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Der Herr der Zeit

Part IV: Über dem Abgrund
von

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Ohne jede Chance

Titel: Der Herr der Zeit (28/32+Epilog)
 

Autor: KimRay
 

e-mail: KimRay@gmx.de
 

Kategorie: ??
 

Unterkategorie: Drama
 

Inhalt: Der schwarze Lord übernimmt in England die Macht und Hogwarts erstarrt in der Zeitfalle, doch wie es der Zufall gibt es zwei Schüler, die wie üblich nicht das tun, was sie eigentlich tun sollten.
 

Was passiert, wenn Harry Potter den Helden spielt, Draco Malfoy mit Hauselfen und Velas streitet und Severus Snape seine Meinung ändert?
 

Lest selbst! Das ist wirklich eine üble Inhaltsangabe! *heul*
 

DISCLAIMER: Alle urheberrechtlich geschützten Figuren in dieser Story gehören natürlich den jeweiligen Eigentümern. Ich habe sie mir nur ausgeliehen. Einzig die Idee und neue Charaktere sind komplett von mir.
 

Anmerkungen: Da ist es, das lang ersehnte chap. Sorry für die Wartezeit.
 

Beta: FiZi, Feary...und Franziska...(wow...du hast mich regelrecht erschlagen) Big thanks!!
 

Big thanks für dir kommis: The-Cat-of-Rhiminee, despaired_fighter , sekhmet, teufelchen_netty, elbin-luna-chan, Jeanca, CatarinaBlack, Tsukiko, Wasserhexe, littleRanchan, Emily_Strange, SayuriHantaigawa, Laix, Jazar, Aya Malfoy, Devil_SSJPan, Ayuki-chan, sailorkriegerin, Katjuschel und TheTwixer!
 

Kapitel 28

Ohne jede Chance
 

"...um ehrlich zu sein, Severus, ich gehe nicht davon aus, dass es eine gute Idee ist, Harry zu sagen, was in den letzten achtzehn Monaten wirklich geschehen ist." Albus Dumbledore lehnte sich erschöpft in seinem Sessel zurück und sah Severus Snape nicht an.

Severus Nachricht mit der Bitte um ein Gespräch hatte ihn schon am Vorabend erreicht, gleich nach dieser offenbar denkwürdigen Strafarbeit, doch er war in London gewesen, wo noch immer eine Schar Auroren versuchte, schlafende Todesser zu wecken. Alastair Moody hatte ihn um Unterstützung gebeten, so wie öfters in letzter Zeit.

Harry hatte tatsächlich gründliche Arbeit geleistet. Die Auroren des Ministeriums kamen mit seinen Hinterlassenschaften einfach nicht klar und Aurelia Bones hatte sich schon mehr als erleichtert darüber gezeigt, dass die Kreatur, die all das angerichtet hatte, nicht mehr existierte.

Albus Dumbledore ging jedoch nicht mehr davon aus, dass der Herr der Zeit wirklich verschwunden war - auch wenn er das noch keinem gesagt hatte. Die Entwicklung, die Harry nahm und zweifelsfrei nicht beeinflussen konnte, deutete klar darauf hin. Die Frage war nur, wie es enden würde und so wartete er noch immer ab.

"Albus, ich weiß nicht, ob das richtig ist. Der Junge weiß nicht mehr, wie ihm geschieht. Es ist nicht absehbar, was daraus wird.", warf Severus inzwischen ein.

"Genau das ist das Problem!", entgegnete Dumbledore und nach einer kleinen Ewigkeit fuhr er fort. "Ich habe heute Morgen einen ungemein irritierenden Bericht von einem Portrait erhalten. Es hängt in einem nicht genutzten Klassenzimmer.

Dort hat sich Harry gestern Nacht noch mit Miss Granger getroffen. So weit ich es verstanden habe, geht er eh schon davon aus, dass etwas nicht stimmt, aber das ist nicht das Wesentliche. Er hat Miss Granger gebeten, einen Zauber auf ihn anzuwenden, der Manipulationen an seinem Gedächtnis aufdecken sollte!"

Severus runzelte die Stirn. Harry traute Dumbledore also nicht mehr. Das waren interessante Neuigkeiten.

"Und? Was hat sie herausbekommen?"

"Nichts...hätte sie nicht rechtzeitig aufgeschrieen, wäre sie inzwischen entweder Tod, oder in St. Mungos." Severus Irritation war nicht zu übersehen. "Er hat sie angegriffen...ohne es zu merken."

"WAS?" Das Entsetzen stand dem Lehrer ins Gesicht geschrieben, doch Dumbledore beruhigte ihn routiniert.

"Oh, keine Sorge! So, wie er sie offensichtlich problemlos an den Rand des psychischen Kollapses treiben konnte, hat er sie auch innerhalb weniger Minuten wieder geheilt!"

"Gregorius Immanuel!", konstatierte Severus nicht wirklich beruhigt. Der Schulleiter von Durmstrang, bei dem Harry einen Homorfus durchgeführt hatte, war ein grausamer Mensch gewesen, doch gleichzeitig kannte man ihn auch als begnadeten Heiler. Genau das war er gewesen, bevor er in Voldemorts Fänge geriet.

"Vermutlich!"

"Aber wie kann das sein?"

Es war ihm unbegreiflich. Laut aller Diagnosen war bei Harry kein Zeichen mehr für Schizophrenie vorhanden, doch das müsste der Fall sein, wenn er immer wieder auf Wissen in fremden Köpfen zurückgriff.

"Ich weiß es nicht, doch ich vermute inzwischen, dass mir Harry bei den Detegos unbewusst den Zutritt in bestimmte Bereiche seines Verstandes verweigert hat."

"Aber das hieße...!"

"Es kann zweierlei bedeuten. Entweder liegt eine vollständige Spaltung seiner Persönlichkeit vor, wie in der Zeit, als er der Herr der Zeit war, oder er besitzt bestimmte Fähigkeiten, die es ihm erlauben, zu schützen, was er nicht preisgeben will."

"Sie wollen damit sagen, dass der Herr der Zeit entweder noch da ist, oder Harry aus eigener Kraft ein Magier-in-perfectio ist ohne sich dessen bewusst zu sein? Das hieße, dass diese Magie ihn vor seinen Erinnerungen und gleichzeitig auch noch vor allen Eingriffen von außen beschützt, oder?"

"Korrekt!"

Severus Meinung zu dieser Frage wäre eindeutig, doch er schwieg. Dumbledore trug zuviel Verantwortung, als dass er sich auf Intuition verlassen konnte.

Der Herr der Zeit in Hogwarts konnte alles bedeuten. Tod und Vernichtung genauso, wie kompromisslosen Schutz.

"Und Sie wollen ihn trotzdem so weitermachen lassen?", hakte Severus nach. Bei allen Bedenken, die Dumbledore offenbar hatte, war es ein enormes Risiko, das dieser da einging.

"Ich gehe noch immer davon aus, dass er es unter Kontrolle bekommt. Mit jeder neuen Erkenntnis wird er vorsichtiger, dessen bin ich mir sicher."

"Albus, ich halte das trotzdem für ein ungeheures Risiko!"

Severus erwartete nicht, dass der Herr der Zeit wieder auferstehen könnte. Es war der Magier-in-perfectio, mit dem sie es zu tun hatten. Davon war er überzeugt und offenbar beschützte in diese Kraft ohne Kompromisse.

Was Harry im Moment trieb, war nicht ungefährlich, vor allem, da er nicht wusste, zu was er tatsächlich fähig war.

"Ich weiß, dass es ein Risiko ist! Alle Portraits und Statuen sind in Alarmbereitschaft und geben auf ihn Acht. Er ist hier bestmöglich unter Kontrolle."

"Haben Sie mit Ministerin Bones über diese Fakten gesprochen?", fragte Severus skeptisch nach und erntete Schweigen. Das war Antwort genug. Offenbar spielte Albus Dumbledore tatsächlich auf Risiko.

Severus konnte nicht umhin, ihm dafür Achtung zu zollen, denn Harry war schon lange nicht mehr zu unterschätzen und anscheinend war sich der Schulleiter endlich bewusst, dass er es gewesen war, der diesen Magier geschaffen hatte.

Das hieß aber trotzdem nicht, dass er, Severus, sich vor der Verantwortung drücken würde. Er kannte Harry Potter immer noch am besten. Davon war er überzeugt und er würde ihn im Auge behalten.

"Ich werde ihm für die Aktion gestern in den Kerkern Strafarbeit verpassen. Für den Rest der Schulzeit jeden Abend."

"Tun Sie das, Severus, das hat er sich redlich verdient. Und sagen sie Mister Malfoy, er soll sich von ihm fern halten!"

"Das hab ich schon getan."

"Gut, dann hoffen wir, dass all das vorüber ist, bevor die Ferien beginnen. So können wir ihn nicht zu seinen Verwandten lassen. Das würde in einem Desaster enden."

Da konnte Severus ihm nur Recht geben, auch wenn ihnen dadurch nicht mehr viel Zeit blieb.

Als der Meister der Zaubertränke dann gegangen war und Albus Dumbledore allein zurückblieb, wurde seine Miene noch um Einiges düsterer, als sie schon zuvor gewesen war.

Etwas gab es, was er Severus Snape nicht gesagt hatte.

Sollte der Herr der Zeit tatsächlich wieder in Harry erwachen, würde er selbst es sein, der sich dem Jungen stellen musste, und mal ganz davon abgesehen, dass ihm schon allein diese Vorstellung überhaupt nicht gefiel, so war die Frage, wer dann den Kürzeren ziehen würde inzwischen längst nicht mehr eindeutig zu beantworten.
 

* * *
 

Harry atmete tief durch, als er die Tore des Schlossportals endlich hinter sich gelassen hatte. Schon fast automatisch suchte sein Blick den Himmel nach dem Falken ab, den er mit Hagrids Hilfe vor zwei Tagen geheilt hatte.

Auch heute Abend war er wieder da und ließ seinen inzwischen vertrauten Ruf hören, der Harry davon überzeugt hatte, dass es dasselbe Tier war.

Der Wunsch, mit dem Vogel tauschen zu können, beherrschte ihn inzwischen mehr, als je zuvor.

War sein Leben schon vor dem Zwischenfall mit Malfoy Chaos pur gewesen, hatte Harry inzwischen keine passende Bezeichnung mehr dafür.

Malfoy benahm sich vollkommen normal, zumindest, was man für seine Verhältnisse normal nennen konnte. Das sagte ihm, dass sein Obliviate gewirkt hatte, doch das war auch das einzige, was in dieser Nacht gut gelaufen war.

Es hatte eine Weile gedauert, bis mitbekommen hatte, dass ihm sein Zauberstab fehlte und die Erinnerung daran, dass Snape ihnen die Zauberstäbe ja abgenommen hatte, war nicht wirklich erfreulich.

Er hatte keine andere Möglichkeit gehabt, als zu Snape zu gehen, um ihn zurück zu bekommen, und wie erwartet hatte es mit einer weiteren Strafarbeit geendet.

Harrys Sehnsucht nach dem Ende des Schuljahres kannte seitdem keine Grenzen mehr, denn für die verbliebenen Abende hatte er eine Verabredung mit seinem Lieblingslehrer.

Gemeinsam mit Snape würde er den Vorratsraum auf Vordermann bringen müssen.

Schon nach dem ersten Abend war er mit den Nerven am Ende gewesen. Der Meister der Zaubertränke gab kein einziges hämisches Wort von sich, wie er es eigentlich gewohnt war, doch Harry wusste, dass er ihn nicht eine Sekunde aus den Augen ließ. Es war entnervend und seine Laune war seitdem abgrundtief schlecht.

Im Moment gab es nur eine Sache, der er mit einer gewissen Vorfreude entgegensah - das Quidditchtraining. Genau dahin war er gerade unterwegs und so war er entspannter, als sonst den ganzen Tag.

Harry machte sich für sein Spiel gegen Malfoy dank des verflixten Schulbesens zwar keine großen Hoffnungen, doch das Training sehnte er herbei. Es waren die einzigen Zeiten, wo er seinen Kopf leer bekam. Ansonsten rasten seine Gedanken inzwischen Tag und Nacht.
 

Eineinhalb Stunden später schmerzten seine Arme, als habe er den ganzen Tag Tische geschruppt und seine Schultern waren so verspannt, dass er sie kaum noch rühren konnte, doch sein Kopf war frei.

"Harry, kommst du?"

Er hatte das Training offiziell beendet und sah Ron im Eingang zu den Umkleidekabinen stehen, doch trotz seiner totalen Erschöpfung hatte er nicht wirklich Lust aufzuhören, obwohl alle anderen schon verschwunden waren.

"Geh schon vor, ich komm nach!", rief er zurück und setzte zu einer weiteren Runde um das Spielfeld an, doch Ron hielt ihn auf.

"Komm schon, Harry, es bringt nichts, auch noch zu spät zu Snape zu kommen."

"Musst du mich auch noch dran erinnern?", murmelte Harry resigniert und hatte den düsteren Verdacht, dass Hermione Ron auf ihn angesetzt hatte. Sonst war er nie so hartnäckig, egal ob er Recht hatte oder nicht.

Nach einer letzten, trotzigen Runde ums Spielfeld kam er zu Boden und folgte dem noch immer wartenden Ron in die Umkleidekabinen.
 

Ein paar Stunden später, kurz vor Mitternacht im Vorratsraum des Zaubertränkekerkers, war die Kraft, die Harry während der Trainings gesammelt hatte, wieder vollkommen aufgebraucht.

Nicht, dass Snape damit etwas zu tun hatte, nein, der Bastard hatte ihn diesmal sogar mit der Arbeit, Gefäße aufzufüllen, zu reinigen, oder wieder richtig einzuordnen allein gelassen, um im Klassenzimmer Hausaufgaben zu korrigieren, und doch fühlte sich Harry ausgelaugt, als hätte er wieder Tische geschruppt.

Resigniert warf er noch einen letzten Blick in die Runde und nahm ein Gefäß mit getrockneten Krötenaugen, das fälschlicher Weise in einem Regal mit Kräutern deponiert war, heraus, um es noch an seinen rechtmäßigen Platz zu stellen, bevor er Snape klar machte, dass seine Zeit für heute abgelaufen war, doch so weit kam er nicht.

Auf halben Weg zu den hinteren Regalreihen erstarrte er in der Bewegung und das Glas fiel scheppernd zu Boden. Harry starrte es an, als habe er einen Geist gesehen, als Snape aufgeschreckt im Vorratsraum erschien.

"Was soll die Sauerei, Potter, haben Sie..." Snape blieb genauso die Sprache weg, wie Harry gerade beinahe die Luft, als ihm klar wurde, was passiert war.

Er hatte Harry mit der Anweisung zurück gelassen, die Gefäße aufzufüllen, die zur Neige gingen. Keine besonders schwere Aufgabe, doch er hatte Harry zu Beginn dieser Strafarbeit noch etwas anderes gesagt:

Ziel war es, den Vorratsraum wieder so herzurichten, dass er zu Beginn des nächsten Schuljahres vollständig und ordnungsgemäß bestückt war. Eine Arbeit, die ihn selbst nur ein paar Stunden kostete, doch er hatte natürlich auch kein Problem, sie von Harry erledigen zu lassen.

Das Problem war, dass Harry damit fertig war.

Severus warf einen kurzen Blick in die Runde und hatte Mühe seine Besorgnis zu verbergen. Harry hatte seine Anweisung ausgeführt - vollständig und absolut exakt. Sogar das verdammte Glas mit den Krötenaugen, das schon seit Wochen am falschen Platz stand, war ihm nicht entgangen.

Und das war es offenbar, was ihm gerade bewusst geworden war.

"Herr Gott noch mal, sind Sie nur wirklich zu dämlich, eine Anweisung so auszuführen, wie man Sie Ihnen gibt, Potter?", polterte Severus nun jedoch geistesgegenwärtig los, während er das Glas mit einem Wisch seines Zauberstabes in seinen Urzustand zurückversetzte und die Krötenaugen wieder hinein beförderte.

Harry starrte ihn nur an, die grünen Augen überschattet und undurchschaubar. Severus hatte den düsteren Verdacht, dass seine Tirade nicht wirkte.

"'Tschuldigung!", kam es dann leise von ihm und er senkte den Blick, während der Lehrer das Glas gerade an den falschen Platz zurück schweben ließ.

"Sieht ganz so aus, als müsse ich mir für morgen eine weniger anspruchsvolle Aufgabe für Sie suchen!", setzte Severus nach, ohne die Entschuldigung zu beachten, die ihn bis in die Grundfesten erschüttert hatte. Er konnte sich nicht erinnern, so etwas in den letzten Schuljahren von Harry Potter gehört zu haben.

Harry schwieg noch immer.

"Verschwinden Sie jetzt in Ihren Schlafsaal...und da Sie morgen kein Quidditchtraining haben, will ich Sie wieder pünktlich 7:30pm hier unten sehen, damit Sie ja nicht auf dumme Gedanken kommen!" und damit wandte sich Severus mit wehendem Umhang ab, nicht länger dazu in der Lage, die unerträgliche Irritation mit anzusehen, die von Harry ausging.

Harry blieb allein zurück und starrte das Glas mit den Krötenaugen an, wohl wissend, dass es am falschen Platz stand.

In einer heftigen Trotzreaktion streckte er wieder einmal zauberstablos die Hand aus und beförderte es ungestümer, als nötig an seinem richtigen Standort, bevor seine Hand kraftlos zurück sackte.

<Lüge...alles um mich herum ist Lüge...>, kreiste es durch seinen Kopf und er hatte Mühe, sich zusammenzunehmen, denn dieser Gedanke schnürte ihm die Luft ab, stachelte seine Wut an und trieb ihm gleichzeitig die Tränen in die Augen.

Mit entschlossenen Schritten verließ er den Vorratsraum, ging zu Snapes Schreibtisch, um seinen Zauberstab zu holen, und verließ ohne Gruß den Kerker.

Dass Snape nichts als Lügen für ihn hatte, überraschte ihn nicht - und doch spürte er tief in sich drin, dass diese Annahme irgendwie falsch war.

Nur zehn Minuten später hatte er die gesamte, endlos lange Strecke zwischen den Kerkern und dem Nordturm hinter sich gebracht, stürmte auf die Plattform hinaus und hatte das Bedürfnis zu schreien.

Stattdessen knallte er jedoch einen heftigen Pulsusfluch gegen die Turmzinnen, der an der Magie des Schlosses abprallte, zurückgeschleudert wurde und ihn brutal gegen die Zinnen der gegenüberliegen Seite des Turms schleuderte.

Stöhnend ging Harry zu Boden - und Draco hielt entsetzt die Luft an.
 

Er war hier, seit der Unterricht zu Ende war und hatte sogar seine Hausaufgaben hier oben gemacht, beseelt von der Sehnsucht nach Einsamkeit.

Professor Snape hatte ihm noch einmal dringend ans Herz gelegt, Harry aus dem Weg zu gehen, und er war entschlossen, das auch zu tun, doch so einfach war das nicht.

Immer wieder gerieten sie einander in die Quere. Und selbst wenn Harry ihn erfolgreich mied, so war das Weasley relativ egal. Er hielt seine Klappe nicht und wurde in den meisten Fällen erst von seinen Freunden zur Ordnung gerufen.

Draco ignorierte es so gut es eben ging.

Er wusste, dass sich inzwischen sein gesamtes Haus über ihn wunderte, doch das war ihm gleich. Er war nicht mehr derselbe und er würde nicht mehr versuchen, alle Welt darüber hinwegzutäuschen. Er hatte genug hinter sich, um allen Grund zu haben sich zu verändern, und dazu war es nicht einmal nötig, dass jemand von den letzten Monaten wusste.

Die Welt, die er nach Ansicht seiner Hauskameraden ersehnt hatte, war verloren. Das war es, was einige in den höheren Jahrgangsstufen sichtlich mitnahm und es war für ihn Ausrede genug, doch er wusste, was Greg Goyle unerlaubterweise auch noch jedem erzählte, der es hören wollte.

Greg und Vince waren die einzigen, die eine Ahnung davon gehabt hatten, dass seine Mutter ihm alles andere, als gleichgültig war. Und das war es, worauf Gregory Goyle seine Veränderung schob, nicht ahnend, dass Draco den Gedanken an seine Mutter tief in seiner Seele vergraben hatte, weil er genau wusste, dass es mit ihm aus war, wenn er das auch noch auf sich einstürzen ließ.

Es war jedenfalls genug, um damit aufzuhören, seiner Umwelt vorzumachen, er sei noch der Alte, auch wenn die Gründe in Wirklichkeit ganz andere waren.
 

Ohne noch darüber nachzudenken, fiel Draco neben Harry auf die Knie.

"Idiot, verdammter!" Zitternde Finger tasteten sich vorsichtig durch seidiges, schwarzes Haar, überzeugt davon, mindestens eine gravierende Blessur zu finden und nicht ahnend, dass sie Harrys Benommenheit effizient vertrieben.

Harry gab keinen Mucks von sich, obwohl ihm jeder Knochen im Leib wehtat und sein Hinterkopf wie Feuer brannte, nachdem ihm einmal klar geworden war, dass es Draco Malfoy war, der neben ihm kniete.

Draco begann zu fluchen, als die Finger seiner Linken blutig zurückkamen.

"Lumos!", klemmte er seinen Zauberstab zwischen die Zähne und beugte Harry vorsichtig vorn über. Eine klaffende Platzwunde zierte dessen Hinterkopf.

"Ich wusste ja, dass du ein Idiot bist, Potter, aber dass du so dämlich sein kannst überrascht mich jetzt schon! Weiß doch jeder, dass die Mauern gegen solche Angriffe geschützt sind.", murmelte er, während er den Lumos verlöschen ließ, eine Laterne heraufbeschwor und dann selbstsicher begann, Harrys Verletzung zu heilen.

Es war eine Tortur stillzuhalten, doch um nichts in der Welt wollte Harry zugeben, dass ihm zwar ein wenig schwindelig, er aber bei Bewusstsein war.

Seine Gedanken rasten mit Schallgeschwindigkeit auf eine Erkenntnis zu, die er seit Tagen zu verdrängen versuchte.

Wie auch immer dieses Hemd von Draco Malfoy unter seinem Bett gelandet war - es hatte jedes Recht da zu sein.

Da war etwas zwischen dem Blonden und ihm, das mehr bedeutete, als Harry im Moment erfassen konnte.

Er war ja schon zu dem Schluss gekommen, dass Malfoy ihn im Kerker willentlich und in voller Absicht geküsst hatte und er fragte sich inzwischen schon eine ganze Weile, wie dieser Satz über Seamus weitergegangen wäre, hätte er ihm nicht vors Schienbein getreten.

Malfoy hatte sich auf etwas in seiner undurchsichtigen Vergangenheit bezogen - etwas, was sie offenbar gemeinsam gehabt hatten, etwas worüber Harry sich noch immer weigerte genauer nachzudenken.

War es das, was ihn vom Experimentieren mit Seamus Finnegan abhielt? Ihn spüren ließ, dass das vollkommen falsch wäre?

Seine Stirn lehnte gegen Malfoys Brust, dessen Arme hielten ihn sicher, während er diese Platzwunde an seinem Hinterkopf routiniert behandelte.

Er verspürte wohl tuende Ruhe, konnte regelrecht fühlen, wie die Spannung aus seinem Körper wich, und sein Verstand schrie ,NEIN' während seine Seele sich verzweifelt nach diesem Frieden sehnte, den Malfoys Nähe versprach.

Harry ließ es zu. Er hatte nicht mehr die Kraft sich zu wehren. Sein Leben war Chaos, doch hier, jetzt, in diesem Augenblick, war all das bedeutungslos und so blieb er, wo er war.
 

Es dauerte nur ein paar Minuten, bis Draco die Platzwunde verschlossen und das trocknende Blut verschwinden lassen hatte. Er war nicht gut genug, als dass es keine Narbe geben würde, doch das war nebensächlich. Niemand würde diese Narbe sehen unter all diesem strubbeligen Haar.

Leise murmelte er nun einen Analysezauber um festzustellen, ob Harry sich noch mehr Schaden zugefügt hatte, doch er fand nur noch ein paar Prellungen mit denen Harry selber fertig werden musste.

Resigniert zog er den Schwarzhaarigen in seine Arme und hob das bleiche Gesicht an, um ihn anschauen zu können.

"Hör auf solchen Blödsinn zu machen, bitte! Ja?", murmelte er nun fast tonlos. "Ich kann dich nicht mehr finden, nachdem die verdammte Karte verschwunden ist!" Zärtlich strich sein Daumen über Harrys Lippen, bevor er ihm einen flüchtigen Kuss auf die Stirn gab.

"Ich will dich wieder haben, Harry, hörst du? Ich halt das nicht mehr aus." Und plötzlich hastiger, als geplant, lehnte er Harry wieder vorsichtig gegen die Zinnen des Turms, "Snape hat Recht. Ich muss mich wirklich von dir fernhalten..."

Ein weiteres Mal strichen kühle Finger zärtlich über Harrys blasse Wangen, bevor die Falltür geöffnet wurde, ein leises Enervate zu hören war und Harry in der Stille zurück blieb.

Erst nach einer Ewigkeit öffnete er die Augen, lehnte seinen inzwischen schmerzenden Kopf vorsichtig an die Mauer in seinem Rücken und starrte blicklos in den sternenklaren Nachthimmel.

,...ich will dich wiederhaben...'

Hatte er noch irgendwelche Zweifel daran gehabt, dass in seinem Leben nichts mehr stimmte, so waren diese jetzt endgültig verschwunden.
 

* * *
 

Harry brauchte nicht lange, um sich zu dem Entschluss durchzuringen, dass er Draco Malfoy zur Rede stellen musste. Er hatte keine andere Wahl. Immerhin kannte der Slytherin seine Vergangenheit.

Was er auf dem Nordturm gesagt und vor allem getan hatte, war ihm durch und durch gegangen. Solche Zärtlichkeit kannte Harry nicht und obwohl er sich dagegen wehrte, war die Sehnsucht danach grenzenlos.

Sicher, da war noch Snape, der offensichtlich ebenfalls wusste, was in den letzten Monaten wirklich geschehen war, doch auf ihn war Harry im Moment alles andere, als gut zu sprechen.

Die verdammte Fledermaus ließ ihn den Kerkerboden mit kaltem Wasser schruppen und besaß auch noch die Frechheit, ihm dabei zuzuschauen, so dass er keine Chance hatte, die ungemein praktische Tatsache zu nutzten, ohne Zauberstab hexen zu können.

Er hatte aufgehört, sich zu wundern.

Was Malfoy gesagt hatte, bewies, dass ihm nicht nur die paar Wochen zwischen dem Schulbeginn und dem Zeitbann fehlten.

Sie waren nicht unter diesem Zeitbann gewesen und das war zumindest eine ansatzweise Erklärung dafür, dass seine Fähigkeiten sich derartig verbessert hatten.

Immerhin schien das bei Malfoy ähnlich zu sein, denn von der Platzwunde an seinem Hinterkopf war nur noch eine kaum fühlbare Narbe übrig geblieben. Harry ging nicht davon aus, dass das Dinge waren, die der Blonde von seinem Vater gelernt hatte und selbst wenn gehörte trotzdem ein bisschen mehr dazu stark blutende Wunden zu heilen, als die Kenntnisse eines Hogwartsfünftklässlers.

Hauptgrund blieb jedoch trotz allem das, was Malfoy gesagt hatte.

Es war nicht nur der Fakt, dass sie zweifellos ein sehr vertrautes Verhältnis gehabt haben mussten, nachdem er Malfoys Hemd unter seinem Bett gefunden hatte. Es war auch die Tatsache, dass Draco Malfoy von der Karte des Rumtreibers wusste und sie ihm offenbar abhanden gekommen war.

Harry konnte ziemlich genau sagen, wann das passiert war:

Er hatte sie Malfoy tatsächlich abgenommen, als dieser ihn nach dem Opiumzwischenfall in die Krankenstation gebracht hatte, auch wenn ihn die Vorstellung, dass dieser ihn dazu wohl dorthin getragen haben musste, ungemein irritierte.

Kurzfristig hatte er versucht sich einzureden, dass all das auch in den wenigen Wochen vor dem Zeitbann geschehen sein könnte, doch mittlerweile hatte er begriffen, dass sein emotionales Gedächtnis bei weitem verlässlicher war, als seine bewussten Erinnerungen.

Die vorrangigsten Emotionen, an die er sich in diesem Zeitraum erinnern konnte, waren Hass und Abscheu für Draco Malfoy. Inzwischen suchte er jedoch nach Sehnsucht und nach mehr.

Harry konnte es drehen und wenden, wie er wollte. Wenn er es genau betrachtete, fehlten ihm tatsächlich wirklich beinahe zwei Jahre seines Lebens und er war entschlossen, herauszubekommen, warum.

~

"Harry! Harry komm her zu mir!"

Sie waren wieder einmal recht spät zum Frühstück und Hermione saß wie so oft kauend über einem dicken Buch. Harry war nicht begeistert, auf den Platz neben ihr kommandiert zu werden, da sie mit dem Rücken zur Halle saß, doch ihr Tonfall war dringlich.

"Morgen, Mione! Was ist denn los?" Nicht wirklich hungrig schob er sich neben Hermione in die Bank und nahm einen Schluck von dem heißen Kaffee, der augenblicklich vor ihm erschien.

"Ich hab mir was überlegt!"

"Mione, ich werde keine Experimente mehr mit dir machen!", entgegnete Harry fest entschlossen. Was beim letzten Mal geschehen war, stand ihm als klare Warnung vor Augen. Er wusste nicht, was passiert war, doch tief in seinem Inneren fürchtete er sich davor, dass es wieder geschehen könnte, sollte er mit brutaler Gewalt versuchen, etwas zu erreichen.

"Das Experiment hat nichts mit mir zu tun, Harry! Es ist vollkommen ungefährlich!"

"Was ist vollkommen ungefährlich?", kam es von gegenüber und beide sahen sich Rons kritischem Blick ausgesetzt.

"Harry soll sich bei Professor Trelawney eine Kristallkugel ausborgen!", erklärte Hermione trocken.

"WAS soll ich? Hermione spinnst du?" Harry stand der Mund offen.

"Hör mir zu, Harry. Das ist ganz simpel...ich geh nicht davon aus, dass es funktioniert, aber es ist einen Versuch wert. Die Kristallkugeln bilden ein Medium. Ich glaube nicht daran, dass sie in die Zukunft schauen können, aber sie können die Vergangenheit und andere Orte sichtbar machen. Das habe ich gründlich recherchiert, glaub mir...und ihr habt heute Wahrsagen!"

"Ich werd' nicht hingehen und Trelawney nach einer verdammten Kristallkugel fragen. Ich mach mich doch nicht zum Clown.", polterte Harry. "Seit fünf Jahren penne ich regelmäßig in ihrem Unterricht und jetzt renne ich hin und frag sie nach einer ihrer Murmeln!! Spinnst du, Mione?" Hermione stellte wieder einmal fest, dass Harrys Temperament im Moment beängstigend leicht entflammbar war.

"Reiß dich zusammen, Harry!", ermahnte sie ihn. "Kann ja sein, dass Wahrsagen ein sinnloses Fach ist, aber es muss trotzdem nicht jeder wissen, dass du es die meiste Zeit verschläfst!"

Harry funkelte sie an und schwieg.

"Auch wenn es dir nicht passt, du solltest es auf jeden Fall versuchen."

"Hermione, ich...", meckerte er schon wieder.

"HARRY, sprich leiser."

"Ich hab verdammt noch mal keinen Bock, eine Kristallkugel zu befragen!" Hermione kickte Harry unter dem Tisch ärgerlich vors Schienbein.

"Warum denn nicht?", kam es da auch schon von einer verlegen lächelnden Lavender Brown, die nichts lieber tat, als Kristallkugeln zu befragen.

Harrys Hauskameraden waren nicht umhin gekommen, die laute Debatte mitzubekommen und natürlich war Lavender von der Vorstellung fasziniert, das ausgerechnet Harry eine Kristallkugel befragen könnte.

Ihre Wangen wurden rosa, als sie weiter sprach:

"Ich könnte dir helfen! Was willst du überhaupt wissen? Vielleicht...wer...wer dein nächster...ähm...Freund sein wird?", suggerierte sie dann beinahe schüchtern.

Fassungslos klappte Harry daraufhin der Mund auf, während er Lavender ungläubig anstarrte, Hermione die Augen verdrehte und Ron zu lachen begann.

"Sind hier jetzt alle durchgedreht, oder was?", kam es ihm über die Lippen. Er sprang auf und wollte aus der Großen Halle stürmen, doch er kam nicht weit auf seiner Flucht vor dem totalen Wahnsinn. Fred dem ganzen noch die Krone auf.

"Hey...Harry...da laufen übrigens auch schon wieder 'ne Hand voll Wetten!" Das gab Harry den Rest. Er musste hier raus, so schnell wie nur möglich.

Es kribbelte in seinen Fingern. Er konnte es spüren. Magie tingelte wie entfesselt durch seinen ganzen Körper und er musste raus, wenn er keinen Schaden machen wollte.

Harry war froh, als er die Portaltür endlich hinter sich gebracht hatte und stürmte ohne nach links und rechts zu schauen aus dem Schloss.

Und in der Großen Halle, vorn am Tisch der Lehrer, warf Albus Dumbledore Severus Snape einen viel sagenden Blick zu. Wie es schien, sollte er Recht behalten. Harry lernte tatsächlich aus seinen Erfahrungen.

~

Eine halbe Stunde später, im Klassenzimmer für Wahrsagen, hatte Harry sich wieder beruhigt. Wie lange das anhalten würde, wusste er jedoch nicht, denn ausgerechnet heute hatte Professor Trelawney nichts Besseres zu tun, als sie ihr Medium selbst wählen zu lassen.

Ron zögerte nicht eine Sekunde, die ungeliebte Kristallkugel zu ordern und der Blick, den ihm Harry daraufhin zuwarf, war mörderisch.

"Hab ich das Mione zu verdanken?"

"Sie hat gesagt, du sollst es wenigstens versuchen! Was hast du mit ihr angestellt, dass sie so hartnäckig ist?"

"Sie weiß nicht, was gut für sie. Das ist das Problem!", knurrte Harry und Ron grinste.

"Als ob wir das nicht schon lange wüssten! Komm schon. Versuch es. Ist doch eh Schwachsinn!"

"...wundervoll...wundervoll, Miss Brown...", schallte es gerade begeistert von vom anderen Ende des Raumes herüber und Harry verdrehte die Augen.

Was konnte es schaden?

Und so legten sich seine Finger unwillig auf das kühle Kristall der Kugel, fielen seine Augen zu und hüllte die Finsternis ihn ein...

"Harry...hörst du mich?", kam es wie aus weiter Ferne von Ron. "Du sollst in die Kugel schauen, nicht die Augen zumachen!"

"Shhhht!"

Ron hob irritiert die Brauen und warf einen Blick in die Kugel.

"Der Nebel ist schwarz, Harry!"

"Ich weiß!"

"Äh...du...du weißt?" Spätestens da wurde die Irritation in Rons Gesicht offensichtlich. "Professor Trelawney!"

"Was soll das, Mister Weasley? Was gibt es denn?", wandte sich Professor Trelawney verwundert Ron zu. Es war vermutlich das erste Mal in ihrem Unterricht, dass er sich zu Wort meldete.

"Ob Sie sich das mal ansehen könnten?" Sie kniff die Augen hinter ihrer zu großen Brille zusammen. Sie war ganz eindeutig nicht wirklich begeistert davon, Lavender und deren Kristallkugel allein zu lassen.

"Wenn's unbedingt sein muss!", kam sie unwillig herübergewuselt und warf einen Blick in Harrys Kugel. "Oh...ohohohoh...was...was ist das denn?"
 

Harry bekam von all dem nichts mit.

Er hatte seine Umwelt vollkommen ausgeklinkt und starrte in die Finsternis, die ihn umgab. Irritiert stellte er fest, dass sie nicht undurchdringlich war. Sie schien sich zu bewegen, wie Nebel um ihn herum zu wabern und vorsichtig machte er einen Schritt nach vorn.

Nichts geschah, nur der Nebel bewegte sich und er hatte das Gefühl, keinen Schritt vorwärts zu kommen.

<Das gibt es nicht!>

Er bewegte sich, er war sich sicher und so begann er zu rennen, blind durch die Finsternis, umfangen von waberndem Nebel. Je sinnloser es erschien, umso sicherer war er, auf dem richtigen Weg zu sein und dann war plötzlich Schluss.

Schockiert tasteten seine Hände über eine bewegliche Wand und es brauchte nur einen Moment, bis ihm klar wurde, dass er vor einer Art Vorhang aus weichem, schwarzen Stoff stand. Entschlossen versuchte er den Stoff aus dem Weg zu drängen, zu zerreißen, oder anzuheben, doch es war unmöglich.

Das Material gab nach, verschwand aber nicht und ließ sich auch nicht bei Seite schieben. Harry begann sich daran entlang zu tasten, doch es nahm kein Ende und irgendwann bekam er das Gefühl, keinen Schritt voran zu kommen.

Resigniert machte er einen Schritt zurück in den Nebel und die Barriere verschwand aus seinem Sichtfeld, sobald er sich ihr jedoch wieder näherte, konnte er sie deutlich sehen.

Erneut glitten seine Finger über das Material. Es fühlte sich vertraut an, samtig weich und warm - beschützend, wie ein Mantel, der ihn vor dem, was hinter dieser Wand lag bewahren wollte.

Er konnte die Bedrohung regelrecht spüren.

Harry machte einen Schritt zurück, und dann einen weiteren.

"...nein...nicht...", drang es aus der Ferne in sein Bewusstsein, doch er stoppte nicht. Schritt für Schritt entfernte er sich von der Wahrheit, die hinter diesem Vorhang auf ihn wartete - und zum ersten Mal war er sich nicht mehr sicher, ob er sie wirklich wissen wollte.
 

Als Harry die Augen aufschlug, klebte Professor Trelawney beinahe mit der Nase an seiner Kugel und die Klasse hatte sie umringt. Ron starrte ihn mit großen Augen an und hob nun, als er ihn wieder ansah fragend die Brauen. Auch Sybill Trelawney, sich bewusst, dass die ungewöhnliche Show vorbei war, sah ihn an, als sehe sie ihn zum ersten Mal wirklich.

"Sie erstaunen mich, Mister Potter! Dieser Auftritt hinterlässt bei mir den Eindruck, Sie haben meinen Unterricht nie zuvor wirklich ernst genommen!"

Harry hatte den Anstand rot zu werden und wich ihrem Blick aus.

"Der Unterricht ist beendet!", richtete sie sich dann auf. "Eine sehr aufschlussreiche Unterrichtsstunde...wirklich...und natürlich werden wir das in der nächsten Stunde noch einmal wiederholen...als krönenden Abschluss dieses aufregenden Jahres...ach ja und...einen Moment bitte noch, Mister Potter!"

Harry, der seine Tasche geschnappt hatte, so schnell es möglich war, hielt in der Bewegung inne.

Warum hatte er so etwas geahnt?

Professor Trelawney wartete, bis alle Schüler inklusive Ron den Raum verlassen hatten, schloss die Tür und betrachtete Harry, der mit gesenktem Kopf vor ihr stand, einen endlosen Moment lang.

Als ihr wohl klar wurde, dass er nicht fragen würde, ließ sie ein theatralisches Seufzen hören und klimperte mit ihren vielen Ketten.

"Nun...da Sie offenbar nicht wissen wollen, was diese Vision bedeutet, will ich Ihnen zumindest eines dazu sagen: Solange Sie Angst haben, sich zu erinnern, Mister Potter, werden Sie sich auch nicht erinnern!"

Harrys Kopf schnippte nach oben, doch Professor Trelawney hatte sich schon abgewandt und begann die verschiedenen Medien von den Tischen der Schüler einzusammeln.

In ihm kämpfte es, während sein Blick ihr nervös folgte. Er war sicher, dass sie ihm noch mehr sagen konnte, doch er wusste im Moment nicht, ob er das alles wirklich wissen wollte.

Dieser eine Satz hatte ihm eigentlich schon gereicht.

Warum fürchtete er sich vor seiner Vergangenheit?

Wenn er an die Alpträume dachte, die in letzter Zeit oft seinen Schlaf beherrschten, konnte er es sich leider nur allzu gut vorstellen.

~

"Und, wie war es?", tauchte Hermione dann in Kräuterkunde am Tisch neben ihm auf.

Harry warf ihr einen düsteren Blick zu. Er war sicher, dass Ron ihr schon ausführlich berichtet hatte, was in der Kugel zu sehen war.

Zum Glück hatte sein bester Freund nur den schwarzen Nebel gesehen, während Trelawney offensichtlich auch den Vorhang erkannt hatte. Woher sie wusste, dass er für ihn Schutz bedeutete war Harry vollkommen unklar, aber anscheinend steckte doch ein wenig mehr hinter dem, was sie unterrichtete, als er bisher geglaubt hatte.

"Woher soll ich das wissen? Es war dunkel!", speiste Harry Hermione unwillig ab.

"Hör auf mir was vorzumachen, Harry, du hast was gesehen. Ich kenn dich!", ließ sie ihn nicht aus den Augen.

"Was willst du hören, Mione? Ich hab nichts erreicht! Ich hab nichts gesehen!...außer Dunkelheit!"

"Finsternis, hat Ron gesagt!"

"Wo ist da der Unterschied?"

"Im Dunkeln kann man möglicherweise etwas erkennen. In der Finsternis nur spüren!...Harry...!", Hermiones Finger umfassten Harrys Arm, "Ich will dir nur helfen!"

"Ich weiß! Ich weiß nur nicht, ob ich das wirklich alles noch wissen will!"

Das sagte Hermione klarer als tausend Worte, dass Harry nicht die ganze Wahrheit sagte, was den Versuch mit der Kristallkugel anging.
 

* * *
 

Auch wenn er vielleicht nicht mehr die ganze Wahrheit wissen wollte, etwas gab es, das musste er wissen, selbst wenn es im Moment ungemein schwierig war, die notwendige Zeit zu finden, seinen Plan durchzuführen.

Erst am Wochenende bekam er die Gelegenheit, Draco Malfoy zur Rede zu stellen und auch da gestaltete es sich schwieriger als erwartet.

Das Wochenende stand ganz im Zeichen verschärften Quidditchtrainings, bei den Slytherins genauso wie bei den Gryffindors. Immerhin fand in einer Woche das Finale des diesjährigen Miniturniers statt.

Harry war dankbar für die Ablenkung, doch der Gedanke, Malfoy zu stellen und zu fragen, was er über die letzten Monate wusste, blieb die ganze Zeit in seinem Hinterkopf.

Und noch etwas machte sich irritierend bemerkbar.

Sein Interesse an seinen männlichen Mitschülern war verschwunden - um genau zu sein, hatte es sich auf eine ganz bestimmte Person reduziert.

Es gefiel Harry überhaupt nicht, dass sein Blick immer wieder wie magisch von einem gewissen, blonden Slytherin angezogen wurde, doch er schaffte es nicht, etwas daran zu ändern. Wenn Malfoy irgendwo in seinem Sichtfeld auftauchte, fesselte er Harrys Aufmerksamkeit und er tat sein Bestes, um das möglichst vollkommen zu verbergen.

Nicht wirklich eine leichte Aufgabe.

~

"Musst du heute auch zu Snape?" Harry war mit Ron zusammen auf dem Rückweg ins Schloss. Sie hatten vier Stunden anstrengendes Training in der Hitze des Frühsommernachmittages hinter sich und trotz Dusche glitzerte schon wieder ein dünner Schweißfilm auf Harrys braungebrannten Schultern.

"Gott bewahre...nein, gnädiger Weise hat er vermutlich fälschlicherweise das Wochenende bei seiner Strafarbeit ausgeklammert.", entgegnete Harry und Ron lachte.

"Wie wär's mit ner Runde Schach nach dem Abendessen?"

"Was? Kein Date mitMione?" Ron wurde rot unter all seinen Sommersprossen.

"Sie meinte..." Harry konnte sich denken, was Hermione gemeint hatte.

"Vergiss es, Ron, ich kann auf mich selbst aufpassen! Schnapp du dir mal lieber deine Freundin, such dir 'n hübsches Plätzchen am See und genieß das tolle Wetter. Es ist nur noch ne Woche bis zu den Ferien!"

Ferien bedeuteten Trennung und es war nicht zu übersehen, dass dies seinem besten Freund bewusst war.

"Und mal ganz davon abgesehen, hab ich eh etwas vor!", gab Harry Rons Versuchen, ihn zu überwachen, den Todesstoß.

"Was denn?"

"Ich muss mit jemandem reden...und ich werde dir nicht sagen, mit wem, also vergiss es!"

Ron starrte auf Harrys noch immer zu magere Schultern, als dieser seine Schritte beschleunigte. Er war sich sicher, dass seine beiden besten Freunde etwas vor ihm verbargen. Die Aktion mit der Kristallkugel hatte das klar bewiesen. Er würde bei Harry keine Chance haben, etwas herauszubekommen, doch vielleicht gelang es ihm ja, von Mione mehr zu erfahren.

Harrys Verhalten beunruhigte ihn, auch wenn er im Moment wieder besser gelaunt zu sein schien.

"Harry..."

"Was?" Der Schwarzhaarige wandte sich zu ihm um.

"Pass auf dich auf..."

Harry grinste nur, doch Ron konnte sehen, dass seine scheinbare Ruhe vorgetäuscht war.
 

Stunden später lag Harry ausgestreckt auf dem Bauch in seinem Bett und ließ die Karte des Rumtreibers nicht aus den Augen.

Malfoy war im Ostflügel, bei den beiden Delacours, ein Fakt, den Harry schon öfters beobachtet hatte. Der Slytherin hielt sich erschreckend häufig dort auf, obwohl er gar nicht dort sein dürfte.

Fleur interessierte das vermutlich nicht. Sie schien in letzter Zeit wieder etwas Besitz ergreifender zu sein, wenn es um Malfoy ging. Immer wieder war sie in seiner Begleitung zu sehen und sogar beim Quidditchtraining hatte Harry sie und Gabrielle auf einer der Tribünen gesehen.

Noch immer gab ihm das innige Verhältnis zwischen den dreien Rätsel auf, aber immerhin gab ihm inzwischen fast alles Rätsel auf - sogar sein eigenes Verhältnis zu Draco Malfoy.

Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass es langsam auf die Ausgangssperre zuging. In der Hoffnung Malfoy auf dem Weg zurück in die Kerker zu erwischen, langte er nach seinem Tarnumhang, der zusammen mit Malfoys Hemd griffbereit neben ihm auf dem Bett lag und stand auf.

Er hatte keine Lust mit Schulumhang und Vertrauensschülerabzeichen durchs Schloss zu laufen und versteckte sich deshalb lieber unter dem Tarnumhang.

Es war trotzdem nicht schwer, den Gemeinschaftsraum zu verlassen, denn ständig kehrten Gryffindors von ihren Ausflügen zum See zurück und es war kein Problem, unsichtbar durchs Portraitloch zu schlüpfen.

Die Gänge waren trotz der späten Stunde noch ziemlich belebt. Das Wetter war einfach zu schön. Viele waren noch draußen gewesen und kehrten nun in ihre Räume zurück. Harry hielt sich dicht an der Wand, immer die Karte von Augen, um nicht zu verpassen, wenn Malfoy die Delacours verließ.

Es gab einen langen Freigang zwischen dem Ostflügel und dem Hauptschloss, den er nicht umgehen konnte und Harry war entschlossen, ihn genau da abzufangen.

~

"Schach matt, Gabrielle!"

"Non...nein...das...isch. Das ist nischt fair!"

Fleur verdrückte sich ein Grinsen, als Gabrielle versuchte, sich aus dieser erneut verlorenen Schachpartie herauszureden und noch irgendetwas effizient rückgängig zu machen, doch Draco schüttelte nur geistesabwesend den Kopf.

"Pech gehabt, da ist nichts dran zu rütteln, Süße!"

"Oh...duu...du bist so gemein!"

Ein Kissen flog durchs Zimmer und wischte die Figuren vom Schachbrett, bevor es von Draco aufgefangen wurde.

Manchmal fragte er sich, warum Gabrielle es immer wieder versuchen musste. Sie hatten schon öfters Schach gespielt und sie hatte immer verloren - etwas, was sie hasste - und doch tat sie es immer wieder, wenn es ihr gerade mal einfiel.

Schwungvoll warf er das Kissen zurück und traf sie am Kopf.

Ein ärgerliches Kreischen war das Resultat.

"'ör auf disch wie ein kleines Kind zu benehmen, Gabrielle. Es ist genug jetzt!", ging Fleur dazwischen. Gabrielle warf ihr einen grimmigen Blick zu, steckte Draco die Zunge heraus und verschwand schmollend im Schlafzimmer.

Draco schüttelte grinsend den Kopf.

"Sie wollte disch von deinen trüben Gedanken ablenken...warum kannst du sie nischt einmal gewinnen lassen?" Fleurs Blick war vorwurfsvoll.

"Ich war nicht bei der Sache!"

"Das 'ab isch gemerkt!"

"Und außerdem gehört es nicht zu den Prinzipien der Malfoys jemanden gewinnen zu lassen!"

Diesmal war es Fleur, die ihm mit dem Kissen über den Kopf schlug.

"Hey...jetzt ist aber gut!", protestierte er halbherzig.

"Was ist los mit dir, Draco?" Wieder einmal machte Fleur es sich auf der Armlehne seines Lieblingssessels bequem, legte ihm den Arm um die Schultern und sah ihn an.

Draco schwieg eine ganze Weile, bevor er resigniert antwortete.

"Ich frag mich die ganze Zeit, was mit Harry vor sich geht! Er ...ich weiß auch nicht! Manchmal hab ich das Gefühl, er spielt Katz und Maus!"

"Dann ist dir also auch aufgefallen, dass er disch beobachtet, oder?"

Draco nickte nur. Es war unmöglich, das nicht zu bemerken. Harry benahm sich zwar perfekt unauffällig - eine wirkliche überraschende Tatsache, denn Harry hatte nie zu denen gehört, die etwas verheimlichen konnten - doch Draco merkte es trotzdem.

Er machte nicht den Fehler zurück zu schauen, doch er konnte spüren, wenn Harrys Blick auf ihm ruhte. Ein prickelnder Schauer lief ihm dann jedes Mal über den Rücken und er hatte Mühe, seine Nervosität unter Kontrolle zu behalten.

In ganz schwachen Momenten fragte er sich dann, was in Harrys Kopf vorging. Immerhin müsste der Zwischenfall in den Kerkern ziemlich irritierend für ihn sein.

"Willst du mir nischt endlisch sagen, was vorgefallen ist?", hakte Fleur nun nach und erntete diesmal ein Kopfschütteln.

"Nicht wirklich, Fleur.", entgegnete er und stand auf.

Die Halbveela zog grimmig die Brauen zusammen. Manchmal war er wirklich zu störrisch.

"Draco...isch will dir nur 'elfen! Warum willst du nischt darüber reden?" Draco lächelte müde.

"Weil das eine Sache ist, die nur Harry und mich etwas angeht, okay?" Diesmal schürzte sie überrascht die Lippen.

"Du willst mir aber nischt sagen, dass ihr...nein, oder?"

Draco schwieg und fixierte den kalten Kamin. Fleurs Verhör konnte er nicht brauchen, denn er hatte selbst keine Antworten.

Es wäre ein leichtes, den Kamin zu entfachen und zu verschwinden, doch das Risiko um diese Zeit im Gemeinschaftsraum aus dem Feuer zu steigen war zu groß. Mit Sicherheit waren noch einige seiner Hauskameraden wach.

"Ich mach mich auf den Rückweg...ist gleich Ausgangssperre!", wechselte er das Thema. Fleur schwieg dazu und stand ebenfalls auf.

"Alles wird gut, Draco! Ganz sicher!" Daran hatte es für sie noch niemals Zweifel gegeben und Draco konnte nicht umhin, zu lächeln.Es war irritierend, doch inzwischen war er fast so weit, ihr zu glauben.
 

Ein paar Minuten später war er auf dem Rückweg in die Eingangshalle, um von da aus, in die Kerker zu gelangen. Draco dachte sich nichts dabei, als er die Tür zum Freigang öffnete und wieder hinter sich zuzog.

Es war inzwischen Nacht, doch der Vollmond erleuchtete den Gang heller, als die wenigen Fackeln, die in größeren Abständen an der Wand brannten. Es fiel Draco nicht auf, dass sie schon gebrannt hatten, als er den Gang betrat, obwohl sie doch eigentlich erst angehen dürften, wenn jemand kam.

Er hörte auch nicht, wie jemand einen Zauber sprach, um die Tür, durch die er gekommen war genauso zu verschließen, wie die am anderen Ende.
 

Harry ließ Malfoy nicht aus den Augen, als dieser an ihm vorbeiging und fragte sich, ob dem Slytherin auffallen würde, dass die Fackeln schon brannten. Er hatte alles versucht, um sie zu löschen, doch es war ihm nicht gelungen.

<Nicht weiter schlimm.>, stellte er dann fest, denn der Blonde bemerkte es nicht einmal. Harry hatte den Eindruck, als sei er tief in Gedanken versunken.

Er wartete einen Moment, bis Malfoy sich wieder ein Stück von ihm entfernt hatte, bevor er auch die zweite Tür des Freigangs mit einem Siegelzauber verschloss.

Es würde interessant sein zu beobachten, wie Draco Malfoy auf die verschlossenen Türen reagieren würde und Harry ließ ihn, gut unter dem Tarnumhang verborgen, nicht aus den Augen.
 

Schon, als Dracos Finger die Tür am anderen Ende des Ganges berührten, spürte er, dass etwas nicht stimmte und als er versuchte die Klinke zu bewegen wusste er, was es war. Die Tür war magisch verschlossen - und sie war versiegelt - nicht, dass er ein Profi war, so etwas zu erkennen, doch er hatte diese Art von Siegel schon zu oft gespürt, um sich zu täuschen.

Draco spürte seine Kehle eng werden.

Harry.

Es gab für ihn keine Zweifel, dass der Gryffindor hier war, denn nun lief ihm auch der schon vertraute Schauer über den Rücken.

<Was hast du erwartet?...Mit Sicherheit hast du ihm mehr als genug Rätsel aufgegeben!>

Draco fragte sich, ob er es am anderen Ende auch noch einmal versuchen sollte, doch im Grunde wollte er sich nicht zum Narren machen und so wandte er sich um und starrte den vom Mondlicht erhellten Gang hinunter.

"Was soll das, Potter?"

Einen Moment später erschien Harry wie aus dem Nichts, als er den Tarnumhang zurückschlug.

Es hatte ihn überrascht, dass Malfoy so genau wusste, mit wem er es zu tun hatte, doch es war im Grunde nur eine weitere Bestätigung dafür, dass der Slytherin ihn viel besser kannte, als er sich bisher hatte vorstellen können.

Draco brauchte einen Moment, um Harrys Anblick aufzunehmen und spürte, wie sich seine Brust schmerzhaft zusammenzog.

<Verdammter Mistkerl.>, ging es ihm durch den Kopf und er fragte sich, ob Harry sich seiner Erscheinung bewusst war.

Er stand im Schatten, doch das Weiß des ärmellosen Shirts, dass er schon am Nachmittag nach dem Training getragen hatte, schimmerte in der Dunkelheit. Sein schwarzes Haar war dank des Tarnumhanges noch ein wenig mehr verstrubbelt, doch das war nicht das Wesentliche.

Es war Harrys Gesichtsausdruck, eine Mischung aus Überraschung, Verärgerung und Entschlossenheit.

Draco fragte sich, zu was er entschlossen war.

"Was soll das?", fragte er noch einmal und diesmal so eisig, wie Harry es von ihm gewohnt sein dürfte.

Interessanter Weise brachte das sein Gegenüber zum Grinsen.

"Ich muss mit dir reden!"

"Ich kann mir nicht vorstellen, worüber!"

"Oh...ich schon...woher wusstest du zum Beispiel, dass ich es bin?"

<Wunderbar...gleich mit der ersten Frage eine volle Breitseite.> Dracos Augen kniffen sich zu schmalen Schlitzen zusammen.

"Denkst du wirklich, ich bin blind?", gab er trotz allem höhnisch zurück und bezog sich darauf, dass Harry ihn schon seit Tagen nicht aus den Augen ließ.

Dieser war nicht beeindruckt, obwohl er ganz genau verstand, worauf Malfoy hinaus wollte. Nachlässig warf er den Tarnumhang auf die Brüstung des Freiganges und kam ein paar Schritte auf den Slytherin zu, der im bleichen Mondlicht stand, das silberblonde Haar überirdisch schimmernd.

<...anbetungswürdig...>, fiel ihm sein gedankliches Statement nach diesem Kuss im Kerker wieder ein und er schüttelte sich beinahe unbewusst, um seinen Kopf klar zu bekommen.

Hier ging es im Moment um etwas anderes - oder vielleicht doch nicht?

Harry wandte den Blick hinaus auf den in der Dunkelheit silbern scheinenden See.

"Malfoy, du kannst gern weiter um den heißen Brei herum reden, aber das ändert nichts!" Verborgen in den Falten des Tarnumhanges lag das Hemd und notfalls hatte Harry auch kein Problem damit, den Obliviate rückgängig zu machen, oder Draco klar zu machen, dass er auf dem Nordturm bei Bewusstsein gewesen war.

Dieser ließ Harry nicht aus den Augen und wurde sich darüber klar, wo die Entschlossenheit herrührte. Er würde all diesen Rätseln jetzt auf den Grund gehen und was auch immer Snape glaubte, Draco würde diese Chance nicht vorübergehen lassen. Er schwieg und wartete, dass Harry weiter sprach.

Erst nach einer Ewigkeit wandte Harry sich dem Slytherin wieder zu und ganz gleich, wie entschlossen er war, die Wahrheit wenigstens ansatzweise herauszufinden, hatte er gleichzeitig auch Angst, denn er wusste, dass in seinem Leben dann nichts mehr so sein würde, wie zuvor.

Sein Blick traf den aus grauen Augen, seine Seele folgte dem Strudel, in den ihn das riss und er wusste, dass er es tun musste, egal was es kostete.

"Sag mir, was während des Zeitbannes geschehen ist, Draco Malfoy!" Die Frage kam emotionslos und kühl, seine einzige Chance, seinen inneren Aufruhr unter Kontrolle zu behalten.

Dracos Reaktion überraschte ihn.

Er ließ sich gegen die Wand sinken, lehnte den Kopf ebenfalls gegen den kalten Stein und starrte ins Leere. Seine ganze Haltung drückte Resignation und Hoffnungslosigkeit aus. Es erinnerte Harry erschreckend an diesen Tag vor ein paar Wochen, als er zufällig dieses Gespräch zwischen Snape und Malfoy nach VgddK mit angesehen hatte. Die Verzweiflung, die er unbewusst mit dieser Geste zum Ausdruck brachte, berührte Harry tief. Was auch immer geschehen war: Draco Malfoy litt mehr darunter, als er es je für möglich gehalten hatte.

Der Drang den Slytherin in die Arme zu nehmen und ihn zu beschützen wurde einen Augenblick lang übermächtig, doch Harry unterdrückte ihn.

Erst brauchte er Antworten.
 

Draco fühlte sich von einer Sekunde zur anderen von dieser Frage vollkommen erschlagen. Er war mit der Situation, so wie sie sich darstellte überfordert. Wäre es um sie beide gegangen, hätte er antworten können, doch es ging um mehr und wieder einmal trieb ihn der schwarzhaarige Gryffindor zur Verzweiflung.

Es war so typisch für Harry! Er dachte in klaren Einheiten und wollte die ganze Wahrheit, doch das war das Einzige, was Draco ihm nicht geben konnte.

Resigniert senkte er den Kopf und sah ihn wieder an.

"Was hab ich erwartet? Ganz oder gar nicht. Nicht wahr, Harry? Dumm nur, dass ich darauf nicht antworten kann!"

"Warum nicht?"

"Muss ich dir das wirklich beantworten?"

"Dumbledore!" Es war keine Frage, es war eine Feststellung. "Also waren wir beide tatsächlich nicht unter dem Bann?"

Wieder bekam er keine Antwort, doch Draco sah ihn an. Harry fragte sich, ob er das richtig deutete.

"Kann Snape mir die Wahrheit sagen?"

Diesmal wich ihm Dracos Blick aus und Harry war sicher, dass er ihn richtig verstand.

Niemand konnte ihm die Wahrheit sagen - weil Dumbledore es verhinderte.

Beinahe war er entschlossen, den Schulleiter zur Rede zu stellen, egal welche Konsequenzen das haben würde.

Wütend machte seine Faust Bekanntschaft mit dem Granit der Brüstung und der Schmerz entrang ihm kaum ein Keuchen.

Draco überraschte er damit nicht. Harry hatte schon immer zu extremen Reaktionen geneigt.

"Warum nur, gibt es für dich immer bloß schwarz und weiß, Harry?"

Harry fuhr herum und starrte ihn an. Noch immer lehnte Draco ungewohnt offen und trotz aller offensichtlichen Verzweiflung aufrecht an dieser Wand und sein Blick war nun beinahe inquisitorisch.

Was er gesagt hatte irritierte Harry ungemein.

"Was soll das heißen?"

"Warum kannst du nicht akzeptieren, dass es Dinge gibt, die besser vergessen sind?...Harry, du willst diese Vergangenheit nicht wirklich kennen. Nein, das willst du wirklich nicht! Warum kannst du das nicht akzeptieren?"

<Weil ich dann nie erfahre, warum ich dich küssen will!>

Hitze stieg ihm bei diesem Gedanken in die Wangen und er war froh, das Licht im Rücken zu haben. Gleichzeitig konnte er wieder diese namenlose Bedrohung spüren, mit der er schon in Wahrsagen Bekanntschaft gemacht hatte.

...so lange Sie Angst haben, sich zu erinnern, Mister Potter, werden Sie sich auch nicht erinnern...

Das hatte Trelawney zu ihm gesagt und nun behauptete Draco Malfoy exakt dasselbe.

"Wer bist du, dass du das beurteilen kannst?"

Draco senkte den Blick automatisch. Er würde Harry nicht zeigen, wie weh diese Worte taten. Einen Moment lang hatte er gehofft, der Gryffindor würde es begreifen, doch offensichtlich war das nicht der Fall.

Harry inzwischen, bereute seine Worte schon in dem Moment, als er sie ausgesprochen hatte. Was auch immer er sich gern einreden wollte, es war falsch.

Draco Malfoy sorgte sich um ihn. Das hatte er mehr als deutlich bewiesen.

Erneut wanderte sein Blick in die Ferne.

Konnte er mit dieser Fürsorge leben, ohne die Gründe dafür zu kennen?

Konnte er akzeptieren, das Draco Malfoy ihm mehr bedeutete, als jemals jemand zuvor in seinem Leben, ohne dass er wusste, warum?

Konnte er die Vergangenheit vergessen und gleichzeitig an den wenigen Schnipseln festhalten, die sich ihm offenbart hatten?

Seine Sehnsucht war unendlich, und er wusste, dass ihm tatsächlich alles andere egal sein konnte, wenn er es nur zuließ.

Wieder fiel sein Blick auf den Blonden, der noch immer mit gesenktem Kopf an der Wand des Ganges lehnte.

Angst drängte ihn zu gehen, Verzweiflung zog ihn unwiderstehlich zu Malfoy, denn er wusste mit absoluter Sicherheit, dass er dann endlich Frieden finden würde.

Und diese Hoffnung war stärker, als alles andere.

Langsam ging er auf den Slytherin, von dem er immer geglaubt hatte, nur Hass für ihn empfinden zu können, zu. Es war kein Hass, was er empfand.

...ich liebe dich, du störrischer Esel...

Konnte es wirklich sein, dass Malfoy das jemals zu ihm gesagt hatte?

Sein Verstand schrie ,Nein' und seine Seele wusste ,Ja'.

Es war alles, was er hatte - so gut wie nichts und doch mehr, als er jemals erwartet hatte. Gryffindor durch und durch wusste er, dass er nur eine Wahl hatte.

Er musste es versuchen.
 

Draco hob den Blick auch nicht, als ihm klar war, dass Harry direkt vor ihm stand. Er würde nicht zeigen, dass er am Ende war.

"Was ist für dich drin, wenn ich mich nicht erinnere und trotzdem aufhöre, in Schwarz und Weiß zu denken?", fragte er leise und Hoffnung raste glühend durch Dracos Adern, auch wenn ihm seine Antwort auf diese Frage nicht wirklich gefiel.

"Reicht es nicht, wenn ich damit leben muss?", fragte er ebenso leise zurück, ohne aufzusehen.

"Warum hat er deine Erinnerungen nicht auch verändert?"

"Weil man meine Erinnerungen nicht verändern kann!...niemals..." entgegnete er und wusste, dass er Harry damit mehr als nur eine Antwort gab.

Harry starrte nachdenklich auf den blonden Haarschopf und verarbeitete die Tatsache, dass das wohl auch für seinen Obliviate galt. Es überraschte ihn, dass Malfoy trotzdem die ganze Zeit die Beherrschung selbst gewesen war. Er fragte sich, wie viel der Slytherin wirklich verbarg...und er war entschlossen, es heraus zu finden.

Langsam hob er die Hand unter Dracos Kinn und zwang diesen sanft aber entschlossen, ihn anzusehen.

Graue Augen trafen auf grüne und die Abgründe darin taten sich für Harry auf. Fast unwillkürlich imitierte er Dracos Tun auf dem Nordturm und strich mit dem Daumen über dessen samtige Lippen.

Draco schluckte hart und seine Stimme zitterte, als er erschüttert feststellte:

"Du warst wach." Augenblicklich brannte sein Gesicht und Harry hatte die Unverschämtheit flüchtig zu lächeln, bevor er den Kopf neigte und seine Lippen zaghaft Dracos berührten.

Dracos Augen fielen zu, doch er rührte sich nicht.

Er wartete.

Und Harry kam zu ihm.

Doch auch dann, als dessen Hände noch immer zögerlich auf seinen Schultern zu liegen kamen und er einen letzten Schritt auf ihn zu machte, so dass kein Lufthauch mehr zwischen ihnen Platz hatte, rührte er sich nicht. Erst als er Harrys Zunge fragend an seinen Lippen spürte, erlaubte er sich zu reagieren, denn dann war Draco sicher, dass Harry meinte, was er tat.

Er hatte Ungeduld, Hunger und Begierde erwartet, doch das war es nicht, was er empfand.

Es war grenzenlose Erleichterung, überschäumende Freude und Hoffnung so klar, wie ein neuer Morgen.

Es brauchte keine Hast.

Selbstsicher und bewusst langsam schoben sich seine Arme um Harrys Taille, zogen ihn an sich.

Zärtlich und beinahe dankbar erwiderte er dessen Kuss, und als sich Harrys Arme um seinen Nacken schoben und er sich noch ein wenig mehr in seine Arme schmiegte, explodierte Glückseeligkeit in jedem Winkel seiner Seins.

Was auch immer geschehen würde, das konnte ihnen keiner mehr nehmen. Daran hatte er keine Zweifel.

Als Harry sich vollkommen in diesen Kuss ergab, das Gefühl von Draco Malfoys Händen auf seinem Körper in sein Bewusstsein dringen ließ, wurde ihm klar, dass er tatsächlich ohne diese Vergangenheit leben konnte, solange diese Sehnsucht gestillt wurde - Sehnsucht, nach genau dem, was gerade geschah.

Es war gleich, wie es dazu gekommen war. Das Einzige, was zählte war, dass es fortbestand.

Harry ließ sich fallen und vergaß die Fragen - und an den Türen zu diesem Freigang, in dem er Draco Malfoy gefangen hatte, brachen die Siegel, die sie bis zu diesem Moment fest verschlossen hatten.
 

* * *
 

Etwas war anders.

Hermione konnte nicht umhin, das zu bemerken. Etwas hatte sich mit Harry vollkommen verändert. Er war noch genauso unzugänglich und aufbrausend, wie vor dem Wochenende und doch hatte sie schon da den Eindruck gehabt, dass sich etwas verändert hatte.

Inzwischen war sie sicher.

Die Anspannung, die sie seit Wochen bei ihm gespürt hatte, war verschwunden und sie hatte keine Ahnung warum.

Laut Ron benahm sich Harry wieder vollkommen normal und auch er hatte den Eindruck, dass ihr Freund sich endlich zum Besseren verändert hatte.

Sicher, ein paar seiner Macken hatte er zweifellos behalten. Beim letzten Quidditchtraining war er wegen des verdammten Besens regelrecht ausgerastet und nun wusste ganz Gryffindor, das er sich keine Hoffnung für ihr Spiel gegen Slytherin machte, doch so ungern Hermione es zugab: das war etwas, was sie schon von Anfang an befürchtet hatte.

Harry mochte vielleicht besser sein, als Malfoy, aber mit diesem schlechten Besen hatte er keine Chance gegen dessen Nimbus 2001.

Dieser Ausraster hatte jedoch noch etwas anderes gezeigt.

Harry kam wieder mit seinen Emotionen klar. Er war nicht davon gerannt, wie bei anderen Gelegenheiten zuvor.

Es erleichterte Hermione. Alles andere wäre gelogen, doch sie war ein Mensch, der die Ursache einer Veränderung wissen musste und so ließ es ihr einfach keine Ruhe.
 

Sie saßen im letzten Zaubertränkeunterricht für dieses Jahr, verteilt in den üblichen Gruppen. Sie selbst mit Gregory Goyle, Ron mit Millicent Bulstrode und Harry, Harry hatte Snape wie immer mit Draco Malfoy zusammengesteckt. Die beiden saßen eine Reihe weiter vorn und Hermione hatte Gelegenheit sie im Auge zu behalten.

Harry benahm sich vollkommen normal. Er hatte aufgehört, den blonden Slytherin bei jeder sich bietenden Gelegenheit unauffällig zu beobachten und das war etwas, was Hermione ungemein erleichterte.

Die Vorstellung, dass es ausgerechnet zwischen diesen beiden etwas geben könnte, das Malfoys Hemd unter Harrys Bett rechtfertigte, hatte ihre eine Weile ziemliche Sorge bereitet. Die Tatsache, dass es Harry offensichtlich genauso ging, hatte es nicht wirklich besser gemacht.

Es sah jedoch so aus, als sei er darüber hinweg. Er hatte am Wochenende vorgehabt, mit jemandem zu reden und Hermione vermutete ganz stark, dass das die Ursache für seine Veränderung war.

Sie fragte sich ernsthaft, um wen es dabei gegangen war und spürte ein verträumtes Lächeln um ihre Lippen spielen, denn irgendwie war sie vollkommen überzeugt, dass es dabei um eine Herzensangelegenheit gegangen war.

Sie sollten in dieser Doppelstunde einen Trank für traumlosen Schlaf brauen. Das war nicht wirklich ein Problem für Hermione und so nutzte sie die Gelegenheit, ihren besten Freund ausgiebig zu beobachten. Immerhin hatten sich dessen Fähigkeiten Sachen Zaubertränke in den letzten Wochen enorm verbessert und es war interessant, ihn einfach nur dabei zu beobachten, wie gut er seine Sache machte.
 

Doch genau diese Fähigkeit war es, die Harry vollkommen abhanden gekommen zu sein schien und er stellte fest, dass ihn das verwirrte. Er hatte die Unterrichtsvorbreitung für diese Stunde genauso gemacht, wie er es inzwischen gewohnt war - einmal überfliegen, ein paar Notizen und das war alles.

Sie hatten gewusst, dass sie den Trank ohne Lehrbuch brauen mussten, doch Harry hatte das nicht als Problem angesehen. In den letzten Stunden hatte er auch alles aus dem Kopf hinbekommen.

Diesmal war das nicht der Fall.

Er saß vor seinem Kessel, starrte die Zutaten an, die er sich zum Glück notiert hatte und stellte fest, dass er keine Ahnung hatte, was er damit anfangen sollte.

Harry brauchte nicht lange, um zu begreifen, dass das eine Katastrophe war. Snape würde ihn auseinander nehmen, sobald er mitbekam, dass er wieder einmal keine Ahnung hatte.
 

Draco war schon fast fertig, als ihm klar wurde, dass Harry noch keinen Handschlag getan hatte, um diesen relativ einfachen Trank zu brauen. Irritiert riskierte er einen Blick in dessen Gesicht und das steigerte seine Sorge augenblicklich um ein Vielfaches.

Harrys Miene war düster, nachdenklich und er war vollkommen weggetreten.

Draco konnte nicht anders. Mit dem falschen Ende seines Zauberstabes, piekte er ihn nicht gerade sachte in die Seite.

Harry schrak zusammen...und zog damit leider Snapes Aufmerksamkeit auf sich.

"Mister Potter, was haben wir denn heute wieder für ein Problemchen?", kam es höhnisch von vorn, wo Severus gelangweilt hinter seinem Schreibtisch saß.

Harry warf ihm einen düsteren Blick zu und konzentrierte sich wieder auf seinen noch immer leeren Kessel. Er war fällig. Das wusste er.

Es brauchte einen weiteren Stoß in die Seite um ihm klar zumachen, dass Dracos Aufzeichnungen schon die ganze Zeit klar lesbar in der Mitte ihres Arbeitstisches lagen und Harry mit zitternden Fingern begann, die verlorene Zeit aufzuholen.
 

Hermione senkte den Blick auf ihre Notizen, als Harry endlich ungeschickt und hastig begann, etwas für seinen Trank zu tun.

Ihr war schnell aufgefallen, dass etwas nicht stimmte und sie hatte ihn nicht eine Minute aus den Augen gelassen, in dem verzweifelten Versuch, ihm mental einen Schubs zu verpassen, der ihn in die Gegenwart zurückholte.

Den hatte ihm dann zweifelsfrei Draco Malfoy verpasst, ebenso, wie einem weiteren, der Harry dann wohl endlich zu Verstand gebracht hatte.

Der Fakt, dass Malfoys Notizen diesmal schon seit Beginn der Stunde zwischen den beiden lagen, war ihr zwar aufgefallen, doch sie hatte dem keine Bedeutung zugemessen.

Ein Irrtum.

Es war ganz klar Absicht, denn es war nicht zu übersehen, dass Harry immer wieder unauffällig einen Blick darauf warf, während er hastig und mit Sicherheit furchtbar schlampig seinen Job machte.

Was war los mit ihm? Wo waren seine Kenntnisse geblieben, die Hermione davon abgehalten hatten, ihn zum Lernen zu drängen?

Und wieso, bei allen schwarzen Hexen, half ihm ausgerechnet Draco Malfoy?

WAS ging hier vor sich?

Panik ergriff von Hermione Besitz.

War sie noch zu Beginn der Stunde froh darüber gewesen, dass Harry sein Leben so offensichtlich wieder unter Kontrolle hatte, ergriff sie nun die nackte Angst bei dem Gedanken daran, wie es dazu gekommen sein könnte.

Etwas drängte sich wieder in den Vordergrund ihres Bewusstseins und sie spürte, wie ihr der kalte Schweiß ausbrach.

Malfoys Hemd unter Harrys Bett, der Fakt, dass er es am Duft erkannt hatte und nicht diese Initialen dazu gebraucht hatte wie sie, der Umstand, dass er aufgehört hatte, den Blonden heimlich zu beobachten - all das zwang sie in eine Richtung zu denken, die sie in Panik versetzte.

Die beiden mussten einen Konsens gefunden haben und die Tatsache, dass Malfoy Harry im Unterricht aushalf, machte zweifelsfrei klar, wie dieser Konsens aussah.

Das allein war schon ein Schock. Doch etwas anderes machte Hermione viel größere Sorgen.

Sie war überzeugt, dass weder Malfoy noch Harry unter dem Zeitbann gewesen waren und sie wusste, dass Harry sich darüber ebenfalls klar war.

Doch er hatte ohne jeden Zweifel aufgehört, sich darüber den Kopf zu zerbrechen und das war viel schlimmer, als all die anderen Absurditäten in dieser Geschichte.

Was, wenn das alles ein düsteres Intrigenspiel war?

Was, wenn die paar Todesser, die noch auf freiem Fuß waren, weiter hinter Harry her waren?

Was, wenn Draco Malfoy im Auftrag seines so innig geliebten Vaters handelte?

Angst griff mit eisiger Hand nach Hermiones Herzen. Angst, die schlimmer war, als jemals zuvor, denn etwas sagte Hermione klar und deutlich - dass sie diese Runde vielleicht schon verloren hatten, bevor sie überhaupt begann.

Gerade eben hatte Snape den Unterricht für beendet erklärt und Unruhe brach aus. Unruhe, die Harry nutzte, Draco Malfoys Blick zu treffen und der Ausdruck in seinen Zügen zerschmetterte alle Illusionen, die Hermione sich eine Sekunde zuvor noch über das Verhältnis der beiden gemacht hatte.
 

Es riss Harry vollkommen aus seinen Gedanken, als ihn jemand, kaum, dass er zur Tür des Zaubertränkekerkers hinaus war, hart am Arm schnappte und rücksichtslos den Gang hinaufzerrte.

Es irritierte ihn noch mehr, als er begriff, dass es Hermione war.

"Mione, was soll das?", fragte er sie, kaum, dass sie die Eingangshalle erreicht hatten und Hermione ihn trotzdem weiterzerrte - offensichtlich entschlossen, ihn in irgendeinem versteckten Winkel zur Rede zu stellen.

Besorgnis keimte in ihm auf. Wenn sie mitbekommen hatte, was gerade im Unterricht geschehen war, hatte er ein Problem.

Wenig später hatte Hermione gefunden, was sie suchte - ein ungenutztes Klassenzimmer im ersten Stock. Sie schubste ihn hinein, warf die Tür zu und verriegelte sie.

"Harry, bist du wahnsinnig?"

Er stand mit dem Rücken zu ihr an einem der Tische und schon bei ihren ersten Worten ließ er den Kopf sinken, sich vollkommen klar, dass sie es tatsächlich mitbekommen hatte, doch er schwieg.

Hermione war mit wenigen Schritten bei ihm, drehte ihn zu sich um und zwang ihn sie anzusehen. Sein Blick war verschlossen.

"Harry...das kann unmöglich dein Ernst sein!", setzte sie nach, wohl wissend, dass er sie ganz genau verstanden hatte.

"Ich hab nichts anderes von euch erwartet!", kam es daraufhin leise von Harry. Er ging nicht davon aus, dass Ron und sie eine Beziehung zwischen ihm und Draco Malfoy einfach so akzeptieren würden.

"Scher mich nicht mit Ron über einen Kamm!", fauchte sie verletzt zurück. Worauf er abzielte war ihr klar.

"Hermione, ich mach dir keine Vorwürfe. Ich kann verstehen, dass das für dich unbegreiflich ist! Glaubst du wirklich, mir fällt es leicht, es zu verstehen?"

"WARUM DANN?"

"Weil es richtig so ist!"

Das machte Hermione für einen Moment sprachlos, denn sie konnte sehen, dass er absolut von dieser Aussage überzeugt war.

Harry wandte den Blick ab und starrte ins Leere, als er weiter sprach:

"Wir beide wissen, dass ich nicht unter diesem Bann war! Du brauchst es nicht zu bestreiten...Ich kann mich nicht erinnern, falls du das glaubst! Ich weiß nur eins...nämlich, dass...dass er bei mir war."

"Woher willst du das wissen?" Sie hatte sich gefangen und es schockierte sie, dass Harry darüber sprach, doch sie würde die Gelegenheit am Schopfe packen. Offenbar wollte er, dass sie verstand.

"Ich weiß es!", antwortete er und langes Schweigen folgte, doch Mione war sicher, dass er noch nicht fertig war. Er kannte sie und würde sie nicht mit diesem Statement abspeisen.

"Bei allem, was in den letzten Wochen passiert ist, gibt es eins, auf das ich mich immer verlassen konnte, Mione. Das klingt jetzt für dich vermutlich ziemlich dämlich, aber meine bewussten Erinnerungen erreiche ich nicht. Warum steht nicht zur Debatte.

Das Einzige was ich kann...ich kann sie fühlen."

"Was?!"

"Ich kann...keine Ahnung, wie ich es sagen soll, aber...ich kann Gefühle zurückholen. Bewusste Erinnerungen kriege ich nicht zustande, aber Gefühle kann ich nachempfinden."

"Du kannst die Vergangenheit nicht sehen, aber du weißt, was du gespürt hast?" Ein Nicken war die Antwort.

"Und du bist sicher, dass das, was du tust, richtig ist?"

"Ja."

Er klang so überzeugt und es war nicht zu übersehen, wie tief diese Sache ging. Es tat Hermione in der Seele weh, weiter zu reden, doch sie konnte nicht anders.

"Und du findest es richtig, dafür diese Vergangenheit sausen zu lassen?...nein, du brauchst nichts zu sagen, ich weiß, dass du aufgehört hast danach zu suchen!" Das war die Anspannung, die von ihm gewichen war.

Harrys Blick war nun düster.

"Harry, was hast du in der Kristallkugel gesehen, außer der Finsternis?", hakte sie gnadenlos nach.

"Ich hab nichts gesehen! Ich hab nur etwas gespürt!"

Langsam verlor Hermione die Geduld und sie wurde schnippisch. Ihre Nerven waren bis zum zerreißen gespannt.

"Ach! Und was? Dass du dich mit Draco Malfoy einlassen kannst, ohne dir Sorgen zu machen, warum er das will?" Es überraschte sie, dass sie ihn damit nicht aus der Reserve locken konnte, wo sie doch wusste, dass er in letzter Zeit so leicht reizbar war, doch seine Antwort machte ihr klar warum es so war.

"Furchtbare Angst, Hermione! Ich hab Angst verspürt, wie sie mir noch nie zuvor in meinem Leben begegnet ist! Angst...die ich niemals mehr empfinden will." Er wandte ihr den Blick zu und Hermione sah etwas in seinen Augen, was ihr vollkommen fremd war.

"Er weiß es! Er weiß, was geschehen ist und auch auf die Gefahr hin, dass du ihm das jetzt zum Vorwurf machst, aber er hat mir klar gesagt, dass ich es wirklich nicht wissen will! Ganz gleich, was du sagst...ich glaube ihm, denn ich habe es selbst gespürt! Mein ganzes Sein wehrt sich gegen diese Erinnerungen, so vehement, dass ich dich sogar deswegen angegriffen habe!"

"Aber Harry...!"

"Kein ,Aber', Mione! Ich weiß nicht, warum, aber alles in mir wehrt sich inzwischen dagegen, weiter nach dieser Vergangenheit zu suchen."

"Ja, weil du dir verdammt noch mal einbildest, gefunden zu haben, was für dich zählt!" Schon als sie es ausgesprochen hatte, wusste sie, dass sie ihn damit mehr verletzt hatte, als es nötig war.

Harry sah sie nicht mehr an, doch er verteidigte sich.

"Es mag sein, dass es für dich so aussieht, aber das ist meine Entscheidung! Und was auch immer du von ihm glaubst, ich weiß, dass ich ihm vertrauen kann...und niemand kann daran etwas ändern!"

"Harry!" Wie konnte er nur so blind sein. Hermione konnte es nicht fassen.

"Nein...", fiel er ihr erneut ins Wort, "Mione, du solltest dir über eins klar werden! Als ich dich diesen Versuch mit dem Gedächtniszauber machen lassen habe, hätte ich dich getötet, wenn ich mir nicht rechtzeitig bewusst geworden wäre, dass du in Gefahr warst!"

"Blödsinn!"

"Es mag sein, dass du das glaubst! Aber es ist die Wahrheit!" Die Erkenntnis war bitter, doch er war überzeugt davon. Hätte er nicht gemerkt, dass sie in Gefahr war, hätte diese fruchtbare Kraft in ihm weitergemacht - nur um ihn vor seiner Vergangenheit zu beschützen.

"Du hast mich aber auch wieder geheilt, Harry!"

"Mag sein...aber glaub mir, was das anging hattest du mehr Glück als alles andere!"

"Das ist nicht wahr!" Der Blick, den er ihr zuwarf, bewies, dass er vom Gegenteil überzeugt war, bevor er sich abwandte und zur Tür ging.

Er hatte sie vollkommen aus dem Konzept gebracht. Überzeugt war sie jedoch noch immer nicht, auch wenn ihr klar geworden war, dass sie bei Harry nichts erreichen würde.

Irritiert starrte sie auf seinen Rücken, als ihr klar wurde, dass er das Klassenzimmer nicht verließ.

Und dann wurde ihr klar, dass die Tür noch immer verschlossen war und er sie offenbar nicht öffnen konnte.

"Harry, diese Kräfte, die du besessen hast? Was ist mit denen?"

"Sie sind weg!", kam die verhaltene Antwort und Hermione war sich nicht sicher, ob da möglicherweise Erleichterung in seiner Stimme mitschwang.

Mit einem Wisch ihres Zauberstabes öffnete sie ihm die Tür und sah ihm nach, als er den Klassenraum verließ. Auch, als er schon längst verschwunden war, starrte sie noch diese Tür an, denn ihr war klar geworden, dass Harry die Tür zu seiner Vergangenheit bewusst und mit voller Absicht zugeschlagen hatte.

Die Frage die blieb, war, ob sie diese Entscheidung wirklich richtig heißen konnte, denn noch immer wusste sie nicht, ob das alles nicht vielleicht doch eine Intrige der Malfoys gegen Harry Potter war.
 

* * *
 

Draco war davon ausgegangen, seinen Reflexen sei nichts mehr anzuhaben, doch offenbar galt das nicht, wenn es um Gryffindors auf dem Kriegspfad ging.

Wer, bitte schön, rechnete auch damit, nach der Ausgangssperre wenige Meter vor dem Eingang zu seinem Gemeinschaftsraum mit einem heftigen Stoß in die Seite in die nächste Besenkammer befördert zu werden?

Das allein war schon abwegig genug, doch dass Harry es fertig brachte, seinen Tarnumhang zu verleihen, war ein Schock für ihn, als er sich einen Moment später der Spitze von Hermione Grangers Zauberstab gegenüber sah.

"Granger?", entfuhr es ihm ungläubig und wäre es ihr nicht so ernst gewesen, hätte sie seine offensichtliche Verblüffung vermutlich amüsant gefunden, doch so meinte sie mit einer klaren Drohung in der Stimme:

"Wen hast du erwartet, Malfoy?...Harry?"

Nicht wirklich. Harry durfte sich ja noch bis Mitternacht mit Professor Snape herumschlagen.

Draco verfluchte seine Nachlässigkeit.

"Was willst du?", blaffte er Harrys besserwisserische, beste Freundin an, obwohl er eine Ahnung hatte, was sie von ihm wollte. Zum x-ten Male verfluchte er die heutige Zaubertrankstunde. Harry hatte ihm schon eine Nachricht geschickt, dass Granger das ganze mitbekommen hatte, doch damit, dass sie auch ihn zur Rede stellen könnte, hätte er nicht gerechnet.

"Was willst du von Harry?", kam Hermione ohne Umschweife zur Sache.

"DAS...geht dich gar nichts an!", gab Draco kalt zurück, obwohl Harry ihn genau davor gewarnt hatte. Er dachte ja gar nicht daran irgendwelche Kompromisse mit anderen Gryffindors einzugehen.

Er musste sich nicht rechtfertigen.

Hermione hatte zweifellos auch mit nichts anderem gerechnet, denn ihre Augen kniffen sich zu schmalen Schlitzen zusammen und die Spitze ihres Zauberstabes drückte nun schmerzhaft in seine Kehle.

Draco weigerte sich eine Reaktion zu zeigen, obwohl er die Sache zu seinem eigenen Entsetzen ernst nahm. Hermione Granger war nicht zu unterschätzen, schon gar nicht, wenn es um Harry und Weasley ging.

"Ich warne dich Malfoy...wenn du Harry wehtust...dann....dann garantiere ich für nichts mehr! Dann bleibt es nicht bei einer Ohrfeige! Ich mach dich alle, wenn du ihm wehtust! Das schwöre ich dir!" Hermiones Blick war herausfordernd und sie wartete nur auf Gegenwehr.

Draco erwiderte ihren Blick kalt. Es war nicht zu erwarten, dass Harrys Freundin verstand, was vor sich ging, solange sie nicht die Wahrheit kannte, doch das lag nicht in seiner Macht, so gerne er ihr auch klar gemacht hätte, dass sie sich keine Sorgen zu machen brauchte.

"Zur Kenntnis genommen!", entgegnete er eisig. Er hatte nicht die Absicht, sich noch einem weiteren Gryffindor gegenüber eine Blöße zu geben.

"Gut!", giftete Hermione zurück, "...dann vergiss es mal lieber nicht!" und damit nahm sie ihren Zauberstab herunter, trat einen Schritt zurück und verschwand wieder unter Harrys Tarnumhang. Einen Augenblick später öffnete sich die Tür geräuschlos und Draco hatte keine Zweifel daran, dass Hermione gegangen war.

Nachdenklich starrte er ihr nach, obwohl er sie nicht sehen konnte. Er wusste, dass sie jedes Wort ernst meinte.

Es wäre praktisch, daran zweifeln zu können, doch was das anging, war Hermione Granger wohl ganz genauso wie Fleur Delacour. Wenn sie einmal beschlossen hatte, jemanden unter ihre Fittiche zu nehmen, war sie davon nicht mehr abzubringen und was Harry ihr bedeutete hatte sie ihm gerade mehr als deutlich bewiesen.
 

* * *
 

"Ron!...RON!" Hermiones Stimme ähnelte einem Kreischen und Harry rutschte tiefer in seinen Sessel im Gemeinschaftsraum. Er wusste ganz genau, warum sein bester Freund sich gerade aus dem Staub machte und wünschte sich, es ihm gleichtun zu können, doch dann würde Hermione ihn sehen...und er war dran.

Es war Freitagnachmittag. Der letzte Schultag war vorbei. Morgen war das verdammte Quidditchspiel und Sonntag und Montag hatten sie frei.

Hermione, gründlich wie sie war, wollte den Berg Bücher, der sich übers Jahr bei ihr angesammelt hatte in die Bibliothek zurückbringen. Allein würde ihr das jedoch nicht gelingen und so hatte sie wohl Ron um Hilfe gebeten.

Offensichtlich erfolglos.

Harry verfluchte den Umstand, dass er es nicht den meisten anderen gleichgetan hatte, und hinaus an den See verschwunden war, um das schöne Wetter zu genießen. Jetzt, wo er es trotz aller Zweifel endlich genießen konnte.

Er hörte Hermione leise vor sich hinschimpfen und die Geräusche, die von ihrem Lieblingstisch zu hören waren, sagten ihm, dass sie ihre Bücherstapel neu organisierte.

Mit einem leisen Seufzen wurde ihm klar, dass er es nicht fertig brachte, sie mit dieser Aufgabe allein zu lassen.

Immerhin ließ sie ihn ja auch wegen Draco in Ruhe und Ron hatte zum Glück ebenfalls noch keine Ahnung, was sich da anbahnte.

Harry weigerte sich im Moment darüber nachzudenken, was passieren würde, wenn er seinem besten Freund die Wahrheit sagen musste. Er hatte noch damit zu tun, sich selbst an diesen Gedanken zu gewöhnen, auch wenn Draco es ihm da sehr leicht machte.

"Ich helfe dir!", gab er leise und resigniert von sich, während er sich aus dem Sessel erhob und Hermione überrascht zu ihm herumfuhr. Sie definierte seine Bereitschaft, mit ihr zusammen die Bücher wegzubringen ganz klar, als das, was es war - sein schlechtes Gewissen.

Ablehnen würde sie seine Hilfe deswegen aber nicht. Ohne ein weiteres Wort lud sie ihm den zweiten, größeren Stapel Bücher auf die Arme, von dem sie eigentlich gehofft hatte, dass Ron ihn für sie tragen würde.

"Wohin ist er abgehauen?", fragte Harry beiläufig, als sie den Gemeinschaftsraum verließen.

"Quidditchstrategie mit dir durchsprechen!"

<Autsch!> Hermiones Ton ließ Harry keine Zweifel, dass es ein böser Fehler von Ron gewesen war, sie zu beschwindeln.

"Vermutlich sucht er mich dann also gerade, oder?", versuchte er zu retten, was zu noch zu retten war.

"Gewiss! Schade nur, dass er dich am See nicht findet, nicht wahr?", kam es schnippisch zurück und Harry zog es vor, dazu nichts mehr zu sagen.

Als sie ein paar Minuten später die Bibliothek betraten, sahen sie sich einer heute besonders übel gelaunten Madam Pince gegenüber und Harry musste sich nicht fragen, warum.Hermione war nicht die einzige, die beschlossen hatte, ihre Bücher zurückzubringen. Neben dem Pult der Bibliothekarin türmten Wälzer aller Stärken, Größen und Fachrichtungen und als sie Harry und Hermione erblickte, platzte ihr augenblicklich der Kragen.

"Wunderbar...wirklich wunderbar, Miss Granger, dass Sie ihre Privatbibliothek endlich zurückbringen. Sortieren Sie die Bücher gefälligst auch gleich selbst wieder ein, wenn Sie sie eh schon das ganze Schuljahr über für sich beanspruchen."

Harry sah Hermione hinter ihrem Bücherstapel dunkelrot werden und wusste, dass sein freier Nachmittag gelaufen war.

~

"Was ist los mit dir, Draco? Du bist ja wie aufgezogen?"

Fleur hatte sich freiwillig bereiterklärt, Professor Flitwicks Sammlung an Fachbüchern in die Bibliothek zurückzubringen und auch gleich wieder einzusortieren.

Draco nutzte die Gelegenheit, um wieder einmal durch die verbotene Abteilung zu stöbern, nachdem sie ihn dazu verdonnert hatte, ihr zu helfen.

Er schürzte nur die Lippen. Das ging wieder einmal ausschließlich ihn und Harry etwas an und vielleicht noch Professor Snape, der sich bereit erklärt hatte, Draco über die Ferien in Obhut zu nehmen.

Inzwischen war er der einzige seines Hauses, der niemanden hatte, um ihn aufzunehmen und nach Malfoy Manor konnte er nicht, solange sein Vater noch auf freiem Fuße war.

Es gab insgesamt zweiundzwanzig Schüler, die durch den Krieg heimatlos geworden waren. Für diese Ferien waren sie unter den Lehrern aufgeteilt worden, bis ihre Lage geklärt war und man einen Platz für sie gefunden hatte.

Eigentlich hatte Fleur ihn mit nach Frankreich nehmen wollen, doch diese Aussicht hatte ihm nicht gefallen und so war Snapes Entgegenkommen ein Rettungsangebot.
 

"Isch 'abe disch etwas gefragt!", knuffte sie ihn nun mit hochgezogenen Brauen in die Seite. "Und wenn du mir jetzt sagst, dass es die Tatsache ist, dass isch disch nischt mit nach Frankreisch nehmen darf, dann geht es dir gleisch ziemlisch schlescht!", setzte sie mit grimmigem Blick nach.

Ihr eigenes und Gabrielles Schicksal war dank Madam Maxime geklärt. Sie würden nach Beauxbaton zurückkehren - vorerst.

Madam Maxime hätte Draco liebend gern genauso aufgenommen, doch Fleur war sich sehr schnell klar gewesen, dass er nicht mit wollte.

Sie hatte ihm die Erleichterung angemerkt, als sich auch Severus Snape Dumbledores Plan anschloss, die Schüler ohne Dach über dem Kopf erst Mal bei Lehrern unterzubringen..

Es stand außer Frage, dass es Draco, der einzige seines Hauses ohne Zuhause, sein würde, den er aufnahm. Fleur kam nicht umhin, sich dabei zu fragen, ob der knurrige Zaubertränkeprofessor sich möglicherweise dank Harry an Gesellschaft gewöhnt hatte.

Noch immer fragte sie sich, ob Dracos Mutter tatsächlich tot war. Sie wusste, dass es das war, was er glaubte und sie hatte nicht den Mut, ihm dahin gehend Hoffnung zu machen. Es war etwas, was er nicht auch noch ertragen konnte und sie fürchtete sich vor dem Tag, an dem es mit aller Macht über ihn hereinbrechen würde.
 

"Was also?" Die Wachsamkeit in Dracos Blick überraschte sie und sie betrachtete ihn noch ein wenig kritischer.

"Draco Malfoy, was verschweigst du mir?" Fleurs Finger drückte sich in Dracos Brust und er fühlte sich bedrohlich in die Enge getrieben, doch im Grunde musste er sich nicht wundern, dass sie es merkte. Es gab niemanden, der ihn so gut kannte, wie Fleur Delacour und Draco ahnte sogar, dass nicht einmal seine Mutter soviel über ihn wusste.

"DRACO?", Draco wich ihrem Blick aus und spürte, wie ihm das Blut in die Wangen stieg.

<Verdammt!> Er hatte nicht die Absicht gehabt, die Vorkommnisse zwischen Harry und ihm einfach so kundzutun, doch der Farbwechsel machte das schwer.

Und außerdem war er viel zu glücklich im Moment, egal wie schwierig es in Zukunft sein würde.

"Draco, er hat doch nicht etwa...?"

Draco hob den Blick und der Ausdruck in seinen Augen war eine eindeutige Warnung für Fleur nicht weiter zu sprechen.

Trotzdem explodierte die Freude in ihrer Brust, wie ein Neujahrsfeuerwerk und sie fiel ihm um den Hals.

"Oh, 'immel, isch bin so glücklisch! Das ist wunderbar, Draco, isch freue misch so!" Draco konnte nicht anders, als sie fest in die Arme zu ziehen, ein Grinsen im Gesicht, das deutlich machte, wie glücklich er war.
 

Harry schnippte in dem Moment rückwärts, als ihm klar wurde, dass er in diesem Gang mehr als unwillkommen sein würde.

Erst dann wurde ihm klar, was er gerade gesehen hatte:

Draco Malfoy und Fleur Delacour in inniger Umarmung und Malfoy mit einem Ausdruck im Gesicht, der dessen pures Glück mehr als deutlich machte.

,Silencio'

Geräuschlos glitt das Buch, was er eigentlich in diesem Gang hatte einordnen wollen auf den nächsten Tisch und er wandte sich ab ohne ein Geräusch zu verursachen.

Er musste hier raus.

Ohne Hermione Bescheid zu sagen, verließ er unbemerkt die Bibliothek. Ohne es zu spüren, verschwand er draußen auf dem Gang, wie ein Schatten, der die Bibliothek niemals verlassen hatte, im Nichts. Und erst, als er die Plattform des Nordturmes erreicht hatte, tauchte er wieder auf, den Zugang dorthin hinter sich fest verriegelt und sicher versiegelt.

Die Nacht brach herein, als Harry begriff, dass er es wohl nicht ohne die Vergangenheit schaffen würde, Draco Malfoy so vollkommen zu vertrauen, wie er es gern wollte.

Wie sonst war die blinde Eifersucht zu verstehen, die ihn beherrschte, seit er Draco und Fleur in der Bibliothek gesehen hatte, obwohl er sich vollkommen sicher war, dass die Halbveela die Wahrheit sagte, wenn sie behauptete nur mit Draco befreundet zu sein?

Die beiden verband tiefe Freundschaft - und er würde nie erfahren, warum.

Verzweifelt schloss er die Augen. Finsternis umfing ihn, so, wie er sie in dieser Kristallkugel gesehen hatte und er musste sich diesen samtig schwarzen Vorhang nicht einmal vorstellen, um die fürchterliche Angst dahinter spüren zu können.

Er konnte der Wahrheit nicht entkommen, ob er wollte, oder nicht.
 

* * *
 

"Harry, alles okay mit dir?" Hermione fasste Harrys Arm, als sie gemeinsam mit ihm und Ron durch die Gänge hetzte. Beide Jungs waren angespannt, doch während sie bei Ron sicher war, dass es an dem bevorstehenden Spiel lag, wusste sie nicht, was sie von Harry denken sollte.

Seine Melancholie war zweifellos mit voller Wucht zurückgekehrt.

"Alles bestens, solange du nicht erwartest, dass ich etwas frühstücke!", kam es ruhig zurück und Hermione konnte sich ein schwaches Lächeln nicht verkneifen. Es gab zweifellos Dinge, die sich niemals änderten. Harrys Unfähigkeit, vor einem Quidditchspiel etwas zu essen gehörte dazu.

"Du machst das schon!", ermutigte sie ihn und Ron stimmte ihr zu, doch es war nicht zu übersehen, dass ihre Worte nicht den gewünschten Effekt hatten.

Sie erreichten gerade die Haupttreppe zur Eingangshalle, als um sie herum das Chaos los brach. Alarmsignale schallten durch die Gänge und Dumbledores Stimme tönte darüber hinweg, als er alle Schüler mit ihren Hauslehrern in die Häuser zurück befahl.

Harry erstarrte in der Bewegung und Ron brachte zum Ausdruck, was er dachte:

"Was ist denn jetzt los?"

"Das ist nebensächlich!" Hermione packte ihre Freunde pflichtbewusst bei den Armen, um Dumbledores Anweisung auszuführen. Zum Glück waren die meisten Schüler dank der frühen Stunde noch genau da, wo der Schulleiter sie haben wollte.

Ron und Harry rührten sich jedoch nicht von der Stelle, denn in diesem Moment flog unten das Hauptportal auf und Hagrid kam hereingestürmt, während fast gleichzeitig aus der Großen Halle die Hauslehrer und Argus Filch gelaufen kamen, um Dumbledores Anweisung zu befolgen.

"Kobolde!", donnerte der Halbriese. Das war Erklärung genug für den Alarm. "Verdammte Bergkobolde. Unmengen...alles voll davon!" Der Schock stand den wenigen Schülern, die schon beim Frühstück gewesen waren und nun von ihren Hauslehrern in Richtung der Gemeinschaftsräume gedrängt wurden, ins Gesicht geschrieben.

Um Harry herum begannen Mauern einzustürzen. <Ich muss Hogwarts beschützen.>, war alles, was in seinem Kopf in diesem Moment noch Platz hatte, während ihn gleichzeitig eiskalte Panik überwältigte.

Er wollte nicht sehen, was hinter den Mauern warb und wusste doch, dass er keine Wahl hatte.

Etwas drängte ihn zum Handeln.

Hagrid wandte sich inzwischen an Severus Snape, der unter den Lehrer gewesen war:

"Professor Snape...ihr Quidditchteam...sie sind schon runter...ich hab sie gesehen...", rief er.

Harrys Züge erstarrten zu Eis - Draco, er war da draußen, bei diesen verdammten Bergkobolden mit dem violetten Blut. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und Hermione starrte ihn besorgt an.

Snape hatte inzwischen zu fluchen begonnen. Dass Malfoy so früh raus zum Quidditchstadion gehen würde hatte er nicht erwartet.

"Argus, bringen Sie die beiden hinunter in die Kerker und sorgen Sie dafür, dass alle dort bleiben, bis es andere Anweisungen gibt.", schob er die zwei Schüler seines Hauses, die schon beim Frühstück gewesen waren in Richtung des Hausmeisters, der mit einem Nicken antwortete und seine Anweisung augenblicklich befolgte.

Mit düsterem Gesicht stürmte er selbst dann in Richtung des Portals auf Hagrid zu. Warum verdammt noch mal hatten sie nichts von diesem Angriff gewusst? Das konnte doch alles nicht wahr sein!

"Wann hast du sie gesehen, Hagrid?"

"Vor zehn Minuten vielleicht!" Also waren sie vermutlich schon im Stadion und Severus schickte sich an, das Schloss zu verlassen, als er plötzlich etwas ganz anderes spürte.

Magie breitete sich knisternd in der Eingangshalle aus - mächtig und vertraut.

<Das kann doch nicht...>, schoss es durch Severus Kopf, als er sich umwandte und ihn auf der Treppe stehen sah.

Es war ein Anblick, den er in seinem Leben niemals wieder zu sehen gehofft hatte.

Alle Farbe war aus Harrys Gesicht gewichen. In seinen Augen spiegelte sich Konfusion, während Bilder auf ihn einstürzten. Bilder, grausam und faszinierend zu gleich.

Er wusste, wie man Kobolde am besten erledigte - mit einer Streitaxt oder einem Langschwert - blutig und brutal. Die Bilder in seinem Kopf machten ihn schwindelig und gleichzeitig wappnete er sich für das, was kommen würde.

Das war sie, seine Vergangenheit - und zwei Dinge zogen sich stetig durch all die Grausamkeiten, die er begangen hatte:

Er musste Hogwarts beschützen und er musste Draco Malfoy beschützen.

Die Mauern fielen in sich zusammen und Magie umgab Harry wie eine schimmernde Aura, Magie so stark, wie er es sich zuvor nicht einmal vorstellen hatte können - Magie-in-perfection.

<Warum?...Warum immer er?>, schoss es Severus bei dem Anblick, den Harry bot, durch den Kopf und er wusste, dass die Antwort auf diese Frage Schicksal hieß - ein Schicksal, dem Harry selbst dann nicht entkommen konnte, wenn er dazu bereit war.

Er hatte niemals eine Wahl gehabt, auch diesmal nicht.

Und dann trafen sich ihre Blicke.

Links und rechts von Granger und Weasley flankiert, stand er da oben und starrte ihn an, mit einem Ausdruck in den Augen, der Severus Snape beinahe schrumpfen ließ. Das Wissen und die Traurigkeit darin erschlugen Severus beinahe.

Die Vergangenheit hatte Harry eingeholt und die logische Folge davon war es, sich auf den Kampf vorzubereiten, doch Harry durfte nicht allein da raus, auch wenn er das sicherlich nicht einsah.

Er war nicht mehr der Herr der Zeit und wie viel von dem Krieger übrig war, der er mal gewesen war, wusste Severus nicht - ganz gleich wie ungeheuerlich die Kraft war, die von ihm ausging.

"Granger, Wesley, halten Sie ihn auf!", brüllte er, wohl wissend, was jetzt in diesem Kopf abging. Egal wie, er musste ihn aufhalten. Doch es war das Dümmste, das er hatte tun können, denn eine Sekunde später war an der Stelle, an der die drei gestanden hatten nur noch dünne Luft.

Harry war auf dem Hogwartsgelände disappariert.
 

tbc
 

so...hoffen wir mal, dass jetzt dann endlich mehr als nur ein leerer Rahmen erschein...*grummel*



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Kommentare zu diesem Kapitel (35)
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Von:  michi14
2006-05-05T18:35:45+00:00 05.05.2006 20:35
wann schriebst du endlich weiter???
Von: abgemeldet
2006-04-30T10:35:47+00:00 30.04.2006 12:35
Endlich habe ich wieder die Zeit gefunden, deine FF ein zweites Mal durchzulesen und ich habe mich endlich dazu durchgerungen, mal einen Kommi zu schreiben (Ich bin einfach ein zu fauler Leser >.<)

Mit deiner Schreibweise schaffst du es irgendwie, mich vollkommen zu überrumpeln. Kaum habe ich die erste Seite deiner FF gelesen, kann ich gar nicht mehr aufhören daran zu denken, bis ich endlich alle bisher erschienenen Kapitel gelesen habe. (Was mir bei der Arbeit nicht besonders hilft, da es mich immer ablenkt =.='')

Nichts geschieht in "Herr der Zeit" ohne Grund. Jeder Homorfur (habe ich das richtig geschrieben? O.o) verleiht Harry neue Fähigkeiten, die irgendwann im Laufe der FF auftauchen. Auch Harrys Beziehung zu Draco ist nicht einfach von einer Minute auf die andere da. Sie entsteht er Schritt für Schritt und hat auch einen plausiblen Hintergrund.

Du hast es irgendwie geschafft, das mir Fleur ans Herz wächst, obwohl ich sie in den Büchern überhaupt nicht leiden konnte.

Unglaublich gut beschrieben finde ich die Geschehnisse von Harrys Seele und den Angriffen durch die, der durch Homofor erlangten Seelen.

Harry erlebt eine Achterbahnfahrt der gefühle, von überglücklich bis zutiefstgeschockt. Es fasziniert mich, diese vielen Ausdrücke in Harrys Person zu erkennen, da man in vielen FF nur einen happy Harry vor sich hat, der todesmutig gegen Voldemort antritt.

Und die vielen verschiedenen Zauber, einfach unglaublich. Aber was ich mich schon lange Frage, was ist in perfectio Magie?
Und kann es sein, dass ich mich verlesen habe, oder ist Harrys Avada Kedavra in perfectio sein ZWEITER in perfectio Zauber? Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass ich irgendwo inmitten der viele Kämpfe, einen in perfectio Zauber von Harry herausgelesen habe, aber so unscheinbar nebenbei, das er mir fast nicht aufgefallen ist.

Ich bin fast von Stuhl gefallen, gespannt sass ich vor dem Computer seit Harry in Koma lag und er will dann nur wissen, wer gerade Quidditch spielt >.<

Gibt es eigendlich auch einen zeitzauber von Harry als Herrn der Zeit, mit dem Siegelzauber? es würde mich interessieren wie sich dieser Zauber von dem einfacheren Zeitzauber Fleurs unterscheidet.

Ich bin mir 100% sicher, das ich eine Frage vergessen habe zu stellen, aber die will mir jetzt einfach nicht einfallen >.< Und somit endet hier mein Kommi^^

Ich warte schon gespannt auf ein neues Kapitel, das hoffentlich bald erscheinen wird, wenn ich deinen Weblog Eintrag richtig verstanden habe.

Viele lieben Grüsse Shinji15
Von: abgemeldet
2006-04-21T08:08:21+00:00 21.04.2006 10:08
Hallo! Ich habe jetzt geschlagene 4 Tage an deiner Story gelesen und sie ist einfach nur geil! Es wird nie langweilig! Ich konnte mich echt nicht losreißen. Ich hoffe du schreibst bald wieder weiter, hast ja leider länger nicht mehr geschrieben. Und es hört mal wieder an der spannensten Stelle auf. Frag mich wie Harry das ganze verkraftet und ob der Herr der Zeit wirklich weg ist. Büüüüüttttteeee schreib schnell weiter *auf heißen kohlen sitz*
Cu Rowan ;)
Von:  Sin-Shira
2006-04-19T15:49:32+00:00 19.04.2006 17:49
Mir gehts genauso T-T die FF ist der wahnsinn ;o; wanng ehts endlich weiter?? >.<
*immernoch total oft danach shcau*
*mag unbedingt wissen wies weiter geht*
bin nun schon dabei sie zum 5. Mal zu lesen u___û'''
//es gibt kranke leute ich weiss....//
also biiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitteeeeeeeeeeeeeee mach weiter T-T ich bin total gespannt x___X'
*dabei bin auch die anderen FFs zu lesen*
ich bin schon süchtig nahc deinen FFs.... ~.~ hab glaubich bald alle gelesen... *-* du kannst soo genial schreiben ^-^ also bitte weiterschreiben ja? =3
*knuffel*
>.<

Dein Fan,

Shira~
Von:  -Anika-
2006-02-12T20:55:38+00:00 12.02.2006 21:55
OMG OMG OMG OMG
Ô_____________Ô

Deine FF ist der Wahnsinn, aber ohne scheiß!
Wenn man FF's benoten könnte, hätte deine Fanfic hundert pro eine 1+ verdient! *____*

Ich habe diese FF förmlich gefressen, mitgebankt, geweint, mitgefiebert, ängste und auch sehnsucht mit Harry und Draco geteilt! ÔÔ^
Ich kann einfach nicht glauben, das es nur noch 2 Kapitel sein werden, bis diese Endgeile FF dem Ende entgegen geht!

Bitte beeile dich mit dem nächsten Kap, denn ich befürchte, das ich sonst vor lauter ungeduld sterben werde! *__*
Wäre auch furschtbar nett, wenn du mir bescheid geben würdest, wenn du das nächste Kap hochgeladen hast!

Ich freu mich echt schon darauf, das nächste Kap zu lesen!
*knuddel* Ani
Von: abgemeldet
2006-02-07T21:20:07+00:00 07.02.2006 22:20
Weiter,weiter,weiter!
Du kannst doch nicht jetzt einfach aufhören?!
Oh mann und nu?
Schreib bitte schnell weiter und sag mir bitte per ENS bescheid!
Danka
Bye
Von: abgemeldet
2006-02-07T17:41:06+00:00 07.02.2006 18:41
Hi!
Die Fan Fic ist einfach super! Ich kann mich allen anderen nur anschließen: Dein Schreibstil ist wudervoll und total fesselnd!!
Ich kann es gar nicht erwarten das nächste chap zu lesen.
Sag bitte bescheid wenns soweit ist und es on kommt!!
Von:  KleinerDickerPinguin
2006-01-03T20:04:13+00:00 03.01.2006 21:04
Ô____Ô
ich weiß ich war untreu, ich hatte lange zeit keinen geist weiterzulesen... *drop* hab mir heute alles verpsaste durchgängig durchgelsen und mitgeheult, gebangt, geschmachtet und so weiter... es ist einfach nur geil, genial, fantastisch... wenn ich ehrlich sein darf (und nein, das soll kein geschleime sein) lese ich die FF lieber als die wirkliche forsetzung von rowling ^^"""" das hier is einfach viel viel schöner!
schreib ja schnell weiter, das is so wundervoll ;___;
Von: abgemeldet
2005-12-30T15:56:26+00:00 30.12.2005 16:56
Oh, wie ich sehe hab ich anscheinend mal wieder kein Kommi hinterlassen, dabei hab ich es doch gleich bei Erscheinen verschlungen!
Es ist so klasse, dass Draco und Harrylein wieder zusammen sind *freu*
Und das Harry anscheinend wieder alles weiß, macht es noch interessanter. Ich glaube, wenn er seine erinnerung nicht wiederbekommen hätte, wäre es nie wirklich gut gegangen zwischen den beiden, aber so hab ich noch Hoffnung auf ein total kitschiges Happy end *g* (das aber ruhig noch etwas auf sich warten lassen kann, schließlcih wäre es schade drum, wenn die FF zu ende wäre)
Ich warte sehnsüchtig auf die Fortsetzung!!

MFG Devil
Von:  asuka87
2005-12-30T12:39:13+00:00 30.12.2005 13:39
Hi
Du ich find deine ff einfach spitze!!! Ich kann dein nächstes Chapter garnicht mehr abwarten...Sag bitte schnell bescheid wenn es on kommt...
Liebe Grüße
Asuka


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