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Final Door

das Tor zum reich der Toten
von

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"Stör ich?"

„Stör ich?“
 

Daina schreckte aus dem Schlaf hoch und sah sich um. Es dauerte einige Minuten, bis ihr einfiel, was zuletzt passiert war. Sie schaute sich um und sah tatsächlich Alex neben sich liegen.

„Du bist also wach.“, murmelte Alex und drehte sich um.

„Ja, wie lange habe ich geschlafen?“

„Ungefähr drei Tage und du bist noch hier, weil ich dich im Auge behakten wollte.“

„Drei Tage?! Das ist unglaublich!“, lachte Daina trocken.

„Wie du meinst, aber es ist zwei Uhr morgens, versuch noch mal zu schlafen.“, nuschelte der Dämon. Er zog Daina an sich und schoss die Augen wieder.

„Das ist ein Scherz? Ich will nicht wieder… du hörst mir nicht zu, habe ich recht?“

„Ich schlafe schon wieder und ich lasse erst los, wenn ich ausgeschlafen habe.“ Für Alex war die Sache geklärt und Daina musste sich geschlagen geben. Sie war noch zu erschöpft, um eine tiefschürfende Diskussion mit einem störrischen Dämon zu führen.
 

Daina stand ein paar Stunden später auf, nachdem sie Alex überzeugt hatte, nicht mehr liegen zu können. In der Küche wurde ihr ein üppiges Frühstück serviert. Nach einiger Zeit setzte sich Kalista zu Ihr.

„Hör mal. Heute fängt dein Training an. D- Denkst du, du schaffst das?“

„Gut die Kurve bekommen. Raven, falls es dir entfallen ist.“, flüsterte Daina und nickte. Immerhin, wie hart konnte ihre erste Tainingsstunde schon werden. Kalista schien die ganze Sache nicht so locker zu sehen. Sie riet Daina, sich nicht zu übernehmen und Elly nicht zu unterschätzen. Das Mädchen ließ sich jedoch nicht beirren und fragte direkt nach dem essen, wo sie Elly finden könnte. Widerwillig rückte Kalista mit der Sprache heraus und Daina machte sich auf den Weg, Elly zu beten, das Training gleich zu beginnen.
 

Vier Stunden später sank Daina völlig erschöpft auf die Knie. Das Training war härter, als sie dachte. Dabei wollte Elly nur, dass sie sich auf schöne Dinge in ihrem Leben konzentrierte und diese Dinge in form von leuchtenden Kugeln materialisiert. Dummerweise fielen Daina keine schönen Dinge ein und das, was ihr einfiel, waren keine echten Erinnerungen, sondern Wunschvorstellungen. Das führte dazu, dass die Lichtkugeln, die Daina erschuf, ein sehr gräuliches Licht absonderten.

„So wird das nichts. Es wird doch etwas geben, worüber du dich mal gefreut hast.“

„Es gibt da schon einige Dinge, sie fallen mir nur nicht gerade ein. Es ist schließlich nicht einfach sich an ein Leben zu erinnern, wenn man jetzt im Nachhinein weiß, dass es eine einzige Lüge war.“

„Hör mal, es war keine Lüge. Gut deine Eltern sind nicht deine Eltern und du bist genaugenommen kein Mensch. Allerdings ist deine Vergangenheit dadurch noch keine Lüge. Alles was du damals gefühlt, erlebt und empfunden hast, war real. Es ist keine Lüge, weil es niemand außer deinen leiblichen Eltern wusste. Und jetzt denk bitte noch einmal nach Raven. Ich will nur einen schönen Gedanken und wenn er mit der Unterwelt zu tun hat.“ Mühsam rappelte sich Daina wieder auf und fing erneut an zu überlegen. Es musste doch etwas Schönes in ihrem Leben geben. Ihre Schulzeit war eine reine Katastrophe, die kam schon einmal nicht infrage. Der Typ, der auf sie geschossen hatte, würde es auch sicher nicht werden.

Wie war das im Wald damals eigentlich genau gewesen. Jemand hatte auf sie geschossen, soviel wusste sie noch. Sie hatte den Schützen nicht gesehen, oder etwas doch? Daina überlegte genauer und erinnerte sich an ein Licht. Wer auch immer auf sie geschossen hatte, er war in diesem Licht. Eine schöne Erinnerung war dies ganz sicher nicht. Wer freute sich schon darüber, von einem Engel erschossen zu werden. Wobei, sie war gar nicht Tod. Alex hatte sie gefunden und gerettet. Im Allgemeinen hatte Alex bis jetzt sowieso sehr viel für Daina getan. Er war einer der wenigen Männer, die sie kannte, die nett zu ihr waren. Außerdem schien er sie zu mögen und eines musste Daina neidlos zugeben, er war der netteste Dämon den sie kannte. Wobei es nicht allzu schwierig war, sie kannte außer Alex keine anderen Dämonen. Wenn Daina es sich recht überlegte, wollte sie andere Dämonen auch nicht unbedingt kennen lernen.

Völlig in ihre Überlegungen rund um Alex vertieft, bemerkte Daina nicht einmal, dass vor ihr eine hell schimmernde kleine Kugel ihre Runden zog.

„Du hast es geschafft.“, applaudierte Elly und fügte in Gedanken pappig hinzu. `Und auf welche Art und Weise. Ich bin begeistert, was für einen schlechten Einfluss der Kerl auf sie hat. Ach was beschwere ich mich, jetzt kann ich mit ihr Arbeiten. ´ Daina schaute überrascht auf und berührte die kleine Kugel. Sie strahlte Wärme und Geborgenheit aus, etwas was Daina schon lange nicht mehr gefühlt hatte.
 

Am Abend saß Daina allein in ihrem immer und konnte nicht einschlafen, obwohl sie vom Training mit Elly erschöpft und müde war. Nach einer kurzen Überlegung, beschloss Daina Elly oder Kalista um Rat zu Fragen. Vielleicht wusste eine der Beiden eine gute Einschlafhilfe. Es war schon spät und die Gänge des geheimen Trainingslagers wirkten noch gespenstischer, als am Tage. Ohne sich umzusehen ging Daina zügig zum Aufenthaltsraum, wo hoffentlich eine der beiden Frauen war. Zu ihrer Enttäuschung war dort nur Alex, der einen dicken schwarzen Wälzer las. Er erklärte ihr, dass Elly und Kalista eine Weile weg seihen und sie daher ein wenig allein waren. Allein, war nur das, was Daina nie gerne war. Schweigend setzte sie sich neben Alex auf das Sofa.

„Was ist los. Es ist spät, du solltest schlafen.“

„Ich weiß, ich bin völlig erledigt, aber schlafen kann ich nicht. Kann ich hier bleiben, bis ich einschlafe?“, fragte Daina leise und zog die Knie an. Für einen Moment starrte Alex das Mädchen fassungslos an. Dann lächelte er und verwuschelte ihr die Haare.

„Du bist nicht gern allein, was?“

„Nein, ich war früher immer oft allein. Mein Vater konnte mich nicht besonders leiden, er hatte nur Augen für meine älteren Geschwister. Meine Mutter hingegen hat viel gearbeitet, damit wir unsere Rechnungen bezahlen konnten. Sie mussten beide viel arbeiten. Ich weiß, dass sie mich nicht gerne allein ließ, aber ich weiß auch, dass sie es musste. Deshalb war ich schon sehr früh immer allein.“, erklärte Daina mit einem traurigen Blick.

„Hey, jetzt musst du nicht mehr allein sein. Du hast Kalista, Elly und mich. Und ich werde dir jetzt etwas versprechen, Egal was passiert, du kannst dich immer auf mich verlassen.“ Daina schaute Alex mit großen Augen an und setzte sich aufrecht hin.

„Versprichst du es wirklich?“, fragte Daina. Der Dämon nickte und strich ihr liebevoll über die Wange.

„Stör ich?“, fragte eine wütende Frauenstimme. Alex drehte sich um und sah, dass im Türrahmen eine junge blonde Frau in einem langen roten Kleid stand.

„Marissa!“, rief Alex verdutzt und starrte sie Fassungslos an. Kurz darauf stand er auf und lächelte. „Was für eine freudige Überraschung. Was machst du hier, ich dachte du wärst verschwunden.“

„Nun offensichtlich bin ich jetzt wieder da! Es war ganz schön anstrengend herauszufinden, wo du steckst. Doch ich habe all die Strapazen auf mich genommen, damit du nicht mehr leiden musst!“, erklärte Marissa theatralisch und drehte eine Pirouette.

„Leiden, warum sollte ich leiden?“, fragte Alex verunsichert und verwundert.

„Du musst doch Höllenqualen erlitten haben, als du hörtest, dass ich verschwunden sei. Doch jetzt hat dein Leid ein Ende liebster. Nun bin ich ja wieder da.“ Marissa warf sich Alex an den Hals und wollte Ihn küssen. Alex hingegen wand sich aus ihrer Umarmung und ging zu Daina.

„Es ist schön, dass du wieder da bist, doch ich wollte gerade mit Raven trainieren.“, log Alex und hielt dem Mädchen eine Hand hin. „Dummerweise brauen wir dafür ruhe, wenn du also in meinem Zimmer auf mich warten würdest?“

„Wie du meinst, dann will ich euch beim Training nicht stören.“, erklärte Marissa traurig und ging kurz zu Daina. Sie strich dem Mädchen die Haare hinter die Ohren und flüsterte ihr danach kühl ins Ohr. „Merk dir eines Schätzchen, Alexciél gehört mir und deshalb gebe ich dir diesen freundschaftlichen Rat: halte dich von ihm fern, oder ich muss dich leider beseitigen. Ich konnte noch nie gut mit Konkurrenz umgehen.“ Danach verlies Marissa das Zimmer und Daina wandte sich An Alex.

„Wer war diese durchgeknallte Irre?“

„Marissa? Nun sie hält sich für meine Verlobte, das heißt eigentlich hat sie beschlossen, dass wir es sind, weshalb ich sie in eine andere Dimension geschickt habe. Offensichtlich war es für sie noch zu einfach entkommen. Jedenfalls musst du dir wegen Ihr keine Sorgen machen.“

„Sie hat gesagt, dass sie mich umbringt, wenn ich mich nicht von dir fernhalte.“

„So hat sie das?“, fragte Alex mit einem beunruhigenden Unterton in der Stimme. Er legte Daina eine Hand auf die Wange und beugte sich zu ihr runter. „Das ist eine bedauerliche Situation, aber ich versichere dir, dass sie dir nichts tun wird. Ich werde dich beschützen, komme was wolle.“
 

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So jetzt dürften so ziehmlich alle wichtigen Leute erwähnt sein. Ich hätte nie gedacht, das dieses Kapitel einmal so lang werden würde. Das nächste wird dann wieder ein wenig kürzer, denke ich mal.

Man liest sich^^



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