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Der Herr der Zeit

Part IV: Über dem Abgrund
von

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Nichts als Ärger

Hi, Leute, da bin ich wieder. Ich geh mal davon aus, dass Ihr mich in den letzten Wochen nicht vergessen habt! Bin ja immerhin recht fix mit dem neuen Kapitel! Und nächsten Freitag wird es auch eins geben, nur mal so als Vorankündigung!*gg*
 

In diesen Kapitel treffen wird endlich wieder auf Draco und ich denke, dass wird einige von Euch freuen.
 

Ich danke Euch jedenfalls ganz herzlich für die vielen kommis! Das ist echt lieb von Euch! Ich muss mir endlich mal die Zeit nehmen mich bei jedem einzeln zu bedanken, aber heute bin ich leider zu k.o. dafür. Trotzdem allen eine großes Dankeschön und macht weiter so! Ihr wißt ja, das spornt mich ungemein an und ich bin happy, wenn ich lesen kann, wie es Euch gefällt!
 

Dann wünsch ich Euch mal viel Spaß beim lesen!
 

LG KimRay
 

PS: Wie immer big thanks an Feary, die sich die Zeit nimmt, diese langen Chaps beta zu lesen!
 

Kapitel 17
 

Nichts als Ärger
 

"Gaaaabriiiieeeeellllllle!...Gabrielle, où est-ce qu'es-tu, Gabrielle! Répondez"

Rauch verzog sich, kaum, dass die Flügel des Eingangsportals donnernd auf dem Boden gelandet waren. Der Schleuderfluch hatte es in sich gehabt und auf den Portaltüren waren Brandspuren zu sehen.

Harry starrte die kleine Gestalt an, die im Eingang stand.

Voldemort war das auf keinem Fall und er versuchte seinen Herzschlag zu beruhigen. In seinem momentanen Zustand wäre es ihm schwer gefallen, gegen den Lord anzutreten.

"Gabrielle! Quelqu'un! Vous êtes où ...Madame?"

"Es ist Fleur Delacour!", flüsterte Snape Harry ist Ohr, doch das hatte dieser auch schon begriffen.

Fleur schob sich die Kapuze vom Kopf und kam vorsichtig Schritt für Schritt weiter in die Eingangshalle. Als sie den Trupp Todesser entdeckte schrak sie zurück.

"Mon Dieu! Was ist 'ier passiert?" Snape ging an Harry vorbei die Treppe hinunter und flüsterte im Vorbeigehen.

"Beleg sie mit einem Zeitbann! Und lass sie nicht in deine Nähe kommen!" Snape wusste, welche verheerende Wirkung Fleur auf jeden Mann in ihrer Umgebung hatte. Er hatte es leider am eigenen Leib erfahren und konnte es nicht brauchen, dass sie Potter um den Finger wickelte.

Lieber zog er ihre Aufmerksamkeit auf sich.

Fleur hatte seine Schritte gehört und schoss zur Treppe herum.

"Wer ist da?" Noch ehe Severus Snape reagieren konnte, hatte ihn der Zauber der kleinen Veela-Hexe erwischt und in der Bewegung erstarren lassen.

Er fluchte innerlich das Blaue vom Himmel herunter. Seit wann war er so langsam?

Fassungslos musste er mit ansehen, wie sie ihren Zauberstab auf Harry richtete und dieser keinerlei Anstalten machte, etwas zu unternehmen.

Harry beobachtete es fasziniert. Fleur hatte ihn in ihren Bann geschlagen, kaum, dass sie die Kapuze vom Kopf geschoben hatte und im Moment war sein Verstand vollkommen ausgeschalten.

Sie kam entschlossen auf ihn zu.

"Wer sind sie! Isch warne sie! Keine Tricks!...Was ist 'ier passiert?...Was ist mit den Todessern passiert! Wo sind die Schüler! Wo ist Gabrielle?"

"Sind das nicht ein bisschen viele Fragen auf einmal?" Harrys Stimme war leise und wieder ein wenig heiser. Snape bemerkte es irritiert.

Was war mit ihm los?

Es schien ganz so, als übernehme der Herr der Zeit trotz des Conscientia-Trankes das Kommando, denn die Gefühle aus seiner Seele wurden erstickt. Snape begann sich Sorgen zu machen.

Fleur funkelte Harry inzwischen an.

"Wer bist du?...Wo ist meine Schwester? Was 'ast du ihr angetan?"

"Sie in Sicherheit gebracht!", antwortete Harry leise und ließ sie nicht aus den Augen. Die Tatsache, dass Fleur seinen Verstand vernebelte, hatte eine überraschende Nebenwirkung.

Sie dämmte die Wirkung des Conscientia-Trankes offenbar ein und auf den Herrn der Zeit war er im Moment gar nicht vorbereitet. Er konnte sich in Gegenwart des Veela-Mischlings so schon kaum kontrollieren.

Mühsam versuchte er sich zusammenzunehmen und an Draco zu denken, doch ein anderer Blondschopf nahm Stück für Stück sein ganzes Denken ein.

Unwillig schüttelte Harry den Kopf und Fleurs Blick wurde berechnend. Sie war sich ihrer Wirkung bewusst. Daran zweifelte Snape nicht einen Augenblick.

Harrys Gesicht war vollkommen im Schatten der Kapuze verborgen, doch Snape ahnte, dass er sie nicht aus den Augen ließ. Sie hatte ihn im Griff.

Vor Angst und Sorge bebend blieb Fleur drei Stufen unterhalb von Harry stehen.

"Was soll das 'eißen?...Wie in Sischer'eit gebracht?...Gib sie mir zurück!" Ihre Zauberstabhand zitterte, doch trotzdem zielte der Zauberstab unbeirrt auf seine Brust.

"Kannst du sie beschützen?" Fleur brauchte einen Moment, um zu begreifen, was er gesagt hatte.

"Was?"

"Kannst du sie beschützen?" Harry wiederholte seine Frage, leise, heiser, aber unüberhörbar, so wie immer, wenn der Herr der Zeit das Kommando hatte.

"Natürlisch!", antwortete Fleur empört. Der Funke Hoffnung, den er ihr gab machte sie mutig.

"So wie im Trimagischen Turnier?!?", kam es spöttisch zurück.

Fassungslos taumelte die kleine Französin, einige Stufen rückwärts die Treppe hinunter.

"Wer bist du?"

"Der Herr der Zeit!"

"Nein!...Das kannst du nischt wissen...niemals!...'ogwarts ist gebannt...aber nischt von dir...von dem-dessen-Name-nischt-genannt-werden-darf!" Ein höhnisches Lachen war zu hören.

"Ein Zeitbann Voldemorts unter meiner Hand!" Harry hob seine Linke und Fleur starrte diese Hand ungläubig an.

Schmal, feingliedrig, glatt, weich - das war der Eindruck, den sie bekam. Die Hand eines jungen Mannes, eines sehr jungen Mannes.

Alles andere vergessend, stieg Fleur die Stufen, die sie von Harry trennten hinauf und schob ihm die Kapuze vom Kopf. Grenzenloser Unglauben machte sich in ihrem Gesicht breit.

"'Arry!" Harry sah sie an. Verzweifelt bemüht, seinen Verstand klar zu behalten. Er brauchte dringend eine Pause, um wieder zu Kräften zu kommen. Mit Fleur konnte er jetzt nicht auch noch fertig werden.

Im nächsten Moment fiel ihm Fleur Delacour weinend um den Hals.

Harry verstand nur die Hälfte von dem, was sie schluchzte, doch das, was er verstand, reichte, um seiner Entschlossenheit gewaltigen Auftrieb zu geben.

Dieses verrückte Ding war hierher gekommen, um Gabrielle vor Voldemort zu retten.

Offenbar hatte der französische Geheimdienst gewusst, was vor sich ging und man hatte nur Madame Maxime im Unklaren gelassen. Ein Freund von Fleur hatte sehr gute Kontakte und sie gewarnt, sie solle Gabrielle aus Beauxbaton heraus holen, denn der Verteidigungsring, den man um das Schloss gelegt hatte, würde die Vorhut der Todesser durchlassen, um den Lord stellen zu können.

Sie hätten die Schule geopfert.

Harry konnte nicht fassen, was er da hörte, doch alles was Fleur sagte, deutete darauf hin, dass es die Wahrheit war, denn es erklärte, warum Voldemort nicht aufgetaucht war.

Er war anderweitig beschäftigt.

Sie war vermutlich nur darum durchgekommen, weil die Truppen schon in heftige Gefechte verstrickt waren und sie war verrückt genug, es zu tun.

Offenbar war wirklich Gabrielle alles, was sie noch hatte.

"Du 'ast sie nischt sterben lassen, nischt wahr?...Bitte, sag mir, dass sie am Leben ist!"

Trotz der Tränen und der Verzweiflung in ihren Zügen, war sie schön wie ein Engel. Harry hatte wieder Mühe, sich zu konzentrieren, als sie ihn nun ansah, voller Hoffnung und voller Glauben daran, dass er niemanden sterben lassen würde.

"Nein! Natürlich nicht!...Niemand hier ist gestorben und es wird auch niemand sterben!...Du kannst hier bei ihr bleiben! In Sicherheit!", noch immer war seine Stimme leise und ein wenig heiser.

"Was ist mit dir passiert 'Arry?...Warum bist du nischt in 'ogwarts, wie all die anderen?"

"Das ist nicht wichtig! Wichtig ist, dass dir nichts passiert!...Ich werde..."

"Bitte...isch fle'e disch an, gib mir Gabrielle zurück! Isch will sie nicht verlieren!", unterbrach Fleur ihn und legte all ihren Charme in ihr flehendes Lächeln.

Gabrielle war am Leben. Ihr war nichts geschehen und vor ihr stand derjenige, der sie ihr zurückgeben konnte.

Ihre Bitte brachte Harry durcheinander und er ahnte, dass sie ihre Kraft als Veela gegen ihn einsetzte. Eigentlich wollte er sie ebenfalls mit einem Zeitbann belegen, doch die Art und Weise, wie sie ihn ansah, ließ jeden Gedanken daran aus seinem Kopf verschwinden und er wollte nur noch all ihre Wünsche erfüllen.

"Bitte 'Arry! Isch fle'e disch an!...Gib mir Gabrielle zurück! Isch kann sie beschützen!...Isch werde sie fort bringen, an einen Ort, wo er uns niemals finden wird!...Bitte gib sie mir zurück!"

Wieder schüttelte Harry den Kopf in dem verzweifelten Versuch, sich ihrem Zauber zu entziehen, doch es gelang ihm nicht und der Finsternis wollte er sich nicht ergeben.

"Also gut!"

Snape stöhnte zwischen zusammengepressten Zähnen hindurch auf.

<Dummkopf! Du bist so ein Dummkopf!...Beleg sie mit dem verdammten Zeitbann und lass uns hier verschwinden! Dann ist sie wirklich sicher!>, doch es war zu spät und er konnte nichts tun.

Fleur Delacours Fluch hielt ihn gefangen.

"Kannst du sie wirklich beschützen, Fleur!...Kannst du sie vor ihm beschützen?...Nur dann kann ich sie dir geben!"

Harry wusste, dass es unsinnig war, es wäre besser, auch Fleur mit einem Zeitbann zu belegen, doch irgendwie brachte er es einfach nicht fertig. Fleurs Wesen als Veela wirkte

"Isch kann sie beschützen!...Glaub mir! Isch bin Madame Maximes Meisterschülerin und viel besser als damals! Isch kann sie beschützen! Bitte gib sie mir zurück!... Isch 'abe schon alles verloren und isch werde Gabrielle mit meinem Leben beschützen!...Das schwöre isch dir, 'Arry!" Was auch immer sie tat um ihr Ziel zu erreichen. Harry wusste, dass sie ernst meinte, was sie sagte. Immerhin war sie hier, obwohl sie gewusst hatte, dass sie auf einen Trupp Todesser stoßen würde.

"Dann komm!" Harry nahm sie am Arm und ging mit ihr die Treppe hinunter. Nur einen Augenblick später waren sie im Schlosssaal verschwunden.

Snape hätte die Augen verdreht, wenn er es gekonnt hatte. Verdammte Veela. Merkte er denn wirklich nicht, dass sie ihn einwickelte. Es gab wirklich nichts schlimmeres, als einen unerfahrenen Grünschnabel zum mächtigsten Magier der Gegenwart zu machen.

Der Charme einer Veela war schlimmer, als der Gesang der Sirenen und offensichtlich war ihm auch der Herr der Zeit nicht gewachsen. Wie auch, schließlich war er auch nur ein Mann.

Nur ein paar Minuten später kam eine überglückliche Fleur Delacour mit ihrer kleinen Schwester Gabrielle im Arm aus dem Saal, strahlte ihn an wie der Abendstern und brachte es sogar fertig, ihm um den Hals zu fallen und einen Kuss auf seine Lippen zu drücken, bevor sie schnell mit der Kleinen verschwand. Snape hoffte, dass sie sie wirklich beschützen konnte, denn sonst würde Harry sich das nie verzeihen.

Er sah ihn an, wie er unten an der Treppe stand und zu ihm herauf schaute. Verdutzt, überrumpelt und sicher endlich wieder klar, irgendwie ganz und gar er selbst.

Was sollte er nur mit diesem gefühlsduseligen Bengel anfangen?

"Siehst du jetzt zu, dass du mich von diesem Fluch befreist?", presste er zwischen seinen verkrampften Kiefern hervor.

Ein Wisch des Zauberstabes genügte und Snape konnte sich wieder bewegen.

Energisch marschierte er die Treppen hinunter und ging an ihm vorbei.

"Sauber hast du dich einwickeln lassen!...Ganz sauber!....Ich werde Voldemort den Tipp geben, dir das nächste Mal eine Schar Veelas zu schicken!...Die haben mit Sicherheit mehr Erfolg als seine Todeskommandos!"

Harry sah ihm nach, wie er durch das Portal stürmte. Klar, dass Snape viel zu cool war, um sich von einem hübschen Mädchen beeindrucken zu lassen. Eigentlich hatte er gedacht, selbst auch darüber hinweg zu sein. Offensichtlich ein Irrtum, vor allem, wenn es um hübsche Blonde ging.

Langsam zog er sich die Kapuze wieder über den Kopf. Was auch immer Snape denken mochte, Harry war überzeugt, das Fleur meinte, was sie sagte und er war sicher, dass sie alles tun würde, um ihre kleine Schwester zu beschützen.

Er hatte keine Angst einen Fehler gemacht zu haben. Wer den Mut hatte dem Tod ins Auge zu sehen, war zu allem fähig.
 

* * *
 

"Erzähl mir ganz genau, was passiert ist!" Fleur, gut verborgen unter einem Tarnzauber, starrte aus dem Fenster des kleinen Wärterhauses, das neben dem großen Tor zum Gelände des Schlosses stand. Gabrielle, in einen dicken Pelzumhang gehüllt saß in einem der Salonsessel und rieb sich die kalten Finger.

"Warum gehen wir nischt fort, Fleurie!"

"Weil isch wissen muss, was 'ier vor sich geht! Warum ist 'Arry Potter der 'err der Zeit?"

"Weil er ein großer Zauberer ist!", antwortete Gabrielle selbstsicher, obwohl sie wusste, dass diese Frage nicht an sie gerichtet war. Gabrielle vergötterte Harry, seit dem Tag, als er sie aus dem See gerettet hatte und daran hatte sich nichts geändert. Fleur warf ihr einen genervten Blick zu.

"Sischer, aber nischt so groß!...Nischt einfach so! 'ogwarts liegt seit einem Jahr unter dem Zeitbann! Wieso war er nischt dort?...Wieso ist Snape frei?...Warum jagt er den finsteren Lord?"

"Er be'errscht Zeitzauber, wo also ist das Problem und warum er den finsteren Lord jagt, müsste doch auch dir klar sein!" Gabrielle sah ihre Schwester mit altkluger Miene an und diese runzelte undamenhaft die Stirn.

"Sei nischt so oberschlau, Gabrielle!...Natürlisch be'errscht er Zeitzauber! Sonst 'ätte er diese Kunststückschen nischt fertig gebracht! Aber warum?...In 'ogwarts lernt man keine Zeitmagie und die wenigsten sind dazu wirklisch in der Lage!"

"So wie du!" Gabrielle strahlte stolz.

Die grenzenlose Liebe zwischen den Schwestern war gegenseitig, seit ihre Mutter im Frühling verstorben war. Sie hatten nur noch einander und während Fleur stolz darauf war, dass Gabrielles Leistungen in Beauxbaton inzwischen fast noch besser waren, als ihre eigenen, konnte Gabrielle nicht verhehlen, dass sie ihre Schwester unendlich bewunderte.

"Da kommen sie!" Fleur sah Harry und Snape aus dem Schloss kommen und Gabrielle sprang auf, um ebenfalls etwas zu sehen. "Tarnzauber, Gabrielle! Oder willst du, dass sie uns sehen und er uns doch noch unter einem Zeitbann versteckt?" Gabrielle tat, was sie gesagt hatte.

"Wer ist der andere?"

"Professor Snape aus 'ogwarts!...Sie sind weg!" Harry und Snape waren disappariert, nachdem Harry ohne Zweifel noch einen weiteren Zauber über das Gelände von Beauxbaton gelegt hatte. "Isch frage misch, wo sie sisch verstecken!...Gabrielle, du wirst disch nischt von der Stelle rühren! Isch muss nachschauen, was mit Madame Maxime passiert ist!"

"Aber Fleurie!" Gabrielle sah nicht begeistert aus.

"Keine Widerrede!...Es dauert nischt lange! Und niemand kann uns finden, nach diesem Zauber, den 'Arry gemacht 'at!" Harry hatte sie beide mit dem Reducio-Zauber belegt, nachdem Gabrielle aus ihrer Erstarrung erwacht war. "...Beweg disch nischt vom Fleck! Klar?"

"Klar!" Es war der Zwölfjährigen anzusehen, dass sie nicht einverstanden war, doch wenn sie eins wusste, dann, dass Fleur nicht nachgab, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte.

Im nächsten Moment war sie disappariert und erschien nur einen Augenblick später in Madame Maximes Büro. Es war natürlich leer, doch Fleur kannte alle geheimen Gänge und Räume in Beauxbaton. Sie stieß die Tür zum Nebenraum auf und sah sich ihrer früheren Schulleiterin gegenüber, die wie alle anderen in der Zeit erstarrt war.

Fleur nahm, all ihren Mut zusammen, konzentrierte sich und sprach den einzigen Gegenzauber zu einem Zeitbann, den sie kannte.

Nichts geschah. Was hatte sie erwartet. Der Herr der Zeit war gründlich und Harrys Geste mit der linken Hand fiel ihr wieder ein.

Er musste ein Siegel gelegt haben.

Ärgerlich stapfte sie mit dem Fuß auf und schimpfte leise vor sich hin, bevor sie sagte:

"Es tut mir Leid, Madame, isch kann nischts tun! Aber isch werde 'erausbekommen, was passiert ist! Das schwöre isch!" Eilig wirbelte sie herum und verließ den Raum. Es gab noch ein paar Sachen, die sie zusammensuchen musste, doch das währte nicht lange.

Nur zehn Minuten später erschien sie wieder im Wärterhaus.

"Wir ge'en nach 'ogwarts, Gabrielle!" Gabrielle, die wieder im Sessel gesessen hatte, stand auf.

"Nach 'ogwarts? Warum nach 'ogwarts?"

"Weil in 'ogwarts alle Fäden zusammen laufen! 'ogwarts ist unter einem Bann Voldemorts und 'Arry wird dort'in ge'en um es zu befreien! Und dann kommt er mir nischt mehr aus!...Er wird mir sagen, wie er so mäschtig geworden ist und solsche Zeitzauber be'errscht! Ich will es wissen! Und du...willst du nischt wissen, wie der Kampf zwischen dem finsteren Lord und 'Arry ausgeht?"

"Natürlisch will isch das wissen!"

"Na also!...Das werden wir nur in 'ogwarts erfahren! ...Da bin isch mir ganz sischer! Und außerdem ist 'ogwarts sischer! Wer geht schon freiwillig in ein altes Geisterschloss!"

Die Gerüchte, die inzwischen über die englische Schule kursierten waren schauerlich und Gabrielle war nicht ganz wohl dabei, doch wenn Fleur der Meinung war, es sei sicher, dann würde sie ihr glauben.

"Wenn du meinst, Fleurie!" Fleur nahm die Hand ihrer kleinen Schwester und lächelte sie ermutigend an.

Einen Augenblick später waren sie verschwunden.
 

* * *
 

Die Sonne ging unter, als das totenstille, französische Schloss erneut Besucher empfing.

Es war eine kleine Gruppe abgekämpfter Männer, die in der Eingangshalle apparierte und unter ihnen war der schwarze Lord.

Niemand wagte es auch nur einen Laut von sich zu geben, als sein Blick durch die Halle und über die in der Zeit erstarrten Männer schweifen ließ.

Es brauchte nicht viel, um zu begreifen, dass er heute möglicherweise einer sehr viel gefährlicheren Falle entgangen war, als er sich in das Gefecht mit den französischen Truppen gestürzt hatte.

Dies hier war ohne jeden Zweifel ein Werk des Herrn der Zeit und er hatte seine Arbeit wieder einmal mit aller Gründlichkeit erledigt.

Voldemort fragte sich zum ersten Mal, ob er ihm auch diesmal entkommen wäre. Nichts hatte darauf hingedeutet, dass hier irgendetwas nicht stimmte, als die Vorhut Beauxbaton erreichte. Das wusste er und doch bestand kein Zweifel, dass er schon zuvor hier gewesen war, denn es gab keine toten Kinder, so wie ihm anfangs berichtet worden war.

Inzwischen wussten sie, dass alle Bewohner des Schlosses, sogar die Hauselfen, im Schlosssaal unter einem seiner Zeitbanne geschützt waren und auch die alte Hexe Maxime unerreichbar außerhalb der Zeit war.

Die Methodik, mit der der Herr der Zeit gegen ihn vorging begann ihm ernsthaft zu missfallen.

Wieso in aller Welt konnte er immer so genau wissen, was er vorhatte?

Es gab keinen Verräter unter seinen Leuten. Davon war Voldemort überzeugt und doch gelang es diesem mysteriösen Hexer jedes Mal, ihn genau da zu treffen, wo es empfindlich wehtat.

Sein Exempel hatte sich in Luft aufgelöst und was er haben wollte, war unauffindbar, doch das war nicht das schlimmste.

Die Franzosen hatten gewusst, dass er Beauxbaton dem Erdboden gleich machen wollen hatte - und es war ihm nicht gelungen, weil ihm der Herr der Zeit wieder dazwischen gepfuscht hatte.

"Wir werden noch heute Nacht das französische Ministerium und den Distrikt angreifen!...Ich habe keine Lust mehr herum zu kaspern!...Meine Geduld ist am Ende!...Sie sollen ja nicht auf die Idee kommen, mit mir sei zu spaßen!...Und danach hole ich mir diesen Bastard, der das hier angerichtet hat! Der Herr der Zeit ist mir zu lange auf der Nase herum getanzt!... Aufbruch!"

Fast in derselben Sekunde disapparierten sie wieder, doch es war mehr als ein Todesser darunter, der sich ernsthaft fragte, ob es wirklich so einfach sein würde, den Herrn der Zeit aus der Welt zu schaffen.
 

* * *
 

"Himmel noch mal, Dobby, was tust du da?" Draco stand abrupt aus seinem Lieblingssessel auf und begann genervt im Gryffindorgemeinschaftsraum auf und ab zu gehen. Dobby sah ihn verwundert an, ließ sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und klapperte weiter mit seinen Stricknadeln.

"Dobby strikt Draco Sir einen Pullover!...Draco Sir hat sich beschwert, dass es im Schloss überall so kalt ist, weil wir nicht alles heizen können!...In diesem Pullover wird Draco Sir garantiert nicht kalt."

Der Hauself hatte es sich zu Angewohnheit gemacht, immer in Dracos Nähe zu bleiben, wenn es möglich war und Draco hinderte ihn nicht mehr daran.
 

Nach den ersten Wochen, als Dobby noch versucht hatte, ganz Hogwarts allein in den Griff zu kriegen, war ihm wohl richtig bewusst geworden, in was für einem Zustand sich das Schloss befand.

Sein Ziel alles in Ordnung zu halten, war unerreichbar und so hatte er sich auf das Wesentliche beschränkt, doch Dobby war es nicht gewohnt, allein zu sein.

Sehr schnell hatte er Angstzustände bekommen. Je mehr Zeit er gehabt hatte, darüber nachzudenken, in was für einer trostlosen Lage er sich befand, umso mehr hatte er sich nach Gesellschaft gesehnt, doch seine Pflicht band ihn an Draco und er wusste auch nicht, wohin.

Nur sein grimmiger Master war ihm geblieben. Zuerst hatte er versucht sich bloß dann in seine Nähe zu stehlen, wenn er schlief, doch Draco schlief sehr wenig und bekam das natürlich mit.

Er hatte ihn davon gejagt, doch Dobby hatte es nicht geschafft, ihm fern zu bleiben, bis er ihm irgendwann wimmernd gestanden hatte, dass er allein Angst hatte.

Zu seiner absoluten Überraschung hatte Draco ihn danach nie wieder davon gejagt und wenn er wegging hatte er ihm gesagt, wann er zurück sein würde.

Seitdem ging es Dobby besser und er leistete Draco die meiste Zeit Gesellschaft.
 

Draco starrte inzwischen mit leichtem Entsetzen im Blick auf das kunterbunte Etwas in Dobbys Schoß.

Er hatte sich an die ständige Gegenwart des Hauselfen gewöhnt, auch wenn er das niemals zugeben würde

Es war Draco verdammt schwer gefallen, allein hier zu bleiben. Harry würde nicht zurückkommen bevor er getan hatte, was er sich vorgenommen hatte. Das war Draco klar geworden, nachdem die Wochen vergingen und nichts geschah.

Danach hatte ihn die Einsamkeit regelrecht erschlagen. Zu gern hätte er versucht, Harry zu folgen, doch egal, wie sehr er Dobby auch drohte, der Hauself war nicht in der Lage ihn zu finden und es war offensichtlich, dass Dobby sich das selbst nicht so recht erklären konnte.

Draco ahnte, dass das mit Harrys Reducio-Zauber zusammenhing. Es war unmöglich Harry zu finden und dieser Umstand trug nichts dazu bei, seine Einsamkeit zu lindern.

Die Tatsache, dass der Hauself seine Nähe gesucht hatte, war ihm bald ziemlich zu Pass gekommen. Es verdrängte das Gefühl, vollkommen allein zu sein.

Mehr als einmal war Draco so weit gewesen, aus Hogwarts zu verschwinden, doch erstens wusste er nicht, wohin und zweitens wusste er, dass Harry noch einmal hierher zurück kommen musste, um den Zeitbann zu lösen und so war er geblieben, auch wenn es ihm im Moment wieder mal besonders schwer fiel.

Das leere Schloss war ein Eissarg und Draco dachte darüber nach, wieder in die heulende Hütte zu verschwinden, denn da war es einfacher, alle Räume zu heizen.

Dobbys Idee war also ziemlich nahe liegend, auch wenn die Ausführung etwas extrem aussah.
 

"Die Idee ist ja schon mal nicht übel...aber..."

Wie konnte er Dobby am diplomatischsten klar machen, was er ausdrücken wollte? Anders würde es nämlich mit Sicherheit wieder in einen heftigen Streit ausarten und das war das letzte was Draco wollte.

Mit Dobby zu streiten war vollkommen sinnlos. Der Hauself rückte nicht einen Inch von seiner Position ab. Dobbys Dreistigkeit erinnerte an Harrys Sturheit.

"Was aber?" Dobby sah ihn nun sehr argwöhnisch an.

"Nun...wie soll ich sagen...muss es unbedingt so...eh...so bunt sein?" Dobby betrachtete den in seinen Augen wunderschönen Pullover und sah dann Draco wieder an, als leide er an Geschmacksverirrung.

"Gefallen Draco Sir die Farben nicht, die Dobby ausgesucht hat?"

"Doch, doch...aber...eh...eine davon würde mir reichen!"

"Nur eine?" Dobby sah aus, als könne er das nicht so recht glauben.

"Ja! Eine!" Draco fand, dass er diesmal wirklich diplomatisch gewesen war und grinste, doch Dobby nahm ihm ganz schnell den Wind aus den Segeln.

"Gut! Dann nimmt Dobby Pink! Pink ist Dobbys Lieblingsfarbe!" Nun stand Draco das reine Entsetzen ins Gesicht geschrieben und er wollte gerade lospoltern, als heulend der Alarm in der Eingangshalle ausgelöst wurde.

Augenblicklich war die Pulloverdebatte vergessen und Dobby vom Sofa gesprungen.

Draco sah mit eisigem Blick auf ihn hinunter.

"Du weißt, was du zu tun hast!" Mit einem Knacken war der Hauself verschwunden und Draco folgte fast im selben Augenblick.
 

"Oje, ist das kalt 'ier!" Gabrielle dirigierte ihren großen Koffer mit ihrem Zauberstab neben sich. Fleur tat es ihr gleich.

Sie hatten am Nachmittag Fleurs kleines Appartement in Paris komplett leer geräumt und in ihren Truhen verstaut und als Fleur nun wieder in der großen kargen Eingangshalle von Hogwarts stand, wusste sie ganz genau warum.

"Glaubst du ich habe zum Spaß all unsere Sachen zusammen gepackt?", meinte sie und sah sich resigniert um. Es würde nicht sonderlich komfortabel sein, hier zu wohnen, doch es war sicher. Das Schloss war unter hervorragenden Tarnzaubern verborgen und es würde nicht schwer sein, ein paar Warnzauber zu installieren, die sie vor jedem Eindringling warnen würden.

"Wo waren die Räume, in denen sie uns bei unserem letzten Besuch 'ier untergebracht 'atten?"

"Keine Ahnung!"

"Oh!...Na prima! Müssen wir uns also etwas suchen?" Gabrielle war nicht begeistert von der Aussicht und scherzte. "Wie wäre es mit der Großen 'alle?...Da 'at all dein Krempel platz!" Fleur warf ihr einen ärgerlichen Blick zu und wollte gerade etwas erwidern, als Dobby vor sich hin brabbelnd aus dem Schatten auftauchte.

Zwei Zauberstäbe waren augenblicklich auf ihn gerichtet und er ließ einen entsetzten Schrei hören und begann im Kreis zu laufen.

Gabrielle und Fleur sahen sich irritiert an.

In dem Moment stürmte Dobby auf sie zu und sie wichen kreischend zurück, ohne jedoch die Zauberstäbe zu senken.

Fast gleichzeitig spürte Fleur, wie ihr der Zauberstab aus der Hand gerissen wurde und sah, dass es Gabrielle ähnlich ging. <Mon Dieu, eine Falle!>, schoss es ihr durch den Kopf und sie griff nach Gabrielles Hand um sie beide in Deckung zu bringen, doch es war zu spät. Gitter wuchsen aus dem Boden und Gabrielle klammerte sich entsetzt an Fleur.

"Was passiert 'ier?" Fleur zitterte am ganzen Leib, doch sie starrte furchtlos der Gestalt entgegen, die nun ebenfalls aus dem Schatten neben der Treppe erschien.

Sie waren in eine Falle getappt und Fleur verfluchte ihre eigene Selbstsicherheit, denn sie hatte nicht gründlich genug kontrolliert. Das war sicher, doch deswegen war und blieb sie eine Part-Veela und das konnte sie noch immer retten. Davon war Fleur überzeugt.

"Gut gemacht, Dobby!" Dobby starrte den Käfig an, in dem Draco ganz offensichtlich zwei Mädchen gefangen hatte.

"Dobby hätte nicht gedacht, dass Draco Sir diesen Trick wirklich mal brauchen würde!" Es war ihm zu Beginn, als sie diese Falle ausprobiert hatten, sehr schwer gefallen, für Draco den Lockvogel zu spielen, doch nachdem dieser ihm immer wieder versichert hatte, dass niemand einen Hauselfen ernst genug nehmen würde, um ihn anzugreifen, hatte er unwillig zugestimmt.

"Man muss auf alles gefasst sein!" Er hatte diesen Trick in einem Zauberkunstlehrbuch gefunden. Niemand würde aus diesem Käfig entkommen, selbst dann nicht, wenn er einen Zauberstab hatte, doch nicht mal das war bei diesen beiden da der Fall.

Sein Expelliarmus war inzwischen wirklich erstklassig. Mit einem selbstzufriedenen Grinsen ging er auf seinen Käfig zu, als Dobby ihn aufhielt.

"Halt, Draco Sir!...Seht sie an!" Irritiert sah Draco sich seine Gefangenen näher an und begriff sofort, was Dobby meinte. Der Hauself hatte offenbar sofort gespürt, dass diese beiden keine gewöhnlichen Mädchen waren.

Draco hielt gebührenden Abstand. Die Wirkung Fleur Delacours in ihrem vierten Schuljahr war ihm noch allzu gegenwärtig und er war froh, sich damals nicht genauso zum Narren gemacht zu haben, wie Weasley.

"Wer sind sie?...Warum 'aben sie uns in einen Käfig gesperrt?", kam es in fließendem Französisch aus dem Käfig. Dracos Grinsen wurde wieder breiter. Etwas sagte ihm, dass es genau diese Fleur Delacour war, die er in seinem Käfig gefangen hatte.

"Was wollt ihr hier?", fragte er ebenfalls in Französisch zurück und war zum ersten Mal dankbar, dass seine Mutter ein solches Faible für dieses Land hatte und er nicht drum herum gekommen war diese Sprache zu lernen.

"Wir...Schutz!" Es irritierte die Sprecherin offensichtlich, dass er ihre Sprache sprach.
 

Fleur kochte und der Umstand, dass ihr Gegenüber, das immer noch halb im Schatten stand, französisch sprach, machte es nicht besser.

Wie hatte sie nur so blind in diese plumpe Falle tappen können?

Soviel zu den Spukgeschichten über Hogwarts. Es war kein Spuk. Jemand war hier. Sie musste diesen Jemand kriegen.

Entschlossen schob sie die Kapuze von ihrem Kopf und schüttelte ihr langes silberblondes Haar, während sie sich vollkommen auf all die Kraft als Veela konzentrierte, die ihr innewohnte. Ihr Gegner war ein Mann, vermutlich noch ziemlich jung. Wäre doch gelacht, wenn sie den nicht um den Finger wickeln würde.
 

Draco beobachtete fasziniert, wie Fleur ihr langes Haar in seidigen Wellen über ihre Schultern gleiten ließ. In dem Moment, als sie die Kapuze abgenommen hatte, hatte er sie erkannt, doch warum war sie hier?

"Warum verstecken sie sisch?", kam es aus dem Käfig. Draco trat entschlossen aus den Schatten, doch er hielt weiterhin Abstand. Er konnte spüren, dass sie alles versuchte, um ihn zu fesseln und konzentrierte sich auf ein anderes Gesicht in seinem Kopf.

Draco kannte die Wirkung, die Veelas auf jedes männliche Wesen in ihrer Umgebung ausübten. Seine Urgroßmutter war eine Veela gewesen. Ihr verdankten die Malfoys ihr silberblondes Haar, die helle Haut und ihre meist feingliedrige Erscheinung. All ihre Nachkommen waren jedoch interessanterweise männlich und die Zauberkraft der Veelas übertrug sich nur auf weibliche Nachkommen.

Leider schützte ihn auch das nicht vor Fleurs Charme und das wusste er.

Fleur starrte ihn inzwischen ungläubig an und auch ein zweites, kindlicheres Gesicht war neben ihrer Schulter erschienen, die kleine Schwester, die Harry zusätzlich zu Weasley aus dem See gefischt hatte.

"Draco Malfoy!...Du bist Draco Malfoy!", Fleur hörte sich ziemlich fassungslos an.

"Und du bist Fleur Delacour!", meinte Draco nonchalant. "Was hast du in Hogwarts zu suchen?"

Fleur musste sich erst einmal sammeln. Sie hätte mit allem möglichen gerechnet, selbst einen Trupp Todesser hätte sie sich gestellt, doch Draco Malfoy hatte sie nicht erwartet.

Sie hatte ihn während des Trimagischen Turniers natürlich bemerkt. Seine optischen Merkmale waren denen ihrer Rasse zu ähnlich, als dass sie ihn einfach hätte übersehen können, doch sein Benehmen und sein Name waren eine Visitenkarte. Er war der Sohn eines Todessers und er hatte kein Problem damit gehabt.

Warum also war er jetzt hier und nicht bei seinem Vater und dem finsteren Lord?

"Dasselbe könnte ich disch auch fragen!", erwiderte sie angriffslustig und Gabrielle sah sie irritiert an. Sie sah keinen Grund vorlaut zu werden.

"Sicher könntest du das! Da gibt es nur einen Unterschied. Du sitzt im Käfig und es ist mir überlassen, dich heraus zu lassen, oder nicht!"

"Wir sind auf der Flucht!" Fleur wechselte die Taktik. Es war einfacher ihm ein paar Brocken hinzuwerfen und ihn vielleicht so in ihren Bann zu locken.

Gabrielle setzte sich auf ihre Truhe, die genau wie sie innerhalb des Käfigs war. Es würde interessant werden, wie Fleur diese Sache meistern wollte, denn dieser Draco Malfoy machte nicht den Eindruck, als würde er auf sie hereinfallen.

Kaum das sie Draco gesehen hatte, war sie von ihm fasziniert gewesen. Sie hatte noch nie einen Jungen mit den eindeutigen Merkmalen einer Veela gesehen und außerdem hatte sie nicht im Geringsten das Gefühl, dass er für sie beide eine Gefahr darstellte.

"Wovor?" Draco war an jeder Nachricht interessiert, auch wenn er genau wusste, was Fleur bezweckte.

"In Frankreich herrscht Chaos!... Der 'err der Zeit und der finstere Lord liefern sisch eine Schlacht! Sie haben Beauxbaton vernischtet...viele französische Zauberer getötet... und... und...und nun vernischten sie auch noch das Ministerium...es ist schrecklich!...Wir wussten nischt wohin..." Gabrielle fiel zielsicher in Fleurs Weinen ein und ihre Schwester zog sie tröstend in ihre Arme.

Dobbys Blick wanderte zwischen den weinenden Mädchen und Draco hin und her. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Mit den beiden Part-Veelas konnte er gar nichts anfangen.

Draco war nicht beeindruckt. Ihn beschäftigte etwas anderes.

"Der Herr der Zeit?...Wer ist das?" Kurz ging ihm Harry durch den Kopf, doch so verrückt konnte selbst Harry nicht sein und außerdem würde er keine Schule zerstören.

Fleur hob den Kopf und sah ihn aus verweinten Augen herzerweichend an.

"Er ist so grausam! Genauso grausam, wie der finstere Lord!...Er 'at die Zaubereiministerien von Finnland und Norwegen vernischtet und er 'at Durmstrang zerstört!...Und jetzt unser geliebtes Beauxbaton!", ihre Rede wurde immer wieder von Schluchzen unterbrochen, "Bitte!...Wir sind nur 'ier um Schutz zu finden!...Wir 'atten solsche Angst!" Fleur täuschte einen Weinkrampf vor und Gabrielle begann zu husten.

Ihre große Schwester übertrieb gnadenlos

Fleur - Angst?

Nur wenn es um ihre Familie ging und da gab es nur noch Gabrielle. Wenn Gabrielle in Sicherheit war, gab es nicht viel, was Fleur Angst einjagte. Warum hätte sie sich sonst nach Beauxbaton gewagt, obwohl sie wusste, dass die Schule angegriffen wurde?

Gabrielle kämpfte mit der Lächerlichkeit dieser ganzen Rede und auch Draco Malfoy war offensichtlich unbeeindruckt.

"Jeder weiß, dass Hogwarts von Voldemort mit einem Zeitbann belegt wurde!" Fleur zuckte zurück, als Draco Voldemorts Namen nannte und ihr Blick wurde skeptisch.

Zu skeptisch. Draco grinste. Was auch immer sie für eine Show abzog. Er würde ihr nicht glauben.

"Warum lachst du uns aus?"

"Weil deine kleine Schwester sich vor Lachen kaum noch halten kann!"

Er hatte Recht. Gabrielle sah zwar aus, als würde sie weinen, doch sie wurde in Wirklichkeit von einem Lachen geschüttelt. Fleurs Hilflosigkeit Draco gegenüber und ihre fruchtlosen Versuche ihn in ihren Bann zu ziehen, kosteten Gabrielle all ihre Beherrschung und da sie das deutliche Gefühl hatte, nicht in Gefahr zu sein, schaffte sie es nicht, dieses Lachen zu unterdrücken.

Es war das erste Mal, dass ein solcher Plan ihrer Schwester nicht aufging und Fleur war spürbar empört darüber. Sie kannte es nicht, dass Männer ihr widerstanden. Immerhin hatte sie ja auch den Herrn der Zeit eingewickelt.

"Gabrielle! Das ist nischt 'ilfreich!" Gabrielle sank auf ihre Truhe, die Hände vors Gesicht geschlagen, obwohl sie genau wusste, dass dieser Draco ihr das Weinen nicht mehr abnahm.

"Gib auf, Delacour! Entweder du sagst mir die Wahrheit oder du bleibst im Käfig!" Fleur sah ihn nun sehr berechnend an.

"Warum glaubst du mir nischt?"

"Weil du eine Part-Veela bist und ich mich nicht von dir um den Verstand bringen lassen werde! Ich geb dir Zeit drüber nachzudenken! Im Käfig bleibt dir eh nichts anderes übrig. Komm, Dobby!", breit grinsend wandte Draco sich ab und ging die Treppe hinauf.

Fleur stapfte wütend mit dem Fuß auf, Gabrielle gab es auf, ihr Lachen zu verbergen und Dobbys Blick flog noch einmal verständnislos zwischen Dracos Rücken und den hübschen Mädchen im Käfig hin und her, bevor er hastig seinem Herrn nachtapste.

"Du kannst uns nischt 'ier erfrieren lassen!"

"Ihr werdet nicht erfrieren!", kam es von oben und dann war ein Plobb zu hören und er war disappariert.
 

Draco erschien in der Bibliothek wieder, Dobby, der sich an seinem Hosenbein festgehalten hatte, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren, neben sich.

"Was hat Draco Sir vor?...Warum sperrt er die Mädchen ein?"

"Du hast sie doch erkannt, oder?" Draco begann die Bücherregale abzuschreiten auf der Suche nach einem ganz bestimmten Titel.

"Sie sind keine richtigen Menschen!"

"Sie sind Menschen, Dobby! Aber sie besitzen Veela-Blut! Und sie sind weiblich!"

"Das ist mal sicher!" Draco warf Dobby einen scheelen Blick zu. "Aber was bedeutet es, wenn sie Veela-Blut haben...sie sind doch trotzdem keine Veelas!" Was Veelas waren wusste Dobby sehr genau, auch wenn er noch keine gesehen hatte.

"Sie besitzen ihre Zauberkraft!"

"Ah! Das heißt Draco Sir hat Angst um seinen Verstand!", nun grinste der Hauself breit und Draco schaute grimmig drein.

"Hat Draco Sir eigentlich auch Veela-Blut?"

"Hätte mich doch gewundert, wenn dir das entgangen wäre!"

"Kann Draco Sir auch damit hexen?"

"Nein, kann ich nicht!...Das können nur weibliche Part-Veelas! Außerdem bin ich schon die vierte Generation nach Nathalie Bonacure und es hätte sich eh zu sehr abgeschwächt!"

"Wonach sucht Draco Sir?" Der abrupte Themenwechsel überraschte Draco und er fragte sich, worauf der Hauself hinaus gewollt hatte, doch es war gleich (*eg*, na, was wird er wohl gemeint haben?). Er brauchte dieses verdammte Buch und er wusste, dass es eine Kopie davon in Hogwarts gab.

"'Physiologische Zauberkraft und wie man ihr widersteht' Mein Vater hatte es in seiner Bibliothek, von seinem Großvater! Darin sind alle Gegenzauber verzeichnet, die die Macht einer Veela nutzlos machen!"

"In der Bibliothek des alten Masters?", Dobby zitterte bei seinen Worten und Draco fragte sich wieder einmal, was sein Vater dem Hauselfen alles angetan hatte.

"Ja. Warum?"

"Die ist nicht so groß!" Es dauerte einen Augenblick, bis Draco begriff, was Dobby meinte.

"Du hast Recht!...Ich bin gleich wieder da!" Im nächsten Moment war Draco disappariert und Dobby schalt sich einen Narren. So hatte er es eigentlich nicht gemeint, doch nur wenig später kam Draco mit dem Buch wohlbehalten zurück. Malfoy Manor war noch genauso ausgestorben, wie bei seinem letzten kurzen Besuch dort und Dobbys Sorge war umsonst gewesen.
 

* * *
 

"Was glaubst du, wie lange er uns 'ier 'ängen lassen wird?" Gabrielle hatte sich ein Federbett, einen Sessel und zwei Decken aus ihrer Truhe geholt und in die Originalgröße zurück verwandelt. Da Fleur es ihr gleich getan hatte, war jetzt kaum noch Platz in ihrem kleinen Käfig.

"Er ist ein Malfoy! Malfoys sind grausam!...Vielleicht lässt er uns 'ier auch ver'ungern!" Sie hatten nichts zu Essen dabei. Ein Fehler, wie sich jetzt herausstellte.

"Er wird uns nischt ver'ungern lassen!", konstatierte Gabrielle zuversichtlich.

"Wie kommst du darauf?" Fleur schmollte noch immer, auch wenn sie zugeben musste, dass sie derselben Meinung war. Die Tatsache, dass Draco sich nicht in ihre Falle locken lassen hatte ärgerte sie jedoch trotzdem.

"Er ist nett!" Fleur ließ sich nicht dazu herab, darauf etwas zu erwidern. Sie wusste, dass Gabrielles Menschenkenntnis sehr ausgeprägt war und sie sich darauf verlassen konnten. Sie hatte einen ganz speziellen Sinn dafür und noch nie falsch gelegen, mal ganz davon abgesehen, dass sie eine ganze Menge Übung darin hatte, hinter die Masken zu schauen, die man ihr zeigte.

Ihre magischen Fähigkeiten hatten sehr lange gebraucht, ehe sie sich stabilisierten und da sie sehr viel mit ihren Eltern unterwegs gewesen war solange ihr Vater noch lebte, hatte sie viele wenig erfreuliche Erfahrungen mit Menschen gemacht. Fast immer behauptete sie das Gegenteil und hatte jedes Mal Recht.

Die Leute hatten die arme kleine Part-Veela bedauert und verhätschelt, hinter ihrem Rücken jedoch darüber gespottet, dass sie als magisches Wesen keinerlei Fähigkeiten zeigte. ,Man durfte nicht alles haben' war der Grundtenor gewesen, denn ihr Vater war ein sehr erfolgreicher Diplomat gewesen und die Schönheit ihrer Mutter war erst recht so mancher alten Hexe ein Dorn im Auge. Neid und Missgunst gab es überall und je erfolgreicher oder glücklicher man war, desto mehr Leute missgönnten einem das. Gabrielle konnte man nicht viel vormachen.

Fleur ging fast nicht mehr davon aus, dass sie sich in Draco Malfoy täuschte. Auch sie hatte eher den Eindruck gehabt, dass Draco nur auf Nummer sicher gehen wollte.

Sie zweifelte nicht daran, dass er auf der Suche nach einem Bann war, der ihn vor ihrem Einfluss schützen könnte.

Er hatte gewiss Veela-Blut in seinen Adern und musste ganz genau wissen, dass man sich ihrer Wirkung entziehen konnte. Vermutlich wusste er auch, wo er entsprechende Zauber finden konnte.

Solange würden sie in diesem Käfig sitzen.

Als es dunkel geworden war, waren die Fackeln in der Eingangshalle angegangen und sie hatte auch den Eindruck, als sei es nicht mehr ganz so kalt, wie zu dem Zeitpunkt, als sie gekommen war. Fleur war froh, dass sie das Portal nicht hatte zerstören müssen. Sonst hätten sie vielleicht wirklich ein Problem.

Die Totenstille in diesem Schloss war erdrückend. Sie fragte sich, wie lange Malfoy schon hier allein war. Man musste doch durchdrehen, wenn man nichts anderes, als einen Hauself als Gesellschaft hatte, auch wenn sie den Eindruck hatte, dass dieser Dobby recht gewieft war.

Immerhin hatte er Malfoy vor ihnen gewarnt.

"Versuch zu schlafen Gabrielle!...Morgen se'en wir weiter! Erfrieren werden wir wohl erst mal nischt und ich denke ver'ungern werden wir auch nischt bis zum Morgen!"

"'ältst du es noch immer für eine gute Idee 'ier 'er zu kommen?" Gabrielle klang ein wenig schläfrig. Sie hatte sich in ihre Decken gekuschelt und sah Fleur fragend an.

Ein bezauberndes Lächeln erschien auf Fleurs Lippen.

"Ja!...Und isch weiß nischt warum, aber die Tatsache, dass dieser Malfoy 'ier ist, bestärkt misch noch darin! Es geht um 'ogwarts! Die Schule ist der Dreh- und Angelpunkt dieser Geschischte und isch will wissen, was 'ier vor sisch geht! Jetzt erst rescht!"
 

Als Fleur erwachte, waren sie nicht mehr im Käfig.

Erschrocken fuhr sie hoch und sah sich um. Sie lag in einem Bett und konnte Gabrielle am Fenster sitzen sehen.

"Gabrielle! Warum sind wir 'ier?" Gabrielle sah sich zu ihr um, rutschte vom Fenstersims und kam zu ihrem Bett, um sich neben sie zu setzten.

"Isch weiß es nischt!...Ich bin auch erst 'ier wieder erwacht!...Isch glaube er 'at einen Schlafzauber über den Käfig gelegt, denn kaum, dass du ausgeredet 'attest, sind mir die Augen zu gefallen und isch erinnere misch an nischts mehr!"

"War er schon da?"

"Nein!"

"Sind unsere Sachen 'ier?"

"Ja!" Fleur stand auf. Sie trug noch immer all ihre Kleider und ihr war warm, denn der Schlafsaal, in dem sie sich befanden war gut beheizt.

"Gabrielle, wir müssen uns etwas einfallen lassen, dass er nischt erfährt, warum wir wirklich 'ier sind!...Isch 'alte es nischt für eine gute Idee ihm zu sagen, was wir wissen!...Sie waren Feinde!...Du weißt, wen isch meine!"

Gabrielle sah sie nachdenklich an, nickte jedoch. Es konnte nur um Harry gehen.

Fleur wühlte inzwischen in ihrem Koffer, nur um einen Moment später einen Zauberstab zum Vorschein zu bringen.

"Das ist Mamans!...Wo 'ast du den 'er?"

"Sie 'aben ihn mir gegeben, nach der Beerdigung! Als Erinnerung!...Praktisch! Nischt wahr!"

"Du kannst ihn benutzen?" Gabrielle war skeptisch. Ihre Mutter war eine Halb-Veela gewesen und hätte eigentlich keinen Zauberstab besitzen dürfen, da sie von Natur aus noch extrem starke magische Fähigkeiten besessen hatte, doch als Frau eines französischen Diplomaten hatten man ihr zugestanden, dass sie einen benutzen durfte, um ihre Kraft zu kanalisieren.

Geneviève Delacour hatte ihn nur sehr selten benutzt. Sie hatte lernen müssen, ihr Temperament zu beherrschen und damit hatte sie es auch gelernt, ihre Magie zu beherrschen.

"Es ist nischt ganz einfach, aber es funktioniert! Er ent'ält ein 'aar von unserer Großmutter!...Mäschtiger Stoff! Und den brauche isch auch!...Wir müssen einen Ge'eimniszauber machen, Gabrielle! Wir dürfen nischt verraten, was wir wissen, auch wenn Malfoy nischt den Eindruck macht, dass er auf der Seite des finsteren Lords steht, dürfen wir ihm nischt verraten, wen wir getroffen haben!"

Sie vermied es Harry, Snape und den Herrn der Zeit zu erwähnen. Das spürte Gabrielle.

"Was 'ast du gemeint, mit ,sie waren Feinde'?"

"Draco Malfoy 'at unseren Freund gehasst! Jeder Blick, den er ihm zugeworfen hat, war voller Hass! Warum weiß isch nischt!"

"Gut! Dann mach deinen Zauber!"

Sie legten sich eine Geschichte zurecht, die sie Draco gefahrlos erzählen konnten und Fleur beschloss, den Herrn der Zeit diesmal im richtigen Licht erscheinen zu lassen.

Sie würden so nah an der Wahrheit bleiben, wie es ging, doch Harrys Name mussten sie vermeiden. Da war Fleur sich sicher und darum verbarg sie den Fakt, dass Harry der Herr der Zeit war und sie beide gerettet hatte in Gabrielle.

Gabrielle würde Harry niemals verraten. Sie vergötterte ihn und ganz gleich, wie sehr Draco Malfoy sie faszinierte, Harry, hatte einen Platz in ihrem Herzen daran würde sich niemals etwas ändern.

Veelas verschenkten ihre Zuneigung nicht einfach so.

Sie waren gerade fertig und Fleur dabei den Zauberstab verschwinden zu lassen, als die Tür zum Schlafsaal aufging und Draco mit Dobby hereinstolziert kam.

Es war ihm anzusehen, dass er sich keine Gedanken mehr um den Zauber der beiden Part-Veelas machen musste.

Fleur funkelte ihm entgegen.

"Und, 'ast du den Zauber gefunden, den du gesucht 'ast!" Draco erwiderte ihren Blick amüsiert. Sie war wahrhaftig eine Schönheit und hätte er irgendwelches Interesse an einem Mädchen, wäre schon das allein ein Problem.

"Ich finde immer alles, was ich brauche!...Gut geschlafen Mesdemoiselles Delacour?"

"Oui, merci!", kam es unisono von den Schwestern und Dracos selbstgefälliges Lächeln wurde breiter.

"Gut! Dann solltet ihr etwas essen und dann wiederholen wir unser Gespräch von gestern Abend! Vielleicht sagt ihr mir dann, was ihr wirklich hier wollt!"

Dobby schnipste mit den Fingern und ein Tablett mit typisch französischen Spezialitäten erschien auf einem kleinen Tisch am Fenster, bevor Draco dem Hauselfen einen Wink gab und die Mädchen allein ließ.

Gabrielle ließ sich das nicht zweimal sagen, doch Fleur rauchte schon wieder vor Zorn. Draco Malfoys Arroganz trieb sie zur Weißglut.

"Was, wenn es vergiftet ist?" Gabrielle ließ sich nicht beeindrucken.

"Gewiss nischt! Dieser süße kleine 'auself ist viel zu lieb! Er würde uns niemals vergiften!"

"'auselfen tun immer, was ihre 'errschaften befehlen!"

"Er ist nischt sein 'err!"

"Wie kommst du darauf?"

"Er nennt ihn Sir, nischt Master!" Fleur gab es auf mit Gabrielle zu streiten.
 

"Ich dachte, ihr wolltet sie aus dem Schlafsaal lassen, wenn sie die Wahrheit sagen, Draco Sir!...Und das haben sie doch, oder! Schließlich habt ihr ihnen deshalb das Verita-Serum gegeben!"

Draco starrte verstimmt ins Leere. Sicher hatten die beiden die Wahrheit gesagt. Sein Verita-Serum wirkte, daran zweifelte er nicht.

Das Problem war, dass er sie nicht, wie eigentlich geplant zum Teufel schicken konnte.

Dobbys kurzer Ausflug nach Frankreich heute im Morgengrauen hatte leider bestätigt, was Fleur Delacour gestern schon behauptet hatte. Voldemort wütete in Paris und die Zauberergemeinschaft dort war in Panik.

Delacour selber hatte das zwar heute nicht mehr behauptet, doch scheinbar wusste sie es nicht. Es war offenbar die neueste Entwicklung und passte irgendwie mit der Geschichte zusammen, die Fleur erzählte.

Voldemort hatte gestern versucht Beauxbaton zu vernichten und war von den französischen Truppen daran gehindert worden.

Leider, konnte man da wohl nur sagen, denn offenbar war er so einer Falle des so genannten Herrn der Zeit entgangen. Was dieser so alles angestellt hatte, war ihm von Fleur lang und breit dargelegt worden.

Dabei amüsierte es Draco besonders, dass keine Rede mehr von dessen Grausamkeit war, doch einen Zusammenhang mit Harry verdrängte er trotzdem. An diese Möglichkeit wollte er nicht mal denken, obwohl er sich mit Dobby genau darüber schon heftig gestritten hatte.

Der Hauself war überzeugt, dass Harry der Herr der Zeit war und er war noch immer ein wenig verstimmt über Dracos bodenlose arrogante Weigerung, über diese Möglichkeit auch nur nachzudenken.

Dobby zweifelte trotzdem nicht eine Sekunde daran, dass Harry der Herr der Zeit war.

Es war ärgerlich, dass dieser Zauberer gescheitert war, denn dann wäre ein Großteil Ärger vom Tisch und möglicherweise wäre auch Harry bald wieder aufgetaucht.

Die Nachrichten die Dobby aus Frankreich brachte, hatte die Mädchen verstummen lassen und Draco überzeugt, dass sie wirklich Schutz brauchten, auch wenn das sicherlich nicht der Hauptgrund für ihre Anwesendheit in Hogwarts war.

Er konnte nicht verantworten, sie wegzuschicken. Das wusste er und außerdem waren die Tränen der kleinen Gabrielle diesmal echt gewesen. Sie war verzweifelt wegen der Vorkommnisse und ob er wollte oder nicht, das berührte ihn, denn wenn er Gabrielle Delacour ansah, sah er ganz deutlich ein Foto seiner Mutter vor sich, als diese in dem Alter war.

Und das machte es ihm unmöglich, sie einfach ihrem Schicksal zu überlassen, ganz gleich, ob er Fleur traute, oder nicht.

Draco seufzte leise. Die neusten Entwicklungen hatten erst mal alles ins Chaos gestürzt und ließen ihn keine Ruhe finden.

Die Neugier zerrte ihn nach Frankreich und lange hatte er nicht so sehr das Bedürfnis gehabt endlich zu wissen, was vor sich ging, doch die Vorsicht und nun auch die Sorge um die beiden Mädchen, bremsten ihn völlig aus.

Er würde hier bleiben und abwarten müssen, und das einzige, was er weiterhin an Nachrichten erhalten würde, war das, was Dobby von seinen Einkaufstouren mitbrachte.

Dobby hatte ihm klar gesagt, dass sein morgendlicher Spionagegang nach Paris sein erster und letzter Ausflug dieser Art gewesen war, nachdem er wieder zu Sinnen gekommen war. Er hatte am ganzen Leib gezittert, als er viel zu spät und regelrecht panisch endlich wieder im Gemeinschaftsraum erschienen war.

Draco zweifelte nicht daran, dass in Frankreich bald dieselben Zustände herrschen würden, wie in England.

Er fragte sich, wie dieser Herr der Zeit das hatte zulassen können. Immerhin schien er ja sehr entschlossen zu sein, dem schwarzen Lord in den Weg zu treten.

Erneut seufzend wandte er sich wieder resigniert dem Hauselfen zu. Es war im Moment unmöglich Fleur und Gabrielle nach Frankreich zurück zu schicken und hier in England waren sie vermutlich in Hogwarts am sichersten. Damit musste er sich abfinden.

"Dobby...ob es wohl geht, wenn die beiden erst Mal hier bleiben?"

"Was fragt Draco Sir mich das?...Er hat doch das Kommando!" Dobby setzte eine pikierte Miene auf und Draco funkelte ihn an.

"Ach...hab ich das? Gut, dann bleiben sie!" Schwungvoll stand er aus seinem Sessel auf und Dobby grinste breit, als Draco sich auf den Weg in den Mädchenschlafsaal machte.

Er hatte nichts anderes erwartet und es gefiel ihm gar nicht, sich eingestehen zu müssen, das er Draco Malfoy inzwischen fast genauso fest in sein Herz geschlossen hatte, wie Harry Potter, eine Möglichkeit mit der er niemals gerechnet hätte.
 

Gabrielle schlief mit dem Kopf in Fleurs Schoß, als Draco erschien. Ihr Gesicht war verweint und Fleur sah ihm erneut zornig entgegen.

Sie nahm ihm gewaltig übel, dass er ihnen so unverblümt die Wahrheit über die Zustände in Frankreich an den Kopf geworfen hatte, nachdem sie es bei seinem Verhör diesmal nicht mehr erwähnt hatten.

"Was willst du?...Uns nach 'ause schicken?" Dracos Gesicht war nun die übliche ausdruckslose Maske.

"Was wäre wenn?"

"Nun, du würdest disch als würdiger Spross der Familie Malfoy erweisen!" Sein Blick wurde noch ein wenig kälter, falls das möglich war.

"Tja! Leider bin ich aber kein ehrwürdiger Spross der Familie Malfoy mehr!", und damit wandte er sich um und verließ den Schlafsaal wieder, während Fleur spürte, wie die Zauber, die sie und Gabrielle hier eingesperrt hatten, weggenommen wurden und ein müdes Lächeln um ihre Lippen zu spielen begann.

"Nein...scheinbar bist du das wirklich nischt mehr!"
 

* * *
 

"Verdammt!!!", der Stuhl flog durch den Raum und Snape war nun fast so weit, ihn zu schocken.

Die Nachrichten aus Frankreich hatten Harry komplett aus der Bahn geworfen, denn damit hatte er nicht gerechnete.

Sie waren von Beauxbaton aus wieder direkt nach Sky zurückgekehrt, denn es gab dort nichts mehr für sie zu tun - zumindest hatten sie das geglaubt.

Selbst Snape hatte nicht damit gerechnet, das Voldemort sich nach der Schlappe in Beauxbaton direkt ins nächste Gefecht stürzen würde, doch genau das hatte er getan, er hatte die magischen Distrikte in mehreren großen Städten Frankreichs so komplett ausradiert, dass es Jahre dauern würde, bis Frankreich sich von diesem Schlag erholen würde, während Harry, wiedermal unter einem Schlafzauber drei Tage durchschlief, um sich zu erholen.

Der Lehrer wusste zwar nicht, was Harry dagegen unternehmen wollen hätte, doch wahrscheinlich hätten schon ein paar Zeitzauber genügt, um einer Menge unschuldigen Zauberern das Leben zu retten.

Aber sie hatten es nicht gewusst und das war es, was Snape versuchte, ihm begreiflich zu machen.

Sie waren zu zweit im Kampf gegen das inzwischen riesige Herr von Todessern, dass der Lord um sich geschart hatte, doch Potter wollte nicht begreifen, dass er allein nicht die ganze Welt retten konnten.

Arroganter Esel.

Noch immer gab er sich an allem die Schuld, weil er es trotz dreier Gelegenheiten nicht geschafft hatte, den Lord außer Gefecht zu setzen.

Das war nicht gut, aber es war nicht zu ändern.

Es wunderte Severus Snape, dass sich die Franzosen dem Lord in den Weg gestellt hatten, bei seinem Versuch, Beauxbaton anzugreifen, anstatt mit ihm zu verhandeln, da sie doch wussten, was in England passiert war.

Als es dann hart auf hart kam hatten sich die französischen Truppen tapfer geschlagen, doch nach dem Fall des Ministeriums waren sie ohne Führung gewesen und Voldemort hatte an allen Fronten zugleich angegriffen. So tapfer sie sich auch gewehrt hatten, sie hatten keine Chance mehr gehabt.

Im Moment war Lord Voldemort dabei, in Frankreich eine Diktatur zu konstituieren. Er besaß auch dort genug Anhänger, die gern bereit waren, das Land in seinem Interesse zu führen und das war es, was Snape inzwischen überraschte.

Jeder wusste, dass der Lord das Kommando hatte, doch auch in Frankreich setzte er jetzt wieder einen Diktator von seinen Gnaden ein. Er führte nie selbst die Staatsgeschäfte. Diplomatisch war das clever, denn der wahre Diktator blieb im Hintergrund, obwohl er alle Fäden in der Hand hatte.

"Ich werde ihm die Suppe versalzen!" Potter hatte beide Hände zur Faust geballt auf die Tischplatte gestützt und stand da mit gesenktem Kopf. In seinem Inneren herrschte Aufruhr, seit Snape ihm gesagt hatte, was in Frankreich vor sich ging.

"Was?" Er konnte nicht glauben, was Potter gesagt hatte.

"Sie haben mich verstanden. Ich werde ihm diese Suppe versalzen! Er wird in Frankreich keinen Fuß fassen! Nehmen sie Kontakt mit dem Widerstand auf. Wir müssen wissen, wo sie versuchen sich zu etablieren! Dort werde ich Banne legen! Drei oder vier werden reichen um genügend Eindruck zu hinterlassen und ihm klar zu machen, dass er nicht machen kann was er will!"

"Potter es gibt keinen Widerstand in Frankreich! Und im Moment herrscht da das absolute Chaos! Es hat keinen Sinn, jetzt kopflos voran zu stürmen!"

Snape klang barsch, obwohl er verstand was in Potter vorging. Was er in den letzten beiden Tagen wieder gesehen hatte, war schlimmer, als alles, was er je unter dem schwarzen Lord erlebt hatte.

Er hatte gewütet und alles vernichtet, was einen Hauch Magie in sich trug. Harry hatte einen Nerv getroffen. Da war Snape sicher.

"Aber ich muss den Leuten helfen!"

"Du kannst den Leuten nicht mehr helfen! Es gibt niemanden mehr, der auch nur einen Versuch machen wird, sich zu widersetzen! Es gibt nur eine Möglichkeit Potter und wir können dort testen, ob sie funktioniert, denn falls ja, hätten wir auch eine Handhabe hier in England! Wenn er seine Regierung etabliert hat, wirst du sie unter einen Zeitbann legen!"

"Und er wird sich noch mehr austoben!"

"Das wird ihm nichts nützen, denn die Leute wissen dann, dass sie in Deckung gehen müssen!...Aber er wird keinen Fuß mehr fassen!...Denn wenn er seine Anhänger nicht schützen kann, wird sich keiner mehr dazu hinreißen lassen, sich einer von ihm gebildeten Regierung anzuschließen!...Das ist es, was ich jetzt in Erfahrung bringen muss!...Er wird so schnell wie möglich versuchen, eine große öffentliche Zeremonie zur Konstitution einer neuen Regierung auf die Beine zu stellen und dann musst du seinen Protego tempus aushebeln können und alles unter einen Zeitbann legen! Das ist die Ohrfeige, die er braucht!",

Snape war aufgestanden und nahm eine neue Vorratsflasche mit Vielsafttrank aus dem Regal. "Versuche du inzwischen deine Kontrolle über dich auszubauen, wenn du den Conscientia-Trank nicht genommen hast...und finde sein aktuelles Versteck!...Du hast Recht, Potter! Langsam reicht es! Dein Plan ist gut und er kann klappen doch einen weiteren Rückschlag können wir nicht brauchen! Er verliert die Geduld mit dir und wird bald Jagd auf dich machen!"

"Sie wollen mich wieder hier lassen!", stellte Harry ziemlich ungläubig fest. Er wusste, das Snapes Gedankengang richtig war, doch tatenlos hier rumsitzen war nicht das, was er wollte. Snape schüttelte resigniert den Kopf.

"Ich weiß, dass dir das nicht passt! Aber du hast genug mit dir selbst zu tun!" Harry sah sich zu Snape um, denn etwas anderes kam ihm wieder in den Sinn.

"Woher wissen sie, was in mir vorgeht?" Snapes Kopf schnappte hoch und er sah ihn überrascht an. Potter zeigte keine Spur von Zweifel daran, dass es genau so war. Er wollte nur noch wissen wie. Irgendwann hatte das kommen müssen.

"Seit wann weißt du es?"

"Bis Beauxbaton war es eine Ahnung! Dort wurde mir klar, dass es wirklich so ist!...Was haben sie getan?" Harrys Ton war kalt und Snape spürte die versteckte Drohung. Er würde es nicht akzeptieren, wenn er ihn mit einem Zauber belegt hätte.

Zum Glück gab es nichts, was sie dagegen tun konnten.

"Das ist eine seltene Nebenwirkung des Seelenzaubers, den ich durchgeführt habe!...Ich kann dir versichern, dass ich nicht begeistert davon bin!" Potter begriff, was er sagen wollte und er begriff auch, dass er keine Wahl hatte.

"Wie weit geht es?"

"Reine Gefühle! Keine Gedanken! Ich hab auch keine Ahnung, worauf sie sich beziehen! Und es verschwindet, wenn die dunkle Seite das Kommando übernimmt, vermutlich, weil du dann nicht mehr du selbst bist!"

Das war nicht die ganze Wahrheit, denn seine Erfahrung befähigte ihn inzwischen schon dazu zu erkennen, welche Gefühle mit welchen Gedanken in Zusammenhang standen, doch das musste Potter nicht wissen.

"Sie lügen, Professor!", konstatierte Harry kalt, doch er wandte sich ab und verschwand im Schlafzimmer.

Snapes vollkommen perplexer Gesichtsausdruck entging ihm dadurch leider völlig.
 

* * *
 

"Schmollt sie immer noch?" Draco sah nicht von seinem Buch auf, als Gabrielle die Treppe zum Mädchenschlafsaal herunterkam und ihm vorm Kamin Gesellschaft leistete.

Es war spät am Abend und eigentlich hatte sie schlafen gehen wollen, doch offenbar hatte Fleur sie wieder vertrieben.

Fleurs kleine Schwester kauerte sich in dem Sessel neben seinem zusammen und starrte in die Flammen. Draco musste grinsen.

Gabrielle Delacour war es im Gegensatz zu Fleur innerhalb von zwei Tagen gelungen, sein Herz zu erobern und seit dem hing sie ihm an den Fersen. Sie war ganz einfach ein süßes Ding - und, das war vermutlich wichtiger - sie war noch ein halbes Kind.

Selbst Dobby schaffte es nicht, ihr zu widerstehen, denn sie hatte den kunterbunten Pulli, den er eigentlich für Draco gestrickt hatte, sofort voller Begeisterung an sich gerissen, als sie ihn das erste Mal gesehen hatte.

Dobbys Kulleraugen hatten gestrahlt, obwohl es ihm ein wenig peinlich gewesen war, dass Draco nun erst einmal leer ausgehen würde, doch Draco konnte ihm glaubhaft versichern, dass das kein Problem war.

Dobbys Versprechen, ihm einen anderen zu stricken, war er leider trotzdem nicht entkommen.

Er hatte den scheußlich bunten Pulli für Gabrielle ein wenig schrumpfen müssen, nachdem Dobby ihn ganz fertig hatte und seit dem hatte sie ihn fast ständig an. Es hatte Draco ein wenig überrascht, dass er an Gabrielle bei weitem nicht so albern aussah, wie er erwartet hatte.

Dobby jedenfalls fraß Fleurs kleiner Schwester von da an aus der Hand und sie hatte ihre helle Freude daran.

Genau das war es wahrscheinlich, was es unmöglich machte, Gabrielle zu widerstehen. Ihrer Freude und Emotionalität haftete kein Hauch von Berechnung an, wie bei Fleur. Sie machte keinen Hehl daraus, dass sie Draco wirklich mochte und es genoss, bei ihm zu sein.

"Sie kann es nischt leiden, wenn ihre Pläne nischt aufge'en, wie oft muss isch dir das noch sagen?" Gabrielles Ton klang gleichgültig und das Lächeln auf Dracos Lippen wurde breiter. Am besten gefiel ihm nämlich, dass Gabrielle im Moment seine Gesellschaft, der ihrer missgestimmten Schwester so auffällig vorzog.

Die Schwestern waren jetzt seit drei Wochen in Hogwarts und es verging kein Tag, an dem Fleur nicht irgendwas zu nörgeln hatte. Draco ertrug es mit stoischer Ruhe, doch Dobby hatte von ihr so die Nase voll, dass er sich verzog, kaum, dass sie auftauchte.

"Warum willst du nischt mit ihr ge'en?" Dracos Lächeln verschwand.

Das war das neueste Streitthema zwischen Fleur und ihm und er wusste, dass auch Gabrielle sich Gedanken um die Situation in Frankreich machte. Sie hatte eine ganze Weile gebraucht, um mit den Vorkommnissen fertig zu werden.

Fleur bettelte seit einer Woche, dass er sie nach Frankreich begleitete, nur um wenigstens einen winzigen Überblick über die Lage zu bekommen.

Draco versuchte ihr schon die ganze Zeit klar zu machen, dass sie beide die letzten waren, die ein solches Risiko eingehen konnten, denn sie würden auffallen, wie die bunten Hunde und der Vielsafttrank brauchte vier Wochen zur Fertigstellung.

Er gab es zwar nur sehr ungern zu, doch inzwischen hatte er ihn wenigstens angesetzt.

Fleur hatte jedoch keine Geduld mehr und er hatte sie mit einem an das Hogwartsgelände gebundenen Fesselzauber festgesetzt, denn sie hatte gedroht, allein zu gehen.

"Gabrielle!...Fleur hat es gesagt, kaum, dass ich euch erwischt hatte!...Sie kennt meinen Namen und nicht nur, weil sie am Trimagischen Turnier teilgenommen hat! Die Malfoys sind ein ziemlich bekannter Haufen, auch in Frankreich! Mein Vater ist ein verdammter Todesser und gehört zu Voldemorts Führungsleuten und ich habe das Pech, ihm ziemlich ähnlich zu sehen, was glaubst du was passiert, wenn ausgerechnet ich jetzt in Paris auftauche?... Entweder werden wir gesteinigt, oder die Todesser bringen uns zum Lord! Hinüber sind wir auf jeden Fall!"

"Das ist Blödsinn, Draco!" Himmelblaue Augen sahen ihn an, als sei er ein kleiner Junge.

<Biest!>, ging es ihm durch den Kopf. Sie hatte eine Art, ihn mit Blicken abzukanzeln, die jedes Mal genau traf.

Wieso war es unmöglich, Gabrielle Delacour etwas vorzumachen? Sie wusste ganz genau, dass das nicht die ganze Wahrheit war.

Draco hatte Angst vor dem, was sie möglicherweise zu sehen bekommen würden.

"Ich werde nicht mit dir diskutieren! Genauso wenig, wie mit Fleur!" Unwillig klappte er das Buch zu und lehnte sich im Sessel zurück, ohne Gabrielle anzusehen. Sein Gesicht war eisig.

Das Geklapper von Dobbys Stricknadeln (der Pulli, den er diesmal strickte war grün), verstummte und er ließ Draco nicht aus den Augen. Draco war zutiefst aufgewühlt und Dobby wusste, dass das jedes Mal so war, wenn es um dieses Thema ging.

Er hoffte das Gabrielle aufhörte.

Sie ließ Draco ebenfalls nicht aus den Augen und stand einen Augenblick später auf, setzte sich auf die Armlehne seines Sessels und nahm seine Hände in ihre.

Dracos Blick traf ihren und er sah die Frage in ihren Augen.

"Sag mir die Wahr'eit!...Warum bist du so stur?...Gibt es niemanden, um den du dir Sorgen machst?"

Dobby hüstelte und Draco spürte Hitze in seine Wangen steigen. Gabrielle nahm es interessiert zu Kenntnis.

Draco hatte sich mit Dobby darauf geeinigt, den beiden nichts von Harry zu erzählen, auch wenn Draco anfangs ins Schleudern geraten war, als er erklären musste, warum er sich ausgerechnet in den Gemeinschaftsräumen der Gryffindors breit gemacht hatte.

"Darum geht es nicht, Gabrielle! Nicht wirklich! Es geht darum, dass das Risiko einfach zu groß ist...und dass das, was wir vielleicht sehen würden alles nur noch schlimmer macht!... Natürlich gibt es Menschen, um die ich mir Sorgen mache, doch ich weiß, dass sie nicht wollen würde, dass ich mein Leben riskiere um heraus zu bekommen, wie es ihnen geht!...Ich hab die Gefolgsleute von Lord Voldemort gesehen, Gabrielle!...Sie waren hier...und das ziemlich lange!...Ich war in ein Gefecht mit ihnen verwickelt und ich habe gesehen, wie grausam sie sind!...Mein eigener Vater ist einer von ihnen...er stand vor mir und war bereit, mich zu töten!...es...ich...ich will dieses Risiko nicht eingehen! Ich will das nicht noch einmal sehen! Beim letzten Mal hatte ich zuviel Glück...das passiert mir nicht zweimal!...Und wenn Fleur und mir etwas geschieht, bist du hier mit Dobby allein! Ich kann nicht verstehen, warum deine Schwester so dickköpfig ist in dieser Beziehung!"

Dunkle Schatten verdüsterten Dracos silberne Augen und das entging Gabrielle nicht. Sie begann zu ahnen, was er meinte, doch sie konnte auch Fleur verstehen.

Fleur fand keine Ruhe, seit sie wusste, dass der finstere Lord wirklich in Frankreich wütete. Sie war schon immer diejenige gewesen, die mit dem Kopf durch die Wand wollte, sonst wären sie nicht hier in Hogwarts und sie wusste, dass die beiden noch ewig streiten würden, wenn er nicht nachgab, ganz gleich wie falsch das war.

"Sie wird nischt nachgeben!", meinte sie leise, als sie das Gesicht nun an Dracos Schulter lehnte. Draco legte ihr zaghaft den Arm um die schmalen Schultern.

Gabrielle hatte grenzenloses Vertrauen in ihn und er fragte sich, warum.

Er dachte nicht daran, auf ihr letztes Statement einzugehen. Fleur hatte ihm gestern Morgen dasselbe an den Kopf geknallt.

Was er nicht verstand, war, dass sie ihre miese Laune auch an ihrer kleinen Schwester ausließ.

Draco konnte ja nicht wissen, das Fleur der Umstand, das Gabrielle so wunderbar mit ihm auskam, fast zur Weißglut trieb. Sie war es nicht gewohnt, ihren Willen nicht durchsetzen zu können und der Fakt, dass Gabrielle genau dies bei Draco fast immer gelang, ließ sie kochen. Da war es ganz gleich, dass Gabrielles Wünsche sehr viel trivialer waren, als ihre eigenen.
 

Zwei Tage später änderte Fleur ihre Taktik und von da an ging es mit Draco bergab.

Sie saßen gerade beim Tee, als Fleur mit einem Tablett hereingeschneit kam und es elegant auf dem Tisch platzierte.

Ihre Ausstrahlung hatte sich komplett gewandelt. Während sie zuvor wochenlang ein verstimmtes Schmollmündchen zur Schau gestellt hatte, zeigte sie nun ein bezauberndes Lächeln, als sie sich rechts von Draco auf dem Sofa niederließ und ihn anhimmelte.

Draco wurde heiß und er vermied es die Tatsache, dass sich bei ihm eingehängt hatte zur Kenntnis zu nehmen. Fleurs Absicht war absolut eindeutig.

Gabrielle links von ihm biss sich auf die Lippe, um sich das Lachen zu verkneifen. Jetzt war er verloren. Daran hatte sie keine Zweifel mehr. Fleur brauchte keinen Veela-Charme um Männer um den Finger zu wickeln

"Isch 'abe beschlossen keine Plage mehr zu sein und misch nischt mehr mit dir zu zanken, denn isch 'abe eingese'en, dass du noch sehr viel störrischer bist, als isch!" Sie ließ keine Zweifel daran, dass das eine Beleidigung war. Nette Art und Weise, keine Plage mehr sein zu wollen. "Isch 'offe mein Friedensangebot schmeckt dir! Die Möglischkeiten in eurer Küche sind sehr beschränkt!" Fleur hielt ihm einen Teller mit mehreren Petit fours unter die Nase, ein mindestens genauso zuckersüßes Lächeln auf den Lippen.

Draco sah sie wenig überzeugt an, doch er machte gute Miene zum bösen Spiel, nahm den Teller und entzog ihr ganz nebenbei seinen Arm.

"Da bin ich ja gespannt!" Die Taktik war klar und er fragte sich, was Fleur sagen würde, wenn sie wüsste, dass sie einen entscheidenden Nachteil hatte.

Die darauf folgende unangenehme Stille wurde erst durch Dobby wieder unterbrochen, der empört von seinem Hocker sprang, nachdem er beobachten musste, wie Fleurs Petit fours immer weniger wurden, während seine Schokoladenmuffins komplett ignoriert wurden.

Er wechselte einen Blick mit Fleur, der einer Herausforderung gleich kam, bevor er sich abwandte und davon marschierte. Gabrielle und Draco sahen ihm etwas überrascht nach, während Fleur Draco nicht aus den Augen ließ und ihre Blicke deutlich ,Wäre doch gelacht, wenn ich dich nicht kriege!' sagten.

Die Tatsache, dass der erste Versuch nicht besonders erfolgreich gewesen war, ignorierte sie dabei vollkommen.
 

* * *
 

"Wie ich mich darauf einlassen konnte, werde ich nie begreifen! Das ist mal sicher." Noch immer war Draco damit beschäftigt sich innerlich selbst zu verfluchen, denn Fleur hatte es doch geschafft.

Vermutlich war er einfach zu sehr damit beschäftigt gewesen, ihre ständigen Anmachen abzuwehren und hatte dabei völlig vergessen, auf ihr hinterlistiges Mundwerk zu achten.

Sie standen hier mitten in der Nacht, unter Fleurs Tarnumhang verborgen, im Hauptschiff von Sacre Cœur de Paris und Draco zweifelte noch immer an seinem Verstand.

Zehn Tage waren vergangen, seit Fleur sich komplett gewandelt hatte und jeder neue Tag in Hogwarts war eine neue Katastrophe, denn während Gabrielle ganz einfach seine Gesellschaft gesucht hatte, weil sie sich bei ihm wohl fühlte, war Fleur ohne jeden Zweifel auf etwas anderes aus und selbst Dobby war ihm keine Hilfe mehr, denn die beiden hatten in der Küche sehr schnell einen Konsens gefunden mit dem der Hauself offenbar hervorragend leben konnte.

Verdammte Veelas!

Heute Abend, als Fleur ihn in diese Geschichte geredet hatte, hatte Dobby am Ende nur noch grinsend da gestanden und gemeint:

"Draco Sir haben ohne Zweifel ein Faible für Blondinen!"

Draco hätte ihm am liebsten die Ohren versengt, so wütend war er.

Wie Fleur es tatsächlich geschafft hatte, ihm das Versprechen abzuringen, mit ihr nach Paris zu gehen, wusste er nicht mehr so genau. Er wusste nur, dass es von langer Hand vorbereitete gewesen war und Fleur die ganzen zehn Tage lang darauf hin gearbeitet hatte.

Selbst Gabrielle war letztendlich verblüfft, dass sie es schaffte und nun stand er hier und musste sich darauf verlassen, das Fleur wusste, was sie tat.

Draco hoffte eigentlich nur noch, dass sie es schaffen würden nach Hogwarts zurückzukehren und Gabrielle nicht in Zukunft sich selbst überlassen wäre.

Sie und Dobby waren in der heulenden Hütte. Das war die einzige Bedingung gewesen, die er letztendlich noch hatte durchsetzen können.

"Und was nun?" Dracos Unwillen war nicht zu überhören und Fleur lächelte.

"Du schmollst noch immer, nischt wahr?...Vielleischt tröstet es disch ja zu wissen, dass niemand vor dir so lange durchge'alten 'at!"

"Das tröstet mich wirklich ungemein!", kam es sarkastisch zurück. Fleur griff ihn am Pullover und zog ihn zu sich, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Draco zuckte zurück, wie von einer Tarantel gestochen.

"Hör auf mit dem Blödsinn!" Wieder lächelte Fleur.

"Ich 'abe noch gar nischt angefangen!" Es klang zuckersüß, doch Draco fasste es als Drohung auf.

"Lass uns diesen Mist jetzt hinter uns bringen und wieder von hier verschwinden!...Wo also ist dein geheimer Zugang?" Fleur begann auf den Altar zuzugehen und meinte nebenbei.

"Verrate mir, wer dein 'erz in der 'and 'ält!...Anders kann isch mir nischt erklären, dass du so unerschütterlich bist!"

Draco schwieg, obwohl er seinen Ohren heiß werden spüren konnte. Zum Glück war es dunkel. Er hatte nicht die Absicht, sich nicht noch einmal von Fleur Delacour um Kopf und Kragen reden lassen.

Fleur lächelte nur, als ihr Zauberstab das Wandgemälde hinter dem Altar berührte und den Eingang zum Gegenstück von Sacre Cœur im magischen Teil von Paris öffnete.

Die Kirche war genauso leer, wie Sacre Cœur selbst. Kein Licht brannte, nicht einmal die Altarkerzen und schnell wurde ihnen klar, dass alles vollkommen zerstört war. Draco spürte, wie Fleur neben ihm sich verspannte.

"Fleur, lass uns umkehren! Bitte!...Du siehst doch, was hier los ist! Musst du dich wirklich mit diesem Anblick quälen?"

"Das ist meine 'eimat, Draco! 'ier leben meine Freunde!" Fleur sah Draco eindringlich an und er brachte es nicht fertig, sie zu korrigieren.

Draco ging nicht davon aus, dass hier noch viele Zauberer lebten. Er hatte Hogsmeade gesehen und gehört, was Dobby berichtete. Das reichte, um sich nicht allzu viele Hoffnungen zu machen.

"Du hast es so gewollt!" Er nahm sie am Arm und ging zum nächsten Fenster. Alle Scheiben darin waren zerbrochen und staubig. Draco ließ Stufen aus dem nichts erscheinen um hinaus sehen zu können, denn die Fenster lagen ziemlich hoch.

Was er da sah, ließ ihn unwillentlich leise keuchen.

Augenblicklich war Fleur neben ihm.

Der schon immer prunkvolle Place ministériale erstrahlte in beeindruckendem Glanz und von Zerstörungen war nichts zu sehen.

"Was hat das zu bedeuten?", fragte Draco fassungslos. Dobby war genau hier gewesen und hatte etwas ganz anderes erzählt. Auch Fleur schüttelte ungläubig den Kopf, als sie leise entgegnete

"Isch 'abe keine Ahnung!"

Sie hatten den Tag von Voldemorts prunkvoller Regierungsproklamation für ihren Ausflug nach Paris gewählt.
 

* * *
 

"Alles in Ordnung, Potter?"

Harry ging nun seit Stunden auf und ab. Er war gehetzt und Snape wusste warum. In den letzten Wochen hatte er einen harten Kampf gegen die Auswirkungen des Homorfus geführt und er hatte begriffen, dass seine momentane Kontrolle nicht von Dauer sein würde. Dazu kam, dass er mit dem, was in Frankreich geschehen war nicht fertig wurde.

Diese Kombination hatte schon ein paar Mal zu erneuten Tobsuchtsanfällen geführt. Zum Glück war keiner davon so heftig, wie der in Durmstrang, doch es reichte.

Inzwischen hatte Snape das Universalheilmittel dagegen gefunden. Malfoys Umhang sorgte dafür, dass er wieder zu Verstand kam und Snape ahnte, dass es nur noch der Gedanke an den Blonden war, der Harry wirklich in Funktion hielt.

Er selbst hatte alle Hoffnungen und Illusionen verloren und wusste, dass seine Zeit knapp wurde.

Seit dem jagte er Voldemort hinterher und je mehr er es versuchte, desto schwerer fiel es ihm.

"Was. Ist. Los?" Snapes Blick durchbohrte Harry und er sah sich zu ihm um, wieder einmal diesen gehetzten Ausdruck in den Augen.

Harry ließ sich in einen der Sessel fallen, die in ihrem kleinen Hotelzimmer standen. Seit er sicher war, dass Snape sowieso einen Teil von dem spüren konnte, was er empfand, hatte er es aufgegeben, ihm immer auszuweichen.

"Sie versuchen wieder ihre Grenzen zu sprengen!" Sein Professor wusste, was er meinte.

Inzwischen hatte Harry ihm erklärt, wie er seinen Verstand unter Kontrolle behielt. Er hatte alles, was aus anderen Köpfen stammte in den finsteren Teil seiner Seele verbannt, jedes fremde Bewusstsein für sich allein. So schaffte er es meistens den Überblick zu behalten, doch als führe sein Kopf nun ein Eigenleben, versuchten die verschiedenen Personen nun einheitlich Front gegen Harrys Bewusstsein zu machen und ihre Grenzen zu sprengen.

Diese ständigen Angriffe hielten ihn so in Schach, dass er meistens völlig durch den Wind war. Entsprechend oft verkroch er sich in seinen Erinnerungen, denn wenn er sich auf Malfoy konzentrieren konnte, erreichte ihn nichts und niemand, doch heute stand eine Auseinandersetzung bevor und er konnte sich nicht verkriechen.

Den Conscientia-Trank nahm er nicht mehr. Die Wirkung hatte sich abgeschwächt und Snape brauchte ihn, um ihn zurück zu holen, wenn er die Kontrolle komplett der anderen, finsteren Seite seines Wesens überließ und zum Herrn der Zeit wurde.

Nachdenklich spielte er mit der Phiole davon, die immer in seiner Umhangtasche steckte. Heute würden sie ihn brauchen. Das wusste er, doch das war es nicht, was ihn beschäftigte.

Wieder einmal fragte er sich, ob es eine gute Idee von Potter war, die durch den Homorfus-Zauber erlangten Fähigkeiten so vollkommen auf den finsteren Teil seines Wesens zu konzentrieren.

Er hatte ihm diese Zweifel mitgeteilt, doch Potters Antwort war eindeutig gewesen. Sollte er die Kontrolle unwiederbringlich verlieren, musste Snape der Sache ein Ende machen, ganz gleich, wie.

Im Moment war er trotz aller Intervention von den anderen Personen in seinem Kopf vollkommen er selbst. Das sagte ihm das Abbild seiner Seele. So intensiv war es, wenn er sich mit seinen Zielen beschäftigte. Ging es um Malfoy wurde er melancholisch. Dachte er über Voldemort nach, ging Bitterkeit und lodernder Hass davon aus und versucht die andere Seite Einfluss zu nehmen, wurde es sehr hitzig.

Wäre es nicht so aufwühlend, würde er sich vielleicht über die Emotionalität dieses Jungen amüsieren. Er konnte nur hoffen, dass Potter nie dahinter kam, wie genau er wusste, welche Gefühle mit welchen Gedanken zusammen hingen, denn wenn ihm das klar wäre, würde er wohl sofort ausflippen.

Vermutlich würde er ihm dieses Abbild dann eigenhändig aus der Seele reißen, und leider war er dazu wahrscheinlich auch in der Lage.

Snape verdrängte jeden Gedanken an Amüsement.

"Kannst du ihn finden?" Harry wurde aus seinen Gedanken gerissen und schüttelte den Kopf.

"Wie viel Zeit noch?"

"Drei Stunden!" Ein Nicken zeigte Snape an, dass Harry es zur Kenntnis genommen hatte.

Noch drei Stunden würde es dauern, bis die große Proklamationszeremonie vor dem prunkvoll wieder aufgebauten Ministerium, beginnen würde.

Spätestens dann musste der Lord auftauchen und Harry musste sich etwas einfallen lassen, denn inzwischen wussten sie, dass Voldemort seinen Angriff erwartete.
 

* * *
 

"Was passiert 'ier, Draco?"

Fleur und Draco saßen noch immer auf Dracos magischer Treppe und starrten auf den zentralen Platz des Zaubererdistriktes von Paris. Sie hatten einen hervorragenden Blick auf das Ministerium gegenüber der Kirche.

Inzwischen war der Platz voller Menschen und kein einziger davon sah sehr glücklich aus. Es herrschte bedrückende Stille, auch dann, als eine Reihe von Männern die große Tribüne vor dem Ministerium betrat.

"Ich würde sagen, er stellt seine Regierung vor!"

"Aber Voldemort kann Frankreich nischt regieren!" Inzwischen schaffte es auch Fleur, Voldemorts Namen auszusprechen, ohne zusammen zu zucken, auch wenn sie eine Weile dahin gebraucht hatte.

"Fleur! Er fragte nicht um Erlaubnis. Er hat Frankreich besiegt, also stellt er die Regierung!"

"Aber warum tut er nischts?"

"Wer?" Die Frage war eigentlich überflüssig. Für Fleur und Gabrielle war der Herr der Zeit ein rettender Engel und aus irgendeinem Grund hatte er das Gefühl, das Gabrielle ihn wenn möglich noch mehr vergötterte, als ihn. Nicht zum ersten Mal fragte er sich, was die beiden Mädchen vor ihm verbargen.

"'A...der 'err der Zeit!", kam Fleurs erwartete Antwort. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Harry einfach so zuließ, was der finstere Lord hier trieb.

"Fleur! Sei realistisch!...Hast du die Truppen hier gesehen?...Und du selbst hast gesagt, dass es Schutzzauber gegen Zeitzauber gibt. Falls er keine Armee hat, wird er hier nicht auftauchen!...Das wäre Selbstmord!" Draco wusste nicht so genau, warum ihn diese Heldenverehrung der beiden Mädchen so aufregte, doch es war eindeutig der Fall.

Fleur schwieg und starrte verzweifelt aus dem Fenster.

Sollte Harry das wirklich einfach so zu lassen müssen?

Sie wollte das nicht glauben.

Die Zeremonie begann und ein Redner löste den anderen ab. Sehr schnell wurde klar, dass die Menge unter Imperius gelegt worden war, denn nun jubelten und klatschten die Leute, wenn es angebracht war.

<Wie schaffen sie das?>, ging es Draco durch den Kopf.

Er betrachtete die Szenerie genauer und bekam den Eindruck, dass der ganze Platz von einer Art Netz aus Todessern durchzogen war. Sie zeichneten sich durch ihre gezogenen Zauberstäbe aus und hielten offenbar die Menge unter Kontrolle.

Voldemort musste wahrhaftig darauf aus sein, eine große Show abzuziehen. Draco fragte sich, wen er beeindrucken wollte.

Alles funktionierte reibungslos nach den Plänen des Lords und Draco war gerade so weit, Fleur zum Rückzug zu bewegen, als ihm eine Gestalt auffiel, die nicht weit von der Kirche entfernt aus dem Nichts erschienen war und nun langsam auf einen der Todesser zuging, die die Menge umringten.

Draco kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und beobachtete, wie die vollkommen in einem Kapuzenumhang gehüllte Gestalt die linke Hand auf die Schulter des Todessers legte und dieser sich nicht einmal rührte.

Als sich die Rechte dann fast zärtlich auf die Zauberstabhand des Todessers legte, hätte Draco nicht sagen können, warum ihm ein Schauer über den Rücken lief.

Die Meng e begann sich von der Stelle aus, an der dieser Zauberer den Todesser zweifellos unter seine Kontrolle gebracht hatte zu teilen und einen Durchgang in Richtung Tribüne zu öffnen.

<Er nutzt das Imperiusnetz!...Er nutzt Voldemorts eigenes Netz!...Das gibt es nicht!> Draco zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass das da der Herr der Zeit war.

"Was...?", kam es von Fleur und dann folgte ein fast freudiges ,Oh'.

"Das ist er, oder?" Er konnte Fleur an seiner Schulter nicken spüren.

Inzwischen war es still geworden und im nächsten Moment flackerte ein blaues Leuchten über die Menge, bevor sie erstarrte.

Oben auf der Tribüne machte sich Unruhe breit.

Draco ließ die Gestalt nicht aus den Augen, die sich nun langsam durch die Gasse hindurch auf die Tribüne zu bewegte.

"Was soll das werden?" Fleur antwortete nicht. Zwischen ihren Brauen hatte sich eine steile Falte gebildet.

Was hatte Harry vor?

Er konnte doch nicht gegen Voldemort antreten!

Der Lord war aufgestanden. Bis jetzt hatte er sich nur als scheinbarer Gast an der Proklamation beteiligt, doch natürlich hielt er alle Fäden in der Hand und er wusste, das im Moment zwei Apparationsschilde das Gelände einschlossen. Damit hatte er gerechnet.

Nicht erwartet hatte er, dass der Herr der Zeit einfach so offensichtlich in der Menge auftauchen würde, und dass es ihm erneut gelingen würde, einen von ihm persönlich gelegten Protego tempus zu durchbrechen.

Das war eine Herausforderung. Daran gab es keinen Zweifel.

Ein seltsames Rauschen ließ Draco und Fleur vom Fenster zurückweichen, als ein weiterer mehrfacher Ring aus Todessern um den Platz herum aus dem Nichts auftauchte.

"Oh mon dieu!"

"Der hilft ihm auch nicht mehr!" Dracos Stimme klang seltsam gepresst. Er hätte nicht sagen könne, was ihm Sorge machte, doch er hatte das dringende Bedürfnis, diesen durchgeknallten Zauberer da für seine offensichtliche Dummheit mit dem Cruciatus-Fluch zu belegen.

Wie konnte man so verrückt sein, Voldemort so direkt herauszufordern.

Wieder einmal kam ihm unwillkürlich der Gedanke an Harry und es wurde immer schwieriger, ihn zu verdrängen.

Voldemort hob die Hand und im nächsten Augenblick knallten und krachten die Flüche nur so durch die Luft, doch der Platz, an dem der Herr der Zeit gerade noch gestanden hatte, war leer.

"Wo ist er hin?", fragte Draco perplex, doch Fleur stöhnte im selben Moment:

"Oh, nein!" Er war hinter Voldemort auf der Tribüne aufgetaucht und streckte die Linke nach dem schwarzen Lord aus, doch ohne Zweifel ging etwas schief, den ein grell, rot-blaues Leuchten und ein donnerndes Krachen, waren die Folge dieses Versuchs.

Beide, der Lord und der Herr der Zeit wurden von einander weggeschleudert und während Voldemort sofort von Todessern der Leibgarde umringt und gedeckt wurde, wurde der Herr der Zeit nur von einer einzelnen Gestalt, die ebenfalls aus dem Nichts aufgetaucht war auf die Beine gezerrt.

Draco spürte, wie ihm die Kehle trocken wurde. Sie waren tatsächlich nur zu zweit, zu zweit gegen einen Übermacht von Todessern und den schwarzen Lord persönlich.
 

"Was nun?" fauchte Snape, während er Rücken an Rücken mit Harry auf der Tribüne stand und der Ring aus Todessern sich immer enger zog.

Das war eine unerwartete Entwicklung gewesen und Harry hatte diese seltsame heftige Reaktion noch nicht ganz verarbeitet.

"Was war das?", hakte Snape nach, doch die Antwort gefiel ihm nicht.

"Keine Ahnung!", kam es heiser von Harry. Es konnte nur ein Schutzbann gegen Zeitmagie gewesen sein. Er wusste, dass er dem auf den Grund gehen musste. Snape inzwischen meckerte leise.

"Na prima! Deine Pläne waren auch schon besser!" Harry ignorierte es. Inzwischen wusste er, dass planen keinen großen Sinn machte, denn Voldemort hatte bisher leider noch jeden seiner Pläne durchkreuzt.

Der schwarze Lord hatte das Glück auf seiner Seite und alles, was Harry tun konnte, war es immer wieder zu versuchen.

Dies war eine Falle für ihn gewesen, und er musste operativ entscheiden, was zu tun war. Das hatte er vorher gewusst.

Seine Hände flogen nach oben und verschränkten sich über dem Zauberstab, als der Hagel an Flüchen auf ihren Protego-Bann immer heftiger wurde. Er murmelte einen Fluch, den Snape nicht verstand und der Effekt war im wahrsten Sinne des Wortes niederschmetternd, denn eine Druckwelle breitete sich um sie herum aus und jeder, dem es nicht gelungen war, einen Schutzbann zu sprechen, wurde zu Boden gefegt.

Ein zweiter Fluch folgte und um sie herum begann sich kreisförmig ein schimmernder Energiewall auszudehnen, der alle Angreifer zurückdrängte. Nur die Regierungsmitglieder waren davon nicht betroffen

Wieder einmal fragte sich Snape, wie es Potter immer wieder gelang, mehrere Dinge auf einmal, oder in so schneller Folge zu tun, dass es unmöglich war, den Überblick zu behalten.

Er fragte sich, ob das mit der Spaltung seines Verstandes zusammenhing, während er Potters Wall im Auge behielt. Lange würde das Voldemort sicher nicht aufhalten.

Harry widmete sich inzwischen Voldemorts neuer Regierung für Frankreich.

Seine Lakaien hingen mehrere Meter hoch in der Luft, zappelten wie die Marionetten und schrieen wie am Spieß.

Er spürte, wie Harry sich von ihm löste und stellte überrascht fest, dass der Protego mit ihm verschwand. Das war vollkommen untypisch.

Hastig wandte er sich um, nur um zu sehen, dass die Leibgarde um Voldemort sich neu formierte und der Lord seinen Zauberstab auf Harry gerichtet hatte. Der Wall flimmerte.

Voldemort hatte ihn durchbrochen und den Protego gelöst ohne, dass Potter es bemerkt hatte. Er sprach seinen Zeitzauber, während die Regierungsmitglieder in der Luft ein Knäuel zu bilden begannen und immer heftiger im Kreis wirbelten.

Erneut schossen Flüche durch die Luft und Snape erfasste Panik, denn Harry interessierte es nicht.

"PASS AUF!", brüllte er, doch es war zu spät, ein Fluch von der Leibgarde zerfetzte seinen Umhang und Blut spritzte.

Der Laut, den er von sich gab, klang jedoch eher nach einem wütenden Knurren, als nach einem schmerzvollen Stöhnen. Harry ging zwar zu Boden, doch mit dem Zauberstab noch immer in beiden Händen, zielte er auf die Leibgarde, durchbrach den Schutzbannkreis und setzte mehrere Leibgardisten außer Gefecht, den Blick aus dem Schatten der Kapuze heraus auf Voldemort fixiert.

Der Lord verlor wieder einmal die Geduld und begann sich den Weg frei zu machen, obwohl die Leibgarde auf seinen persönlichen Befehl hin handelte. Seine eigenen Leute wurden durch die Luft geschleudert. Er war zu allem entschlossen.

Snape apparierte hinter Harry, um einen neuen Protego aufzubauen.

"SIEGEL!", keuchte er, bevor er den Spruch machte, und Harry, am Boden kniend hob die Hand. "Und jetzt mach deinen verdammten Zeitbann und durchbrich den Schild, sonst war das unser letzter Versuch!"

Ein Avadar Kedavra Voldemorts traf den Protego-Bann und er begann zu flackern.

Voldemort kam eisig entschlossen auf sie zu. Snape hörte Harry den Zeitbann zum zweiten Mal murmeln und diesmal kam er zum Ende, doch einen Moment später brach der Protego trotz Siegel erneut zusammen und die Leibgarde hatte einen Ring um sie gebildet.

Snape ließ wie gelähmt die Arme sinken, als er sich seinem früheren Meister gegenüber sah. Plötzlich fiel es ihm schwer zu atmen, sich zu bewegen, oder auch nur zu denken.

Da war sie die alte Angst. Das Mal auf seinem Arm brannte wie Feuer und in diesem Moment hatte er keine Zweifel, das Voldemort wusste, wen er vor sich hatte, obwohl das unmöglich war. Sie hatte ihre Tarnung niemals aufgegeben und auch heute war ihnen das gelungen, doch Potter war verletzt, der Apparationsschild des Lords intakt und sie eingeschlossen.

Er wusste, dass das das Ende war. Niemals zuvor war ihm dass so sehr bewusst gewesen.

Voldemort blieb in einigen Schritten Abstand stehen, ein kaltes Grinsen im Schlangengesicht. Er fühlte sich als Sieger.

Snape spürte das Potter sich aufrichtete. Ein Ring aus Zauberstäben war auf sie gerichtet.

<Vorbei...es ist vorbei!> Er wollte nicht über das nachdenken, was ihnen bevorstand. Er wollte nicht daran denken, was Voldemort mit Potter anstellen würde, wenn er begriff, dass er es war.

Sein Kopf wurde leer.

Voldemort richtete seinen Zauberstab auf ihn, denn er stand zwischen ihm und Harry. Snape sah, wie sich seine Lippen zu bewegen begannen.

Eine eiserne Hand schien sich um seinen Hals zu legen und ihm die Luft endgültig abzudrücken.

Wenn es doch nur schon vorbei wäre.

Severus Snape schloss die Augen und wartete auf den Todesfluch des Lords, doch in dem Moment spürte er einen harten Stoß in den Rücken und fiel vorn über. Voldemorts Schockzauber ging über ihn hinweg und traf Harry, doch noch in der Bewegung sah Snape Harrys ausgestreckte Hand mit einer französischen Galeone und fasste im Reflex zu.

Ein heftiger Ruck hinter dem Bauchnabel machte ihm klar, dass Potter für sie beide einen Portkey initialisiert haben musste, bevor sie hier her gekommen waren und nach einem kurzen unangenehmen Wirbel, landeten sie hart am Boden ihres Hotelzimmers in der an den magischen Distrikt angrenzenden Rue Saint Jaques.

Snape, auf den Knien am Boden, keuchte voller Entsetzen und hatte mit dem Gedanken zu kämpfen, dass er noch am Leben war.

So nah war er dem Tod noch nie gewesen, doch er hatte nicht die Zeit darüber nachzudenken, dass es sich noch vor wenigen Augenblicken mit dem Ende abgefunden hatte.

Ein dumpfes Poltern sagte ihm, dass Potter hinter ihm zusammengebrochen war und er hatte keine Zweifel daran, dass es diesmal schlecht um ihn bestellt war.
 

* * *
 

Draco und Fleur saßen auch dann noch auf ihrem Beobachtungsposten, als Voldemort und seine Todesser schon lange verschwunden waren.

Draco konnte nicht wirklich erfassen, was sich gerade abgespielt hatte und Fleur stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben, seit der Herr der Zeit und sein Schatten entgegen aller Erwartungen doch noch verschwunden waren.

Voldemort hatte sich minutenlang nicht von der Stelle gerührt und keiner seiner Anhänger hatte es gewagt, diesem Beispiel nicht zu folgen.

Er war erstaunlich ruhig, als sich die Truppen wenig später sammelten und geordnet disapparierten.

Niemand kümmerte sich mehr um die Zauberer, die als Publikum versammelt worden waren und auch die Männer, die eigentlich Voldemorts Regierung hatten bilden sollen, interessierten keinen mehr.

Als sie wenig später alle verschwunden waren, hörte man nur noch ein paar Fensterläden, oder Türen im kalten Wind klappern.

Fleur war die erste, die die Sprache wieder fand.

"Er ist verletzt!...Sie...sie 'aben den 'errn der Zeit schwer verletzt." Sie zitterte am ganzen Leib und wenn der Geheimniszauber nicht wäre, hätte Draco alles erfahren, denn Fleur hatte solche Angst um Harry, dass sie beinahe durchdrehte.

Fast im Reflex nahm Draco sie in die Arme und sie begann haltlos zu schluchzen, doch Draco war in Gedanken ganz woanders.

"Und er ist trotzdem entkommen!", konstatierte er abwesend.

Draco konnte nicht anders. Dieser Umstand rief ihm Dobbys Überzeugung, dass Harry der Herr der Zeit wäre, wieder ins Gedächtnis.

Auch Harry war Voldemort immer wieder im letzten Moment durch die Finger geschlüpft und Harry hätte auch einen möglichen Begleiter vor einem Angriff geschützt.

Was, wenn diese beiden gerade eben wirklich Severus Snape und Harry Potter gewesen waren?

Was, wenn Harry in diesem Moment irgendwo im Sterben lag?

Brutal würgte er diesen Gedankengang ab, denn er würde ihn den Verstand kosten. Das wusste er.

Harry Potter war nicht der Herr der Zeit. Harry war gut, doch in den wenigen Monaten, die er jetzt fort war, konnte er unmöglich solche Fähigkeiten erlangt haben.

Er war nicht der Herr der Zeit!

Er durfte nicht der Herr der Zeit sein!

Selbst von ihrem entfernten Beobachtungsplatz aus hatte er gesehen, wie der Fluch, der den Herrn der Zeit getroffen hatte, seine Seite zerfetzte. Noch jetzt war eine Blutlache auf der Tribüne zu sehen.

Es war ein typischer Todesser-Fluch. Draco kannte ihn von seinem Vater. Sie verwendeten ihn, wenn sie die Muggel quälten und die Tatsache, dass ihn jemand im Kampf anwendete zeugte von unmenschlicher Brutalität.

Es war unglaublich, dass der Zauberer den Zeitbann noch hatte legen können und letztendlich auch noch dafür sorgte, dass sie beide entkamen.

Draco fragte sich kurz, mit was für einem Zauber der Lord ihn noch erwischt hatte, doch schnell gab er das auf.

Es mochte zwar kein Avadar Kedavra gewesen sein, doch die Chance, dass er am Leben blieb war trotzdem ziemlich gering und darüber wollte er nicht weiter nachdenken.

Er stand auf und zog die noch immer weinende Fleur mit sich auf die Füße.

"Lass uns verschwinden...und wage es ja nicht, mich noch mal zu so einer Aktion zu überreden!", knurrte er, doch Fleur hörte es gar nicht. Sie klammerte sich an ihn und schluchzte noch heftiger.

Resigniert ließ Draco die Schultern hängen und murmelte:

"Hab ich es nicht gesagt! Es war eine unsinnige Idee hier her zu kommen, Fleur! Das hast du nun davon, dass du immer alles besser weißt!"

Es war ganz einfach alles zu viel. Obwohl sie nicht mal einen Teil des Grauens gesehen hatte, das Frankreich durchlebt hatte, konnte sie es nicht mehr ertragen, und der Gedanke, dass Harry schwer verletzt war, trug nichts dazu bei, es ihr leichter zu machen.

Draco nahm sie auf die Arme und verließ den magischen Distrikt von Paris durch den geheimen Zugang, durch den sie gekommen waren. Erst danach konnte er disapparieren und nur einen Augenblick später erschien er im Gryffindorgemeinschaftsraum.

Tief in Gedanken ließ er sich auf das Sofa vor dem Kamin fallen und machte es sich mit Fleur in den Armen bequem.

Fleurs Finger krallten sich noch immer in seinen Sachen und er hatte nicht die Hoffnung, dass sie sich so schnell beruhigte.

Draco zweifelte nicht daran, dass sie allen Grund hatte, am Ende zu sein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von: abgemeldet
2004-07-11T20:26:25+00:00 11.07.2004 22:26
Hey KimRay!

Lange ist's leider mal wieder her, aber dennoch: Es geht endlich weiter!

Tsss, als wenn wir dich und deine Fics wirklichen vergessen könnten... *verständnislos mit dem Kopf schüttelt*

Ahhh, wurde auch Zeit, dass Draco mal wieder auftaucht!

Argh, neeee bitte nicht Fleur! *sie nicht besonders mag* Naja, okay, verstanden, deine Fic! *salutiert* *gg* Eins hat sich wirklich nicht geändert: Sie macht sich immer noch so viele Sorgen um ihre Schwester!

*prust* Wäre auch komisch gewesen, wenn Sev die übliche Reaktion auf eine Veela zeigt! Man stelle sich ihn nur mit einem belämmerten, anbetenden Gesichtsausdruck vor! Unmöglich!

Oh man(n), jetzt wurde dieses Siegel schon sooft erwähnt, auch in deinen anderen Stories und hat mich bisher immer irgendwie irritiert... da muss ich jetzt einfach nachfragen: Was ist eigentlich ein Siegel? Ein Zauber, der verhindert, dass, außer dem der sie gelegt hat, Fremde bestimmte Flüche brechen können, weil dieser praktisch sein eigenes Exempel aufgedrückt hat, was ihm und nur ihm möglich macht, diesen Zauber wieder aufzuheben? Und wie macht er das? Mit dem Zauberstab ja anscheinend nicht, sondern irgendwie mit der Hand?

Jajahhh... Endlich! *froi* Aber, der Gedanke, dass Draco gleich Fleuer auf der Nase herumtanzen wird (ist ja wohl unmöglich, dass sie sich nicht begegnen in Hogwarts), gefällt mir nicht so wirklich. Ich hoffe, Draco ist auch hier ein Halbveela und reagiert somit auf die Wirkung immun! *sorg**sorg*

*lol* Na, ich schätze, da wird sich Draco wohl ungemein über einen Pullover "freuen"! Armer Dobby!

*rofl* Hab ich's mir doch gedacht! ^^

*ggggggggggggggggggggggg* Nix Kommentar.

*seufz* Wie war das noch mit "immun"?

Draco, guck weg! *kreisch* Wehe, wenn dieses "Ding" es mit ihrem Charme schafft, dass Draco sich mit ihr einlässt! Es gibt schon genug Probleme, also bitte jetzt nicht auch noch eine Beziehungskrise! *entsetzt ist*

Aha, das erklärt so einiges....

*gg* Tja, Draco ist selbst zu gerissen, um auf eine solche Falle hereinzufallen!

Hach, der Umgangston, den Draco gegenüber Dobby an den Tag legt, gefällt mir tausendmal besser als früher!

Diese Gabrielle ist wirklich beeindruckend. Ganz schön mächtig und weise für ihr Alter und sie besitzt eindeutig mehr Sympathie als Fleur.

*seufz* Das ist zu süß! Dobby hat aber auch allen Grund dazu, Draco ins Herz zu schließen!

*doppel seufz* Argh, ich brauche unbedingt mal wieder eine Kuscheltierdelphinknuddelszene zwischen Harry und Draco!

KimRay? *liebäugelt**Hundeblick aufsetzt**nieder kniet* Biddöh!!!!!

*griesgrämig schaut* Ach, ist das doch zwecklos... wie sollen die beiden sich denn jetzt plötzlich treffen, Harry hat ja- leeeider- im Augenblick mit ganz anderen Sachen zu kämpfen... *grmpf*

Nichtsdestotrotz musst du mir BITTE schwören, dass sobald das alles vorbei ist und sie sich- lebend- wieder über den Weg laufen, eine riesige Schmuseszene folgt, nachdem Draco ihn-(wovon man ihn wohl nicht abhalten kann -__-) kurz Harry die Haare gerauft hat.

Es fehlt an Liebe im Moment... *ggggg* Ich hasse Krieg! *eine Flagge mit einem riesengroßen PEACE hochält*

Noch was, was ich mit die ganze Zeit frage: Heißt es nicht Beauxbatons?

Meine Güte, das artet ja langsam wirklich in einen Dritten Weltkrieg aus! Die armen Menschen, die dieser Herrschaft zu Opfer fallen! Wie soll sich die Zauberer- und besodners die Mugglewelt davon jemals erholen?

Was mich überhaupt stutzig macht, ist, dass bei all den Muggleangriffen, diese doch eigentlich die Zaubererwelt und die Magie schon längst enttarnt haben müssten. Wie sollen sie sich den sonst die ganzen Tote erklären? Die Magie und die Foltermethoden, welche im Spiel sind.

Es sei denn natürlich, die Muggles sind ignorant wie immer und versuchen das zu vertuschen...

Müsste Harry dann auch nicht andersrum die Emotionen von Sev "lesen" können...?

Mannomann, so viele Fragen und keine Antworten... Bitte weihe mich ein! ^^

Urghhhhhhh, ich mag diese Biest namens Fleur nicht und ihre schmachtende Art erst recht nicht! Oller Schleimerin, die... Wir können nur hoffen, dass Draco sie irgendwie abweist...

Ha, wenigstens hat die Kuh keine Chance bei ihm. Hoffentlich entwickelt er auch nicht plötzliche ein Bi-Ader!

Hey! Blondinen? Höre bzw. lese ich da recht? Schwarzhaarige ja wohl! Bei harry kann man das ja noch verstehen, aber doch nicht bei ihm!

Das soll mal einer verstehen...! Ich kann mich Draco und Dfleur nur anschließen, wieso versucht er ihn jetzt und einfach anzugreifen?

Oh nein, das sieht leider gar nicht gut aus!

Draco tu doch was (ich weiß zwar nicht was und wie und eigentlich ist es unmöglich, aber es ist immer schön, das zu sagen und jegliche Verantwortung von Sev und Harry zu nehmen... -___-)!


Argh, nein, bitte, solche eine simple "Verletzung" kann doch Harry jetzt nicht in die Knie zwingen. Das darf doch nicht wahr sein! *sämtliche Haare rauft*

Oh man(n), wieder mal kannst du wirklich froh sein, dass ich noch zwei weitere Chaps von dir in petto habe, sonst hätte ich mit Garantie mit ein paar Mailbomben und Viren gedroht! Das du genau da aber auch immer ein Ende setzen musst!

Willst du die Meisterin der Cliffhanger werden, oder was? *böse guck* Wag' das ja nicht!

Wie immer ein absolut wunderbares Chap! Wurde mal wieder Zeit, dass Draco auftaucht und Harry so nahe ist! Ich hoffe ja doch noch irgendwie, dass er ihn mit seiner Anwesenheit irgendwie stärken kann, genauso wie ich natürlich hoffe, dass Harry sich schnell- was ich nicht wirklich glaube- wieder erholt und bald der entgültige letzte Schlag für Voldemort folgt!

So, wie du es mir allerdings geschrieben hast, passiert das womöglich erst im 20. Chap... hachjee... Was für ein Chaos!

Die eindeutig dominierende Emotion in diesem Chaps war klarer Weise Verzweiflung, mal sehen, ob das auch noch im nächsten so ist (bitte nicht, diese Ungewissheit treibt mich noch in den Wahnsinn!)...

Bleibt nur noch übrig zu sagen, das trotz aller Erwartungen und Sträuben meinerseits, ich mich schließlich doch mit der Anwesenheit beider Delaceurs- besonders natürlich habe ich Gabrielle akzeptiert (sie ist wirklich so süß und unschuldig und klein und dennoch so klug und gut dargestellt und man muss sie einfach fest ins Herz schließen *bewundert*)- abgefunden habe und ich wirklich ganz doll Draco Daumen drücke, dass Fleur diese letzte Situation nicht ausnutzt!

Hm, ein eher kurzes Review für meine Verhältnisse... *schäm*

Naja, mal sehen, was aus dem folgenden wird!

Bis zum nächsten Chap,

bye La Rabi(ata)

*knuddelz*
Von:  Haruka89
2004-05-15T09:02:15+00:00 15.05.2004 11:02
Hi! Ja, mich gibt's auch noch! Ich hätte ja früher geschrieben, aber von meinem PC aus komm ich zurzeit nicht ins Internet. Glücklicherweise wohnt meine Oma in der Nähe.
Fleur Delacour? Wie bist du denn auf die gekommen? Und wie soll die eine Meisterschülerin sein, wenn die ein Jahr vorher noch nicht mal ihre Schwester retten konnte? Na ja, das mit ihr und Draco ist irgendwie komisch, wie die sich immer zoffen! Und ich hoffe Harry kommt wieder auf die Beine! Aber nach dem letzten Satz des nächsten Kapitel, das ich noch lesen muss, klingt das nicht danach. Hoffen wir mal, dass am Ende alles gut wird.
Da das nicht mein Geld ist das ich versurfe mache ich jetzt schluss!
Tschüssi
Haruka
Von:  HorusDraconis
2004-05-13T09:05:50+00:00 13.05.2004 11:05
Harry wurde verwundet? Autsch... ich will wissen wies weitergeht! Schreib schnell weiter! ööh...bitte...

und schick mir bitte wieder ne Info, wenns weitergeht.
Von:  Wasserhexe
2004-05-12T17:16:56+00:00 12.05.2004 19:16
Ok es hat diesmal ziemlich lange gedauert mit meinem Kommie. Tut mir echt leid, aber diese alte vergammelte Schule hat einfach meine ganze Aufmerksamkeit geraubt *sauerdeswegenist*. Aber jetzt hab ichs geschafft und was soll ich sagen. Mach weiter so, veröffentliche ein Buch, auf jedenfall nutze dien Talent und deine Euphorie dazu, schnell weiter zu schreiben, denn es war einfach wieda mal Klasse.

hdl

die kleine Hexe (sprich, dein Opfer ;))
Von:  elbin-luna-chan
2004-05-11T15:19:05+00:00 11.05.2004 17:19
Vielen Dank für Deine Benachrichtigung! *auch weiter eine bekommen möcht*
Das Kappi hat mir sehr gut gefallen! Endlich wieder mein süßer Draco! *hüpf* *Basilisk das Fähnchen klau und damit herumwedel*
Was ich von Gabrielle und Fleur halten soll, weiß ich nicht so recht, aber mir gefiel es, dass er von Fleur nicht eingewickelt wurde.
Aber so langsam solltest Du mal zum Schluss kommen - ich halte es vor Neugier, wie es denn ausgeht, nicht mehr aus! *heul* Kriegt Harry den doofen Voldie endlich tot? Wird er dabei selbst draufgehen? Wird er seinen Verstand zurückbekommen? Kriegt Draco seinen Harry wieder? Lässt Du Snape wieder schön unter Imperio stehen???? WAS, VERDAMMT??? Ich will es ENDLICH wissen!!!! Ich liebe es übrigens, Snapes gedankliche Kommentare zu so manchen Sachen zu lesen! Die sind nur geil! ^____^
Mach bitte schnell weiter! Will nicht an Neugier sterben! T.T

Luna
Von: abgemeldet
2004-05-11T05:55:04+00:00 11.05.2004 07:55
Wow! Wirklich die "erste" HP-FF die mir gefällt o_Ô Gratuliere

*In Empfehlungsliste pack*
Von: abgemeldet
2004-05-10T13:53:43+00:00 10.05.2004 15:53
Ô.O

OH. MEIN. GOTT.

Deine FF ist der PURE WAHNSINN!!!!!!!
GENIAL!!!!! EINFACH NUR MEGA GEIL!!!!!!!!!!

Ich habe vier Tage gebraucht sie durch zulesen!
Hat sich mehr als gelohnt!!!!!!
Ich keine kaum eine FF die da mit halten kann!!!!!

Einfach super Story... MEGA HAMMER GEIL!!!!!!!
Dann die Ausarbeitung...der Schreibstil! PERFEKT!
Einfach hammer klasse!!!!!

Ich bin total high!
Einfach zu derbe geil! ^_^

Ich habe mich auch voll gefreut, das Draco wieder da ist! ^O^ <- super gerne vom ihn liest
Und das Fleur ihn nicht eingewickelt gekriegt hat! *muahahaha*
Echt cool!

WAAAAAAAA!!!!
Lass Harry nicht allzu kaputt sein! >.<
Ich will das Harry und Draco noch zusammen finden! ^_^***
Sag mal, du willst doch kein Sadend machen...oder? ;_;

Naja..ich lasse mich überraschen...hoffentlich geht deine FF noch lange so weiter!
Einfach zu geil! ^O^

Beeil dich bitte mit dem nächsten Teil! *auf knien anfleh*
Bis denne!
Bye Nami--Maus
Von:  Slytherin-Princess
2004-05-08T09:51:39+00:00 08.05.2004 11:51
Also, ich fands super, mach weiter, ja?
Irgendwie kann ich Fleur nicht leiden!
*sich nicht erklären kann warum*

Rina
Von:  Gaea
2004-05-08T07:47:19+00:00 08.05.2004 09:47
yuhuu endlich ist das neue kapi da!!!

war wieder einmal total klasse +ne fortsetzung haben will+ +lol+!!!

mach weiter so!!!

"knuddel" l.g. sekhmet *_______*
Von:  Basilisk
2004-05-08T00:33:44+00:00 08.05.2004 02:33
Erst einmal vielen, vielen Dank für die Benachrichtigung ^_^*big smile*!!! Und nun zur FF:

...*sprachlos ist*!!! Das Kapitel war einfach unbeschreiblich gut *staun*!!! Endlich kam auch wieder Draco vor *freu**Draco-Fähnchen-schwenk*!!! Und das Fleur und ihre Schwester nun auch noch in dieser Story eine Rolle bekommen habe, war wirklich ne' Überraschung *g*. Besonders gut hat mir gefallen, dass Fleur Draco nicht wirklich um den Finger gewickelt bekam, da er ja zurückgewichen ist, als sie ihn küssen wollte (im Gegensatz zu Harry -_-*grummel*)! Am Ende hatte ich wirklich geglaubt, dass Harry es schafft Voldemort zu besiegen und das er es bemerken würde, dass Draco anwesend ist, tja falsch gedacht. Dabei war Draco ihm sooooooooooooooo nah T_T*schnief*!!! Immerhin haben es Harry und Snape noch geschafft zu fliehen!!!
Ich bin schon voll gespannt wie's weiter geht *vor Aufregung im Kreis rumhüpf*!!! Bitte benachrichtige mich wieder, wenn der nächste Teil on ist *bettel**Hundeblick*!!!


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