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Under my Protection

Arkham Origins
von
Koautor:  PunkinPie

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Haben Sie schon mal über einen Anti-Aggressions-Kurs nachgedacht?

Erfreut klatsche ich in die Hände und setze mich aufrecht hin.

"Wunderbar! Ich wusste doch, dass wir ein hervorragendes Team sind. Sie bekommen, was Sie wollen und ich bekomme, was ich will. Jeder ist zufrieden. Ist doch toll!"

Ich grinse.

"Zum Aufwärmen eine einfache Frage: Als Sie durch den Tod von Gillian Loeb plötzlich der neue Commissioner geworden sind, was haben Sie da gedacht? Fühlten Sie sich bereit dafür? Hielten Sie es für einen bösen Scherz? Hatten Sie Sorge, ob die Kollegen Sie akzeptieren?"
 

"Sie sind sich schon darüber im Klaren, dass das vier Fragen waren?", brumme ich missmutig. "Aber gut. Sei's drum."

Ich sehe dich geradewegs an und halte deinem Blick stand.

"Ich bin froh, dass ich diese Chance erhalten habe. Und ja, ich bin bereit mich für meine Stadt einzusetzen. Das war ich von Anfang an und nun sind mir die Hände endlich nicht mehr vollkommen gebunden. Warum sollte ich es für einen Scherz halten? Ich sehe mich durchaus als kompetent an, Nashton. Und ich hoffe, dass die Kollegen meine Meinung teilen."

Von draußen ertönt ein lautstarkes: "Go, Jim!" Dem Klang nach Harvey.

Ein leises Lächeln kann ich mir nicht verkneifen. Gut zu wissen, dass Jemand hinter mir steht.
 

Auch ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen. Harvey ist in Ordnung. Ein bisschen langsam mit dem Denken, aber soweit ganz nett. Zumindest hat er meine Bemühungen immer ernst genommen.

"Sie haben wohl schon einen kleinen Fanclub", sage ich amüsiert und schreibe einen Namen auf das Blatt. "Lincoln Meyer. Er arbeitet erst ein paar Monate hier und hat immer mal wieder Dinge aus der Asservatenkammer an ihre Besitzer zurück gegeben. Gegen entsprechende Bezahlung versteht sich."

Ich sehe dich wieder an.

"Nächste Frage. Sie und Sarah. Warum?"
 

Barbara weitet erschrocken die Augen.

"Ähm ..."

Sie springt auf.

"Ich höre von hier drüben weiter zu ..."

Mit verschränkten Armen stellt sie sich in die Nähe der Tür, bereit zu flüchten, sollte das Gespräch zu brisant werden.
 

Meine Augen wandern über deine Schulter zu der Überwachungskamera. Ich hoffe, dass Barbara heute Abend überhaupt noch ein Wort mit mir redet.

"Weil sie immer hier war. Eine der wenigen Anständigen. Mich unterstützt hat. Es ist passiert und ich bin nicht stolz darauf. Und es tut mir Leid", füge ich für Babs hinzu.
 

Mit den Augenwinkeln sehe ich ebenfalls kurz zur Kamera und schenke ihr ein Lächeln. Dann sehe ich wieder zu dir und nicke mitfühlend. Dann schreibe ich einen weiteren Namen auf das Blatt.

"Hillary Connor. Sie ist eine der Schreibkräfte hier, die ganz plötzlich nach dem Tod von Loeb gekündigt und die Stadt verlassen hat. Sie hat Schmiergelder von Sionis angenommen, um sich das hübsche Haus im Valley zu leisten."

Ich mache eine kurze Pause und lege den Kopf schief.

"Frage Nummer Drei. Haben Sie wirklich noch die Hoffnung, dass Ihre Frau zurück kommt und Ihnen verzeiht?"
 

"Barbara und ich haben uns einvernehmlich getrennt. Es ist das Beste für alle Beteiligten", sage ich zähneknirschend.

Am liebsten würde ich mich über den Tisch hinweg auf dich stürzen.
 

"Er lügt", sagt Barbara von der Tür aus. "Er hofft immer noch, dass Mom zurückkommt."

"Weiß Enigma das?"

Barbara nickt traurig.

"Er war bei uns zu hause. Hat mit mir geredet. Wie könnte er es nicht wissen? Abgesehen davon sieht man Dad das sicher an."

Batman schaut zurück auf den Schirm. Er muss ihr zustimmen. Gordons Gesicht spricht Bände. Er hofft noch immer, dass seine Familie wieder vereint werden kann.
 

Ich verziehe das Gesicht, als ob mir das nächste sehr schwer fällt und mir mindestens genauso Leid tut.

"Schade Jim. Dabei waren Sie so gut bei der Sache ...", sage ich und mache dort, wo ich eigentlich den nächsten Namen hinschreiben wollte, mehrere Fragezeichen.

"Es gibt in diesem Revier jemanden, der persönliche Informationen über Loeb verkauft hat und damit indirekt seinen Tod zu verschulden hat. Leider werden Sie nun nicht erfahren, um wen es sich handelt."

Ich seufze.

"Jim, gerade Sie als Commissioner sollten Ihre Gefühle mehr unter Kontrolle haben. In Ihrem Gesicht kann man wie in einem Buch lesen."
 

Ich verziehe das Gesicht und schließe kurz die Augen, um mich zu beruhigen.

"Sparen Sie sich doch Ihre Kommentare, Nashton", knurre ich dich an. "Machen Sie schon weiter. Was wollen Sie noch wissen?"
 

Barbara - noch immer mit dem Rücken an der Tür lehnend - unterdrückt einen deftigen Fluch. Verdammt. Ihr Vater musste entweder besser lügen oder sich für die Wahrheit entscheiden. Die Fragen würden auf keinen Fall leichter werden und wenn das so weiter geht, bleiben sie tatsächlich bei diesen beiden Namen.
 

Ich grinse dich herausfordernd an.

"Aber gerade diese Kommentare machen das ganze Gespräch erst richtig spannend. Aber gut, da ich heute einen guten Tag habe, will ich mal nicht so sein."

Ich funkle dich über den Rand meiner Brille an.

"Wie haben Sie und Sarah das eigentlich gemacht? Doch nicht etwa auf Ihrem Schreibtisch?"

Ich klopfe provozierend mit der flachen Hand auf das Holz.

"Viele andere Möglichkeiten hatten Sie ja nicht, um ungestört zu sein."
 

Bevor ihr Vater auch nur die Chance hat, zu reagieren, reißt Barbara die Tür auf.

"Ich, äh ... muss ganz dringend ... ich meine ... mach doch kurz allein weiter."

Sie verlässt fluchtartig den Raum und tritt hinaus, wo sie den schockierten Blicken des halben GCPDs begegnet. Unendlich langsam setzt sie sich in Bewegung, um sich einen Tee aus der Küche zu holen. Sarah wirft sie auf dem Weg einen vernichtenden Blick zu. Niemand traut sich, dazu einen Kommentar abzugeben.
 

Ich zucke ein Stück in deine Richtung, kann mich aber gerade so beherrschen. Statt dich anzugreifen, setze ich eine spöttische Miene auf.

"Im Gegensatz zu Ihnen besitze ich etwas Anstand und befriedige meine Gelüste nicht mitten in meinem Büro."
 

Ich begegne deinem Blick mit Arroganz und einem selbstzufriedenen Lächeln. Langsam setze ich den Kugelschreiber an und fange wieder an, mehrere Fragezeichen zu schreiben.

"Das war leider keine Antwort auf meine Frage, mein Bester", sage ich spöttisch. "Nun werden Sie nicht erfahren, welcher Ihrer hoch geschätzten Kollegen selbst seine eigene Großmutter verkaufen würde, um auf der Gehaltsliste von Cobblepot zu stehen."
 

"Das ist doch nicht Ihr Ernst, oder?", fahre ich dich ungehalten an. "Wieso stellen Sie eigentlich diese Frage? Nachdem Ihr Sexleben jetzt völlig lahm gelegt ist, müssen Sie sich wohl mit meinem zufrieden geben?"

Von draußen ertönt ein kollektives "Autsch ..."
 

Barbara stapft mit ihrem Tee zurück in den improvisierten Überwachungsraum.

"Hab ich was verpasst?", fragt sie etwas kleinlaut.

"Das willst du definitiv nicht wissen", ist die trockene Antwort.
 

"Was haben Sie eigentlich für ein Problem, Commissioner? Sie haben meinen Regeln zugestimmt und jetzt beschweren Sie sich darüber, dass Sie Fehler machen? Haben Sie schon mal über einen Anti-Aggressions-Kurs nachgedacht? Wenn Sie immer so aufbrausend sind, werden Sie in dieser Stadt nie etwas verändern. Aber vielleicht gefällt es Ihnen insgeheim ja doch, so wie es ist."

Mein Grinsen nimmt sadistische Ausmaße an.

"Über mein Sexleben müssen Sie sich wirklich keine Sorgen machen. Ich kann mich nämlich nicht beschweren. Sie allerdings ... Die Frau weg, die Geliebte weg ... Alles, was Sie noch haben, ist dieser Job und Ihre Tochter ..."

Ich atme kurz tief durch und seufze dabei theatralisch.

"Aber um Ihre Nerven ein bisschen zu schonen ... Nächste Frage, die Sie besser wahrheitsgetreu beantworten, wenn Sie einen weiteren Namen haben wollen. Macht Barbara ihre Hausaufgaben eigentlich inzwischen alleine oder bringt sie immer noch gewisse Gegenleistungen dafür?"
 

Mir klappt die Kinnlade herunter. In wie fern schont das denn meine Nerven? Ich werfe der Kamera einen bösen Blick zu. Eigentlich ist es unfair, jetzt sauer auf Babs zu sein. Aber wenn sie mir endlich Alles erzählen würde, was zwischen euch vorgefallen ist, würdest du mich nicht ständig so aus dem Konzept bringen.

"Meine Tochter ist eine hervorragende Schülerin! Sie erledigt ihre Arbeit gewissenhaft, ist intelligent und hat es sicher nicht nötig, irgendwelche Gegenleistungen anzubieten!"

Ich schlage mit der flachen Hand auf die Tischplatte.

"Und falls Ihnen die Antwort nicht klar genug war: Nein! Nein, das tut sie nicht, weil sie es nicht nötig hat!"
 

"Barbara. Wo willst du denn schon wieder hin?"

Barbara bleibt auf halbem Weg zur Tür mit dem Tee in der Hand stehen. "Ich -"

"Hast du wirklich ...? Für Hausaufgaben?"

Sie verdreht die Augen.

"Eigentlich war es Spaß. Er dreht die Wahrheit mal wieder so hin, dass sie ihm von Nutzen ist."

"Dann gibt es doch keinen Grund, den Raum zu verlassen."

Mit schlurfenden Schritten kehrt Barbara zu ihrem Platz zurück und lässt sich neben Batman auf den Stuhl sinken. Sie macht sich Gedanken darüber, wie lange sie ruhig bleiben kann. Wer wird wohl eher ausrasten, ihr Vater oder sie?
 

Ich muss breit grinsen, als du wieder zur Kamera siehst. Bisher hast du es heimlich getan, aber dieses Mal ist es offensichtlich. Ich drehe meinen Kopf ebenfalls zur Kamera und zwinkere ihr mit einem Grinsen zu. Ich hoffe, dir gefällt die Show, Batman.

"Natürlich ist Ihre Tochter hervorragend in der Schule", bestätigte ich deine Aussage und setzte den Kugelschreiber auf das Papier. "Leider war sie manches Mal ein wenig zu faul oder zu beschäftigt, um ihren Hausaufgaben die notwendige Aufmerksamkeit zu widmen."

Ich schreibe einen weiteren Namen auf. "Richard Carter. Sie kennen ihn sicher von der Spurensicherung. Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass er seine Untersuchungen schneller erledigt als seine Kollegen? Na ja, wenn man nicht besonders viel Wert auf Details legt und so manches unter den Tisch fallen lässt, ist dass auch kein Wunder."
 

Das du schon wieder den Namen eines Mannes genannt hast, den ich jeden Tag sehe und nach dem Befinden der Familie frage, zieht an mir vorbei. Ich springe zum wiederholten Mal auf und diesmal bin ich bereits halb um den Tisch herum, bevor ich mich besinne.
 

"Was bilden Sie sich eigentlich ein, über meine Tochter zu urteilen, Nashton?! Sie sind doch derjenige, der diesen Einfluss auf sie hatte! Wären Sie nicht auf den Plan getreten, wäre mit Barbara nach wie vor Alles in Ordnung! Ihretwegen weint meine Tochter sich nachts in den Schlaf! Ihretwegen hat sie sich irgendwelche Hirngespinste über Verbrechensbekämpfung in den Kopf gesetzt! Ihretwegen hat sie sich um verdammte hundertachtzig Grad gedreht! Also wagen Sie es sich ja nicht, irgendwelche Kommentare zu ihrem Verhalten abzugeben, Sie arroganter ..."

Ich halte inne, ehe es richtig hässlich wird.
 

"Jetzt reicht's!"

Barbara springt auf und wischt dabei fast ihre Tasse vom Tisch. Sie wird jedoch zurück gehalten, als Batman sie an der Kapuze fasst und wieder auf ihren Stuhl verfrachtet.

"Beruhige dich, Barbara", mahnt er.

Sie ballt die Hände zu Fäusten.

"Dad lässt mich schwach aussehen", presst sie bitter hervor. "Jede Wette, der Mistkerl fühlt sich jetzt geschmeichelt?"
 

Ich grinse dich selbstgefällig an und lasse mich von deinem Wutausbruch nicht aus der Ruhe bringen. Insgeheim freue ich mich, wie einfach man dich aus dem Konzept bringen kann. Hier ein Wort, da eine Andeutung und du gehst in die Luft wie eine Rakete.

"Ich hatte nicht so viel Einfluss auf Ihre Tochter, wie Sie denken. Barbara hatte schon vorher die Neigung, ihren persönlichen Helden auf ein Podest zu heben. Aber ich entschuldige mich dafür, dass ich meine Worte Ihrer Tochter gegenüber nicht besser gewählt habe. Und es ist schade, dass Sie mir nicht glauben, Jim. Ich könnte ihnen so viel über Ihre Tochter erzählen, was Sie noch gar nicht wissen und was sie Ihnen vermutlich auch nie erzählen wird."

Ich stehe auf und gehe betont langsam halb um den Schreibtisch, so dass ich direkt im Blickfeld der Kamera stehe. Dann fange ich an, Wortgenau die Interpretation eines Gedichtes wiederzugeben, für die Barbara eine Belobigung ihres Lehrers bekommen hat.
 

Ich starre dich mit weit offenem Mund an. Tatsächlich hat Barbara mir diese Interpretation stolz unter die Nase gehalten. Ich habe nicht mehr als einen kurzen Blick darauf geworfen, weil ich zu tun hatte ...

Mein erster Impuls ist es, auf dich los zu gehen. Ich mache sogar einen Schritt nach vorn, halte mich aber rechtzeitig zurück.

"Entschuldigen Sie mich doch bitte für zehn Minuten, Nashton", ringe ich mir ab.

Dann stürme ich aus dem Raum, vorbei an all den Kollegen, die sich mit weit aufgesperrten Ohren vor der Tür versammelt haben. Ich steuere schnurstracks auf die Eingangstür zu, stoße sie auf und trete nach draußen in die kalte Winterluft, um mich zu beruhigen.
 

Diesmal springt Barbara auf, bevor Batman auch nur einen Finger rühren kann. Sie sprintet förmlich aus der Tür, erschreckt die Polizisten zu Tode und baut sich im Türrahmen von Gordons Büro auf, bevor dessen Tür überhaupt ins Schloss fallen kann.

"Jetzt redest du mit mir, Arschloch", faucht sie.

Irgendjemand hinter ihr murmelt leise: "Gott sei mit ihm ..."



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2014-01-31T23:28:14+00:00 01.02.2014 00:28
Gutenbergprinzip meiner Seits :D

Eddies Persönlichkeit ist wie immer wahnsinnig gut getroffen, aber ich finde es auch spannend, wie Gordon umgesetzt wurde. Seine Persönlichkeit spiegelt das aus AO perfekt wieder und Eddie reagiert, wie ich es von ihm erwarte. Kommen wir zum Besten: Die Situation hochzuschakeln bis Gordon der Kragen platzt war eine geniale Überlegung zu Babs! Familiäre Probleme durch Eddie anzusprechen, bei denen sie selbst auf die Palme gebracht wird war sehr gut inszeniert und umgesetzt! Jetzt bin ich wahnsinnig gespannt, nein ich BRENNE darauf, wie das mit Babs laufen wird!
Weiterhin gute Besserung und vielen Dank für das neue Kapitel! Habe es genossen, wie immer und ich bin begeistert, dass die Spannung dieser FF nicht abnimmt, weil immer wieder etwas Neues und Unerwartetes kommt!
Von:  TheJoker
2014-01-31T16:27:10+00:00 31.01.2014 17:27
Nooooooiiiinnnnnn...*Haare ausreiß*
Jetzt wo Babs zu ihm rein geht endet das Kapitel...*kreisch*
Dann heißt wohl jetzt warten....und warten... :D

Aber die Dreistigkeit von Edward ist ja wohl wirklich unschlagbar, also echt. *lach*
Der Kerl ist einfach nur der Hammer...."verehren und gleichzeitig so richtig in Fresse rein" kann ich da nur sagen. rofl
Antwort von:  ChogaRamirez
31.01.2014 17:33
Mir wurde schon mehrfach gesagt, dass ich zu ganz fiesen Cliffhangern neige. Ich fühle mich gerade in dieser Meinung bestätigt. ;) Und ja, ich mache es gern und ärgere meine Leser. :D
Antwort von:  TheJoker
31.01.2014 17:40
Das ärgert einen wirklich xD, aber ich finde so wird die Spannung im FF auch bis zum Anschlag gesteigert und Spannung ist eines der wichtigsten Dinge beim lesen :D
Antwort von: abgemeldet
01.02.2014 00:28
Ich kann dazu nur Eines sagen:
Amen! :D


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