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Der Kampf um die Digiwelt (Teil 2)

Rückkehr
von

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Gefangen und entkommen

"Lauft", meinte Sarah, während sie und Wizardmon sich zwischen Christian und die anderen stellten. "Bringt Hikari und Takeru in Sicherheit!" Stefan und Raphael blickten die Digiritterin besorgt an, doch sie schien ihre Entscheidung getroffen zu haben.

"Geh sicher, dass du auch fliehst", meinte ihr Bruder noch, dann wandte er sich mit Raphael um und zog die beiden alten Digiritter mit sich. Sie liefen in Richtung Landesinneres, denn dort gab es Wälder, Berge und Höhlen, in denen sie sich verbergen konnten.

"Wollt ihr ihr nicht helfen?", fragte Hikari ungläubig, während sie rannten. Stefan und Raphael sahen zu der Digiritterin, dann schüttelten sie den Kopf.

"Sie hat ihren Entschluss gefasst", meinte ihr Bruder dann. "Sie hat noch etwas mit Christian zu klären, und das will sie heute tun. Außerdem ist sie nicht so wehrlos wie sie aussieht, glaubt mir!" Hikari blickte nochmals zu der Digiritterin zurück und war sehr erstaunt, als sie das Megalevel sah, welches neben ihr schwebte.

"Takeru", flüsterte sie und deutete zu Sarah zurück. Als der Digiritter ebenfalls zurückblickte, stockte auch ihm kurz der Atem.

"Das ist ein Cherubimon", rief Takerus Partner ungläubig. "Eines der mächtigsten gutartigen Digimon!"

"Sie wird ihn für einige Zeit aufhalten und dann nachkommen", sagte Raphael mit Bestimmtheit. "Also sorgen wir dafür, dass wir auch entkommen."

Stefan nickte bestätigend. Sein Wappen leuchtete auf und Leomon digitierte zu Saberleomon. Er half Hikari und Takeru hinauf, dann blickte er seinen Partner ernst an.

"Bring sie in Sicherheit, wir kommen nach", sagte der jüngste der neuen Digiritter. Saberleomon nickte und lief los, schneller als Stefan oder Raphael es konnten. Patamon digitierte währenddessen zu Magnaangemon, welches Stefan und Raphael hochhob und Saberleomon folgte.

"Hoffen wir, dass sie stark genug ist, das durchzustehen", flüsterte Raphael und blickte besorgt zurück. In der Ferne hinter ihnen bekämpften sich gerade Cherubimon und Thomas' Partner.
 

"Du bist mutig, dich mir allein entgegenzustellen", meinte Christian zu seiner alten Freundin, nachdem die anderen geflohen waren. Es machte ihm nichts, dass diese vorerst entkommen waren. Er würde sie bald wieder eingeholt haben.

"Aber dass ausgerechnet ihr zu Digirittern werdet", fuhr Thomas fort und funkelte die Digiritterin böse an. "Ich hätte gedacht, dass ihr von damals gelernt habt." Sarah zuckte zusammen, dann ballte sie die Fäuste und erwiderte den Blick. Thomas merkte, dass die Digiritterin sich entschieden hatte, die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Diese Erkenntnis zeigte ihm auch, dass sie Probleme haben könnten. Auch Christian hatte das bemerkt. Doch ihr Partner war nur ein Champion, sie konnte also so mutig sein, wie sie wollte.

"T, ich denke, du schaffst das hier alleine, oder?", meinte der ältere und blickte das Wizardmon neben Sarah herablassend an. Thomas nickte. "Bring sie lebend zu mir. Ich würde mich gerne mit ihr unterhalten", fügte der Träger des dunklen Wappens hinzu, bevor er einige Schritte nach hinten trat, um seinem Freund das Schlachtfeld zu bereiten.

"Natürlich, Chris", antwortete Thomas. Er wusste, was Christian mit ihr besprechen wollte. Black Fighter-Leomon zog eines seiner Schwerter, nachdem er das Schild am linken Arm befestigt hatte. Dann leuchtete ein kleines orangenes Licht unter Sarahs Bluse und ihr Partner leuchtete weiß. Kurz darauf stand ein Engel neben der Digiritterin.

"Lange habe ich darauf gewartet", meinte sie zu den beiden dunklen Digirittern. "Viel zu lange hast du mich in meinen Erinnerungen heimgesucht, Chris. Aber ich bin über dich hinweg. Ich bin stärker geworden und das wirst du jetzt spüren!" Thomas' Partner packte sein Schwert fester, dann sprang er auf Cherubimon zu. Doch bevor das Digimon auch nur auf Schlagweite an den Engel herangekommen war, wurde es von einer Lanze aus Licht in die Brust getroffen. Es wurde zurückgeschleudert und digitierte zu Black Leomon zurück.

"Partner", rief Thomas besorgt und rannte sofort zu dem Digimon. Christian blickte den Engel abschätzig an, dann warf er Devimon einen kurzen Blick zu. Das Digimon nickte und digitierte zu Piedmon. Dann leuchtete es im starken Kontrast zu Sarahs Digimon schwarz auf und sofort danach schwebte Apocalymon über seinem Partner.

'Die Dunkelheit ist stärker als alles Licht', flüsterte die Stimme in Christians Kopf. 'Sie kann alles korrumpieren! Tu es! Nimm das Digimon als deinen Preis!'

"Dann schauen wir Mal", meinte Christian und bedeutete Apocalymon, loszuschlagen. Cherubimon schleuderte auch nach diesem Digimon einen Speer, doch das bösartige Digimon warf einen seiner Arme dazwischen, den es zu einem Wargreymon geformt hatte. Das Schild auf dem Rücken des Digimon hielt den Speer auf.

'Tu es, dunkler Digiritter. Nimm dir, was du willst!' Die Stimme in Christians Kopf war lauter geworden, doch ihre Aussage hatte sich nicht geändert. Christian lachte und blickte auf den Engel. Dann trat er unter seinem Partner hervor und ging langsam auf den Engel und seine alte Freundin zu. Apocalymon blickte nervös zu seinem Partner hinunter, doch es hielt ihn nicht davon ab. Wenn Christian etwas tat, dann hatte er einen Grund dafür.

"Was willst du, Chris?", fragte Sarah ihren Ex-Freund verwundert. Dieser ignorierte die junge Frau jedoch einfach und blickte den Engel an.

"Je mächtiger sie sind, desto leichter fallen sie", flüsterte er und legte seine Hand auf den Arm des Digimon. Um die Hand herum waberte Dunkelheit und übertrug sich auf das Digimon. Es begann zu zittern und zu wimmern, doch konnte es seinen Arm nicht von der Hand lösen. Auch schien es plötzlich alle Kraft zur Gegenwehr verloren zu haben.

"Was tust du?", schrie Sarah entsetzt, als sie sah, wie ihr Partner vom Arm aus seine Farbe zu verändern begann. Es wurde gräulich, dann nahm es eine blaugraue Färbung an. Christian grinste diabolisch und das Wappen auf seiner Brust leuchtete unglaublich hell. Schließlich, nach einigen weiteren Sekunden, war das Digimon vollkommen dunkel gefärbt. Sarah konnte dem ganzen Schauspiel nur gebannt zusehen, denn ihr Körper weigerte sich, zu reagieren.

"Wem dienst du?", fragte Christian schließlich mit einem verzückten Grinsen, das Sarah einige Schritte zurückweichen ließ. Das Digimon verneigte sich als Antwort vor Christian.

"Partner? Was tust du?" Sarah blickte ihren Digimonpartner verwirrt an, dann erst schien sie zu realisieren, was gerade geschehen war. Sie wich langsam zurück, doch eine Kralle von Apocalymon ergriff sie und hob sie spielend leicht in die Luft.

'Die Dunkelheit korrumpiert alles, was sie berührt', flüsterte die Stimme in Christians Kopf, was ihn dazu brachte, wie ein Wahnsinniger zu Lachen.

"Kehren wir zur Festung zurück", sagte er zu seinem Partner und Thomas. Apocalymon hob die beiden dunklen Digiritter und Leomon zu sich herauf, während Cherubimon neben Christian schwebte. Sarah wurde weiterhin mit der Kralle festgehalten. Sie war bewegungsunfähig und wurde von den dunklen Digirittern zur Festung verschleppt.
 

"Was hast du jetzt mit mir vor?", fragte die Digiritterin, nachdem sie die Festung erreicht hatten. Christian hatte ihr das Digivice und das Wappen abgenommen und an Thomas übergeben, während ein Phantomon die Digiritterin in Ketten gelegt hatte. Christian führte die Digiritterin durch die Festung, in Richtung der Quartiere, die er und Thomas schon damals bewohnt hatten.

"Nun, wie ich schon sagte, ich würde mich gerne mit dir unterhalten", antwortete der dunkle Digiritter und musste wieder lachen, was der Gefangenen einen eisigen Schauer über den Rücken jagte. "Weißt du, Sarah, auch nachdem wir uns von euch gelöst hatten, konnte ich dich nicht vergessen." Der Digiritter, welcher kurz zuvor ihren Partner vor ihren Augen korrumpiert hatte, blickte sie an und in seinem Gesicht meinte Sarah so etwas wie Wehmut erkennen zu können, doch ob der das nur spielte oder nicht, wusste sie nicht.

"Das glaube ich dir nicht", antwortete sie kalt und erwiderte den Blick mit wütenden Augen. Christian begann erneut zu lachen, dieses schrille Lachen, das Sarah sonst nur aus Horrorfilmen kannte. In seinen Augen konnte sie während dieses Lachens einen Blick auf sein wahres Ich erhaschen. Sie begann zu zittern, als ihr klar war, in welchem Geisteszustand sich ihr alter Freund befand.

"Sogar noch während unserem Exil musste ich an dich denken, meine Liebe", fuhr er dann scheinbar ungerührt fort. "Du weißt vielleicht schon, wo wir gelandet sind. Es war eine Welt, die unserer hier sehr ähnlich ist. Es gab dort auch ein Ebenbild von dir, welches um mich trauerte, denn ich bin in der anderen Welt gestorben. Du warst sehr erstaunt, als ich plötzlich wieder vor dir stand." Sarah blickte den wahnsinnigen Digiritter noch immer abschätzig an, als sie seine Quartiere erreichten. Das Phantomon, welches sie bisher begleitet hatte, löste die Ketten bis auf die Handschellen, mit denen Sarahs Arme auf den Rücken gefesselt waren, dann verneigte es sich vor Christian und schwebte davon. Der Digiritter öffnete die Tür und zerrte Sarah in den Raum dahinter. Es war der Besprechungsraum, in welchem er und Thomas ihre Pläne diskutierten.

"Ich möchte dir erzählen, was ich mit dir in der anderen Welt alles getan habe", begann der junge Mann, nachdem er sie auf einen Stuhl in der Ecke gestoßen hatte. "Ich hatte schließlich drei Jahre Zeit, mich auszutoben, nachdem ich Deutschland erobert hatte. Du weißt gar nicht, was für ein Spaß es war, dich zu brechen, Sarah!" Jetzt war auch für alle anderen zu sehen, dass Christian wahnsinnig war, denn sein Blick hätte selbst Apocalymon zum Zittern gebracht. Er beugte sich nahe über die Digiritterin, welche versuchte, vor ihm zurückzuweichen. Doch der Stuhl, auf dem sie saß, verhinderte das. "Alles, was ich dort getan habe, könnte ich dir hier auch antun, das weißt du, oder?"

"Lass mich in Ruhe", schrie sie ihm direkt ins Ohr, doch das störte ihn augenscheinlich nicht. Er grinste ein wenig, dann begann er, ihr ins Ohr zu flüstern, was er alles mit ihrem anderen Ich getan hatte.

In den Ecken des Raumes schwebten während der gesamten Zeit, in welcher er Sarah hier behielt, kleine von Devimon geschaffene Zahnräder, die alles aufnahmen, was in diesem Raum geschah. Thomas, welcher in der Kommandozentrale saß, beobachtete vergnügt, wie Sarahs Wille immer schwächer wurde. Dabei hatte Christian gerade erst angefangen. Drei Jahre waren schließlich eine lange Zeit. Die nächsten Tage würden garantiert sehr unterhaltsam für die dunklen Digiritter werden. Sie hatten nun einen Vorteil gegenüber den Digirittern. Doch ihre Suche würde weitergehen.
 

Raphael schlug seine Faust gegen die Wand des Kolloseums, in dem sich die geflohenen Digiritter versteckt hatten. Nachdem sie außer Sicht der dunklen Digimon gewesen waren, hatte Raphael seinen Partner zu HolyAngemon digitieren lassen und sie waren schnell weiter ins Innere von Server geflogen. Schließlich hatten sie sich in einer Wüste in einem teilweise zerstörten Kolloseum versteckt. In dessen Innerem schien früher einmal ein Fußballplatz gewesen zu sein, doch die Tore waren zerstört und verrostet und auch das Kolloseum an sich war sicher schon in besserem Zustand gewesen.

"Er hat es wirklich geschafft", fluchte er wütend und schlug erneut zu. Seine Hand blutete bereits und die roten Flecken auf der Wand zeigten, dass er sich bereits seit einiger Zeit selbst malträtierte.

"Das wird ihm nicht viel nützen", antwortete Stefan, der noch nichts von Christians Taten in der anderen Welt wusste. "Sarah wird sich nicht so leicht unterkriegen lassen. Sie kann ziemlich stur sein, wenn sie will, das weißt du sehr gut." Raphael blickte Sarahs Bruder direkt in die Augen, und letzterer erschrak, als er das Leid sah, welches sich in Raphaels Augen spiegelte.

"Es gibt etwas, das ich euch bewusst vorenthalten habe", sagte der älteste der anwesenden Digiritter. "Ich wusste, wenn Sarah es erfahren würde, würde sie daran zerbrechen. Doch unter Garantie weiß sie es jetzt. Christian wird ihr alles erzählen, bis ins kleinste Detail..." Stefan fiel auf die Knie, als ihm klar wurde, was sein Freund ihm gerade erklären wollte, und auch Takeru und Hikari blickten geschockt zu Raphael.

"Dann... er...", stotterte Stefan.

"Er ist wahnsinnig. Das habt ihr warscheinlich geahnt, doch ich kann es bestätigen. Er ist nur noch von Machtgier und der Dunkelheit in ihm getrieben und es macht ihm Spaß, andere Seelen zu zerbrechen. Und Sarah ist sein nächstes Opfer", flüsterte der junge Mann niedergeschlagen. Er schlug weiter auf die Wand ein, ungeachtet des Schadens, den er seiner Hand damit zufügte. Nach einigen weiteren Schlägen hielt Hikari ihn davon ab.

"Das wird sie auch nicht retten", meinte die Digiritterin mit trauriger Stimme. Sie wusste nur zu gut, warum Sarah sich geopfert hatte, doch genausogut wusste sie, dass sie ihr im Augenblick nicht helfen konnten.

"Wenn nur die anderen hier wären", meinte Takeru leise. Wenn alle Digiritter zusammen wären, hätten sie sicherlich eine Chance, doch zu viert waren sie chancenlos. Vor drei Jahren waren sie alle zusammen gewesen und selbst dort hatten sie fast keine Chance gehabt, daran konnte sich der Digiritter noch erinnern.

"Das sind sie aber nicht", flüsterte Stefan niedergeschlagen. Raphael nickte mit leeren Augen, während er die Hand betrachtete, mit der er gerade die Wand malträtiert hatte. Die Haut an seinen Fingern war verschwunden, und das Fleisch darunter war unter seinem Blut kaum zu sehen. Die rote Flüssigkeit tropfte in einem gleichmäßigen Rythmus zu Boden. Sein Partner hielt sich neben ihm in der Luft und wartete ruhig, aber mit besorgtem Blick. Die Hand erinnerte ihn daran, was der Auslöser für die Beziehung zwischen Christian und Sarah gewesen war.

Auch Stefan blickte zu seinem alten Freund. "Wenn du es uns gesagt hättest, dann hätte sie sich nicht geopfert", sagte er plötzlich mit kalter Stimme. "Wenn du es uns erzählt hättest, dann hätte sie sich vielleicht darauf vorbereiten können!" Der junge Digiritter stand auf und ging auf seinen Bekannten zu, seine Hände bereits zu Fäusten geballt. Doch bevor er sich auf den anderen stürzen konnte, packte Leomon seinen Partner an den Schultern und zog ihn in einen der Quergänge, damit sich die beiden Digiritter nicht in die Haare gerieten.

"Glaubst du, sie hätte es ertragen? Ist dir nicht aufgefallen, dass sie ihn immer noch vermisst?", rief ihm Raphael hinterher. "Und wenn du das wirklich nicht bemerkt hast, Stefan, dann bist du blind!" Nun war es an Stefan, seine Faust gegen die Wand zu schlagen. Raphael hatte recht, das musste sich Sarahs Bruder eingestehen. Er hatte es natürlich gemerkt, aber er wollte es nicht wahrhaben, also hatte er es verdrängt.

"Wir werden sie befreien", sagte Takeru schließlich mit Bestimmtheit. "Wir werden einen Weg finden, sie zu befreien!" Und ihnen allen war klar, dass dies bald geschehen musste.



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