zu erblicken, doch ich konnte ihn nicht ausmachen und das, obwohl in seiner Wohnung Licht brannte. Er musste mich gehört haben, da war ich mir ganz sicher. Denn in den Stockwerken unter ihm waren etliche Schaulustige an die Fenster gekommen und beobachteten mich neugierig.

“Takanori..“, rief ich aus Leibeskräften, bevor ich herumwirbelte und in die Dunkelheit spähte. Ich hörte Schritte. Ganz sicher. Und sie wurden immer lauter, was darauf schließen ließ, dass sich eine Person mir näherte.

Mein Herz schlug wie wild und Nervosität machte sich in mir breit. Es konnte sich dabei nur um Einen handeln. Da war ich mir sicher, mehr als nur ein bisschen..

Zeit....

Zusammen mit den lauter werdenden Schritten erhöhte sich auch zunehmend mein Herzschlag.

Ich war gespannt, wie die Sehne eines Bogens kurz vor dem Abschuss. Unruhig trommelte ich mit den Fingern auf dem Gehäuse meiner Gitarre herum, bis ich endlich eine Gestalt erkennen konnte.

Komisch ich hatte Ruki viel kleiner in Erinnerung oder trug er heute seine Plateauschuhe?

Nein, trug er nicht und es war auch nicht der Rothaarige, der auf mich zu lief, sondern ein Polizist.

Für einen Moment glaubte ich meinen Augen nicht trauen zu können, aber selbst wenn ich nachtblind wäre, würde sich nichts daran ändern, dass es sich um einen Mann in Polizeiuniform handelte.

Sein Gesichtsausdruck sagte mir, dass er nicht sonderlich gut gelaunt war oder seine Hose war zu eng. Beides war nicht auszuschließen.

“Haben Sie hier eben gesungen..?“, fragte er mich gerade heraus, nachdem er nur noch wenige Meter entfernt war.

“Nein, ich habe den Müll durchsucht..“ war meine sarkastische Antwort.

“Und warum tragen Sie dann dieses Instrument mit sich rum..?“ Gut kombiniert Watsen. Anscheinend waren die japanischen Polizeibeamten nicht so dumm, wie es ihnen nachgesagt wurde.

“Die habe ich im Müll gefunden. Eine Schande was heut zutage alles weg geschmissen wird..“ blieb ich bei meiner Ausrede. Was mich jedoch viel mehr interessierte war, warum Ruki immer noch nicht hier war und warum ich mich hier mit einen aushilfs- Colambo unterhalten musste?

“Sind Sie Komiker? Ich weiß zwar nicht warum Sie hier Lärm gemacht haben, aber etliche Bewohner des Hauses haben sich beschwert und ich werde Sie jetzt mit auf das Polizeirevier nehmen. Finden Sie das immer noch lustig..?“ erklärte meine Gegenüber mit einem hämischen Grinsen im Gesicht, das ich ihm am liebsten mit meiner Faust wieder ausgetrieben hätte.

“Ich habe keinen Lärm gemacht. Ich habe gesungen, klar..“ erwiderte ich empört. Banausen!

“Also waren Sie es doch. Ich muss Sie bitten mir zu folgen, um die Anzeige wegen Ruhestörung aufzunehmen..“ faselte der Polizist, was ich allerdings nicht weiter beachtete. Ich sah erneut die Fassade empor, zu dem Fenster im vierten Stock, hinter dem sich Ruki´s Wohnung befand. Meine Hoffnung dort den Umriss einer Person zu entdecken, wurde je zerstört.

“Haben Sie gehört? Sie werden mich begleiten, sonst sehe ich mich gezwungen Sie in Handschellen abzuführen und Sie wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt fest zu nehmen..“ schnauzte mich der Village People- Verschnitt an, da ich ihn wohl zu wenig Aufmerksamkeit zukommen ließ.

“Ich habe keine Zeit dafür. Ich warte hier auf..“ noch bevor ich meinen Satz beenden konnte, zerrte mich der Kerl am Oberarm hinter sich her, dass ich fast mein Gleichgewicht verlor. Ich war zu perplex, um mich wirklich zu wehren und war nur noch dazu in der Lage einen flüchtigen Blick zurückzuwerfen..
 

“Hey, Schönling, wenn du deinen Kaffee nicht trinken willst, kannst du ihn mir geben..“ .

Es war nicht zu fassen. Einfach nicht zu glauben. Da machte ich mir die Mühe und sang zum ersten Mal im meinem Leben für jemand anderen, und das Ergebnis war, das ich in einen nicht gerade großen Raum hockte, deren Fenster vergittert waren. Mit drei anderen Männern, die allein schon wegen ihrer Klamotten, wie Verbrecher aussahen. Das Einzige, was ich großzügiger weise bekommen hatte, war ein Plastik Becher, der mit so etwas ähnlich wie Kaffee darin. Zumindest sah es danach aus. Riechen tat es eher wie zu lang gekochter Asbest.

“Ich habe dich was gefragt, Kleiner..“ kam es schnaubend, von einem meiner unfreiwilligen Zimmer genossen. Einen schlecht riechenden, beinahe zahnlosen Sumoringer-Verschnitt, der sich mit verschränkten Armen vor mir aufgebaut hatte.

“Hier..“ ich reichte ihm dem Becher. Sollte er sich doch daran vergiften oder vielleicht war sein Magen schon an Sachen gewöhnt, die den Ph- Wert von 7 weit überschritten.

Er grunste kurz, ließ mich dann aber endlich in Ruhe und ich konnte wieder meiner Hauptbeschäftigung nach gehen. Auf die Wanduhr starren. Das tat ich regelmäßig. Alle fünf Sekunden und das seid weit über einer Stunde. Wie lange sollte ich noch hier hocken?

Der Polizist hatte mir versichert, dass ich bald wieder nach Hause konnte, nachdem er meine Personalien aufgenommen hatte. Da mich einer von den Bewohnern in Ruki´s Hochhaus doch tatsächlich wegen Ruhestörung angezeigt hatte. Ruhestörung!

Ich hatte lediglich ein Lied gesungen. Zwar laut und nach zwanzig Uhr, aber das war noch lange kein Grund gleich die Bullen zu rufen oder sehe ich das falsch?

Noch dazu hatte sich die Person, für die ich gesungen hatte nicht blicken lassen, und wenn ich Pech hatte, war er noch nicht einmal in seiner Wohnung gewesen und ich hatte mich ganz umsonst zum Deppen gemacht und wurde noch dazu angezeigt.

“Was hast du angestellt..?“, fragte mich plötzlich eine rauchige Stimme, die zu dem alten Mann gehörte. Er saß mir direkt gegen über und ich konnte deutlich seine Sake-Fahne riechen. Widerlich.

“Hab gesungen..“, murmelte ich frustriert und rechnete damit ausgelacht zu werden.

“Dann haben sie doch endlich angefangen die Teilnehmer dieser bekloppten Talentshows einzusperren. Wurde aber auch Zeit..“ antwortete er mir mit sichtlicher Genugtuung, ehe ich allerdings darauf reagieren konnte, wurde die Tür geöffnet und ein junger Polizist steckte seinen Kopf in den Raum.

“Du da. Mit kommen..!“ gab er im Befehlston von sich und deutete mit einer knappen Kopfbewegung an, dass ich gemeint war. Schnell, aber immer noch lässig stand ich auf und folgte dem Beamten, der mir durch einen schmalen Flur vorausging.

“Kann ich endlich gehen..?“, wollte ich forschend wissen, da ich nichts mehr wollte als mich zu Hause einzuschließen. Mit meinen besten Freunden. Zigaretten und Alkohol.

“Hai, die Anzeige wurde zurückgezogen und jemand ist hier der ihre Strafgebühr für den Polizeieinsatz bezahlt hat..“ klärte mich der Polizist auf, was meine Augenbrauen in die Höhe wandern ließ. Warum wurde die Anzeige wieder zurückgezogen und vor allem wer hatte das Geld bezahlt. Keiner meiner Freunde wusste, zum Glück, das ich mich auf dem Polizeirevier befand oder etwa doch?

Egal wer es war. Ich würde ihn irgendwie bestechen müssen, dass er es auf keinen Fall weiter erzählte, sonst wäre mein Ruf für immer im Arsch.

Ich muss mich berichtigen. Mein Ruf war definitiv im Arsch. Denn niemand Geringeres, als Ruki höchst persönlich stand in der Empfangshalle der Polizei und hielt meine Gitarre, nebst anderen Kleinigkeiten in den Händen, die mir nach meiner unfreiwilligen Verhaftung abgenommen wurden.

Kein Anzeichen von Trauer oder Enttäuschung in seinem Gesicht, wie noch vor ein paar Stunden. Ganz im Gegenteil. Er grinste mir rotzfrech ins Gesicht und schien das alles mehr als lustig zu finden. Für einen kurzen Moment wünschte ich mir nie für ihn gesungen zu haben, aber dafür war es zu spät.

“Was ist so komisch..?“, knurrte ich ihn verstimmt an, nachdem ich vor ihm stehen geblieben und meine Sachen entgegen genommen hatte. Wenigstens hatte ich meine Kippen und mein Liebling zurück, und damit meinte ich meine Gitarre, nicht den Rothaarigen.

“Nichts..“, meinte er scheinheilig und ich musste ihn noch nicht einmal ansehen, um zu wissen, dass er sich ein Lachen verkneifen musste, aber wenigstens verkniff er sich einen blöden Kommentar. Noch zumindest.

“Gut, dann können wir ja gehen..“ entgegnete ich kühl und stapfte mit meiner Gitarre auf dem Rücken an ihm vorbei, aus dem Polizeirevier. Nikotin! Ich brauchte ganz dringend eine Zigarette zur Beruhigung. Im Gehen holte ich mir einen Glimmstängel aus der Schachtel und steckte ihn zwischen meine Lippen.

“Willst du gleich wieder Ärger bekommen? In der Nähe der Polizei ist rauchen verboten..“ erst jetzt registrierte ich das Ruki neben mir her lief. Ich schenkte ihm ein kurzes Schulter zucken, während ich meine Hosentaschen mit den Händen nach meinem Feuerzeug absuchte. Leider schien es sich in Luft aufgelöst zu haben, zusammen mit meiner Zigarette. Die war nämlich nicht mehr an ihren angestammten Platz, sondern befand sich jetzt auf wundersame weise in der Hand des Kleineren.

“Bist du meine Mutter oder was? Ich rauche wann und wo ich will..“ motzte ich ihn an und machte mich daran mir eine neue Nikotinquelle aus der Hosentasche zu fummeln, ohne stehen zu bleiben.

“Sei froh das ich hier bin, sonst hättest du die ganze Nacht bei der Polizei verbringen können und hättest noch dazu eine Anzeige am Hals..“ wehrte er triumphierend ab und grinste mich erneut an. War klar das er mir das unter die Nase reiben würde.

“Wenn du nicht so bescheuerte Nachbarn hättest, wäre ich gar nicht erst in diese Lage gekommen. Wer bitte ruft die Polizei, weil jemand singt..?“ Darüber konnte ich nur immer wieder den Kopf schütteln. Gut, das es bei Romeo und Julia noch kein Telefon gab, sonst hätten sie Romeo wahrscheinlich auch eingesperrt oder sich über die zu laute Lärche am nächsten Morgen beschwert.

“Das war Frau Hitzuna. Sie ist schon sehr alt und ein bisschen verwirrt. Sie dachte im Innenhof würde eine Hasch-Party stattfinden. Ich konnte sie davon überzeugen, dass sie die Anzeige zurücknimmt. Du schuldest mir also noch etwas..“ erklärte Ruki mir schmunzelnd und drehte meine Zigarette zwischen seinen Fingern.

“Wofür? Ich habe nichts Verbotenes getan, und wenn du mitbekommen hast, dass ich Schwierigkeiten bekomme, hättest du das gleich verhindern können..“ fuhr ich ihn aufgebracht an und fluchte gleich darauf, weil mir meine Zigarettenschachtel aus der Hand gefallen war, geradewegs in einen Gully. Zu allen Überfluss landete ein Wassertropfen in Meinem Gesicht, gefolgt von noch einen und noch einen. Es begann zu regnen. Super!

“Nein, das war die Strafe für diese dumme Wette. Außerdem habe ich dich nicht darum gebeten für mich zu singen. Das war deine Entscheidung..“ motzte er mich an, was mich ein wenig verletzte. Ich hatte das schließlich nur für ihn getan, um ihn zu beweisen, dass ich die gleichen Gefühle für ihn hegte, wie er für mich. Anscheinend schien ihn das nicht zu interessieren.

“Die ich mittlerweile nicht nur einmal bereut habe. Du brauchst dich nicht zu sorgen, dass es noch ein weiteres Mal passieren wird..“ glitt es monoton über meine Lippen, ehe ich meinen Blick von ihm ab wand und mit großen Schritten auf ein geschlossenes Kiosk zu lief. Der Regen wurde nämlich immer stärker und ich wollte mich dort zumindest so lange unterstellen, bis er nachgelassen hatte.

Natürlich hatte nicht nur ich diesen Einfall, sondern auch Ruki.

Demonstrativ sah ich in die andere Richtung. Ich wollte nicht mit ihm reden. Schon gar nicht über die vergangenen Stunden. Zwar würde ich gern wissen, was er über meinen Song dachte und ob ihm das als Beweis reichte, aber ich würde ihn sicher nicht anbetteln.

Ich spitzte meine Ohren, nachdem ich ein leises Klacken vernommen hatte. Keine fünf Sekunden später stieg mir ein wohl bekannter Geruch in die Nase. Sofort drehte ich mein Gesicht wieder zu dem Rothaarigen und zog verärgert die Augenbrauen zusammen. Der Typ rauchte MEINE letzte Zigarette, genau vor meinen Augen und schien noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen dabei zu haben. Das übertraf selbst meine Dreistigkeit um Längen. Meine Raucherlunge meldete sich zu Wort und ich konnte nicht verhindern, das ich den vorbei wabernden Rauch gierig ein sog. Den Ruki freundlicher oder fieserweise in meine Richtung blies.

Mein absurdes Verhalten schien er jedoch nicht zu beachten. Sein Blick war starr nach vorn gerichtet, als würde er den Regen beobachten. Das Einzige was ihn von einer Statue unterschied, war die Bewegung seines Armes, wenn er die Kippe zu seinem Mund führte. Wieder blies er den Rauch aus, doch das war nicht alles, was seine Lippen verließ. Ich konnte es erst nur ganz leise vernehmen, doch es wurde immer lauter. Ein summen.

Ruki summte vor sich hin und ich musste nicht lange zu überlegen, um welche Melodie es sich handelte. Ich war sichtlich überrascht, da ich den Song nur einmal gesungen hatte, trotzdem beherrschte er die Melodie, als würde er ihn schon jahrelang kennen.

Nicht nur das. Aus dem Summen wurden nach und nach Wörter, Sätze und schließlich sang er das Lied. Mein Lied. Dass ich nur für ihn geschrieben und gesungen hatte.

Ich schloss meine Augen und konnte nicht anders als zu lächeln.
 

gokigen nanamena megami ni ima I PLAY TO A GODDESS

koneko wo kabutta tenshi ni ima I PLAY TO AN ANGEL

baramake sekaijuu ni senbou no manazashi wo
 

Die letzte Zeile sang ich leise mit und öffnete danach wieder meine Augen. Meine Wut war verschwunden. Regelrecht verpufft, wie der Rauch vorhin. Ich musste neidlos zugeben das Ruki eine wirklich gute Stimme hatte. Vielleicht sogar noch ein wenig besser, als meine.

“Hast du den Song selbst geschrieben..?“, fragte er mich ruhig und sah mich dabei sogar wieder an. Noch dazu lächelte er. Ehrlich, nicht hinterhältig.

“Hai, und du warst der Erste, für den ich ihn gespielt habe..“ gestand ich ein bisschen verlegen, da das einer Liebeserklärung so ziemlich gleich kam und ich immer noch nicht wusste, was der Jüngere davon hielt.

Wieder trat Stille ein. Nur das Rauschen des Regens war zu hören. Gleichmäßig und stetig. Die Straßenlaternen erhellten die Umgebung nicht wirklich und es hatte den Anschein, als wäre Tokyo ausgestorben, bis auf Ruki und mich.

“Ich will nicht, dass du es noch mal singst..“ brachte er nachdrücklich über seine Lippen, während er die aufgerauchte Zigarette zu Boden schnippte, zusammen mit einem Klumpen rohes Fleisch, welches vorher mein Herz gewesen war. Das brauchte ich nun nicht mehr. Ich presste meine Lippen hart aufeinander, doch noch, bevor ich etwas erwidern konnte, spürte ich plötzlich einen warmen Körper, der sich an mich schmiegte.

Verwundert sah ich auf ihn hinab und öffnete meinen Mund, aber er kam mir wieder zuvor. Er schüttelte lächelnd seinen Kopf und legte dabei seinen Zeigefinger leicht auf meine Lippen, um mich am Sprechen zu hindern. Ich verstand beim besten Willen nicht, was das sollte. Seid wann war ich so handzahm und seid wann ließ ich mich von Gefühlen so durcheinander bringen?

“Nicht vor anderen. Du darfst es nur noch allein für mich singen. Für niemanden sonst..“ fuhr er leise fort. Seine Stimme war nicht mehr als ein Hauchen und sorgte dafür das sich meine Nackenhärchen aufstellten. Dann nahm er seinen Zeigefinger von meinen Lippen und ersetzte sie durch die seinen. Sie fühlten sich unbeschreiblich weich an und waren unverwechselbar.

Takanori.

Ich lächelte in den Kuss hinein und schlang leicht einen Arm um den zierlichen Körper des anderen. Zog ihn noch ein wenig näher an mich.

Es bedurfte keiner Wörter mehr. Denn es war alles gesagt. Wir hatten uns alles an den Kopf geworfen und uns immer wieder entschuldigt. Wir waren uns aus dem Weg gegangen und hatten doch jedes Mal wieder zusammengefunden. Und wir hatten Grenzen überschritten, die es ohne den anderen gar nicht gegeben hätte.

Ich gebe zu, dass ich nie an die große Liebe geglaubt habe und schon gar nicht auf die Liebe auf den ersten Blick, aber seid ich Ruki kenne, weiß ich das ich nichts ausschließen sollte. Selbst wenn es unwahrscheinlich sein mag. Manchmal trieft einen die Liebe wie ein Hammerschlag und setzt einen außer Gefecht. Vollkommen..
 

Es ist kitschiger geworden, als ich beabsichtigt hatte..

Wie dem auch sei, Ich hoffe euch hat die FF dennoch gefallen.

Vielleicht schaut ihr auch in zukünftigen FF´s rein^^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (27)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sacrify
2012-09-26T19:32:23+00:00 26.09.2012 21:32
junge ich hab so gelacht an manchen stellen. die gedankengänge von byou waren einfach nur herrlich. <3
mehr davon bitte ^.^
Von:  MRS_ABNORMAL
2012-01-21T14:22:38+00:00 21.01.2012 15:22
So: endlich das Kommentar zu dieser wunderbaren Byou x Ruki FanFiction! Hat auch lang genug gedauert …
Bevor ich zum ersten Kapitel komme nochmal kurz was anderes. Es gibt viel zu wenig Byou x Ruki FFs! Warum? Dieses Pairing ist wunderbar *_* Und außerdem noch eins von meinen Lieblingen (auch wenn das an der Stelle eh keinen interessiert, aber das ist mir egal xD).
Jetzt zum ersten Kapitel. Ich liebe deine Art zu schreiben und dadurch Byous Gedankengänge, wenn man sie so nennen kann XD
Wer kommt eigentlich auf die Idee dreckige Wäsche in einen Schrank im Bad zu stopfen? Ich mein, er könnte ja auch einfach mal waschen? xD Egal, auf jeden Fall hab ich erstmal gelacht xD Genauso wie bei Byous Gleichsetzung von Ruki und den Zeugen Jehovas XD
Zu gut :‘D
Und erwähnte ich eigentlich, dass ich Kazuki absolut liebe? xD Für diese ‚Wette‘ könnte ich ihm allerdings eine reinhauen. Aber das kommt ja erst später ..
Er ist einfach genial! Und hier auch ein bisschen sehr bescheuert, aber das mag ich :D
Und Rukis Motto, sein Motto ich hab mich so kaputt gelacht, das glaubst du nicht XDDD
‚Reden ist Silber. Viel Reden ist Gold und für ununterbrochenes Nörgeln erwartete er Platin.‘ Ich weiß, dass du weißt was du geschrieben hast, aber ich lese es so unheimlich gerne XD
Und verdammt nochmal, Ruki ist so hübsch, ja! Keine Widerrede, er ist toll xD
Auch wenn er ein Giftzwerg ist bzw. sich so benimmt wie einer. Eigentlich ist er ja ein ganz lieber oder so … und scheinbar auch verdammt eitel :D
‚Sollten das nicht mehr Kerzen sein? Nein?! Genau 20‘ .. jaja XDD
Ich liebe das Geplänkel zwischen Ruki und Byou, das ist herrlich zu lesen und bringt einen wirklich zum Lachen.
Wobei ich sagen muss, dass Byou teilweise echt fies ist zum Beispiel mit dem tauben Freund für Ruki xDD
Aber dann haut Ruki einen raus (Du hast dafür ja sowieso keine Verwendung, das würde deiner Beziehung mit deiner Hand im Wegstehen..) und ich konnte nicht mehr aufhören zu lachen XD Alleine deswegen lohnt es sich schon die FF öfter zu lesen :D
Und grade frage ich mich was. Und zwar können sich ja Byou und Ruki eigentlich nicht leiden, aber irgendwie bringt Byou immer so ein paar Anekdoten die mich denken lassen, dass sie eben doch öfter irgendwas zusammen machen.
Achja ich liebe übrigens das Ende von Kapitel 1! Der Macho schlechthin wird eben doch weich…

… und dann passiert einfach dieses absolut unvermeidliche XDD
Einfach nur genial! Und verdammt schade, dass Kazuki das mit der Wette NICHT vergessen hat ò_o
Die ‚Stunde der Rache‘ von der Byou da so schön redet findet ja mal sowas von nicht richtig statt.. btw ich LIEBE dieses Kapitel! Wirklich, es ist toll *__*
Aber komm schon .. ‚aggressives Abwaschwasser‘? XD Ist ja nicht so, dass man da Scheuermittel oder sonst was reinkippt xD
Und Ruki ist übrigens 1,62 – ich bestehe darauf, wie ich so groß (klein?) bin wie er XD
.. und oh Gott ich liebe dieses Kapitel! Der Torte sei Dank eh, ich finds schön: erst beschmieren sie sich und dann geben sie doch nach ♥
Aber ich frage mich grade .. sie sind doch immer noch mit Torte beschmiert wenn sie in Byous Bett anderweitig aktiv werden oder nicht? XD
Egal, trotzdem verdammt gut das Kapitel! :D

Jetzt flugs zu Kapitel 3! :D
Wie kann man so dumm sein .. hm? HM?! Argh, ich könnte die beiden ja sowas von mit den Köpfen aneinander hauen -__-
Natürlich könnt ihr NICHT aufeinander verzichten, das sieht doch jeder Vollidiot (sogar Kazuki .. obwohl nein nicht mal der)!
Aber Byou scheint langsam zu merken, dass was nicht stimmt. Natürlich nicht bewusst und er würde es definitiv abstreiten, aber komm schon, wer geht schon extra zum Konbini der ne halbe Stunde von zu Hause weg ist weil die ‚Kippen da billiger sind‘. Wers glaubt! XD
Und jetzt stellt sich mir grade nochmal die Frage, ob Ru und Byou nicht doch öfter was zusammen machen. Er weiß in welchem Haus der Kurze wohnt, aber nicht die Etage… Also treffen sie sich sonst immer bei Ruki vor der Tür und gehen dann weg. Oder so ..
Und dann hat er auch noch den Plan öfter bei Ruki aufzutauchen, sicheres Indiz plus die Nervosität, jaja da ist was im Busch :D

Ruki finde ich übrigens ganz toll! Er ist so knuffig wie er sich auf die Verabredung freut ;;A;;
Und das er geheult hat ist ja wohl sowas von offensichtlich .. nochmal mehr ein Grund ihn zu drücken *__*
Nur Byou ist so dumm wie ein Stück Brot und rafft es nicht …
Nyaaaaaaaa >//////////////< Ich bin mir ganz, ganz, ganz sicher, dass Ruki im Kino nur geweint hat, weil er sich an seine Misere mit Byou erinnert fühlt. Das muss so sein, ich sehe die Zeichen!
…. …. ….
Dann kommt Kazuki und ich könnte ihm einfach sowas von in die Fresse hauen :‘D
Das gibt’s nicht eh, wie kann man so bescheuert sein. Ich war so sauer als ich das gelesen hab ò_o
Und der arme kleine Takanori ;;;;;;;;;;;;;;;;;; Er tut mir so leid *ihn patt*

In Kapitel 5 war ich immer noch sauer, jetzt aber auf Kazuki UND Byou. Eifersucht hin oder her, Junge schalte dein Hirn ein eh xD
Vor allem hat er doch in Kapitel 1 sehr wohl gehört, dass Ruki demnächst ein Vorstellungsgespräch hat. Okay, wobei ich sagen muss, dass ich das wahrscheinlich auch wieder vergessen hätte, aber da machts doch dann eigentlich klick oder nicht?
OH GOTT, WAS TUT ER DA! Ich dachte mich trifft der Schlag, jetzt tut mir Ruki noch mehr leid, das ist richtig, richtig scheiße gelaufen .______________.
Schäm dich Byou, wirklich. Und argh, ich könnte mich einfach aufregen xD
Aber wenigstens rennt er ihm direkt hinterher und versucht es zu erklären, aber natürlich entschädigt das nicht was er da angestellt hat…
Und dann kommt dieses Lied, wo ich leider nicht wo viel verstehe, aber ich bezweifel keine Sekunde, dass es ein schönes Lied ist, dass wirklich Byous Gefühle ausdrückt ♥
Dann das Ende vom Kapitel und man kann sich gut in Byou hineinversetzen, dass man eigentlich auch keinen anderen als den kleinen Taka erwartet, aber dann schon wieder der absolute Fail .. XD

Dieser Polizist scheint ja echt selten dämlich zu sein XD Wenigstens sind Byous Antworten gut zum Lachen geeignet xD
Düdüm, und dann landet der ‚Komiker‘ im Knast .. dumm gelaufen, aber irgendwie trotzdem gut geplant :D
Allerdings muss ich dem alten Kerl zustimmen ‚“Dann haben sie doch endlich angefangen die Teilnehmer dieser bekloppten Talentshows einzusperren. Wurde aber auch Zeit..“‘ – so true :‘D
Ruki hat einfach ein Herz für Tiere, er ist wunderbar und Byou sollte sich wirklich glücklich schätzen (und sich mal bedanken) das er ihn hat O:
Oh und Rukis Stimme ist tatsächlich besser als Byous :‘D Seine Stimme mag ich zwar auch, aber Rukis ist einfach unbeschreiblich schön. Egal ob er singt oder normal spricht *____*
Und dann diese Sätze: ‚Ich will nicht, dass du es noch mal singst.. Nicht vor anderen. Du darfst es nur noch allein für mich singen. Für niemanden sonst..‘ so schön *Q*

Und dann bin ich auch (fast) am Ende meines Kommentares angelangt! Ich liebe Kitsch btw und ich fand das Ende toll :D
Seh‘ die Länge des Kommis einfach als Entschuldigung an, dass ich klamm und heimlich gelesen hab und nie was geschrieben hab D:
Hätte ich gleich nach jedem Kapitel was geschrieben, wäre das hier jetzt nicht so lang geworden, aber naja xD

Ganz abschließend wollte ich nochmal sagen, dass mir die Story wirklich gut gefallen hat und zwar mit allem Drum und Dran! Du hast einen guten Schreibstil, schön flüssig und dazu noch viel Humor drin. Gut Kombi! :D

Ich bin gespannt was neues von dir zu lesen, am liebsten ja von Reita und Ruki .. ;P

Liebe Grüße
Ringo-chan (die hofft, dass du dich nicht von dem Kommi erschlagen fühlst ♥)

Von:  Teiko
2011-11-14T07:55:17+00:00 14.11.2011 08:55
Wow ich muss sagen, die FF ist echt verdammt gut!
Kaum zu glauben, dass es deine erste sein soll!

Ich finde es unglaublich, dass du so gute (und lustige) Streitgespräche schreiben kannst *___*
ich würde ewig dazu brauchen, mir diese ganzen Argumente und Beleidigungen auszudenken *neidisch sei*

Trotzdem wunder ich mich ein gaanz kleines Bisschen, dass das zweite Kapitel nicht auf adult steht...Naja gut für mich, sonst hätte ich ganz schön was verpasst (^_−)−☆

Dickes Lob
LG Teiko
Von:  Chiochan
2011-07-25T21:29:41+00:00 25.07.2011 23:29
nyaaa die ist auch toll xDD
ich WUSSTE das ruki nicxht angelaufen kam als byou hgesungen hat...
und das ruki ihn rausgehauen hat xDD
das war irgendwie...kalr^^
Von:  Naoi
2011-07-08T23:00:58+00:00 09.07.2011 01:00
Awwwwwww~ neeeein es ist zuendeeee~! x'DDDD
Aber okay erstmal, SO geil dass Byou wegen der Aktion verhaftet wurde xD
Ich hab mich tierisch kaputtgelacht darüber! xDD
Aber irgendsowas musste ja noch kommen und ich fand die Szene dann unter dem Kiosk da wirklich toll! :3
Es war absolut nicht zu kitschig! Und dadurch dass du Byou ins Gefängnis geschickt hast, ist auch die Sing-Aktion unterm Fenster wieder entschädigt xD
Passt einfach alles super! Das Ende war voll süß und passend!
Die FF war super toll, ich musste so viel lachen xD
Und ich freu mich schon auf Neues von dir! *_*

Liebste Grüße
Naoi~
Von:  Gedankenchaotin
2011-07-06T09:31:26+00:00 06.07.2011 11:31
Das war richtig knuffig, auch wenn ich mir regelrecht vorstellen kann,
wie Byou das Herz in die Hose gerutscht ist, als Ruki meinte, dass er das Lied nicht mehr singen soll.
Aber freut mich, dass sie endlich zueinander gefunden haben..
was sich neckt, liebt sich eben doch..

LG
Dein einzig wahres, unschuldiges chibi.
Von:  Morumotto
2011-07-06T07:13:35+00:00 06.07.2011 09:13
*-*
das war so schon hach ich konnte den regen (mit zigarettenrauch) fast schon riechen <3 so gzt konnte ich mir alles vorstellen also besonders das zum ende hin....♥~
lg mariko
Von:  Jooheon
2011-06-24T12:57:49+00:00 24.06.2011 14:57
Uhh es geht weiter <3
Ich mag es sehr wie es weiter gegangen ist und finde Ruki den....schwulen Schweine Fanatiker echt genial xDDD
Ich mag die FF total gerne auch dein Schreibstil weil Byou...so richtig gut rüber kommt. Wie ich mir Byou vorstelle <3
Nur...hast du eine übersetzung von dem Lied zum Schluss? :3

Ruki
Von:  Gedankenchaotin
2011-06-24T05:08:51+00:00 24.06.2011 07:08
Tja Byou, da hast du dir nun mächtig was eingebrockt und ich finds schon passend, gerade weil es eben etwas ist am Ende, was man von ihm so gar nicht erwartet.
Bin ja mal gespannt, ob Ruki sich erweichen lässt durch die Aktion.~
Oder ob sich Byou noch mehr ins Zeug legen muss.

HDGDLUNVM
Chibi
Von:  Naoi
2011-06-24T00:57:55+00:00 24.06.2011 02:57
Hahaaa diesmal erste woho! xD
Also... Byou is gemein! xD war ne miese Sache, dass er da Rukis erhofften Bald-Arbeitgeber vergrault hatte x'D
Ich fand am besten die 'VerfolgungsSzene' richtig gut in der Ubahn, wo die beiden ja quasi gezwungen waren miteinander zu reden xD Fand ich gut! xD
So... aaaaber mit einer Sache komm ich trotzdem nich ganz klar und das ist Byous SingAktion. Kann auch an mir liegen, aber ich kann mir nur schlecht vorstellen wie der Byou den du von Anfang an beschrieben hattest DAS tun würde x'D Ich find die Idee süß aber doch irgendwie zu unpassend :'D
Is nich bös gemeint, nur meine Ansicht ;)
Ich les natürlich trotzdem weiter denn ich mag die FF immernoch! ;D Und ich bin gespannt wie Ruki nun drauf reagiert ^^

Liebe Grüße
Naoi :)


Zurück